Sacrifices von Jiriki (Weil ich dich liebe) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Sacrifices - Weil ich dich liebe Kapitel 1 : Begegnung Was bedeutet schon ein Leben? Ein Leben ist nichts, im Angesicht der Zeit. Man sieht Zivilisationen auferstehen, nur um mitzuerleben, wie sie wieder untergehen. Wie sinnlos ihm das Ganze doch vorkam..... Langsam und mit gesenktem Kopf wandelte er durch die hellen Hallen von Welgaia. Nichts an diesem Ort hat sich in den letzten 4000 Jahren verändert, und das wird es wohl auch nicht in den nächsten 4000 Jahren. Derris Karlan würde auf ewig so bleiben wie es war, und damit auch seine Bewohner. Er bemerkte, wie geflügelte Gestalten an ihm vorbeifliegen, doch würdigte er keine von ihnen auch nur eines Blickes. Wozu auch ? Es war unwichtig. Tief in Gedanken versunken, schritt er eine Treppe hinauf und öffnete die große Flügeltür an ihrem Ende. Der Raum in den er trat, war anders als die davor. Groß und weiß, am Ende eines Säulen flankierten Ganges stand ein goldener Thron. „Da bist du ja endlich !“ Der Angesprochene schloss die Tür hinter sich und ging auf die Stimme zu. Kurz vor dem Thron ließ er sich auf ein Knie nieder und wandte seinen Blick dem Boden zu. „Was kann ich für Euch tun, Lord Yggdrasill ?“ Es war eigentlich keine ernst gemeinte Frage seinerseits, denn die Antwort interessierte ihn ebenso wenig, wie der blonde Mann vor ihm, der ihm einst so wichtig gewesen war. Eben jener Mann erhob sich nun vom Thron und blickte auf den vor ihm Knienden herab. „Ich möchte, dass du dich nach Sylvarant begiebst und dort Kvar von der Asgard-Farm unterstützt !“ Nun blickte der Rothaarige doch auf. „Weshalb ?“,fragte er. Es war mehr als ungewöhlich, bei Schwierigkeiten gleich ein Mitglied von Cruxis loszuschicken, erst recht keinen Seraphim. Yggdrasill machte ein abfälliges Geräusch „Tss...Dieser Idiot hat scheinbar Probleme mit dem Angelus-Projekt, ich kann momentan keine Zwischenfälle gebrauchen, deshalb wirst du dich darum kümmern !“ Der Gesichtsausdruck des Blonden ließ keine Widerworte zu. Der Rothaarige nickte nur stumm, erhob sich wieder und wandte sich zur Tür. Kurz bevor er den Raum verlassen konnte, wurde er jedoch nochmal zurückgehalten. „Ach, und Kratos?!“ Desinteressiert wandte sich der Seraphim um. „Sei etwas mehr bei der Sache, dieses Projekt ist äußerst wichtig für uns. Außerdem wird in zwei Jahren wieder eine Auserwählte geboren, bis dahin muss das Projekt abgeschlossen sein, verstanden ?!?“ Zwar nickte Kratos, aber ihn interessierte dieses Projekt ebenso wenig, wie Yggdrasills gesamter Plan. Natürlich würde er sich auf den Weg machen, er musste, aber Lust hatte er keine. Es war sinnlos, einfach alles in Kratos' Leben war sinnlos..... +++++ Auf Sylvarant +++++ Ganz sanft berührte er den Boden unter sich. Kratos blickte sich um, scheinbar war er kurz vor der Asgard-Farm gelandet. Hinter ihm erkannte er den Wald, der zur Farm führte und vor ihm..... Kratos stand auf einer kleinen Anhöhe und hatte einen wunderbaren Blick auf das sommerliche Land. Es war in ein sattes Grün getaucht und die Sonne strahlte warm und hell vom Himmel, so dass seine strahlend blauen Flügel in ihrem Licht glitzerten. Eine leichte Sommerbrise fuhr durch sein weinrotes Haar und ließ das Gras sich hin- und herwiegen. Es war wirklich ein schöner Anblick. Kurz schloss er seine Augen und lauschte dem friedlichen Wehen des Windes.... 'Nichts....', dachte er. Kratos spürte einfach nichts! Als Engel waren Gefühle nun mal überflüssig. Als er die Augen wieder öffnete, hatte sich nichts an der Schönheit des Landes geändert, trotzdem löste es keine Gefühle in ihm aus. Nach einer Weile drehte er dem schönen Anblick den Rücken zu. Nach einem kurzen Fußmarsch kam er an der Menschenfarm an. Am Eingang waren zwei Wachen postiert. Kratos sah von Weitem, dass es sich um Halbelfen, Desians, handeln musste. Als er näher kam, richteten sie ihre Waffen auf ihn. „Halt!! Wer bist du? Verschwinde lieber, bevor wir dich....“ Der Desian, der ihn angeschrien hatte, verstummte schlagartig, als er die strahlenden Flügel auf dem Rücken des Neuankömmlings sah. Sofort zogen beide ihre Waffen zurück und verneigten sich kurz vor ihm. „Verzeiht unser Verhalten, wir haben Euch nicht gleich erkannt“ Der Desian trat bei Seite und machte eine einladene Handbewegung. „Tretet nur ein, Lord Kvar erwartet Euch bereits.“ Ohne auch nur ein Wort zu sagen, schritt Kratos an den Beiden vorbei und trat auf das weit auslaufende Gelände der Menschen-Farm. Er sah sich angewidert um, überall liefen Desians rum und scheuchten irgendwelche Menschen durch die Gegend. Hier und da sah er ärmlich gekleidete Menschen schwere Steine schleppen, und es waren nicht nur Männer, die das tun mussten, auch Frauen und Kinder waren unter ihnen. Desians mit Peitschen zwangen sie zur Eile und ließen diese auch mal herabsausen, sollten die Wirtskörper nicht schnell genug sein. Wie sehr er solche Menschen-verachtenden Farmen doch hasste, aber er wusste auch, dass auf solchen Farmen Menschen nicht als menschliche Wesen anerkannt wurden, sie waren „Wirtskörper“, mehr nicht. Der Engel verzog keine Miene, er hatte solche Grausamkeiten schon viel zu oft miterleben müssen, als dass es ihm noch nah gehen konnte. Er würde nicht eingreifen, das hatte er nie getan. Warum auch? Diese Wesen, sowohl Menschen, als auch Desians, waren ihm egal. Kratos richtete seinen Blick wieder nach vorne. Vor ihm erhob sich ein großes, stählerndes Gebäude, Kvars Hauptquatier. Langsam setze er sich wieder in Bewegung. Er war gerade in der Mitte des Hofes angekommen, als ihn eine hohe, weibliche Stimme aus seinen trüben Gedanken riss. „NEIN, BITTE NICHT, LASST MICH LOS !!!“ Aprubt blieb er stehen, sein Blick folgte der Stimme und traf auf ein paar Desians, die gerade versuchten, eine Frau zu bändigen. Scheinbar sollte sie für Irgendetwas bestraft werden. „Halt endlich still, du kleines Miststück!!“ Der Halbelf, der scheinbar der Drahtzieher des Ganzen war, griff ihr grob in ihr langes, glänzendes Haar. Einige Andere hielten ihre Arme fest umklammert. Und ein Vierter erhob gerade seine Peitsche. „Wer nicht hören will, muss fühlen !!“ Laut lachend ließ der Anführer ihr Haar loß und gab dem Peitschen-Typ ein Zeichen. Doch anstatt die Peitschenhiebe wehrlos über sich ergehen zu lassen, riss sich die Frau plötzlich mit einem Schrei los und rannte direkt auf Kratos zu. Moment, sie rannte auf ihn zu?!! Ja, das tat sie tatsächlich. Eigentlich wollte der Engel sich abwenden, nun konnte er es nicht mehr. Es überraschte ihn, dass jemand auf einer solchen Farm noch den Mut aufbringen konnte, sich diesen tyrannischen Halbelfen zu widersetzen. „Bleib stehen, du wertloses Stück!!“ Die Wärter waren außer sich, wütend rannten sie der Frau hinterher. Diese war beinahe bei Kratos angekommen, stolperte jedoch und landete genau vor seinen Füßen. Regungslos stand der Engel da, blickte nur desinteressiert von oben auf sie herab. Sie schien schwerer verletzt zu sein, als es vom Weiten den Anschein gehabt hatte. Überall auf ihrem Körper und in ihrem Gesicht waren Schürfwunden und Kratzer zu sehen, außerdem schien sie geschlagen worden zu sein. Ein feines Rinnsal aus Blut rann ihr Gesicht herab. Schwer atmend hob sie ihren Kopf und blickte zu ihm auf, und als sie sprach, hörte man ihre Verzweiflung deutlich heraus. „Bitte...bitte helft mir...“, schluchzte sie und streckte flehend ihre Hand nach ihm aus. „Du Drecksstück, wie kannst du es wagen, den Lord anzusprechen !?!“ Ihre Peiniger waren nun auch angekommen und zogen sie grob von ihm weg. Der Anführer griff nach der Peitsche seines Kollegen und holte aus, doch bevor das harte Lederband dem zarten Körper etwas anhaben konnte, wurde es aufgehalten. Eine starke Hand hielt das Handgelenk des Desians fest umklammert. Der Halbelf fiebte überrascht auf, als der Griff sich schmerzhaft verstärkte, sodass er die Peitsche fallen lassen musste. Mehr als verwundert drehte er Kratos sein Gesicht zu. „Lord Kratos, warum...?“ Der Angesprochene ließ aprubt das Handgelenk des Desians los. Wortlos starrte er auf seine Hand, dann auf die braunhaarige Frau zu seinen Füßen. Diese lächelte und hauchte noch ein letztes „Danke... Herr Engel...“, ehe sie das Bewusstsein verlor. //Engel...?// erst jetzt bemerkte Kratos, dass seine Flügel immer noch sichtbar waren. Schnell ließ er sie verschwinden und ging dann in die Hocke, um die Bewusstlose auf seine Arme zu heben. „Lord Kratos ?“ Der Desian, der zaghaft versuchte, Kratos' Aufmerksamkeit zu erregen, wurde von dem Engel kaum wahrgenommen. Stattdessen erhob sich dieser und schritt, ohne ein weiteres Wort zu sagen, auf das gegenüberliegende Gebäude, welches sein eigentliches Ziel war, zu. Die zurückgelassenen Desians schauten ihm unentschlossen hinterher. Sollten sie ihn aufhalten ? Tatsächlich dachten sie kurz darüber nach, verwarfen den Gedanken jedoch gleich wieder. Sich einem Engel in den Weg zu stellen, noch dazu einem Seraphen, war reinster Selbstmord. In der Zwischenzeit wunderte sich Kratos über sich selbst. Warum war er dazwischen gegangen ? Es sollte ihm eigentlich egal sein, was aus dieser Frau, diesem „Wirtskörper“, wurde. Egal, wie er es drehte oder wendete, es gab einfach keine Erklärung für sein Verhalten. Gedankenverloren wanderte der Rothaarige durch die verchromten Räume von Kvars Stützpunkt. Er wusste nicht genau, wo er eigentlich hingehen sollte, da Kvar überall sein konnte, und er sich hier überhaupt nicht auskannte. Kurz blickte er auf die Frau in seinen Armen, sie war noch ziemlich jung, 21 vielleicht 22 Jahre alt, und hübsch war sie eigentlich auch. Sie hatte lange braune, zum Ende hin leicht gelockte Haare, und von einem ebenso warmen Braun waren auch ihre Augen, das hatte er vorhin schon bemerkt gehabt. Ihre Haut war hell, und bis auf die Kratzer makellos und wahrscheinlich auch unglaublich weich.... „Ah, Lord Kratos, da seid ihr ja, ich habe euch schon gesucht.“ Erschrocken hob der Engel den Kopf. Vor ihm stand ein großer blonder Mann mit spitzen Ohren und rotglühenden Augen, dort, wo eigentlich das Weiß war, herrschte eine abgrundtiefe Schwärze. „Kvar...“ Der Halbelf hatte scheinbar mehr elfische Merkmale als menschliche. Kvar musterte Kratos kurz und grinste dann, der Engel schauderte, dieses Grinsen hatte etwas durch und durch Bösartiges. „Und wie ich sehe, habt ihr auch gleich das Angelus-Projekt mitgebracht.“ Der Engel blickte auf die ohnmächtige Frau in seinen Armen. //Sie ist das Angelus-Projekt ?!// dachte er überrascht. Hatte er sie vielleicht deswegen gerettet, weil er es geahnt hatte ? Er fühlte sich seltsamerweise schuldig bei diesem Gedanken. Aus den Augenwinkel nahm er Kvars einladene Geste wahr und wendete seine Aufmerksamkeit widerwillig dem Halbelfen zu. „Nun, wenn ihr mir bitte folgen würdet. Wir haben viel zu besprechen.“ Kratos nickte nur kurz und folgte dem Farmleiter. Wortlos betrachtete der Engel das Zimmer, in welches Kvar ihn geführt hatte. Es war reich ausgestattet und hell beleuchtet, am anderen Ende war das riesige Fenster leicht geöffnet worden, so dass die seidenen Vorhänge leicht im Wind wehten. Rechts vor dem Fenster stand ein kreisrunder Tisch mit zwei Stühlen davor, und etwas weiter links davon ein großes und scheinbar sehr weiches Bett. „Das wird euer Zimmer sein, solange ihr bei uns seid.“ Kvar ging an ihm vorbei zum Tisch. „Ach, und das Angelus-Projekt könnt ihr irgendwo hintun, momentan ist es sowieso nutzlos.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung, was Kratos irgendwie ärgerte. Dieser Kvar tat geradeso, als ob diese Frau kein Mensch, sondern ein Ding wäre. Während sich der Farmleiter auf einen Stuhl setzte, trug der Engel die braunhaarige Frau zum Bett und legte sie sanft darauf ab. Kurz schaute er ihr dabei ins Gesicht, sie sah wirklich mitgenommen aus. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne ihres brünetten Haares aus der Stirn, und trotz der vielen Kratzer in ihrem Gesicht war sie immer noch sehr sch.... „Lord Kratos, kommt ihr ?“ der Angesprochene zuckte zusammen, schon wieder hatte er in ihrer Anwesenheit geträumt, hoffentlich wurde das nicht zur Gewohnheit. Er erhob sich und gesellte sich zu Kvar an den Tisch. „Was hat es mit dem Angelus-Projekt auf sich ?“ fragte der Rothaarige nach einer Weile. Der Halbelf räusperte sich. “Nun, ihr wisst doch sicherlich, dass Auserwählte mit einem Cruxis-Chrystal geboren werden“ Kratos nickte . „Dieser Exphere ist besonders, er besteht aus purem Mana. Wir Desians kommen aber leider nicht an solche Expheres heran, deshalb habe ich mir eine Methode ausgedacht, sie zu kultivieren“ „Ihr wollt künstliche Cruxis-Kristalle herstellen?!“ Kvar nickte stolz. „Genau. Lleider gestaltet sich das schwieriger als gedacht. Scheinbar braucht es Engel-Mana um den Kristall wachsen zu lassen.“ Der Farmleiter sah ihm grinsend ins Gesicht. „Deshalb habe ich Lord Yggdrasill um Hilfe gebeten“ Kratos verstand und nickte gleichgültig. Wieder wanderte sein Blick zu der braunhaarigen Frau, die nun auf seinem Bett lag. Irgendwie tat sie ihm Leid. Kvar jedoch schien seinen Blick komplett falsch zu verstehen. „Keine Sorge, ihr müsst eure Zeit nicht mit dem schmutzigen Ding vergeuden. Es reicht, wenn ihr einfach nur auf dem Farmgelände bleibt. Euer Mana scheint mir auch so stark genug.“ Der Engel wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Halbelfen zu. „Wie ihr meint...“ Damit war für Kvar das Gespräch beendet. Er erhob sich lächelnd und ging langsam auf das Bett zu, auf dem die geschundene Frau lag. Vor dem Bett blieb er stehen und sprach etwas, an Kratos gewandt. „Ich werde es wieder mit mir nehmen, verzeiht bitte den Zwischenfall.“ Damit griff der Blonde ihr grob ins Haar und versuchte sie vom Bett zu zerren. Schlagartig erwachte die Frau und begann, sich gegen Kvars Griff zu wehren, sie schrie und zappelte wild herum. „W... WAS?? NEIN, LASS MICH LOS!!“ Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, krallte sie sich in die Hände des Farmleiters. Dieser gab nicht mal einen Mucks von sich, aber man sah ihm an, dass er langsam die Nase voll hatte. Ziemlich rücksichtslos zog er die Braunhaarige in die Höhe und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. „Halt endlich still, du wertloses Stück!!“ Kratos hatte das Schauspiel schweigend mitangesehen, und selbst als er sah, wie Kvar diese hilflose Frau geschlagen hatte, regte sich nichts in ihm. Doch dann passierte das, was er eigentlich vermeiden wollte. Die Braunhaarige, die sich mittlerwile ergeben hatte, sah in seine Richtung. Sofort bemerkte der Engel ihren flehenden Blick. Glaubte sie allen Ernstes, er würde sie noch einmal retten ?! Nein,wirklich nicht! Doch dann fiel sein Blick auf das dünne rote Rinnsal, welches ihr aus dem Mundwinkel lief, Blut. Er bemerkte auch das langsame Anschwellen ihrer mittlerweile roten Wange, das musste wirklich wehtun. Mit einem Ruck erhob er sich und schmiss dabei versehentlich seinen Stuhl um, der mit einem lauten Knall auf dem Boden aufkam. Kvar hielt überrascht inne und starrte ihn an. „Ist etwas nicht in Ordnung,Lord Kratos?“ Immer noch stumm starrte der Angesprochen das verletzte Mädchen an. Er hatte selbst nicht die geringste Ahnung,was er gerade eigentlich tat. „Lass sie hier!“ Die Tatsache, dass er die höfliche Anrede fallen ließ, war schon Grund genug, Folge zu leisten. Es drückte deutlich aus, dass er gerade keine Bitte gestellt, sondern einen Befehl erteilt hatte. Zu seinem Glück bemerkte Kvar es auch recht schnell und ließ die Frau aprubt los. Die Braunhaarige fiel zu Boden und blieb auch liegen. Sie traute sich kaum, aufzusehen, und kniff die Augen zusammen. Nach einer kurzen Zeit der Verwirrung begann der Halbelf damit, Kratos dreckig anzugrinsen. „Nun, Lord Kratos, ich weiß zwar nicht, was ihr an ihr findet, aber ihr sollt Euren Spaß haben.“ Der Blonde wandte sich zur Tür, doch bevor er das Zimmer verließ, drehte er sich noch einmal um. „Aber bringt den Wirtskörper im Ganzen wieder, wir brauchen ihn noch.“ Er grinste allen Ernstes noch breiter und dreckiger,verschwand daraufhin aber auch gleich. Eine Weile blieb der Engel unschlüssig stehen, doch dann erregte ein Geräusch seine Aufmerksamkeit. Die verletzte Frau hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgerichtet und hockte nun an die Wand gelehnt da. Schüchtern sah sie sich um und traf dabei auf Kratos’ Blick. Erschrocken zuckte sie zusammen, als er näher kam. Ängstlich versuchte sie, weiter zurückzuweichen, aber die Wand hielt sie davon ab.Kurz vor ihr blieb Kratos stehen und blickte wortlos von oben auf sie herab. Man sah dem zarten Wesen seine Angst deutlich an. „Tut es weh ?“ Überrascht blickte die Frau zu ihm auf.Hatte er sie das tatsächlich gefragt ?! „I... ich....ähm...“ Sie brachte vor Angst, das Falsche zu sagen, keinen Ton heraus. Stumm streckte Kratos die Hand nach ihr aus, doch die Braunhaarige kniff erschrocken die Augen zu und hob abwehrend die Arme über den Kopf. „Nein, bitte, tut mir nicht weh...!“ Tatsächlich zögerte der Engel, aber nur kurz. Ganz vorsichtig strich er ihr durch die braunen Haare. Völlig entgeistert ließ die Frau ihre Arme wieder sinken und starrte ihn an, als hätte sie den Engel gerade erst bemerkt. Noch immer sah dieser ihr gleichgültig in die Augen. „Das ist nicht schlimm.“ sagte er nur. Verwirrt sah die Frau dabei zu, wie er vor ihr in die Hocke ging und langsam über die wunde Wange strich. Die Braunhaarige zuckte aufgrund der ungewohnten Berührung zusammen. Der Schmerz, der von ihrer Wange ausging, entlockte ihr noch zusätzlich einen leisen Schmerzenslaut. „Das ist etwas Ernsteres...“ Sanft legte der Rothaarige ihr seine flache, Hand auf die schmerzende Wange. Das Mädchen spürte die Wärme, die von dieser Hand ausging, und beruhigte sich langsam. Seine Hand war warm. Es war lange her, seit sie die Wärme einer Hand gespürt hatte. So schnell wie die Wärme kam, war sie aber auch wieder verschwunden. Kratos zog seine Hand wieder zurück und stand auf. Verwirrt kontrollierte die Braunhaarige ihre Wange,aber ihr Schmerz war verschwunden. Sie blickte den Engel an. Hatte er sie etwa geheilt? Sogar die Schwellung war mit einem Mal abgeklungen. Hastig erhob sie sich, wischte sich das restliche Blut von ihrem Mund und deutete eine leichte Verbeugung an. „D...Danke, vielen Dank...“ stotterte sie. Schüchtern lächelte sie Kratos an und wurde sogar etwas rot. Der Engel jedoch verzog keine Miene, noch immer fragte er sich, warum er das alles tat. Ein Mensch sollte ihn nicht so beeinflussen, aber igendwie war sie... „Ähm...Herr...Engel ? Mein....mein... Name ist Anna Irving...“ Ihre fast flüsterne Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. //Anna...?// dachte er sich //Sie heißt also Anna...// Doch was brachte ihm der Name, das würde nur unnötige Vebundenheit bedeuten. Schließlich würde sie, genauso wie alle anderen in dieser Farm, ihrem Schicksal nicht entrinnen können. „Kratos Aurion.“ antwortete er nach kurzem zögern trocken. Was war das denn jetzt?! Warum nannte er ihr seinen Namen ?! Das war wirklich mehr als ungewöhnlich,vor allem für ihn.... Anna wiederrum strahlte über das ganze Gesicht. Sie hatte eigentlich keine Antwort erwartet. Da er sich unschlüssig war, was er mit dieser fröhlich lächelnden Frau machen sollte, wandte er sich einfach von ihr ab und ging auf die Tür zu. Die Braunhaarige trippelte ihm langsam hinterher. „Herr Aurion, was passiert jetzt?“ fragte sie, weil der Engel keinen Ton mehr von sich gab. „Ich werde dich zurückbringen.“ antwortete er kurz. Ohne sich auch nur nochmal nach ihr umzudrehen, trat er durch die Tür und erwartete wohl auch, dass Anna ihm folgte. Das tat sie dann auch, diesmal jedoch wortlos. Den ganzen Weg bis zu den Zellen der Gefangenen sprach sie kein Wort. Da der Engel sich nicht einmal nach ihr umdrehte, bemerkte er auch nicht Annas traurigen Blick, der auf seinem Rücken haftete. Irgendwie wollte sie nicht weg von ihm, oder vielleicht war es auch nur die Vorstellung, zurück zu den Desians zu müssen, die ihr so missfiel. Wie auch immer, Anna mochte es, in seiner Nähe zu sein...... ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Endlich,das erste Kapitel ist beendet, hat es euch gefallen? Da ich noch nie eine andere ff hochgeladen habe,bin ich mir auch nicht sicher, ob ich wirklich Talent zum schreiben habe ^^ Ich hab’ solche Komplexeeeee T^T ^-^’’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)