Wild Prärie von Vampire-Hero ================================================================================ Kapitel 4: Ein schwacher Moment ------------------------------- Staub wirbelte auf der trockenen Sandebene hoch, als die Pferde von ihren Besitzern entlanggetrieben wurden, die ihrem Oberoffizier John Cunningham folgten. Er führte sie weit fort, da der nächste Stamm etwas abseits lag. Doch war er seit beginn des Aufbruchs nicht mehr bei seiner Mission. Dafür nahm viel zu sehr eine gewisse Rothaut seine Gedanken ein und er glaubte sogar sein kleines Wildkätzchen direkt vor sich zu sehen, mit seinen goldenen Saphiren. Ihm machte nämlich die Aussage seines Freundes Kopfzerbrechen und ob es jetzt klug war den Kleineren alleine zu lassen. Er hatte vor dem Ritt sein Kätzchen noch gefüttert und seine volle Blase in einem kleinen Topf entleeren lassen. Den entleerten Saft hatte er durch das Fenster im Hinterhof weggeschüttet und dann saubergemacht. Dies war zwar aufwendig, aber praktisch. Musste man den jungen Mann nicht extra dafür von seinen Fesseln lösen. Und worauf John stolz war, dass sein süßes Kätzchen Stubenrein war und brav mit machte. Wenn auch wiederwillig, aber beiden war klar, dass der Jüngere sonst in seinem eigenen Saft schmoren müsste, was ihm genauso wenig gefiel, wie John. Zumal er seit dem Auftrag eh wenig Zeit für die Rothaut hatte, als dass er sich noch um weitere Sperenzien kümmern konnte. Ein Lächeln erschien in seinem Gesicht, als er daran dachte, dass er zwar ein stures Wesen eingefangen hatte, aber dennoch von ihm fasziniert war. Jeden Tag aufs Neue konnte er nicht genug davon bekommen, wenigsten abends die Stunden mit ihm in Ruhe zu genießen, während er mit ihm sprechen konnte. Dabei konnte er ihm sogar offen seine Gefühle darlegen und wie er selbst von dem jungen Mann verwirrt wurde, ohne Angst dabei haben zu müssen, sein Gesicht vor dem anderen zu verlieren. Aus den Augenwinkeln bemerkte John, wie er von Hillary, seinem Unterkommandanten, gemustert wurde. John bemerkte seinen Fehler und fasste sich, um wieder sein ernstes Gesicht zu machen. Sein Mund verzog sich zu einer schmalen und ausdruckslosen Miene und seine Augen blickten kühl nach vorne. So als würde er sich nichts anmerken lassen, dass er eben bei einer merkwürdigen Situation erwischt wurde. Er musste sich zusammenreißen, wenn er nicht zu viele Fragen beantworten wollte. Und eine davon wurde ihm auch prompt von Hillary gestellt. Dieser hatte zu ihm aufgeschlossen und in so gemächlichem Ton gefragt, dass nur John sie hören konnte: „ Alles okay, Cunningham? Sie sahen etwas abwesend aus. “ „ Mag schon sein “, stimmte ihm John zu. „ Ich hab nur ein ungutes Gefühl seit wir los geritten sind. “ „ Wegen dem westlichen Stamm? “ hakte Hillary weiter, während sich auf Cunninghams Miene nichts veränderte. „ Oder hat es etwas mit deinem eingefangenen Indianer zu tun? “ Kurz fiel Johns aufgesetzte Miene in sich zusammen, ehe er sich räusperte und wieder fing. „ Ich weiß nicht, was ihr meint “, versuchte John ruhig abzustreiten, während er die bohrenden Blicke des Blondgelockten jungen Mannes neben sich spüren konnte. „ Kommen sie Sir, mal unter uns: Ihnen bedeutet diese Rothaut doch etwas oder? “ „ Sie maßen sich ziemlich viel an, Hillary “, wehrte John scharf ab. „ Nein Sir, ich spreche nur das aus, was eh schon seit Wochen im Lager vermutet wird. Und an ihrer Reaktion würde ich mich sogar bestätigt fühlen. “ Überrascht riss John seine Augen auf und wollte erst etwas erwidern. Doch war sein Hals plötzlich trocken und er wusste nicht, was er sagen sollte. Und das schlimmste, jetzt hatte er mehr denn je Angst um sein süßes Kätzchen. Wenn nämlich im ganzen Lager bekannt war, was für Gefühle er für diesen jungen Mann hegte, dann… dann… Gott dann würde man sicherlich zuerst ihn rausschmeißen und sich dann die Rothaut vornehmen. Unbewusst hatte John seine Zügel straffer gezogen und er biss verhemmt seine Zähne aufeinander, während er eine Lösung für sein Problem suchte. Doch kam ihm Hillary zuvor, als er beschwichtigend zu ihm meinte: „ Ich habe mit den Männern geredet und auch ihrem Freund Damian. Wir werden nichts an unseren Auftraggeber weiter senden. Im Gegenteil sie haben bewiesen dass sie sich gut um ihre eingefangene Rothaut kümmern und trotzdem noch taktisch beherrscht und vorrausschauend uns zu unseren Zielpunkten führen. Ich denke mal, dass sie es sich mehr als verdient haben, den Jungen zu behalten. Immerhin ist es ein besseres Schicksal, als Tod zu sein. “ „ Wirklich? “ John blickte nachdenklich vor sich, ohne wirklich etwas zu fixieren. „ So habe ich es nie gesehen, aber wie ich schon zu Damian meinte, ich möchte diesen Jungen nicht mehr wehtun. Bei ihm bekomme ich richtig de Drang ihn beschützen zu wollen. Vielleicht habe ich deshalb auch ein schlechtes Gefühl in immer solange alleine zu lassen. “ „ Verständlich, Sir. Ich denke, jeder braucht eine Person der er vertrauen kann und die ihm etwas bedeutet. Wollen sie nicht lieber zurückreiten und heute mal den Tag ausklingen lassen. Dann können sie sich ganz um die Rothaut kümmern und gleichzeitig ihrem Gefühl nachgehen. “ „ ... “ „ Sir? Wenn es ihnen sorge bereitet wegen unserem heutigen Stand, dann kann ich sie beruhigen. Ich habe mir gestern noch einmal das Gebiet auf der Karte angeschaut und heute Morgen hatten wir noch das Gespräch geführt, wie wir vorgehen sollten. “ „ Stimmt “, gab ihm John Recht. „ Okay, dann übergebe ich dir für heute die Führung. Und ich hoffe dass unser Gespräch unter uns bleibt. Die Gerüchte die zurzeit umgehen reichen zur genüge aus. “ „ Keine Angst Sir, sie können sich auf mich verlassen. “ „ Das weiß ich, danke Hillary. Ich wünsche euch viel erfolg “, verabschiedete sich John noch. Dann zog er seine Zügel an, ehe er sein Pferd in die entgegengesetzte Richtung laufen ließ, Richtung Lager. Es wurde höchste zeit der er zurückritt, hatte sich seine Magenverstimmung verschlimmert, weswegen er froh war, endlich nach dem Rechten zu sehn. Seine Sorge breitete sich immer stärker aus und sorgte dafür, dass er seinem Pferd die Sporen gab. Er musste sich vergewissern, dass es seinem Wildkätzchen gut ging. Nur das hatte jetzt höchste Priorität für ihn. ~~~ Der silberhaarige Mann, blickte vorfreudig auf den rosigen Mund, welchen er gerade von einem Knebel befreite. Auch wenn der Kopf etwas wiederwillig zurückweichen wollte, verhinderte dies die Wand an der sein Gegenüber gebunden war. Machte es ihm sogar einfach den Stoff aus dem Mund der Rothaut zu nehmen und es achtlos auf den Boden zu werfen. Dabei löste er sich nicht von den goldenen Pupillen, die er bisher noch nie gesehen hatte. „ Willst du das wirklich machen? “ wollte Vincent gelassen von ihm wissen. Er stand neben seinem Freund und beobachtete interessiert dessen vorgehen. Dabei ließ er auch immer einen Blick dem Indianer zukommen und zog seine angespannte Reaktionen auf. Entweder würden sie ihrem Opfer mit dem was noch auf ihn zukommen wird Angst einjagen oder Respekt einflößen. Beides war für ihn erregend genug bei diesem Spielchen mit zu machen und dem Wilde zu zeigen, wo sein Platz war und was für Rechte Vincent selbst zustanden. „ Wieso nicht? “ erwiderte Rick als er sich vor der Rothaut aufbaute und dabei war seine Hose zu öffnen, um seiner aufkommenden Erregung Abhilfe zu verschaffen. „ Nun vielleicht wäre dies dein letztes Vergnügen dieser Art “, meinte Vincent spitzbübisch. „ Was meinst du, wieso er ein Knebel im Mund hatte? Glaub mir, ich habe ein paar von denen schon genommen und die besonders Wilden beißen auch gerne mal zu, wenn man ihnen was in den Mund steckt, da ist es ihnen egal, was es ist. “ „ Mhm “, meinte Rick nachdenklich und hielt inne. Stattdessen ließ er seinen Blick von den feurigen Augen über den makellosen Körper vor sich schweifen. „ Okay, dann fange ich gleich unten an. “ „ Gut und ich widme mich derweil seinen Brustwarzen, die sehen auch ziemlich einladend aus. “ Dazu hockte sich Vincent neben der Rothaut hin, um so seinem Freund besser Zugang zu dem Intimbereich des Indianers zu lassen. Er selbst kam gut mit seinen Händen an den dunklen und freiliegenden Nippeln ran, während er an der bräunlichen Haut kosten würde. Angefangen von dem einladenden Hals, über die Schulter, bis runter zur Brust, welche zwar schmal war, aber gut trainiert. Mira derweil stand an der Tür und beobachtete mit einem unguten Gefühl die Szene. Er verstand es selbst nicht, wie er sich auf diese Männer hatte einlassen können. Doch er hatte es getan. Wahrscheinlich weil sie irgendwo ihre Erregung abklingen lassen mussten. Irgendwie war ihm der Satz rausgerutscht: Wieso denn mich? Könnt ihr euch nicht an der Rothaut befriedigen? Jetzt tat ihm dieser Ausrutscher Leid, denn nun musste er hier postieren um rechtzeitig bescheid zu sagen, wenn der befehlshabende Offizier zurückkam. Allerdings gab es einen Grund, weshalb er nicht als Wachposten aufgestellt wurde, sondern warum er sich lediglich um die Pferde kümmerte. Irgendwie schweifte er immerzu mit seinen Gedanken ab und machte sich über irgendetwas sorgen. Sei es die tägliche Hitze, die langsam den Männern zu Kopf stieg. Oder das Heu, welches für die Pferde langsam trocken wurde und er es lieber mochte, ihnen frisches Gras anzubieten. Doch zurzeit marterte er sich seinen Kopf um einen gewissen Rotschopf, der wegen seiner Dummheit leiden musste. Mira hätte sich liebend gern geohrfeigt, wenn es nicht so wehgetan hätte. Denn wenn es eins gab, was Mira nicht mochte, war es Schmerzen. Er konnte Blut, Leid und Elend nicht sehen, tat es ihm in der Seele selber weh. Doch war er auch zu zurückhaltend, als dass er jemals etwas dagegen unternommen hätte. Selbst bei der Rothaut schaffte er es nicht den Mut aufzubringen, um den beiden Männern Einalt zu gebieten. Unsicher biss sich Mira auf die Unterlippe und spielte schon mit dem Gedanken, jemanden bescheid zu sagen. Vielleicht konnte er dann noch das Schlimmste verhindern und… „ Hah “, erschrocken zog Mira die Luft ein, als ihm plötzlich eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sein Gegenüber an und Schuld machte sich in ihm breit. „ Es… es tut mir Leid, ich… ich wollte das nicht… “, stammelte der Junge haltlos. Einerseits war er froh, dass der andere Mann hier war und gleichzeitig hatte er Angst, was für eine Strafe er von ihm erwarten durfte. Zu seiner Überraschung wurde der Schwarzhaarige nicht wütend, sondern legte ihm beruhigend einen Finger auf seine Lippen. „ Shhh, geh “, forderte ihn John auf und deutete mit einem kurzen Kopfnicken zur Tür, bevor er zur Seite trat. Mira verstand, er konnte gehen. Nein, er musste gehen, wenn er nicht doch noch Ärger bekommen wollte. So schlich sich ein dankbares und zugleich scheues Lächeln auf seine Lippen, ehe er an seinen Vorgesetzen vorbeiging. John ließ den Kleineren gehen. Dieses halbe Kind stellte für ihn keine Bedrohung dar, zumal er genügend Demut und Furcht in seinen Augen gesehen hatte, dass es ihn als Bestrafung ausreichte. Nein ihn interessierten vielmehr die Personen, welche gerade so dreist waren und sich in seinem Schlafzimmer, an seinem Wildkätzchen zu schaffen machten. So überbrückte er die kurze Distanz zum anderen Zimmer und ließ kurz das Bild vor sich einwirken. Auch wenn er innerlich erst erschrocken war, ehe Wut in ihm hochkam, ließ er es sich äußerlich sich nicht anmerken. „ Was macht ihr hier? “ fragte John harsch seine Männer. Einer hatte seine Hand an einer Brustwarze seines Kätzchens, während dessen Mund für seinen Geschmack zu nahe an der schokobraunen Haut war. Der andere Mann hatte sich genau vor dem Jüngeren positioniert und war gerade dabei, seinen Lendenschurz hochzuheben. Durch Johns Einwurf hielten die beiden Männer inne und sahen überrascht zu ihrem Kommandant. Vincent bemerkte dabei die Ernsthaftigkeit der Worte seines Vorgesetzen und stand sofort auf. Dabei nahm er sogar Abstand zum Indianer, um John etwas zu beschwichtigen. Ihm lief es kalt den Rücken runter, als er in dessen schwarzen und unergründlichen Augen sah. Rick indessen nahm nur quälend langsam seinen korrekten Platz ein. Er war noch zu jung, als dass er sich gerne etwas befehlen ließ. Zumal er sich sicher war, dass der Kommandant auch schon seine Finger an diesem gebräunten Körper hatte. Verdenken konnte er es ihm nicht, war die Haut und die derzeitige Position des Gefangenen viel zu aufreizend, als dass man ihn einfach ignorieren konnte. „ Geht in mein Büro, ich komme gleich nach “, wies John sie an. „ Und wagt euch ja nicht, meinem Befehl noch einmal zu wiedersetzen. Dann werde ich euch Barfuss bis zum großen Fluss runterjagen, bevor ich euch eigenhändig dort hineinwerfen werde. “ „ Ja Sir “, erwiderten die beiden Männer und zogen sich zurück. Zudem wussten sie, dass der Kommandant viele treue Gefolgsleute hatte, Männer die ihm loyal zur Seite standen und ihnen das Leben schwer machen konnten, angefangen bei Damian Walthers. Und da sie noch einige Zeit hier aushalten mussten, lehnten sie sich nicht zu sehr aus dem Fenster. Auch wenn es Rick große Überwindung kostete, nach Cunninghams Pfeife zu tanzen. Der sollte sich bloß nicht so haben und könnte sein Tierchen ruhig mit seinen Männern teilen. In seinen Augen standen die Indianer genau auf derselben ebene wie Schoßhunde und hatten keinerlei Rechte oder Mitgefühl von ihm zu erwarten. Dafür waren sie zu unterentwickelt und hingen weit ihren Erfahrungen und Fortschritt hinterher. „ Bloß ein niederes Pet “, murmelte Rick und folgte Vincent nach unten. John blickte seinen Männern noch scharf nach, ehe er aufseufzte und sich dann beruhigte. Als er wieder mit der Rothaut alleine war, wandte er sich zu ihr um und musterte sein verschrecktes Kätzchen. Die Wut in den goldenen Smaragden vor sich, war immer noch deutlich zu erkennen. Aber dennoch spiegelte sich noch etwas aus ihnen, was John nicht gefiel. Angst. Die Frage war nur, hatte der junge Mann Angst, dass seine Männer wiederkamen oder viel eher, dass John damit weiter machen könnte, wo sie aufgehört hatten? „ Hey, es ist vorbei “, versuchte John sein Gegenüber zu beruhigen. „ Vorbei. “ Er kniete sich vor seinem Wildkätzchen hin und streckte seine Arme aus. Fest und bestimmend nahm er den aufgewühlten Körper vor sich in eine Umarmung und presste ihn nah an sich. Das tiefe Grollen aus dem süßen Mund des jungen Mannes, nahm John mit einem bitteren Lächeln auf. Wenn er sein Kätzchen jetzt gar verloren hatte, würden es die beiden jungen Männer mehr kosten, als nur eine demütige Strafe. „ Schimpf mit mir, wenn du dich besser fühlst “, sprach John ruhig auf den Indianer ein und begann sanft über den Rücken und den Nackenbereich seines Kätzchens zu kraulen. Empfindliche Punkte, wie John schon festgestellt hatte, die gut waren um den Jüngeren zu beruhigen. „ Ich gebe zu, dass ich ein Narr war und tatsächlich geglaubt habe, es gäbe in dieser Zeit so etwas wie Ehre. Dass man sich zu benehmen wüsste und nicht gegen den Wunsch eines Oberoffiziers seine Räumlichkeiten einfach so betritt. Anscheinend habe ich mich geirrt, was diesen Punkt angeht. Einfach nur geirrt. Verzeih Kitty, bitte verzeih mir. “ Gegen Ende wurde John immer leiser, während er seinen Kopf auf die schmale, aber kräftige Schulter des jungen Mannes ablegte und seine Nase in dem schwarzen Haar vor sich vergrub. Den einmaligen Duft seines Kätzchens aufnahm, während das erste Mal Schuldgefühle in ihm aufstiegen, als... „ Ah! “ Scharf zog John die Luft ein und biss sich auf die Unterlippe, um den aufkommenden Schmerz zu unterdrücken. Aber war die Pein nichts im vergleich dazu, was sein Wildkätzchen hatte erleiden müssen, weshalb er mit ruhiger Stimme sprach: „ Ist schon gut. Beiß ruhig zu, solange es dir dadurch besser geht. Ich halte einiges aus Kitty, also halte dich nicht zurück. “ Dabei löste John eine Hand vom Nacken des jungen Mannes und strich zärtlich über dessen Haarschopf, während sich die spitzen Fangzähne seines Wildkätzchens, weiter in sein Jacket bohrten. Er hatte darunter noch ein Hemd an, aber dennoch spürte er deutlich die Eckzähne des Jüngeren, wie sie sich tief in seinem Stoff vergruben. Auch wenn kein Blut floss, so würde dennoch bald ein guter Abdruck zu erkennen sein. Woraufhin ein angenehmes Gefühl sich in ihm breit machte. Wiedereinmal hinterließ sein Wildkätzchen ein Mal auf seinem Körper, kennzeichnete ihn zum Besitz seines Gegenübers, während die Rothaut ihm selber gehörte. So blieb er nah bei dem jungen Mann, während er sich gerade vorstellte, wie aufgewühlt und verschreckt sein süßes Kätzchen sein musste. Zumal der Instinkt der Rothaut ihm bestimmt sagte, dass er sich verteidigen musste. Genauso wie das wilde Tiere machen würden, die zu sehr bedrängt wurden. Schweratmend löste sich langsam der junge Mann von ihm und blickte ihn weiterhin mit seinen glühenden Augen an. Nichts Ungewöhnliches für John, da er täglich in diese bezaubernden Smaragde blickte… allerdings hatte sich auch eine leichte Unsicherheit in ihnen eingeschlichen, die sich John nicht erklären konnte. Anscheinend bemerkte sein kleines Kätzchen, dass es von John genau gemustert wurde, da es seine Augen verschmälerte und ihn böse anblickte. Es sah so aus, als wollte er etwas sagen, doch unterließ er es. Stattdessen drehte er seinen Kopf zur Seite und blickte geschlagen neben sich auf den Boden. Er hatte mehr vor diesem weißen Mann preisgegeben, als er eigentlich wollte. Er hatte sich eine Schwäche erlaubt, die ihm mehr als nur das Leben kosten könnte. Denn hatte er oft vom weisen Schamane gehört, dass feindliche Parteien einen quälten, um dadurch beim Opfer noch mehr Schwächen zu finden, bis man ganz gebrochen war und man nur noch um den Tod bettelte. Selber musste er diese Erfahrung nie machen. Bisher hatte er sich höchsten Schnittverletzungen beim Jagen geholt und eine Brandwunde an seinem Hintern erhalten, wodurch er als vollwertiges Mitglied in seinem Stamm zählte. Es war sozusagen die Zeichnung von einem Kind zu einem Erwachsenen. Dass musste jetzt einige Sommer hersein, so genau wusste er es nicht mehr, denn zählte für ihn weniger die Zeit, als der tägliche Kampf um die Nahrungssuche. Jetzt allerdings gab es für ihn nur noch Rache. Ob er dabei sterben würde, war nebensächlich, denn hatte er keinen Stamm mehr, zu dem er gehörte. Von daher wäre es sogar eine Erlösung für ihn, wenn er in einem fairen Kampf starb und somit zu seinen Ahnen gelangen könnte. Solange musste er durchhalten und alles über sich ergehen lassen. Wirklich alles. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie sich auch über ihn hermachen würden. War das auch der Grund gewesen, wieso er noch am Leben war? Wollten sie jemanden haben, an dem sie sich jederzeit vergreifen konnten? Und wieso musste ihn sein Gegenüber so verwirren? Im Gegensatz zu den weißen Männern, die vor kurzem noch hier waren, lag in den Augen des Schwarzhaarigen kein Verlangen, gepaart mit aufkommender Gier, was ihn innerlich anekelte. Sie sahen bei ihm nachdenklicher und besorgter aus. Aber das konnte nicht sein, redete er sich ein. Schließlich gehörte er zu ihnen und würde auch sein Recht einfordern. Bestimmt wartete er nur darauf, bis er nachgeben würde, um sich dann über ihn herzumachen. Doch vorher würde er ihm eigenhändig noch ein Messer zwischen die Rippen treiben, sobald er eine Möglichkeit bekam, von seinen Ketten loszuwerden. Dennoch stiegen Zweifel in ihm hoch. Er verstand nicht, wieso ihn dieser Mann in die Arme genommen und sanft auf ihn eingesprochen hatte. Und warum er ihn nicht schlug, obwohl er sich reflexartig an ihn festgebissen hatte. Wollte dieser ihn wirklich nur beruhigen oder steckte mehr hinter dieser simplen Geste? „ Du hast sicher Durst Kitty “, murmelte John leise, während er sich von dem schlanken Körper löste und dabei auffiel wie nachdenklich sein Kätzchen war. Er musste jetzt sicherlich erst alles neu analysieren und wie er John nun gegenübertreten konnte. So ließ er den jungen Mann in Ruhe und ging dann rüber in die Küche. Dort holte er ein Glas aus einem Hängeschrank, welchen er erst mit Wasser befüllte und dann noch eine weiße Substanz hinzufügte, welche sich langsam in der Flüssigkeit auflöste. Ruhig und konzentriert bereitete John alles vor, ehe er zu seinem Kätzchen zurückkehrte und sich vor ihm hinkniete. Ein warmes Lächeln erschien in seinem Gesicht, als er den gewohnten Blick seines Kätzchens erhielt. John war mehr als erleichtert, dass der junge Mann wieder in seine alte Gewohnheit gefallen war. Seine goldenen Saphire blickten ihn böse und misstrauisch zugleich an. Nichts wies mehr auf die Unsicherheit der Rothaut hin, was auch bedeutete das seine mühevolle Arbeit das Vertrauen dieses jungen Mannes zu gewinnen wahrscheinlich zunichte gemacht wurde. Dies würde er später bei der Bestrafung noch mit einberechnen, doch zuerst einmal hatte sein süßes Kätzchen vorrang. „ Ich weiß dass du mir jetzt mehr denn je misstraust, aber dennoch bitte ich dich, etwas hier von zu trinken, okay? “ Ruhig sprach John auf den Jüngeren ein, während er ihm das Glas hinhielt. Dann setzte er seine Hand direkt auf die gebräunte Haut und begann dessen Nacken zu kraulen. John stellte das Glas vorerst ab, um mit der freien Hand noch zusätzlich hinter dem Ohr des Kleineren zu streicheln. Ihm war bewusst dass sein Kätzchen jetzt noch sturer sein würde und er eben seine Bemühungen verstärken musste, um ihn zum trinken zu bewegen. Da reichte eine Streicheleinheit nicht aus, um die empfindlichen Punkte der Rothaut zu treffen und die Gegenwehr des jungen Mannes entgegenzukommen. „ Fühlt sich das gut an, Kitty? Mir jedenfalls macht es nichts aus dich den ganzen Tag zu streicheln, aber damit meine ich bestimmt nicht das, was meine Männer tun wollten. Glaub mir, das hatte ich nie gewollt… okay es wäre gelogen wenn ich behaupten würde, ich hätte nicht einmal daran gedacht. Natürlich gefällt es mir dich zu berühren und manchmal stelle ich mir sogar vor, wie es sein wird dich richtig zu berühren und zu verwöhnen. Mehr als nur das was ich während des Essens oder Waschens mache. “ Ah, John glaubte ein erstes Aufflattern der Augenlieder bemerkt zu haben. Okay, er war schon mal auf dem richtigen Weg, weshalb er weiter in seiner Tätigkeit fortfuhr. „ Nur noch ein paar Wochen, dann sind wir hier weg. Und ich kann dich endlich freilassen, allerdings nur auf meinem Grundstück, aber es wird dir gefallen. Da bin ich mir sicher, es ist ziemlich weitläufig und dich wird bestimmt der Garten ansprechen “, schwärmte John leicht verträumt. „ Wenn wir einander uns näher gekommen sind und ich soweit sicher gehen kann, dass du mir nicht doch noch wegläufst. Das wäre mehr als schlecht Kitty, denn du kannst nicht wissen, welchen Leuten du dann in die Hände fällst. Glaube mir, ich bin davon noch eine der ungefährlichen Variante. “ Das Flattern verstärkte sich, während ein zerknirschtes grummeln aus der Kehle seines Gegenübers aufstieg. Kurz darauf öffnete sein gezähmtes Wildkätzchen bereitwillig seinen Mund. Zumindestens vorerst, was John auch gleich ausnutzte. Er nahm seine Hand von dem Ohr zurück und griff stattdessen nach dem Glas, welches er sofort an die bebenden Lippen vor sich ansetzte. „ Trink “, wies John den Jüngeren an. Und tatsächlich, langsam aber stetig schluckte der Jüngere das kühle Nass. Befeuchtete damit seine Stimmbänder, welche er bei dem weißen nur selten benutzt hatte. So erfrischend das Wasser auch war und ihn etwas ruhig stimmte, zogen sich die Stirnfalten des Jüngeren zusammen. Es fühlte sich zu gut, durch dieses Zeug und auch leicht ermüdet. John der die Reaktion seines Kätzchens bemerkte, musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Löste stattdessen den Becher von dessen Lippen und glitt dafür mit seinem Daumen über die befeuchteten Lippen und rieb es an seiner Uniform trocken. „ Das wird dir helfen, dich auszuruhen. Warte solange hier auf mich Kitty, ich komme bald wieder “, versicherte John dem Jüngeren und streichelte sanft über die erhitzte Haut vor sich, welche sich vor Wut anspannte. Sein Kätzchen schien sauer zu sein, dass er ihn so reingelegt hatte, doch musste es jetzt sein. Denn alleine wollte er den Jüngeren nicht im Wachzustand haben. Deshalb hatte er noch etwas Schlafpulver dazugetan, um sich erst mal in Ruhe mit seinen Männern auseinander zu setzen, ehe er sich Zeit nehmen würde und seinem kleinen Wildkätzchen Aufmerksamkeit zu schenken. Träge fielen die Augen des jungen Mannes zu und murmelte leise ein Schimpfwort, was John nicht recht verstand. Trotzdem schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Der Kleine ist echt süß. Er sah wirklich einladend aus, wie er so freizügig vor John dasaß, während sein Kopf leicht geneigt war. „ Keine Angst Kitty, diesmal wird niemand außer mir hier reinkommen. Dieser Fehler passiert mir nur einmal. Glaub mir, ich habe bisher noch nie etwas so sehr bereut, als dich im wichtigsten Moment alleine zu lassen. Schlaf Kleiner, ich werde nachher wieder kommen. “ Damit erhob sich John und verließ das Zimmer. Mit dem Glas in der Hand ging er kurz zur Küche wo er es abstellte, ehe er sich auf den Weg in sein Büro machte. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)