Miss you in my arms von Kael ================================================================================ Kapitel 3: Schockierende Enthüllungen ------------------------------------- Chapter three Schockierende Enthüllungen Arithmantik... eigentlich eines seiner Lieblingsfächer. Doch heute... heute war ihm alles zuwider. Und wer war da mal wieder Schuld daran? Natürlich! Mister ‚Ach-wir-vernaschen-Draco-und-lassen-ihn-dann-eiskalt-fallen‘-Potter. Es war ja nicht so, als hätte Draco sich in diesen idiotischen Wuschelkopf verliebt... nein. Er doch nicht. Immerhin war er der Eisprinz in Person und kannte so etwas wie Gefühle nicht, wäre ja gelacht... Doch.... wieso tat es dennoch so weh? Es schmerzte, dass Harry ihn nicht mehr beachtete. Er registrierte ihn anscheinend nur noch, wenn es Harrys Noten betraf. Und gute Noten konnte Harry gebrauchen… vor allem in Zaubertränke. Bei Draco war das natürlich anders, jedoch würde sein Vater ihn killen, wenn seine Verteidigungsnote in den Keller sinken würde. Aber... das war ihm doch egal. Er wusste sowieso nicht, wofür er dieses unnötige Fach brauchte. Alles was er wissen musste um sich zu schützen war ihm bekannt. Und ansonsten war seine Devise sowieso: „Hetz deinen Feinden einen Fluch auf, bevor sie es können!“ und wahrlich, er kannte genug solcher Flüche um ganz Hogwarts dreimal durch zu fluchen. Wieso hatte er eigentlich Potter nicht etwas angehext? Es wäre doch eigentlich ein leichtes gewesen... Wieso? Seufzend legte Draco den Kopf auf den Tisch, ließ den Lehrer reden und schloss die Augen. Ja, wieso hatte er es nicht getan. //Weil du in diesen Trottel verschossen bist und nur weil dieser Trampel dir wehtut, heißt das nicht, dass du das auch machst, nicht wahr?// Murrend vergrub er seinen Kopf hinter den verschränkten Armen. Wo war denn bitteschön seine Gemeinheit und Boshaftigkeit hin. Er war Slytherin... da durfte er das doch machen und dennoch... er ließ Potter in Ruhe. Er ignorierte ihn, anstatt dem Schwarzhaarigen die Hölle heiß zu machen. Und das meinte er jetzt nicht in dem Sinne, dass er Potter heiß machen wollte, so wie Potter es gestern Nacht mit ihm //HALT! Stopp, völlig falsche Richtung. Da sollen meine Gedanken nicht hin. Nein, nein, nein!// Doch zu spät. Wieder einmal konnte er die warmen Hände förmlich spüren, den warmen Atem in seinem Nacken, die sanfte Stimme, die... „Mister Malfoy, wenn Sie müde sind, sollten Sie nachts mehr schlafen. Aber bitte gedenken Sie nicht, ihre versäumte Nachtruhe in meinem Unterricht nachzuholen! Zehn Punkte Abzug für Slytherin. Und nun weiter, Miss Granger, Sie wollten...“ Graue Augen funkelten den Lehrer für Arithmantik wütend an. Was fiel diesem ollen Lehrer eigentlich ein? Er versank hier gerade in den schönsten, prickelndsten Erinnerungen... ähm... in Selbstmitleid und da hatte man ihn nicht zu stören. Wer glaubte der denn, wer er war? Gemächlich packte Draco seine Sachen zusammen und stand auf. Verwunderte Blicke richteten sich auf ihn, die er mit gekonnt hochnäsiger Mine ignorierte. Im Inneren jedoch genoss er es... ein wenig. Er war immerhin ein Malfoy, er mochte es, die Leute zu schockieren oder eben angesehen zu werden, ohne das irgendjemand ahnen konnte, was er als nächstes tat. So auch der Professor. „Mister Malfoy, was tun Sie da?“ „Ich befolge Ihren Rat, Professor. Ich soll meinen Schlaf nicht in ihrem Unterricht nachholen, also werde ich jetzt gehen!“ Und mit diesen Worten verließ Draco den Raum. Im Moment war ihm egal, wie viele Punkte sein Haus für dieses Verhalten verlieren würde. Er hielt es nicht mehr aus, er konnte nicht noch eine Sekunde länger im Unterricht bleiben. Merlin sei Dank war das seine letzte Stunde gewesen, folglich konnte er sich in sein Zimmer verziehen und hatte endlich seine Ruhe. Selbst Blaise würde ihn nicht stören, immerhin war dieser noch in Wahrsagen und der Unterricht würde noch ca. eine Stunde dauern. Was für ihn wiederum eine Stunde vollkommenen Frieden bedeutete... sofern diese Gedanken ihn in Ruhe ließen. Derweil saß Blaise Zabini in einer der nervigsten Wahrsagestunden seines Lebens. Nicht etwa, dass Professor Trewlaney schlimmer war als sonst, aber Blaise hatte einfach keine Nerven, sich ihrem Gelaber hinzugeben. Sein gesamtes Denken war mit Draco und Harry ausgefüllt. Er musste sich unbedingt etwas überlegen, wie er diese Sache wieder gerade biegen konnte. Er war zwar nicht schuld an dieser Miesere aber Draco war jetzt sicherlich wieder unausstehlich... und wieder einmal war der Grund dafür niemand geringeres als Harry Potter – dieses Mal sogar zurecht – Schuld. //Wie konnte der auch nur... ach... wer hätte denn auch gedacht, dass einem diese Gerüchte mal solchen Ärger bringen würde...// Sauer rührte Blaise in seiner Tasse Tee und starrte missmutig hinein. Dabei hätte er Draco jetzt so schön mit seiner Beziehung zu Harry aufziehen können... beziehungsweise hätte Draco jetzt für immer seine Klappe halten müssen, was Blaise Beziehung zu Seamus anging... Aber was tat Potter? Grummelnd warf Blaise ein Stück Zucker in die Tasse. Potter hatte nichts besseres zu tun, als Draco flach zu legen und ihn – aufgrund dieser hirnrissigen Gerüchten – fallen zu lassen. Wie dumm konnte ein einzelner Gryffindor sein... Der schwarzhaarige Slytherin schreckte aus seinen Gedanken aus, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte. Er blickte auf und sah direkt in das lächelnde Gesicht von Seamus. „Hey, Blaise... komm. Die Stunde ist schon seit einiger Zeit rum. Wollen wir nicht in die Halle gehen... oder zu dir?“ Anzüglich lächelnd strich Seamus über die silber-grüne Krawatte, zog sie glatt und senkte den Blick. Er war es noch immer nicht gewohnt, Blaise solche Sachen vorzuschlagen. Doch nachdem Blaise ihn einmal ‚erzogen‘ hatte, nichts mehr tat, bis Seamus genau sagte, was er wollte, ließ er sich wenigstens zu vagen Vorschlägen verleiten. Doch auf eine Nacht mit einem nur lächelnden Zabini, der auf dem Sessel saß und las... ihn frustriert im Bett liegen ließ... darauf konnte er sehr gerne verzichten. Blaise lächelte kurz, als der Ire ihm diesen wirklich leckeren Vorschlag unterbreitete... doch er konnte nicht. Entschuldigend drückte er Seamus einen Kuss auf die Stirn und strich ihm über die Haare. „Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich abgeneigt wäre, doch ich habe keine Zeit.“ Verwirrt sah Seamus auf. Blaise hatte DAFÜR keine Zeit.... Wieder ein Lächeln. „Du bist so niedlich... ich wollte zu Draco, aber... komm einfach mit. Ich kann doch nicht ohne dich sein!“ schnurrte Blaise, zog den Gryffindor dann hinter sich her. Draco derweil hatte es sich auf seinem großen Bett bequem gemacht… natürlich nicht, bevor er das Bettzeug der gestrigen Nacht abgezogen und mit einem Wink seines Zauberstabs vernichtet hatte. Er wollte nicht mehr an Harry denken und das Bettzeug erinnerte ihn zu sehr an den Schwarzhaarigen. Noch immer konnte er ihn dort riechen und er hatte schon zuvor minutenlang im Bett gelegen und den Duft des anderen eingesogen. Bis er sich dabei ertappt hatte, dann war er wütend aufgesprungen, hatte sich selbst einen Narren gescholten und sich dann über das Bettzeugs hergemacht. Da interessierte es ihn auch nicht im Geringsten, das es eigentlich seine Lieblingssatinbettwäsche war. Jetzt zumindest war sie für alle Zeiten verschwunden und er konnte hoffentlich vergessen. So lag er nun tief in seine Kissen gekuschelt auf dem Bett, hielt die Augen geschlossen. Er genoss die Ruhe in seinem Zimmer, keine Pansy, kein Blaise. Er war allein und konnte endlich mal wieder entspannen. Er seufzte lautlos und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Leider bereute er diese Entscheidung schon nach wenigen Sekunden. Denn anstatt an nichts zu denken, schweiften seine Gedanken wieder zur gestrigen Nacht zurück. Er konnte die grünen Augen vor sich sehen, die ihn so liebevoll anfunkelten, glaubte die Wärme, die von dem Gryffindor ausgegangen war, förmlich auf sich fühlen zu können. Ebenso dessen angenehme Hände oder den Körper, als er auf ihm gelegen hatte. Alles kam wieder hoch, jedes noch so kleinste Detail fand den Weg zurück in seine Erinnerung und Draco? Draco war kurz vorm Verzweifeln. Er wollte doch nicht mehr daran denken er hatte vergessen und die Ruhe genießen wollen. Das schien ihm jedoch wiederum nicht vergönnt zu sein, Dracos Tagtraum wurde immer realer und intensiver, bis er nicht mehr konnte. Wütend riss Draco die Augen auf, knurrte frustriert und sprang auf. Er schnappte sich seinen Zauberstab und reagierte sich ab. Bücher flogen gegen Wände, Kissen wurden zerfetzt. Eine kleine Tischuhr erhielt unfreiwillig Flugstunden und auch sonstige Gegenstände fanden ihren Platz auf dem Boden. Das ging so lange, bis der Blonde sich etwas besser fühlte. Noch immer funkelten seine grauen Augen wütend, doch er war etwas ruhiger geworden. Sein Zimmer sah zwar aus, als wäre eine Horde Hinkepanks hindurchgefegt, aber das kümmerte ihn im Moment nicht im Geringsten. Wozu konnte er denn zaubern? Hauptsache Potter war mal kurzzeitig aus seinem Gedächtnis verschwunden. //Potter…// Er spürte weiche Lippen an seinem Hals… „Ah… verdammt!“ Knurrend schnappte Draco sich ein Buch über Zaubertränke und warf es gegen seine Zimmertür. Einige Seiten lösten sich aus dem dicken Schinken, aber was zählte das schon. Brachte ihm Harry ja auch nicht zurück… oder machte sonst etwas besser. Außerdem hatte er das Buch schon durch. Er war gut in Zaubertränke, nicht wie Harry… Schon wieder. Wieso musste er immer wieder an diesen verdammten, schwarzhaarigen Idioten denken? Wieso konnte er ihn nicht einfach genauso wie Zabini in Ruhe lassen. Einfach mal… „Draco… alles okay da drin?“ Die Stimme seines besten Freundes ließ Draco aufhorchen und dann genervt murren. //Na toll… der hat mir noch gefehlt!// „Nein, hört es sich denn so an? Verschwinde!“ murrte er, und drehte sich um. Er wusste, dass es Blaise gegenüber unfair war, wie er sich verhielt. Aber er konnte nicht anders. Er hatte einfach keine Bock sich irgendwelche Predigten anzuhören oder darüber zu diskutieren, wie das Verhalten von Harry Potter zu erklären war. Das konnte er sich im Moment nicht geben, dafür war er zu aufgewühlt. Rückwärts ließ Draco sich auf sein Bett fallen, starrte auf das Baldachin. Grün… wie die Augen eines gewissen Gryffindors. Sauer rollte sich Draco auf die Seite und kniff die Augen zusammen und schniefte leise. „Arsch!“ Blaise sah ein wenig bedrückt auf die noch immer verschlossene Tür. Was hätte er auch anderes erwarten sollen? Draco war sicher tierisch sauer, verständlicher Weise. Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen, dann drehte er sich um und sah in Seamus Gesicht, welcher ihn ein wenig verwirrt ansah. „Was war das?“ fragte er langsam und nickte zu Dracos Zimmer. Schulterzuckend seufzte Blaise erneut, zog Seamus dann hinter sich in sein eigenes Zimmer und schubste den Iren dort auf sein Bett. Dann begann Blaise unruhig auf und ab zu laufen. „Alles Potters Schuld.“ Begann Blaise, als Seamus ihn auch schon empört unterbrechen wollte. Immerhin war es nicht immer Harrys Schuld wenn Draco mies drauf war, doch Blaise ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Dieses Mal wirklich Seam. Also… du weißt ja, das ich nicht zu denen gehöre, die Harry immer für alles die Schuld geben und ihn hassen und bla bla bla… du weißt was ich meine.“ Ein kurzer Blick zu Seamus, welcher nickte… dann sprach Blaise weiter. „Aber heute Nacht hat er den Vogel wirklich vom Himmel gehext. Da kriegt dieser Trottel es hin, das Draco mit ihm schläft, sich endlich eingesteht, dass er in Harry verknallt ist. Und was macht der? Der lässt ihn eiskalt fallen. Ignoriert ihn einfach…. Kein Wunder das Draco sein Zimmer auseinander nimmt. Ich meine, da hat er sein erstes Mal und wird danach wie Luft behandelt. Und du kennst Dracos Einstellung zu Sex.“ Wieder ein verwirrtes Nicken. „Also echt… ich weiß nicht ob ich Potter verhexen oder in St. Mungos einliefern soll. Der hat doch einen an der Klatsche. Da würden zig Schüler mit ihm tauschen wollen und Draco mit Sicherheit nicht so behandeln… Bei Merlin, hast du eine Idee was das soll? Hat er das wirklich nur wegen dieser irren Gerüchte gemacht, die um unsern slytherinschen Eisprinzen kursieren?“ Stille! Blaise hatte sich zu Seamus umgedreht und sah diesen nun fragend an, während selbiger noch dabei war, das erfahrene zu verdauen. „Harry… hat… du meinst… er hat mit Draco. Und jetzt… jetzt beachtet er ihn…. Oh man… was für ein Idiot!“ resignierend schloss Seamus die Augen und schüttelte den Kopf. „Deswegen willst du nachher mit ihm reden, nicht wahr?!“ Nun war es an Blaise zu nicken. Er ließ sich neben Seamus auf dem Bett nieder und seufzte leise. „Wieso müssen es die beiden eigentlich immer so kompliziert machen. Erst spielt Draco jahrelang die beleidigte Diva wegen dieser ausgeschlagenen Freundschaft und jetzt, wenn Draco sich seiner Gefühle endlich bewusst ist, muss Harry ihn ignorieren und ihn verletzen. Also, die beiden haben ein Talent dafür, sich selbst Steine in den Weg zu legen!“ Missmutig rieb Blaise sich über den Nacken, während Seamus sich durch die Haare strich und angestrengt nachdachte. Einige Zeit herrschte Schweigen in Blaise Zimmer, bis Seamus wieder die Stimme erhob. „Und… was hast du jetzt vor?“ Blaise seufzte. „Na was wohl… ich schau, dass man das irgendwie wieder gerade biegen kann. Wenn ich das den beiden überlasse, wird einer von beiden tot sein… und ich befürchte, dass es nicht Draco sein wird. Und man kann ja nicht zulassen, dass er sich selbst unglücklich macht.“ Seamus nickte, lehnte seine Kopf dann an die Schulter des Slytherin und lächelte versonnen. „Ach… du schaffst das, Blaise. Wenn jemand, dann du!“ flüsterte der Ire und schloss die Augen, während Blaise ihn funkelnd ansah. „Du setzt aber ziemlich großes Vertrauen in mich. Weißt du… das mich das tierisch anmacht?!“ Und noch bevor Seamus etwas erwidern konnte, wurde er aufs Bett gedrückt, Blaise war direkt über ihm. „Ich hoffe, das Angebot von eben steht noch, Süßer!“ schnurrte der Schwarzhaarige, während Seamus ihn mahnend ansah. „Blaise, du willst doch jetzt nicht wirklich… Blaise… Blaise, nein lass das… hör auf… Nein!“ Einige Stunden später kam ein ziemlich zerstrubbelter Seamus Finnigan dicht gefolgt von einem breit grinsenden Blaise Zabini in die große Halle. Seamus sah leicht fertig aus und ließ sich ebenso kraftlos am Gryffindor-Tisch nieder. Die verwirrten und teils belustigten Gesichter ignorierte er, stocherte statt dessen in seinem Essen rum. Nicht nur, dass Blaise ihn nahe zu geschafft hatte, nun kamen auch langsam wieder seine Gedanken in Bewegung und Seamus erinnerte sich daran, was heute los war. „Harry… also das hätt ich echt nicht von dir gedacht!“ grummelte Seamus, was Harry verwirrt dreinschauen ließ. Immerhin wusste er nicht wirklich, wovon der Ire sprach und weswegen er leicht sauer aussah. Doch Seamus schien einen triftigen Grund zu haben, denn er schnaubte missmutig und stand auf. „Komm, Blaise will mit dir sprechen!“ Dann schritt er los, wartete dann, als der andere ihm nicht folgte. Erst als Harry bei ihm war, ging er weiter. Am Eingangstor wartete auch schon Blaise auf sie. Mittlerweile hatte der schwarzhaarige Slytherin wieder zu seinem normalen Gemütszustand zurückgefunden, wohl wissend, dass ihm alles andere auch nicht weiter helfen würde. So nickte er kurz und schritt dann mit Seamus und Harry nach draußen. Schweigend liefen sie in Richtung See und erst, als dieser nicht mehr weit entfernt war, blieb Blaise stehen und drehte sich um. Er sah direkt in Harrys Gesicht, erkannte den fragenden Ausdruck darin und beschloss, Harry nicht länger im Ungewissen zu lassen, was diese abendliche Unterredung anbelangte. „Also, Harry. Ich will nicht lange um den heißen Trank herum reden, dürfte ich nun bitte erfahren was verdammt noch mal in dich gefahren ist? Eigentlich müsste ich dir, als Dracos bester Freund, hier gleich in diesem Moment eine reinhauen oder dir etwas unschönes anhexen. Ich meine, wie kannst du das bitte schön tun? Erst ihn entjungfern und sich dann aus dem Staub machen? Lässt ihn einfach eiskalt sitzen und…“ Ein erschrockenes Keuchen unterbrach Blaise einen kurzen Moment, doch er störte sich nicht daran, sprach unbeirrt weiter. „...er sitzt jetzt da und ist vollkommen fertig? Was hast du dir dabei gedacht? Das kann doch nicht dein Ernst sein… dafür muss es doch einen Grund geben. Ich meine, du bist wirklich nicht der Aufreißertyp, der nach getaner Arbeit seine Eroberung eiskalt fallen lässt. Würde dich eher für den Typ 'Feste Beziehung‘ halten! Also, was war denn da los?“ Blaise sah Harry unentwegt an, verfolgte das Mimikspiel auf dessen Gesicht das von Unglauben, über Erschrecken bis hin zu schlechtem Gewissen reichte. „Ent… entjungfert? Du… du meinst, Malfoy hatte noch nie zuvor… ich meine vor mir noch niemand anderen? Er ist noch Jungfrau?“ Blaise schüttelte eilig den Kopf. „War Harry, er war!“ korrigierte er den Gryffindor und zeigte sein patentiertes Zabini-Lächeln. Auch wenn diese ganze Sache natürlich nicht zum Lachen war, so zeigte sich nun doch, dass er mit seiner Vermutung auf diesen irren Gerüchten basierend nicht allzu falsch lag. Harry konnte es nicht glauben. Dabei hatte er doch gedacht... Draco und Jungfrau.... das konnte doch gar nicht sein... immerhin war er.... und die ganzen Geschichten.... Jungfrau, das konnte doch gar nicht sein.... Harry kannte mehr als nur einen Schüler, der ihm von einem One-Night-Stand mit dem blonden Schönling berichtet hatte. Die konnten doch nicht alle nur fantasieren, oder? Hatten ihn wirklich alle angelogen... aber... „Aber... das kann doch nicht... ich meine, die ganzen Geschichten. Sie sind...“ „Nichts weiter als Geschichten, Harry. Draco hätte das alles natürlich haben können, ich weiß ja auch nicht. Ich an seiner Stelle hätte vermutlich nicht einmal die Hälfte aller Anwärter von der Bettkante gestoßen...“ Wieder ein bitterböser Blick seitens Seamus, den Blaise wieder gekonnt ignorierte. Das würde er später bereinigen müssen. Jetzt musste er das hier erst einmal klären. „...aber Draco ist so verdammt romantisch!“ Blaise seufzte theatralisch und schüttelte leicht den Kopf. „Der wollte sein erstes Mal nur mit seiner großen Liebe... ja ja.... traut man unserm blonden Casanova gar nicht zu, nicht wahr? Bei Merlin, dem Kleinen liegt fast ganz Hogwarts zu Füßen und der möchte warten... wobei, eins muss man ihm zu Gute halten, wenn er sich etwas vornimmt, dann zieht er es auch durch. Sofern sich natürlich nicht ein grünäugiger Gryffindor einmischt, Draco schöne Augen macht, ihn innerhalb einer Nacht verführt und sein Herz erobert. Was mich zum zweiten Punkt bringen würde…“ Harry sah verunsichert auf, als Blaise Luft holte. „Ich frage mich wirklich, wie dumm ein einzelner Schüler sein kann, Harry. Da schenkt Draco dir sein Herz, etwas, worum dich fast alle hier beneiden würden und du zeigst ihm die kalte Schulter. Er liebt dich verdammt und du hast nichts besseres zu tun, als ihn zu verletzen!“ Okay… das war eindeutig zu viel. Harry glaubte den Boden unter den Füßen zu verlieren und stützte sich an einem dicken Baumstamm ab. „Er… er hat was? Er ist… er … oh man!“ Fahrig strich sich Harry durch die Haare, überlegte angestrengt. Da hatte er sich aber wirklich so was von in die Scheiße geritten. Wie sollte er das denn wieder gerade biegen? Draco sah ihn ja noch nicht einmal mehr an, er ignorierte ihn vollkommen. Seine Gedanken rasten, er wusste nicht, was er genau machen sollte, bis ihm ein Einfall kam. //Ich muss mit ihm reden!// Sofort rappelte Harry sich auf, machte sich daran, wieder zum Schloss zu rennen, als Blaise ihn auch schon wieder aufhielt. „Wo willst du hin?“ Kurz drehte Harry sich um, sah Blaise entschlossen an. „Ich muss mit ihm reden. Ich muss…“ „Bist du irre?“ unterbrach Blaise den Gryffindor. „Draco wird dich verfluchen, wenn nicht sogar umbringen. Glaub mir, er ist nicht umsonst der ungekrönte Slytherin-Prinz. Er kennt genug Flüche um ganz Hogwarts dreimal zu verfluchen.“ Wütend sah Harry ihn an, die grünen Augen funkelten. „Das ist mir egal. Was soll ich denn sonst machen, immerhin ist es meine Schuld.“ Blaise nickte. „Da hast du recht, aber es hilft nicht, wenn du zu Draco gehst. Wir brauchen einen Plan und ich habe einen Plan. Wenn du willst, helfe ich dir. Also, pass auf…“ Der Gryffindor nickte, lauschte dann gespannt Blaise Worten und auch Seamus hörte seinem Freund zu. Irgendwie musste diese Sache wieder geregelt werden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)