Life in Shadow von Karazu ================================================================================ Kapitel 1: Verlaufen -------------------- Hallo!^^ Hier ist das erste Kapitel zu der Geschichte von Caro und mir! ^o^ Wenn ihr Fragen habt dann meldet euch entweder bei mir oder bei Miss-Cullen. Und nun viel Spaß beim Lesen! ^^ *** Der Regen über London war kalt. Er glich schon fast geschmolzenem Schnee, dabei war es Juni. An dem frischen Grab standen zwei Personen; die Töchter der verstorbenen Mrs Collins. Es regneteso viel, dass nicht klar war ob es der Regen war der den Mädchen über die Wangen lief oder Tränen. Unweiderlich wanderten die Blicke der Beiden zum Grab daneben. Dort war ihr Vater begraben. "Jetzt hat ihr Leid ein Ende.", sagte Alice mit einem gespielten Lächeln. Samantha war nicht im stande irgendetwas zu sagen und nickte nur. Plötzlich war ein lautes Donnergrollen zu hören. Alice sah in den Himmel und dann zu ihrer Schwester. "Komm... Es wird Zeit, dass wir gehen...", flüsterte Samantha schon fast und wante sich fast etwas widerwillig vom Grab der Mutter ab. Alice folgte ihr durch das Tor. Sie mussten nicht weit bis zur U-Bahn laufen. Zu Hause angekommen zogen sie ihre nassen Mäntel und Schuhe aus. Samantha ging in die Küche und kochte Tee. Alice ging derweilen duschen. Plötzlich klingelte das Telefon. Samantha sah von ihrem tun auf und ging in den langen Flur in dem das Telefon stand und hob ab. "Collins?" "Oh, hi Samy!", quietschte ihr eine für viele viel zu hohe Frauenstimme in ihr Ohr und sofort bereute sie es abgenommen zu haben. "Hallo Sandra... was willst du?" "Oh, ich hab gehört was mit eurer Mutter passiert ist. Schreckliche Sache, Samy, schreckliche Sache. Ich hab mich natürlich sofort gefragt wie es dir geht, aber so wie ich mir das denke musst du kurz vorm Zusammenbrechen sein! ..." Samantha rollte mit den Augen und überlegte wie sie diese Labertasche wieder los wird. Das ständige hohe gequietsche von Sandra bereitete ihr Kopfschmerzen. Doch dann fiel ihr etwas ein... Gut das es gerade gewitterte! "Sand...ich...nicht hören...unkloch wegen...witter...Muss...legen...Ordnung?", sie wartete erst gar nicht auf eine Reaktion von Sandra und legte auf. Auf dem weg zurück in die Küche fiel ihr ein, dass noch ein Brief zum Notar gebracht werden musste. Sie überlegte wo sie ihn hin geleget hatte. Langsam ging sie die große, alte Holztreppe hoch ins Arbeitszimmer wo sie auf Alice traf. "Ich habe gar nicht gehört, dass du schon fertig bist, Alice.", sagte Samantah mit leiser Stimme und Alice sah auf um ihre Schwester ansehn zu können. "War ich wirklich so leise...? Na ja, das ist ja jetzt irrelevant. Hast du den Brief für den Notar gesehen?", fragte Alice und Samantha schüttelte den Kopf. "Mir fiel er auch gerade erst wieder ein..." Zusammen mit Alice suchte sie nach dem Brief, den sie recht schnell unter einem Papierstapel vergraben in einem Regal fanden. Samantha beschloss den Brief weg zu bringen, da Alice ja gerade erst wieder trockene Sachen anhatte und sie noch nicht duschen war. Nachdem sie ihren noch nassen Mantel angezogen hatte steckte sie den Breif ein und ging zu der großen Haustür. Alice stand mit einer Tasse Tee in den Händen im Flur und sah ihre Zwillingsschwester an. "Pass auf dich auf.", sagte sie mit ruhiger Stimme und Samantha nickte leicht. "Bis später, Alice." "Ja... Bis später." Mit schnellen Schritten ging Samantha durch die Straßen. Es regnete noch immer. Auf Grund ihrer schlechten Orientierung entschied sie sich doch ein Taxi anzuhalten. Beim Notar angekommen bat sie den Taxifahrer zu warten. Dieser willigte jedoch nur für 5 Minuten ein. Samantha hoffte schnell wieder fertig zu werden. Doch sie hatte Pech. Sie verbrachte fast 20 Minuten beim Notar. Als sie wieder raus auf die Straßen ging fiel ihr erst auf wie spät es schon war. Sie sah auf ihre Uhr. Sie stutzte. Dafür, dass es erst neun Uhr abends war kam es ihr sehr dunkel vor. Sie schlang sich ihren Mantel enger um den Körper und ärgerte sich darüber, dass der Notar in einer so abgelegenen Straße war. Trotz ihrer schlechten Orientierung versuchte sie so nach Hause zu kommen doch wie sich bald heraus stellte war es ein Fehler gewesen. Sie hätte beim Notar ein Taxi rufen sollen, denn ihr Handy hatte sie zu Hause liegen lassen. Als sie auf eine etwas belebtere Straße kam dachte sie den richtigen Weg gefunden zu haben. Doch so war es nicht. Bald fing sie an auf die Schilder am Straßenrand zu gucken, sowie es die Autofahrer taten. /Irgendwie muss ich doch nach Hause kommen.../, dachte sie sich. Ihr Plan funktionierte ganz gut bis sie anstatt in die zweite Straße links, die erste nahm. Direkt merkte sie, dass wohl nicht der richtige Weg sein konnte, aber sie dachte sich, dass es wohl keinen großen Unterschied machen würde. Langsam ging sie die Gasse entlang. Sie hörte etwas klirren und wusste sofort, dass es ein Teller aus einem der Restaurants sein musste. Doch dann bemerkte sie auch noch etwas anderes. Schritte. Sofort erfasste sie ein Hauch Panik. /Nicht umdrehen... Bloß nicht umdrehen./ sprach sie sich in Gedanken zu und beschleunigte ihre Schritte bis sie zu laufen begann. Doch dann drehte sie sich um und stutzte leicht. Sie sah einen in weiß gekleideten Mann, der in einen der Hintereingänge der Restaurants ging. Bloß ein Koch... Sie sah wieder nach vorne und trat dann auf eine längere Straße. Die Häuser sahen verlassen und runtergekommen aus. Der Hauch von Panik steckte ihr immernoch tief in den Knochen und ließ sie schon nicht mehr klar denken. Anstatt zurück zu gehen lief sie weiter. Zirka 100 Meter vor ihr sah sie einen Mann an einem Auto stehen. /Endlich... Hoffentlich weiß er wo ich hin muss.../, dachte sie sich und ging langsam auf ihn zu. "Entschuldigung...", begann Samantha mit unsicherer Stimme. Der Mann wante ihr das Gesicht zu. Kurz stockte ihr der Atem. Obwohl es dunkel war erkannte sie den Mann als ungewöhnlich gut aussehend. Seine blonden Haare wehten leicht im Wind und trotz der charmanten Gesichtszüge machten ihr seine schwarz blitzeneden Augen Angst. "Ja?", erwiederte er mit melodischer Stimme und lächelte verführerisch. "Ich...ähm...habe mich verlaufen...kennen sie sich hier aus...?", fragte Samantha stockend und leicht benommen. Noch nie hatte sie einen so schönen Menschen gesehen. Sein Lächeln wurde breiter. Ohne das es Samantha auffiel hatte er sie gemustert. "Nicht wirklich. Aber im Haus...", er deutete auf das einzige Haus in der Straße das bewohnbar aussah "...habe ich eine Karte. Wenn ihnen das weiter helfen würde." Samantha lächelte nun etwas sicherer und nickte. Er deutete ihr mit zu kommen. "Kommen sie. Ich lasse sie ganz sicher nicht im Regen warten." Ohne nach zu denken und immer noch betäubt von der Schönheit des Mannes folgte sie ihm. Leise schloss er dann als sie im Haus waren die Tür hinter ihr und verschwand daraufhin im Wohnzimmer. Samantha kam es so vor als hätte er nur eine Sekunde gebraucht um wieder bei ihr zu sein. "Bitte.", sagte er noch immer mit der melodischen Stimme und reichte ihr die Karte. Samantha bedankte sich und nahm sie entgegen. "Nehmen sie sich Zeit. Ich koche ihnen einen Kaffee, sie sind ja ganz unterkühlt von der Nässe.", sagte er leise und seine Stimme verursachte bei Samantha das aufstellen ihrer Nackenhärchen und ließ sich ohne Widerstand in die Küche schieben. Sie ließ sich auf einem der Stühle nieder und beobachtete zuerst noch den fremden Mann wie er sich zu der Küchenzeile bewegte. Dann vertiefte sie sich in die Karte. Die Kaffeemaschine begann ihren Dienst recht laut. Samantha nahm dies nicht war. Sie studierte weiterhin die Karte. "Na, schon den richtige Weg gefunden?", hörte sie wieder die melodische Stimme, doch diesmal dirket neben ihrem Ohr. Sie sah zur Seite und konnte direkt in die Onyxfarbenen Augen des Mannes sehen. "N-noch... nicht.", sagte sie leise und versank fast in dem schwarz seiner Augen. "Nicht? Soll ich ihnen helfen...?", den letzten Satz hauchte er ihr förmlich ins Gesicht und Samantha atmete den süßlich richenden Atem ihres Gegenübers tief ein. Sie spürte fast wie ihr Gehirn vernebelt wurde. Wie in Trance flüsterte sie: "Wobei denn...?" Er lächelte verführerisch und strich ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht hinter ihr Ohr. "Ein so hübsches Gesicht sollte nicht verdeckt werden...", flüsterte er und seine Stimme hatte etwas anzügliches. Sein Gesicht kam ihrem näher. Sanft nahm er ihr Gesicht in seine Hände. Samantha spürte sofort diese eisige Kälte die von seinen Händen ausging. Und auch die Härte seiner Hände fühlte sich komisch an. Wie Stein. Und doch hielt er sie sanft fest. Er zog ihr Gesicht zu seinem und drückte seine harten, kalten Lippen auf ihre. Der berauschende Duft seiner Haut ließ die leise Stimme in ihrem Kopf verschwinden als sie davor schon fast warnte. Eigentlich hätte sie davon laufen sollen. Doch die Anwesenheit des Mannes und seine atemberaubende Existenz hinderten sie daran. Schnell überkam sie ein Anflug von Sucht und verlor sich in dem Kuss. Er löste den Kuss und Samantha schnappte erstmal nach Luft. Er legte seine kalte Wange an ihre und sie erschrak fast. Doch sie rührte sich nicht. Seine Lippen brührten zart die Senke unterhalb ihres Ohres. Als seine Lippen noch etwas weiter nach unten wanderten wusste sie nicht wie ihr geschah. Es ging alles so schnell! Seine Lippen saugten sich an ihrem Hals fest und sie spürte seine Zähne an ihrer Haut. Sie spürte wie er seine Zähne förmlich in ihrem Hals vergrub und sie verkrampfte sich. Ihr wurde schlecht. Und dann sah sie nur noch schwarz. Kapitel 2: Der unbekannte Besucher ---------------------------------- Und hier ist auch schon Kapitel 2 von unserer Geschichte! Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen! ^-^ *** Als sie aufwachte, war sie immernoch sehr benommen, sie versuchte sich aufzusetzten aber ihr war so schwindlig, dass sie fast wieder nach hinten kippte. Da war noch was... ein stechender Schmerz... vorallem am Hals aber nicht nur da, sondern fast überall am Körper. Sie schaute sich um, draußen war es schon dunkel, sie konnte sich an nichts mehr erinnern. Erst als sie sich in dem Raum umsah, erkannte sie die Situation wieder; sie war in der Küche von dem ihr immernoch nicht bekannten Mannes. Angst überflutete ihren Körper. Sie richtete sich langsam auf und bemerkte, dass sie auf dem Boden gelegen hatte. "Hallo?" wollte sie rufen aber ihre Stimme war zu schwach. Mit zitternden Händen hielt sie sich am Tisch fest und tastete sich entlang der Wand in den Flur, versuchte den Schmerz weitgehend zu ignorieren. Als sie in den Flur trat merkte sie, dass niemand im Haus war. Samantha sah sich leicht panisch um. Ob es hier wohl ein Telefon gab...? Mit jeder Minute in der sie nach einem Telefon suchte wurde panischer. Dann, endlich, sie fand ein Telefon. Mit stark zitternden Händen wählte sie die Nummer von sich und Alice. Mit jedem Tuten wurde ihre Geduld weniger. "Collins?", endlich hörte sie die Stimme von Alice am anderen Ende. Tränen begannen plötzlich zu fließen und Samantha begann leise zu reden. "O Gott, Alice! Ich bin so froh dich zu hören, ich...", Samantha wurde unterbrochen. "Samantha? Mein Gott, wo bist du denn? Ich hab mir riesige Sorgen gemacht! Ich habe überall rum telefoniert und sogar schon die Polizei gerufen, aber die wollten noch nichts unternehmen. Wo bist du denn verdammt?", Alice begann auch fast zu weinen. Sie war froh endlich ein Lebenszeichen von Samantha zuhören. Samantha weinte immernoch. "Ich weiß nicht wo ich bin. Ich weiß nur, dass das Haus in dem ich bin in einer runtergekommenen Straße ist. Irgendwo östlich von London.", Samantha unterdrückte es zu Schreien. Die Schmerzen fühlten sich unerträglich an. "Samantha? Was ist denn passiert? Gehts dir gut?", fragte Alice aufgebracht. "Nein... Ich habe Schmerzen... unerträgliche Schmerzen. Ich muss hier raus... Sofort...", flüsterte sie schon fast. Die Tränen hinterließen noch immer nasse Spuren auf ihren Wangen. "Aber Sam-", setzte Alice an, wurde jedoch sofort von ihrer Schwester unterbrochen. "Kein 'Aber' ... Wir reden wenn ich zu Hause bin.", das war das letzte was sie sagte, dann legte sie auf. Mit immernoch zitternden Händen nahm sie ihr Portemonnaie aus ihrer Manteltasche und holte den Zettel mit der Nummer der Taxizentrale heraus. Sie ging mit zitternden Beinen und dem Telefon in der verkrampften Hand bis zur Haustür und öffnete diese langsam und vorsichtig. Hoffentlich war der Mann nicht in der Nähe. Als sie ihn nirgends entdecken konnte trat sie vor das Haus und entdeckte auch schon das Straßenschild schräg gegenüber des Hauses. Sie erkannte ohne Mühe, dass auf dem Schild "Old Bounderyroad" stand und begann die Nummer zu wählen um ein Taxi zu rufen. Das Taxi kam nach einigen Minuten. "Main Street 13, bitte", sprach sie kaum hörbar. Als das Taxi vor ihrem Haus anhielt kam Alice schon direkt auf sie zugelaufen, zog sie aus dem Wagen und brachte sie hoch in ihr Zimmer. "Brauchst du irgendwas? Soll ich dir etwas bringen?" fragte sie fürsorglich. "Nein.....Oder doch...Schmerzmittel..."sagte sie mit schmerzverzerrter Stimme. Sie nahm die Tablette, die ihr Alice gab und sagte ihr sie solle ins Bett gehen. Alice versuchte einzuschlafen doch sie konnte nicht. Sie sah auf die Uhr 4:12 zeigte sie an, sie drehte sich um und dann schlief sie irgendwann ein. Doch bei Samantha brachten die Tabletten nichts. Sie hatte solche brennenden Schmerzen, dass sie nur noch in ihr Kissen schreien konnte, um den Laut zu dämmen, zum Weinen war sie nicht mehr im Stande. Der Schmerz am Hals war am schlimmsten. Sie fasste sich an den Hals und spürte die unglaubliche Kälte und Härte. Sie erschrak leicht vor sich selbst. Alice kam gegen sieben Uhr morgens zu Samantha ins Zimmer und wollte fragen wie es ihr geht und was am Abend davor passiert war, doch als sie sah wie Samantha sich unter ihren Schmerzen wand fragte sie nur ob sie einen Arzt rufen soll. Samantha hatte noch gar nicht daran gedacht. Aber wenn sie jetzt einen Arzt rufen würden und er sie untersuchen würde... Er würde die Kälte spüren und diese Härte... Sie hatte angst. Das durfte niemand heraus finden. Unter Schmerzen presste sie hervor: "Nein... Bloß nicht... Ich bleib einfach zu Hause und versuche noch ein bisschen zu schlafen. Das wird schon gehen..." 'Noch ein bisschen schlafen', dass war gelogen... Sie hatte nicht geschlafen. Keine einzige verdammte Sekunde hatte sie geschlafen. "Soll ich nicht lieber bei dir bleiben...?", fragte Alice voller Sorge. Auch hier verneinte Samantha. "Geh ruhig in die Schule. Ich werde das schon überleben, keine Angst." Widerwillig hatte Alice sich für die Schule fertig gemacht und war dann auch kurze Zeit später auf dem Weg dort hin. Samantha ließ ihren Schreien nun freien Lauf. Zum Glück war Alice nicht mehr da. Es war ein komisches Gefühl, sonst konnten sie nicht getrennt sein.... Um 11 würde sie aus ihren Gedanken gerissen; es klingelte unten an der Tür. /Solls doch klingeln, ich kann eh nicht aufstehen./Dachte sie, doch eigentlich war sie neugierig, normal müsste jeder hier wissen, dass sie und Alice in der Schule sind. Es klingelte noch ein zweites Mal, einige Sekunden später hörte sie wie die Hintertür in der Küche aufging. /Wer kann das sein?!/ fragte Samantha sich, langsam stieg wieder die Panik in ihr hoch. Sie konzentrierte sich auf weitere Geräusche,doch es war nichts zu hören. Plötzlich bewegte sich die Türklinke nach unten. Die Tür ging leise knarrend auf. Samanthas Augen weiteten sich erschrocken und sie überlegte ob sie im Stande war zu flüchten. Der Mann vom vergangenem Abend betrat das Zimmer und sah Samantha an. Ihr fiel sofort auf, dass seine Augen nicht mehr Onyxfarben waren. Sie schimmerten honigfarben. "O Gott! Wie um alles in der Welt sind sie denn hier rein gekommen?!", schrie Samantha schon fast. "Durch die Hintertür...", sagte er mit sanfter Stimme und kam auf sie zu. Samantha blieb erschrocken liegen und starrte ihn unentwegt an. Er ließ sich an ihrem Fußende nieder und betrachtete sie. "Es tut mir Leid. Eigentlich wollte ich..." ,er ließ den Satz unbeendet und starte auf einen Punkt auf dem Boden. "Was wolltest du?" ,sie verzerrte das Gesicht aufgrund der Schmerzen. "Nicht weiter wichtig....Ich bin auch nur hier um dich auf die Regeln aufmerksam machen -" , er wurde von Samantha unterbrochen. " Was für Regeln?!?!? Für was???" "Für das was du bist...noch nicht aufgefallen?", fragte er mit einem leichtem Grinsen auf den Lippen. "Was soll ich denn sein? Momentan weiß ich nur, dass ich unerträgliche Schmerzen habe.", sagte Samantha und sah in dabei wütend an. "Jetzt verwandelst du dich in einen Vampir", sagte er als wäre das vollkommen normal. Sie sah ihn verdattert an. "In was verwandele ich mich? In einen Vampir? Willst du mich Verarschen?", spottete sie. Er lachte leise in sich hinein. "Nein, das habe ich letzte Nacht doch schon getan... hat dir der Kuss gefallen?", fragte er scheinheilig grinsend und zwinkerte ihr kurz zu. Samantha klappte wortwörtlich der Mund auf. Was sollte das denn werden? "Nein.", log sie und sah beleidigt weg. "Du lügst... das merkt man dir an. Und außerdem... hast du viel zu bereitwillig mit gemacht. Wärst du der Vampir gewesen, hättest du mich wahrscheinlich fast gefressen.", er grinste immernoch. Samantha schaute ihn finster an, sie wollte auf das ursprüngliche Thema zurück. „Erklärst du mir bitte was ich machen oder beachten muss?“ Sein grinsen war immer noch nicht verschwunden, aber jetzt sah es ein wenig gespielt aus. Doch seine Stimme war fest: „Natürlich, dafür bin ich ja hier...“ „Dann erklär’ sie mir, verdammt noch mal... und dann kannst du die Tür von außen zu machen!“, rief Sam aufgebracht und genervt. Wenn die schon als „Vampir“ auskommen musste wollte sie auch wissen wie! „Ruhig Mädchen...Samantha, richtig? Deine Schmerzen werden bald vorbei sein. Du bist sehr stark, viele sterben bei der Verwandlung, aber du... sowas wie dich habe ich noch nie gesehen, als wärst du schon seit Jahren auf so etwas vorbereitet worden. Das hälst du gut aus...“ Seine Stimme war so weich und ruhig, das sie fast vergessen hatte, wer er für sie war. „Moment mal“, unterbrach sie ihn, „woher kennst du überhaupt meinen Namen? Woher wusstest du wo du mich finden konntest? Was denkst du überhaupt wer du bist Du tust so als wäre nichts passiert!!!“ Irgendwas fand er dran komisch, dann lächelte er sein verführerisches Lächeln. „Es tut mir Leid das ich mich noch nicht vorgestellt habe, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Dustin Reef und ich bin Klimatologe, WAS ich bin weißt du ja und wo ich wohne ja auch“, ja das sollte sie noch wissen, hatte sie aber wieder vergessen, sie erinnerte sich nur noch an die Straße und das Haus, „Ich kenne deinen Namen, weil er im Flur auf deinen Urkunden steht....Alice... sie ist deine Zwillingsschwester, nicht war? Auch sehr hübsch...ihr seht euch allerdings überhaupt nicht ähnlich, vielleicht ein paar wesentlich Dinge, aber sonst... ich kenne sie zwar noch nicht, aber ich hoffe du stellst sie mir vor!?“ „Auf keinen Fall“, sie schrie schon wieder auf, dass er leicht erschrak, er durfte sie noch nicht einmal sehen. Alice dufte nicht zu dem werden was Samantha schon war... das durfte nicht geschehen, „Ich möchte, dass du jetzt gehst...Dustin“, sie sprach seinen Namen mit großer Mühe aus. „Ich gehe ja gleich“, hauche er, „ich möchte dir nur noch schnell die Regeln erklären und dann bin ich weg...also, ich hoffe du weißt wovon wir uns ernähren...“, er nahm ihr nicken kaum war und redete einfach weiter, „nun, wenn du ’jagst’, ist es wichtig kein aufsehen zu erregen und überhaupt, ist es besser, das die Leute nicht wissen Wer oder Was wir sind. Überleg mal, wer würde uns das glauben, und wie lang wir im Gefängnis sitzen würden... Du musst dir keine Gedanken machen, wie du dein ‘Fressen’ umbringst, erstens haben wir Gift, was manchmal sehr unangenehm sein kann, zweites sind wir sehr stark, viel stärker als Menschen -“, er sah sich nachdenklich im Zimmer um, jetzt erst bemerkte sie das er immernoch stand, irgendwie unhöflich,aber das war ihr egal, er hatte keine Höflichkeit verdient. „Was ist? Suchst du etwas?“, ob er ihre leichte Gereiztheit bemerkt hatte? Er blickte kurz zu der Wand gegenüber dem Bett und zeigte auf einen Fleck über dem Schreibtisch, dann schaute er sie an. „Brauchst du noch die 2 Nägel in der Wand?“ „Ehh“, das war nicht die Antwort, die sie gedacht hatte zu bekommen, „nein, eigentlich nicht, dort hing mal mein Spiegel, aber der ist kaputt gegangen...ich bekam die Nägel nicht raus, deshalb sind sie immer noch drin...“ „Darf ich?“ fragte er, sie wusste nicht genau was Dustin meinte aber sie nickte. Es hatte kaum eine Sekunde gedauert, da saß er auf ihrer Bettkante und hielt einen Nagel so vor ihrem Gesicht, das sie sehen konnte wie gerade und vorallem ganz er war. Dann umschloss seine große, bleiche Hand das Eisenstück, nur kurz, als er die Hand wieder öffnete war nur noch Staub übrig. Er stand auf und pustete den Staub aus dem Fenster und kam wieder auf die Bettkante. Wie schnell das alles ging... Sie sah ihn erstaunt und enzückt, wie ein 5-jähriges Kind einen Zauber, der oft auf Kindergeburtstagen zu sehen ist, an. „Wie hast du das gemacht??“ Er lachte leicht. „Das kannst du auch“, er nahm ihre Hand und legte den anderen Nagel dort hinein. Dustin berührte sie kaum, doch sie hatte immernoch Angst davor, „ Seh in dir erst an... Drück deine Finger dagegen und mach dann deine Hand auf.“ Sie starrte die ganze Zeit auf den Nagel... nahm ihn in beide Hände und plötzlich ertönte ein leises Knacken. Dustin brach in schallendes Lachen aus. Sie sah in böse an. „Entschuldige, aber du hättest dich sehen sollen, wie ein kleines Mädchen..süß..“, sagte er, immer noch belustigt, „naja, wenigstens weißt du, das du vorsichtig mit deinen Sachen umgehen musst.“ „Ja, ich habs bemerkt. Gibt es noch was, was ich wissen muss? Was ist eigentlich mit Knoblauch und der Sonne , oder überhaupt dem Licht? Sam sah Dustin fragend an. Sie wollte Antworten! Und das möglichst schnell! Er lachte kurz leise. „Knoblauch schreckt nur beim Küssen ab. Einen Vampir doch nicht. Wir empfinden das wie Menschen. Außerdem ist das erfundener Schwachsinn. Die Sonne tut uns nichts. Nur sollten wir uns vor ihr fern halten. Das was dann passiert ist, ist vielleicht schön anzusehen, aber absolut unvorteilhaft. Es sei denn du findest es praktisch wie ein Diamant zu glitzern.“ Samantha sah Dustin an und blinzelte ein paar Mal. „Aha…“, sagte sie leise. Das waren alles Sachen, die sie nicht erwartet hatte. „Möchtest du sonst noch was wissen?“, fragte Dustin und sah sich dabei im Zimmer um. Sie überlegte. Was könnte man einen Vampir denn noch fragen? Sie wusste jetzt alles, was sie wissen musste, oder? Dann konnte Dustin wohl endlich gehen! „…Wann wurdest du verwandelt…?“ /Geht’s noch? Warum hab ich nicht gesagt, dass er gehen soll?!/, schoss es Sam nach ihrer Frage durch den Kopf. „Hm?“, die Frage irritierte Dustin und er sah fragend zu ihr. Sein Blick blieb skeptisch und irritiert als er antwortete. „Vor ein paar Jahren…“, er sah verträumt zu Boden. „Wann genau?“, hakte sie nach. „1824.“, er sah sie immer noch nicht an. „Das ist aber nicht erst ein paar Jahre her! Das sind ja fast 190 Jahre!!!“, Sams Stimme wurde dabei etwas laut. Ein paar Jahre… Eine ganze Weile schwiegen sie sich an. Plötzlich hörten sie einen Schlüssel und wie die Haustür aufging. Sam sah zu ihrer Zimmertür. „Alice... Dustin du musst-!“, wärend sie sprach wollte sie zu Dustin sehen, aber der war weg. Ratlos sah sie sich im Zimmer um. Auf einmal übermannte sie die Panik und die Angst um Alice. Sie hörte auf zu Atmen... Aber das machte ihrem Körper nichts aus und nun war sie sich noch sicherer als Gestern, dass sie ganz sicher nie mehr normal sein würde! Sie sprang auf und war in einer schwindelerregenden Geschwindigkeit am Geländer der Treppe. „G-Geht es dir also schon besser?“, fragte Alice erschrocken und sah Sam ins Gesicht. „Ähm... J-ja... Auf... irgendeine Weise schon... denke ich...?“, Sam sah Alice etwas irritiert an und lächelte dann unbeholfen. Alice fand das hingegen alles etwas komisch. Heute Morgen ging es ihr noch so schlecht, dass sie nicht aufstehen konnteund jetzt bewegt sie sich schneller als man gucken konnte. „Willst du dich nicht doch lieber hinlegen?“, fragte Alice leicht besorgt. „Ich...wollte mir gerade einen Tee machen...“, antrwortete Sam etwas unbeholfen, eigentlich wollte sie nachsehen, ob Dustin noch in der Nähe ist. „Leg dich hin, ich mach dir einen...“, sagte Alice und drehte sich um, um in die Küche zu gehen. „NEIN!“, schrie Sam so laut, dass es fast durch das Haus hallte. Alice drehte sich wieder zu Samantha um und sah sie leicht erschrocken an. „Was ist denn mit dir los, Sam?“, fragte sie und kam ihrer Schwester wieder näher. Sie legte ihre Hand an Samanthas Stirn und ihr Blick wurde bersorgter und überrascht. Samanthas Stirn war kalt. Und ihre Haut fühlte sich nicht mehr ganz so weich an, wie sonst. Mit ihr war definitiv etwas nicht in Ordnung! „W-Was ist mit dir los...? Du bist ganz kalt u-und deine Haut... ist schon fast hart...“, stotterte Alice leise vor sich und nun war auch eine leichte Spur Angst in ihren Augen zu erkennen. „Ach quatsch... Alice du hattest glaube ich heute ein bisschen zu viel Stress! Geh jetzt deine Hausaufgaben machen und ich kann mir selbst Tee kochen...“, mit diesen Worten wante sich Samantha ab und ging an Alice vorbei in die Küche. Alice dagegen blieb ersteinmal wie erstarrt auf dem Treppenabsatz stehen und ging erst nach einer Weile langsam in ihr Zimmer, die Tür ließ sie absichtlich offen . Sam machte sich ihren Lieblingstee, aber irgendwie roch er komisch... sie trank einen Schluck und spuckte ihn hustend wieder aus. Alice horchte auf und hielt im Schreiben inne. Als sie hörte, dass Samantha aufgehört hatte setzte sie den Stift wieder zum Schreiben an. Samantha verzog das Gesicht vor Ekel und schüttelte sich kurz. „Bäääääh... Ist der eklig...“, sagte sie angewidert zu sich selbst. Sie wischte den Tee vom Boden und beschloss dann sich kurz nach Dustin umzusehen. In 5 Minuten hatte sie das ganze Haus einmal komplett und leise auf den Kopf gestellt, samt Keller und Dachboden. Nichts! Dustin war nirgends aufzufinden. Gedanken versunken lief sie in ihr Zimmer und setzte sich auf ihr Bett. Dann fiel ihr ewas kleines gelbes auf dem sonst ganz ordentlichen Schreibtisch auf. Sie stand auf um es zu betrachten. Darauf war in fein säuberlicher Schritft eine Handy nummer und die Worte ’ Wenn du vielleicht doch was fragen willst...’ geschrieben. Dustin... /Wozu brauche ich seine Handynummer????/, dachte sich Sam , sie war wütend. Erst durchsuchte sie das ganze Haus nach diesem Kerl und dann fand sie sowas. Dann setzte sie sich auf die Fensterbank und sah dem Nachmittagsverkehr zu, während sie an hundert mögliche Sachen dachte. Als Alice mit ihren Hausaufgaben fertig war, ging sie leise zu Samanthas Tür, irgendwie hatte sie Angst vor ihrer Schwester bekommen. Sie klopfte leise an. Als nichts zurückkam, öffnete sie langsam die Tür. „Sam?“ „Ja?“, fragete sie leise und leicht traurig. „I-ich wollte mir grade was zu Essen machen, willst du auch?“, Alice sagte das eher als das sie fragte. /Mist, ich wollte doch mit ihr über ihre Reaktionen von heute reden, was labere ich für einen Mist??/, beschimpfte sie sich selber. „Nein, danke. Ich habe keinen Hunger“, das war falsch, eigentlich hatte sie hunger, aber sie wusste nicht auf was. Sie hatte aufjedenfall keine Lust auf irgendeinen Toast mit irgendwas drauf. Alice nickte leicht zur eigenen Bestätigung und ging dann mit leisen aber hastigen Schritten in die Küche. Zum ersten Mal hatte sie Angst vor ihrer Schwester und in iherer Nähe zu sein. In der Küche ließ sie sich Zeit mit dem Essen machen. Samantha sah wieder zum Schreibtisch und dem Zettel mit der Nummer. Was sollte sie für Fragen haben...? Das war ja so unnötig von ihm gewesen! Sie nahm den Zettel und warf ihn in den Mülleimer. Sie würde lange brauchen mit Müllsammeln, damit sie seine Nummer nicht mehr sehen musste! Sie schnaubte leise. Sie wollte keinen Kontakt, sie wollte keine Fragen haben! Und wenn sie welche haben wird, dann wird sie auch jemanden finden, der ihr hilft! Und das wird ganz sicher nicht dieser aufgeblasene, sich so toll vorkommende mehr als 100 Jahre alte Vampir sein! Sie hörte Alice unten in der Küche und wie sie dann leise die Treppe hoch ging. Was sie jetzt alles wahrnahm... Es war unheimlich. Jetzt hörte sie Alice ins Bad gehen und die Dusche anmachen. Pünktlich um 10 sagte sie Samantha gute Nacht und verschwand dann in ihrem Zimmer, in ihrem Bett. Lange konnte sie sie nicht einschalfen. Sam hatte die gleichen Probleme. Sie hatte hunger. Doch ihr Hunger trieb sie nicht in die Küche, nein, er trieb sie in das Zimmer von Alice. Kurz vor 12 schlief Alice dann doch endlich ein. Sie schlief unruhig, irgendwas stimmte auch mit ihr nicht... Sie sah die Wand an, drehte sich um und fuhr hoch. „Samantha, du meine Güte hast du mich erschreckt... kannst du schon wieder nicht schlafen?“, Sam machte ihr schon wieder Angst, der Blick und warum antwortete sie nicht? „Sam, warum sagst du nichts?“ Plötzlich stand Samantha nicht mehr in der Mitte des Zimmers und starrte sie an, sondern ihr Gesicht war nur noch 30 cm vor ihrem Gesicht und atmete ihren Geruch ein. Alice wich zurück. „Lass den Quatsch! Sam du machst mir Angst! Was ist los mit dir???“, ihre Stimme war eigentlich nur noch ein Flüstern doch die Panik war nicht zu überhören. Samanthas Verstand hatte ausgesetzt als sie die Tür geöffnet hatte. Ihr Hunger war größer geworden. Sie wollte keine Nahrungsmittel, wie sie Menschen zu sich nahmen... Nein. Sie hatte hunger auf etwas GANZ anderes... Mit ihrem Gesicht kam sie Alice noch näher. Diese wollte zurück weichen, doch war Samanthas Hand vorgeschnellt und hielt sie am Kragen ihres Schlafshirts fest. Alice’ Atem ging stoßweise. Samantha war nicht mehr sie selbst und Alice hatte das Bedürfnis, das hier als Traum abzustempeln und jeden Moment aufzuwachen. Doch nichts der Gleichen passierte. Sie spürte Samanthas kalten Atem am Hals und wie sie, sie los ließ. Alice nutzte die Chance und stieß ihre Schwester von sich. So schnell sie konnte, sprang sie aus dem Bett und lief in den Flur. Sie wollte zur Treppe! Doch plötzlich stand Samantha vor ihr. Erschrocken stoppte Alice und ging einen Schritt zurück. „Sam... ich hab keine Ahnung, was mit dir los ist, aber du machst mir wirklich Angst, okay? Hör bitte damit auf!!!“, flehte Alice schon fast und sah Samantha zu, wie sie ihr näher kam. Samantha lächelte ihrer Schwester zu. „Alice, Liebes, kannst du nicht mal deiner kleinen Schwestern vertrauen?“, ihre Stimme war samitig weich., „Hab doch keine Angst...“, sagte sie flüsternd und schnellte zu ihrem Hals hervor und vergrub ihre Zähne darin. *** tbc Wir hoffen es hat euch gefallen^^ Kommis...?^^ Kapitel 3: Der Ausflug ---------------------- Vielen Dank für die Kommentare! Wir hoffen, dass euch dieses Kapitel genauso gut gefällt Lieben euch! *** „Der Ausflug“ Samantha sog die rubinrote Flüssigkeit aus dem Hals ihrer Schwester und ließ es sich die Kehle hinab rinnen. Sofort spürte sie, dass sich ihr Hunger langsam eindämmte und in dem Moment war es ihr völlig gleichgültig, dass sie im Inbegriff war ihre Schwester zu töten. Alice war zu perplex um in irgendeiner Weise zu reagieren. Sie wollte schreien, um sich schlagen, irgendetwas tun, damit Samantha von ihr abließ, doch der Schock, dass ihre eigene Schwester sie angegriffen hatte ließ nicht nach. Während Alice auf dem Boden lag und spürte, dass ihr schwindelig wurde entleerte Samantha weiter den Körper ihrer Schwester. Langsam wurde es schwarz vor Alice’ Augen und sie wurde ohnmächtig. Samantha bekam dies jedoch nicht mit und stillte weiter ihren Hunger. Je mehr der Blutdurst gestillt wurde desto normaler wurde ihre Sinneswahrnehmung und sie begann sich auch wieder auf andere Dinge zu konzentrieren. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie gerade dabei war ihre Zwillingsschwester umzubringen und sprang erschrocken zurück. Obwohl ihre Bewegung hastig war, sah sie sehr geschmeidig und elegant aus. Wie eine aufgeschreckte Katze saß sie nun drei Meter entfernt von Alice dicht an der Wand. Erschrocken besah sie sich das Resultat ihrer Unbeherrschtheit. Alice war kreidebleich im Gesicht und regte sich nicht mehr. Schleichend in geschmeidigen Bewegungen ging sie auf Alice zu und sah sich voller Besorgnis den leblosen Körper an. Sie begann angestrengt zu überlegen, was sie nun für ihre Schwester tun konnte falls es noch nicht zu spät war. Da fiel ihr wieder ein, dass Dustin ihr ja seine Nummer dagelassen hatte. So schnell es ihre neuen Kräfte zuließen lief sie zu ihrem Zimmer und kam rutschend neben dem Mülleimer zu stehen. Sofort begann sie darin zu wühlen. Sie schmiss das Papier was ihm Weg war einfach hinter sich bis sie den gesuchten Notizzettel fand. Schnell wählte sie Dustins Nummer und wartete auf seine Stimme. „Lebt sie noch?“, erklang die belustigt wirkende Stimme des Mannes. „WAS?!“, brüllte Samantha zurück und sah das Telefon erschrocken an. „Ich habe gefragt ob sie noch lebt, du schwerhöriges Weibsbild.“, flüsterte etwas direkt hinter Samantha. Vollkommen perplex drehte sie sich herum und sah im ersten Augenblick nur einen geöffneten Hemdkragen. Ihr Blick schnellte nach oben und sah in Dustins grinsendes Gesicht. „Wie kommst du denn hier rein?“, fragte sie so schnell, dass sich ihre Stimme fast überschlug. „Ich bin als Fledermäuschen durch dein Fenster geflogen…“, sagte Dustin mit ernstem Gesicht und Samantha sah ihn verblüfft an. „Wir können uns in Fledermäuse verwandeln?“, gleichzeitig fasziniert und irritiert stellte sie ihm diese Frage. Dustin stöhnte genervt auf und rollte mit den Augen. „Natürlich nicht! Ich bin durch die Hintertür gekommen! Die solltet ihr übrigens mal einbruchssicher machen. Also es ist jetzt nicht so, dass ich dann nicht mehr rein komme, da musst du dir was anderes einfallen lassen… Aber Einbrecher würde es sicherlich aufhalten.“ In Samantha stieg wieder die Wut auf und hätte sie nicht zu viel Angst um Alice und noch mehr Zeit zu verlieren würde sie wahrscheinlich versuchen ihm den Kopf von den Schultern zu trennen. Ruckartig wandte sie sich ab und verließ den Raum. Noch bevor sie sich im Flur neben Alice setzen konnte lief Dustin schon mit ihr auf den Armen an Samantha vorbei zu deren Zimmer. Samantha stampfte schnaubend hinterher und sah zu wie Dustin ihre Schwester auf dem Bett ablegte. „Wann hat Alice das letzte Mal gegessen?“, fragte Dustin und besah sich den Biss in Alices Halsbeuge. „Bitte?! Ich glaub ich hab mich verhört! Was hat ihre letzte Mahlzeit denn damit zutun?“, fragte Samantha aufgebracht. „Ich will doch nur wissen, wie durstig sie sein wird, wenn sie wieder zu sich kommt…“ „Heißt das, dass sie nicht sterben wird?“, fragte Samantha wieder und ließ sich neben Alice nieder. „Wenn sie so ist wie du… dann ja.“, er grinste sie amüsiert an. „Hoffentlich…“, Samantha hatte den Blick nicht von ihrer Schwester abgewendet. „ Mach dir mal keine Sorgen, ihr seit Zwillinge da kann euer Gemüt nicht so unterschiedlich sein.“, tröstete er sie. Samantha lies ihre Schwester nicht aus den Augen. Sie machte sich riesige Sorgen. Plötzlich fing Dustin an zu grinsen. „Nun ist sie endgültig Tod...“, weitersprechen konnte er nicht, denn Sam fletschte die Zähne und sprang ihm an den Hals. Samantha wendete all ihre neu gewonnene Kraft an und versuchte Dustin etwas anzutun. „Wegen dir ist meine Schwester Tod!!!“, schrie sie Dustin an, „Ich bring dich um!“ Durch das Würgen erwiderte er mit heiserer Stimme: „Ich bin doch schon tot!“ Währendessen kam Alice langsam wieder zu Bewusstsein. Leicht benommen blinzelte sie ein paar mal und fasste sich mit einer Hand an ihren schmerzenden Kopf. Langsam und vorsichtig richtete sie sich auf. Sie verzog das Gesicht vor Schmerzen von denen sie nicht wusste wo sie herkamen. Es dauerte eine Weile bis sie die beiden miteinander ringenden Personen neben sich wahrnahm. Irritiert und schockiert beobachtete sie die beiden. „ Das ist mir scheißegal ob du schon tot bist, dann wirst du halt noch mal sterben“, vernahm Alice die Stimme ihrer Schwester. Ein leises „Samantha“ kam ihr über die Lippen. Diese regierte allerdings nicht, war sie scheinbar viel zu sehr damit beschäftigt den jungen Mann mit ihren Händen zu würgen. „ Was macht ihr da???“ rief Alice mit Panik in der Stimme. Sofort sah Samantha zu ihrer Schwester, hielt den Mann aber immer noch fest. „Alice?“, Samanthas Stimme war leise und sanft aber auch etwas ungläubig. Langsam ließ Samantha ihr Opfer los. Wie auf Samtpfoten und geschmeidig wie eine Katze schlich sie auf Alice zu. Freudestrahlend nahm sie ihre Schwester in die Arme und drückte sie an sich. „Du bist ja doch nicht tot!“, rief Samantha überglücklich. Dustin rollte mit den Augen und rieb sich leicht den Hals. Hätte er nicht wie jeder Vampir diesen ausgefallenen Schutzmechanismus wäre er wahrscheinlich nun endgültig gestorben, denn ohne Kopf überlebt nicht mal ein Vampir. „Mäuschen... Deine Schwester ist ja so was von DOCH tot.“, sagte er und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Halt die Klappe, Dusty!“, entgegnete sie und auch ein leichtes Grinsen konnte sie nicht vermeiden. Dustins Augen weiteten sich empört. Dusty? Das würden sich nicht mal seine Feinde wagen... ihn so zu entwürdigen! „Hast du eigentlich eine Ahnung mit wem du hier sprichst?!“, schrie er aufgebracht und er richtete sich auf. „Nein, hab ich nicht. Darf ich mal fragen, wer sie überhaupt sind und was sie hier zu suchen haben? Und was meinen sie mit tot? Ich bin doch nicht tot! Oder sehe ich vielleicht so aus?“, keifte Alice gereizt dazwischen. Gleichzeitig sahen Dustin und Samantha wieder zu Alice. „Mein Name ist Dustin Reef, ich bin Klimatologe und kann mit Freuden verkünden, dass ich deine Schwester Samantha in das Reich der Untoten eingeführt habe... und sie dich.“, sagte Dustin mit plötzlicher Gelassenheit. Alice sah verstört zu ihrer Schwester. „Ich will, dass du mir das erklärst!“, schrie Alice, trotzdem sah man ihr an, dass sie kaum Kraft hatte. Samantha sah kurz zu Dustin, seufzte und fing dann an Alice alles zu erklären. Nachdem Alice darüber bescheid wusste, wie Samantha zum Vampir wurde, was mit ihr geschehen war und wie die „Regeln“ lauteten, sah Dustin sie eindringlich an. „Geht es dir so weit gut, dass du aufstehen kannst?“, fragte er mit samtweicher Stimme und Alice nickte vorsichtig. „Gut.“, er grinste sie mit einem abenteuerlustigen Grinsen an, packte sie, legte sie über seine Schulter und lief mit ihr aus dem Zimmer. Sam sah den beiden empört nach. Alice blieb zuerst still, doch dann fing sie lauthals zu protestieren: „Hey! Lass mich SOFORT runter du aufgeblasener, perverser alter Klimatologe! Ich bin doch kein Tier! Nimm sofort deine Hand von meinem Oberschenkel! Ich glaube du tickst nicht mehr richtig! ...LASS MICH RUNTER UND VERPISS DICH!“ Dustin rollte mit den Augen. „Als ich noch gelebt habe, habe ich so weit ich mich richtig erinnere immer getroffen.“ „WAS?!“, schrieen Sam und Alice gleichzeitig. „Ihr seid wohl schwerhörig... Ich hab gesagt, dass ich mich nie verpisst habe.“ Samantha reichte es nun, Dustin machte zuerst ihr Leben kaputt und nun mischt er sich auch noch in alles ein und versuchte Alice zu entführen! Sie lief vor ihn und sah ihn genervt an. „Lass sofort meine Schwester runter du Arsch, niemand hat dich gebeten dich hier einzumischen!“, keifte sie ihn an. Dustin ließ Alice fallen und trat so nah an Sam ran, dass sie jede kleinste Hautunreinheit hätte sehen können, wenn er denn welche hätte. „Hör mir mal genau zu, Samantha Collins...“, hauchte er ihr entgegen. „Ich glaube du hast vergessen, dass DU bei MIR angerufen hast, weil DU ein Problem hattest bei dem ICH DIR helfen sollte! Sprich: Ich bin hier, weil du es wolltest!“ Samantha sah ihm auch ohne seinem gereizten Tonfall an, dass er wohl äußerst genervt war. Alice rappelte sich währenddessen auf und wunderte sich kurz darüber, dass sie keine Schmerzen gespürt hatte. Körperlich schmerzlos... eine, wie sie fand, gute neue Eigenschaft ihres nun neuen Daseins. „Ist ja der Hammer...“, sagte Alice mit einem äußerst faszinierten Gesichtsausdruck. „Ja... Das ist wirklich ein Hammer, dass ich tatsächlich gekommen bin.“, erwiderte Dustin ohne den Blick von Samantha abzuwenden. „...ich spüre keine Schmerzen...“, während sie sprach wurde ihr Blick immer psychopatischer. „...Bitte?“, fragte Dustin irritiert und sah nun doch zu der jungen Frau. „Keine Schmerzen... Nie wieder an Papier schneiden, keine Blauenflecken mehr, wenn ich nachts irgendwo gegen laufe, keine Verbrennungen mehr, wenn ich mir die Haare glätte... keine Knochenbrüche...Oder? Kann ich mir Knochen brechen? Nein? Ja?“, Alice sah zu den beiden rüber und ihr Blick zeigte tiefe Faszination und Psychopathie. Dustin fing an zu lachen und Sam begann zu grinsen, als sie den äußerst komischen Blick ihrer Schwester sah. Unter Lachen erklärte er ihr, dass sie sich nun kein einzigen Knochen mehr brechen könnte. „Hunger?“, fügte er an seine Erklärung hinzu. „Ja irgendwie schon...aber es fühlt sich nicht so an, als ob sich das mit Hilfe von einer Pizza wieder legen würde.“, sagte Alice nachdenklich. „Hab ich’s mir doch gedacht..“, murmelte Dustin grinsend. „Was hast du dir gedacht?“, fragte Sam ihn ohne ihren Blick von ihrer Schwester abzuwenden. „Na dass sie hungrig ist, jetzt wo sie eine von uns ist.“, antwortete Dustin und ging auf Alice zu. Während er den Arm über Alice’ Schulter legte frage er sie, ob sie mit auf die „Jagt“ kommen wollte. Sie sah ihn entgeistert an, war aber neugierig und nickte leicht verunsichert. Innerhalb einer Sekunde hatten sie das Haus verlassen. Sam lief den beiden nach. „Könnt ihr mir verraten, wo ihr jetzt hin wollt, warum ihr mich alleine lasst?“, fragte sie aufgebracht. „Na... Jagen... und wir lassen dich hier, weil du ja schon.... gegessen hast.“, gab Dustin als Antwort und sah dann zu Alice. „Und wo genau gehen wir jagen? Und was jagen wir dann eigentlich?“, wollte nun Alice wissen. Dustin seufzte und sah dann zwischen den beiden hin und her. Frauen konnten ja manchmal so anstrengend sein! „Wo wir hin gehen wird eine Überraschung, Alice. Und nun zu dir Sam...“, er drehte sich zu ihr und redete weiter, „Ich werde Alice garantiert heil wieder mitbringen und du hast ja, wie schon gesagt, gegessen... Außerdem bist du denke ich alt genug um auch mal alleine zu sein, oder nicht?“ Sam seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wehe ihr kommt nicht zurück oder du tust ihr was an... Dann passiert was!“, zischte sie drohend, nahm Alice noch mal kurz in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr, dass sie auf sich aufpassen soll. Alice nickte kurz und sah Samantha dann nach, wie sie wieder ins Haus lief. Dustin nahm Alice’ Hand und sprang mit ihr auf einen nahe gelegenen Baum. „Hör mir zu Alice... du hast jetzt 15 Minuten Zeit um darüber nach zu denken, was wir gleich essen werden... Denk an Dracula und alle anderen Vampir-Filme die du kennst.“, als er fertig mit reden war zog er sie wieder mit sich mit auf ein nahe gelegenes Dach. Von dort aus konnten sie sich in der, für sie typischen Schnelligkeit bewegen ohne, dass sie bemerkt wurden. Alice sah, während sie von Dustin von Dach zu Dach geschleift wurde, auf ihr Handgelenk, welches von ihm festgehallten wurde. „Du, Dustin?“, fragte Alice mit einem nachdenklichen Ton in der Stimme und sah zu ihm auf. Dustin lief weiter, er blieb nicht stehen um zu antworten oder sie anzusehen. „Ja?“, fragte er während er sie immer weiter zog. „Warum...ist deine Hand so warm im Gegensatz zu der von Sam?“, ihre Stimmlage ließ Unsicherheit erahnen. „Wegen dem Schutzmechanismus.“, antwortete er knapp. „Was um alles in der Welt ist denn das schon wieder?“, fragte Alice irritiert und Dustin seufzte, lief aber weiter. „Der Schutzmechanismus funktioniert folgendermaßen: Sobald man zum Vampir gemacht wird, aktiviert er sich und bleibt für ein komplettes Jahr erhalten. So wird verhindert, dass man Neugeborene einfach töten kann. Nach dem einen Jahr legt sich das dann so langsam wieder und jedes Mal wenn du angegriffen wirst aktiviert sich dieser Mechanismus.“, erklärte Dustin mit ruhiger Stimme. „Ach so... Klingt interessant. Und wie aktiviere ich das?“, Alice wollte genau darüber bescheid wissen, sie glaubte zwar nicht daran, dass sie jemals Gebrauch davon machen müsste aber sicher war sicher. „In dem du dich anspannst. Das ist wie mit den Muskeln. Wenn du deine Muskeln anspannst, im lebendigen Zustand, dann fühlt sich das doch auch fest an, oder?“ „Stimmt...“, Alice wurde wieder still und sah sich kurz um. Hier war sie noch nie gewesen, zumindest konnte sie sich im Moment nicht daran erinnern. Dustin sprang mit ihr auf das Dach des Gebäudes, bei dem sie nun angekommen waren und lief zu einer Stahltür. „Wo sind wir denn jetzt?“, wollte Alice von Dustin wissen und ging ihm nach. „Auf dem Dach von Wandsworth.“ , gab Dustin als Antwort und öffnete die Tür mit Leichtigkeit. „Wandsworth??? Ist das nicht ein Gefängnis?“, fragte Alice schockiert. Dustin nickte und zog sie mit in das Gebäude. „Kannst du mir mal verraten, was wir hier zu suchen haben?“ „Na was schon, wir essen hier“ „Hier?“ „Natürlich hier... Die Leute, die hier ihre Strafe absitzen, vermisst doch niemand.“ Alice war schockiert allerdings mehr über die Tatsache, dass sie einen Menschen töten sollte, anstatt darüber, dass sie in ein Gefängnis EINgebrochen war. „...Ich soll wirklich einen Menschen töten?“, fragte Alice unsicher. Man sah ihr an, dass sie sich bei dem Gedanken nicht wohl fühlte. „Wer hat denn hier was von töten gesagt?“, stellte Dustin als Gegenfrage. „Du sollst doch nur zu beißen... Ob sie überleben hängt allein von deinem Hunger und der Willenskraft der Person ab.“ „Also soll ich doch jemanden töten...“, sagte Alice ernst und sah Dustin verachtend in die Augen. Doch Dustin wich ihrem Blick aus und antwortete nicht. Dustin sah nun die Treppe vor ihnen runter und ging dann los. Lautlos wie eine Raubkatze lief er auf den Stufen. Alice blieb stehen und sah Dustin nach. Ohne sich nach ihr umzudrehen begann er wieder zu reden. „Der, der nicht isst, der verliert den Verstand und wird in der schlimmsten Hungerphase eine halbe Stadt ausrotten... in nur 30 Minuten.“ Schockiert sah Alice ihm nach und lief dann schneckengleich die Treppen hinab. Unten an der letzten Stufe befand sich eine weitere Stahltür. Als Dustin bei dieser ankam wartete er noch bis Alice direkt hinter ihm war, dann klopfte er gegen die Tür. Alice sah ihm dabei zu als würde er in die Irrenanstalt gehören und wartete ab, was nun kommen würde. Nachdem Dustin dreimal gut hörbar gegen die Tür geklopft hatte lehnte er sich gegen die Wand und wartete wieder. „Was soll das denn schon wieder?“, fragte Alice ihn leise zischend und sah ihn böse an. So langsam reichte es ihr. Zuerst wurde sie gebissen... dann wurde sie mehr oder weniger zum Essen „eingeladen“ und nun stand sie mit einem wohl vollkommen verrückten, gutaussehenden Vampir in einem versifften, alten Flur. „Warte... es hat alles seine Richtigkeit...“, sagte er sanft lächelnd und hörte dem Gespräch auf der anderen Seite der Tür zu. „Was war das für ein Klopfen?“, fragte eine für Alice unbekannte Stimme. „Willst du jetzt ne Pause machen?“, wurde von einer zweiten Person als Gegenfrage gestellt. „Also... ich bin doch erst seit zwei Stunden im Dienst.“, die erste Person schien ziemlich verwirrt zu sein. „Du siehst aber müde aus. Meinst du nicht du brauchst eine kleine Kaffeepause?“ „Ich bin aber gar nicht müde.“ „Du gehst jetzt Kaffee trinken.“ „Warum?“ „Weil ich dir das sage und du nur Azubi bist!!!“ Unverständliches Gemurmel war von dem Azubi zu hören und die beiden konnten hören, wie er ging. Einige Sekunden später war zu hören wie auf der anderen Seite der Tür, ein Schlüssel in ein Schlüsselloch gesteckt wurde und sich somit sämtliche Schlösser öffneten. Unter quietschen und knarren wurde die Tür geöffnet. Vor ihnen stand ein junger Mann und grinste breit, wobei sich zwei Reihen von blitzenden und spitzen Zähnen zeigten. „Sei gegrüßt Dustin... du wolltest heute hier speisen?“, der Mann grinste Dustin an und hatte dabei Ähnlichkeit mit einem irren Raubtier. „Ja... hatte ich vor. Und diesmal hab ich auch eine nette Begleitdame.“, antwortete Dustin. „Na gut... dann kommt mal rein. Aber beeilt euch bitte. Ich kann den Vollidiot von Azubi nicht ewig Kaffee trinken lassen.“, sagte der nun nicht mehr grinsende Mann und ging einen Schritt zur Seite, damit die beiden durch die Tür gehen konnten. Dustin packte Alice’ Handgelenk und zog sie mit in den Gang. „Das mit dem „beeilt euch“ wird etwas problematisch... Alice ist erst seit ein paar Stunden eine von uns und gleich darf sie den ersten Menschen in ihrem neuen Dasein beißen.“, nun war Dustin der jenige der grinste. Der Mann lachte bei diesem Satz und stellte sich, nachdem er sich beruhigt hatte auch vor. „Mein Name ist übrigens Joffrey Dupré. Ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen, Alice.“, Joffrey griff am Schluss nach Alice’ Hand und gab ihr einen flüchtigen Handkuss. Alice sah Joffrey fragend an, was sollte das…? Nachdem dann endlich alle Formalitäten beendet waren führte Joffrey die beiden den Gang entlang und blieb vor einer Zellentür stehen. „Von MIR aus könnt ihr den haben... Serienmörder und Vergewaltiger.“, sagte Joffrey leise und leicht verachtend. Alice lief ein Schauer über den Rücken. Serienmörder...Vergewaltiger...Joffreys verachtende Blicke, die offensichtlich dem Mann hinter der Tür galten. Dustin sah zu Alice. „Keine Sorge. Ich zeige dir wie es geht und du machst es einfach nach, okay?“, sagte Dustin mit ruhiger leiser Stimme und sah dann wieder zu Joffrey. „Nein.“, sagte Alice bestimmt. „Nein?!“, kam es gleichzeitig von den beiden Männern. „Ich wurde GEGEN meinen Willen hier zu verdonnert, weil meine Schwester sich nicht im Griff hatte und, weil DU“, sie zeigte auf Dustin, „sie unbedingt beißen musstest! Ich sehe nicht ein weitere Leute zu töten oder zu verwandeln, ob Mörder, Vergewaltiger oder einfacher Dieb! Ich werde KEINEN Menschen umbringen!“, sagte Alice bestimmt und tippte dabei mit dem Zeigefinger auf Dustins Brust rum. „Und wie um alles in der Welt willst du dann überleben?“, fragte Dustin verwirrt. „Wieso überleben? ICH BIN DOCH SCHON TOT!“, giftete sie ihn laut an und Joffrey mischte sich mit einem langen „Psssssssssst“ ein. Kurz sah Alice wütend zu ihm und dann wieder zu Dustin. „Und was mach ich dann mit dir? Wenn Samantha erfährt, dass ich nicht dafür sorge, dass es dir gut geht, dann hab ich glaube ich ein riesiges Problem!“ „Dein Problem ist nicht mein Problem.“, sagte Alice. Joffrey stellte sich neben Alice, legte einen Arm locker und freundschaftlich um ihre Schulter und sah verständnislos zu Dustin. „Akzeptier doch, dass sie es nicht möchte. Nicht jeder kann so herzlos und skrupellos sein, wie du.“, warf Joffrey dem armen Dustin an den Kopf und tätschelte Alice sachte den Kopf. „Keine Angst, Alice. Wir finden schon einen Weg für dich um dieser Grausamkeit und Brutalität aus dem Weg zu gehen. Ich werde dir dabei helfen, das verspreche ich dir.“, während er redete, nahm er Alice Kopf sanft in seine Hände. Fragend sah Alice Joffrey an, wo kam auf einmal dieser französische Akzent her und was hatte er jetzt vor? Joffrey schloss die Augen, spitzte leicht die Lippen und kam ihrem Gesicht immer näher. Alice sah ihn immer noch verwirrt an und musterte seine Lippen. „Deine Lippen sehen aus als wären sie trocken...“, bemerkte sie und legte den Kopf leicht schief. Joffrey öffnete schlagartig die Augen und hörte auf ihr näher zu kommen. Seine Lippen nahmen wieder ihre normale Form an und Dustin begann zu lachen. „Ja... das Mädchen weiß sich gegen deine Küsse zu wehren.“, während er das sagte grinste er breit. Dustin griff wieder nach Alice’ Handgelenk und zog sie mit in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Da ich keine Lust habe mich mit Samantha anzulegen, werde ich dir jetzt eine Alternative suchen.“, meinte Dustin und seufzte. „Vielen Dank.“, entgegnete Alice. Joffrey ging beiden schmollend nach. Als sie an der Stahltür ankamen verabschiedete Dustin seinen alten Freund mit einer kurzen Umarmung und Alice gab Joffrey einen flüchtigen Kuss auf die Wange, womit sie ihm wieder ein Lächeln in sein Gesicht zauberte. Dann gingen Dustin und Alice die Treppe hinauf bis aufs Dach und verschwanden von dort aus in Richtung London. Nachdem Alice und Dustin verschwunden waren, hatte Samantha sich ins Wohnzimmer gesetzt und überdachte ihr neues Leben. Wie sollten sie erklären, dass sie nicht altern können? Sollte sie sich besser von anderen verhalten? Wie wird ihr neues Leben aussehen? Müsste sie ´Nomadin` werden? Solange sie überlegte, kam sie zu keiner Antwort. Frustriert schaltete sie den Fernseher an. Sie ließ direkt das erstbeste Programm an, indem gerade ein italienischer Liebesfilm lief. Die Hauptcharaktere aßen gerade im eigenen Restaurant eine von ihnen selbstgemachte lecker aussehende Pizza. Samantha sah den beiden zu, wie sie genüsslich die Pizza aßen und bekam selber Lust auf Pizza. Sie griff neben sich zum Telefon und wählte die Nummer ihres Lieblingspizzaservices. Gedanklich lobte sie wie immer die Tatsache, dass sie auch nachts lieferten. Nachdem sie ihre Pizza bestellt hatte schaltete sie den Fernseher aus und stand auf. Sie lief zum CD-Regal und suchte nach guter Musik. Es dauerte auch nicht lange, bis sie sich für ein Album von den Sex Pistols entschied. Sie machte die CD an und stellte die Anlage recht laut ein. Mit den Liedern dieser Band schaffte sie es immer einen klaren Kopf zu bekommen und nicht mehr alles so schwer zu sehen. Eine geschlagene halbe Stunde rockte Samantha durch das Wohnzimmer ohne dabei wirklich auf ihre neuen Kräfte zu achten und ein paar Sachen gingen zu Bruch... Unter anderem eine teure Vase von ihrer Tante, die eigentlich nie jemand mochte und deshalb alle darauf hofften, dass die Vase durch „Zufall“ kaputt ging. Dann klingelte es. Sam drehte die Musik leiser und ging zur Tür. Als sie diese dann öffnete stand vor ihr ein schmächtiger, recht kleiner Mann mit einem Pizzakarton und einer Rechnung in der Hand. Sam hielt ihm die Tür auf. „Hallo.“, begrüßte sie ihn lächelnd und sagte ihm dann, dass sie schnell das Geld holen würde. Der schmächtige Pizzabote nickte nur und Sam ging ins Nebenzimmer. Als sie im Wohnzimmer ankam und nach ihrem Portemonnaie suchte schnupperte sie ein wenig. „Interessant... Die Pizza dufte aber wirklich extrem...“, sagte sie leicht abwesend zu sich selbst und wunderte sich darüber. Als sie ihr Geld gefunden hatte ging sie wieder nach vorne um dem Boten sein wohlverdientes Geld zu geben. Kurz bevor sie bei ihm ankam, fiel ihr aber etwas auf... Das was hier so duftete war gar nicht die Pizza... Es war etwas anderes. Um so näher sie dem Mann kam, um so stärker wurde es. *** tbc... Kapitel 4: überraschende Dramen ------------------------------- Endlich haben wir es geschafft und bieten euch nun ein neues Kapitel zum Lesen an. Musikalische Unterstützung gaben: All American Rejects, The GazettE, Cinema Bizarre, The Glam, SuG, No Doubt und Jennifer Rostock! ^^ Wir hoffen, dass es euch gefällt und wünschen nun viel Spaß beim Lesen, während wir uns an Kapitel 5 setzen werden...^^ *** Dustin und Alice kamen vor einem Krankenhaus zum Stehen. Alice sah skeptisch an dem großen Gebäude hoch und dann zu Dustin. „Was um alles in der Welt wollen wir denn jetzt hier, wenn ich fragen darf?“ „...Na was wohl? Wir werden hier essen...“ „HIER? In der PATHOLOGIE oder was?“, schrie Alice ihm aufgebracht entgegen und Dustin hob abwehrend die Hände. „Nein, nein! Sei bitte leise, Alice... Wir gehen die Blutbank ein bisschen leeren...“, grinste er sie breit an. Er zog etwas rechteckiges, silber-graues aus seiner Hosentasche. Skeptisch und interessiert schaute Alice auf sein iPhone. „Was machst du?“, fragte Alice. „Ich rufe Georgana an...“ „Wer ist-“, „Hey Georgana, ich bin’s Dustin. Ich glaube du solltest mal im Labor lüften.“, sagte Dustin mit einem Grinsen. Alice verstand nun gar nichts mehr. „Was redest du da für einen Mist?“, flüsterte sie ihm zu. „Jetzt sei doch mal still, Alice!“, zischte Dustin ihr zu und legte auf, bevor Georgana noch irgendetwas antworten konnte. Nun griff er wieder nach Alice’ Hand und zog sie hinter sich her. Die junge Frau stöhnte genervt auf und beschloss, dass es wohl sinnlos war sich gegen Dustin zu wehren. Als sie um das halbe Gebäude gelaufen waren blieben sie unter einem offenen Fenster stehen. Dustin grinste sie breit an, nahm sie auf die Arme und sprang mit ihr durch das Fenster, das sich im ersten Stock befand. Als er sie absetzte kam ihnen eine blonde Frau entgegen. „Hallo Dustin.“, sagte die Frau kühl und verschränkte die Arme vor der Brust während sie Alice abschätzend musterte. „Hi Georgana. Danke, dass du-“, setzte er an und wurde von Georgana unterbrochen. „Schon wieder so ein brünettes Flittchen? Was findest du nur an solchen Tussen? An denen ist nichts besonderes!“, wetterte sie arrogant los und warf mit ihrer rechten Hand ihr blondes Haar zurück, das ihr über die Schulter gefallen war. „Bitte was?“, fragte Dustin und Alice’ Mund klappte auf. Fassungslos musterte sie die schlanke Blondine vor sich und wusste nicht, was sie sagen sollte. „Du hast mich schon richtig verstanden!“, fauchte sie ihn eifersüchtig an. „Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft mitteilen, dass du eifersüchtig bist?!“ Darauf antwortete sie nicht, sonder schnaubte verächtlich. Irritiert hob Alice die Hand, sah zu Dustin und begann unsicher ihren Beitrag zu diesem Gespräch. „Was wird das hier? Ich hab gedacht du bist mit Samantha zusammen?!“ „WER ist SAMANTHA???“, fuhr Georgana Dustin an. Dustin antwortete ziemlich gelassen: „Ihre Schwester.“ „IHRE SCHWESTER?“ , wiederholte Georgana noch lauter. „Bist du jetzt mit ihr zusammen, oder nicht?“, fragte Alice noch mal. „So weit ich weiß nicht...“, antwortete Dustin und man hörte wie Georgana erleichtert ausatmete. „Oh.. gut zu wissen“, sagt Alice. „Seit wann willst du was von mir?“, fragte er Georgana mit einem Grinsen. Georgana lief knallrot an und schüttelte energisch den Kopf. Dustin grinste immer noch und fragte ob sie ihn und Alice in die Blutbank lassen würde. „Was willst du den in der Blutbank. Ich dachte du bist von deinem `Ich-kann-Menschen-nicht-mehr-töten´-Trip runter?!“ „Bin ich ja auch... Aber Alice ist erst neonatal...“ „Die soll sich nicht so anstellen!“, keifte Georgana sofort wieder los, doch diesmal brachte Dustin sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Halt die Fresse und sag mir ob wir rein können oder nicht!“, zischte er wütend und Alice sah zwischen den beiden hin und her. So langsam verstand sie warum sie hier waren. Was „neonatal“ bedeutete wusste sie auch... Es war spanisch für „neugeboren“ jedoch wunderte sie die Tatsache, dass sie für diesen Ausdruck auf die spanische Sprache zurück griffen. Georgana verschränkte wieder die Arme vor der Brust und sah beleidigt weg. „Du kennst die Bedingung...“, sagte sie vor sich hin und betrachtete den Boden. „Ich will aber nicht!“, rief Dustin trotzig und verschränkte die Arme ebenfalls vor der Brust. „...Darf ich auch was dazu sagen?“, fragte Alice leicht gereizt, da sie dieses Verhalten momentan mehr als nur nervte. Ohne die Antwort abzuwarten sprach sie einfach weiter: „Als erstes möchte ich mal anmerken, liebe Georgana, dass man mit so einem Verhalten nicht mal eine einsame Ratte für sich gewinnt und zweites... ich stelle mich aber liebend gerne so an. Und wenn du uns den gefallen nicht tun willst müssen Dustin und ich wohl wieder gehen. Ich glaube, dass das nicht so in deinem Interesse liegt was? Du scheinst ihn ja ziemlich zu vergöttern, also beweg dich.“ Zuerst sah Dustin sie überrascht an, dann grinste er jedoch wieder breit und sah zu Georgana. Die blonde Frau schnaubte feindselig, ging jedoch los zu einer großen, weißen Kühltruhe öffnete diese und griff hinein. „Hier...“, sagte sie nur kurz bevor sie den beiden jeweils zwei Transfusionen zuwarf, dann schloss sie die Truhe wieder. Ohne Mühe fingen die Beiden ihr Abendessen auf. „Vielen herzlichen Dank, Georgana. Ich würde dich ja küssen, oder fragen ob du mit mir ausgehst... aber ich muss mich um Alice und Samantha kümmern.“, sagte Dustin in einem angenehmen und sanften Ton, lächelte einmal wunderschön und schubste Alice aus dem Fenster bevor er ihr nachsprang. Georgana rief ihm wütend ein „VOLLIDIOT!“ hinter her und schloss das Fenster. Dustin rollte nur mit den Augen und griff wie schon zuvor nach Alice’ Hand und zog sie wieder hinter sich her. Was die beiden nicht wusste war, dass Samantha sie zu Hause in jedem Fall überraschen würde... „...und dann hat der Wichser mir doch tatsächlich gesagt, dass ich nicht küssen kann...“, murmelte Samantha schon fast unverständlich vor sich hin und sah zu dem toten Pizzaboten, dem sie freundschaftlich einen Arm um die Schulter gelegt hatte und nun mit ihm an der Wand in der Eingangshalle saß. „Weißt du? Woher will der das wissen...? Ich hab ihn ja gar nicht geküsst...“, sagt sie und sah dem Toten in die noch vor Schreck geweiteten, aber leeren Augen. „Du siehst aus als ob dich was bedrückt, mein Freund...“, sie sah ihn schon fast doppelt, wenn sie ihn lange ansah. „...aber das ist ja jetzt noch egal, nicht? Ach so... ich wollte ja von meinem Leben erzählen... Du schreibst doch meine Biographie nicht?“, sie sah ihn prüfend an und nickte ihm dann zu. „Noch mal ‚Danke’ dafür... Also, wo war ich stehen geblieben? Ach ja... Als Alice und ich zehn waren ist unser Vater gestorben... Er war ein echt guter Architekt, hat viel verdient und dann ist er auf einer Baustelle ums Leben gekommen... Und unsere Mutter ist auch gestorben... Vor ein paar Tagen hat der Brustkrebs sie besiegt und jetzt liegt sie bei meinem Vater zwei Meter tiefer, als wir... Ist das nicht traurig? Ja, das ist es... Jetzt wein doch mal!“, sagte Samantha aufgebracht erzählte dann aber weiter. „Und an dem Abend nach der Beerdigung musste ich dann wieder zum Notar, weil der Vollarsch hier was hat liegen lassen... irgend einen Brief glaub ich... Und der doofe Taxifahrer hat nicht gewartet, da hab ich mir gedacht, ich geh zu Fuß. Und DAS war der Fehler in der dämlichen Story! Da bin ich nämlich Dustin über den Weg gelaufen... Diesen verboten gutaussehenden, geilen, atemberaubenden Vampir... Unterbrich mich ruhig, wenn ich zu schnell rede... und dann hat-“, während Sam redete ging die Haustür auf und zwei bekannte Personen betraten das Haus. „Samantha wir sind wieder-... Was ist denn hier passiert? Wo kommt denn das ganze Blut her?! Samantha?!“, schrie Alice durch die Halle da sie Samantha noch nicht bemerkt hatte. „Servus!“, rief Samantha der doppelten Alice zu, die sie sah, denn nicht nur ihr neuer, toter Freund hatte sich verdoppelt. Wie es schien, begann sie zu schielen. Wütend ging Alice auf ihre Schwester zu, als sie den Toten in ihren Armen wahrnahm. „Wie konntest du nur diesen Ma- ... Hast du was getrunken?!“, fragte sie schockiert und Samantha nickte. „Joa... war schön warm... hat aber ein bisschen gestopft... jetzt bin ich total voll...Boah, mir ist so schlecht... Dusty? Kann ich kotzen?“, während sie sprach sah sie zu dem jungen Mann neben ihrer Schwester, der ihr ebenfalls doppelt erschien. Dustin besah sich das Drama mit einem skeptischen und wütendem Blick. Samantha würde er wohl an sich ketten müssen um sie unter Kontrolle zu halten „Nein, verdammt… Vampire können nicht kotzen!“, giftete er sie an und warf sie sich über die Schulter, „Wir bringen dich erst mal ins Bett.“ Bevor Sam ein „Ok“ antworten konnte, tönte ein würgendes Geräusch durch die Halle. Samantha hatte es tatsächlich geschafft sich auf dem Marmorboden zu übergeben. Alice sah den großen, dünnflüssigen Blutfleck fassungslos an. „Hat sie sich gerade ÜBERGEBEN?“, fragte Dustin ohne sich umzudrehen. „Uhh, hier hat jemand Blut verloren und vergessen es wegzuwischen.“, lallte Samantha in einem fassungslosen Ton. Alice sah einfach nur zwischen dem Blutfleck und Samantha hin und her. Was erzählte Dustin denn für einen Mist? Vampire konnten sich offensichtlich doch übergeben! „Ja… hat sie. Und sie hat fast deine Hose getroffen…“, antwortete Alice auf Dustins Frage und sah dann zu ihm auf. Dustin stöhnte genervt und spannte sich an. Der Schutzmechanismus in ihm begann sich zu aktivieren. Er war wütend und zwar so richtig. Diese Frau würde ihn noch endgültig in den Wahnsinn treiben! „Dustin? Wo ist denn dein ganzes Fett hin? Hier ist es auf einmal so schrecklich unbequem oder liege ich auf einem deiner schweren Knochen?“, fragte Samantha äußerst verblüfft und jetzt platzte Dustin endgültig der Kragen. Mit seiner übernatürlichen Kraft schleuderte er Samantha gegen die nächst gelegene Wand. In dieser Wand blieb Samantha dann stecken. Ihr Körper hatte sich während des Fluges leicht gebogen und in dieser abstrakten Haltung klemmte sie nun im Beton. Sie steckte so tief in der Wand, dass sie nicht einmal rausfallen konnte! Hätte Dustin noch etwas fester geworfen wäre sie wahrscheinlich durch die Wand geflogen. Alice sah schockiert zu Samantha rüber, die nichts mehr außer ihrer zuckenden Finger bewegen konnte. „Was hast du getan?!“, brüllte Alice Dustin wutentbrannt an. „Ich hab das mit ihr getan, was sie verdient hat! Ich hab ihr eine Lektion erteilt! Sie soll Schmerzen spüren verdammt!“, brüllte Dustin zurück. „Du Vollidiot! Du hast doch selbst gesagt, dass man das erste Jahr ständig den Schutzmechanismus aktiviert hat und nichts spüren kann!“ „…Ach ja… Scheiße.“, sagte Dustin enttäuscht und sah nachdenklich zu Samantha. Ganz langsam begann diese ihre Kräfte zu sammeln und schaffte es ihren Kopf aus dem Betongefängnis zu befreien. Mit leicht benommenem Blick schielte sie die beiden an. „Können wir das noch mal machen?“, lallte sie den beiden dümmlich grinsend entgegen. Alice und Dustin tauschten einen kurzen Blick und gingen dann zusammen auf die Wand zu. Vorsichtig um die Wand nicht noch weiter zu beschädigen holten sie Samantha aus der Wand und brachten sie zusammen nach oben in ihr Zimmer. Dustin legte sie auf das große Bett und Alice betrachtete ihre Schwester besorgt. „Sie wird uns jetzt erst mal keine Schwierigkeiten bereiten… Im Schlaf geht so was Gott sei dank schlecht.“, sagte Dustin und wollte aus dem Zimmer gehen. „Im SCHLAF?“, fragte Alice ungläubig und folgte ihm aus dem Zimmer. „Ja… Im Schlaf. Alkohol wirkt bei Vampiren immer gleich… Zuerst sind sie besoffen und dann schlafen sie.“, ohne Alice anzusehen sprach Dustin mit ihr und ging immer weiter. „Ist das nicht paradox?“, wollte Alice wissen. „Natürlich ist es das. Es liegt nicht in der Natur eines Vampirs, zu schlafen. Und sag ihr bitte, dass sie das nie wieder tun soll. Das kann unter Umständen noch tödlicher enden als das was ihr schon hinter euch habt. Danach könnt ihr diese neue Chance nämlich in den Himmel pusten. Dann seit ihr nicht nur Untote. Dann seit ihr richtige Leichen, verstanden?!“, herrschte er Alice an und sein Blick hatte Ähnlichkeit mit dem eines strengen Lehrers. Alice nickte nur und blieb stumm. „Ich muss jetzt gehen. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder... Es sei denn, ihr krepiert am Alkohol oder ihr kümmert euch nicht um eure Nahrung. Denn, wenn ihr zu geschwächt seit, dabei angegriffen werdet und versucht den Schutzmechanismus zu aktivieren, habt ihr ein Problem. Um so länger eure letzte Beute zurück liegt, umso schwächer seit ihr. Solltet ihr keinen Hunger spüren, dann seht euch eure Augen an. Sind sie schwarz, sollte ihr nach einem Opfer suchen.“, sagte er in einem völlig gleichgültigen Ton und ließ Alice allein im Flur stehen. Alice sah zu dem offenen Fenster in dem langen Flur und lief schnell dort hin. Auf dem Baum vor dem Fenster saß Dustin noch und dachte nach, in welche Richtung er verschwinden soll. „Heißt das etwa, dass du uns jetzt vollkommen alleine lässt? Du bist zwar ein wahnsinniges Arschloch, aber wir brauchen dich! Wie sollen wir uns denn sonst hier zurecht finden? Wie sollen wir uns denn ernähren?!“, brüllte sie ihn an und redete sofort weiter. „Willst du, dass Samantha noch mal einen Pizzaboten verspeist, weil sie plötzlich einen hungrigen Tobsuchtanfall bekommt? Das kannst du doch nicht verantworten! Du hast sie verwandelt, also bist du auch für sie verantwortlich!“ „Verdammt, Alice! Ich wollte deine Schwester FRESSEN! Ich wollte sie eigentlich nicht zu einer Neonatal machen, verstehst du? Außerdem habt ihr damit, dass ich gehen will, nichts zu tun. Und jetzt halt die Klappe und lass mich in Ruhe. Tschüss.“, redete er aufgebracht bevor er in der Nacht verschwand. Alice stand am Fenster und verstand aufs Neue die Welt nicht mehr. Zuerst wurde sie als Vampir wieder geboren und nun verschwand der Einzige, dem sie sich anvertrauen konnten und der ihnen helfen konnte. „Hoffentlich finden wir jemanden, der uns hilft. Alleine überstehen wir das sonst nicht.“, mit einem verzweifelten Blick sah sie in die Nacht hinaus und hoffte, dass das was er da gerade gesagt hatte doch nur ein schlechter Scherz war. **** tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)