Geständnis um Mitternacht von SilverMoon21 ================================================================================ Kapitel 3: Nachts ----------------- „JaeJoong“, sagte eine Stimme in seinem Rücken und JaeJoong drehte sich um. Ließ das Fenster und die Nacht, welche sich dahinter verbarg, zurück, um ChangMin ins Gesicht zu sehen. „Kann ich mit dir reden?“ „Was möchtest du denn?“, fragte JaeJoong und betrachtete ChangMins Gestalt. In wenigen Herzschlägen stellte er fest, wie sehr sich ChangMin in den letzten Jahren verändert hatte, wie aus dem kleinen Jungen ein Mann geworden war. Aber JaeJoong nahm dadurch auch bewusst wahr, wie sich seine Gefühle verändert hatten. Wie aus anfänglich brüderlichen Gefühlen die eines Freundes und nun die eines Liebhabers geworden waren. „Ich…“, meinte ChangMin und rieb sich nervös mit der Hand den rechten Arm, „ich wollte fragen, was heute Abend mit dir los war. Während des Konzerts. Mit dir ist etwas passiert. Geht es dir gut?“ Ein höchst sanftes Lächeln legte sich auf JaeJoongs Lippen. Die Fürsorge seines Freundes rührte ihn, auch wenn er wusste, dass ChangMin noch immer geschockt von seinem Geständnis war. „Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen.“ „Wirklich?“ „Ja.“ Nachdem das Gespräch für JaeJoong eigentlich beendet war, wollte er sich wieder dem Fenster zuwenden und somit den Blick auf die funkelnden Großstadtlichter richten, doch scheinbar war ChangMin noch nicht fertig. „Ich habe über diese Sache nachgedacht.“ Einen winzigen Moment kam es JaeJoong so vor, als würde sein Herz aussetzen, doch dann schlug es weiter. Heftig, pochend und schmerzend. Nervosität paarte sich mit Angst und voller Unsicherheit wartete er darauf, dass ChangMin weitersprach. „Du sagst, du liebst mich. Aber… Wie kann das sein, du bist ein Mann. Ich bin ein Mann, oder siehst du in mir etwas anderes?“ Ein Seufzen entrang sich JaeJoongs Kehle. Es lag fern von Erleichterung und Traurigkeit, sondern irgendwo dort, wo selbst JaeJoong nicht wusste, was er fühlte. „Ich weiß, dass du ein Mann bist. Du bist sogar ein sehr starker Mann geworden. Aber das ändert nichts daran, dass ich mich in dich verliebt habe.“ „Aber…“, setzte ChangMin an, wurde rot und unterbrach sich dann. „Was?“ „Du hast gesagt, du willst mit mir schlafen. Männer sollten nicht mit Männern Sex haben.“ „Ich weiß.“ „Wie kannst du es dann mit mir tun wollen?“ „Weil ich dich liebe.“ „Ich versteh das nicht, JaeJoong. Das ist mir alles zu hoch und auch wenn ich dich als Freund nicht verlieren möchte, ich kapier deine Gefühle einfach nicht.“ „Du musst sie nicht verstehen. Noch nicht. Ich möchte im Moment einfach nur, dass du sie akzeptierst, ChangMin. Ich kann dich nicht zwingen, die gleichen Dinge für mich zu empfinden, die ich für dich fühle. Da du aber mein Freund bist, möchte ich einfach, dass du sie anerkennst. Du sollst sie auch nicht gutheißen, schließlich weiß ich, was es bedeutet, mit einem Mann liiert zu sein, nur bitte, verurteile mich nicht.“ „Du verlangst viel von mir.“ „Ja, aber nicht zu viel.“ Stillte legte sich zwischen sie. Keiner sprach mehr ein Wort. Jeder Satz, jede Geste musste erst einmal verdaut und man sich sämtlicher Konsequenzen bewusst werden. Eine Weile sahen sie sich einfach nur an. Blicke aus zwei Paar brauner Augen, welche sich ineinander verflochten und welche sich ineinander verflochten und gegenseitig bemüht waren, ineinander zu lesen, bis ein lautes Klopfen an der Tür sie auseinander riss und das gerade gewebte unsichtbare Band zerriss. „Ich komme rein“, hörten sie eine Stimme und dann stand JunSu in der Tür. „Hö, was macht ihr da?“, fragte er und blickte überrascht von einem zum anderen. „Nichts“, sagte JaeJoong und die ernste Maske auf seinem Gesicht wich einem schwachen Lächeln. „Was möchtest du, JunSu?“ „Hm… Die Anderen und ich haben Hunger. Wollen wir kochen oder uns Rahmen bestellen?“ „Haben wir denn noch was zu kochen?“, wollte JaeJoong wissen, dessen Gedanken nun gänzlich abgelenkt waren und vom Kochen beherrscht wurden. „Keine Ahnung, komm doch in die Küche und sieh es dir selbst an.“ „Mach ich“, entgegnete JaeJoong und lief in Richtung Tür, aus welcher JunSu bereits verschwunden war. Sein Arm streifte im Laufen leicht den von ChangMin und noch bevor auch JaeJoong die Tür erreicht hatte, war es ChangMins Griff, welcher ihn zurückhielt. „Ich werde es versuchen.“ Es war lediglich ein Satz und doch hatte JaeJoong die Botschaft verstanden und eine endlose Erleichterung durchflutete ihn. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)