FFVII: Blue Wanderer - In the lines von Ich_eben ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7: Sehen lernen ---------------------------------- Es war nicht die alles umfassende Dunkelheit oder die Angst. Schuld war auch nicht die bedrohliche Stille, in welcher der eigene Herzschlag die Intensität eines starken Presslufthammers angenommen zu haben schien. Vielmehr war es eine entsetzliche, nervenzerfetzende Mischung aus allem. Cutter wusste nicht, wie lange sie schon orientierungslos durch die Finsternis irrte, sich mühsam an den kalten Erdwänden entlangtastend. Nach Hilfe rufen oder sich den Kopf zu zerbrechen, wie sie in diese Lage gekommen war, ... sie hatte es aufgegeben. Es gab keinen Sturz, an den sie sich erinnerte. Nur das einsame aufwachen in dieser finsteren Geräuschlosigkeit. Zuerst war sie von einem Spezialtraining ausgegangen, eine Annahme, die sich schon nach kurzer Zeit als nicht wahrheitsgemäß herausgestellt hatte. Und mittlerweile befand sich Cutter an einem Punkt, an dem sie nicht einmal mehr die Vorstellung, hier unten einem Monster zu begegnen, erschrecken konnte. Ihre Sinne, ihr Körper, jegliche Empfindung... betäubt. Ihre Hoffnung nicht mehr als ein schwaches, flackerndes glimmen unter der erdrückenden und mittlerweile unignorierbaren Gewissheit, dieses Labyrinth nicht mehr lebend zu verlassen. Der Teenager strauchelte zum wiederholten Male und ging zu Boden. Nur mühsam kam sie wieder auf die Beine. Ein einziger Gedanke, ein einziges Gefühl beherrschte sie mit nie gekanntem Verlangen. Ich habe Durst... Masamune beendete das Leben eines weiteren Monsters ohne zu zögern. Irgendwo neben ihm konnte Sephiroth Zack keuchen hören. „Hört das denn nie auf?“ Der 1st rang nach Atem. Schweiß perlte auf seiner Stirn, dennoch startete er mit ungebrochener Entschlossenheit erfolgreich einen erneuten Angriff, als ein weiteres Monster unmittelbar vor ihm auftauchte. 2 Tage! Seit 2 Tagen waren sie auf dieser verdammten Ebene unterwegs und hatte nicht einmal die Hälfte des Weges hinter sich bringen können. Schuld waren die Monster. Niemals zuvor war Zack so vielen begegnet. Sie waren alle von derselben Sorte: groß, zäh, verdammt unwillig zu sterben. Und von erschreckender Intelligenz. Sie kamen immer in Gruppen. Sie griffen immer gleichzeitig an. Sie passten sich Strategieänderungen mit erschreckender Schnelligkeit an. Sie ließen den beiden SOLDIER kaum eine Atempause, und für jeden gewonnenen Kampf galt es zwei neue zu bestreiten. Die Chance, Cutter lebend zu finden, sank rapide und unaufhaltsam. Es war, als habe das Schicksal ein persönliches Interesse am scheitern dieser Mission. Sephiroth glaubte nicht an Dinge wie Schicksal. Sein Glaube galt momentan vor allem dem Katana in seiner Hand, und seine Wut der festgefahrenen Situation. Ein weiteres Monster verwandelte sich in roten Nebel, gleichzeitig erledigte der General mit einem Blitzzauber etliche weitere Ungeheuer. Für einen Moment kehrte Ruhe ein. Zack nutzte die Gelegenheit für eine Potion und spürte, wie sich seine Energiereserven erholten. Sephiroth selbst war noch nicht auf eine entsprechende Hilfe angewiesen, aber mittlerweile verspürte auch er erste Anzeichen von Erschöpfung. Die unerwartete Ruhe gab ihm Gelegenheit, die Situation etwas intensiver zu überdenken. Hinter ihm girrten leise wie fragend die völlig verängstigten Chocobos. Reiten kam bei dieser Monsterintensität nicht in Frage, abgesehen davon war der Boden immer noch übersät mit Löchern und extrem instabil. Es dämmerte. Mit dem Einbruch der Nacht würde sich, wie in den bereits vergangenen, die Monsterintensität verdichten, aber die Fähigkeit, im dunkeln sehen zu können, machte auch diese Aufgabe lösbar. Das Problem war die Zeit... Der General wusste, ein guter BW wäre ohne Probleme in der Lage, mit Hilfe der Lines eventuelle Wasservorkommen und vielleicht sogar den Ausgang aufzuspüren. Aber Cutter war kein guter BW. Und die Chance, in dieser Extremsituation ihre unvorteilhafte Blockade zu überwinden, lagen bei Null. Es war an ihm und Zack, das Blatt zu wenden. Nur wie? Erneut fiel sein Blick auf die eng zusammengedrängten Chocobos, und eine Idee begann in ihm aufzusteigen, wurde klarer und festigte sich. „Zack, aufsitzen!“ „Jetzt?!“ „Jetzt, SOLDIER!“ Zack gehorchte widerspruchslos. „Mir nach!“ Sephiroth trieb sein Reittier an. Bisher hatte er das sanft getan, fast respektvoll, nicht zuletzt auch dank der hohen Leistungsbereitschaft des Chocobos, welche eine härtere Vorgehensweise überflüssig werden ließ. Dafür war jetzt keine Zeit mehr. Schnell und gründlich machte der General dem Tier klar, dass Langsamkeit und Vorsicht jetzt nicht mehr gefragt waren, und binnen kürzester Zeit hatte er es in die schnellstmögliche Gangart versetzt. Wenn Chocobos in der Lage waren, Treibsand zu wittern, sollte es ihnen auch möglich sein, mit diesem Boden klar zu kommen. Zur Not auch in mörderischem Tempo. Zack folgte Sephiroth mit derselben Geschwindigkeit. Pünktlich mit dem erscheinen der Sterne tauchten die ersten Monster auf, und Zack stockte fast der Atem, als er sah, wie der General die Ungeheuer in roten Nebel verwandelte ohne Tempo und Richtung auch nur geringfügig zu verändern. Ein verdammter Eisbrecher, dachte Zack und achtete darauf, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Der Plan ging auf. Als der Morgen dämmerte, hatten sie mehr an Strecke geschafft als in den vorherigen Tagen und Nächten zusammen, und da in der Dämmerung die Monsteraktivität deutlich nachließ, machten sie eine Pause. Die Chocobos ließen sich augenblicklich völlig erschöpft am Boden nieder und schliefen sofort ein. „Arme Dinger“, murmelte Zack, selbst verwundert darüber, wie sehr sich seine Einstellung gegenüber der Tiere innerhalb der letzten Tage geändert hatte. Mittlerweile empfand er fast wirklich Respekt vor ihnen. Dabei waren Chococoburger so lecker... Nun gut, es würden sich mit Sicherheit Alternativen finden lassen. Sephiroth fixierte den fernen Horizont. Ein Durchhalten der Tiere vorausgesetzt, und sie würden am Nachmittag des morgigen Tages den Eingang der Höhlen erreichen. Und dann? Wie sollten sie den Teenager ohne Karte in diesem Labyrinth aus Gängen finden ohne sich selbst zu verirren? Falls sie überhaupt noch am Leben war. Wenn man sich wenigstens auf ihre Fähigkeiten als BW hätte verlassen können... „Ob sie noch lebt?“ hörte er Zack leise hinter sich sagen und schwieg, wissend, dass es keine seine Sorge beschwichtigende Antwort auf die Frage gab. Wenig später versuchten sie, die Chobobos zu wecken, aber die Tiere lagen da wie tot, und begannen erst nach weiteren Stunden der absoluten Ruhe, erste Lebenszeichen zu zeigen. Als Sephiroth und Zack den Weg wieder aufnehmen konnten, war der mühsam erkämpfte Vorsprung auf ein solches Minimum geschrumpft, dass eine erfolgreiche abgeschlossene Mission an der Grenze zum Wunder kratzte. „Da hinten.“ Sephiroth wies in die entsprechende Richtung, und Zack nickte. Ja. Das Ende der Ebene war deutlich abzusehen. Freuen konnte er sich darüber nicht. Sie hatten trotz der großartigen Leistung der jetzt zu Tode erschöpften Tiere länger gebraucht als jemals angenommen. Wenn es Cutter nicht gelungen war, irgendwie Wasser zu finden... „Seph, ich habe mir was überlegt.“ Sie erreichten das Ende der Ebene. „Vielleicht können die Chocobos Cutter wittern.“ Sephiroths Gesichtsausdruck verriet keinen seiner Gedanken oder Gefühle. Er sagte nur: „Das wird nicht nötig sein“, und wies nach unten. Zacks fragender Blick folgte der angezeigten Richtung. Der von der Ebene steil abfallende Boden tat dies in Form von losem Geröll und Schutt, ehe er weiter unten in einen Wald, der hauptsächlich aus abgebrochenen Baumstämmen zu bestehen schien, überging. Der 1st konnte auch den gigantischen Eingang des Labyrinths erkennen, klaffend wie ein aufgerissenes, schwarzes Maul. Aber etliche Meter von dem Eingang entfernt brannte ein kleines Feuer, und vor ihm, auf einem großen Stein, saß... „Halluziniere ich, Seph?!“ Aber Sephiroth war schon auf dem Weg nach unten, seinem Chocobo das letzte an Kraft abverlangend. Zack folgte ihm. In seinem Herzen tobten Erleichterung und Freude zu gleichen Teilen. Das Geräusch sich rasch nähernder Chocoboboeine brachte Cutter dazu, den Kopf zu heben, augenblicklich aufzuspringen und zu salutieren. „BW Kadettin Tzimmer Cutter meldet sich zurück, Si...“ „Cutter-chaaaaaan!!!“ Zack sprang aus dem Sattel, stürmte auf den Teenager zu und drückte sie begeistert an sich. „Du lebst noch... Oh, ich freu mich so, ich freu mich so!!“ „Zack“, röchelte sein Opfer halb lachend, „ich krieg keine Luft mehr!“ So sehr sie sich über das Wiedersehen freute, der eisige Blick des Generals ließ sie sehr schnell wieder Haltung annehmen. „Sir, ich...“ Eine silberfarbene Augenbraue hob sich langsam. Mehr war nicht nötig um den Teenager zum schweigen zu bringen. „Ich nehme an, du hast mit Hilfe der Lines den Ausweg gefunden.“ Ein nicken. „Ja, Sir. Und ich habe meinen Fehler erkannt.“ Es war zuviel passiert (oder eher nicht passiert) um diese Bemerkung zu ignorieren, abgesehen davon schätzte Sephiroth Fortschritte sehr. Diesmal allerdings nahm er zuerst dem Chocobo Sattel und Zaumzeug ab, ehe er sich wieder dem Teenager zuwandte. „Auf diese Geschichte bin ich sehr gespannt.“ Cutter wusste, sie hätte auch dieses Mal wieder von dem kalten Boden aufstehen und sich weiterschleppen müssen. Selbst, wenn es nur wenige Meter wären. Aber sie konnte nicht. Kraft, Hoffnung, Glaube... all das war irgendwo in der Finsternis hinter ihr verlorengegangen, opfergleich angenommen und verwandelt worden. Noch ein wenig mehr Dunkelheit. Irgendwie hatte sie es auch in das Herz des zu Tode erschöpften Teenagers geschafft, sich dort deutlich spürbar ausgebreitet, und angefangen, das ohnehin schon heftig flackernde Lebenslicht direkt und mit erdrückender Kraft anzugreifen. Das Mädchen konnte es deutlich spüren, war aber nicht mehr fähig, etwas dagegen zu unternehmen. Selbst ihr atmen war nur noch mechanisch. Wozu? Ob ich hier liegen bleibe oder ein paar Meter weiter gehe um dort zu sterben... Was macht es für einen Unterschied? Weshalb sich noch weiter quälen? Sie erzitterte unter einem erneuten Angriff. Stolpernder Herzschlag hallte laut in ihren Ohren wieder. Ich werde sterben... Es erschreckte sie nicht mehr. Ich werde sterben. Was soll´ s. Mich wird niemand vermissen. Ich bin nicht wichtig. Hoffentlich kriegen General Crescent und Zack keinen großen Ärger meinetwegen... Zu schwach für Gegenwehr, ergeben in ihr Schicksal, schloss sie die Augen, wissend, dass jetzt Kräfte greifen würden, für die menschliche Stärke oder Schwäche absolut unbedeutend war. Und so geschah es. Ihr Lebenslicht schrumpfte zu einem dumpfen glühen zusammen. Finsternis umgab es, lauernd, wartend, den Druck verstärkend, siegessicher... Und in diesem ewig scheinenden Moment der Ruhe... erwachte das Gefühl. Majestätisch und langsam erhob es sich von Cutters Seelengrund und trat mit gebieterischer Erhabenheit an die Oberfläche ihres Bewusstseins. Es allein öffnete die Augen des Teenagers und verlieh ihr die Fähigkeit, zum ersten Mal in ihrem Leben ohne fremde, störende Einflüsse... wirklich zu sehen. Eine einzelne, sanft pulsierende blaue Line genau vor ihr. Sie schlängelte sich fadengleich durch die Dunkelheit. Wartend wie eine ausgestreckte Hand. Cutter blinzelte langsam. Wie hübsch... Als würde sie alles andere leise auslachen. Erst nach einer Weile ging ihr auf, dass mit der Farbe eine wichtige Information verbunden war. Blau... blau... Die Finsternis spuckte wiederwillig einen Brocken Erinnerung aus. Blaue Line... Wasser. Wasser war lustig. Man konnte darin schwimmen, oder andere Leute nass machen, man konnte damit duschen oder baden, es war unverzichtbar fürs kochen, dunkle Wolken ließen es vom Himmel fallen, es löschte brennende Dinge... und man konnte es... trinken. Überleben. Wasser. Cutter versuchte, wieder auf die Beine zu kommen und scheiterte, wieder und wieder. Der Wunsch, einfach liegen zu bleiben, kämpfte mit ihrem neuerwachten Überlebenswillen. Mir scheint, dachte der Teenager mit sie selbst überraschender Grimmigkeit, nur mein Körper will sterben. Und dann dachte sie: Vergiss es! Halb kriechend, halb krabbelnd begann sie, sich vorwärts zu bewegen. Ihrem geschwächten Bewusstsein gelang es nicht, herauszufinden, wie viel Weg es bis zu dem Wasser zurückzulegen galt, aber solange die Line existierte, würde Cutter ihr folgen, irgendwie! Sie kam nur langsam vorwärts und musste viele Pausen einlegen, aber sie bewegte sich. Nach und nach wurde auch ihr Bewusstsein wieder klarer. Ich muss wissen, wie weit es noch ist, dachte Cutter und konzentrierte sich mit aller ihr zur Verfügung stehenden mentalen Stärke, starrte auf die Line, blinzelte... und fand sich gänzlich allein in der Dunkelheit wieder. Die rettende Line war verschwunden. Stattdessen prallte der Geist des Teenagers hart auf die alles versperrenden Mauer. Ein langgezogener, verzweifelter Schrei hallte durch die Stille und ging nach ein paar Sekunden in leises wimmern über. „Nein“, flüsterte Cutter. „Nein!“ Sie ballte die Hand zur Faust und schlug hilflos auf den kalten Boden ein. Tränenloses schluchzen schüttelte ihren Körper. „Komm zurück...!! Lass mich nicht allein... Bitte...“ Sie schloss die Augen und ließ den Kopf zurück auf den Boden sinken. Alles toben, aller Protest... Sinnlos. Es war nur ein kurzer Moment Hoffnung gewesen. Die Mauer ließ sich nicht durchdringen, nicht umgehen, nicht zerbrechen. Sie war unbesiegbar. Cutter nahm nicht wahr, wie dieselbe vorhin gefühlte Ruhe abermals von ihr Besitz ergriff. Aber als das Mädchen das nächste Mal den Kopf hob, glaubte sie im ersten Moment, zu träumen. Sie blinzelte ungläubig, aber das Bild änderte sich nicht. Sanftes, blaues glühen genau vor ihr. Wie kann das sein? Warum verschwindest auf einmal und kommst dann zurück? Ich weiß, du bist immer da, aber ich kann dich nicht immer sehen. Warum? Was mache ich falsch? Mühsam schleppte sie sich weiter vorwärts und begann, sich wieder zu konzentrieren. Die Line flackerte. Cutter hielt erschrocken inne und griff instinktiv nach der eben noch gefühlten, schon wieder verblassenden Ruhe tief in sich, zwang, bettelte, schmeichelte, überredete sie zu einer Rückkehr. Die Line wurde wieder deutlicher. Irgendwo unter der Erde setzte Erkenntnis ein, langsam, aber dafür mit unglaublicher Stärke. Cutter musste inne halten. Sie starrte das fast zärtlich pulsierende blau an und konzentrierte sich wie immer mit aller Kraft auf ihr Wissen über die Lines, die Tipps und Tricks, Zahlen, Daten, Fakten... Das blaue glühen verschwand fast augenblicklich. Cutter holte tief Luft, schloss die Augen und streifte allen Druck von sich wie ein altes, unnützes Kleidungsstück. Entspannte sich. Öffnete die Augen. Blaues glühen vor ihr. Und Cutter begriff. „Ich habe immer zu verbissen gearbeitet.“ Sie schüttelte den Kopf ehe sie durch die Flammen zu Sephiroth und Zack hinübersah. „Ich wollte immer alles richtig machen. Vor lauter... Theorie habe ich vergessen, auf mein Gefühl zu achten. Und das war´ s, Sir. Ich muss mich entspannen. Wenn ich nicht versuche, es zu erzwingen, ist es ganz einfach.“ Sie lächelte. „Ich habe das Wasser gefunden, und hinterher auch ganz schnell den Ausgang. Und seitdem sitze ich hier und warte, in der Hoffnung dass...“ Sie zuckte verlegen mit den Schultern. „... na ja... Sie und Zack auftauchen würden. Was ja auch passiert ist.“ Im undefinierbaren Ausdruck der makogrünen Augen änderte sich nicht die geringste Kleinigkeit. „Fazit?“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. „Ich denke, ab jetzt werde ich eine Hilfe sein, Sir, und kein Hindernis mehr!“ Sephiroth schwieg einen Moment lang. Etwas an der Ausstrahlung Cutters hatte sich völlig verändert. Sie wirkte... wissender. Und ein wenig erwachsener. Durchaus honorierbar. „Das ist deine letzte Chance, Tzimmek. Willkommen zurück!“ „Ja Sir. Und dank...“ Ein heftiges rascheln in einem der nicht weit entfernten Büsche unterbrach sie. 3 Augenpaare hefteten sich auf die klar zu erkennende Bewegung. Das Monster konnte es nicht sein. Aber was dann? Nur Sekunden später wühlte sich der mit kurzem Fell bedeckte Kopf eines Tieres aus der schützenden Deckung und blinzelte träge zu der kleinen Gesellschaft hinüber. „Hallo, Abendessen“, flüsterte Zack und griff nach dem Busterschwert. Völlig unabhängig davon, was der 1st gefangen hatte: es war Fleisch, ließ sich nach den üblichen Vorbereitungen wunderbar über dem Feuer braten, und - schmeckte köstlich. Während Sephiroth schweigend aß, erzählte Zack nach jedem schlucken detailliert von der Rettungsaktion. Er erwähnte auch, dass der Boden dort, wo Cutter verschwunden war, bis auf die unversehrten Löcher völlig intakt gewesen sei. „Was?“ Verblüfft sah das Mädchen auf, in ihren Händen hielt sie immer noch ein Stück fürs Feuer bestimmte Holz. „A... aber ich dachte... Ich dachte, ich sei eingebrochen!“ „Nein“, antwortete der 1st vergnügt. „Die Erde hat dich in einem Stück verschluckt und wieder ausgespuckt, und darüber bin ich sehr, sehr, sehr...“ Er verstummte. Gleichzeitig wurden seine Augen schlagartig von dem, was Sephiroth heimlich als „Rette sich wer kann, ich habe eine grandiose Idee“ Funkeln bezeichnete, heimgesucht. Zack griff blitzartig mit beiden Händen nach denen von Cutter, strahlte den perplexen Teenager an... „Bring mir bei, wie das geht!!!“ Der Teenager wandte den Kopf und sah zu dem General hinüber. „Ich dachte, ich wäre eingebrochen, weil die Erde unter mir gebebt hat.“ „Die Erde hat unter dir gebebt“, wiederholte Sephiroth und konnte es für einen Moment wirklich kaum fassen, zumal Cutter todernst nickte. „Ich wollte nur nichts sagen, weil es so absurd klang, ich meine, warum sollte die Erde das nur unter meinen Füßen machen?“ „Wenn dir das nächste Mal etwas absurd vorkommt“, seine Stimme klang fast sanft, „möchte ich informiert werden.“ „Versprochen, Sir.“ „Oh Cutter-chan...“ Zack wuschelte ihr vergnügt durch die Haare und lachte. „Du hast uns echt Nerven gekostet. Guck dir nur Sephiroths Haare an. Viel grauer als noch vor ein paar Tagen!“ „Die sind doch silbern“, murmelte Cutter verlegen und lächelte schüchtern in Richtung Sephiroth. Dieser erwiderte das lächeln mit einem Blick tiefer Unergründlichkeit und griff im aufstehen nach Masamune. Cutter schluckte. Hatte Zack es diesmal übertrieben? Aber das Ziel des Generals war nicht der 1st, sondern der Höhleneingang, welchen er mittels eines einzigen, perfekten Schlages zum zusammenbrechen brachte. Zack nickte grimmig. Cutter-chan lebte. Das Monster hielt sich also momentan nicht in dem Labyrinth auf. Ihm die Rückzugsmöglichkeit zu versperren war ein geschickter Schachzug gewesen. Blieb nur noch die weitere Vorgehensweise zu klären. „Was machen wir jetzt, Sir?“ fragte Cutter. „Eigentlich sind wir nicht viel weiter, oder?“ „Sehr richtig.“ So sehr es ihm auch missfiel. Mit den wenigen Hinweisen ließ sich kaum etwas anfangen. Intensives Brainstorming war angesagt. „Vorschläge, irgendjemand?“ „Mh“, begann Cutter, die viel Zeit zum nachdenken gehabt hatte, „wir könnten vielleicht...“ Weiter kam sie nicht. Genau über ihnen explodierte der Himmel in einem gewaltigen Ball aus Feuer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)