Die Macht der Himmelskinder von risuma-night-blue (Ein etwas anderer Krimi; SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 28: James Bond und Frühsport ------------------------------------ Seto bemerkte Joeys Blick, natürlich kannte er James Bond - wer kannte ihn nicht. Allerdings wusste Seto nicht, das Bond seinen Martini genauso trank, wie er seinen. Das wurde ihm nun bald klar und jetzt verstand Seto auch Joeys Anspielung auf diesen Agenten, wenn er seinen Martini bestellte. „Darum stichelst du also immer mit James Bond.“, meinte Seto schließlich. „Das du es auch merkst.“, grinste Joey ihn an. Jeder gute Barkeeper kannte den James-Bond-Martini... „Und gefällt es dir?“ Joey meinte damit das gemütliche zusammen Sitzen. ER jedenfalls genoss es in vollen Zügen - seit seiner Grundschulzeit war er nicht mehr so entspannt mit Seto zusammen gewesen. „Meinen Martini so zu trinken? Ja, das gefällt mir.“, antwortete Seto, Joey absichtlich missverstehend, stützte seinen Arm auf der Rückenlehne ab und sah Joey an. Joey schaute mit ruhigem Blick zurück und wartete ab. Er würde Seto gerne küssen, aber er wollte auch nichts überstürzen. Die braunen Augen nahmen Seto gefangen und Seto konnte seinen Blick nicht mehr abwenden – in ihm war der Wunsch erwacht, Joey zu küssen. Setos Hand spielte mit einer blonden Haarsträhne – Seto wusste gar nicht, wann er damit angefangen hatte. Joey hielt ganz still, als er Setos Hand spürte, die mit seiner Haarsträhne spielte. Atemlos blickte er in die blauen Saphire, die ihn mit einem Mal sehnsuchtsvoll anschauten. Wie von einem Magnet angezogen bewegte Joey sich immer dichter auf Seto zu und als er Setos Atem auf seiner Haut spüren konnte, schloss Joey die Augen und küsste Setos weiche Lippen. Seto Herz schlug schneller, als sich Joey näherte – er nahm kaum wahr, das er Joey entgegen kam. Als sich ihre Lippen berührten, schloss Seto seine Augen und gab den Kuss zurück. Joey seufzte leise auf. Er hielt vorsichtig den Kuss – wollte nicht tiefer gehen – und doch begann Joeys Herz schneller zu schlagen, denn Setos zärtliche Berührung in seinen Haaren war einfach zu schön. Fragend strich Setos Zunge über Joeys Lippen, seine Hände strichen durch Joeys Haare, die sich sooo seidig anfühlten. Dennoch nistete sich Unsicherheit in Seto ein – wie lange würde Joey sich mit Küssen und Streicheln zufrieden geben? Er sollte vielleicht doch mehr Abstand zu ihm halten, aber nicht jetzt. Es war einfach zu schön Joey zu schmecken, ihn zu berühren... Als Setos Zunge um Einlass bat, konnte Joey nicht anders und öffnete seine Lippen einen Spalt, um Seto willkommen zu heißen. Wenn Seto den Anfang machte, dann konnte er einfach nicht widerstehen... Zärtlich hieß Joey die Besucherin willkommen und ein leichter Schauer rieselte ihm den Rücken herunter. Die zärtliche Begrüßung seiner Zunge beschleunigte Setos Herzschlag noch mehr, vorsichtig ging seine Zunge auf Erkundung und streichelte die Bewohnerin. Joeys Hand wanderte zu Setos Haaren und suchte Halt in ihnen. Ein Schauer durchlief Setos Körper, als er Joeys Hand zwischen seinen Haaren spürte. Er wollte diese Berührungen – nur mehr wollte Seto noch nicht. Das war Joey gegenüber nicht fair, ungern löste Seto deshalb den Kuss. Joey seufzte auf, als Seto den Kuss wieder löste. Joey hätte Seto gerne noch ein wenig länger geküsst... aber dieses vorsichtige Herantasten hatte so etwas Unschuldiges an sich, dass er ganz kribbelig wurde... Fragend schaute Joey Seto mit seinen braunen Augen an und nickte... Ja, er konnte Seto verstehen, wenn er es jetzt beenden wollte... Seto sollte wollen, was er tat, es sollte ihm gefallen – und er sollte sich nicht überfahren fühlen, das hatte er nicht verdient. Inzwischen war es schon spät geworden, Seto nutzte das aus und räusperte sich. „Es ist besser ich gehe zu Bett. Ich...“ Seto wusste nicht, was er noch sagen sollte – er hätte es Joey gerne erklärt, doch fand er nicht die richtigen Worte. Jetzt erst zog Seto auch seine Hand zurück, die immer noch mit Joeys Haaren beschäftigt war. Schließlich sagte Seto leise: „Es wäre dir gegenüber nicht fair.“ „Schon gut, ich versteh dich.“, antwortete Joey warm. Ja, Joey verstand Seto wirklich. Wie war das noch mal mit Mahou gewesen? Mahou war zärtlich und sanft zu ihm gewesen – und behutsam... er hatte ihn ganz langsam an die Liebe herangeführt, wenn er selbst auch ziemlich ungeduldig war, aber Mahou wusste ihn zu bremsen, so lange es noch nötig war... und später zeigte er ihm, wie er mit seiner überschüssigen Energie am Ende seiner Schicht umgehen konnte. Jetzt war er an der Reihe, geduldig zu sein... Wie schon einmal, nahmen Seto Joeys Worte den Druck etwas tun zu müssen, zu dem er noch nicht bereit war. Bevor er nun zu Bett ging wechselte er ganz bewusst das Thema. „Hast du Lust morgen früh ein paar Runden zu joggen?“ Seto lächelte. „Konditionstraining vor den Kampfsportübungen. Falls du noch Interesse daran hast.“ Seto stand auf und sah abwartend in Joeys Augen. „Morgen ist Sonntag, da ist in der Frühe nicht viel los.“, versuchte er Joey zu locken. Joeys Augen leuchteten auf, rauskommen und sich ein wenig auszupowern lockte ihn sehr. „Ja, gerne komm ich mit, und hinterher dann Training?“, erkundigte Joey sich neugierig. „Wann soll ich aufstehen?“ „Ja, ich hab das Training in letzter Zeit etwas vernachlässigt.“, erwiderte Seto, „Am besten laufen wir um sieben Uhr los. Wenn wir meine übliche Runde nehmen, sind wir gegen neun wieder zurück. Dann gibt es Frühstück.“ Jetzt war er neugierig, ob Joey das so hinnahm. Joey schluckte etwas... zwei Stunden? Wie schnell Seto wohl laufen würde? Die Zeit schreckte ihn nicht... „Nimmst du auf mich Rücksicht, wenn ich nicht so schnell bin, wie du?“, forschte Joey unsicher nach. Seto musste grinsen. „Klar – einzige Bedingung ist, es wird gelaufen, nicht gegangen und nicht absichtlich getrödelt. Wenn du das machst, hast du mit Zitronen gehandelt und musst alleine nach Hause.“ Natürlich würde Seto Joey nicht alleine lassen, die Strecke, die er nehmen wollte kannte er in- und auswendig, Seto wusste genau, wie und wo er laufen musste, um Joey im Auge zu behalten. „Solange du mich nicht alleine stehen lässt, ist alles in Ordnung. Ich bin schon lange nicht mehr gelaufen, also kann ich dir auch nichts darüber sagen, wie fit ich bin. Aber mal so richtig auspowern, dass kann ich ganz gut gebrauchen.“, antwortete Joey ehrlich. „Wir werden morgen ja sehen, wie es um deine Fitness bestellt ist.“ Bis eben hatte Seto noch gegrinst, doch nun sagte er ernst: „Dieses Training, das Joggen und mein Katana sind ein Teil meines Lebens, diese Dinge sind für mich wichtig, um meine Wut im Zaum zu halten. Sie powern mich aus, der Kampf mit dem Katana lenkt meinen Zorn in die richtigen Bahnen... Ich will dir damit sagen, dass ich in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehe. Wenn du dich darauf einlassen willst, gibt es kein zurück mehr, nicht mit mir. Gern bringe ich dir bei, was ich gelernt habe, aber ich erwarte, das du das alles mit gleicher Ernsthaftigkeit siehst, wie ich.“ Setos Blick war ernst, als er das sagte. Im tiefsten Innern wusste Seto, das es für ihn auch kein Zurück mehr gab, wenn er sich ganz auf Joey einließ. „Absolut.“, nickte Joey. Seto hatte ihm eben einen tiefen Einblick in sein Leben gezeigt, und dafür war er ihm sehr dankbar. Außerdem wollte Joey wirklich den Umgang mit dem Katana lernen... bedeutete es für ihn doch, mehr Zeit mit Seto gemeinsam zu verbringen. „Gut, dann sehen wir uns um sieben wieder. Schlaf gut.“ Seto verschwand noch mal im Badezimmer, um danach in sein Zimmer zu gehen. „Danke, du auch. Ich geh dann jetzt besser auch schlafen.“, verabschiedete Joey Seto und wartete darauf, dass das Bad wieder frei wurde. Am nächsten Morgen wartete Seto auf den Blondschopf – er selbst war schon fertig angezogen. Während er wartete, legte Seto die Strecke fest, die sie laufen wollten, und überlegte sich auch mehrere Möglichkeiten, sie nach Bedarf abzukürzen. Er war neugierig, wie sich Joey schlagen würde. Genervt stellte Joey – um halb sieben – den Wecker aus. Wer kam denn auf die bescheuerte Idee, den Wecker zu dieser nachtschlafenden Zeit klingeln zu lassen? ... Ach ja, das war er ja selber... ‚Na, toll...’, dachte Joey, ‚...und weshalb?’...Stimmt ja, er wollte ja mit Seto zusammen ’ne Runde laufen. Schnell war Joey aus dem Bett und hoffte, dass die Dusche frei war. Joey hatte Glück, im Bad befand sich niemand, so konnte er sich seinen ‚Schlafkater’ abduschen und zu einem Menschen werden, denn sonst würde das Ganze ziemlich verdrießlich werden. Pünktlich um sieben stand er in der Küche und blickte Seto mit erwartungsvoll, fröhlichen Augen an. „Morgen, Seto, ist ein Schluck Kaffee noch drin?“ „Morgen... nein, kein Kaffee, wir laufen gleich los.“ erwiderte Seto und begab sich zur Tür. „Wir wärmen uns erst auf, dann bestimmst du das Tempo.“ Nach nicht ganz zwei Stunden kamen sie wieder zurück, Joey hatte sich gar nicht so schlecht geschlagen. Seto hatte sich nach Joeys Tempo gerichtet, hatte es aber immer wieder mal stark angezogen, um dann wieder ruhiger zu laufen. Sicher, sich selbst hätte Seto wesentlich mehr abverlangt, aber er wusste auch, wo seine Grenzen lagen und wie weit er noch darüber hinausgehen konnte. Von Joey wusste Seto es noch nicht, er hatte auch keine Ahnung, ob Joey es selbst wusste. Aber es hatte Seto Spaß gemacht mit Joey zu laufen und wenn dieser jetzt regelmäßig lief, konnte er zu einer echten Herausforderung für ihn werden. Joey kam ziemlich erschlagen wieder in Setos Wohnung an. Er war ein paar Mal kurz davor gewesen aufzugeben, aber Seto hatte, wie durch ein Wunder, immer genau dann das Tempo zurück genommen. Und so schaffte er es mit Seto mitzuhalten. Aber jetzt freute Joey sich wirklich auf eine heiße Tasse Kaffee, noch bevor er sich duschen ging. Wenn Joey jetzt gedacht hatte, es gäbe ein richtiges Frühstück, hatte er sich getäuscht – es gab nur Wasser, etwas Obst und Milch. Seto Begründung lautete: „Sich vor dem Training den Magen vollzuschlagen geht nicht. Aber keine Sorge, wenn wir mit dem Training fertig sind, machen wir uns was Richtiges zum Frühstück.“ „Wie, jetzt keinen Kaffee? Seto, das meinst du doch nicht ernst, ich brauch endlich meinen Kaffee.“, meinte Joey entsetzt. Ohne zu duschen konnte er ja noch weiter machen, doch aber nicht ohne seinen Kaffee... „Keinen Kaffee. Ich trink ja auch keinen und ich ernähre mich praktisch von ihm. Wir gehen gleich in den Trainingsraum, bevor wir kalt werden.“ Seto ging Richtung Dojo und blieb noch mal stehen. „Oder kneifst du?“, fragte er provozierend. „Natürlich kneif ich nicht.“, empörte sich Joey und beeilte sich hinterher zu kommen. „Alles wie du willst.“, ergab er sich Setos Anordnung. Seto hatte auch nicht damit gerechnet, das Joey jetzt schon aufgab. Neugierig betrat Joey hinter Seto den Trainingsraum. Seto ließ sich von Joey die Grundhaltungen zeigen, er wollte wissen, was dieser noch davon wusste, und Joey war mit Feuereifer dabei. „Du darfst nicht zu ungeduldig sein, gehe immer bewusst in jede Haltung, du musst mit deinen Gedanken immer bei den jeweiligen Übungen sein, dann fällt es dir auch mit der Atmung leichter.“, erklärte Seto Joey und bremste ihn dadurch etwas aus. „Verwende die Energie für deine Bewegungen.“, fügte er noch hinzu. Wieder stand er nah bei Joey und korrigierte ihn. Joey hörte Seto zu und konzentrierte sich auf seine Übungen. Es war ungewohnt, nicht so spielerisch, wie bei Mahou, als er ihm die Verwandlung nahe brachte, aber genauso spannend. Nach einer Weile ging es immer leichter, und er schaffte es auch leichter, Atmung und Bewegung in Einklang zu bringen. Seto zeigte Joey noch ein paar neue Übungen, nach einer Stunde beendete er dann seine Unterweisung. „Du lernst schnell. Wenn du dich auch noch aufraffen kannst zu trainieren, kommst du schnell voran.“, sagte Seto anerkennend und fügte grinsend hinzu: „Jetzt halte ich dich nicht mehr von deinem Kaffee ab.“ „Erst, wenn du auch deinen Kaffee trinkst.“ Jetzt hatte Joey der Ehrgeiz gepackt. „Wenn ich deinen Trainingsraum auch benutzen darf, wenn du nicht da bist?“ Abwartend schaute Joey zu Seto. „Natürlich kannst du hier rein, dafür ist er ja da. Geh du ruhig vor. Ich will noch mit dem Katana trainieren.“, gab Seto zur Antwort. „Nein, ich warte auf dich. Kann ich auch ein Katana haben?“, erkundigte sich Joey bittend. Seto ging zu dem Nebenraum um sein Katana zu holen und als er damit wieder zurück kam antwortete er: „Ja, kannst du... in zwei Jahren vielleicht, wenn du hart trainierst. Vorher gebe ich es dir nicht. Ich zeige dir auch warum.“ Er zog die Klinge, dann fuhr er ganz sacht über eine abstehende blonde Locke. Leicht fielen die einzelnen Haare zu Boden. „Da war noch nicht mal annähernd Kraft mit im Einsatz. Ich will nicht, das du dich verletzt.“, ergänzte Seto seinen Satz. „Aber das andere Dings, das du mir schon mal gegeben hast, kann ich das nicht haben?“, fragte Joey leicht enttäuscht. Seto schüttelte den Kopf. „Erst müssen die Grundlagen vorhanden sein, dann erst wird darauf aufgebaut. Du fängst bei einem Cocktail doch auch nicht mit der Dekoration an, oder etwa doch?“ „Ähm, nein... tu ich nicht... aber was hat ein Cocktail mit dem Training zu tun?“ Joey wollte doch auch mit so ’nem Schwert herumwirbeln... „Aber ich bin doch schon Gut, hast du gesagt...“ Joey schaute Seto bittend mit seinen braunen Augen an. Seufzend meinte Seto: „Ich hab gesagt, du lernst schnell, aber SO schnell nun auch wieder nicht. Ich mach dir einen Vorschlag: stell dich an die Seite und sieh mir bei dem Training zu und dann beantworte dir ganz ehrlich die Frage, ob du schon dazu bereit bist. Und das, was ich kann, ist nichts zu dem, was Meister Fudo beherrscht... wenn er einwilligt, kannst du uns dann auch mal bei einem gemeinsamen Training zu sehen.“ Es war schwer diesen braunen Augen die Bitte abzuschlagen, aber Joey war noch nicht soweit. „Na, Gut“, gab Joey sich geschlagen, „dann noch nicht. Aber ich mach so lange weiter, wie du auch trainierst.“ Davon ließ sich Joey nicht abbringen. Er suchte sich eine Ecke aus, und machte immer wieder konzentriert die Übungen, die Seto ihm gezeigt hatte. Nur ab und zu ließ er einen bewundernden Blick zu Seto wandern. Zum Glück hatte Joey es eingesehen und Seto begab sich auf die andere Seite seines Dojos, nahm seine Grundhaltung ein und hatte im nächsten Moment alles um sich herum vergessen. Lange hatte er nicht mehr mit ganzer Kraft trainiert, das holte er jetzt nach. Fast zum Ende seiner Trainingseinheit, holte er sich noch eine fest gewickelte Bambuspuppe. Diese Art gewickelter Bambus simulierte den menschlichen Körper perfekt. Er stellte sich davor auf, mit wenigen Hieben war von der Puppe nichts mehr übrig. Zufrieden mit sich machte Seto für heute Schluss. Als Seto die Bambuspuppe herausholte, hielt Joey unwillkürlich die Luft an, und als diese vollkommen zerstört war, schluckte er ziemlich heftig. Das nannte er mal eine Technik und eine Kraft... Joey nahm sich fest vor, ganz hart zu trainieren, damit er das eines Tages auch konnte. „Bist du jetzt bereit für einen ausgiebigen Brunch?“, erkundigte sich Seto lächelnd bei Joey. „Und wie.“ Erst in diesem Augenblick machte sich Joeys Magen bemerkbar, das aber mit aller Macht. „Ich hab einen riesigen Hunger.“ „Gut, ich denke wir sollten zum Essen irgendwo hingehen. Ehrlich gesagt, dauert es mir zu lange, bis wir alles fertig haben. Da wir ja nicht zusammen unter die Dusche können, schlage ich vor, du machst den Anfang. Ich räum hier inzwischen auf, dann mach ich mich schnell fertig. Oder hast du Einwände?“, schlug Seto vor, das Training hatte länger gedauert als gedacht. „Oh, unter die Dusche kann man auch zu zweit gehen.“, hätte Joey fast geantwortet, schluckte seine Antwort aber im letzten Augenblick herunter. „Ist gut, ich beeile mich.“, antwortete er stattdessen und begab sich schnell unter die Dusche. Seto machte ja so eine gute Figur, wenn er kämpfte... wäre er nicht schon in ihn verliebt, so wäre es aber spätestens ab jetzt der Fall gewesen. Joey ließ das warme Wasser über seinen Körper laufen, und genoss es, sich den ganzen Schweiß abzuwaschen. Doch als seine Hände seinen kleinen Freund berührten, musste er auf einmal aufstöhnen. Es ging nicht anders, mit Setos Bild im Hinterkopf, wie er ganz konzentriert kämpfte, erleichterte er sich selbst. Schnell waren alle Spuren mit dem fließenden Wasser verschwunden, und er trat aus der Dusche heraus, um das Bad für Seto frei zu räumen. Nur mit einem Handtuch bekleidet öffnete er die Tür.... Seto war mit Aufräumen fertig und wollte sich seine Sachen aus dem Schlafzimmer holen, als er unvermittelt Joey gegenüber stand, der nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad kam. Sein Blick wanderte über Joeys Körper, und gleich schlug sein Herz viel schneller. Seto hatte nicht gewusst, das Joey einen SO gut gebauten Körper hatte... Nur mit Mühe konnte er seine Augen von diesem Anblick losreißen. Er beeilte sich seine Sachen zu holen und verschwand schnell im Bad. Sein Herz schlug immer noch heftig, während Ihm Joeys Bild nachhing. Es regte sich jemand, dem das doch sehr gefiel, was da kommen könnte. Seto ignorierte es geflissentlich, und mit ziemlich kaltem Wasser ging es auch ganz gut. Er hielt sich nicht länger als nötig unter der Dusche auf, zog sich schnell an und verließ das Bad. Der Blick in Setos dunkle blaue Augen, und Setos Blick über seinen Körper ließen Joeys Herz schneller schlagen, und sein Blut in die Mitte seines Körpers wandern. Viel verhüllte das Handtuch nicht, aber es reichte, um seinen kleinen Freund bedeckt zu halten. Obwohl.... Joey war sich nicht so sicher, ob es ihm anders nicht vielleicht lieber gewesen wäre... langsam ging er in sein Zimmer und suchte sich etwas zum Anziehen heraus. Nur, das Anziehen gestaltete sich als etwas schwierig, doch das feste Denken an seine Alte Chemielehrerin half Joey dabei, sein Problem zu beheben. Aus dem Bad kommend sah Seto, das Joey noch nicht da war und so ging er in sein Zimmer. Seto musste sich immer noch beruhigen, es waren ungewohnte Gefühle, die ihn aufsuchten, und mit denen musste er erst mal fertig werden. Sein kleiner Freund meuterte immer noch etwas, dass ihm keine Beachtung geschenkt worden war, nur eine eiskalte Dusche... Seto rief sich die Wasserleiche in allen Einzelheiten ins Gedächtnis, das erzielte dann endlich die gewünschte Wirkung und er hatte sich wieder im Griff, vorerst jedenfalls. Er hörte Joey aus dem Zimmer kommen, er steckte sich noch seine Geldbörse ein und verließ sein Zimmer. „Fertig, können wir dann los?“ Seto Magen unterstrich die Frage sehr deutlich. Etwas verschämt trat Joey aus seinem Zimmer heraus, es war immer noch eine leichte Beule in seiner Hose, und der Anblick Setos machte es nicht leichter für ihn. „Nicht wirklich.“, meinte Joey verlegen lächelnd. „Aber wir können trotzdem gehen.“ Seto wandte sich von Joey ab... wie war das noch mit der Wasserleiche? Wie sah die noch aus? „Es ist kalt draußen, du solltest einen Mantel anziehen.“, empfahl er. Er wollte Joey nicht anstarren und schon gar nicht in dessen Schritt... Seto versuchte weiterhin an die Leiche zu denken. Aber, wenn er DAMIT weitermachte, hatte er bald keinen Hunger mehr, dann würde ihm der Appetit vergehen. „Ja, ein Mantel wäre nicht schlecht. Es ist wirklich etwas Kühl draußen. Du solltest auch einen Mantel anziehen.“, meinte Joey lakonisch. Wenn Seto sich so fühlte, wie er aussah, dann ging es ihm gerade nicht sehr viel anders, als ihm selbst. „Wenn wir nicht gleich gehen, dann dauert es auch nicht viel länger, wenn wir uns was schnelles Kochen.“ ‚Wenn wir zum Kochen kommen’ dachte Seto, griff sich seinen Mantel und warf ihn sich über. Seto ging zur Tür, um sie zu öffnen... in einem Lokal zu essen, schien ihm sicherer zu sein. „Dann komm und steh da nicht rum.“, versuchte er sich in seine Knurrigkeit zu retten. „Ich komm ja schon.“, beeilte Joey sich zu sagen. Seto hatte Recht, herumstehen half ihnen auch nicht weiter. „An was hattest du so gedacht?“, fragte Joey neugierig. „Ein Essen bei den einsamen Menschen?“ „Wenn es dir recht ist, wir können auch aufs Land raus fahren und dort in einem Restaurant essen. Es gibt dort auch ein paar nette Lokale.“, schlug Seto vor. Immer noch stand er an der Tür und sah Joey jetzt wieder direkt an. „Lieber nicht so weit.. .. mein Magen mag längere Autofahrten nicht mehr, bitte irgendwas in der Nähe.“, flehte Joey. Sein Magen machte sich langsam schmerzlich bemerkbar, und löste sogar den kleinen Joey mit seiner Dringlichkeit ab, was Joey mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Seto schmunzelte, bis zum Diner hatte er sich wohl auch wieder beruhigt. Endlich öffnete er die Tür grinsend fragte er, „Sollen wir zu Fuß gehen, ist eigentlich nur eine halbe Stunde von hier.“ „Willst du mich foltern?“, stöhnte Joey. „Bis dahin bin ich längst verhungert.“ „Das habe ich mir gedacht, ich übrigens auch. Aber die Idee mit dem Foltern ist nicht schlecht, die merk ich mir.“ „Wag dich.“, protestierte Joey, bevor er Seto folgte. Doch eine halbe Stunde später, mit etwas in dem Magen, ging es Joey schon wieder besser. Zufrieden blickte er auf seinen Teller, der noch etliches an nahrhaften Dingen vorzuweisen hatte, und aß, zufrieden lächelnd, die zweite Hälfte seiner Mahlzeit. Seto lehnte sich zufrieden zurück, er war satt und trank jetzt seinen Kaffee – was wollte er mehr... Sein Blick ruhte auf Joey, die Situation von vorhin ging ihm durch den Kopf. Joeys Anblick hatte ihn so angeheizt, in dem Moment wären ihm seine Bedenken völlig egal gewesen. Das stellte Seto mit einem leichten Schrecken fest, aber wirklich nur mit einem ganz leichten Schrecken. Wie magnetisch angezogen, schaute Joey auf und direkt wieder in Setos blaue Augen. Er schien es immer zu spüren, wenn dieser ihn ansah, so wie jetzt auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)