Bittersweet Symphony von Zero_Kiryu ================================================================================ Kapitel 2: Die Hochzeit ----------------------- Hallo meine Lieben! Offenbar scheint ja doch Interesse an der Geschichte zu bestehen ^^ Das freut mich. Deshalb hab ich mich mal am zweiten Kapitel versucht. Hoffe, es gefällt, auch wenn ich den Eindruck habe, dass das erste Kapitel besser war. ^^ Aber das hab ich ja auch schon vor ein paar Jahren geschrieben ^^ Nun denn, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Kapitel 2 Die Hochzeit Samstag. Nervös zupfte ich an meinem Anzug, den mir Victor für die Hochzeit besorgt hatte. Ich hatte das starke Bedürfnis, die Krawatte zu lockern, die er mir unbedingt hatte anlegen müssen. Victor, der mir gegenüber in seiner geräumigen Limousine saß, grinste nur. „Sag bloß, du trägst sonst keine Anzüge?“ „Doch, aber keine, die mehr wert sind, als ich in einem Monat verdiene!“ Victor grinste wieder. „Sieh es als Freundschaftsdienst an. Du kannst ihn übrigens behalten. Ich schenk ihn dir.“ Ich schluckte. „Das kann ich nicht annehmen! Ich glaube, ich zieh mich noch mal um!“ Ich wollte schon aus dem Auto steigen, das noch immer vor meiner Wohnungstür stand, als Victor mich zurückzog. „Du bleibst hier! Ich kann doch nicht mit einer Begleitung dort auftauchen, die einen Anzug von der Stange trägt.“ Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Na ja, also SO schlimm ist es ja nun auch nicht.“ Victor grinste dann und lehnte sich zurück. Er gab dem Fahrer ein Zeichen und so fuhren wir dann zusammen zu der Hochzeit, die in einem kleinen Dorf statt fand, das zwei Stunden von meiner Wohnung entfernt lag. Während der Fahrt legte sich eine unheilvolle Stille über uns, in der ich aus dem Fenster starrte, um Victor nicht ansehen zu müssen. Ich spürte aber die ganze Zeit seinen Blick auf mir ruhen. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und blickte zu ihm, wobei ich ihn etwas unwirsch fragte, was er denn wolle. Victor jedoch wandte nur lächelnd seinen Blick ab und antwortete: „Nichts besonderes.“ Ich hätte ihn erwürgen mögen. Natürlich nur im übertragenen Sinne. Als wir endlich ankamen, stieg Victor vor mir aus, reichte mir aber grinsend eine Hand, um mir beim Aussteigen zu helfen. „Wenn ich bitten darf, Mylady!“ Ich schlug seine angebotene Hand beiseite und stieg dann aus dem Wagen, nur um gleich darauf in einen regelrechten Blitzregen zu geraten. Überall standen Paparazzi und fotografierten uns. Ich konnte ihren gierigen Kameras kaum ausweichen und Victor tat gerade so, als mache ihm das nichts aus. Ich blickte ihn verständnislos an, doch er legte mir nur einen Arm um die Schultern und führte mich nonchalant zum Eingang der Villa, in der die Hochzeitsfeier stattfinden sollte. Drinnen wurden wir von einem Butler begrüßt, der uns die Geschenke abnahm und uns dann in den Wintergarten führte, in dem die Feier stattfinden sollte. Ich lernte allerhand interessante Menschen kennen und kann Victor dafür nur dankbar sein. Während er sich später mit dem Brautpaar unterhielt und mit ihnen lachte, kapselte ich mich ab, weil ich mich nicht zu sehr aufdrängen wollte. Immerhin war ich ja nur ein Bekannter von Victor. Ich schnappte mir ein Glas Champagner und stellte mich etwas abseits in eine Ecke, wie ich es auf Victors Party schon getan habe. Es dauerte nicht lange und eine junge Frau gesellte sich zu mir. Sie war bildhübsch und ich fragte mich, was sie von mir wollte, als sie auch schon zu sprechen anfing. Da war mir eigentlich alles klar. „Sie sind also der geheimnisvolle Begleiter von Victor Gonzalez?“ Ich nickte und entlockte ihr damit ein Lächeln. „Mein Name ist Lisa. Mit wem hab ich denn das Vergnügen?“ Ich antwortete: „Jonathan. Aber Sie können mich auch Jo nennen!“ Sie lächelte immer noch und hielt mir dann ihre Hand hin. „Freut mich, Jo!“ Ich nahm ihre Hand und merkte, wie zart sie war. Im Gegensatz zu Victors, der noch dazu auch nicht gerade sanft zugepackt hatte. Aber warum dachte ich ausgerechnet jetzt an ihn? Ich erwiderte ihr Lächeln schließlich und unterhielt mich kurz mit ihr, bis dann verkündet wurde, dass das Essen angerichtet würde. Gerade suchten meine Augen nach Victor, als ich auch schon eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich drehte mich um und entdeckte dann auch schon Victor. „Na ihr zwei Hübschen? Ihr versteht euch ja prächtig. Aber du hast sicher nichts dagegen, wenn ich dir diesen netten jungen Mann entführe, oder?“, fragte er dann Lisa, ohne mich dabei anzusehen. Sie nickte nur und verabschiedete sich vorerst von mir. Sie hatte eindeutig Gefallen an Victor gefunden, was ich ihren Blicken entnehmen konnte und wenn sie Glück hatte, würde sie noch vor Ende des Abends zu einer neuen Kerbe in Victors Bettpfosten. Victor hatte unsere Plätze schon ausgemacht, wie er mir mitteilte, während er mich dorthin dirigierte. Ich war überrascht, als auch ich am Tisch des Brautpaares sitzen durfte und man mich behandelte, als gehöre ich zum erlesenen Kreis von Victors Freunden. Der Bräutigam grinste mich mit seinem Südstaaten-Lächeln an und meinte dann, dass er seinen Freund noch nie so entspannt gesehen habe und ich sollte mich doch öfter mal mit ihm treffen und was mit ihm unternehmen, damit das so bliebe. Ich nickte nur schwach. Darauf hatte ich ja nun wirklich keinen Einfluss. Wenn Victor meiner überdrüssig würde, würde ich das sicher schnell merken. Es war ja nicht so, als sei er auf meine Freundschaft angewiesen, wenn ich mir seine Bekannten so anschaute. Zumindest der Amerikaner, der heute heiratete, schien ihn ja schon wesentlich besser zu kennen. Während des Essens wurde ich über alles Mögliche ausgefragt, auch über mein Privatleben und ich spürte, wie sich Victor unmerklich versteifte, als man mich auf eine Freundin ansprach. Wahrheitsgemäß antwortete ich natürlich, dass ich momentan frei sei und man riet mir, mich doch mal umzusehen. Es gäbe hier viele ledige junge Frauen in meinem Alter. Ich lächelte und winkte höflich ab. So nötig hatte ich es dann auch nicht. Außerdem wollte ich eine normale Frau, wenn überhaupt und nicht so eine dieser Schickimicki-Tussis. Das sagte ich natürlich nicht laut. Ich warf einen verstohlenen Blick auf Victor und merkte, dass er mich ansah. Wie lange schon, konnte ich nicht sagen. Ich aß schließlich weiter und hielt mich bei den Gesprächen lieber zurück. Als wir nach einigen Stunden fertig waren, bat mich Victor, ihn für einen kurzen Augenblick zu begleiten. Da ich mir nichts dabei dachte, folgte ich ihm. Er führte mich in einen Salon und verschloss die Tür hinter uns. „Was ist denn los?“, fragte ich ihn, als er mit dem Rücken zu mir stehen blieb. Als er sich umdrehte, lief es mir für einen kleinen Moment kalt den Rücken hinunter. Sein Blick war für eine Sekunde so hasserfüllt, dass ich schon glaubte, er würde mich gleich lynchen wollen. Doch er entspannte sich keine Sekunde später wieder und schloss seufzend die Augen. Ich hörte, wie die Musik zu spielen begann. Der Ehrentanz. „Willst du dir das nicht ansehen?“, fragte ich, um Victor irgendwie zum Sprechen zu bringen, doch er schüttelte den Kopf. Er blickte mich noch einmal intensiv an, dann kam er näher. Unwillkürlich wich ich einen Schritt zurück. Er drängte mich gegen die Wand und stützte beide Arme neben mir ab. „Was ist denn, Jo? Hast du etwa Angst vor mir?“ Ich schüttelte den Kopf, auch wenn mein Gesichtsausdruck wohl etwas anderes gesagt haben musste. Ich hatte keine Angst vor ihm, ich fragte mich lediglich, was er damit bezweckte. „Gut so. Ich wollte dich auch nur warnen. Du solltest dir hier keine Freundin anlachen. Die meisten sind doch eh nur darauf aus, durch dich an mich heran zu kommen.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Denkst du, das wüsste ich nicht?“ Victor musste grinsen, tätschelte meine Wange und ließ dann von mir ab. „Du bist wirklich zu nett, mein Junge!“ Ich sah ihn nur verwirrt an. Was sollte das Ganze dann? Würde ich fragen, bekäme ich aber sowieso keine Antwort. Ich wandte mich dann wieder der Tür zu und wollte gehen, als Victor mich noch einmal zurück hielt: „Wir fahren in etwa drei Stunden. Merk dir das lieber. Ein Taxi von hier kostet sehr viel Geld.“ Ich nickte und ging dann wieder zum Festsaal, um noch die letzten Drehungen mitzubekommen. Lisa gesellte sich wieder zu mir und klärte mich über alles auf, was ich verpasst hatte, ohne dass ich sie danach fragte. Da sie aber auch nicht weiter nach Victor fragte, nahm ich bald an, dass ihr Interesse tatsächlich mir galt. Ich unterhielt mich gut mit ihr und als ich schließlich sah, wie Victor sich von den Gastgebern verabschiedete, entschuldigte ich mich bei ihr, obwohl ich gerne noch länger da geblieben wäre. Lisa drückte mir eine Karte mit ihrer Nummer in die Hand und fragte mich, ob wir uns nicht am nächsten Donnerstag zum Essen verabreden sollten. Ich sagte lächelnd zu, also machten wir noch eine Uhrzeit und ein Restaurant aus. Ich fühlte, wie mein Herz etwas schneller schlug, als sie mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange gab. „Gute Nacht, Jo! Und bis Donnerstag!“ Ich verabschiedete mich dann auch von unseren Gastgebern und folgte Victor zur Limousine. Er wirkte ungewöhnlich angespannt, weshalb ich ihn die gesamte Fahrt über lieber nicht behelligte. Er setzte mich vor meiner Wohnung ab und fragte, ob wir uns am Donnerstag sehen könnten, was ich aber verneinte, ihm den Grund aber verschwieg. Warum weiß ich bis heute nicht. Ich glaubte, ich müsste mich geirrt haben, da ich meinte, er hätte in diesem Moment traurig ausgesehen. Er verabschiedete sich schnell von mir und ließ sich dann nach Hause fahren. Zumindest nahm ich das an. Am nächsten Donnerstag traf ich mich mit Lisa und entgegen meiner Erwartungen verbrachten wir einen sehr schönen Abend zusammen, der von einer noch schöneren Nacht gekrönt wurde. Nicht einmal sprachen wir über Victor. Fast war es, als hätte sie ihn nur gebraucht, um an mich heran zu kommen, was mich etwas stolz machte. Ich genoss die Zweisamkeit mit ihr sehr und rief am nächsten Tag Victor an, um ihm davon zu berichten. Wieder tat er so, als interessiere es ihn nicht die Bohne. Aber was hatte ich schon erwartet? Dass wir plötzlich die besten Freunde wären? Gesellschaftlich waren wir immer noch Welten voneinander entfernt. Er war ein Idol, ein Frauenheld! Was hatte ich da schon zu bieten? Er fragte mich schließlich, ob wir uns treffen könnten und ich sagte zu. Als ich ihn fragte, wo es ihm denn recht sei, meinte er nur, er käme zu mir. So wartete ich dann auf ihn und war überrascht, als er bereits eine Viertelstunde später bei mir auf der Matte stand. „Das ging ja flott!“, begrüßte ich ihn, erntete aber nur ein mürrisches Grinsen. „Dasselbe könnte ich auch sagen! Dich hats wohl erwischt, was?“ Ich zuckte nur mit den Schultern. „Kann schon sein. Ich will mich da jetzt nicht festlegen.“ „Aber du magst sie.“ „Ja.“ Er winkte ab. „Dann wünsche ich dir viel Glück. Hoffentlich wirst du nicht enttäuscht.“ Er sah mich dabei wieder durchdringend an und ich fragte mich erneut, ob er wohl etwas plante. Zuzutrauen wäre ihm alles. Ich entwand mich seinem Blick und bat ihn, sich zu setzen. Victor setzte sich auf meine Couch und schlug das linke Bein über das rechte. „Warum bist du so nervös, Jo? Ich dachte, du würdest mir vielleicht noch etwas über deine neue Freundin erzählen?“ „Was gibt es denn da noch zu erzählen? Ich kenne sie doch noch nicht mal eine Woche.“ „Ist ja gut. Kein Grund, gleich ausfallend zu werden!“ Ich sah an seinem Grinsen, dass er mich damit ärgern wollte und seufzte nur. „Du bist unmöglich.“ Ich musste selbst unwillkürlich lächeln und fragte ihn dann: „Möchtest du was trinken?“ Er nickte und bat mich um einen Kaffee. Während ich diesen in der Küche vorbereitete, summte ich leise vor mich hin. Erst, als ich mich aus einem Impuls heraus umdrehte, sah ich Victor im Türrahmen stehen. Ich wich erschrocken zurück und fragte ihn aufgebrachter als nötig: „Sag mal spinnst du? Warum schleichst du dich so an mich ran?“ Er winkte ab und schloss lächelnd die Augen. „Ach komm schon. Ich hab doch nichts Schlimmes gemacht.“ Das konnte ich leider nicht bestreiten. „Ok, aber mach das bitte nicht noch mal, ja?“ „Was passiert denn, wenn doch?“, fragte er mich mit unverhohlener Neugier, die mich grinsen ließ. „Das wirst du dann schon sehen!“, meinte ich geheimnisvoll und drückte ihm die Tasse in die Hand. „Da. Zur Strafe darfst du deine Tasse jetzt selbst ins Wohnzimmer tragen! Aber pass auf, dass du nichts verschüttest, ja?“ Er nickte und ich beobachtete fasziniert, wie er ganz langsam zur Couch zurück schlich, immer darauf bedacht, dass nichts überschwappte. Das sah ja schon niedlich aus, musste ich zugeben, hütete mich aber, das laut zu äußern. So tranken wir erst einmal in einvernehmlicher Stille unseren Kaffee, bis Victor mich dann fragte, ob ich ihn nicht auf eine Party am nächsten Samstag begleiten wollte. Ich lehnte aber höflich ab. Zum einen war ich schon verabredet und zum anderen musste ich auch nicht jedes Wochenende mit ihm verbringen. Das wollte ich ihm aber nicht so direkt ins Gesicht sagen. Er fragte aber auch nicht weiter nach, was mir sehr gelegen kam. Als er schließlich ging, verabschiedete ich ihn an der Tür, doch noch, bevor ich sie öffnen konnte, zog er mich in seine Arme und drückte mich an sich. Völlig verwirrt ließ ich es geschehen und starrte nur verdutzt an die Decke. „Victor?“ Doch noch ehe ich eine Antwort auch nur erahnen konnte, stieß er mich von sich und stürmte aus der Wohnung. Noch verwirrter blieb ich zurück und blickte ihm nach. „Was sollte das denn jetzt?“, fragte ich mich und schüttelte nur den Kopf, als ich die Tür schloss. Ich verbuchte diese plötzliche Gefühlsregung als einmalig und beschloss, ihn nicht noch einmal darauf anzusprechen, wenn er es nicht von sich aus ansprach. Das war ihm sicher unangenehm. Am Wochenende traf ich mich mit Lisa und ging mit ihr ins Kino. Dass es nicht nur dabei blieb, muss ich wohl nicht erwähnen. Schließlich bin ich ein potenter Mann und auch Lisa schien dem nicht abgeneigt. So fuhren wir nach dem mehr als erfolgreichen Date zu mir nach Hause. Ich entschuldigte mich gleich dafür, dass es so unordentlich war, doch Lisa lächelte nur und begann noch im Eingangsbereich, mich auszuziehen und mich innig zu küssen. Wenn ich darüber nachdenken sollte, wie oft mir das schon passiert ist, würde ich das vermutlich an einer Hand abzählen können. Auf dem Weg zum Schlafzimmer verloren wir unsere gesamten Kleider und vergnügten uns dann auf meinem King-Size Bett. Ich fand es unglaublich, wie entspannt ich war. Lisa gab mir nicht das Gefühl, volle hundert Prozent geben zu müssen. Wir ließen es langsam angehen und wurden zum Ende hin immer hemmungsloser, bis wir unserer Erregung mit einem lauten Schrei ein Ende bereiteten. Ich nahm Lisa in den Arm und schlief dann an ihrem Rücken ein. Ob es sie gestört hat, dass ich wieder erregt wurde, weiß ich nicht, jedenfalls hat sie sich noch mehr an mich heran gekuschelt. Ich genoss ihre Nähe. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag sie nicht mehr neben mir, aber der Geruch von frischem Kaffee drang in meine Nase. Ich stieg nackt aus dem Bett und ging auch so nach unten, wo ich sie mit jemandem sprechen hörte. Deshalb ging ich schnell noch mal nach oben und zog mir eine Boxershorts über. So trat ich dann lächelnd in die Küche, was aber erstarb, als ich sah, mit wem sie redete. „Victor? Was machst du denn hier?“ Als er mich entdeckte, lächelte er breit und stand auch gleich auf. „Ich wollte dich besuchen kommen. Wusste ja nicht, dass du noch einen Gast hast.“ Er zwinkerte mir zu, was Lisa nicht sehen konnte und klopfte mir dann auf die Schulter. Dabei ließ er seine Hand eine Spur zu lange auf eben dieser liegen, was mich wieder etwas verwirrte. Ich wusste einfach nicht, damit umzugehen. Victor hatte etwas Unberechenbares an sich. Lisa begrüßte mich mit einem Kuss und drückte mir dann ebenfalls eine Tasse in die Hand. „Victor hat mir gerade erzählt, wie ihr euch kennen gelernt habt. War wohl ne heiße Nacht, was?“ Ich hielt abrupt in meiner Bewegung inne und starrte sie fassungslos an. „Bitte was?“ „Na, die Models, die sich an dich ran geschmissen haben. Wie viele von ihnen hast du denn vernascht?“ Ich atmete innerlich erleichtert auf. Victor konnte ihr schließlich unmöglich von unserer Nacht erzählt haben. „Ach so, das. Na ja, so spektakulär war es auch nicht. Victor übertreibt!“ Ich winkte ab und setzte mich dann an den Frühstückstisch. „Ach Unsinn!“ Lisa streichelte mir noch einmal über den Rücken und meinte dann, sie würde duschen gehen. Ich war ganz froh darüber, denn so konnte ich Victor zur Rede stellen. „Was hast du dir dabei gedacht? Weißt du, dass mein Herz beinahe stehen geblieben wäre?“ Victor aber grinste nur, kam näher und beugte sich über mich. „Geschieht dir ganz Recht, wenn du mir nicht sagst, dass du ein Date hast.“ „Ich wüsste auch nicht, was dich das anginge.“ Er grinste weiter und ich war versucht, ihm irgendeine Gemeinheit an den Kopf zu werfen. „Das nächste Mal sagst du mir einfach ganz ehrlich, wenn du schon was anderes vorhast, klar? Auf solche Spielchen hab ich keinen Bock!“ Ich wusste nicht, warum seine Stimmung so schnell umgeschlagen war, aber Fakt war, dass es so war und als ich zu ihm aufsah, hatte sein Gesicht etwas Teuflisches an sich. „Ist … gut…“, nuschelte ich, doch Victor knallte nur die Kaffeetasse auf den Tisch, richtete sich auf und fuhr sich unwirsch durch die langen Haare, die er heute offen trug, bevor er seine Sonnenbrille aufsetzte, obwohl es heute gar nicht sonnig war. „Geh jetzt lieber zu deiner kleinen Freundin! Sie wartet sicher schon auf dich!“ Bildete ich mir das nur ein, oder war er eifersüchtig? Da ich sein Gesicht aber nicht sehen konnte, musste ich mir alles zusammen reimen und beschloss, dass ich mir das nur einredete. Warum sollte er auch eifersüchtig sein? Wenn er wollte, könnte er noch viel hübschere Frauen abschleppen! Victor verschwand nach diesem Satz aus meinem Haus und ich gesellte mich zu Lisa, die in der Dusche auf mich gewartet zu haben schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)