Our one and only chance von LadySerenity (...is farming?! Seto x Kira / Mokuba x Nina / Jesse x Jamie) ================================================================================ Kapitel 9: Wir Wiener Wäscheweiber ---------------------------------- 10. Wir Wiener Wäscheweiber… Kira durfte erst am Abend wieder nach Hause, solange musste sich Seto selbst beschäftigen, er ging also wie üblich aufs Feld, in der Regenschauer war schnell vorüber gegangen und die Erde nicht einmal richtig aufgeweicht gewesen, das wäre nicht gut gewesen, die meisten seiner Pflanzen brauchten sehr viel Wasser und vor allem ein Unkraut freies Beet. Auch Kiras gelbe Blümchen verpasste er ein paar Gießkannen voll, er hatte ja keine Ahnung wie viel die Teile schlucken, sie sahen auf jeden Fall durstig aus. Er holte seine Hofpartnerin schließlich ab und verfrachtete sie so gut es ging auf ihr Bett, die Schmerzmittel ließen schön langsam nach, doch sie durfte erst morgen wieder ein neues nehmen, sonst hätte sie eine Überdosis bekommen. „Sag mal Seto, hast du überhaupt schon was gegessen? Die Küche sieht ja ziemlich unbenutzt aus“, fragte sie, er schüttelte den Kopf. „Nein, habe ich noch nicht, aber schön langsam bekomme ich Hunger…was hätte es denn heute gegeben? Kann ich das auch zubereiten?“ gestand er und sah zu ihr. „Nein, ich glaube eher nicht, aber das kann ich schon machen, es dauert nur eine Weile. Mir wäre schon geholfen, wenn du mir die Zutaten bringst, sie liegen im oberen Fach“, kam es von Kira, er staunte nicht schlecht als er den Kühlschrank öffnete. „Hummer?“, entwich es ihm ungewollt, sie nickte. „Ja, ich dachte an einem solchen Feiertag können wir uns auch mal eine Delikatesse gönnen und den Hummer habe ich gestern noch ganz frisch gefangen. Ich werde ihn grillen, ich hoffe es schmeckt dir.“ „Du hast mir bis jetzt noch nie etwas vorgesetzt, das mir nicht geschmeckt hätte… schaffst du das wirklich? Alex sagte, du müsstest dich schonen“, gab Seto zurück, sie tat es mit einem Handwink (wohlgemerkt mit der heilen Hand) ab. „Schon recht und schön, aber das heißt doch nicht, dass ich mich gar nicht bewegen darf und den ganzen lieben langen Tag im Bett liegen soll. Das Gericht ist nicht so aufwendig, das geht, aber in der nächsten Woche wird es wohl sicher keinen Eintopf geben. Gemüse schälen ist nicht so ideal… Sieh mich nicht so an, ich habe mir das selbst zuzuschreiben, wenigstens kochen will ich selber.“ Und schon begann Kira in der Küche zu werkeln, auch wenn es dem Braunhaarigen nicht gefiel, doch er konnte absolut nicht kochen, in der Hinsicht war er ihr keine große Hilfe. Nachdem das Essen jedoch fertig war und a genüsslich verzehrt worden war, war die Jüngere streichfähig und war nach zwei Minuten eingeschlafen, die nächsten paar Tage würden für sie hart werden, war sie doch eigentlich den ganzen Tag auf Achse und das lange Herumsitzen gar nicht mehr gewohnt… „Kira, ich habe ein Problem“, kam es am nächsten Morgen mit ernster Stimme von Seto, Kira sah ein wenig verwundert zu ihm. >Was hat er denn bloß?< fragte sie sich innerlich und wartete auf seine Erklärung. „Ich wollte eigentlich die schmutzige Wäsche verräumen, aber…“, begann er, sie konnte ihm immer noch nicht ganz folgen. „Aber was?“, hakte sie nach, darauf bekam sie ein: „Aber ich kann die Waschmaschine nirgends finden.“ Das kostete Kira ein Seufzen, jetzt waren sie schon einen Monat hier und er hatte es noch immer nicht geschnallt. „Das liegt vielleicht daran, dass wir keine Waschmaschine haben, wo sollen wir die denn in unserem winzigen Häuschen noch platzieren?“, erklärte sie ihm, da drängte sich aber dann eine Frage auf. „Aber wo hast du denn die Wäsche bis jetzt wieder gesäubert?“ „Ganz einfach, da wo es die meisten anderen Dorfbewohner auch machen… bei Michael. An der Hinterseite seines Hauses befindet sich eine Eingangstür, da gibt es eine Art Waschsalon, so ähnlich wie in Kanada oder in den Studentenheimen…Man muss nur sein eigenes Waschpulver mitnehmen und schon kann man waschen, es ist gratis immerhin muss er ja auch nichts für den Strom bezahlen und Trockner hat er praktischerweise auch dort stehen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, unser Haus hat nicht einmal eine Wäscheleine und die anderen ziehen es auch vor, dass nicht jeder andere seine Unterwäsche sieht, wenn man den Weg entlang schlendert…“, kam es von Kira, das war ihm wirklich noch nie aufgefallen, warum hätte er auch jemals darauf achten sollen? Er hatte ja im Haushalt nichts zu tun, den übernahm für gewöhnlich seine Hofpartnerin. „Na gut, dann müssen wir wohl in den Salon, ich schmeiß die Wäsche zusammen, bevor du dich damit noch plagen willst“, meinte er schließlich und verschwand noch einmal kurz im Bad, Kira sah ihm hinterher. >Ich verstehe das nicht, er ist so ganz anders als in Domino… so hilfsbereit und er schreit nicht mehr rum, ich erkenne ihn kaum wieder. Verändert einem das Leben hier in Knospendorf denn wirklich so sehr? Dann frage ich mich, warum dieser positive Einfluss nicht auch ein wenig auf mich abfärbt< dachte sie, doch dann kam Seto schon mit einem vollen Wäschekorb zurück und es ging ab auf die andere Straßenseite zu Michael, wo Seto zum ersten Mal in seinem Leben einen Waschsalon betrat, da musste er wohl durch… „Oh hallo Kira, wie geht es dir denn? Du bist ja gestern noch böse gestürzt habe ich gehört und das ausgerechnet an so einem Feiertag“, begrüßte Ellen sie, die heute wohl auch Waschtag hatte, bei der Viehzucht wurde man eben dreckig. „Es geht schon, ich ärgere mich nur über mich selbst, so was Dummes hätte mir wirklich nicht passieren müssen…“, antwortete sie, da erblickte die Braunhaarige auch Seto, der sich diesen Ort einmal auf sich wirken ließ. „Seto, das ist aber nett, dass du Kira hilfst, wie zuvorkommend“, lobte sie ihn. „Wie heißt es so schön? Eine Hand wäscht die andere, Kira würde denke ich das selbe für mich tun und es bringt auch absolut nichts, wenn ich sie alleine arbeiten lasse, sie muss sich auskurieren“, war seine Antwort, schön langsam gewöhnte auch Ellen sich an seine etwas unterkühlte Art, in der er sagen wollte, dass er das gerne für Kira tat. „Sag mal Ellen, was ist denn mit dem Trockner da passiert? Letzte Woche war der doch noch heil soweit ich mich erinnern kann“, fiel es Kira auf, Ellen kicherte ein wenig. „Na ja, das war Ann, sie wollte ihn ein wenig aufmotzen und da sie zurzeit ein kleiner Schussel ist, ging was schief. Die Liebe kann einen ganz wirr im Kopf machen.“ „Ach, das wusste ich ja noch gar nicht, weißt du denn auch in wen?“, hakte sie neugierig nach, die Braunhaarige nickte heftig. „Ja, ja in meinen Cousin Blue. Die beiden kennen sich schon seit sie klein waren und da verstanden sie sich schon sehr gut. Sie werden bald heiraten, Michael hat es fast schon aufgegeben, dass seine Tochter einen Mann findet, aber Blue hat ihr einen Antrag gemacht, seitdem ist sie ganz aus dem Häuschen“, erzählte sie fröhlich, ein etwas ungewöhnliches Paar in Kiras und Setos Augen. „Na ja, wo die Liebe hinfällt… der eine redet nur mit seinen Tieren und die andere jagt das Haus in die Luft“, war Setos Kommentar, der schon was Wahres in sich trug. „Oh bei Ann ist Blue nicht wieder zu erkennen, da redet er in einer Tour dahin und hört es sich auch an, was sie wieder alles erfunden hat. Ansonsten ist er ziemlich wortkarg, das gebe ich zu, aber vielleicht wird das auch noch wenn die beiden erstmal verheiratet sind. Ich freu mich schon so, endlich kann ich hier in Knospendorf mal bei einer Hochzeit dabei sein“, schwärmte Ellen, während sie ihre nun gewaschene Wäsche in den nächsten funktionierenden Trockner verfrachtete, Kir hatte sich derweil mit Seto auf der kleinen Sitzecke niedergelassen, die Michael in den Raum gestellt hatte, damit die Wartezeit etwas angenehmer war. „Oh und ich erst, zur Zeit rennt meine Kleine herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, jetzt sind sie sich ja endlich über den Heiratstermin einig geworden, wurde auch Zeit“, hörten sie es von der Tür her, Michael war gekommen um den kaputten Trockner unter die Lupe zu nehmen. „Ach und wann?“, kam es neugierig von Ellen, die platzte ja fast vor Vorfreude und Neugier. „Nächsten Sonntag, da soll es schönes Wetter geben. Ich habe Woody jetzt den Auftrag gegeben, dass er das obere Geschoß ausbaut. Schreckt euch also nicht, wenn es etwas lauter wird, vor allem ihr zwei werdet das noch mitbekommen. Wie geht es dir eigentlich Kira?“ „Danke, geht schon und das bisschen Lärm werden wir schon überleben, wir kommen immerhin aus einer Stadt wo Autohupen den Wecker ersetzen… sind die beiden schon sehr im Stress?“, erwiderte Kira, Michael nickte. „Ann schmeißt mir bald die Nerven weg, dabei hat sie immer so groß geredet, dass sie nur eine ganz schlichte Hochzeit will, ich lasse sie bis nach Sonntag auf jeden Fall nicht mehr in die Werkstatt, sonst steht das Haus wirklich nicht mehr lang“, seufzte Michael etwas, Ellen munterte ihn ein wenig auf. „Keine Sorge ich sehe dann zu Ann und vielleicht kann ich ihr ja ein wenig unter die Arme greifen… jetzt wäre ein Konditor im Dorf wirklich nicht schlecht… Carl hat so leckere Kuchen beim Festival gebacken.“ Nach einem Herz zerreißenden Seufzen verabschiedete sich die Braunhaarige von den anderen, die Wäsche holte sie später, hier im Dorf kam ja nichts weg. „Was hat sie denn?“, sah Michael ihr fragend hinterher. „Liebeskummer wie es aussieht“, war Kiras Antwort, dann kümmerte sie sich aber auch wieder um ihre Kleidung, es gab Themen über die sie einfach nicht reden wollte, kein Wunder bei der Einstellung zur Ehe… „Meine Güte, brauchst du sonst auch immer so lange, bis du mit unserer Wäsche fertig bist?“, wollte Seto von seiner Hofpartnerin wissen, nachdem er endlich die Haustür hinter sich schließen konnte. „Kommt darauf an, wenn Nina oder Karen dort sind, dann brauche ich noch länger. Die Wäsche nimmt die wenigste Zeit in Anspruch, aber die Mädels wissen immer so verdammt viel, nur gut dass die nicht auch verliebt sind, mir reicht im Moment Ellen schon, aber sie ist ja so furchtbar schüchtern und ihr Carl ist nun wieder weg weil er sich erst genug Geld für ein Grundstück samt Gebäude hier verdienen muss“, erklärte Kira während sie die nun auch frisch gebügelten Kleidungsstücke so gut es ging verstaute. „Warum sagst du mir denn nicht einfach, dass ich dir helfen soll? Du plagst dich schon wieder alleine herum“, tadelte der Braunhaarige sie, von ihr kam nur ein Seufzen. „Ich kann doch nicht alles auf dich abwälzen, das regt mich auf und außerdem hast du doch noch die Feldarbeit vor dir. Es ist besser wenn du dich auf den Weg machst, sonst brennt die Sonne so runter, ich schaff das schon“, gab sie zurück., Seto unterzog sie aber erstmal eines musternden Blickes und verfrachtete sie kurzerhand auf ihr Bett, wohlgemerkt ohne Gewalt sondern ganz sanft, sie war eh viel zu überrascht um zu protestieren. „Gut, ich bin auf dem Feld und du bleibst schön hier liegen bis ich wiederkomme… hier hast du noch ein Buch zum Lesen, aber lass den Haushalt sein. Und keine Widerrede“, meinte er streng, zuerst einmal war sie natürlich total baff. „Aber…“, begann sie, doch weiter kam sie nicht. „Kein aber, tu bitte einfach was ich dir sage. Ich will nicht, dass du dich überanstrengst. Ich bin mir sicher, dass dich ohnehin bald jemand Besuchen kommt. Sei artig oder ich muss andere Seiten aufziehen“, sagte er mit etwas Nachdruck, sollte sie das nun einschüchtern oder was? „Was meinst du damit?“, kam es leise von ihr, Seto seufzte etwas. „Auf jeden Fall nichts von dem, was dir gerade durch den Kopf geht. Ich vergreife mich weder an Frauen noch füge ich ihnen körperliche Gewalt zu.“ „Das hätte ich dir auch nicht zugetraut. Du bist nicht so wie…“, begann Kira, doch dann brach sie ab, Seto zog eine Braue hoch. „So wie wer?“, hakte er nach, sie schüttelte den Kopf. „Nicht so wie andere eben, die so was tun.“ >Du wolltest ganz was anderes sagen meine liebe Kira, das weiß ich genau… dennoch belasse ich es dabei, ich denke ich werde noch genug Möglichkeiten haben, mit dir darüber zu reden< ging es ihm durch den Kopf, dann machte er sich aber wirklich zum Feld auf, welches die beiden Neufarmer nun ihr Eigen nannten… „Meine Güte, was ist denn hier passiert während ich weg war? Hast du ein heimliches Buffet eröffnet?“, fragte der Braunhaarige, als er nach einigen arbeitsintensiven Stunden wieder nach Hause kam, Kira schüttelte den Kopf und erhob sich vom Bett. „Nein aber ich hatte wirklich Besuch und jeder hat eine Kleinigkeit mitgebracht. Die Leute hier sind wirklich so lieb, das ist ein schönes Gefühl… ich brauche heute nicht einmal selbst kochen, es gibt leckeren Eintopf für uns beide.“ „Ach und wer war da so fleißig?“, wollte Seto wissen, bevor er sich ins Bad verziehen wollte. „Martha, sie meinte dass es ganz richtig war, dass du mich ins Bett verfrachtet hast und ich dich dafür in ihren Namen loben sollte. Mir war zwar eher langweilig aber im Fernsehen lief auch nichts Interessantes. Ach ja, morgen wird es regnen, also keine Gießkanne morgen.. Und ich habe eine kleine Überraschung für Ann und Blue organisiert…“, erzählte sie und machte das Essen warm, das Geschirr teilte Seto auf, nachdem der größte Dreck beseitigt war. „Eine Überraschung? Da bin ich ja mal gespannt. Von wem ist eigentlich der Kuchen da?“ „Von Carl, er war heute im Dorf, er hatte heute frei und wollte schön langsam mal darüber nachdenken, wo er sein zukünftiges Cafe hinhaben will, da hat er von Theodore gehört, was mir für ein Missgeschick passiert ist und ist hier mit dem Kuchen aufgetaucht. Ich habe ihm von der Hochzeit am Sonntag erzählt, wozu wir jetzt übrigens auch eine offizielle Einladung vom Brautpaar haben und da habe ich ihn gebeten, dass er eine Torte für die beiden backt… Seine Reaktion kannst du dir ja wahrscheinlich denken, er war hellauf begeistert, jetzt gibt es was Leckeres zu essen… ach ja, da wäre noch eine Sache“, teilte sie ihm mit, der letzte Teil passte ihm nicht ganz. „Was denn? Was hat denn meine ehemalige Sekretärin schon wieder angestellt?“, fragte er nach, Kira kratze sich etwas am Hinterkopf – wohlgemerkt mit dem gesunden Arm. „Na ja, wir sind doch zu der Hochzeit eingeladen und hier im Dorf wird das ähnlich wie mit den anderen Festen gehandelt, da bringt jeder etwas mit und weil den zwei beim Eierfest anscheinend mein Pudding geschmeckt hat, habe ich zugesagt, dass ich welchen mache, da ich davon ausgehe, dass es mir bis Samstag schon besser geht… würdest du mir dabei helfen?“, beichtete sie ihm, Seto rauchte der Kopf, die Logik dieser Frau verstand er nicht. „Natürlich helfe ich dir, auch wenn ich nicht verstehen kann, dass du dich so ins Zeug legst. Nach dem, was du gestern über Ehe und Hochzeit so von dir gegeben hast.“ „Es ist nicht meine Heirat, wenn sie sich für diesen Weg entschieden haben, dann sollen sie ihn gehen. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich in das Glück anderer einmischen oder es ihnen gar ausreden will, also kann ich nur inständig für sie hoffen, dass ihre Liebe so ewig währt, wie sie glauben. Ich weiß nicht warum, aber ich freu mich für die beiden auch wenn ich weiß, dass die ganze Sache mal genauso enden könnte wie die Ehe meiner Eltern…“, kam es langsam von Kira, mittlerweile war der Eintopf warm und sie servierte ihn, den traurigen Blick in ihren Augen konnte Seto ganz genau erkennen. „Du solltest deine Meinung echt mal überdenken“, erwiderte er, von ihr kam nur ein Kopfschütteln. „Dann bist du selber schuld, eine Ehe aus Wirtschaftlichkeit geht doch genauso schief und da gehe ich jede Wette ein sogar noch schneller.“ „Du hast ja keine Ahnung…“ „Doch habe ich sehr wohl, immerhin hatte ich auch mal Eltern und die waren glücklich verheiratet“, widersprach er ihr, sie seufzte nur tief. „Man kann es trotzdem nicht vergleichen“, entgegnete sie. „Und warum nicht?“, wollte er nur ein wenig sauer wissen. „Du warst ja auch kein Mädchen, das Eltern hatte, die eigentlich einen Jungen als ältestes Kind haben wollten oder besser gesagt überhaupt nur Jungs“, kam es langsam von ihr während sie mittlerweile lustlos in ihrem Essen herumstocherte, der Angesprochene sah von seinem Teller auf, da war jetzt aber nicht ihr Ernst? Oder doch? „Kir, das ist aber jetzt nicht dein Ernst, oder?“, fragte Seto schon fast geschockt nach, sie nickte zuerst nur. „Doch, das ist es, meine Eltern wollten nie eine Tochter, ich hätte ein Junge werden sollen, doch das wurde ich nicht… Auch die Ärzte meinten damals, dass ich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit männlich werde, die Ultraschalltechnologie war damals einfach noch nicht so genau, sie haben sich geirrt und wer durfte das dann am Ende ausbaden? Ich, als ich dann als völlig gesundes Mädchen zur Welt gekommen bin und so rein gar nichts Männliches an mir war. Die zwei wären wahrscheinlich schon froh darüber gewesen, wenn ich bisexuell gewesen wäre, dann hätten sie mich umoperieren lassen, nur damit ich ein Junge geworden wäre. Glaub mir, es ist sehr hilfreich, wenn man dir schon als kleines Kind einredet, dass aus dir sowieso nichts Ordentliches werden kann, du wärst ja nur ein „dummes, kleines Mädchen“ und sie hatten recht, am Ende ist nur eine „dumme, kleine Sekretärin“ aus mir geworden, zu mehr hat es einfach nicht gereicht und jetzt war ich sogar so dämlich dass ich mich selbst arbeitsunfähig mache. Nicht gerade ein berauschendes Gefühl und ich war auch noch so blöd und habe die ganze Zeit versucht, dass die Eltern meiner Eltern hält, dass sie sich nicht trennen obwohl ich doch genau wusste, dass jeder schon einen anderen Partner hat. Genau deshalb will ich, dass aus Jesse etwas Besseres wird, auch wenn ich ihn nur so ungern zu Vater gegeben habe, aber Mutter will ja ohnehin nichts mehr mit uns zu tun haben. Nach der Scheidung ist sie mit dem ersten Flugzeug auf und davon zu ihrem Neuen und sie haben geheiratet und soweit ich weiß haben sie auch ein gemeinsames Kind bekommen. Ich kann nur für das Kleine hoffen, dass es ihm nicht so geht wie Jesse und mir, ich weiß nicht einmal ob ich eine Halbschwester oder einen Halbbruder habe, Mutter will nichts mehr von uns wissen und ich will mich auch nicht länger n ihr Leben drängen. Ich habe sie beim Scheidungsverfahren erlebt, sie und Vater haben sich ja fast die Augen ausgekratzt als es um die Aufteilung des Vermögens ging, bei der Frage, wer sich jetzt um Jesse und mich kümmert, haben sie uns wie einen unliebsamen Pingpong – Ball hin und her geworfen, bis ich es nicht mehr aushielt und ich vermeiden wollte, dass sie uns wirklich trennen und ich dann vielleicht mit ihr mit müsse, zu ihrem neuen Glück, Vater hätte ja ohnehin nur Jesse genommen…“, brach nun ein Schwall aus Worten aus Kira heraus, dann aber senkte sie ihren Kopf und gab schob endgültig ihr Teller beiseite, sie hatte keinen Hunger mehr. „Du bist nicht dumm“, konnte sie es von Seto hören und sah wieder hoch in seine saphirblauen Augen, was sollte denn das jetzt? „Ach nein? Gerade viel aus meinen Leben habe ich j nicht gemacht“, konterte sie, er schüttelte den Kopf. „Dummheit und Fürsorge sind nicht dasselbe, du hast deinen Bruder über deine eigenen Bedürfnisse gestellt, weil du ihm eine Chance geben wolltest und das hast du auch getan. Du wolltest ihn vor noch mehr Enttäuschung schützen, das ist doch nicht dumm. Dummheit ist das, was deine Eltern fabriziert haben, dass sie dich weniger wert behandelt haben, für das Geschlecht kannst du am allerwenigsten etwas dafür und es ist auch so dermaßen dämlich anzunehmen, dass Frauen weniger intelligent seien als Männer. Die wissen doch gar nicht, was sie an ihrer Tochter hatten… kein Wunder, dass du dann solch eine Denkweise hast, sie hätten sich ein wenig mehr um ihre Kinder kümmern sollen als um ihre Affären“, erwiderte Seto, sie fasste sich an den Kopf und stütze diesen schließlich auf den Arm. „Mag sein, es hilft nichts mehr… genau aus dem Grund habe ich Jesse nur mit größtem Widerwillen zu Vater geschickt, doch es war und bleibt das Beste. Ich hoffe nur, dass es ihm gut geht…“ Im Gedanken war sie schon bei ihrem Bruder, an ihre Eltern wollte sie nicht mehr denken, das hatte sie hinter sich gelassen… ---------------------------- So, ein kleines Info zum Schluss: Der Titel bezieht sich auf einen klassisch österreichischen Zungenbrecher, der wie folgt geht: Wir Wiener Wäscheweiber wollen weiße Wäsche waschen wenn wir wüssten wo warmes weiches Wasser wär´. Warmes Wasser wissen wir, weiße Wäsche waschen wir… Fortsetzung folgt Seri-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)