Between Light and Darkness von UniverseHeart (-Zwischen Licht und Dunkelheit-) ================================================================================ Kapitel 3: Rückkehr in die Duellakademie ---------------------------------------- -Kapitel 3: Rückkehr in die Duellakademie - „Juudai! Du bist zurück!!“ Sho konnte sein Glück kaum fassen, als er in der Dunkelheit und dem nachlassendem Licht tatsächlich seinen großen Bruder erkennen konnte. Doch er war nicht alleine zurückgekommen, noch eine Person war neben ihm zu erkennen. Sho erschrak. Es war eine große Gestalt mit langen Dämonenflügeln. Yubel, diejenige, die sie alle so hat leiden lassen. Diejenige, die alle seine Freunde hat verschwinden lassen. Als sie Sho bemerkte, streckte sie ihre Flügel aus und flog davon. Juudai sah ihr fragend hinterher, doch er verstand sie. Wahrscheinlich wollte sie ihm nur die Zeit geben, seine Freunde wieder zu sehen, vielleicht wollte sie sie auch nicht gleich an das vor kurzem erlebte erinnern, denn es war für alle zu schmerzlich gewesen. „Juudai... Aniki...“ Er drehte sich zu Sho um. „Hallo Sho... heute abend gibt es doch fried shrimps, oder?“ „Jah! Na klar!“ Heftig stürzte er sich in die Arme seines Aniki. „Wow, Sho, immer langsam!“, lachte Juudai. „Ich bin nur so froh dich wieder zu sehen, Aniki!“ Freudentränen liefen seine Wangen hinunter, und hastig wischte er sie am seinem langen Ärmel weg. „Aber sag mal, war das da nicht gerade..“ Juudai wusste nicht, ob er Sho direkt die Wahrheit sagen sollte oder nicht. Aber er war sein kleiner Bruder, er musste es tun, und er würde es nur schwer vor ihm verheimlichen können. „Ja. Das war Yubel. Ich war mit ihr auf einer langen Reise gewesen und bin nun erst wieder zurück.“ „Aber wieso...? Ich dachte, dass du sie vernichten wolltest?“ Juudai schüttelte den Kopf. „Nein, das konnte ich nicht, dazu wäre ich nicht fähig gewesen. Sie war einfach nur verzweifelt. Ich habe ihr wehgetan, und nun... sagen wir mal, wir haben alle Differenzen aus dem Weg geschafft und uns wieder vertragen.“ „hm, aber da gibt es immer noch einige Dinge, die ich nicht verstehe...alles ist so schnell passiert..“ „Die kann ich dir ja beim Abendessen erklären, oder? Komm schon, Sho, sonst bleibt nicht mehr viel für uns übrig!“ Sho lachte und war froh, Juudai wieder so zu sehen, anscheinend war er ganz der alte geblieben. Essen war immer noch das was er am liebsten tat. Und heute Abend wohl besonders, da ja sein Lieblingsgericht auf der Karte stand. Yubel sah die beiden in Richtung der Duellakademie verschwinden. Sie beschloss, heute Abend nochmal bei Juudai vorbeizuschauen, um herauszufinden, wie es ihm geht. Vielleicht auch weil sie sich jetzt schon nach ihm sehnte. Auch nur ein paar Sekunden von ihm getrennt zu sein kostete sie ein unglaubliches Maß an Überwindung und sie wunderte sich mit einem Mal, wie sie es geschafft hatte, zehn Jahre im All ohne ihren Geliebten auszukommen. Und selbst jetzt noch, dieser Moment, er erschien ihr noch immer irreal. Surrealistisch. Juudai hatte ihr verzeihen können. Juudai, der schon ihre Vernichtung beschlossen hatte, weil sie ihm im Weg stand, nur weil sie von ihm forderte was ihr schon vor Ewigkeiten versprochen wurde. Juudai, der sie so lange hat leiden lassen, und der sie qualvoll sterben lassen wollte. Und letzten Endes lagen sie sich doch in den Armen, und vereinigten ihre Seelen miteinander. Letzten Endes haben sie beschlossen, von nun an zusammen zu leben und gemeinsam ihre Mission zu erfüllen. Der Gedanke an die bevorstehende Mission erfüllte Yubel mit Unruhe, denn was für eine Macht hätte das Licht eigentlich noch auf sie? Wäre es wirklich wieder in der Lage, ihr Herz zu vergiften? Ein weiteres Mal ihr Gedanken zu trüben und die sanfte Dunkelheit in ihrem Herzen zu vertreiben? Doch wieso müssen sich Dunkelheit und Licht immer wieder bekämpfen? Dieser Kampf, er währte schon an seit Anbeginn der Zeiten... Yubel lächelte in sich hinein, als sie merkte wie ihre Gedanken ins Unendliche abschweiften, zu Fragen, die sie noch nicht beantworten konnte. Sie dachte wieder an Juudai und lächelte noch mehr, als sie von dem Ast auf dem Baum aufstand und eine Hand an die Rinde legte. Sie sah hoch zum Vollmond. Wer hätte gedacht, dass sie sich jemals so glücklich und zufrieden fühlen könnte? Ihr Augen glitzerten, als der Wind sanft mit ihren Haaren spielte und sie flüsterte verliebt Juudais Namen. Juudai setzte sich in der Kantine mit mindestens zwei vollen Tellern zu Sho. Gerade, als er sich niedergelassen hatte, kamen auch schon Kenzan, Fubuki ,Rei, Asuka und Johan herein. Juudai strahlte vor Glück als er sie erkannte und sah, dass sie wohlauf waren. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seitdem Yubel sie alle entführt hatte, sie nicht mehr zusammengewesen waren, was eine ganz schön lange Zeit her war. Seine Freunde strahlten ebenfalls, als sie Juudai wohlauf sahen. Er stand auf und alle lagen sich sofort in den Armen. „Juudai! Meine Güte, bin ich froh, dass es dir gut geht!“, sagte Kenzan. „Wir haben dich so vermisst!“ „Ja, ich euch auch!“ „Wo warst du denn gewesen??“ „Das ist eine lange Geschichte“, gab Juudai zu. Alle setzten sich und auf einmal fiel Juudais Blick auf einen Jungen mit türkisfarbenen Haaren, der noch in der Tür stand und auf Juudai starrte, Freude in seinem Gesicht. „Johan!“ „Juudai... ich kann es nicht glauben... du bist wirklich zurück...“ Er ging langsam auf ihn zu. „Ich freue mich so darüber. Wir alle haben uns so furchtbare Sorgen um dich gemacht. Tagelang haben wir überlegt, wohin du verschwunden sein könntest, aber nun da du wieder da bist, können wir alle wieder beruhigt schlafen“, lachte er. Auf einmal spürte Juudai, wie er von Johan umarmt wurde. „Vor allem ich“, flüsterte er. Er löste die Umarmung wieder und setzte sich ebenfalls dazu. „Aniki, willst du uns nicht endlich erzählen, was in der Zeit passiert war, in der du weg warst? Und vor allem wo du überhaupt warst? Was ist denn mit Yubel passiert?“ „...“ Juudai zögerte, weil er nicht wusste ob er es ihnen allen jetzt schon sagen sollte. Sollte er ihnen erzählen, dass er Yubel am Ende doch nicht vernichtet hatte, dass ihre Seelen sogar eins gewesen sind? Dass sie hier war? Und dass er weg war, um zu sich selbst zu finden, um genug Stärke zu erlangen, weil eine weitere Mission vor ihm lag und er erneut die Welt retten muss? Ihm behagte der Gedanke nicht, dass er noch eine Bestimmung zu erfüllen hatte. Wie gerne würde er einfach nur das Leben an der Duellakademie genießen, an der Seite der Freunde, die ihm so wichtig waren. Trotzdem muss er die Augen offenhalten, wie jemand, der sich permanent verfolgt fühlt. Wie jemand, der nie zur Ruhe kommt. Er war aber zu erschöpft, um weiter Ausschau zu halten. Er wollte sich einfach nur ausruhen, sich zurücklehnen, aber .. er konnte dennoch nicht. Denn würde das nicht am Ende seine Freunde wieder in Gefahr bringen? Diese deuteten seine Stille falsch. „Ich denke, wir sollten ihn lieber sein Abendessen genießen lassen“, erwiderte Asuka, „es ist verdammt viel passiert, und wir brauchen Zeit, um alles zu verarbeiten. Vor allem... die Erfahrungen, die wir in der dunklen Welt gemacht haben...“ „Ach, Asuka, fang bitte nicht schon wieder damit an!“, ermahnte sie Fubuki. „Ich will gar nicht mehr daran denken!“ „Stell dich nicht so an, derjenige, der sich beschweren sollte, ist ja wohl Johan, immerhin ist er entführt worden und sein Körper wurde zweckentfremdet und nicht deiner!“ „Hört doch auf damit! Setzt euch doch und genießt, dass wir alle wieder zusammen sind!“, meinte Sho, „wir haben lange genug auf diesen Augenblick gewartet, nicht?“ Alle nickten zustimmend. „Habt ihr heute Abend schon etwas vor? Wenn nicht, dann könnten wir ja eine Wiedersehensparty bei den Slifern feiern!“, schlug Kenzan vor. Juudai, der wieder aus seinen Gedanken erwacht ist, schüttelte den Kopf. „nein, das geht nicht. Ich möchte lieber noch eine Zeit lang alleine sein. Tut mir leid...“; entschuldigte er sich mit einem Kopfnicken und seinen unschuldigen Augen, „aber...“ „Schon gut“, sagte Johan. „Ich verstehe was du durchmachen musstest und auch, dass du uns noch nicht alles darüber erzählen kannst. Ruh dich erstmal so richtig aus, du wirst es brauchen“, sagte er mit einem Lächeln, „vor allem, weil du morgen wieder in den Unterricht musst!“ „Oh nein!! ich habe keine Hausaufgaben gemacht!“, stellte Juudai daraufhin fest. „Keine Sorge“, meinte Asuka, „du wirst sie bestimmt noch nicht machen müssen, aber es ist klar, dass du das wiederholen musst, was wir bis jetzt im Unterricht behandelt haben. Spätestens für die Klausur wirst du es brauchen!“ „Oh nein....!“, murrte Juudai. „Aber sollte man nicht noch schnell zum Direktor gehen und ihm melden, dass er wieder da ist?“, fragte Rei. „Stimmt. Wollen wir alle dahin, oder sollen wir jemanden schicken, der ihm Bescheid sagt?“ „Nein, ich gehe schon selbst hin“, sagte Juudai und stand auf, „ich denke wir haben bestimmt noch einige zu besprechen. Wir sehen uns dann morgen im Unterricht wieder. „ Er lächelte seine Freunde glücklich an und fand, dass Worte gar nicht beschreiben konnten, wie zufrieden er war, sie alle wieder gesehen zu haben. Dann machte er sich auf den Weg zu Samejima. „Herr Direktor, Mister Yuki ist hier und möchte Sie sprechen“, tönte es aus den Lautsprechern. Samejima sah überrascht auf. „Lassen Sie ihn nur hereinkommen.“ Die Tür ging auf und Juudai kam ins Zimmer. „Direktor, ich wollte Sie sprechen.“ „Komm nur herein und setze dich. Ich habe ein paar dringende Fragen an dich zu stellen.“ Juudai tat wie ihm geheißen. „Also, Juudai, wie ich sehe, bist du wieder zurück und ich bin höchsterfreut darüber. In dieser Schule sind seit geraumer Zeit merkwürdige Dinge passiert, die ich selbst noch nicht ganz verstehe, aber ich hoffe, du kannst sie mir bei Gelegenheit mal erklären.“ Juudais Augen weiteten sich vor Schreck. Musste er sich etwas dafür rechtfertigen, dass die gesamte Schule in eine andere Dimension verschwunden war und er selbst eine Zeit lang unauffindbar? Der Direktor lächelte. „Nein, keine Sorge, ich verlange keine Rechtfertigung oder derlei. Ich hatte höchstens gehofft, dass du mir Hinweise geben könntest, wo die restlichen verschwundenen Studenten sind.“ „Sind etwa nicht alle wieder aus der Dimension zurückgekehrt?“, kam es aus Juudai hervor. „Leider nein. Es sind noch einige verschwunden, wie Amon und einige wenige andere. Ich als der Schuldirektor trage die Verantwortung für meine Schüler und würde gerne wissen, was aus ihnen geworden ist.“ „Es tut mir leid, aber... ich weiß darüber leider nichts. Weder wo sie sind, noch was mit ihnen passiert ist.“ Samejima wirkte nachdenklich. „Nun, und Misawa?“ „Der ist freiwillig in einer der zwölf Dimensionen verblieben.“ „Verstehe... nun, wenigstens bist du wieder da. Es ist nun recht spät, und ich denke, du solltest wohl besser in dein Haus zurückkehren. Du musst ausgeschlafen sein für den Unterricht morgen – und für die Begrüßungszeremonie.“ „Begrüßungszeremonie?“ „Ja, morgen werden die neuen Schüler des nächsten Jahrgangs begrüßt. Ich hoffe dich ausgeschlafen auf der Zeremonie wieder zu finden!“ „Ja, Herr Direktor, das werde ich.“ „Dann wünsche ich dir gute Nacht, Juudai.“ „Ihnen auch.“ Juudai ging ruhigen Schrittes zurück zu seinem Haus bei den Slifern. Als er in der Dunkelheit der Nacht sein Haus wiedersah, konnte er mit Worten gar nicht beschreiben, wie froh er war, wieder hier sein zu dürfen. Denn dieser Ort war etwas ganz besonderes für ihn – sein Zuhause. Der Ort an dem er lebte.. der Ort, an den er sich zurückziehen konnte, wenn er es brauchte. Dennoch ging ihm ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Der Direktor hatte ihm erzählt, dass nicht alle Studenten wieder aus der fremden Dimension zurückgekehrt sind. Juudai an sich war von der festen Meinung ausgegangen, dass Yubel ihr Versprechen gehalten und alle wieder nach Hause gebracht hat. Doch dem konnte nicht so sein, wenn immer noch nicht alle Studenten wieder zurück gekehrt sind, oder? Wo waren sie dann? Hat Yubel sie vergessen? Würde sie sie befreien und zurückbringen, wenn er sie nur darum bitten würde? Oder sind sie alle genauso unterwegs wie Juudai und würden wieder auftauchen, genauso plötzlich wie er selbst? „Juudai... du scheinst so in Gedanken versunken...“ Er schreckte hoch und spürte, wie Yubel neben ihm aufgetaucht war und eine Hand auf einer Schulter ruhen ließ. „Juudai, ich weiß, wir waren nicht sehr lange vereinigt, aber dennoch war das lange genug für mich, damit ich weiß, worüber du nachdenkst.“ „Das weißt du auch so durch dein drittes Auge.“ „Stimmt. Umso mehr solltest du wissen, dass du mir deine Fragen ruhig stellen kannst, egal welche“ Juudai seufzte. „Yubel... wo soll ich anfangen?? Ich habe gerade erfahren, dass immer noch einige Studenten fehlen und ich wollte wissen.... naja... wie drücke ich es am besten aus...?? Ob du nicht vielleicht weißt was mit ihnen passiert ist, vor allem weil du diejenige warst, die sie hat verschwinden lassen.“ Yubel schmollte daraufhin. „Das klingt ja fast so, als würdest du mir immer noch zutrauen, dass ich böse sein kann, oder?“ Juudai lief es eiskalt den Rücken runter und sofort entschuldigte er sich: „Nein, so habe ich das nicht gemeint!“ „Soso... naja, was ich dazu sagen kann ist... ja, an sich habe ich alle befreit, die ich gefangen gehalten habe, auch die fehlenden Studenten. Ich weiß nicht genau wo sie sind, aber ich war mir sicher sie würden ebenfalls hier landen...“ Sie wirkte nachdenklich. „Vor allem weil alle anderen auch hier sind.“ „Also weißt du es selbst auch nicht??“ Sie schüttelte nur den Kopf. „nein... aber das würde doch heißen, dass....“ Sie musste den Satz nicht beenden, weil Juudai auch so wusste, was sie sagen wollte. „Du glaubst also, dass die Macht des Lichtes hier schon zugeschlagen hat?“ „Es wäre zumindest denkbar. Aber machen wir uns darum noch keine Sorgen. Geh erstmal schlafen, du wirst es brauchen. Morgen fängt der Schulalltag für dich wieder an.“ „Yubel, was ist denn mit dir? Wo schläfst du denn?“ „Mach dir keine Sorgen um mich, ich komme schon zurecht.“ „Nein, Yubel... willst du nicht kurz mit mir mitkommen??“ Damit packte Juudai Yubels linke Hand und zog sie hinter sich mit, bis vor die Treppen zum Slifer Red Haus. Er ging sie hoch, zusammen mit Yubel und stieß dann glücklich die Tür zu seinem Zimmer auf. Dann ließ er Yubels Hand los, tanzte durch Zimmer und ließ sich auf sein Bett nieder und lächelte Yubel an, die noch immer verblüfft in der Tür stand und sich im Zimmer umsah. Juudai so zu sehen, wie er auf dem Bett lag, er sah so süß aus... Sie wurde rot. Er blickte sie fragend an. „Wieso kommst du nicht herein? Keine Angst, dir passiert hier nichts.“ Der Hermaphrodit zögerte, ging aber dann doch herein, und betrachtete beinahe ehrfürchtig die Zimmereinrichtung. „Warum hast du mich hierher gebracht?“ Juudai lachte: „Ist das nicht offensichtlich? Ich wollte dir den Ort zeigen an dem ich lebe. Das hier ist mein Zimmer, das ich übrigens mit Sho teile. Dem kleinen hellblau-haarigen Jungen“, fügte er noch hinzu, als Yubel ihn mit einem fragenden Blick ansah. „ach so, der der mich bemerkt hat...“, flüsterte sie. Schlagartig wurde Yubel bewusst, wie wenig sie eigentlich vom Leben Juudais mitbekommen hatte. Sie hatten für eine kurze Zeit lang ihre Erinnerungen miteinander geteilt, aber... selbst das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie viele Jahre sie nicht mit Juudai verbringen konnte und wie viel sie von seinem Leben verpasst hat. Nichts konnte die verlorene Zeit, die sie mit ihm gehabt hätte, wenn sie nicht im All gewesen wäre jemals zurückbringen...Sie wurde ganz traurig bei diesem Gedanken. Juudai ging auf sie zu und umarmte sie fest. Yubel sah überrascht zu ihm herunter und legte dann ebenfalls ihre Arme um ihn, genoss seine Wärme. „Yubel... ich weiß, dass du traurig bist... und auch warum....“ „Juudai...“ „Nein, nein... ich weiß, es ist meine Schuld, ich habe dich einfach aus meinem Leben verbannt, obwohl alles was du wolltest war, bei mir zu sein. Wir haben so viel nachzuholen, so viel voneinander zu lernen. Aber zählt es denn nicht, dass wir wieder zusammen sind?? Jetzt, in diesem Augenblick?“ „Oh Juudai... ja...“ Sie lächelte und beide taumelten durch das Zimmer, bis sie sich beide aufs Bett warfen, Yubel über Juudai. Sie umarmte Juudai fest und bedeckte ihn mit ihren großen Flügeln, und liebkoste ihn sanft. Beide blickten sich in die Augen und Yubel fragte zögernd: „Darf ich dich küssen, Juudai?“ Er nickte: „Ja, nur zu.“ Sie senkte ihr Gesicht über seins und berührte zärtlich und sanft seine Lippen. Dann erhob sie sich wieder, sah ihn an, und wandte sich um. Juudai war verblüfft, wieso sie sich auf einmal so benahm und sah ihr überrascht hinterher. Sie drehte sich zu ihm um. „Wieso willst du denn schon gehen? Bleib doch noch ein wenig.“ Yubel sah ihn mit einem Blick voller Verlangen an, und ihr Gesicht war immer noch rot. Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht. Du weißt, dass das hier dein Zuhause ist, dass du zudem nicht alleine für dich hast. Deine Freunde werden bald hierher kommen, nicht wahr? Wenn sie dann da sind, wäre es besser, wenn ich vorher schon längst verschwunden wäre.“ „Hm... schon... aber ..ich hätte trotzdem lieber, wenn du länger bleiben könntest“, sagte Juudai und sah weg während auch er rot wurde. Yubel sah auf. Sollte das etwas bedeuten? „Keine Sorge, Juudai, ich werde dich auch im Schlaf noch beschützen. Ich werde immer in deiner Nähe sein, soweit es mir möglich ist.“ „ha, also heißt dass, das du unter dem Fenster schlafen wirst?“ „naja, wenn es sein muss, dann selbst so. Aber jetzt ist es wirklich spät... du solltest schlafen gehen... vor allem wenn morgen diese Feier stattfindet.“ „Woher weißt du denn davon?“ „haha, du weißt doch, dass ich Gedanken lesen kann, oder?“ „Aber... offensichtlich nicht alle...“ Yubel wurde noch röter: „So, wie du redest, könnte man meinen, dass du etwas von mir willst...“ Bei diesen Worten zuckte sie zusammen, da sie ihr schneller aus dem Mund hervor kamen, als sie sie durch gedacht hatte. Juudai lächelte daraufhin noch mehr, und in seine rehbraunen Augen sahen sie sanft an. „Oh, dann habe ich meinen Freunden völlig umsonst gesagt, dass ich sie heute abend hier nicht sehen will, weil ich alleine sein möchte.“ „Tja, du bist dann auch alleine, oder? Ich gehe jetzt nämlich auch. Juudai, ruh dich aus, wirklich...“, sie kam zu ihm und streichelte seine Wange, „du weißt, dass bald sehr anstrengende Dinge auf uns warten. Du musst völlig ausgeruht sein, um dem gewachsen zu sein.“ Der Junge legte sich zurück und seufzte auf: „Ja, ich weiß... aber... Yubel, es ist verdammt nochmal nicht so leicht, zu wissen, dass man für etwas großes bestimmt ist. Ich will nicht mehr... und ich habe das Gefühl, dass ich auch nicht mehr kann.“ „Eben darum solltest du dich erstmal zurücklehnen. Nicht deine Vorsicht aufgeben, aber dich ausruhen. Das ist erstmal das Wichtigste.“ Er seufzte wieder. „Dann ist wohl nichts zu machen, oder? Ich werde wohl nie ein Leben in Ruhe führen können.“ „nein, zumindest jetzt nicht. Aber, Helden führen bekanntlich nie ein allzu ruhiges Leben, oder irre ich mich da?“ Juudai lachte auf. „Stimmt“, meinte er grinsend. Yubel lächelte, beugte sich runter zu Juudai und gab ihm einen kurzen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange. „Schlaf gut, und denk nicht zuviel über alles nach“, sagte sie, streichte ihm die Haare von der Stirn und ging durch die Tür, die sie sorgfältig hinter sich schloss. Juudai sah ihr hinterher, ließ sich nach hinten fallen und schloss müde seine Augen. Wieso benimmt Yubel sich so komisch? Er hatte gedacht, dass, nun da sie alles zwischen sich geklärt haben, alles wieder zur Normalität zurückkehren konnte. Oder waren die Wunden beiderseits immer noch so tief, dass sie sich nicht mehr davon erholen konnten? Vielleicht müsste doch noch mehr Zeit vergehen? Hinzu kam, dass Juudai verwirrt war. Was fühlte er für Yubel? Was für Johan? Freundschaft oder gar Liebe? Was für wen der beiden? Wieso wollte er Yubel heute abend bei sich haben und wieso hat sich der Kuss, den sie ihm gab so schön angefühlt? Oder die Umarmung von Johan, als er zurückkehrt war? Jah, vielleicht würde die Zeit mehr Aufschluss geben... Mit diesen und vielen anderen Gedanken schließlich schlief Juudai ein, wohl wissend, dass er unter der Obhut von Yubel sicher war. Zumindest fürs erste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)