Sitaara von NarutoNinja (Sternenlicht) ================================================================================ Kapitel 1: Brüder ----------------- Madan war nervös und fühlte sich furchtbar fehl am Platz. Die Krawatte um seinen Hals war viel zu eng geschnürt und es kostete ihn alle Mühe, den Drang zu widerstehen, sie etwas lockerer zu machen. Vor ihm saßen fünf Männer in einer Reihe, allesamt mit finsteren Gesichtern, die sich sorgfältig seine Bewerbungsunterlagen durchlasen, wofür sie schrecklich lange brauchten, obwohl es nicht sonderlich viel zu lesen gab. Eine kleine Fliege flog summend durch die Luft, ließ sich auf seine Nase nieder. Madan blinzelte und versuchte sie wegzupusten, doch das kleine Ding blieb beharrlich sitzen. Er pustete abermals ohne viel Erfolg. Gerade, als er sie mit der Hand verscheuchen wurde, ließ ihn eine brüchige Stimme heftig zusammenzucken. „Mr. Khan.“ „Ja, Sir?“ Madan zwang sich zu einem Lächeln, als er in das ernste Gesicht des ältesten Mannes blickte, der langsam seine Brille abnahm. „Mr. Khan“, setzte der Mann von neuem an. „Warum haben Sie sich hier beworben?“ „Weil ich hier arbeiten möchte, Sir“, antwortete Madan. „Wissen Sie, Sir, seit ich zum ersten Mal hier in Bombay war, wollte ich immer für Ihr Unternehmen arbeiten. Als ich das Gebäude hier zum ersten Mal sah, sagte ein Stimmchen zu mir, „Madan, das ist es“, verstehen Sie?“ „Mr. Khan. In Ihren Unterlagen steht, dass Sie Geschichte und Literatur studiert hätten.“ „Das stimmt.“ „Aber Sie haben Ihr Studium abgebrochen. Ist das korrekt?“ „Korrekt, Sir.“ „Und dennoch haben Sie sich hier beworben?“, fragte der alte Mann mit vorwurfsvoller Stimme. „War Ihnen denn nicht klar, dass wir ein vollendetes Studium verlangen?“ „Das war mir klar, Sir. Aber vielleicht könnten Sie ja dieses Mal eine Ausnahme machen?“ Mit seinem besten Hundeblick, sah er jeden der Männer eindringlich an, doch sie schienen sich nicht für ihn zu interessieren. Er seufzte schwer. „Bitte, Sir. Ich brauche dringend einen Job. Ich bin sehr kreativ, pflichtbewusst, immer Pünktlich-“ „Das ist alles schön und gut, Mr. Khan, aber es reicht uns nicht. Sie können gehen.“ Madan sah den Mann einen Moment an, versuchte noch etwas zu erwidern, doch dann stand er mit einem gezwungenen Lächeln auf. „Ich danke Ihnen trotzdem, dass Sie mir eine Chance gegeben haben.“ Chance. Was für eine Heuchelei. Seit eineinhalb Jahren schon bemühte sich Madan bereits um eine vernünftige Arbeit, doch bis jetzt war er immer abgelehnt worden, selbst bei den Ausbildungsstellen. Man empfang ihn, doch man schickte ihn sofort wieder weg. Es gab kaum noch einen Ort in Bombay, wo er sich noch nicht beworben hatte. Hin und wieder gelang es ihm, einen Minijob zu ergattern, doch sie hielten nie lange, und wenn er endlich einmal was in Aussicht hatte, hieß es am Ende immer, dass er entweder über- oder unterqualifiziert war. Madan konnte es nicht mehr hören. Die ganzen Ablehnungen machten ihn noch ganz krank. Doch was konnte er schon tun? Sicher, wenn er die Möglichkeit hätte, könnte er sein Studium beenden, doch er konnte es sich nicht mehr leisten. Er konnte nur hoffen, dass er bei seiner nächsten Bewebung endlich genommen wurde. „Viel Glück“, mehr sagte der Mann nicht mehr. Mit erhobenem Kopf verließ Madan das Büro, dann ließ er niedergeschlagen die Schultern hängen. Eineinhalb Jahre. Eine lange Zeit. Er brauchte langsam dringend eine vernünftige Arbeit. Sehr dringend. Einen Moment blieb Madan stehen und ließ sein Blick aus einem großen Fenster schweifen. Bombay. Obwohl er noch nicht lange hier wohnte, kannte er fast jedes Fleckchen dieses Ortes. Er war beinahe überall gewesen. Madan musste plötzlich grimmig grinsen, als er daran dachte, welches Schicksal ihn hier hergeführt hatte. Der Mann, den er Vater genannt hatte, würde sich jetzt wahrscheinlich die Haare ausreisen, wenn er ihn jetzt hier so sehen könnte, in einem beinahe schäbigen Anzug und ohne Arbeit. Madan hatte eine mehr oder weniger schöne Kindheit genossen. Er war in Thrissur geboren worden, wo sowohl sein Großvater als auch sein Vater als Lehrer tätig gewesen waren. Madan hatte nur wenige Erinnerungen an seinen Vater, denn er war gestorben, als er sechs gewesen war. Sein Vater, Yamir, war an einem Abend zu Bett gegangen und am nächsten Morgen nicht wieder aufgewacht. Der Grund wäre ein plötzlicher Lungenkollaps gewesen. Einige Jahre nach dem Tod seines Vaters hatte seine Mutter Yamirs Bruder Raman geheiratet, einen stolzen Soldaten, mit dem sie etwas später einen weiteren Sohn gezeugt hatte, Samir. Madan hatte Raman sehr gerne gehabt, auch wenn sie oft aneinandergeraten waren, denn es gab eine Sache, die Madan mehr liebte als alles andere. Die Schauspielerei. Seit er klein war, träumte er davon eines Tages ein berühmter Filmstar zu werden, doch sein Onkel Papa hatte davon nichts wissen wollen. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen hatten sie sich darauf geeinigt, dass Madan erst einmal etwas Anständiges studieren sollte, bevor er machen konnte, was er wollte. Madan hatte sich nur bedingt an diese Abmachung gehalten. Als Studienfächer hatte er zwar Geschichte und Literatur belegt, aber er hatte sich auch im Theaterkurs angemeldet, was Raman niemals herausgefunden hatte, denn er und beinahe seine gesamte Familie waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Madan würde diesen Tag niemals im Leben vergessen können. Noch heute, Jahre danach, wurde er von schlimmen Albträumen geplagt. Besonders die erste Zeit nach dieser verhängnisvollen Nacht waren die schlimmsten Wochen seines Lebens gewesen. Er dachte oft an seine Familie, seine Großmutter, seinem Onkel Papa und besonders an seine Mutter. Nur sein Bruder war ihm geblieben. Samir. Madan tat alles was in seiner Macht stand, um das Leben seines schwerbehinderten Bruders zu erleichtern, doch es viel ihm Tag für Tag schwerer. Er war mit ihm nach Bombay gezogen, weil man hier dem Jungen besser helfen konnte, doch die Therapien waren teuer, sehr teuer. Wenn Madan nicht bald eine Arbeit fand, würde er sie nicht mehr bezahlen können. Die Gewissheit, seinem Bruder eines Tages sagen zu müssen, dass sie beinahe vollständig pleite waren, ängstigte ihn. Schon merkwürdig. Als Kind war ihm das Leben so einfach vorgekommen, doch jetzt wurde ihm die Härte auf schmerzhafte Weise bewusst. Jeder in Thrissur war überzeugt gewesen, dass aus ihm mal etwas werden würde, ein berühmter Hockeyspieler, ein Schauspieler, ein Lehrer oder ein Soldat, doch jetzt musste er hin und wieder als Straßenfeger jobben. Das Leben konnte wirklich grausam sein. Madan verließ das hohe Gebäude, lockerte endlich die verdammte Krawatte und zog sein Jackett aus, dass er sich über die Schulter warf. Es war ein schöner Tag. Die Sonne brannte vom fast wolkenlosen Himmel, Menschen tummelten sich in Scharen auf den Straßen. Irgendwo spielte jemand auf einer Trommel, doch die Schläge verloren sich im Lärm, der die Luft erfüllte. Madan schirmte sein Gesicht von der Sonne ab und blickte sich um. „Samir?“ Er sah ihn nicht. Unruhe wuchs in ihm. „Samir?“ Die Menschenmenge war zu dicht, um jemanden erkennen zu können. Madan begann zu suchen und entdeckte seinen kleinen Bruder schließlich an einem Trödelladen. „Samir!“ Samir drehte sich um und grinste ihn an. „Madan! Schau mal! Der Mann hier hat die neuen Hockeysammelkarten! Kaufst du mir welche?“ Mit gerunzelter Stirn trat Madan an den Stand heran. In Folie eingeschweißt waren viele Sammelkarten ausgestellt, die alle möglichen Spieler zeigten, doch das geübte Auge sah sofort, dass es sich um Fälschungen handelte. Die Fotos, die die Spieler zeigten, waren leicht verwackelt. Madan erkannte das sofort, doch Samir konnte es nicht erkennen. Seit seinem schweren Unfall saß Samir nicht nur im Rollstuhl, auf einem Auge hatte er auch ordentlich an Seekraft eingebüßt. Wenn er Pech hatte, konnte er sogar eines Tages erblinden. „Nicht heute, Samir.“ „Ach, komm schon, Madan! Bitte, bitte! Du weißt doch, wie sehr ich dieses Spiel liebe und das ich es nicht mehr spielen kann. Du würdest mein schweres Leben mit diesen Karten sehr erleichtern. Dann kann ich zumindest davon Träumen, eines Tages mit diesen Spielern zusammen zu spielen. Bitte, Madan!“ Samir setzte seinen besten Hundeblick auf, was Madan zum Schmunzeln brachte. Gespielt beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust. „Hast du keinen besseren Grund?“ Samir neigte leicht den Kopf. „Ähm, ich bin dein kleiner Bruder und du musst mich lieb haben? Damit ich in der Schule mit den Karten angeben kann? Weil ich so klein und hilflos bin? Weil ich auch ganz artig bin?“ Mit jedem Beispiel wurde sein Dackelblick dackeliger. Irgendwie hatte Madan das Gefühl, dass es ihm mit jedem Tag schwerer viel, seinem kleinen Bruder einen Wunsch abzuschlagen. Er war einfach viel zu weich. „Samir. Das sind bescheuerte Beispiele.“ Niedergeschlagen ließ der Junge den Kopf hängen. „Bitte, Madan.“ Liebevoll wuschelte Madan ihm durchs Haar und kniete neben seinem Rollstuhl nieder. „Samir. Du brauchst keine Karten. Ich habe etwas viel Besseres. Demnächst ist doch wieder ein Spiel. Was hältst du davon, wenn wir uns Karten kaufen und uns das Spiel ansehen? Dann siehst du deine Stars in Wirklichkeit und nicht auf diesen blöden Karten.“ Genauso gut hätte Madan Samir sagen können, dass von nun an jeden Tag Geburtstag war, so sehr freute sich der Junge. „Wirklich? Du bist klasse!“ „Wirklich.“ Madan grinste und hielt ihm die Hand hin. „Gib mir fünf.“ Samir schlug ein, nur um im nächsten Moment ordentlich durchgekitzelt zu werden. Danach griff der junge Mann nach dem Rollstuhl und schob den Jungen durch die Straßen Bombay. Die unterschiedlichsten Gerüche stiegen ihnen in die Nase, Händler schrien kreuz und quer über die Straßen. Überall lachten Filmstars von überdimensionalen Werbeplakaten. Madan mochte besonders eines gerne, ein großes Buntes mit dem absoluten Frauenschwarm Suresh Yadav, einem jungen, aber sehr talentierter, Schauspieler. Er stand schon von Kindesbeinen an vor der Kamera und war vielleicht ein oder zwei Jahre älter als Madan selber, der den jungen Mann um sein Talent bewunderte. Er hatte es nie jemanden gesagt, aber er würde unglaublich gerne mal mit ihm vor der Kamera stehen, ein Wunsch, der sich wohl nie erfüllen würde. „Madan?“, fragte Samir plötzlich, der dem Blick seines Bruders gefolgt war. „Wolltest du nicht auch mal Schauspieler werden?“ „Ja. Warum fragst du?“ „Weil ich es irgendwie klasse finden würde, wenn du mich von so einem Plakat angrinsen würdest. Das sähe bestimmt richtig toll aus und ich könnte mit dir richtig angeben.“ „Kannst du das nicht jetzt schon? Immerhin bin ich der beste Bruder der Welt!“ Stolz klopfte Madan sich mit der Faust auf die Brust. „Niemand ist so toll wie dein großer Bruder Madan Khan, den Bezwinger der bösen Monster unterm Bett und Eroberer der Hockeykarten!“ „Ja, schon. Aber bisher glaubt mir niemand das du der beste Bruder der Welt bist.“ „Dann sind das alles Idioten.“ Samir grinste. „Das finde ich auch, aber ich kriege immer Ärger, wenn ich das laut sage.“ „Dann sag es leise, sodass dich niemand hören kann.“ Der Junge nickte eifrig. „Geht klar. Aber Madan? Wie lief dein Bewerbungsgespräch? Hast du den Job?“ Madan schwieg für den Bruchteil einer Sekunde. „Nein. Ich war ihnen zu überqualifiziert.“ Samir seufzte enttäuscht. „Muss blöd sein, immer viel zu gut zu sein.“ „Ja, aber was soll man machen? Einfach weiter suchen. Irgendwann werde ich schon etwas finden.“ Madan fühlte sich schlecht, seinen Bruder zu belügen, doch er konnte nicht anders. Er konnte seinem Bruder einfach nicht sagen, dass er immer wieder Absagen erhielt, weil er sein Studium nicht beendet hatte und es nicht beenden konnte, da sein kleiner Bruder ihn zu sehr brauchte. Das hätte ihm nur Schuldgefühle bereitet und das wollte Madan nicht. Samir sollte eine möglichst glückliche Kindheit erhalten, trotz seiner schlechten Verfassung. „Warum versuchst du es nicht als Schauspieler?“, schlug Samir vor. „Da kann man nicht zu gut sein, denn um so besser desto besser, oder nicht?“ „Da hast du vollkommen recht. Ich werde mich mal umhören, ob es demnächst ein Casting gibt, bei dem ich mitmachen kann. Immerhin sind wir hier in Bombay.“ Samir wusste es nicht, doch die meisten von Madans Bewerbungen waren für Castings gewesen, doch man hatte ihn immer abgewiesen, denn er hatte nie eine richtige Schauspielschule besucht und sie brauchten Leute mit Erfahrungen, keine Amateure. Plötzlich wurde Samir ernst. „Papa sagte immer, dass Schauspielerei kein richtiger Beruf sei. Warum?“ Madan spürte einen leichten Stich in seiner Brust. Es war sehr selten, dass die beiden Brüder über ihre Eltern sprachen. „Weil es sehr schwer ist, in dieser Branche Fuß zu fassen. Onkel Papa meinte, dass man ohne Beziehungen nicht die geringste Chance hätte.“ Womit er nicht einmal wirklich falsch lag, dachte der junge Mann bitter. „Ich glaube, dass du es wirklich schaffen könntest“, sagte Samir bestimmend und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Du kannst alles. Immerhin bist du der beste Bruder der Welt. Die Fernsehleute wären blöd, wenn sie dich nicht nehmen würden. Du bist bestimmt gut. Egal was alle sagen mögen.“ Madan konnte nicht anders. Lächelnd schlang er seine Arme um seinen Bruder und drückte ihn fest. „Stimmt, sie wären blöd. Wenn sie mich nicht nehmen sollten, gehe ich ihnen halt so lange auf die Nerven, bis sie mich nehmen, sei es auch nur, um endlich ihre Ruhe zu haben. Was hältst du davon?“ „Finde ich gut! Du schaffst das bestimmt.“ „Du weißt nie, was du erreichen kannst, wenn du es nie versuchst. Wer weiß? Vielleicht werde ich einmal ein ganz großer Star? Weißt du was?“ Mit weit ausgebreiteten Händen stellte sich Madan vor seinen Bruder und strahlte ihn an. „Wenn ich ein Star bin, können wir alles machen, was wir wollen. Dann haben wir ganz viel Geld. So viel Geld, dass wir uns sogar unser eigenes Hockeyteam kaufen können! Vielleicht finden wir sogar einen Weg, dass es dir wieder besser geht.“ Samir erstarrte. In seinen großen, dunklen Augen bildeten sich Tränen, als er zu seinem Bruder emporblickte, der so viel Zuversicht ausstrahlte, dass es den Jungen beinahe überwältigte. Besser gehen. Diese Worte klangen wie Musik in seinen Ohren. Besser gehen. Diese Worte klangen so wunderschön. „Glaubst du wirklich?“ Langsam ließ Madan seine Arme sinken. „Alles ist möglich, Samir. Im Moment haben wir zwei es nicht leicht, aber ich bin mir sicher, dass es irgendwann wieder aufwärts mit uns beiden geht, denn immerhin sind wir zu zweit ein Team und als Team sind wir was?“ „Unschlagbar!“ „Ganz genau! Wir sind unschlagbar. Irgendwo da oben leuchtet bestimmt ein Stern für uns, dessen Licht uns aus der Dunkelheit führt. Wir müssen nur nach ihren Strahlen suchen.“ „Wo denn da oben?“ „Ich habe keine Ahnung. Im Moment sehe ich keine Sterne, aber vielleicht finden wir ihn ja heute Abend? Hey! Was hellst du davon, wenn wir heute auf dem Dach essen?“ „Auf dem Dach? Unterm Sternenhimmel? Da finden wir unser Sternenlicht bestimmt!“ Samir strahlte, doch dann legte sich ein Schatten über sein junges Gesicht. „Glaubst du wirklich, dass es mir irgendwann wieder besser geht?“ Madan sah ihm lange in die Augen, dann kniete er sich vor ihm nieder und ergriff sanft seine Hände. „Du erinnerst dich vielleicht nicht daran, Samir, aber als du im Krankenhaus im Koma lagst, habe ich dir ein Versprechen gegeben. Ich habe dir versprochen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um dir zu helfen. Daran werde ich mich immer halten. Ich verspreche es dir noch einmal. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit es dir wieder besser geht. Das ist ein Versprechen, dass ich auf jeden Fall behalten werde, egal was mit mir passiert, auch wenn es sieben Leben dauern sollte. Ich werde dir helfen, darauf hast du mein Wort als dein Bruder. Du bist das Licht in meinem Leben, du bist alles, was ich noch habe. Ich würde mein Leben dafür geben, nur dass es dir wieder besser geht. Ich werde immer bei dir sein, immer, egal was passiert. Ich werde nicht zulassen, dass es dir schlecht geht, hast du verstanden?“ Sanft legte Madan seine Hand auf Samirs Wange. „Hast du gehört, Champ? Es wird dir wieder besser gehen. Ganz bestimmt. Das schwöre ich dir.“ Samir sah ihn an und seine Augen füllten sich mit Tränen. Weinend warf er sich seinem Bruder um den Hals. „Ich will wieder laufen können. Und Hockey spielen. Ich will wieder so leben wie Früher, mit Mama, Papa und Oma. Ich vermisse sie so schrecklich sehr.“ „Ich auch, Samir, ich auch. Aber sie sind immer bei uns, auch wenn wir sie nicht sehen können. Ein Teil von ihnen ist immer bei uns und wird uns ein Leben lang begleiten. Aber ich bin jetzt dein Papa und ich werde mich um dich kümmern. Wir werden schon einen Weg finden, dass es uns beiden wieder besser geht, das verspreche ich dir. Ich verspreche es dir.“ Madan drückte seinen bebenden Bruder ganz fest an seine Brust, die Menschen ignorierend, die ihnen beim Vorbeigehen seltsame Blicke zuwarfen. „Ich verspreche es dir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)