Die Drachentriade von Opal (DM X ??) ================================================================================ Kapitel 10: Das letzte Geheimnis -------------------------------- Das letzte Geheimnis Nach diesem mehr als schönen und lustigen Tage, lagen Harry und Kleiner Drache am Abend entspannt in ihrem Bett. Der Kleine strahlte Harry regelrecht an. „Danke schön, das war toll,“ freute er sich. „Gern geschehen,“ lächelte Harry zurück, dann wurde er wieder ernst. „Möchtest du heute auch noch das letzte bisschen meiner Geschichte hören?“ Nachdenklich schaute Kleiner Drache ihn an. Er hatte so eine Ahnung, welche Geschichte nun kommen würde. Dann nickte er entschlossen, es war Zeit. Draco musste endlich die ganzen Geschehnisse aus Harrys Sicht erfahren. Harry richtete seinen Blick aus dem Fenster, sammelte sich einen Moment, ehe er begann zu berichten. „Weißt du, ich habe dir bereits mein ganzes Leben geschildert, doch eines habe ich ausgelassen. Ich habe dir noch nicht von dem wichtigsten Menschen in meinem Leben erzählt. … Kurz nachdem Hagrid mir gesagt hat, dass ich ein Zauberer bin, hat er mich in die Winkelgasse mitgenommen, damit ich meine Schulsachen kaufen konnte, und da bin ich ihm begegnet. Er stand auf einem Podest bei Mme Malkins, und probierte gerade ein Schuluniform an. Er sah so süß aus, mit seinen nach hinten gekämmten blonden Haaren und dem stolzen Blick. Ich glaube, schon damals, in diesem Moment habe ich erkannt, dass er wichtig für mich ist. Die Tage bis zum Schulbeginn träumte ich beinahe jede Nacht von ihm, konnte es gar nicht erwarten ihn wieder zu sehen. Und dann war es so weit, im Hogwartsexpress trafen wir wieder auf einander. Mittlerweile hatte ich bereits mit Ron Freundschaft geschlossen, meinem ersten Freund überhaupt, wie du weißt, und freute mich darauf die Beiden mit einander bekannt zu machen. Doch meine Hoffnung wurde enttäuscht. Er war so kalt, beleidigte Ron und schien nichts mehr mit dem Jungen aus dem Geschäft gemein zu haben. Aus meiner Enttäuschung heraus, schlug ich seine Hand aus, und so schafften wir den Grundstein zu einer siebenjährigen Feindschaft. Unzählige Male haben wir uns gegenseitig verflucht, beleidigt und verhauen. Es war schier ein Wunder, dass wir unsere Schulzeit überlebten. In unserem letzten Jahr jedoch, änderte sich das Blatt. Der Kampf gegen Voldemort war wichtiger geworden, als unsere kleinlichen Streitereien, und so schafften wir es nach dem Sturz des bösartigsten Zauberers den Hass abzubauen. Eine Freundschaft entwickelte sich, eine Freundschaft, die ich bereits seit Jahren ersehnte. Es kostete mich viele Mühen und eine Menge schlafloser Nächte mir das einzugestehen, aber danach war ich in der Lage ihm anders entgegen zu treten. Mit einem Male machten die Streitereien Spaß, ich konnte mir nichts schöneres mehr vorstellen, freute mich ihn zu sehen. Nach einer Party schließlich trafen wir am See auf einander. Ich wartete schon auf seine obligatorische Eröffnung, überlegte mir, was ich erwidern könnte, doch er blieb still. Dann streckte er mir seine Hand entgegen, und diesmal gab es kein Zweifel, kein Zögern, ich ergriff sie mit Freude. Die darauf folgenden Wochen waren die Schönsten in meinem Leben. Wir lachten gemeinsam, verbrachten viele Stunden auf dem Astronomieturm und redeten. Natürlich blieben die alten Neckereien nicht aus, zu sehr war es uns ins Blut über gegangen, doch nie mehr waren sie verletzend oder beleidigend. Und ein weiteres Mal änderten sich meine Gefühle für ihn. Ich begann in seinen wunderschönen Augen zu versinken, wann immer er mich ansah, sehnte mich nach seiner Gegenwart, wenn wir nicht beisammen waren. Diesmal gestand ich mir meine Gefühle schnell ein, ich wusste einfach, dass ich mich verliebt hatte, dass ich ihn liebte. Erneut brachte eine Feier die Wende. Während unseres Abschlussballs, bat ich ihn nach draußen. Wir hatten schon ein wenig getrunken, und so fand ich den Mut, ihm meine Gefühle zu offenbaren. Die wenigen Sekunden, die ich seine Lippen berühren durfte, waren unglaublich, ich wähnte mich im Himmel, aber ich fiel in die Hölle, als er mir klar machte, dass ich seiner nicht würdig bin. Ich wünschte ihm noch alles Glück und dass er seine Liebe finden möge, ehe ich mich abwenden wollte. Doch dann machte sich meine Magie selbstständig. Blitze fuhren aus meinen Fingern, hüllten ihn ein, dann war er verschwunden. Ich war schier verzweifelt, ich dachte, ich hätte ihm etwas angetan. In meiner Not lief ich zu Dumbledore, berichtete ihm alles. Er war es, der mich wieder beruhigte, der mir erklärte, dass es ihm gut ging. Aus Instinkt hatte ich meinen Wunsch war werden lassen, hatte ihn an einen Ort transferiert, an dem er seinen Weg finden würde. Seit diesem Moment vor fast einem Jahr habe ich ihn nicht mehr wieder gesehen, noch etwas von ihm gehört. Mit jedem Tag, der vergeht, wird meine Sehnsucht nach ihm größer, quält mich meine Liebe, die wohl nie vergehen wird, und nur das Wissen um sein Glück macht es mir ein wenig leichter ...“ Erschöpft ließ sich Harry gegen das Kissen sinken. Stumme Tränen liefen sein Gesicht hinab. Schweigend wartete er auf eine Reaktion von kleiner Drache. Der Kleine hatte stumm der Erzählung gefolgt, und Draco war bis dicht an die Oberfläche gekommen, um auch kein Wort zu verpassen. Als er das Leid Harrys sah, liefen heiße Tränen aus seinen Augen. Mit dem letzten Wort aus Harrys Mund begann die Verwandlung. Endlich war es so weit, Draco war bereit sich seinen Gefühlen, seinen Taten zu stellen. Mit seiner Drachenhälfte im Einklang, kehrte er zu seinem alten Selbst zurück … Draco konnte während seiner Verwandlung beobachten, wie die Augen von Harry immer größer wurden. Und dann, nur einen Augenblick später war es soweit. Zum ersten Mal seit Monaten fand er sich dem Menschen gegenüber, der der wichtigste in seinem Leben war. Er konnte sich dem eindringlichen Blick nicht mehr stellen. Beschämt senkte er seinen Blick. Dennoch konnte er es nicht mehr vermeiden, dass ihm ein heiseres „Harry“ entfleuchte. Wie ein verurteilter Schwerverbrecher wartete er regungslos auf Harrys Urteil. Nun, nachdem er erneut vernommen hatte, wie sehr er Harrys mit seinem Verhalten verletzt hatte, wo er wusste welches Leid er verursacht hatte, rechnete er mit dem Schlimmsten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Harry ihm verzeihen würde. Um so mehr überraschte ihn die sanfte Berührung an seinem Arm. Vor Schreck zuckte er regelrecht zusammen, dann starrte er auf die schmale Hand, die sich auf die seine legte, ihn zart festhielt. Nur zaghaft wagte er es seinen Kopf ein kleines Stück zu heben, durch seinen blonden Pony auf Harrys Gesicht zu linsen. Was er dort sah, verschlug ihm den Atem. Stumme Tränen liefen über Harrys Wangen, tropften auf die seidene Bettwäsche, wo sie unbeachtet versickerten. Dennoch erleuchtete ein beinahe überirdisches Strahlen das Gesicht des Gryffindors, und ehe Draco es sich versah, fühlte er sich in eine feste Umarmung gezogen. Während er tief den Geruch Harrys in sich aufnahm, hörte er diesen seinen Namen in einem immer wiederkehrenden leisen Mantra vor sich hin murmeln. Und dann brachen auch bei ihm die Dämme, eine Träne nach der anderen lief aus seinen Augenwinkeln und verirrte sich in Harrys pechschwarzem Haar. Nun fand Draco auch seine Stimme wieder. Unter Schluchzen wisperte er eine Entschuldigung nach der anderen in Harrys Ohr, bis sie sich nach endlosen Minuten langsam beruhigten. Die Tränen versiegten. Draco fühlte Frieden in sich aufsteigen. Die Geborgenheit dieser Umarmung ließ ihn all das Sagen, was er zuvor nicht konnte. Er berichtete wie er sich gefühlt hatte, bei ihrem ersten Kuss, der Freude die ihn durchströmte. Aber auch von seinen Ängsten, die ihn so sehr im Griff gehabt hatten, dass er sich abwandte, abwandte von dem Menschen, den er am meisten in der Welt brauchte, der zu seinem Lebensinhalt wurde. Und dann erzählte er von seinem Aufwachen. Erinnerungslos, in fremder Umgebung, wie Silberflügel ihn fand, von seiner Ausbildung, der schrittweisen Wiederkehr seiner Erinnerung. Und auch von seinem Schock, als ihm schließlich bewusst wurde, was er getan hatte. Ein Schock, der ihn dazu zwang, sich in sein Innerstes zurück zu ziehen, damit er nicht an den Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln zerbrach. Die Nase noch immer in Harrys Haaren vergraben, schüttelte Draco seinen Kopf. Dann fuhr er mit seinem Bericht fort. Er erzählte von den wenigen lichten Momenten in den letzten Tagen, wenn er seiner Stimme gelauscht hatte, wie sie ihm half zu sich zurück zu finden, das Geschehen zu verarbeiten. Und schließlich von dem Gefühl, das ihn in der letzten halben Stunde erfasst hatte. „Während du geredet hast, war es, als ob mich deine Magie, deine Gefühle umschließen und halten würden. Ich spürte deine Gefühle, Freude und Schmerz tief in mir. Und dann … dann war da eine Wärme, wie ich sie nie zuvor erlebt habe. Sie zwang mich regelrecht wieder hervor zu kommen, hüllte mich ein. Ich konnte ihr nicht widerstehen. Ich ergab mich der Verlockung. Verstehst du, was ich damit sagen will? Ich bin deinetwegen zurück gekommen. … Harry, ich liebe dich. Bitte verzeih mir.“ Nun wagte Draco es, sich ein wenig von Harry zu lösen, ihm tief in die Augen zu schauen, ehe er sanft seine Lippe auf den verlockenden roten Mund sinken ließ. In dieser Nacht schliefen die Beiden so gut wie lange nicht mehr. Dicht aneinander gedrängt, in der Wärme des anderen badend und eine sanfte Welle von Geborgenheit spürend, wachten sie schließlich am folgenden Morgen wieder auf. Mit einem überdimensionalen Grinsen im Gesicht drängte Draco seine Nase in Harrys Haare, sog tief den ureigendsten Geruch seines Freundes in sich auf, bedeckte seinen Nacken mit sanften Küssen. Lächelnd drehte sich Harry in der sanften Umarmung. „Guten Morgen“, murmelte er noch halb schlafend, während die Küsse nun über sein Gesicht wanderten. „Dir auch einen guten Morgen mein Schatz“, erwiderte Draco gegen seine sanfte Haut und ließ seine Lippen weiter über den begehrten Körper wandern, um jede erreichbare Stelle zu liebkosen. oooOOooo Zwei Stunden später fanden sie sich in Dumbledores Büro ein. Dort erwartete sie der Direktor mit einer heißen Tasse Tee und einigen belegten Broten, wohl wissend, dass sie das Frühstück ausgelassen hatten. Mit seinem wissenden Blick schien er sie bis auf den Grund ihrer Seelen zu durchschauen. Draco lief ein Schauer über den Rücken. Bereits als Schüler hatte er diesem Blick kaum Stand halten können, sich unter ihm gewunden. Doch jetzt, mit dem Wissen wie sehr er Harry verletzt hatte, wie sehr dieser gelitten hatte, schien es ihm um so schlimmer. Selbst das Wissen, dass sein Liebster ihm seine Fehler verziehen hatte, half da nicht viel. Den Blick auf den Boden gerichtet, saß er wie festgeklebt auf seinem Stuhl. Dann fühlte er Harrys Hand auf seinem Bein, den sanften Druck voll Mitgefühl. Sofort wurde ihm leichter ums Herz und er wagte es endlich aufzuschauen. Harrys Hand fest in die seine nehmend, sich regelrecht daran fest klammernd, stellte er sich dem Blick seines ehemaligen Lehrers, und traf überrascht auf ein warmes, einfühlsames Lächeln. „Es ist schön, Sie wieder unter uns begrüßen zu dürfen. Mr. Malfoy“, die heitere sanfte Stimme Dumbledores schwebte leise durch den Raum. „Und es freut mich zu sehen, dass Sie es geschafft haben, aus ihrem Tief heraus zu kommen.“ „Sie wussten es?“ Draco konnte seine Überraschung kaum zurück halten. Dumbledore nickte. „Ja, Silberflügel war so freundlich mich einzuweihen. Damit ich ihn auf dem Laufenden halten kann, und einschreiten, sollte nicht der gewünschte Erfolg eintreten, was ich jedoch nie bezweifelt habe. Ich war mit sicher, dass Harry den rechten Weg finden würde, um Sie aus Ihrer Agonie zu befreien, umso mehr uns bewusst war, dass er der Grund für ihr Leiden und Selbstbestrafung war. Wie man sieht haben wir recht behalten. Daher darf ich euch nun mitteilen, dass du Draco noch einmal zu den Drachen zurück kehren sollst, denn nun steht deiner Aufnahme in ihren Kreis nichts mehr im Wege.“ Mit einem Lächeln wandte er sich Harry zu. „Du bist natürlich auch eingeladen. Nutzt die Zeit eurer Reise, und denkt über eure Pläne für die Zukunft nach.“ Damit entließ er sie aus seinem Büro, seiner Obhut, in dem Bewusstsein, dass ihrem Glück nun nichts mehr im Wege stand, sie einer freundlichen Zukunft entgegen blickten, was immer sie für die Beiden auch bereit halten möge, sie würden es gemeinsam schaffen. -Ende- So, das war es nun. Es ist zwar nicht das Ende, was ich geplant hatte, aber ich bin eigentlich recht zufrieden. Vielleicht mögt ihr mir ja eine abschließenden Kommentar hinterlassen. Bis zur nächsten Geschichte. Eure Opal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)