Jäger des Mondes von Incubusengel_Mystel ================================================================================ Prolog: Der Anfang vom Ende --------------------------- Titel: Jäger des Mondes Autor: Seth Fandom: Beyblade Disclaimer: Alles nur geborgt! Seien es die Figürchen aus Beyblade oder ein paar Vampir-Klischees bzw. bisschen was Mythologisches ^^ Kurzum: ich gedenke in keinsterweise das Copyright zu verletzen, dient alles lediglich dem privaten Vergnügen *gg* Warnungen: AU, Shounen-Ai, bissi Action, Vampire, romantisch, dramatisch Pairings: Brooklyn x Kai, Tala x Kai, Mystel x Brooklyn Inhalt: Ein Vampirjäger den offensichtlich mehr mit demjenigen verbindet, den er so unerbittlich jagt. Eine Kreatur, die es längst nicht mehr geben dürfte und ein Junge mit übersinnlichen Fähigkeiten, der den Jäger auf seinen Streifzügen begleitet. Kommentar meinerseits: Anstoß hierfür war eine wirklich fantastische Beyblade Vampir Fanfiktion die ich gelesen habe. Diese Autorin hat es meiner Meinung nach echt drauf was das schreiben betrifft! ^^ Legende: „...“ – Gesprochenes /.../ - Gedachtes >“...“< - mentale Kommunikation ~“...“~ - Gesprochenes in der Erinnerung oder Gesprochenes als Halluzination ,,,...~~~***°°°***...,,, Prolog: Der Anfang vom Ende ,,,...~~~***°°°***...,,, ~...Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, es ist die Geschichte eines Vampirjägers, der seit er denken konnte nur ein Ziel vor Augen hatte. Doch lest selbst...~ Unruhig zerrte der kalte Nachtwind an seinem blütenweißen Mantel, kroch spielerisch darunter und brachte das noble Stück Stoff zum Flattern. Eine behandschuhte Hand strich einige widerspenstige rötlich schimmernde Haare aus der Stirn. Türkise Augen überblickten aufmerksam das Tal unter ihm. Von seiner Anhöhe, ein nur spärlich mit Gras bewucherter Felsen, aus hatte er die ideale Position für dieses Unterfangen. Brooklyn, der sich selbst als ´der Jäger des Mondes` bezeichnete, war wieder auf der Jagd. Schon seit längerem war er hinter einer heißen Spur her, es handelte sich dabei um den entflohenen Prinzen des Vampirlords. Gerüchten zufolge war er mit der Vampirpolitik seines Großvaters und dessen Untergebenen nicht mehr zufrieden. Einerseits machte Brooklyn gerade dieser Umstand neugierig. Was wohl so einen Blutsauger dazu veranlasste gegen seine eigene Linie zu rebellieren? Er wollte Antworten auf seine Fragen finden, denn Gerüchten hatte er noch nie vertraut. Aus diesem Grund hatte der Jäger sich auch an die Fersen des Abtrünnigen geheftet. Brooklyn reiste ausschließlich bei Nacht, da so die Chance größer war, dass er unterwegs einigen dieser Bastarde über den Weg lief, um sie schließlich von ihrer jämmerlichen Existenz zu erlösen. Er liebte es seinen Gegnern diese Überlegenheit zu demonstrieren, es bestätigte ihn in seinem Wesen diesen widerwärtigen Kreaturen – die sie in seinen Augen darstellten – Herr und Meister zu sein. / Wie viele habe ich bereits getötet? Doch es werden immer mehr! / Seine Augen schlossen sich und kurz huschte ein bitterer Zug auf sein ebenmäßiges Gesicht. Sein Körper hatte noch immer das Aussehen eines 17-jährigen, warum das so war konnte er sich nicht erklären. Ebenso wenig was er vor der Zeit war, ehe er Dämonenjäger geworden war. Es fehlte ihm ein ordentlicher Brocken aus der Vergangenheit. Auch war seine Haut extremst empfindlich gegenüber Sonnenlicht. Er durfte sich keine zwei Minuten der intensiven Strahlung aussetzen, ohne das seine Haut sich rötete und anfühlte, als würde sie in Flammen aufgehen wollen. Jedoch gab es auch einige positive Elemente in seinem Dasein. Seine Augen funktionierten überdurchschnittlich gut. Besonders im Dunkeln verschaffte ihm dies so manch einen Vorteil, selbst dann sah er nämlich fast gestochen scharf. Ebenso hatte ihm seine verhältnismäßig niedrige Körpertemperatur schon erhebliche Male genutzt. Zwar musste er sich öfters selbst davon überzeugen ob sein Herz wohl noch schlug, denn manchmal kam es ihm so vor, als würde ihn nur noch ein schmaler Grad von den Wesen trennen, die er so inbrünstig hasste. Obwohl es nicht greifbar war. Er konnte sich den Grund seiner Abscheu nicht erklären, nur dieses Gefühl war allgegenwärtig wie die Schatten in seiner Seele, die bald drohten Überhand über ihn und seinen Verstand zu nehmen. In Nächten wie diesen hatte er oft das Gefühl, als würden sie Gestallt annehmen und ihn jagen, so wie er die Kreaturen der Finsternis jagte. Welch eine Ironie es doch war. / Was war das?! / Aufmerksam überflogen seine Augen die Talsenke, fokussierten sich schließlich auf ein kaum auszumachendes Objekt. Sofort erkannte er es, schätzte die Situation sogleich richtig ein. Sein Griff festigte sich um das Schwert mit der geweihten silbernen Klinge, das er immer bei sich trug. / Habe ich dich also endlich gefunden! / Brooklyn wusste nicht woher, doch er war sich 100%-ig sicher den Rebellen gefunden zu haben – obgleich sie sich noch nie zuvor begegnet waren. Lautlos und mit immenser Geschwindigkeit stürmte er auf das untote Wesen zu. Dieses ließ urplötzlich von seinem Mitternachtssnack, einem ahnungslosen – nun beinahe toten – Wanderer, ab und hob witternd den Kopf. Sein empfindliches Gehör hatte etwas wahrgenommen. Keine Sekunde zu früh wandte er sich von dem Mann ab und wich einer glänzenden Klinge aus, die nur knapp neben seinem Haupt ins Leere sauste. Rubinrote Augen trafen auf Karibikfarbene und für einen Moment durchzuckte es beide wie ein Stromschlag. Eine Art Dejá-vú. ~.~ Ein Ballsaal, prunkvoll geschmückt, unzählige tanzende Wesen - allesamt unsterblich. Gelächter, Kristallgläser gefüllt mit...Blut. Viele kokettierten mit Menschen, die sie sich an Leinen – ähnlich wie Hunde – hielten. Vereinzelte schmähten die dargebotene Kost in den edlen Gläsern, ernährten sich stattdessen von den lebendigen Opfern. Unter ihnen ein Vampir mit blutroten Augen. In ihnen spiegelte sich unausgesprochene Abscheu und noch etwas Anderes, Undefinierbares, wieder. Dann türkise Augen, die die seinen kreuzten. Schmerz zeichnete sich deutlich in ihnen ab. Das blasse Antlitz war von Blutspritzern bedeckt. „Hilf mir...“ Formten die rosig schimmernden Lippen tonlos, ehe ihnen ein schmerzhafter Schrei entwich. Einer der Vampire hatte seine Zähne in das zarte Fleisch des Halses gegraben. Schwerfällig öffneten sich die blau-grünen Augen wieder und hielten die rubinroten des viel zu jungen Vampirs gefangen. Solange bis sie langsam erloschen, da der Blutverlust überhand nahm. ~.~ Wie von der Tarantel gestochen fuhren sowohl Vampir als auch Jäger auseinander. In beider Augen stand der Schock geschrieben. „Was-was war das?!“, keuchte Brooklyn und versuchte seinen hektischen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Dieser Schmerz, kombiniert mit dem Gefühl der Verzweiflung und der Hilflosigkeit strömten noch immer auf ihn ein. Auch konnte er sich von den roten Seelenspiegeln nicht lösen. Für den Hauch eines Atemzuges schimmerten auch sie unglücklich. Auf einmal hörte er ein Surren und reagierte gerade noch rechtzeitig. Wie aus dem Nichts erschien eine abgewandelte und vor allem riesige Shuriken-Variante, welche mit enormer Geschwindigkeit an ihm vorbei zischte. Das Wurfgeschoss zerschnitt mühelos einige lose Ranken an den Felswänden, ehe es in die Hand seines Besitzers zurück kehrte. Dieser Besitzer spießte Brooklyn nun förmlich mit seinen Blicken auf. Eine eisige Kälte spiegelte sich in dem Blau wieder und während er die Hand des deutlich zierlicheren Vampirs ergriff, brüllte er dem Jäger zu: „Halt dich von Kai fern, unwürdiger Bastard!!“ Der Vampir schien sichtlich überrumpelt, als sein Wegbegleiter sich ruckartig umdrehte und ihn in einen mörderischen Sprint riss. Brooklyn war nicht mal in der Lage zu reagieren, er konnte den Verschwindenden nur tatenlos hinterher starren. Noch einen letzten Blick erhaschte er auf die tiefgründigen Rubine, da der Grauschwarzhaarige seinen Kopf gewandt hatte und über die Schulter Richtung Häscher schaute. / Ich muss ihn wiederfinden! Nur er kann mir erklären, was da gerade passiert ist! / Mit diesem Gedanken beseelt machte er sich erneut auf den Weg, um diesen Vampir zu jagen. *~~* „Halt endlich an, Tala verdammt noch mal!...Ich bin mir sicher, dass wir ihn abgehängt haben!!“, keifte Kai seinen Gefährten an. Dieser schien nur mäßig überzeugt, doch er stoppte sein irrsinniges Tempo. Sie waren schließlich weit über eine Stunde unentwegt gelaufen. Ihm selbst machte diese Strapaze wohl am wenigsten aus, lag mitunter daran, dass er anders als sein Begleiter im eigentlichen Sinne nicht existierte, zumindest nicht im Diesseits. Doch hatte er durch einen mächtigen Zauber Gestallt und Form angenommen. „Nein, das haben wir nicht! Er hat deine Fährte bereits wieder aufgenommen und wird dich auch weiterhin unerbittlich jagen! Ist dir das denn nicht bewusst?! Und da heißt es immer ihr Blutsauger währt so clever!“ „Immer noch cleverer als so ein Dämonenwolf, der eigentlich in den hohen Norden verbannt gehört!!“, fauchte Kai den Rothaarigen an. Dieser packte ihn an den Oberarmen und funkelte wütend in die Augen des sichtlich Schmächtigeren, während sich ein fast schon knurrender Laut aus den Untiefen seines Rachens empor kämpfte. „Ach wer hat mich denn geweckt mit seinem Gejammer und Geflenne?! Du klangst so erbärmlich! Nicht mal in Ruhe schlafen konnte man in diesem verdammten Eisblock! Ich wollte dich damals nur zum Schweigen bringen!“ „Wenn du mich so sehr hasst, warum hast du mich nicht getötet, wo du doch die Gelegenheit dazu hattest?! Ich WAR bereits am Ende meiner Kräfte, da selbst meine eigenen Leute skrupellos Jagd auf mich machten!!“, konterte Kai und fletschte unbewusst die Zähne. Sein Herz schmerzte furchtbar bei dieser grausamen Erinnerung. ~.~ Er war bis in den hohen Norden vor den Lakaien seines Großvaters geflohen. Plötzlich erhob sich vor ihm ein gewaltiges Bergmassiv, ebenso bedeckt von Eis und Schnee wie die komplette Umgebung. Der Vampirprinz presste sich an den Felsen und blickte seinem unausweichlichem Schicksal entgegen. Dort, keine 15 Meter entfernt standen sie vor ihm, mit dem Auftrag ihn zurück zu dem mächtigen Anwesen des Herrschers zu bringen, ob lebendig oder tot. Das der Junge Letzteres schon eher war, sah man ihm nur zu deutlich an. Kai war tage- nächtelang in der tobenden Eishölle unterwegs. Getrunken hatte er schon viel zu lange nichts mehr. Deshalb war es nicht weiter verwunderlich, dass er schwer mit sich zu kämpfen hatte, nicht an Ort und Stelle zusammen zu brechen. Er keuchte abgehackt und drängte sich noch mehr mit dem Rücken gegen das Eisgebilde. / Das ist mein Ende...! / Der Reinblüter konnte bei aller Liebe nicht länger durchhalten. Innerlich flehte er um Hilfe, doch wusste, dass er diese niemals erhalten würde. Er kniff die Augen fest zusammen um die schwarzen Flecken zu verscheuchen, die immer mehr zunahmen. Plötzlich hatte der Grauschwarzhaarige das Gefühl, das Eis unter seinen Händen würde nachgeben und er selbst nach hinten kippen. Das konnte doch gar nicht sein, immerhin war das doch stabiler Felsen! Jedoch blieb ihm keine Sekunde um länger darüber nachzusinnen, denn das Splittern und das ohrenbetäubende Geheule, welches wie aus dem Nichts zu kommen schien, veranlassten ihn dazu ruckartig die Augen aufzureißen und ungläubig auf das Schauspiel vor sich zu starren. Ein riesiger Wolf stürzte sich auf die Verfolger und zerfetzte sie regelrecht. Kais Beine fühlten sich seltsam weich an, so als würden sie sein Gewicht nicht mehr lange tragen wollen. Nach vollbrachter Tat ließ das dämonische Geschöpf von den zerfleischten Vampiren ab, die nach und nach zu Staub zerfielen, der vom Schneegestöber hinfort getragen wurde. Aufmerksam die Ohren spitzend kam der Wolf auf den zitternden Vampir, der nach diesem Massaker als Einziger übriggeblieben war, zu. Eisblau bohrte sich in Rubinrot. Er erkannte es, vor allem daran wie stark der zerbrechliche Untote schwankte. >“Du wirst sterben.“< „Ich weiß...“, hauchte Kai und instinktiv streckte er die Hand aus. Er wusste nicht wieso, aber er wollte zuvor noch durch dieses beinahe gänzlich schneeweiße Fell streichen. Dieses Ungetüm vor ihm hatte ihm zwar das Leben gerettet, doch würde er es ihm gewiss bald schon nehmen. Vor seinen Augen verschwamm alles und er kippte vorne über. Doch bevor sein Körper auf dem eisigen Boden aufschlagen konnte, hatte er das Gefühl aufgefangen zu werden. ... Es kam Kai wie Äonen vor, als er die Augen wieder aufschlug. Ihm war seltsamerweise nicht kalt, wie es doch der Fall hätte sein müssen wenn er – und davon ging er schließlich aus – auf dem mit Schnee bedeckten Boden lag. Zuerst dachte er, er sei tot weil er sich fast schon schwerelos fühlte. Sacht versuchte er den Untergrund, beziehungsweise die Wand an der er lehnte, zu ertasten. / Was...? Warum ist sie so warm und...flauschig? / Noch ehe er seinem zähem Gedankenfluss brauchbare Informationen abgewinnen konnte, drang eine tiefe Stimme an sein feines Gehör. Nein, sie hallte eher in seinem Kopf wieder. >“Du hast sehr lange geschlafen. Ich dachte erst du wachst gar nicht mehr auf.“< Kai blinzelte und versuchte endlich seine Umgebung zu analysieren, was ihm allerdings nicht so recht gelingen wollte. Sein Körper war wieder so schwer und er kämpfte gegen eine erneute Ohnmacht an. Noch wusste er nicht woher die eigenartige Wärme kam, die ihn schier ummantelte. Doch er nahm es so hin, was ihn jedoch nicht davon abhielt eine Frage, vielleicht die alles Entscheidende, zu stellen. „Wer...wer bist du...?“ Ein dumpfes Knurren und kaum wahrnehmbar regte sich etwas unter Kais Kopf, ehe erneut die mentale Stimme erklang: >“Ich bin ein Dämonenwolf, der als Fenrir bekannt ist. Doch hatte ich einst einen anderen Namen.“< Der Vampir nickte nur und spürte wie ein Ruck durch dieses weiche Etwas, an dem er offensichtlich lehnte, ging. >“Du musst von hier weg, dein Körper hält nicht mehr lange durch!“< Täuschte er sich, oder klang die unwirkliche Stimme in seinem Kopf gerade eine Spur besorgt? „Warum...hilfst du mir?“ >“Weil ich wissen will, warum ich geweckt wurde.“< Kai war wieder dabei einfach wegzudämmern, bemerkte somit nur am Rande wie er bewegt und schließlich auf den Bauch gedreht wurde. >“Halt dich gut fest!“< Raunte es in seinem Geist und automatisch krallten sich seine schlanken Finger in das weiche...Fell? unter sich. Seine Wange schmiegte sich ebenfalls in diesen flauschigen warmen Untergrund, der sich nun zu bewegen begann. Die kalte Nachtluft registrierte er gar nicht, befand er sich doch bereits wieder in diesem trügerischen Schwebezustand. Der Dämonenwolf preschte lautlos durch die Nacht, auf seinem Rücken die leichte Last wissend. Der Schneefall nahm zu, doch es behinderte ihn nicht großartig in seinem Weiterstreben. Überdies hinaus genoss er die wiedererlangte Freiheit, zu lange musste er in Gefangenschaft verbringen. Doch dieser relativ junge Vampir hatte es irgendwie geschafft ihn aus seinem komatösen Schlaf zu wecken. Und er wollte dem auf den Grund gehen, deswegen hatte er ihn nicht getötet wie die anderen Vampire zuvor. Kai war damals nur sehr knapp mit dem Leben davon gekommen und seit diesem Tag an begleitete Fenrir ihn. Der Dämonenwolf hatte wenig später von einem mächtigen Hexer den Fluch – oder war es gar ein Segen? – auferlegt bekommen, nie wieder seine Wolfsgestallt annehmen zu können. Und das nur weil er sich den weisen alten Mann als Beute auserwählt hatte. Das Ziel des zum Teil menschgewordenen Wolfes lag nun nicht mehr alleinig in dem Finden seiner Antwort, nein nun wollte er auch wieder seine ursprüngliche Gestallt annehmen können. Denn an diesen menschlichen Körper hatte er sich auch nach all den Jahrzehnten nicht gewöhnt. ~.~ Kai schüttelte den Kopf um die Ereignisse aus längst vergangenen Tagen zu verscheuchen. „Vielleicht sollten sich ab hier unsere Wege wirklich trennen.“ Der Vampir hatte es seltsam ruhig ausgesprochen. Zu gleichgültig für Talas Geschmack. Aus diesem Grund brauste der Rotschopf auf, seine Blicke wollten seinen Gefährten beinahe erdolchen: „Das kommt gar nicht in Frage!! Erst will ich wissen wie es dir möglich war mich zu erwecken!!“ Er hatte sie bislang, auch nach all den gemeinsamen Jahren aufs Kais Reisen, nicht gefunden. Seine so heiß ersehnte Antwort. Ruhiger und einen Tick spöttisch – schrecklich, dieses menschliche Verhalten färbte langsam auf ihn ab – fuhr er fort: „Außerdem würdest du halbe Portion doch keinen Tag ohne mich überleben können!“ „Bilde dir bloß keine Schwachheiten ein! Ich kann sehr wohl auf mich selbst Acht geben!“, wetterte Kai zurück, der es gar nicht ab konnte, wenn man an seinem Stolz kratzte. „Ja, DAS sah man vorhin bei diesem Vampirjäger nur zu deutlich!“ Der beißende Zynismus war offensichtlich aus dem Gesagten heraus zu hören. „Du hättest dich nicht einmischen müssen! Ich hätte das auch alleine geklärt!!“, zischte der Grauschwarzhaarige und könnten Blicke töten, hätte sich Tala bereits in seine Molekühle aufgespalten. *~~* Weiter entfernt war der Vampirjäger auf eine kleine Gruppe Blutsauger gestoßen, die sich gerade einen Imbiss genehmigten. „Bitte habt Erbarmen! Verschont wenigstens meinen Sohn!“ Eine ängstliche Frauenstimme erklang und große bersteinfarbene Augen fixierten die lachenden Vampire. Einer von ihnen ließ sich sogar zu einer Antwort herab, fuhr spielerisch durch ihr zerzaustes türkisblaues Haar. „Warum sollten wir?“ „Ming Ming! Lass deine schmutzigen Pfoten von ihr du Bastard!!“ Ein weißhaariger Mann versuchte sich zu seiner Frau durchzukämpfen. „Garlent!“, schrie diese als sie mit weitaufgerissenen Augen mit ansehen musste wie sich zwei der Vampire auf ihren Gatten stürzten. Sie stieß einen schrillen Schrei aus, als sich im selben Atemzug auch spitze Eckzähne in ihren Hals schlugen. Etwas abseits hockte ein Junge von schätzungsweise 14, 15 Jahren. Fassungslos starrte er auf die bestialische Szene, die sich vor ihm abspielte. „Mutter...Vater...!“, hauchte er und sah sich bald schon mit seinem Untergang, der in steten Schritten näher kam, konfrontiert. Brooklyn war viel zu spät gekommen, er hatte weder für die Eheleute, noch für den Kutscher etwas tun können. Gerade schlug er dem letzten Vampir, der ihm den Rücken zukehrte, den Kopf ab, als er das hektische Atmen gewahr wurde. Und dann sah er ihn. Der Staub, der als einziges von dem Untoten übrig geblieben war, schwebte gemächlich gen Boden und gab die Sicht auf einen unnatürlich blassen Jungen frei. Brooklyns erster Gedanke bestand darin ihn so schnell wie möglich zu töten, um ihm somit das grausame Los eines Nachtschwärmers zu ersparen. Doch als ihn diese verklärten Aquamarine hilfesuchend ansahen, fühlte er sich plötzlich an seine Vision beim Zusammentreffen mit dem Vampirprinzen zurückerinnert. Sie sprachen dieselbe Sprache wie seine eigenen damals, wenn es denn wirklich er selbst gewesen war in dieser Illusion – was er noch immer stark bezweifelte. Der Junge sah in unglaublich tiefe Türkise und nebenbei nahm er eine verschwommene schwarze Aura war, die den Rothaarigen wie wabernder Nebel umgab. Entsetzt weiteten sich plötzlich seine Iriden ob der furchtbaren Erkenntnis. „Zeus!“, keuchte er. Wie zur Bestätigung seiner Vermutung blitzten für den Bruchteil einer Sekunde rotglühende Augen auf. Der Teenager erinnerte sich an eine Geschichte seiner Großmutter. In dieser hieß es, dass einst gefährliche Biester hausten und unter sich die Welt aufgeteilt hatten. Sie waren so mächtig, dass sie schließlich von tapferen Hütern eingefangen und in die verschiedensten Gegenstände – oder dergleichen – gebannt worden waren. Er hatte kaum welche behalten, die ihm seine Großmutter geschildert hatte, nur zwei blieben ihm im Gedächtnis. Die beiden, die jeweils Licht und Finsternis repräsentierten. Und eines davon war ein schwarzes pantherartiges Ungetüm, das Zeus genannt wurde. Und ausgerechnet dieses Wesen stand nun mehr oder weniger vor ihm. „Wie hast du mich eben genannt?“ Brooklyn wirkte verblüfft, doch als anstelle der erwarteten Antwort nur ein Husten und Röcheln folgte, handelte er ohne erneut darüber nachzudenken. „Wenn du leben willst, dann komm mit mir!“ Er meinte die Worte, die er eben aussprach in diesem Moment auch so, obwohl es gewiss gegen all seine Prinzipien verstieß. Er hatte nur zwei Gebote. Regel Nummer 1: Niemals einen Blutsauger, aus welchen Gründen auch immer, verschonen! Regel Nummer 2: Alle Halbverwandelten an Ort und Stelle töten! Sie waren einfach, doch soeben brach er mit der Letzten. Der Blondschopf horchte auf, klar zu sehen fiel ihm von Mal zu Mal schwerer. >“Du verweichlichst zusehends, Mondjäger! Das ist nicht gut!“< >“Ich weiß.“<, gab der Rothaarige die Antwort auf eine Frage, die direkt seinem Bewusstsein entsprang. Völlig unerwartet richtete der Junge das Wort an ihn. „Er wird...wird dein Untergang sein...die Schatten beginnen bereits deinen-deinen Körper...zu verschlucken...!“ Ein Husten daraufhin und der Teenager merkte wie er dieser Welt stetig ein wenig mehr entglitt. „Wer?“, hauchte Brooklyn und eine Ahnung keimte in ihm auf. „Zeus...“, kam es schwach von dem Gebissenem. „Das ist doch völliger Unsinn! Alte Ammenmärchen, nichts weiter!“, meinte der Vampirkiller unwirsch. Doch sehr bald schon würde er merken, dass der Junge die Wahrheit sprach. Bis dahin nährte sich die dunkle Kreatur weiter, unentdeckt von seinem Wirt, von dessen Lebensenergie. ---...Fortsetzung folgt!...--- Kapitel 1: Träume, die mir den Schlaf rauben -------------------------------------------- ,,,...~~~***°°°***...,,, Kapitel 1: Träume, die mir den Schlaf rauben ,,,...~~~***°°°***...,,, „Habt ihr ihn endlich gefunden?!“ Donnerte die furchteinflößende Stimme des Vampirlords durch die Hallen der gespenstischen Villa. Die Anwesenden erzitterten und wandten unbewusst ihre Köpfe zu der geschlossenen Tür, hinter der sich das Büro des Ältesten befand. Die armen Tropfe, die die unangenehme Aufgabe übernommen hatten ihm Bericht zu erstatten, taten ihnen fast schon leid, aber eben nur fast. Denn ein Vampir, der ernsthaft ein Gefühl wie Mitleid empfand? Nein, das passte nicht in ihr vollkommen egoistisch ausgeprägtes Ideal, das sie bis jetzt am Leben erhalten hatte. „Es tut uns leid, my Lord, doch unser Trupp kam ohne die nötigen Informationen zurück. Aber...“, begann einer der schwarzgekleideten Blutsauger. „Aber was?!“, zischte der alte Vampir und durchbohrte seine vier Lakaien beinahe mit seinem frostigen Blick. Sie zuckten merklich zusammen, strafften sich allerdings sofort zeitgleich wieder, da sie ja wussten, wie sehr ihr Anführer es hasste wenn man in seiner Gegenwart Schwäche zeigte. „Die letzte Einheit kam noch nicht zurück, wir erwarten sie bereits seit Stunden!“ „Möglicherweise haben sie ihn gefunden und verfolgen ihn noch immer!“ „Oder einer dieser Möchtegernvampirjäger hat ihn inzwischen aufgespürt und vernichtet!“ Mutmaste ein Anderer wiederum, ehe er barsch von ihrem Lord unterbrochen wurde, der diese utopischen Spekulationen satt hatte. „Schweigt! Ich will stichhaltige Beweise und keine diversen albernen Mutmaßungen! Habt ihr das verstanden?!“ Um dem Ganzen noch Nachdruck zu verleihen fuhr seine geballte Faust auf den beinahe schwarzen Ebenholztisch hernieder, der daraufhin bedrohlich knarrte. Seine Untergebenen salutierten wie es sich für die Elite seiner Gefolgschaft gehörte und verließen daraufhin schleunigst das Büro. „Wehe diesen Stümpern, sollten sie versagen!“ Für den Bruchteil einer Sekunde flackerten die Augen blutrot auf, ehe sie wieder ihre ursprüngliche Farbe annahmen. *~~* Drei Wochen waren seit dem Zusammentreffen mit dem Vampirjäger vergangen. Kai zog sein Schwert, das er einst von dem Hexer erhalten hatte von dem Tala den Fluch auferlegt bekam, aus der Kreatur der Finsternis vor sich. Das es sich dabei um einen damaligen Typen seiner Gefolgschaft handelte, war in dem Moment bedeutungslos geworden, als er seiner Familie für immer den Rücken gekehrt hatte. „Wir sind hier fertig.“, meinte er und seine Augen spiegelten eine Ausdruckslosigkeit wieder, die seinen Begleiter schaudern ließ. „Gut, dann können wir ja von hier verschwinden! Unsere Häscher nähern sich stetig!“ Kam es und Tala hob den Kopf gen Himmel, nahm trotz seiner Wandlung in einen Menschen – zumindest äußerlich unterschied er sich kaum mehr von einem, im Inneren war er aber immer noch er selbst, der Dämonenwolf – eine schwache Witterung auf. „Sie bewegen sich Idealerweise mit dem Wind, deshalb konnte ich sie wahrnehmen!“ „Sind es wieder Speichellecker meines Großvaters?“, wollte Kai schon beinahe unbeeindruckt wissen, doch sein Begleiter schüttelte nur den Kopf. „Nein, diesmal sind es nur zwei und einer der beiden kommt mir bekannt vor. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es handle sich um den Vampirjäger.“ / Doch wer ist da bei ihm? Ein Mensch? Nein...etwas anderes.../ „Was?! Der Jäger? Verdammt! Dann müssen wir hier weg!“ Die helle Panik, die urplötzlich in dem Kleineren aufkam, gefiel Tala nicht. / Da stimmt doch was nicht! Aber ich komm schon noch hinter dein Geheimnis! Hinter euer beider Geheimnis! / Sie verschmolzen mit den Schatten der Bäume auf der Suche nach einem neuen Versteck, da bereits der Morgen graute. Ihre vorherige Flucht, mit anschließender Tötung der Blutsauger, hatte sich über mehrere Stunden gezogen. „Da vorne! Der Hof scheint verlassen zu sein!“ Kai deutete geradeaus und währe beinahe über einen etwas größeren Stein gestolpert, fing sich allerdings knapp vor dem Fall. Es dauerte nicht lange und sie hatten ihr Ziel erreicht, wo sie vor den Strahlen der aufgehenden Sonne geschützt waren. Zumindest der Vampir, denn Tala hatte soweit er wusste keine Sonnenallergie, die ihn flambieren würde. *~~* „Sie kamen hier lang! Das spüre ich!“ Der Blonde erhob sich wieder und stand nun aufrecht neben Brooklyn. Dieser seufzte kurz, ehe er grinsen musste. „Manchmal beneide ich dich echt für diese Fähigkeiten, mein Freund.“ „Ich weiß, aber deswegen musst du ja nicht gleich neidisch werden!“, kam es ebenso keck von dem Verwandelten. Doch diese besonderen Gaben erhielt er nicht erst nachdem er zu einem Vampir wurde, nein, sie hatte er schon als Mensch gehabt. Angeblich von einem seiner Ahnen vererbt bekommen. Jedoch traten sie nicht immer gleich auf, sondern variierten in ihrer Form gerne mal. Im Allgemeinen konnte man dies aber schon als so eine Art sechsten Sinn bezeichnen, dessen er sich gerne behalf. So hatte er auch seine Eltern davor gewarnt diesen verhängnisvollen Ausflug zu seiner Tante zu unternehmen, doch hatten sie traurigerweise nicht auf ihn gehört. Und dann kam es zu dem Überfall der Blutsauger, dem seine Mutter, sein Vater samt Kutscher zum Opfer fielen. Unweigerlich verdüsterte sich der Blick des 15-jährigen. „Ich hoffe wir finden diese verdammte Brut bald! Ich will sie tot sehen, für das, was sie meinen Eltern angetan haben!“ „Keine Angst, du wirst deine Rache bekommen!“ / Wir beide, Mystel. /, fügte er noch in Gedanken an und fixierte die Morgenröte am Horizont. Sie mussten bald ein Versteck finden, ansonsten müsste er sich wohl oder übel von seinem Gefährten trennen. *~~* Unruhig wälzte sich Brooklyn in dem fremden Bett herum, sie hatten Unterschlupf in einem alten Bauernhof gefunden. Ausnahmsweise, wie der Wirt sagte, bekamen sie hier ihr Nachtlager, vorausgesetzt, sie würden sich auch nützlich machen. Der Jäger hatte, wenn auch mit deutlichem Unbehagen, eingewilligt. ~.~ „Du bist das zerbrechlichste Exemplar eines Blutsaugers, das ich jemals gesehen habe.“ Gutmütig schimmerten die türkisen Iriden, als er auf den Jungen neben sich sah, der ihn aus halb geöffneten Augen anblickte. Im Moment konnte dieser Vampir wohl keiner Fliege etwas zu leide tun, deshalb nahm Brooklyn auch seine Selbstsicherheit her. „Wart´s nur ab, sobald es mir wieder besser...geht, sauge ich dich aus...“, nuschelte der Nachtschwärmer und schon senkten sich seine Lider wieder, verbargen die ansonsten wundervoll schillernden Augensterne. „Tu das.“, meinte der Rotorangehaarige und ließ es sich nicht nehmen eine seidene widerspenstige Haarsträhne aus dem blassen Gesicht zu streichen. Sein Blick fiel aus dem Fenster und er erhob sich, trat nahe heran um schließlich den Mond zu betrachten. / Wie lange bin ich nun schon hier? Zu Beginn wollte ich nur noch weg, doch mittlerweile.../ Brooklyn warf einen Blick über seine Schulter und ein Lächeln schlich sich wie von selbst auf seine Lippen, als er den Schlafenden bedachte. /...bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. / ~.~ „Wach auf, Brooklyn!! Wir müssen von hier verschwinden!!“ Riss ihn die fast schon hysterische Stimme seines Wegbegleiters aus dem Schlaf und als er einen Schuss hörte, war er wieder hellwach. Er traute seinen Augen nicht, denn was er da sah konnte doch gar nicht der Realität entsprechen. „Es-es tut mir leid, Brooklyn, aber-aber ich hatte keine Wahl! Er wollte dich...töten!“, keuchte der blonde Junge und hielt die Armbrust mit zitternden Fingern umklammert. Der nun fehlende silberne Bolzen steckte im Rücken des Wirtes, der mit schrecklich verzerrtem Gesicht auf dem schäbigen Teppich vor dem Bett lag. Sein Blut saute diesen bereits vollkommen ein. Brooklyn sah die Panik in den geweiteten Aquamarinen seines Helfers und ohne noch unnötig Zeit zu verschwenden, sprang er vom Bett auf, schnappte sich das Schwert, das er wohlweißlich neben sein Kopfende gebettet hatte und eilte mit Mystel nach draußen. Zum Glück war die Sonne bereits untergegangen und der Mond schob sich gemächlich in seine höchste Position. Wie spät mochte es wohl sein? Brooklyn hatte jedwedes Zeitgefühl verloren. Erst als sie ein gutes Stück von dem Bauernhof entfernt waren, hielt er an und wandte sich das erste Mal nun wirklich seinem Reisebegleiter zu. „Was ist denn nun genau passiert?“ Der Blonde atmete einmal tief durch, um sich endlich von dem Schock, der ihm noch immer in den Knochen saß zu befreien, ehe er antwortete. „Ich weiß auch nicht genau, was in den Typen gefahren ist. Ich wurde plötzlich wach, weil ich ein seltsam schabendes Geräusch an meiner Tür gehört hatte. Nein, es waren eher so etwas wie schlurfende Schritte! Jedenfalls hat mich das neugierig gemacht und ich trat leise auf den Gang raus und dann sah ich ihn! Mit einer Schrottflinte bewaffnet, wie er in das andere Gästezimmer schlich. Ich schnappte mir sicherheitshalber meine Armbrust, da ich ohnehin so ein seltsames Gefühl hatte und überraschte ihn wie er gerade die Flinte anlegte und auf dich zielte. Den Rest kennst du ja.“, schloss Mystel seine Erläuterung. Brooklyn nickte nur. Anscheinend musste dieser Wirt einer von der Sorte gewesen sein, die ihre Gäste im Schlaf überfielen, um sie zu töten und anschließend auszurauben. Das würde unter anderem erklären, wie er es geschafft hatte, sein Gasthaus so lange am laufen zu halten, denn Brooklyn hatte außer ihnen beiden keinen einzigen Gast gesehen. „Ich schätze wir sollten in Zukunft lieber vorsichtiger sein, wo wir Unterschlupf suchen.“ Deutlich ruhiger lud der Blondschopf seine Armbrust erneut mit einem silbernen Pfeil, bevor er sie sicherte und schließlich unter seinem langen dunklen Mantel verbarg. In Momenten wie diesen war er heilfroh kein normaler Mensch mehr zu sein, denn seine vampirischen Sinne waren stark ausgeprägt. Er fand es nur schade, dass Brooklyn nicht ebenfalls auf solche Dinge zurückgreifen konnte. *~~* Das erneute Rascheln von Ästen veranlasste Kai dazu in die Hocke und somit in Deckung hinter einem der unzähligen Büsche zu gehen. „Runter! Ich glaube, da war was!“, wies er seinen Begleiter an. Dieser schnaubte verächtlich und zeterte in Gedanken, während er dann doch der Aufforderung nachkam. Sich ebenfalls in die Böschung duckte. / Und das MIR! Dem gefürchtetsten Monster der alten Welt! / Die Schritte kamen unablässig näher und Kai hielt unbewusst den Atem an, als ihre Verfolger Visavis von ihnen standen. Sie waren durch die dichte Hecke vor den Blicken der Neuankömmlinge geschützt. / Kaum eine Tagesreise Vorsprung und er ist mir bereits wieder auf den Fersen! / Doch dann stockte er und besah sich den Blonden an der Seite des Rotorangeschopfes. / Wer ist das? Er ist ebenfalls einer von uns! Aber was veranlasst einen Vampirjäger dazu in Begleitung eines eben jenen Geschöpfes zu reisen, das er eigentlich so unerbittlich jagte? Ist dieser Vampir etwa sein Gefangener? Nein, danach sieht das eigentlich nicht aus! /, überlegte Kai, doch kam zu keinem schlüssigen Ergebnis. „Sie waren garantiert hier! Ich weiß es!“ Mystel hielt in seinem Weiterstreben inne und überprüfte die nähere Umgebung mittels seiner Augen. Zum Glück besaßen Untote so eine Art Nachtsicht, ähnlich wie bei den Katzen. „Vielleicht hast du dich getäuscht, oder du hast Andere wahrgenommen!“, argumentierte Brooklyn und lehnte sich seufzend gegen einen Baum, hinter dem sich dichte Böschung befand. Das Zirpen der Grillen belebte die Nacht, ebenso wie der laue Wind. Sie waren bereits weit von dem unwirtlichen Gasthof, in dem sie vor einigen Tagen genächtigt hatten, entfernt. Ihre Suche hatte sie in die entlegenen Wälder geführt. Wie froh er war nun Mystel an seiner Seite zu haben, somit konnte er zwischendurch immer wieder mal auf dessen sechsten Sinn zurück greifen. Das vereinfachte die Suche drastisch. Nur das er dem Objekt seines Begehrs deutlich näher war als gedacht, schien er nicht zu bemerken. Dieses hockte nämlich hinter eben jenen Sträuchern und gab keinen Laut von sich. Lauschte nur der Konversation, ähnlich wie Tala, der jedoch im Gegensatz zu Kai für die Option war, sich den Störenfrieden entgültig zu entledigen. Was er auch demnächst vorhatte in die Tat umzusetzen. Schon machte er Anstallten dergleichen, doch ein sachtes Kopfschütteln seitens Kai und ein durchdringender Blick aus den geheimnisvollen Rubinen, untersagte es ihm. Genervt zogen sich seine karmesinroten Augenbrauen zusammen. Diese Reaktion schien den Grauschwarzhaarigen allerdings wenig bis gar nicht zu beeindrucken. / Na schön, dann warten wir eben! / Warum er sich immer wieder dem Willen dieses hübschen Kerlchens mit den beeindruckenden Seelenspiegeln beugte, wusste er bis heute nicht. „Nein, Brooklyn! Ich bin mittlerweile lange genug ein Vampir um den Unterschied zwischen gewöhnlichen Blutsaugern und geisterhaften Kreaturen zu erkennen! Und an der Seite dieses Vampirs reist unweigerlich so ein Geschöpf!“ Mystel war von seinen übersinnlichen Fähigkeiten inzwischen sehr stark überzeugt. Überzeugter als damals, wo er noch Mensch – und diese Gabe ihm keiner so recht abgenommen hatte – war. Brooklyn horchte auf. „Heißt das, der Andere ist gar kein Vampir?“ „Nein. Er ist - auch wenn es lächerlich klingt - eine Kreatur, die es nicht mehr geben dürfte!“ / Die von einem jener Geschöpfe aus seinem ewigem Schlaf erlöst worden war, die ihr so unerbittlich jagt! /, vollendete Tala Mystels Ausführungen augenrollend und sichtlich angenervt in Gedanken. Mensch, wann verschwanden diese dämlichen Jäger den endlich? Er musste sich bald aus seiner ungemütlichen Pose befreien, da ihm sein rechtes Bein eingeschlafen war. / Haut ab, oder ich reiße euch in Stücke!! Dann würden sich all meine und auch etliche Probleme von meinem ´Prinzchen` hier in Luft auflösen! / Innerlich grollte er weiter und kämpfte offenkundig um Beherrschung. „Und was ist mit dem abtrünnigen Vampir?“ Griff Brooklyn unerwartet das Thema, das ihn selbst in seinen Träumen noch verfolgte, wieder auf. „Was soll mit ihm sein?“ Fragend sah ihn der Blonde an. Der Jäger seufzte und sein Blick fing sich im sternenübersäten Himmelszelt. Erneut umschmeichelte der Wind seine schlanke Gestalt und spielte in seinen rötlichen Haaren. „Ich träume fast jede Nacht von ihm, Mystel.“ Kais Augen weiteten sich überrascht und wieder huschte dieser melancholische Schimmer über seine Rubine. Der Blonde wandte sich seinem Kameraden nun vollends zu. Er wirkte sichtlich überrascht. „Davon hast du mir noch nie erzählt! Wann haben diese Träume begonnen?“ Eine Weile haderte der Angesprochene noch mit sich, ob er es seinem Freund erzählen sollte, gab sich dann jedoch einen Ruck. „Seit ich ihm vor ein paar Wochen das erste Mal begegnet bin. Ich kannte ihn eigentlich nicht persönlich, hatte bis dato nur Gerüchte von einem ominösen Vampirprinzen aufgeschnappt, der sich von Seinesgleichen abgewandt hatte und auf eigene Faust agierte. Ich wollte dem auf den Grund gehen und nahm eher durch Zufall die Fährte von ihm auf. Tja und dann...der entscheidende Moment. Ich stellte ihn, griff an...doch konnte mein Vorhaben, ihn zu töten, nicht zuende bringen. Diese rubinroten Augen waren es gewesen, die die erste Vision auslösten... Und deshalb muss ich ihn finden, um von ihm die erhofften Antworten zu erhalten.“, endete Brooklyn seinen Redeschwall. Kai verharrte noch immer in seiner Position, geduckt und nur knapp einen halben Meter hinter seinem Häscher, geschützt von der Hecke, die sie beide trennte. Tala bemerkte den unglücklichen Blick seines Genossen. / Was verheimlichst du mir, Kai? / Noch lange harrten sie aus, bis ihre Verfolger endlich beschlossen weiterzuziehen, da sie ihre ´Beute` nirgends ausmachen konnten. „Die waren ganz schön dämlich! Hätten sich nur einmal richtig hier umsehen müssen!“, grinste Tala und streckte sich nach den paar Stunden erst mal. Die Gelenke knackten und beschwerten sich über die Behandlung. „Arh! Ich hasse diesen menschlichen Körper!“ „Das erzählst du mir eh jeden Tag. Leg endlich eine neue Platte auf, die Alte hat bereits einen Sprung!“, erwiderte Kai gelassen und machte sich bereits auf den Weg. Allerdings steuerte er die entgegengesetzte Richtung ihrer Verfolger an. *~~* „General! General!“, keuchte eine dunkle Gestalt, ehe sie vor ihrem Befehlsgeber salutierte, wie es die Etikette gebot. „Sprich!“ Wurde er sogleich barsch aufgefordert. Der Sprecher war gänzlich verhüllt, noch niemals hatte einer seiner Männer sein Antlitz erblickt. Doch in den Hunderten von Jahren, in dem er dem Lord ihres Clans treu ergeben war, hatte er sich einen Namen gemacht. Man nannte ihn auch: ´den Herrn der Stürme`. „Späher berichten, sie haben den Prinzen ausgemacht! Angeblich soll ihn ein Mensch mit ungewöhnlichen Kräften begleiten!“, erklärte sich der Untergebene. „Ein Mensch?“ Der Unglauben klang aus dem Gesagten heraus. „Was sollte ein Vampir an einem Menschen finden? Möglicherweise nützt er ihn als lebenden Futterquell! Jedoch genug der Spekulationen! Gebt mir die Koordinaten und dann brechen wir unverzüglich auf!“ / Ich will den kleinen Prinzen finden, bevor ihn die Elite unseres Lords in die Finger bekommt! / Kurz nur loderten die dunklen Augen in dem aschfahlen Gesicht, das fast vollständig von einer schwarzen Ninjamaske verdeckt war. *~~* „Willst du wirklich hier eine Rast einlegen? Dieses Dorf ist nur so bevölkert von zwielichtigen Gestalten!“, raunte Tala seinem Wegbegleiter zu. Kai zischte ebenso leise zurück, während er jedoch die Umgebung nicht aus den Augen ließ: „Hast du einen besseren Vorschlag? Hier würden uns weder der Jäger, noch die Lakaien meines Großvaters vermuten! Denn er rechnet garantiert nicht damit, dass ich so dumm sei und mich frei in einem Dorf, das in aller Herrgottsländer verschrieen ist, bewege!“ „Auf deine Verantwortung hin!“, brummte der Rotschopf und tastete vorsichtshalber nach dem Shuriken, welches er verborgen unter seinem Mantel trug. Er spürte förmlich die Blicke, die auf ihnen klebten, als sie eine Taverne – die Einzige in diesem Kaff hier wohlbemerkt – ansteuerten. / Wie die alle gaffen! So als wollten sie uns die Haut vom Leib ziehen! Ekelhaft! / Seine eisblauen Augen verschossen unsichtbare Blitze, die allen Anwesenden klar machten ihnen nicht weiter als 3 Meter auf die Pelle zu rücken, ansonsten gebe es Tote. Die quietschenden Angeln holten den Rothaarigen wieder zurück und beendeten somit das innerliche zum Teufel wünschen dieser Brut. Das Innere des Wirtshauses sah genauso aus, wie man es von Außen vermuten konnte. Verraucht, Besoffene die sich an Huren erfreuten, schlechte Klaviermusik und heiteres Gelächter. Er presste sich eine Hand auf den Mund und unterdrückte einen Würgreiz. „Ist mir schlecht! In diesem Lokal bleibe ich gewiss keine Sekunde!“ Seine Worten gingen beinahe komplett in dem Höllenlärm unter, jedoch verstand Kai jede Silbe. „Jammer nicht herum! Wir übernachten hier eh nicht, wie denn auch bei diesem Lärm?! Ich will lediglich an ein paar Informationen rankommen! Und jetzt mach dich mal ein wenig nützlich!“ Mit diesen Worten gab der Vampir seinem Gefährten einen Schubs Richtung einigen angeheiterten Männern, das aber so kräftig, dass Tala ins Stolpern geriet und beinahe der Länge nach hingeknallt währe, hätte ihn nicht einer dieser Betrunkenen aufgefangen. „Na hoppla! Hicks! Was stürzt mir den da für ne Schönheit in die Arme? Na wie heißt du denn, mein Kleiner?“ „Das geht dich einen Scheißdreck an und nun nimm deine Griffel von mir, du Ekelpaket!!“, fauchte der Rotschopf den Besoffenen an. Dieser allerdings grinste nur übers ganze Gesicht und zog ihn neben sich auf den mittlerweile leeren Stuhl, der vor kurzem noch von einem seiner Saufkumpanen besetzt gewesen war – dieser geruhte allerdings bereits unter dem Tisch zu liegen. „Ach hab dich nicht so, Kleiner! Trink erst mal ein Schlückchen mit dem lieben Onkel Balthasar, dann sieht die Welt gleich gaaaaanz anders aus! Hicks!“, meinte der Trunkenbold gutmütig und seine Augen glänzten mit seiner Schnapsnase um die Wette. „Das bezweifle ich!“, grummelte Tala, während er Kai an der Theke fixierte. / Das tue ich alles nur für dich, Kai! Also zeig dich später gefälligst erkenntlich! / Der Vampirprinz fragte den Wirt bereits geschickt aus, übersah geflissentlich dessen Annäherungsversuche. Anders jedoch Tala. Der hatte nämlich nach einer halben Stunde genug von diesem Laden und als er dann auch noch mit ansehen musste, wie dieser Wirt sich erdreistete Kai ziemlich anzüglich an den Hintern zu grabschen, platzte ihm der Kragen. Schneller als irgendjemand hätte reagieren können, zog er sein Shuriken und pfefferte es Richtung Theke. Der beleibte Wirt machte daraufhin einen Hechtsprung nach hinten und distanzierte sich nun endlich von dem Nachtschwärmer. Binnen Sekunden befand sich das Wurfgeschoss wieder bei seinem Besitzer und eben jener machte seinen Standpunkt unwiderlegbar deutlich, indem er Kai – wie schon damals bei ihrem Zusammentreffen mit dem Vampirjäger – nach draußen schleifte. Kaum an der frischen Luft angekommen, herrschte Kai ihn sogleich an. „Was sollte DAS denn wieder?! Noch ein paar Minuten länger und der hirnlose Affe hätte mir alles erzählt was ich wissen wollte!!“ „Ja, oder dich vorher an Ort und Stelle FLACHGELEGT du Schnellchecker!!!“, wetterte der Rotschopf zurück. Fügte dann jedoch boshaft grinsend an: „Ich weiß ob der Sexualmoral von euch Vampiren zwar bestens Bescheid, jedoch hätte ich dich auch für stolzer gehalten, dich nicht von so nem Kotzbrocken antatschen zu lassen!“ Daraufhin kassierte Tala zum wohl ersten Mal in seinem Leben eine derart deftige Ohrfeige, dass ihm sogar noch eine Weile der Schädel brummte. Kais Rubine sprühten förmlich Funken. „Wag das ja nie wieder! Wage es nie wieder MICH derart zu beleidigen, sonst-“ „Sonst WAS, du verwöhntes Balg?!“, konterte Tala. Er war wirklich drauf und dran sich mit dem verzogenen Bengel zu prügeln. Denn seine angestaute Wut musste nach dieser Tortour endlich entweichen. Ausnahmsweise schien Kai allerdings darauf anzuspringen, denn er zog in einer fließenden Bewegung sein Schwert und hielt die glänzende Klinge an die Kehle des Größeren. Gefährlich leise zischte er seinem Kontrahenten zu: „Ansonsten erteile ich dir eine Lektion in Sachen ´Benimm dich´!“ „Versuch´s, Blutsauger! Ehe du reagieren kannst, habe ich dich bereits in Stücke gerissen!!“ Tala fletschte die Zähne und der Kampfgeist, flammte nach langer Zeit endlich wieder auf. Oh ja! Alles in seinem Inneren schrie nach der unvermeidbaren Auseinandersetzung. ---...Fortsetzung folgt!...--- Ehe ich es vergesse, vielen lieben Dank für eure beiden Kommis BlackWingsOfPhoenix und Tonja! Habe mich sehr drüber gefreut! ^^ Und ganz besonders bei dir BlackWingsOfPhoenix möchte ich mich bedanken, da ich ganz auf das Teil hier vergessen hab und ohne deine ENS es wirklich verschwitzt hätte upzudaten! XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)