Es war Nacht von Celest_Camui (Retro 2~) ================================================================================ Kapitel 2: Der Mond ------------------- Da war es wieder. Da war wieder dieses Gefühl. Dieses Gefühl von Feuer und Eis. Ich spürte wie meine Augen brannten und im Spiegel an der Wand erkannte ich den Grund dafür: Meine Augen leuchteten in einem Giftgrün, das wunderschön und angsteinflößend zugleich war. Was war das? Noch so ein Alptraum? Nein! Diesmal war es eindeutig real! Ich wollte nach Riku sehen, doch mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Plötzlich kamen mir Worte in den Sinn, die ich zuvor noch nie gehört hatte und die mein ganzes Leben verändern sollten. Geistesgegenwärtig murmelte ich diese Worte: ~Namida, Gloria.~ Immer und immer wieder, wie in Trance, sagte ich diesen Satz vor mich hin, lauter werdend, bis ich letztendlich schrie. In diesem Moment setzte ich eine so starke Energiewelle, das alles zu vibrieren begann und ich in Ohnmacht fiel. Ich hörte noch den Knall der fallenden Gegenstände um mich herum als alles plötzlich still wurde. Dann hörte ich diese Stimme wieder, die so bekannt und unbekannt zugleich war: ~Es nur ein Universum, jedoch viele Planeten, sie teilen dasselbe Schicksal, mit dir und mir.~ Ich weiß nicht mehr wie lange ich wohl Bewusstlos war, doch als ich das erste mal blinzelte konnte ich total verschwommen den Mond erblicken. Um mich herum waren zerrüttete Nebelschwaden. Meine Erschöpfung übermannte mich so sehr das ich gar nicht erst auf die Idee kam, mich zu fragen, was das eigentlich alles sollte. Doch plötzlich erinnerte ich mich an das was passiert war. Mit einem Ruck setzte ich mich auf und riss die Augen weit auf vor Schreck. Der Anblick der sich mir bot, war zugleich erschreckend, aber auch wunderschön. Ich lag mitten in einem Garten, voller seltsamer, aber auch sehr schönen Blumen, auf einem Podest aus Stein mit einem schönen weichen Samt Überzug. Über mir erstreckte sich eine echt überwältigende Glaskuppel, durch die man den Mond und ein paar langgezogene Wolken erkennen konnte. Allerdings war ich viel zu erschrocken um diesen schönen Anblick zu genießen. Was aber fast noch seltsamer war, war die Tatsache, das mein Haar gelockt und ordentlich zu einer Frisur gekämmt waren. Auf meinen Kopf thronte ein Diadem und ich trug ein Kleid das bis zur Tallie hauteng und danach ziemlich weit war. Doch bevor ich mich zurechtfinden, geschweige denn orientieren konnte, hörte ich auch schon eine Stimme hinter mir: „ Oh, na Prinzessin? Bist du endlich aufgewacht?“ Mit einem Schrecken der mir durch Mark und Bein ging, drehte ich mich um. „Woow, woww. Nicht erschrecken, wir tun dir nichts! Nur keine Angst.“ Hinter mir standen drei junge, gut aussehende Männer. Circa zwei Jahre älter als ich. Einer lehnte an einer Glaswand, hatte weiße Haare, wahrscheinlich gefärbt, und stand eher verschwiegen da, blickte nicht mal in meine Richtung. Der zweite grinste mir frech entgegen. Er war im Gegenteil zu seinem schweigsamen Freund nicht ganz in Schwarz gekleidet, sondern hatte einen eher ziemlich ausgefallenen Skaterstil, der aber zugegeben gar nicht so schlecht zu seinen blonden, längeren Haaren passte. Und der dritte, der mich angesprochen hatte, hatte fast so lange Haare wie ich, nur das seine schwarz und nicht blond waren, die er vornehm nach hinten gebunden hatte. Auch seine Kleidung, also alles in allem war sehr vornehm. Doch auch diesmal blieb mir nicht genug Zeit das was um mich herum geschah aufzunehmen. Denn er kam langsam auf mich zu, küsste meine Hand und sagte: „Ach, wie unhöflich von mir, einer jungen Dame noch nicht einmal meinen Namen zu verraten. Also, ich heiße Shi. Shi Ama.“ „Mein Gott! Hör sich einer mal wieder diesen Schleimer an. Tstststs ....“ „Anstatt mich schlecht zu machen, solltest du dich vielleicht auch mal lieber vorstellen.“ „Hm? Oh, yeah. Yo, ich bin Tsuyo Tsuki. Cool dich kennen zu lernen! Und unser schweigsamer Freund hier im Hintergrund ist Yuki Fuyu.“ Da ich mich, dank meinem Namen und meinen Kampfkunstkenntnissen, recht gut mit Japanisch auskannte, brauchte ich nicht lange, um herauszufinden was diese Namen zu bedeuten hatten. Shi Ama bedeutet soviel wie Dienen und Regen. Tsuyo Tsuki, Stärke und Mond, und Yuki Fuyu, Schnee und Winter. Wie ich später feststellen sollte passten diese Namen ausgezeichnet zu ihnen. Doch im Moment war ich noch relativ verwirrt. So brachte ich erst nach einigem Zögern meinen Namen heraus: „Hitomi. Hitomi Junkin. Sehr erfreut, ... hoffe ich jedenfalls.“ „Wussten wir schon.“, meinte Tsuyo. „Ist aber ein kleines Berufsgeheimnis.“ Er zwinkerte mir zu und ich lief ungewollt rot an, woraufhin er grinsen musste. „Mann kannst du nicht mal deine Aufreißertouren lassen?“ Shi wirkte etwas aufgebracht. „Pff, als ob die Weiber auf euch zwei nicht mindestens genauso stehen würden.“ Shi seufzte laut und schloss dabei die Augen. „... Das gehört hier jetzt nicht hin. Wir sollten sie erst mal auf ihre Ankunft vorbereiten.“ Jetzt traute auch ich mich endlich mich in das Gespräch einzumischen. „Ankunft?.... Wo bin ich hier überhaupt?“ „Oh, tut mir sehr Leid! Das kannst du ja nicht wissen! Willkommen auf Kangetsu.“ „Mhm... Kangetsu heißt doch Vollmond!“ „Vollmond? Was ist denn das? Kann man das essen? Schmeckt das gut?“ Fast unhörbar musste ich seufzen um ein Lachen zu unterdrücken. „Na, schau doch mal nach oben, das ist der Vollmond, so was muss man doch wissen!“ Verwirrt sahen mich Shi, Tsuyo und Yuki an, wobei Yuki es nicht so zeigte, denn ich merkte sofort, dass er ein super Pokerface hatte. Nach einem Zögern meldete sich, wie immer, Tsuyo zu Wort: „Yeah,... äh... also Mädel,... bei uns nennt man das Merkur!“ „WAS?“ „Merkur! Müssen wir`s dir etwa erst noch buchstabieren?“ das war das erste mal das sich Yuki auch an unserem Gespräch beteiligte, überhaupt das erste Lebenszeichen das er von sich gab, wobei ich fand das er sich das auch hätte sparen können. Verdutzt sahen wir drei uns an, wobei besagter junger Mann wieder aus der Reihe tanzte, wie immer eben. „Der... Merkur? Wisst ihr wie weit weg das hier dann von zuhause sein muss? Wir können bei uns nur einen Planeten mit bloßen Augen sehen und das ist der Mond.... Moment mal! Heißt das dass ihr auch keine Sonne und kein Tageslicht habt?“ „Hm? Die Sonne ist doch dieser riesige Stern aus Gas, oder? Nein, den sehen wir nicht, aber wir haben uns eine Ähnliche erfunden!“ „Moment. Wie jetzt? Ihr habt euch eine Sonne erfunden?“ „Ja, so in etwa. Wir haben eine Kapsel über die Decke des Sauerstoffs geschossen, die kurz danach implodierte und die nun als eine Gaskugel aus Licht ist um diesen Stern kreist.“ Ich war also auf einem Stern. Die Sache wurde ja immer besser und konnte es nur noch werden. In diesem Moment gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Warum bin ich hier? Was sollten diese Klamotten? Wer waren diese Leute eigentlich und warum war ich denn überhaupt auf einem Stern der den Merkur als Mond und eine künstliche Sonne hatte? Hatte ich meine Mathematikhausaufgaben gemacht? Oder sollte ich sie vergessen haben? Und wo war Kasi eigentlich? Würde sie sich denn keine Sorgen machen? Und meine Eltern, Lehrer und meine Klasse? Und Riku? Genau!!! Was war eigentlich mit Riku geschehen? Und so war ich es die unser zweiminütiges Schweigen unterbrochen hatte und das mit soviel Nachdruck das Shi und Tsuyo zusammenzuckten und Yuki mich nur leicht verständnislos ansah. „Riku!!! Wo ist eigentlich Riku???“ „Wer bitte?“ Shi war der erste der sich wieder gefasst hatte und mir diese Frage stellte. „Na Riku eben, der Junge der bei mir war als mich dieses seltsame Licht erfasste.“ Auf einmal erschreckten sie sich wieder, doch dieses Mal alle. „Da war noch jemand in dem Raum?“ „Ja, natürlich! Das sag ich doch schon die ganze Zeit!“ „Jetzt mach aber mal halblang! Erstens, woher sollen wir denn wissen das da noch so ne Type abhängt. Zweitens, musst du nicht gleich zur Furie werden, wenn dein little Boyfriend plötzlich weg ist und drittens, was geht uns das überhaupt an?“ Dieses Lebenszeichen hätte sich Yuki ebenfalls sparen können, war jedenfalls meine Meinung. Irgendwie war ich geschockt! Immerhin hatte ich allen Grund zur Annahme, dass das ihre Schuld war! „Ok! Das reicht! Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir zu sprechen? Freiwillig bin ich jedenfalls nicht hierher gekommen, ja?!? Und außerdem ist das doch alles total krank, du allem voran. Schickt mich gefälligst wieder zurück.“ In der Hitze dieses Wortgefechts, sollte es bald ein anderes Gefecht geben. Denn plötzlich wurden sie still und sahen durch die Fensterscheiben. „Oh yeah,...! Sie sind da!“ Tsuyo machte ganz plötzlich ein ernstes Gesicht. Mit einem Knall klirrten die Glasscheiben und ich sah dieselben Schattenwesen, die ich schon in meinen Träumen gesehen hatte. Yuki stellte sich fast schon reflexartig schützend vor mich. „Zeit unsere Prinzessin zu beschützen.“ Shi und Tsuyo stellten sich hinter mich und alle sagten: „ Namida, Gloria.“ Shi: „Proudstyle“ Yuki: „Icestyle“ Tsuyo: „Coolstyle“ „Nun probier`s du, Hitomi.“ „Spinnt ihr?“ „Frag nicht, tu`s einfach. Sag das was dir in den Sinn kommt.“ Viele Möglichkeiten gab es ja nicht um mich zu wehren, also musste ich mich wohl auf diesen, für mich noch hirnrissigen Plan einlassen: „Namida, Gloria. Moonstyle.“ Ich wurde in die Luft gerissen, und hatte ein weiteres Mal das Gefühl von Wärme und Kälte, Schwere und der Leichtigkeit. Und das Brennen der Flügel auf meinem Rücken. Als ich sanft zurück auf dem Boden landete, waren meine Knie so weich, das sie dem Gewicht meines Körpers nachgaben, und ich zu Boden sank. Fassungslos riss ich den Mund auf. Erst nach Hunderten von orientierungslosen Sekunden sah ich mich um und bemerkte, dass die anderen längst mitten im Kampf mit diesen „Dingern“ steckten. Plötzlich, wie aus dem Nichts, tauchte eine dieser Gestalten vor mir auf und sprang mich an. Ich hatte nicht mal mehr Zeit meinen Mund vor Schreck auf zu reißen, da stellte sich Yuki auch schon ein zweites Mal vor mich und wurde dabei sogar verletzt. Was danach geschah kann ich leider nicht sagen, denn, so peinlich mir das auch ist, ich bin in Ohnmacht gefallen. ------------------------------------------------------ Gott hab ich damals nen Müll produziert xD Hosted by Animexx e.V. 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