Szenen des Lebens von Kazuha_Toyama ================================================================================ Kapitel 1: Verrat ----------------- Kapitel: Verrat „Oh man, wir sind schon drei Stunden zu spät.“ „Ist doch egal. Sie wissen doch das wir später kommen.“ „Ja schon, aber doch nicht so viel später.“ „Ist doch jetzt egal. Ändern können wir es e nicht mehr!“ So beendete Nicol das Thema. Sie hatte ja auch recht damit. Die beiden befanden sich gerade auf dem Weg zu Cindy. Schnell bogen sie um die Ecke und sahen zirka fünfzig Meter von ihnen entfernt jemanden auf dem Gehweg sitzen. Die Person saß an der Hauswand gelehnt, die Beine ganz dicht an den Körper gezogen und den Kopf in den Armen vergraben. Zuerst dachten Lilly und Nicol es wäre nur irgendein Penner, aber als sie näher heran kamen erkannten sie… „He Nic, das ist ja Isa.“ „Hast recht.“ Besorgt liefen sie schnell zu ihr. Neben Isa lag ihre Tasche, in der unaufhörlich ihr Handy klingelte, doch sie reagierte nicht darauf. Erst als sie Nicols besorgte Stimme vernahm, die ihren Namen aussprach, hob sie langsam den Kopf und blickte ihre Freunde an. Völlig ausdruckslos und leer wirkten ihre Augen, angeschwollen von den zahlreichen Tränen, die sie schon geweint hatte und noch immer weinte. Nicol tat dieser Anblick zwar weh, aber in ähnlicher Verfassung hatte sie Isa ja schon mal erlebt gehabt, Lilly dagegen war zu tiefst geschockt von diesem Anblick. So hatte sie Isa noch nie erlebt. Sie hatte sie höchstens mal traurig lächeln gesehen aber noch nie weinend. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf und ebenso viele Fragen. Was war passiert? Wieso war sie auf offener Straße weinend zusammen gebrochen? Warum gerade hier? Und wieso zu diesem Zeitpunkt? Am liebsten hätte Lilly all diese Fragen sofort gestellt, aber sie wusste auch, das dies weder die richtige Zeit, noch der richtige Ort war. Also packte sie Isa am Arm und zog sie erstmal wieder auf die Beine. Nicol half ihr dabei. Sie wollten ihre Freundin zunächst einmal zu Cindy bringen und dort genau nachfragen, was mit ihr los sei. Während des ganzen Weges, der zum Glück nicht mehr weit war, starrte Isa stumm zu Boden. Ihre Tränen waren mittlerweile getrocknet und Nicol nahm an, das sie keine Kraft mehr zum weinen hatte, was sie allerdings nur noch mehr beunruhigte, denn dies bedeutete, das Isa schon eine geraume Weile dort gesessen haben musste und dies bei nicht gerade angenehm warmen Temperaturen. Cindy öffnete die Tür. „Da seid ihr ja endl…“, sie stoppte ihren Satz, als sie Isa sah. „Was ist…“, wollte Cindy einen neuen Satz anfangen, doch Lilly und Nicol schüttelten die Köpfe. So zwischen Tür und Angel war nun wirklich kein passender Ort um über den Grund Isas Tränen zu reden. Also gingen sie hoch in ihr Zimmer. Dort waren auch schon die anderen versammelt und jeder von ihnen war sichtlich entsetzt bei Isas Anblick. Jeder versuchte durch fragen etwas von Isa zu erfahren, doch sie saß nur still auf dem Bett, weinte wieder tonlos und schien ins leere zu blicken. Hin und wieder schaute sie ihre Freunde an, betrachtete jeden einzelnen von ihnen und schüttelte leicht den Kopf, so als ob sie etwas bestimmtes einfach nicht glauben konnte. „Was sollen wir denn jetzt machen?“, fragte Lilly schließlich ratlos. „Vielleicht sollten wir Oliver anrufen. Vielleicht weiß er was mit ihr los ist, die beiden wohnen ja schließlich zusammen.“, gab Travis den Vorschlag. Alle waren mit dieser Idee einverstanden, schon allein weil ihnen auch nichts besseres einfiel und so ging Cindy runter zum Telefon und wählte Olivers Handynummer. Sie hätten ja nicht ahnen können, was dies für Folgen mit sich brachte. Eine knappe halbe Stunde später, und vorerst zur Erleichterung aller außer Isa, betrat Oliver das Zimmer. Isas Zustand hatte sich noch immer kein bisschen verändert. Langsam ging er auf sie zu, legte seine Hand auf ihre Schulter und sagte: „Hey Prinzessin, was ist los? Lass uns besser nach Hause gehen. Dort kannst du dich erstmal ausruhen.“ Erschrocken wich Isa seiner Berührung zurück. Verängstigt sprang sie vom Bett und ging mit schnellen Schritten in eine Ecke des Zimmers. „Bleib bloß weg von mir.“ Ihre Stimme zitterte. „Isa, was ist los mit dir? Ich will dir doch nur helfen.“ Vorsichtig trat Oliver einen Schritt auf sie zu, doch sie fing an zu zittern und wich erneut verängstigt zurück. „Bleib weg…oder ich bring mich um!“ Mit diesen Worten holte sie ein kleines scharfes Messer aus ihrer Tasche und hielt es sich ans Handgelenk. Ihren Freunden stockte der Atem. Sie konnten alle nicht recht begreifen, was gerade passiert war. Hilflos mussten sie miterleben wie Isa ein Messer zückte und mit zitternder Stimme mit ihrem Selbstmord drohte. Am schlimmsten schien es wohl Nicol zu treffen, denn diese sank fassungslos zu Boden, zuvor hatte sie neben dem Bett gestanden. Dabei verlor sie jedoch keine Sekunde lang den Blick zu Isa. Auch Oliver hatte dies erschrocken, doch er blieb, wie auch sonst immer in solchen Situationen ungewöhnlich ruhig. „Tu das nicht Isa und sag mir was los ist.“ Sie schüttelte nur langsam den Kopf und sah ihn ausdruckslos an. „Denk doch an mich. Was soll ich denn ohne dich machen?“ Ein höhnisches Lächeln schmückte kurz ihre Lippen, mit denen sie dann die Worte aussprach, die das Gespräch erst recht in gang setzten: „Das interessiert mich einen Scheißdreck. Du hast mich die ganze Zeit belogen. Deinetwegen ist sie tot!“ Ihre Augen funkelten, purer Hass spiegelte sich in ihnen wieder, der jedoch schnell wieder zur Verzweiflung wurde. Völlig geschockt sahen ihre Freunde den beiden zu, unfähig auch nur irgendwas zu sagen. Zu unreal wirkte diese Szene auf sie. Oliver war zwar sichtlich verwirrt, da er nicht verstand was sie meinte, blieb aber immer noch gelassen. „Was meinst du? Wovon redest du?“ Isa war außer sich und ihre Stimme wurde bei dem folgenden Satz immer lauter: „Von Leja, die deinetwegen Selbstmord machte!“ Erinnerung Isa rannte durch die einsamen Straßen und Feldwege, um an dem Ort anzukommen, den Leja in ihrem Abschiedsbrief beschrieben hatte, die hohe Klippe am Ende des Waldes. Den Ort, von dem aus sie immer auf das weite Meer hinaus schauten. Völlig außer Atem kam sie dort an und sah Leja am Rand der Klippe stehen. Fast beängstigend starrte sie auf das Wasser, das immer wieder gegen die Felsen schellte. „Leja spring nicht.“ Ihre Stimme klang leise, fast heiser, aber vor allem klang sie bittend. Leja blickte hoch, drehte sich jedoch nicht um und sprach ruhig und entspannt: „Du solltest nicht hier sein Prinzessin, also geh wieder.“ „Aber dann wirst du diese Sache zu Ende bringen!“ „Ich werde auch springen, wenn du hier bist Prinzessin, also geh jetzt.“ Isa wusste, das Leja bei so etwas immer die Wahrheit sprach und es vielleicht wirklich besser wäre, wenn sie jetzt gehen würde, doch das konnte sie nicht. Sie konnte ihre Freundin nicht hier alleine lassen, nicht bevor sie nicht alles getan hatte, um ihre Tat zu verhindern. „Denk doch an dein Kind Leja.“ „Das tue ich…und deswegen werde ich auch springen.“ Nun verstand Isa ihre Freundin wirklich nicht mehr. Sie wollte das Kind doch zur Welt bringen und es alleine groß ziehen. Jedenfalls hatte sie dies noch vor zwei Wochen gesagt. Was hatte nur ihre Meinung so geändert? „Warum Leja? Bitte sag’s mir.“ „Es ist tot. Sie haben dafür gesorgt, das ich es verliere.“ In diesem Moment konnte Isa förmlich spüren, wie Leja ihre Hoffnung verlor. Also musste sie etwas sagen, das ihr wieder einen Grund zu Leben gab. „Und was wird aus Oliver und mir wenn du nicht mehr da bist? Wir brauchen dich.“ „Ha, das ist nicht war. Er wird für dich da sein und du wirst dein Leben weiter leben und eines Tages glücklich werden. Ich bin anders als du, bin ein Einzelgänger und habe nie jemanden an mich ran gelassen, na ja außer Jeremy…und du siehst ja was daraus geworden ist.“ Leja war fest entschlossen und würde sich von niemandem mehr davon abbringen lassen, das wurde Isa nun schlagartig klar und doch versuchte sie es noch ein letztes Mal: „Aber…“, weiter kam sie jedoch nicht mehr, denn Leja unterbrach sie. „Vergiss es. Ich sehe keinen Sinn mehr hier zu bleiben. Ich werde den beiden folgen und gemeinsam werden wir frei und glücklich sein. Ich hab dich lieb Prinzessin, ich hab dich lieb.“ Nach diesen Worten stürzte sie sich von der Klippe. Erinnerung Ende Jetzt verlor selbst Oliver die Fassung. Dieser Selbstmord lag drei Jahre zurück und er konnte nicht begreifen weshalb sie jetzt wieder damit anfing. „Du weißt das sie selbst gewählt hat zu springen. Ich habe nie gesagt sie soll es tun!“ „Aber deinetwegen ist ihr Leben sinnlos geworden!“ Diese Worte schrie sie ihm entgegen, bevor sie halbwegs gefasst weiter sprach: „Sie ist damals so glücklich gewesen. Sie hatten sich so sehr geliebt und waren sogar im Begriff eine Familie zu gründen. All das hast du zerstört. Als er bei dem Unfall starb hatte sie nur noch ihr Baby und als sie es dann durch euch verlor starb mit ihm auch all ihre Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Sie war völlig am Ende und hat keinen Sinn mehr gesehen. Deswegen beging sie Selbstmord!“ Isa schüttelte den Kopf und sah Oliver vorwurfsvoll an, er hingegen versuchte immer noch sich rauszureden und stellte eine entscheidende Frage: „Und wieso glaubst du ich hätte was damit zu tun?“ „Ich habe deine E-Mails von damals gelesen. Du warst schuld an ihrer ungewollten Abtreibung!“ Nun wurde auch Oliver lauter mit seiner Stimme. Jeglichen Rest der Ruhe, die er bis zu diesem Zeitpunkt noch gehabt hatte, war mit einem Schlag verschwunden und er versuchte sich für sein damaliges Verhalten zu rechtfertigen. „Na und? Sie waren Geschwister! Die beiden hatten kein Recht zusammen zu sein und überhaupt kein Recht ein Kind zu kriegen! Sein Unfalltod war ein Segen für uns, so mussten wir nur noch dafür sorgen, das sie auch das Kind verlor, denn es hatte kein Recht zu leben!“ Die Kälte in seinem Blick und in seiner Stimme war beängstigend. Nichts wies mehr darauf hin, das dies der selbe Mensch war, der sie noch vor ein paar Tagen so liebevoll in den Arm genommen und getröstet hatte. Trotzdem wollte Isa immer noch bestimmte Dinge von ihm wissen, die sie sich selber nicht hatte beantworten können. „Du dreckiger Bastard. Du warst ihr bester Freund. Du hättest auf ihrer Seite stehen sollen. Du hättest ihr helfen und beistehen sollen. Warum hast du das nicht getan? Warum hast du tatenlos zugesehen, als sie immer mehr in Hoffnungslosigkeit versank und keinen anderen Ausweg mehr sah? Warum hast du nicht versucht sie aufzuhalten?“ Sie verstand ihren ehemaligen besten Freund überhaupt nicht mehr. Sie, Isa, hatte er doch so liebevoll geholfen, als es ihr nach Lejas Tod so mies ging. Er hatte alles getan um sie wieder aufzumuntern, war am Ende sogar mit ihr in eine andere Stadt gezogen, damit sie nicht immer an die tragischen Ereignisse erinnert wurde. Also warum hatte er nicht auch seiner besten Freundin geholfen? Warum? Diese Frage sollte ihr Oliver gleich beantworten, nur war seine Antwort genau das, was sie als letztes als Antwort erwartet hätte. „Sie war es einfach nicht mehr wert. Durch ihre verbotene Liebe zu ihrem Bruder hat sie ihr Schicksal selbst gewählt. Sie war es nicht mehr wert von mir gerettet zu werden!“ Die Tatsache, wie er dies sagte und das er fest von der Richtigkeit seiner Worte überzeugt war, machte Isa noch schockierter. Sie konnte und wollte auch einfach nicht begreifen, das Oliver zu so etwas fähig war. Sie kannte ihn doch bis jetzt nur als fröhlichen und netten Typen, der bereit war alles für seine Freunde zu tun und es nicht ertragen konnte wenn jemand traurig oder gar verzweifelt war. Doch der Kerl, der jetzt vor ihr stand schien ein völlig anderer zu sein, skrupellos und äußerst grausam. Erneut begann sie zu weinen, als sie die Schlussfolgerung aus seinen Worten zog. „Also musste sie nur sterben, weil euch ihre Vorstellung von Liebe nicht gefallen hat?“ Isa dachte einen Augenblick nach, dann fragte sie weiter: „Und wie wolltest du es bei mir machen? Meine Liebe zu Nicol und unsere Beziehung entspricht doch auch nicht deiner Vorstellung oder?“ Diesmal war es Oliver, der den Kopf schüttelte. „Eure Liebe habe ich geduldet, da sie nicht verboten ist, aber ich hätte eurer Beziehung schon ein Ende gesetzt, hätte Nicol nicht mit dir Schluss gemacht.“ Oliver schaute sie an. Isas verständnisloser Blick war verschwunden, stattdessen war ihr Blick leer, weder Hass, noch Trauer war darin zu sehen und ein leichtes, fast ein wenig wahnsinniges Lächeln zierte ihr Gesicht. „Na dann hast du ja alles was du wolltest und jetzt bekommst du sogar noch was, nämlich meinen Selbstmord!“ Oliver verstand nicht. „Aber warum willst du dich deswegen umbringen?“ „Weil ich nicht mehr kann. Ich bin fertig. Ich hab es satt immer wieder enttäuscht und verletzt zu werden…und außerdem kann ich damit auch dein Leben zerstören!“ Er verstand immer noch nicht. „Was meinst du? Wie kommst du darauf?“ „Dein Tod bedeutet dir nichts Oliver, aber ich kann mit Sicherheit sagen, das ich dir alles bedeute…und kannst du dich noch an deine Worte von damals erinnern? Du sagtest: Bei Menschen, für die nichts wichtiger ist als du selbst, drohe nie mit ihrem Tod, sondern mit dem deinen!“ Wieder stoppte sie einen kurzen Moment, bevor sie weiter sprach. „Und genau das mache ich jetzt. Ich will das du jeden Tag daran denkst. Du bist es schuld! Deinetwegen werde ich jetzt Selbstmord begehen!“ Isa war fest entschlossen und übte mit zitternden Händen Druck auf das Messer aus, woraufhin ihr sofort dunkelrotes Blut den Arm runter lief. „Nein…tu das nicht!“ Isa stoppte in ihrer Bewegung. Dieser Ruf, er kam nicht von Oliver, er kam von Nicol. Sie erschrak. Isa hatte völlig vergessen gehabt, das sich ja noch ihre Freunde im Zimmer befanden. Diese saßen total geschockt und dicht bei einander auf dem Bett und waren unfähig sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Nur Nicol, die zu Beginn der Situation fast selbst zusammen gebrochen wäre, hatte plötzlich ihre Stimme wieder gefunden. Langsam kam sie hinter Oliver hervor und schritt vorsichtig auf Isa zu. Kurz vor ihr blieb sie stehen, strich mit einer Hand Isas Wange und zwang sie auf sanfte Weise ihr in die Augen zu sehen. „Tu das nicht Isa. Ich möchte das du für mich lebst. Ich brauche dich doch. Du bedeutest mir doch so viel.“ Nicols Stimme wirkte ruhig, obwohl sie alles andere als das war. In diesem Augenblick verspürte Nicol furchtbare Angst. Sie nahm Isas Kopf sanft in ihre ebenfalls leicht zitternden Hände und küsste sie zärtlich. Isa schloss ihre Augen und lies ihre Arme entspannt sinken, was Nicol als Gelegenheit nutzte um Isa das Messer aus der Hand zu nehmen. In dieser Handlung sah dann auch Oliver seine Chance und er sagte, diesmal wieder in einem ruhigem Tonfall: „Gut gemacht Nicol. So und nun geh auf Seite, sodass ich Isa mit nach Hause nehmen kann!“ Nicol glaubte sich verhört zu haben. Oliver dachte doch nicht wirklich daran, das sie ihm Isa nach all dem, was sie gerade gehört hatte, einfach so überlassen würde. Wer weiß was sie sich dann wieder versuchen würde an zu tun. „Du spinnst wohl! Ich werde dich nie wieder in Isas Nähe kommen lassen!“ Nun wurde Oliver sauer. Er würde sich doch nichts von so einer dahergelaufenen Kampflesbe sagen lassen, die seine Prinzessin nur auf dumme Gedanken gebracht hatte. „Spiel dich mal nicht so auf Kleine. Du hast doch von nichts eine Ahnung! Und jetzt geh weg von Isa!“ Oliver trat bedrohlich einen Schritt auf die beiden zu, doch Nicol lies sich nicht einschüchtern. Sie stellte sich schützend vor Isa und drohte mit dem Messer. „Ich werd einen Scheißdreck tun. Du solltest jetzt besser verschwinden oder willst du am Ende doch noch, das sie sich deinetwegen umbringt?“ Er stoppte. Nein das wollte er ganz und gar nicht. Dafür bedeutete ihm Isa viel zu viel. Das einzige was er wollte war es Isa glücklich zu sehen und das konnte sie, seiner Meinung nach, nur mit ihm werden. Er hatte sie doch nur vor allem beschützen wollen und nun hatte er durch sein eigenes Handeln alles zerstört. Er war, auch wenn er das nicht so sah, in ihren Augen für den Selbstmord einer ihrer damaligen besten Freunde verantwortlich und das würde sie ihm sicher niemals verzeihen können. Also war es wohl wirklich besser, wenn er aus ihrem Leben ein für alle mal verschwand. Er drehte sich um und ging raus, doch bevor er endgültig aus der Tür war, blieb er noch einmal kur stehen und meinte, ohne sich jedoch umzudrehen: „Also gut Isa, ich verschwinde jetzt aus deinem Leben, aber solltest du mich irgendwann noch mal brauchen, so werde ich immer für dich da sein! Bye.“ Isa schaute stumm aus dem Fenster und blickte ihm solange nach, bis er um eine Hausecke aus ihrem Blickfeld verschwand. Dann sackte sie erleichtert, aber trotzdem fix und fertig zu Boden. Nicol kniete sich neben ihr, legte ihre Arme um sie und sagte, ebenfalls sichtlich erleichtert: „Es wird alles wieder gut Isa. Wir sind für dich da. Hab keine Angst mehr.“ Isa lehnte sich gegen ihre Freundin und flüsterte fast überhörbar: „Ich habe keine Angst. Aber ich will jetzt zu Jamie. Bitte ruf ihn an, er soll mich abholen.“ Nicol war zwar verwundert, nickte dann aber. Zu diesem Zeitpunkt hätte sie wohl alles getan um das sie Isa gebeten hätte. Zusammen standen sie auf und während Nicol runter zum Telefon ging, setzte sich Isa zu ihren Freunden aufs Bett und sagte: „Es tut mir leid das ihr das alles mit ansehen musstet. Ich erkläre euch alles was ihr noch wissen möchtet, aber nicht mehr heute. Jetzt möchte ich nur noch zu Jamie. Ich werde euch in ein paar tagen bescheid geben und euch alles erklären ok?“ Marc lächelte sie sanft an. „Ist ok wir verstehen das du jetzt erstmal deine Ruhe haben willst. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst.“ „Danke. Bis dann also.“ Isa stand auf, nahm ihre Jacke und ihre Tasche und stieg die Treppen herunter. Am unteren Ende der Treppe stand Nicol. „Er ist direkt losgefahren und wird in zehn Minuten hier sein.“ Isa fiel ihr in die Arme und gab ihr einen leichten Kuss. „Danke Nicol.“ Sie schüttelte den Kopf. „War doch keine große Sache.“ „Nein ich meinte danke für alles, was du für mich getan hast. Ich hab dich lieb.“ Isa lächelte und trat dann vor die Haustür. Nicol sah ihr nach und beobachtete Isa noch so lange, bis Jamie mit seinem Auto vorfuhr, ausstieg und Isa ihn erleichtert umarmte. Sie küssten sich leidenschaftlich und in diesem Augenblick begriff Nicol, das zwischen den beiden wohl doch mehr als nur eine gute Freundschaft bestand, allerdings stimmte sie diese Tatsache alles andere als fröhlich. Aus einem ihr unerklärlichen Grund bemerkte sie, das sie der Gedanke daran, das Isa nun wohl schon eine Zeit lang mit Jamie zusammen war, eifersüchtig machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)