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Memorial

Lass mich nicht in den Scherben der Vergangenheit stehen
von

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Stumme Worte

Ich versuche dich immernoch zu verstehen,

über alles geliebte Mutter.
 

Deine Worte sitzen in meinem Kopf fest,

deine mit Tränen gefüllten Augen

verfolgen mich bis in meine tiefsten Träume...
 

"Sei ein starker Junge, damit ich stolz auf dich sein kann".

Das hattest du mir gesagt.
 

Immer hast du dich zu mir heruntergebeugt

und mir einen zarten, liebevollen Kuss

auf die Stirn gegeben,

mir gesagt, wie sehr du mich liebst.
 

Ich war noch ein Kind,

ich habe dich nicht verstehen können,

nur gelacht,

weil du mich so glücklich gemacht hast.
 

Mutter,

ich brauche dich mehr als alles andere in meinem Leben.

Deine Zuneigung,

sie ist unersetzbar, eine Stütze, die mich hält

und mich schon immer vor dem Zusammenbruch bewahrt hat.
 

Ich bin keine zehn Jahre alt mehr,

ich will keinen Kuss auf die Stirn mehr haben.

Aber deine Nähe möchte ich niemals verlieren.
 

Deine Worte umkreisen mich als wären sie etwas materielles,

wieder attackieren sie mich.
 

Dass ich ein starker Junge sein soll, auf den man stolz sein kann,

hattest du gesagt...
 

Aber dennoch bin ich nun alleine,

du bist fort und hast mich verlassen.
 

Meine alles geliebte Mutter
 

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
 

Ich widme diese Fanfiction allen Leuten,

die schon einmal oder mehrere Male eine schwere Zeit durchmachen mussten,

sie aber dennoch mit Kraft bezwingen konnten.
 

Auf eine berührende Story,

von mir aus tiefstem Herzen geschrieben.
 

Bis demnächst,

UzumakiNaruto

Begegnung

Kapitel 1
 

Wenn man eine lange Straße abseits von Nagoya entlanglief,

konnte man am Ende dieser ein großes, helles Gebäude wahrnehmen.

Ein fröhliches Gebäude, voller Kindergelache und glücklicher Gesichter.

An diesem Tage war das Lachen besonders laut,

denn die Sommerferien waren zuende und ein neues Schuljahr an der

Daizou High School sollte beginnen.
 

Es war eine Schule, bekannt für ihre überaus freundlichen Schüler,

mit Spaß am Lernen und viel Freundschaft in ihrem Leben.
 

Kouya schien die bekannte Ausnahme zu sein,

jedenfalls schien es sein bedrücktes Gesicht zu bestätigen.

Kam vielleicht einmal ein nettes Mädchen vorbei,

um sich zu erkundigen, weshalb er so einen traurigen Eindruck hinterlassen würde,

sprang er auf und befahl ihr im strengsten Ton ihn in Ruhe zu lassen.
 

"Es geht dich nichts an! Lass mir meine Ruhe", schrie er und suchte sich

im Anschluss einen neuen, einsamen Ort zum niederlassen.
 

Jeden Tag war es für die Lehrer der gleiche Anblick,

denn sie beobachteten ihn seit er vor drei Monaten an die Schule gekommen war.
 

Er war noch recht jung, fünfzehn Jahre alt und dennoch schon

viel weiter als viele andere Kinder in seinem Alter,

dabei war er gerade erst fünfzehn geworden.
 

Seine traurigen, kühlen, eisblauen Augen versteckten sich unter zwei schwarzen Strähnen,

die immer wieder in sein Gesicht fielen, gerade nachdem er sie zur Seite gestrichen hatte.
 

"Ich möchte mich niemandem anvertrauen, ich möchte alleine sein", sagte er zu seinen Lehrern.

Das war auch das Einzigste, was sie von ihm zu hören bekamen.
 

Im Unterricht konnte man nicht damit rechnen, dass er sich meldete, doch was er auf dem Papier

brachte, war immer wieder aufs Neue beeindruckend, denn er schien vom Leben

viel Ahnung zu haben.
 

An diesem Tag war er, wie zu vermuten, nicht zur Begrüßungsfeier der neuen Schüler gekommen,

sondern war so schnell wie möglich von der Schule verschwunden.

Er lief seinen Weg über die Hauptstraße, bis zu einer winzigen Seitengasse entlang,

bog in sie hinein und blieb vor einem kleinen, dunklen Haus stehen,

in dessen Garten sämtliche Blumen schon seit Jahren kein Wasser mehr bekommen zu haben schienen.

Sie riefen förmlich um Hilfe.
 

Kouya steckte den Schlüssel ins Türloch, drehte ihn um, sodass ein quietschendes Geräusch

hervordrung und betrat einen langen, hölzernen Flur.

Es war dunkel und leer.
 

Ohne eine Miene zu verziehen lief er die Treppe hinauf und bog in das erste Zimmer rechts ein.

"Ich bin zuhause, Yosuke."
 


 

Ein großer Junge mit ebenfalls schwarzen, jedoch sehr langen Haaren, die bis zum Ellenbogen reichten,

legte die Hand auf die Schulter Kouyas und starrte ihm ernst in die Augen.

"Otouto", kam es kurz und schlicht aus dem kleinen Spalt seines Mundes.

Kouya schlug seine Hand weg und machte einen Schritt zurück.

"Nenn mich nicht so, ich habe keinen großen Bruder und ich hatte nie einen!"
 

Hinter dem großen Jungen erschien eine Frau, ungefähr im selben Alter wie er.

Sie war in einer Bettdecke eingewickelt und schien scheinbar nackt zu sein.

"Ist die kleine Nervensäge zuhause, hm?"

Sie umarmte den Großen und beide lachten leise.
 

Kouya biss sich auf die Lippen, rannte aus dem Zimmer und vergrub sich im Badezimmer,

so wie er es immer machen wollte, wenn er niemanden hören oder sehen wollte.

Die Beine an den Körper angewinkelt, auf dem Boden kauernd, hielt er sich die Ohren zu.

Es vergingen fast zwei Stunden, doch er war es gewohnt.

Schließlich öffnete er die Tür, lief die Treppen hinunter und legte sich schlafen.
 

Am Morgen verschwand er tonlos ziemlich früh aus dem Haus,

da er noch eine Weile am Hafen spazieren gehen wollte.
 

Was er doch dort erblickte, erregte sofort seine Aufmerksamkeit:
 

Ein großer, braunhaariger Junge mit vollen Haaren, Muskeln und einem gut gebauten Körper,

umgeben von zwei Prosituierten, der diese abzuwimmeln versuchte.
 

"Du willst doch deinen Spaß haben", lachte ihn die eine an.

"Kein Interesse!" Er stieß sie von sich weg, sodass sie auf die andere fiel.
 

"Jetzt reicht es uns", sagte diese darauf und zückte ein Taschenmesser hinterhältig.
 

Was Kouya in diesem Moment durch den Kopf ging,

war ihm selber nicht klar, jedoch rannte er los,

griff nach der Hand des Braunhaarigen und schmiss sich mit ihm

die Mauer am Hafen herunter, sodass sie um ein Haar ins Wasser gefallen wären,

wenn es nicht noch einen kleinen Pfad an der Seite, unterhalb der Plattformen gegeben hätte.
 

Kouya ächzte und öffnete seine Augen, die direkt in die grünen, funkelnden Augen des großen Jungen sahen.
 

In diesem Moment spürte Kouya einen durchdringenden Schmerz in seinem linken Unterschenkel...

Öffne neue Pfade

Kapitel 2
 

Er griff nach seinem Unterschenkel, er war verdreht, wohlmöglicherweise verstaucht aber hoffentlich nicht gebrochen.

Kouya verzog sein Gesicht und bemerkte, wie das Bein anfing anzuschwellen.
 

"Spontane Aktion, ist das bei dir immer so?"

Der braunhaarige Junge warf einen leicht genervten Blick zu dem Kleinen herab.
 

"Ich habe dir gerade das Leben gerettet und mehr hast du mir nicht zu sagen?"

Kouya wollte aufstehen, jedoch schmerzte ihm das Bein dadurch so sehr, das er es nicht zurückhalten konnte und einen

lauten Schrei ausstieß.
 

Der Große schüttelte den Kopf, kniete sich hin und lächelte, nicht fröhlich aber auch nicht bösartig.

Er schien den kleinen Kerl auf den Rücken nehmen zu wollen.
 

"Ich lasse mich nicht tragen, ich vertraue dir nicht!"

Er war nun einige Meter nach vorne gerobbt und versuchte sich am Abhang heraufzuziehen.
 

Ohne zu zögern hob der Große ihn letztendlich hoch, legte ihn über seine Schulter und lief

in Richtung Stadtklinik mit ihm.
 

Kouya zeterte, fluchte und schlug auf den Rücken der unvertrauten Person, doch es half nichts.
 

"Jetzt habe ich auch dir geholfen, ich denke damit sind wir quitt."

Mit diesen Worten wandte sich der Braunhaarige in der Klinik von dem Patienten ab,

steckte seine Hände in die Hosentaschen und verschwand aus der Tür hinaus.
 

Der Fünfzehnjährige knurrte, starrte auf seinen Verband am Bein und tat es ihm dann nach.

Auf Schule hatte er jetzt keine Lust mehr, er wollte auf den Friedhof, der Ort, der ihm Ruhe

und viel Nachdenklichkeit brachte.
 

"Mutter, ich bin so alleine,

schon fast erwachsen, aber was bringt es mir ohne mütterliche Liebe?"

Er kniete sich an ein Grab, betrachtete es mit einem leeren Gesichtsausdruck für einige Zeit und

ließ sich dann darauf fallen, als würde er es umarmen wollen.
 

Sein Atem bließ den Staub der Erde von sich weg und beruhigte gleichzeitig ihn selbst.

"Dein Handeln war falsch, Mutter, ich werde es dir nicht nachtun, ich will doch dein starker Junge sein."
 

Warscheinlich hätte Kouya niemals damit gerechnet, dass sich am Eingang des Friedhofes inzwischen

jemand eingefunden hatte.

Dieselbe Person, die gerade noch einfach verschwunden zu sein schien.
 

"Wer liegt dort begraben?"
 

Kouya zuckte zusammen und sprang sofort auf.

Wieder diese grünen Augen. Frech und rätselhaft blickten sie ihn an, seine Arme waren verschränkt.
 

"Was tust du hier und was willst du noch?" Er wischte seine Tränen mit einem Zug weg und schlug ihm dann in den Bauch.

Dann begann ihn ein Zittern zu durchfahren und er fiel auf seine Knie.
 

"Es geht dich garnichts an, es geht keinen was an. Ich gehe niemanden was an."

Jetzt konnte er das Weinen nicht mehr unterdrücken, denn es überfuhr in in Maßen.
 

Der braunhaarige Junge zog ihn an sich, legte ihm seine Jacke um und stieß ihn dann zurück auf das Grab.

"Sei nicht so vorlaut, es wird dich nicht weit bringen."

Kouya schluchzte, blieb aber dort liegen wo er sich befand.
 

Der Größere drehte sich von ihm fort und suchte die Distanz.

"Du willst doch ein guter Junge sein, habe ich das richtig verstanden?"
 

Kouya hielt die Luft an und ballte daraufhin die Fäuste zusammen.

"Verschwinde!

Weißt du was? Ich bereue es, was ich vorhin am Hafen getan habe!

Ich will nicht hören, was du mir sagst, ich will deine dummen Worte nicht haben."
 

Mit einem Male stand der Braunhaarige über den Kleineren gerichtet und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige,

die einen Abdruck einer riesigen Hand hinterließ.
 

"Wie stur kann ein Mensch nur sein? Du bist wahrhaftig noch ein kleines Kind.

Willst niemandem vertrauen, deine Fehler nicht einsehen, die du doch hast, nur weil du zu stolz bist."

Er schüttelte den Kopf.

"Ich weiß nicht, was man dir angetan hat, denn deine Augen wollen es mir nicht verraten.

Es wäre schön gewesen, wenn du dich mir anvertraut hättest, denn ich wäre bereit gewesen dir zu helfen,

aber unter diesen Umständen leider nicht."
 

Den Kopf herabsenkend fiel eine letzte Träne aus Kouyas Augen herab.
 

"Wenn du wirklich Hilfe brauchst, wirst du mich schon wieder finden."
 

Ehe man sich versah war Kouya eingeschlafen und zitterte vor der Kälte der Nacht.

So lag er da, schlafend, zitternd, auf dem Grab seiner Mutter.

Hätte er die Jacke des grünäugigen Jungens nicht über sich liegen gehabt,

wäre er nun an einer Lungenentzündung erkrankt.
 

Als er aufwachte war er sich nicht sicher, ob er träumte oder wach war,

aber er spürte eine unglaubliche Leere in sich.

Etwas, das ihm alles andere als gefiel.
 

Er versuchte sich an die Worte, die man ihm gesagt hatte zu erinnern, jedoch schienen sie nicht mehr

ganz zu ihm vorzudringen.

Kouya richtete sich auf, tat zwei Schritte und stolperte schließlich aus dem Grund, dass sein

Unterschenkel immernoch stark schmerzte.
 

Der einzige Ort den er jetzt aufsuchen konnte,

war leider sein Zuhause.

Doch dieser Ort war für ihn schon lange nicht mehr sein "Zuhause" gewesen.

Nein, nur ein großes Gebäude voller schlechter Erinnerungen,

die er in all den Jahren verdrängt hatte.
 

Wie viel Uhr es war, wusste er nicht, aber der Mond stand noch am Himmel,

was darauf deuten konnte, dass es noch sehr früh war, zu früh.
 

Mit einem mulmigen Gefühl steckte er schließlich den Schlüssel ins Schloss.

Bevor er ihn jedoch umdrehte, hielt er inne und mit einem Male kam auch alles

vom gestrigen Tage auf ihn zurück.
 

Jetzt hatte er auch gemerkt, dass es die ganze Zeit über schon regnete und er klitschnass war.
 

Er schloss die Augen,

drehte den Schlüssel herum und schlug die Haustür auf,

dann erschrak er...

Abschied von der Vergangenheit

Kapitel 3
 

"Warum, Yosuke?!"

Ein lauter Schrei hallte durch den Flur, man erwartete, dass eine Träne auf den Boden fallen würde, doch nichts geschah.
 

Das Haus war total verwüstet, es wurden Kabel aus den Wänden gerissen und die Tapeten fielen teilweise ab.

Kouya wusste was los war, sein Bruder war von zuhause abgehauen.

Das letzte Familienmitglied seinerseits, hatte ihn nun letztenendes auch alleine gelassen

und lieferte ihm dem Schicksal aus.
 

Der Junge tastete die Wände ab, fühlte die Kerben und erinnerte sich dunkel an die alten Tage,

als er mit seinem Vater an die Wand gemalt hatte.

Es sollte ein großes Familienbild werden, auch wenn es nicht sehr kunstvoll aussah.

Kurz nachdem sie damit angefangen hatten,

war der Vater mit dem Auto in den Tod gestürzt.
 

Seine Augen fuhren die gesamte Wand entlang.

Man konnte einen Mann und eine Frau erkennen, an deren Hände hielt sich jeweils immer eine weitere fest.
 

Das waren Kouya und Yosuke.
 

"Yosuke hat ins Bett gemacht, in dem Falle ist er ein viel größeres Kind als du", hatte seine Mutter gesagt.

Kouya musste leicht lächeln.

"Nein, Kouya ist das Kind, er ist mein kleiner Bruder", hatte Yosuke dann gesagt und sich an das Bein des Vaters geklammert.
 

"Anigimi-sama...?" (Geliebter [großer] Bruder)
 

War es nicht gut, Erinnerungen zu haben?

Aber diese Erinnerungen, war es gut sie noch zu besitzen?
 

Ratlos setzte er sich auf die Jacke, die er immernoch bei sich trug und fuhr mit seinem Finger zu seiner Stirn.

Er hatte Fieber und Schmerzen.
 

Stark sein, das wollte er.

Also fing er sich schnell wieder, lief die Treppen nach oben herauf und bog in das Zimmer rechts ein.

Es war leer, so leer wie die reinste Einöde.

Der kleine Lüftungsschacht auf dem Boden war das einzige was den Raum auffallen ließ.
 

Der Junge lief zu dem Schacht hin, öffnete ihn und griff hinein.

Heraus zog er eine kleine Schachtel, die er als kleiner Junge dort versteckt hatte.

Sie war voller Familienfotos, Fotos als Kouya und Yosuke noch kleine Kinder gewesen waren.
 

Er seufzte, steckte sein liebstes Familienfoto in eine kleine Medaillonähnliche Armbanduhr und schnallte sie sich um sein Handgelenk.

Es sollte ihm eine schöne Erinnerung sein, nicht so wie dieses Haus.

Hier wollte er sowieso nicht bleiben, aber in ein Waisenhaus würde er sicherlich nicht gehen.

Sein Blick fiel auf die Uhr, sie war stehengeblieben.
 

Wie viel Uhr es nur war? Kouya wusste nicht einmal mehr ob es Tag oder Nacht war.

"Weg von hier..."

Plötzlich rannte er, er rannte die Treppen herab, aus der Tür hinaus und so weit ihn seine Füße trugen.

Die Sonne stand schon am Himmel.

Ob die Schule wohl bereits begonnen hatte?
 

Irgendwann hielt er inne, presste seine Hände auf die Oberschenkel und atmete erschöpft ein und wieder aus.

"Mein Bein... tut weh..."
 

"Wieso rennst du dann auch?"

Diese Stimme, es war definitiv wieder seine Stimme.

Kouya fuhr blitzschnell um und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn.
 

"Spanner!"

Der grünäugige Junge wusste nicht wie ihm geschah.

"Wieso bin ich ein Spanner?" Er lachte.
 

"Du verfolgst mich, du beobachtest mich, du mieser Spanner!"
 

Noch einmal lachte er und dann wurde sein Gesicht wieder ernst.

"Nein, ich komme nur öfters hier her. Hast du mich denn gesucht?"

"Bestimmt nicht!"

"Ich rate nur."

"Wieso sollte ich dich suchen?"

"Sehnsucht."

"Willst du mich verarschen?"

"Ja."
 

Der fünfzehnjährige wurde sauer.

"Lass mich einfach in Ruhe, ich such mir ein neues zuhause."
 

Das erregte die Aufmerksamkeit des Großen.

"Ein neues zuhause?"
 

Keine Reaktion.
 

"Wie heißt du eigentlich, Kleiner, hm?"

Kouya sah ihn durchdrigend an.
 

"Imamoto Kouya."

"Freut mich dich kennenzulernen, ich heiße Seiji. Minato Seiji."
 

Seiji hieß er also und er war Kouya immernoch ziemlich suspekt.

"Aha", entgegnete er nur schnippisch.
 

"Warum bist du so grimmig? Was habe ich dir angetan?"

"Du lebst."

"Kindisch."

"Garnicht."
 

Beide verschränkten sie die Arme.
 

"Hast du Lust auf ein Eis?"

Kouya stand die Unsicherheit ins Gesicht geschrieben.

"Ich gebe eines aus, na was ist?"

Der Kleine sah zur Seite:

"Hab keinen Hunger."
 

Seiji lief herüber zur kleinen Eisdiele an der Ecke und kam mit zwei Schokoeiswaffeln zurück.

"Hier."

"Ich hab doch gesagt, ich will nicht", maulte Kouya, schnappte sich das Eis und schleckte eifrig daran.

Der Große grinste.

"Echt niedlich."

"Was?!"

"Niedlich sagte ich."
 

Wieder kam sich der kleine verarscht vor.
 

Seiji begann geradeaus zu laufen und winkte Kouya hinterher.

"Ich habe einen Platz, wo du bleiben kannst."

Ohne sich umzudrehen lief er davon.

Kouya wusste nicht warum er es tat, folgte ihm aber, sein Eis weiter genießend.

Woher hatte er gewusst, dass er Schokoeis am liebsten hatte?

Viele Fragen schwirrten ihm im Kopf herum.
 

So vieles gab es noch, über das er einfach nachdenken musste, da hielt Seiji plötzlich an.

Sein längeres, braunes Haar wehte im Wind und er fuhr sich durch die langen Ponysträhnen an der Seite.

"Wir sind da."

"Was ist das für ein Haus?"
 

Es war riesig, größer als das in dem Kouya lebte.

"Ich wohne hier."

"Wieso soll ich zu dir?"

"Weil ich alleine wohne, da wird es mir langweilig."
 

Kouya starrte ihn mit einem 'What-the-Fuck-bist-du-wahnsinnig-geworden-Blick' an.

"Nein, ich bin nicht wahnsinnig geworden", lächelte Seiji.
 

"Ich bin kein Haustier und ich bin auch kein Spielzeug, außerdem kann ich dich nicht leiden, Tschüss."

Der Große hielt ihn am Arm fest und zog ihn zur Türe hinein.

"Lass mich gefälligst los!"
 

Er schmiss Kouya auf das Bett in seinem Zimmer, es war weich.

"Ich zeige dich wegen Kindesentführung an!"

"Natürlich..."
 

Kouyas Blick fiel auf ein großes Portrait von Seiji.

Doch war er nicht alleine abgebildet, ein Junge legte seinen Arm über seine Schulter.

"Wer ist das?" Der Kleine starrte neugierig darauf. Er liebte Fotografien und Bilder, wieder wanderten

seine Augen fasziniert über jedes Detaill darauf.
 

"Eine Person die mir sehr wichtig war," entgegnete Seiji kurz.

"Was ist mir ihr passiert?"

"Sie hat sich umgebracht."

Kouya schweigte.
 

"Tut mir Leid."

"Schon ok."

"Nein, es tut mir wirklich Leid, meine Mutter hat sich auch das Leben genommen."

Seiji sah den kleinen Jungen fassungslos an.

Dieser schaute zurück, als wäre nichts geschehen.

Das brachte den Großen dazu, nicht weiter auf die Sache einzugehen.

"Wenn du willst, kannst du in dem Bett schlafen, ich hole noch eines und stelle es in das Zimmer."

Keine Antwort.
 

Der Braunhaarige lief aus dem Zimmer heraus.

Kouya stand auf, wanderte im Raum umher, hob alle möglichen Fotos hoch, betrachtete die Einrichtung.

Es wirkte einladend und irgendwie wollte er auch nicht wieder raus ins die weite Welt.

Er legte sich zurück auf das Bett.
 

"So hier ist es, wo soll..."

Weiter sprach Seiji nicht.

Kouya war auf dem Bett eingeschlafen, das Kissen umarmend lag er da wie ein kleines Kind.
 

"Niedlich, wirklich niedlich."

Der Große setzte sich auf den Rand des Bettes, deckte ihn zu und beobachtete ihn noch eine Weile.

Dann gab er ihm einen Kuss auf die Stirn und strich ihm die Haare aus dem Gesicht.
 

"Wirklich niedlich."

Ein erschreckender Fund

Kapitel 3
 

"Muss aufs Klo..."
 

Kouya öffnete seine Augen und stütze sich an etwas undefinierbarem ab.

Müde wendete er seinen Blick darauf und erkannte,

dass er Seiji an die Brust gefasst hatte.
 

Dieser war davon wachgeworden und sah verwundert zu ihm hinauf.

"Was wird denn das, wenn ich mal fragen darf?"
 

Der Kleine blinzelte verdutzt und versuchte sich dann seitwärts aus dem Bett zu bewegen,

was genau dazu führte, dass er einen Schritt in die Luft setzte und vom Bett fiel.

Er trommelte mit den Fingern auf den Boden.

Seiji musste lachen.
 

"Ich wollte eigentlich nur auf die Toilette",

fing der genervte Kouya an, während er den Verband an seinem Bein zurechtzerrte.

"Ist gleich nebenan, soll ich dich hinbringen?"

"Wieso, wenns gleich nebenan ist?"

"Vielleicht verläufst du dich."

"Sehr witzig."

"Nicht wahr?"

Kouya zeigte ihm den Mittelfinger und humpelte aus dem Raum heraus.
 

Der Große lachte erneut,

dann stand er auf, streckte sich und öffnete das kleine Fenster über dem Bett,

es war schönes Wetter.
 

Kouya kam aus dem Bad und humpelte den Flur entlang.

"Hast du dich verletzt, Kouya?"

"Geht schon, bin auf mein Bein gefallen."
 

Seiji kniete sich zu ihm, löste den Verband und starrte auf eine blau gewordene Schwellung.

Wortlos stand er auf, verschwand in einem kleinen Raum und kam mit einem Medizinkasten wieder.

Er verteilte eine Salbe auf der Schwellung, riss ein Stück eines roten Verbandes von einer Rolle

und wickelte sie wieder um den Oberschenkel.

"Das müsste den Schmerz lindern."

Kouya sah ihn an.
 

Mit einem Male war Seiji in der Küche verschwunden.

Der Kleine sah auf den Verband.

"Es kühlt so schön", dachte er sich.
 

"Seiji, wie viel Uhr ist es?"

"Sieben in der Frühe."

"Ich sollte zur Schule."

"Soll ich dich hinbringen?"

Keine Antwort.
 

Mit zwei belegten Broten in der Hand kam er aus der Küche.

Er übergab sie dem Kleinen.

"Damit du nicht verhungerst."

Kouyas Magen knurrte.
 

"Na dann lass uns gehen."

Seiji nahm den Kleinen bei der Hand und verließ das Haus.

Kouya versuchte sich unterwegs den Weg einzuprägen.

Ein kleiner Pfad führte ihn direkt auf die Hauptstraße, er schien einfach zu sein.

"Hier sind wir."

"Ich habe keine Schulsachen bei mir..."

"Lass dir was einfallen."

Er nickte.
 

Als Seiji gegangen war, betrat der Kleine das Gebäude, lief zu seinem Klassenraum und setzte sich an seinen Platz.
 

"Imamoto. Wo warst du die letzten beiden Tage?"

"Ich war krank."

"Wo sind deine Schulsachen?"

"Ich habe sie verloren, Kazouko-Sensei."

"Bitte?"

Kouya ignorierte die weiteren Worte.
 

Ein Mädchen, dass Kouya noch nie zuvor an der Schule gesehen hatte, betrat den Klassenraum und setzte sich

an den Platz links von ihm.

Sie blickte zu ihm rüber und musterte ihn einige Zeit.
 

"Was starrst du so?"

"Hallo, entschuldigung... Ich heiße Arika,

Mishimo Arika. Wie heißt du?"

"Geht dich nichts an."

Der Blick des Mädchens wurde sehr traurig.

"Aber wir sind doch in einer Klasse!"

"Es geht dich nichts an!"
 

Er sprang auf und setzte sich einen Platz weiter.

Sie stellte sich ebenfalls vor ihn und kam ihm mit ihrem Gesicht ganz nah.

"Ich habe dir nur eine normale Frage gestellt!"
 

"Mishimo, hinsetzen", kam es vom Lehrerpult aus.

Sie drehte ihren Kopf weg und nahm Platz.
 

In den Pausen sperrte sich Kouya in der Jungentoilette ein und erwartete sehnlichst den Schulschluss.

Endlich der erlösende Moment.
 

Er nahm seinen Block in die Hand, lief aus dem Gebäude und überlegte kurz noch einmal,

wie denn der gesamte Weg gewesen war, als ihn jemand am Oberarm packte.

"Imamoto Kouya! Ich weiß es jetzt! Du heißt Kouya!"

Es war Arika. Sie schien sich zu freuen und zerrte an dem Jungen herum.

"Lass mich los!"

"Ich will dich kennenlernen", schrie sie.

"Mir doch egal!"

Dann beugte sie sich nach vorne und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
 

Kouya hielt erstmal still, doch dann wurde er wütend und schlug sie von sich weg.

Sie fiel auf den Asphalt.

"Was fällt dir ein?" Er wischte sich den Kuss von der Backe und sah vorwurfsvoll zu ihr.

"Ich... finde dich doch so toll."

Dann begann sie zu weinen.

Das erregte die Aufmerksamkeit vieler Schüler.

Sie stellte sich wieder auf und klammerte sich an den Jungen.

"Warum bist du so gemein zu mir?"
 

"Es reicht jetzt."

Der Schwarzhaarige drehte sich um.

Seiji war gekommen, er sah verärgert aus.

Arika ließ den Jungen los und schaute zu dem Großen.

Dieser hob Arika hoch und stellte sie wie einen Gegenstand vor der Eingangstür der Schule wieder ab.

"Er will nichts von dir, hör auf ihn zu belästigen."
 

Kouya grinste und streckte dem Mädchen frech die Zunge heraus.

Dann liefen er und Seiji gemeinsam zurück.
 

"Warst du schon einmal verliebt?"

Der Schwarzhaarige starrte den Großen an.

"Wieso?", entgegnete er.

"Ich will es nur wissen."

"Nein, nie."

"Verstehe. Interessieren dich Mädchen?"

"Nein."

Seiji lächelte.
 

"Wie haben dir die Brote geschmeckt?"

"Sie waren gut, danke."

"Das freut mich."

Er stand auf.

"Bleib du hier, ich gehe für uns einkaufen."

Kouya nickte.
 

Er mochte es nicht alleine gelassen zu werden, doch das gab ihm etwas Zeit, sich in dem Haus mehr umzusehen.

In alle Räume sah er hinein, bis er schließlich auf den Dachboden kletterte und ein kleines Regal dort stehen sah.

Es machte ihn neugierig, doch zögerte er erst, hineinzusehen.

Dann tat er es doch.

Was er dort entdeckte, ließ ihn erstmal einige Meter zurückweichen:

Fotos von Seiji, mit dem Jungen, der auch auf dem großen Bild zu sehen war.

Beide, sich küssend, umarmend, sich berührend.
 

Kouyas Augen konnten es nicht fassen.

Was wenn er sich an ihm vergreifen würde, hatte er das alles geplant?

Abstoßend fand er es.

Er ließ die Bilder fallen, kniff die Augen zu und rannte davon.
 

Vor der Tür wusste er schließlich nicht mehr wohin, doch dann sah er diese Kanalbrücke.

Er legte sich darunter und hielt sich die Ohren zu, als würde er bestimmte Geräusche nicht mehr hören wollen.

Seiji war inzwischen wieder zuhause angekommen und entdeckte auch die verstreuten Bilder.

Er ballte die Fäuste zusammen und machte sich auf die Suche,

doch konnte er den Jungen schon aus der Ferne dort sitzen sehen.

Langsam näherte er sich ihm.
 

Kouya riss die Augen auf und zog sich mit den Händen immer weiter nach hinten, bis er an die Wand geengt wurde.

"NEIN!"

Ein lauter Schrei hallte unter der Brücke durch.

Seiji zog den Jungen an sich, der an seiner Brust zu weinen begann.

"Was denkst du dir eigentlich? Was denkst du über mich?

Und was erlaubt dir in Privateigentum herumzuschnüffeln?"
 

Kouya wollte rufen: "Du ekelhafter Homosexueller! Lass deine Hände von mir!"

Doch irgendetwas hielt ihn davon ab, er weinte nur.

Seiji starrte auf den Boden, legte den Jungen über seine Schulter und ging zurück nach Hause mit ihm.

Er legte ihn ins Bett, schloss die Türe und setzte sich vor diese.

Sein Kopf tat ihm weh.
 

Kouya weinte weiterhin, er weinte so laut, dass man es im ganzen Haus hören konnte.

Die Bilder waren immernoch in seinem Kopf.

Er drückte das Kissen auf seinen Kopf und weinte auf den Bezug.

Es dürften mehrere Stunden gewesen sein, in denen er Tränen vergaß.

Tat er es aus Angst?
 


 

"Kouya..."
 


 

Dann schlief er erschöpft ein.

Berührung

Kapitel 4
 

Ein Geräusch, dass sich danach anhörte, als würde ein großer Gegenstand im Flur umgefallen sein, weckte den Jungen auf.

In seinem Gesicht klebten getrocknete Tränen und da fiel ihm auch wieder ein, dass er seine Armbanduhr hatte.

Ein Blick verriet ihm die Uhrzeit, es war zehn Uhr nachts.

"Komisch, ich dachte ich hätte länger geschlafen", murmelte er vor sich hin.
 

Er öffnete die Tür etwas und blickte durch den kleinen Spalt hindurch.

Jemand schubste Seiji gewaltsam auf die Treppe.
 

"Du kleiner Bastard! Du hast meinen Bruder gevögelt!"

Kouya lief ein eiskalter Schauer den Rücken herunter, er schluckte.

Er wollte weiter lauschen, leicht presste er sein Ohr an die Wand und blickte mit dem rechten Auge weiter durch den Türschlitz.
 

"Tatsuya und ich waren ein Paar", schrie Seiji den Kerl an. "Wir haben uns geliebt!"

Der andere packte ihn am Kragen und warf ihn dann gewaltsam die Stufen nach oben.

"Halts Maul! Du hast keine Ahnung wie sehr unsere Mutter verletzt war als sie das herausgefunden hat!

Ihr verstorbener Lieblingsjunge hat mit einem Jungen geschlafen!

Er hat sich wegen dir das Leben genommen du Schwein!"
 

Der Grünäugige schrie, eine Träne glitzerte im Licht der Lampen.

"SEI STILL.

Du hast keine Ahnung... Er hat sich das Leben genommen, aus Angst, ihr würdet es herausfinden.

Wir haben uns so geliebt... Aber ich will es nicht mehr hören! Lasst mich mit ihm in Ruhe! Er ist seit einem Jahr tot!"
 

Der Große kramte eine Waffe aus seiner Jackentasche.

"Gleich wirst du nie wieder etwas hören können."

Er deutete an abzudrücken.
 

Kouyas Augen öffneten sich weit, er riss die Tür ganz auf, warf sich auf den Typen und rief laut: "NEIN!"
 

Ein Schuss löste sich und traf den Kleinen in die Schulter, dieser schrie aus Schmerzen auf und griff nach der Wunde.
 

"Verdammt, das war meine Letzte!"

Seiji packte der ganze Zorn, er schlug dem anderen ins Gesicht, dass er blutete.

Dann trat er ihm in den Bauch. Er krümmte sich vor Schmerz.
 

Ein Griff nach dem Telefon und schon war die Polizei da, um sich um ihn zu kümmern.
 

"Kouya, zeig mir deine Wunde."

Er blickte auf die Schusstelle.

"Es ist nur ein Streifschuss..."
 

"Wegen dir verletze ich mich immer", wimmerte Kouya und versuchte seine Tränen zu unterdrücken.
 

Seiji zog ihn zu sich auf den Schoß, umarmte ihn von hinten und streichelte ihm über den Kopf.

"Danke, Kouya.

Ich danke dir, dass du mich beschützt."
 

Jetzt liefen die Tränen doch.
 

Kouya wusste nicht was er sagen sollte, da drehte Seiji den kleinen Kopf zu ihm um und küsste ihn auf den Mund.

Die Polizei fuhr draußen davon.
 

Der Schwarzhaarige errötete, er hörte seinen eigenen Herzschlag ganz laut, dann schloss er die Augen.
 

Als Seiji von ihm abließ, wischte Kouya sich die Tränen weg und sah ihn erwartungsvoll an.
 

"Was sollte das...?"

"Mein Herz hat mich gelenkt."
 

Kouya rannte schnell in das Schlafzimmer und warf die Tür zu.
 

Seiji starrte noch eine Weile auf den geschlossenen Raum und lief dann die Treppe nach oben.

In einem Zimmer holte er alte Fotoalben heraus,

mit Bildern von ihm und Tatsuya.
 

Er vergrub sie unter einem Sofa ohne eine Miene zu verziehen.
 

Dann lief er wieder herunter, trank einen Schluck Ramune und dachte etwas nach.

Kouya hatte ihm das zweite Mal aus der Klemme geholfen,

obwohl er sich sicher war, dass er sich gegen die Prosituierte hätte wehren können.
 

Vorsichtig öffnete er die Tür zum Schlafzimmer und lugte hinein.

Dort saß Kouya, mit dem Blick auf das große Bild von Tatsuya und Seiji gerichtet.

Er fuhr sich mit dem Zeigefinger über seine Lippen, wurde leicht rot und ließ seinen Kopf dann nach unten sinken.
 

Seiji lächelte und entfernte sich von der Tür.
 


 

"Ich werde dich auch beschützen, wenn es sein muss, mit meinem Leben",

flüsterte der Große und verschwand in einem Zimmer.

Fantasien und Geständnisse

"Steh auf, Kleiner. Frühstück ist fertig."
 

Kouya öffnete die Augen, sah auf seine Armbanduhr und erschrak.

"Es ist zehn Uhr morgens, wieso hast du mich nicht früher geweckt? Ich muss doch zur..."
 

Seij legte den Finger auf Kouyas Lippen, dieser errötete leicht.
 

"Wir haben Samstag."
 

Dann stand er auf und ging in die Küche.

Mit noch rotem Kopf folgte er ihm und versuchte die Röte loszubekommen.

Der Kuss saß ihm noch fest in seinem Kopf, doch wollte er nicht weiter darüber nachdenken.
 

Er sah auf den Esstisch.

Omelette, Toast und zu aller Begeisterung gab es sogar sein Lieblingsessen: Kokosnussbällchen.

Der Junge strahlte über das ganze Gesicht, griff nach den Bällchen und steckte sie sich in den Mund.
 

"Nicht so hastig", lachte Seiji.

"Du bist genial!", rief der Kleine zurück.

"Ich weiß."

"Eingebildeter Pimpf..."

Ein Lachen.
 

Dann kaute er langsamer.

"Das mit Tatsuya..."

Seijis Lachen hielt inne. "Red nicht weiter, mit dem Thema habe ich abgeschlossen."

Kouya nickte entgeistert.
 

"Was machst du sonst immer so an Samstagen?"

"Stricken."

Seiji starrte in das Gesicht des Jungen und erwartete eine lachende Visage, doch er blieb ernst.

"Ich meine das ernst."

"Ja, stricken."

Der Große staunte nicht schlecht.
 

Kouya sprang auf und präsentiere seine Wollsocken.

"Hab sie selbstgestrickt."

Der Braunhaarige lächelte und tätschelte ihm den Kopf. "Das hast du gut gemacht."

Der Kleine schlug seine Hand weg.

"Fass mich bitte nicht so an."

Dann verließ er mit einem Kokosnussbällchen den Raum.

Seiji seufzte.
 

Kouya hatte den Fernseher eingeschaltet und sah sich schwachsinnige Talkshows an.

"Was guckst du denn da für einen Unsinn?"

"Hatte zuhause keinen Fernseher."

Der Große fing das Nachdenken an. Er hatte das Gefühl, dass der Kleine in seinem Leben eine Menge negativer Sachen erlebt haben musste.

Er setzte sich einfach neben ihn und so verbrachten sie den Tag bis zum Abend vor dem Fernseher.
 

"Ich habe sowas vermisst", freute sich Kouya.

Seiji gefiel es, wie der Kleine über lustige Zitate im Fernseher lachte, da musste er jedes Mal mitlächeln.
 

"Auch eine Flasche Ramune?"

"Nein, danke."

"Soll ich mal nen Liebesfilm einlegen?"

"Ja, warum nicht?"
 

Unter diesem Liebesfilm hatte sich Kouya ehrlich gesagt aber etwas anderes vorgestellt, denn es war ein Yaoi.

"Seiji...?", stammelte er bei einer Sexszene.

"Ja, Kouya?"

"... ach nichts, schon gut."

Seiji lächelte.
 

Schweiß perlte von seiner Stirn, bei jeder Aktion der beiden Männer.

Sein Blick wanderte in das Gesicht des Großen, dessen Blick ganz locker blieb.

Plötzlich sah er auf dem Bildschirm nicht mehr die beiden Jungen, sondern Seiji und ihn selbst. Er sprang vom Sofa auf.
 

"Was hast du?"

"Ich will keinen Sex mit dir!"

"Was?"

Der Kleine hielt sich den Kopf und rannte aus dem Raum.

Seiji blinzelte erst einmal, ging ihm dann jedoch hinterher.
 

"Kouya?" Seine Stimme klang sehr verwirrt.

Der Junge hatte sich unter der Bettdecke vergraben.

Ohne zu zögern zog Seiji diese weg, lehnte sich mit dem ganzen Körper über den Kleinen und küsste ihn erneut.

Das er weinte, hielt ihn nicht davon ab.

Wieder dieser Herzschlag, wieder diese Röte.
 

Kouya wandte den Blick von dem Großen ab.

Er brachte keine Worte heraus, so sehr er es auch wollte.
 

Seiji stieg langsam vom Bett und wanderte Richtung Flur.

Dann drehte er sich noch einmal um, blickte zu dem Jungen herüber, der auf die Wand starrte und sprach:
 


 

"Ich liebe dich Kouya. Ich liebe dich."
 

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Vielen Dank bis hierher, ich freue mich wie gut Kouya und Seiji ankommen.

Die kurzen Kapitel deuten auf den Abschluss des Anfanges hin,

ab jetzt werden sie auch wieder länger sein.
 

Nochmals danke, ich zähle auf fleißige Kommentatoren.
 

Mata ne!



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von: abgemeldet
2008-09-23T12:36:17+00:00 23.09.2008 14:36
halleluja! ts ts ts seiji! ich versteh dich ja, aber dass du gleich soooo rangehen würdest hätte ich nicht gedacht...denk dir nichts bei der reaktion von unserem kleinen! er hat nur haluzinationen! XD geil geschrieben! echt klasseeeeeeeee! Also...WEITERSCHREIBEN!!!
LadzVerena
Von: abgemeldet
2008-09-23T12:31:34+00:00 23.09.2008 14:31
die zwei sind ja sooooo ein süßes paar! obwohl...eher päärchen...aber es ist schon wieder so kurz geworden......mennooooo...aber der kuss war ja soooo niedlich!!! echt niedlich!
die kleine
Von: abgemeldet
2008-09-23T12:27:02+00:00 23.09.2008 14:27
Seiji,Seiji,Seiji *sing* er ist sooooo tooll....schade, dass ihn Mädchen nicht interessieren...Egal ist wohl besser so für die FF! *smile*
mirli mirlof
Von: abgemeldet
2008-09-23T12:21:50+00:00 23.09.2008 14:21
Moi!!! ich finds suuuuuper, wie du die Verbindung zwischen Seiji und Kouyas mutter hergestellt hast! wirklich süüüß! Auch wenn ich die Meinung über schokoeis nicht unbedingt teile finde ich immernoch, dass du supertoll schreibst und wunderbar witzige und traurige Dialoge zustande bringst...WAHNSINN! What the fuck kannst du gut schreiben!
Von: abgemeldet
2008-09-23T12:12:16+00:00 23.09.2008 14:12
da stimme ich Kanda_kun vollkommen zu! Gut, dass du schon weitergeschrieben hast! Sonst würde ich jetzt durchdrehen! :-)
Von: abgemeldet
2008-09-23T12:01:48+00:00 23.09.2008 14:01
So du hast zwar schon weiter geschrieben, aber ich bin es gewohnt bei jedem kapi ein kommi zu hinterlassen und das werde ich nicht ändern! Auch nicht bei einem Prolog! Ich finde es toll an wen du dein ff widmest, da auch ich eine schwere Zeit durchgemacht habe. (Ich fühl mich also angesprochen also ist alles tooooooll! XD XD XD)
Von: abgemeldet
2008-07-03T17:34:00+00:00 03.07.2008 19:34
erst mit ramuen anheitern und dann küssen jaja xDD
*ramuen aufmach*
xD
Von: abgemeldet
2008-07-03T16:02:00+00:00 03.07.2008 18:02
ooor *-*
ich liebe deine ff
die ist so geil
ich mag die story voll *-*

du kannst geil schreiben
*knuddel*
Von: abgemeldet
2008-07-03T07:17:26+00:00 03.07.2008 09:17
Stricken?
wtf?! XD
Was ein nachmacher oô
*auch strick*
*g*
BVring nciht zu viel ruas in der zeit wo ich nich da bin xP~
Seiji is so süss aber irgentwie habe ich das mit dem yaoi film und der reaktion von kouya gehant *g*
Einfahcv toll =D
Von: abgemeldet
2008-07-02T21:25:31+00:00 02.07.2008 23:25
ramune *froi* *umknuff*
der soll mir was abgeben xD

ist aber toll geschrieben ^-^
nur wie gesagt ich hab nen logik fehler entdeckt *gg* ich achet auf so kleinigkieten lool xD

würde man hier sterne geben würdets du trotzdme 5 von 5 bekommen


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