Even in the darkest night... von LadySerenity (...you will find a hopeful spread of light. - Seto x Chisao) ================================================================================ Kapitel 1: Bloody Rain ---------------------- Zuerst mal ein herzliches Hallo an alle, die sich entschlossen haben, mal in dieses neue FF von mir hinein zu lesen! Ich hoffe, sie gefällt euch und ihr schreibt mir fleißig Kommentare, ich freue mich über alles! Viel Spaß beim Lesen! 01. Bloody rain Es war ein Tag wie jeder andere in Domino City…der Mittagsverkehr hatte gerade eingesetzt und auf den Straßen herrschte Stau, die Autos hupten, die Fahrer keiften sich gegenseitig nieder. So war es auch vor einem riesigen Gebäude mitten im Herzen von Domino, dass furchteinflößend in den Himmel ragte: Vor dem Eingang des Gebäudes erhoben sich drei Statuen des „Weißen Drachens mit eiskalten Blick“, die aus weißem Marmor gefertigt waren und gebieterisch gen Himmel sahen . Das Gebäude selbst bestand auf der Außenseite nur aus einer Konstruktion aus Panzerglas und Stahl und man konnte unmöglich seine Höhe schätzen. Auf der Vorderseite prangte das Firmenlogo KC , es handelte sich um die Kaiba Couperation, der weltweit größten Firma, was Spiele anging… Im 13. Stock dieses Gebäudes befand sich das Büro des Firmenpräsidenten: Die Einrichtung war geschmackvoll und äußerst teuer, wie zum Beispiel der Schreibtisch aus echten Teakholz oder das Ledersofa, das sich an der linken Ward befand. Über dem Ledersofa befand sich ein riesiges Gemälde, das wohl eine Ansicht des Himmels darstellen sollte, denn es waren viele zarte Wolken und sogar einige angedeutete Sonnenstrahlen zu erkennen. In den Ecken befanden sich Grünpflanzen, um den Raum mit etwas zusätzlichen Sauerstoff zu versorgen und ihm eine freundlichere Atmosphäre zu verpassen. Rechts befand sich ein Berg aus Regalen und Aktenschränken, die voll gefüllt mir Ordnern und Aktenmappen waren. Auf dem Schreibtisch selbst befand sich nur ein Computer mit Monitor, Keyboard und Morse, ein Laptop und ein Bildtelefon. Der Raum war lichtdurchflutet, da die Rückwand des Büros eine einzige Fensterwand war. Wenn der Präsident mal eine kleine Entspannungspause brauchte, drehte er sich einfach mit seinem imposanten schwarzen Ledersessel Richtung Fenster und sah hinaus… so tat er es auch jetzt. Er hatte die Arme auf die Lehnen gestützt und beobachtete das mittägliche Treiben auf der Straße >Solche Trottel Jeden Tag dasselbe Theater, und sie kapieren immer noch nicht, dass sich nichts daran ädern wird Bis sie zu Hause ankommen, ist ihre Mittagspause schon fast vorbei und können sich dann wieder zur Arbeit hetzen, wo sie dann wieder im Stau stehen, weil es allen so geht…wie naiv die Menschen doch sind, bei vielen merkt man wirklich, dass sie vom Affen abstammen.< dachte der Firmenleiter, der niemand anderes als Seto Kaiba war. Er war gerade mal 19 Jahre alt und doch leitete er dieses Unternehmen, das er damals durch einen geschickten Schachzug von seinem Stiefvater Gozaburo Kaiba – nicht ganz freiwillig für den alten Herrn – übernehmen konnte. Das lag nun schon über drei Jahre zurück, fast vier, doch das Gesicht dieses alten Mistkerls würde er nie vergessen, als er ihm sagte, dass er nun neuer Firmeneigentümer wäre, da er 51 % der Aktien besäße. Damals war die Kaiba Corp noch eine Firma, die Kriegsmaschinen herstellte. Nach der Übernahme wurde die gesamte Produktion eingestellt und zu einer Firma für Spiele umgerüstet. Ein leichtes Grinsen huschte über Seto Kaibas Gesicht, verschwand aber sofort wieder, dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder kalt und gefühllos, so wie immer. Er sah nun Richtung Himmel, der um einiges ruhiger war und in einem hellen Blau erstrahlte, es war ein schöner sonniger Tag…Doch das änderte nichts, er hatte viel Arbeit vor sich, außerdem wäre es nur Zeitverschwendung, draußen, bei den anderen Trotteln, etwas zu unternehmen. Seto Kaiba war nun mal kein geselliger Typ, er war am liebsten allein, nun ja, mit Ausnahme seines Bruders Mokuba, den freute er sich immer zu sehen. Dadurch, dass er in der Vergangenheit knie Schwäche hatte zeigen dürfen, war auch sein Herz kalt geworden, Gefühle wie Freudschaf und Vertrauen gab es für ihn nicht, denn das war Schwäche. Die Menschen in seiner Umgebung fürchteten ihn und das war gut so, denn Widerworte duldete er nicht. Er drehte den Bürostuhl wieder zurück und widmete sich wieder seiner Arbeit, er hatte immerhin zu tun, nichts ahnend, was an jenem Abend noch geschehen sollte… Gen Abend hatte es zugezogen und es schüttete nun seit gut fünfzehn Minuten wie aus Eimern, während Kaiba durch die Dunkelheit der Nacht auf dem Weg nach Hause war. >Ausgerechnet heute habe ich Roland freigeben und ihm gesagt, dass ich zur Abwechslung mal heim gehe… na ja, nicht mal ich habe geahnt, dass es hundert Meter nach Verlassen des Gebäudes so zu regnen anfängt. Aber jetzt bin ich schon nass und gehe das letzte Stück auch noch heim, auch schon egal. Auf die fünf Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr daruf an, eine Erkältung werde ich mir ja nicht gleich holen…< Ging es ihm durch den Kopf, den Regenschirm hatte er im Büro stehen lassen und ihn müde belächelt, wer brauchte den schon an einem solchen Tag? Selbst schuld und jetzt war er klitschnass, sein Mantel wurde auch immer schwerer, was dem Träger aber bei seiner enormen Stärke und Belastbarkeit nicht merkte. Er war schon nahe der Allee, die zu seiner Villa führte, als ihm nahe einer gelblich leuchtenden Straßenlaterne etwas auffiel, das nicht ins Bild gehörte. Etwas lag unter der Laterne, was war das nur? Ein Unbehagen machte sich in ihm breit, es sollte nicht unbegründet sein… Er kam besagter Laterne näher und nun konnte er die Umrisse eines menschlichen Körpers erkennen, auf den beständig der Regen niederging, kombiniert von den Tropfen, die beständig von der Lampe träufelten. Setos Herz ging schneller, auch sein Gang beschleunigte sich, denn der Mensch rührte sich nicht, absolut nicht. Einige Meter vor der Person blieb er aber abrupt stehen, denn die Lache, in der der Körper lag, war nicht durchsichtig, wie es vom reinen Regenwasser eigentlich sein sollte… nein, sie war rot, blutrot! Ihm stockte der Atem, sollte vor ihm etwa eine Leiche liegen? >Verdammt, vielleicht, vielleicht lebt der ja noch…< dachte er und nachdem er sich wieder etwas gefasst hatte und das aufkommende Zittern seiner Finger unterdrückt hatte, ging er das letzte Stück zu der Gestalt und tippte sie leicht mit den Fingern an. Der Körper lag auf dem Bauch, wie der Länge nach hingefallen, die langen Haare klebten am Gesicht und an der Kleidung. Sie waren blond oder brünett, wenn er sich nicht täuschte, durch die Nässe konnte er das nicht genau definieren. Er drehte ihn vorsichtig ein Stück auf die Seite und der er entpuppte sich als eine sie, sie war eiskalt. Er fasste ihr an die Halsschlagader und fühlte ihren Puls, es war noch welcher vorhanden, er atmete innerlich auf. Dann zückte er mit schnellem Griff sein Handy und wollte gerade die Nummer des Notarztes wählen, als er ein leises Geräusch von ihr wahrnahm. Er sah zu ihrem Gesicht, seine Berührung hatte sie wohl aus der Ohnmacht erwachen lassen, denn sie sah ihn an. Ihre Augen waren jedoch nur ein Spalt breit geöffnet und so dunkel, dass er die Farbe absolut nicht erkennen konnte. Sie öffnete mit ihrer letzten Kraft ihren Mund und versuchte, ein paar verständliche Worte zu formen. „Bitte… lass mich…sterben…“ Diese vier Worte waren nicht mehr als ein Hauch, doch er konnte sie hören und ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Sie verlangte von ihm, dass er sie hier einfach ihrem Schicksal überließ? Wie kam sie überhaupt auf solch eine absurde Forderung? Doch dann fiel sein Blick auf ihre Arme und er verstand warum. Diese junge Frau war keinesfalls einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen, nein sie war es, die ihr eigenes Leben beenden wollte, denn er entdeckte zwei Schnitte an ihrem Armen, sie hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten, sie wollte wirklich sterben! >Was soll ich denn nur tun? Sie will nicht mehr leben und es selber beenden. Man sollte den letzten Wunsch eines Menschen respektieren, doch wenn ich das tue, dann ist das doch unterlassene Hilfeleistung und strafbar. Außerdem ist Selbstmord feige, man läuft vor seinem Problem davon…< Wog er seine Entscheidung ab, sie sah, wenn auch verschwommen, seine in Gedanken versunkene Miene und versuchte es noch einmal, bevor sie ihre letzte Kraft verließ. „Ich… ich bitte…dich…“ Dann schloss sie ihre Augen wieder und ihr Gesicht wanderte wieder gen Boden, die Ohnmacht hatte sie wieder übermannt und sie hoffte nur, dass sie nichts anderes je wieder sehen würde, als dieses monotone, alles verschluckende Schwarz. >Ich will nicht mehr, lass mich hier liegen…< Flehte sie noch einmal innerlich, nicht wissend, dass er jedoch diese Bitte abschlagen würde und jetzt wirklich nach der richtigen Nummer in seinem Handyspeicher sucht… „Seto, wo warst du denn so lang? Was ist denn passiert? Wo warst du so lange? Du hast ja Blut an deinen Hände, du hast doch wohl nichts angestellt?“, begrüßte ihr sorgvoll sein kleiner Bruder Mokuba, ein kleiner Wuschelkopf mit schwarzen zerzausten Haaren, die ihm über die Schultern reichten und freundlichen blau – grauen Augen, die musternd auf dm jungen Firmenchef lagen. Seto beschloss jedoch zuerst dass er eine heiße und vor allem aufwärmende Dusche nehmen wollte, dann ließ sich erschöpft und geschafft erstmal in seinen Couchsessel fallen, um das gerade Geschehene verarbeiten zu können. „Tut mir Leid, ich wollte schon früher nach Hause, aber ich habe eine Frau gefunden, die ihr Leben beenden wollte, leider war ich für ihre Begriffe zu früh da. Ich habe den Notarzt verständigt und habe noch kurz meine Angaben bei der Polizei gemacht. Die Ärzte versuchen jetzt gerade wahrscheinlich, sie irgendwie durch zu bringen, sie hat sehr viel Blut verloren und eine Unterkühlung hat sie zudem auch, weil sie anscheinend schon länger auf dem kalten Steinpflaster gelegen haben muss…“ ,erzählte Seto, Mokuba blieb der Mund offen stehen, einerseits vor Entsetzen, andererseits aus Angst um die junge Frau. „Selbstmord? Oh Gott…“, war alles, was er hervor brachte, sein großer Bruder nickte nur stumm und verabschiedete sich dann von Mokuba. Es war schon weit nach Mitternacht, also ging er endlich die Treppen hoch in sein Zimmer, wo schon sehnsüchtig sein Bett auf ihn wartete. So ein Erlebnis konnten selbst seine Nerven nicht so ohne Weiters verkraften, nur von einem dieser Psychologen wollte er sich nicht betreuen lassen, sein Verstand war total in Ordnung. Ihm ging der Anblick nicht aus dem Kopf, wie sie da lag, in dieser großen Lache aus ihrem tiefrotem Blut und dem Regenwasser, völlig durchnässt davon. Ihre offenen zerzausten Haare, die an ihr klebten und an deren Spitzen auch ihr Blut haftete, diese bleiche Haut, die mehr der einer Toten war, al einer Lebendigen, ein grauenhafter Anblick war das gewesen und obwohl er das wusste, konnte er dieses Szenario nicht aus seinem Kopf verbannen. Vor allem verstand er nicht, weshalb sie das getan hatte, sein Leben war auch oft hart und erbarmungslos gewesen, teilweise war es das immer noch, doch er hatte nie aufgegeben, er hatte immer weiter gekämpft. Daran, einfach nicht mehr zu sein, hatte er nie gedacht… zugegeben, er hatte sich ja auch immer zuerst um Mokuba gekümmert und dies hätte solch ein Unterfangen unmöglich gemacht, doch trotzdem, was musste diese Frau widerfahren haben, dass sie dieser für sie grausamen und trostlosen Welt ade sagen wollte? >Verdammt noch mal, ich sollte schlafen und was tu ich? Ich zerbreche mir meinen Kopf über eine Frau, die wahrscheinlich die letzte Pennerin ist und mich überhaupt nichts angeht, ich bin doch sonst nicht so, das darf doch nicht wahr sein. Irgendwie mache ich mir auch Sorgen um sie, ich wollte nicht, dass sie stirbt, dass sie es sich so einfach macht… der Arzt wird mich anrufen, sobald es etwas Neues gibt, vielleicht hat dann auch endlich einer dieser Polizisten herausgefunden, wer sie eigentlich ist… irgendwer muss sie doch vermissen, denke ich, aber dann wirft sich mir die Frage auf, warum sie sich dann nicht einfach in einen Raum eingeschlossen hat, wo sie niemand suchen kommt und rennt nicht mitten in der Nacht an beleuchteten Plätzen herum, wo sie jederzeit eine Streife hätte finden können…Das macht doch alles keinen Sinn.< Genervt und sauer auf sich und Gott und die Welt schlug er die Hände vors Gesicht, so lange, bis er endlich nicht mehr an sie dachte. Kaum war er jedoch eingedöst, konnte er etwas im Unterbewusstsein hören und wachte jäh auf. Das Geräusch entpuppte sich als Zufallen einer Tür, die Mokuba geöffnet und wieder zugezogen hatte, weil er sich wie so oft schon in der Vergangenheit mal wieder zu seinem großen Bruder ins Bett schlich. Er sah nach rechts, wo es sich der Schwarzhaarige gerade bequem machte und musste unweigerlich schmunzeln. >Ob er sich das noch vor seinem achtzehnten Geburtstag abgewöhnen würde? Wohl eher nicht, aber man kann ihm einfach nicht böse sein, er ist und bleibt einfach nur mein süßer kleiner Bruder…. Nur gut, dass ich noch allein lebe, sonst würde es zum Streiten werden.< dachte Seto dann noch und gab schützend einen Arm um den Jüngern, dann schlief auch er endlich ein. Doch er sollte sich nicht so darauf verlassen, dass er allein bleiben würde, es würde sich alles schneller ändern, als ihm lieb war. Etwas machte damit am übernächsten Morgen gleich den Anfang. Ob es der Anfang vom Ende ist, das weiß noch keiner so genau…. Fortsetzung folgt --------------------------------- LadySerenity: *auf Monitor guck* „Oje, schon wieder so eine düstere FF…“ Kaiba: *zustimmend nick* „Ja, mal wieder und ich bin immer derjenige, der wieder alles in Ordnung bringen kann. Man kann nicht einmal nach Hause gehen, ohne dass eine verrückte Autorin einem eine halbe Leiche in den Weg legt!“ *verächtlich schnau* LadySerenity: *seufz* „Hast mal wieder nicht richtig aufgepasst, sie ist nicht tot oder seit wann können Tote reden? Ich schreib nichts über Zombies.“ Kaiba: „Kann man bei dir ja nie so genau wissen… Wie kommst du nur immer auf solche ideen?“ LadySerenity. „Wie Spongebob Schwammkopf sagen würde: Man braucht eine Meeeenge Fantasie…“ Kaiba: „Du siehst echt zuviel fern…“ LadySerenity: „Ja, das auch…. Bist du jetzt etwa sauer auf mich, dass ich mal wieder eine neue FF schreibe?“ *zu Seto lins* Kaiba: *heftig nick* „Natürlich, immer krieg ich die Problemfälle ab, hast du keinen anderen, den du nerven kannst?“ LadySerenity: *angestrengt nachdenk* „Nö, schlag mal einen vor, du weißt doch genau, dass du mein Liebling bist…“ Kaiba: *drop* „Wie wäre es mit diesem Sesshoumaru?“ LadySerenity: *Kopf schüttel* „Nö, die FF ist schon so alt, die lockt keinen mehr hinterm Ofen hervor…“ Kaiba: *nicht aufgeb* „Und Kakashi von Naruto?“ LadySerenity: „FF begonnen, aber nach dem 2. kapi aufgehört, nicht veröffentliht…“ Kaiba: „Marcus aus Digimon Data Squad?“ LadySerenity: “Viel zu kompliziert zum Schreiben, vergiss es!” Kaiba: *schon leicht verzweifelt sei* „Der Schwarzhaarige mit dem komischen Raumschiff?“ LadySerenity: „Dasselbe, ich schreib nichts über Josh von „Team Galaxy“, da kann ich ja meistens nicht mal die Alien – Namen aussprechen…“ Kaiba: „Und…“ LadySerenity: *ihn unterbrech* „Auch nicht…“ Kaiba: *genervt sei* „Du weißt gar nicht, was ich sagen wollte!“ LadySerenity: *sich an Kopf fass, schön langsam Migräne krieg* „Ist doch egal, ich nehm sowieso keinen deiner Vorschläge an, sind alle Schrott. Füge dich deinem Schicksal, du bist und bleibst mein Lieblings – Chara, dich kann man so schön nerven.“ *fies grins* Kaiba: „…“ LadySereniy: *voll happy sei* „Na endlich wieder Frieden, so und jetzt warten wir darauf, was unsere Leser zu Kapi 1 sagen…“ ---------------------------------- LadySerenity -chan Kapitel 2: Why? --------------- 02. Why? Es war dunkel, leer und unfreundlich… der Blauäugige sah sich um, doch er fand nichts, absolut nichts, das ihm diese Dunkelheit hätte erleuchten können, so bleib er einfach nur stehen und versank in seinen Erinnerungen, bis ihm wieder jener Tag vor ein paar Wochen einfiel… Er war mit Mokuba spazieren gegangen, nachdem ihm dieser eine geschlagene halbe Stunde lang vollgetxtet hat, dass er mal wieder an die frische Luft müsse, als hatte er nachgegeben. „Seto sieh dir nur den Himmel an. Wenn wir Glück haben, sehen wir eine Sternschnuppe und können uns was wünschen“. meinte Mokuba vergnügt, er war echt glücklich, dass sein Bruder doch noch nachgegeben hatte und nahm seine Hand, was er sonst in der Öffentlichkeit nie machen konnte. Der Größere sah zum Himmel, er hielt nichts von diesen Ammenmärchen. >Eine Sternschnuppe? Das sind doch nur verglühende Sterne oder Kometen, wie sollen die einen Wünsche erfüllen… außerdem, was soll ich mir schon groß wünschen? Ich kann mir alles leisten, alles kaufen, was ich haben möchte… na ja, fast alles. Auch wenn ich meinen Bruder Mokuba habe, manchmal ist es schon recht einsam, denn diese Betthäschen, mit denen ich mich manchmal vergnüge, die kann ich nicht zählen. Die sind einfach nur ein Zeitvertreib…. Ich sehe die anderen Menschen, viele glückliche Pärchen, ich habe niemanden, der mir verliebte Blicke schenkt, der sich nachts an mich schmiegt, wenn ich wieder einen anstrengenden Tag in der Firma hatte. Es macht mich irgendwie traurig, allein zu sein… Mein Stiefvater hat mir zwar immer eingebläut, dass man keine Gefühle zeigen darf, doch wie will man so jemanden finden, der an deiner Seite leben will? An mich wagt sich keiner heran, man fürchtet mich, niemand hält es lange in meiner Gegenwart aus. Und wenn sich mir jemand nähert, dann nur, weil er irgendwas von mir will, meistens mein Geld… Sie meinen, dass ich es nicht merke, wenn sie mir gegenüber eine Maske aufsetzen und mir ihre Gefühle vorheucheln. Diese Dummköpfe… Manchmal wünschte ich wirklich, ich würde jemanden finden, der für mich da ist, der es ehrlich mit mir meint. Jemanden der mich liebt so wie ich bin.< Als er das dachte, sah er einen hellen Schimmer den Nachthimmel erhellen, der sich in seinen Augen wieder spiegelte. „Seto, hast du das gerade gesehen? Da war eine Sternschnuppe Hast du dir was gewünscht?“. meinte Mokuba aufgeregt und zeigte zu der Stelle, wo gerade noch die Sternschnuppe mit ihren hellen Schweif gewesen war. „Ja, ich habe sie gesehen. Gewünscht? An so was glaub ich nicht… Wir sollten schön langsam wieder nach Hause, es weht ein kalter Wind und ich möchte nicht, dass du dich erkältest.“ meinte Seto und sah zu seinem kleinen Bruder hinab, dieser nickte. „Gut, wie du meinst, wir sind ja auch schon ein ganz schönes Stück gegangen… Falls es dich interessiert, ich habe mir schon was gewünscht, aber das darf ich nicht verraten, sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung.“ Mokuba sah ihn leicht grinsend an, dann gingen sie wieder Richtung Kaiba – Villa… Seto schrak hoch, er hatte geträumt und der Wecker riss ihn nun aus dem Schlaf. >Warum denn jetzt diese Sache? Ich wusste doch, dass es nicht in Erfüllung geht, wenn man sich zufälligerweise was wünscht und trotzdem träume ich heute, nachdem ich diese Frau gefunden habe, von jenem Tag…Ach was, das ist nur ein unglücklicher Zufall, daran ist bestimmt noch immer die Sache vorgestern Nacht noch schuld, da kann man nicht richtig schlafen.< Dachte Seto und stellte den Wecker ab, dann ging es aber runter zum Frühstück und einem mehr oder wenigen normalen Tag mit viel zu viel Arbeit… Kaiba war heute wie auch gestern schon wieder im Krankenhaus, um nach seinem „Fund“ zu sehen, da der Doktor gestern gemeint hätte, dass sie bald aufwachen müsse. Sie ließ ihm einfach keine Ruhe, er wusste zwar nicht warum, doch er schob es einfach auf eine ganz einfach zu erklärende Reaktion, die jeder in seiner Situation machen würde. Gerade teilte der Mediziner ihm ihren derzeitigen Gesundheitszustand mit, dann unterbrach aber das Läuten von Nagoyas Handy (Ja, ich weiß, schon wieder der, aber Kaiki Nagoya aus Jeanne ist einfach perfekt geeignet, seht mir das bitte nach *g*) das Gespräch, es war dringend. „Ja Hallo? Nagoya hier.“ Er lauschte der aufgeregten Schwesternstimme am anderen Ende der Leitung angespannt zu. „Wie bitte? Aber das ist doch unmöglich, wie kann sie das in der Verfassung nur bewerkstelligt haben und noch dazu unauffällig? … Ja, melden Sie es der Polizei, ich werde auch nach ihr suchen, weit kann sie ja noch nicht gekommen sein.“ Er legte auf und seufzte tief. „Herr Kaiba, es tut mir Leid, aber ich muss los. Die junge Frau, wegen der Sie hier sind und die Sie mir vor zwei Tagen aufgelesen haben, ist weg.“ Setos Augen weiteten sich einerseits vor Entsetzen, andererseits vor Unglauben. „Weg? Aber wie soll das gehen? Ich meine, müsste sie nicht voll gepumpt sein mit Schmerz – und Beruhigungsmittel?“ „Ja, eigentlich dürfte sie noch nicht einmal die Kraft besitzen, alleine aufzustehen, nach dem starken Blutverlust, den sie hatte. Aber anscheinend hat sie es geschafft, sich von sämtlichen Kabeln und Schläuchen zu befreien und sich davon zu schleichen. Jedoch dürfte sie nicht allzu weit kommen…“, gab Nagoya zurück, da fasste Seto einen Entschluss. „Ich werde Ihnen bei der Suche helfen, ich traue ihr alles zu, so wie sich mich angesehen hat, als ich sie gefunden habe.“. Seto schnappte sich seinen Mantell, irgendwie glaubte er zu wissen, wo sie sich befinden könnte, sie, dessen Name noch immer keiner wusste. „Herr Nagoya, ich glaube, ich weiß, wo sie sein könnte, zumindest dort irgendwo in der Nähe…“, teilte der Firmenchef ihm mit, der Mediziner war für jeden Vorschlag offen und so begaben sie sich dorthin, zu jener Laterne, deren Regenwasser zwei Tage zuvor auf sie getropft war… Mittlerweile war sie schon wieder völlig außer Atem, die Stellen, wo sie sich die ganzen Kabel weggerissen hatte, schmerzten höllisch, doch das kümmerte sie nicht. Sie wollte doch nur hier weg, für immer. Nach einigen Schritten musste sie jedoch unweigerlich Halt machen, ihre Beine fühlten sich schwer wie Blei an und der kalte, steinige Boden unter ihren nackten Füßen auch. Sie sank auf ihre Knie, sie hatte nicht einmal mehr die Kraft zu stehen. Der Schweiß rannte ihr von der Stirn, hatte sie etwa Fieber? Sie wusste es nicht und es war ihr genauso egal wie alles andere, was sie fühlte. Sie wollte nichts mehr fühlen, nichts mehr hören, nichts mehr sehen und doch blieb ihr dieser Wunsch noch verwehrt, doch wenn sie so weiter machte, war sie auf dem besten Weg, qualvoll zugrunde zu gehen, dann erst war sie wieder frei, frei von der Angst und dem ständigen Gefühl, sie könnten sie finden, denn wenn sie tot war, dann konnte man sie zwar finden, mit ihrem leblosen Körper konnte man dann nichts mehr anfangen. Dieser Gedanke ließ sie kurz lächeln, aber wirklich nur kurz, denn dann konnte sie herannahende Schritte wahrnehmen und sie versuchte, sich wieder aufzurappeln… Seto und der Doktor waren dort angekommen, wo Seto die Unbekannte gefunden hatte und nun, nun fand er sie wieder dort, doch diesmal nicht auf dem Boden. Diesmal war sie an die Laterne gelehnt und versuchte mit aller Kraft, von hier weg zu kommen, doch sie war viel zu langsam. Sie trug nur einen Bademantel, darunter wohl noch einen dieser Krankenhauskittel, so vermutete Seto, sehen konnte er dies nicht. Schwer atmend sah sie zu ihnen und erkannte ihn wieder. „Warum…du schon wieder?“, brachte sie leise hervor, mit einer Stimme, die tiefe Schuldgefühle in ihm aufkommen ließen, obwohl er sie doch gerettet hatte. Doch für sie war es das Grundverkehrte gewesen. „Fräulein, bitte, Sie müssen wieder ins Krankenhaus.“ Nagoya näherte sich der Frau langsam, doch sie wich zurück. „Nein, ich… ich will nicht mehr zurück“, fauchte sie ihn an, es war so, als würde eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen sein. Nun wagte Seto sich wieder ein paar Schritte vor, besser gesagt, er schritt zielstrebig auf sie zu. Wo sollte sie denn groß hin, weglaufen ging beim besten Willen nicht. „Ja, ich schon wieder und du kommst auf der Stelle mit. Ich lasse dich nicht sterben“. sagte er bestimmt und sah sie mit strengem Blick an, in ihre Augen. Sie waren noch immer sehr dunkel, musste wohl von dem ganzen medizinischen Mitteln sein, die man in sie transferiert hatte, doch diesmal erkannte er ihre Augenfarbe. Sie musste violette Augen haben >Violett… eigentlich eine schöne Augenfarbe, ob sie wohl immer so dunkel sind?< fragte er sich, doch ließ sie vorerst unbeantwortet, da die Fremde nun wirklich Anstalten machte, zu fliehen. Schnell legte er das letzte Stück zu ihr zurück und hielt sie bei einer Schulter fest. Sie drehte schwerfällig ihren Kopf zu ihm und sah ihn wieder mit diesem einerseits völlig resignierten, aber andererseits so schuldvollen Blick an, das es ihm einen Stich versetzte. Er spürte, wie ihr Körper schon bebte, wahrscheinlich war sie wieder einer Ohnmacht nahe. Bevor sie ihm jedoch bewusstlos in die Arme fiel, entwich ihr noch ein leises. „Das ist alles nur deine Schuld!“ Seto hob den Körper der jungen Frau auf sine Arme, sie war sehr leicht und ihre Arme und Beine waren schon fast zu schlank. Sie hatte es wohl in letzter Zeit nicht leicht gehabt. „Herr Kaiba, die scheint es Ihnen ja ganz schön übel zu nehmen, dass Sie sie gerettet haben. Außerdem,, sie muss zurück ins Krankenhaus“. meldete sich Herr Nagoya wieder zu Wort, Seto hielt da für eine weniger gute Idee. „Ja, scheint so, aber eine Frage…Glauben Sie nicht, dass sie wieder abhaut, sobald se wieder wach ist?“ Der Arzt überlegte kurz, er musste Seto zustimmen. „Da haben Sie wahrscheinlich Recht, aber ich muss sie wo unterbringen, wo sie ihre Ruhe hat und vor allem, wo, wo sie nicht sofort wieder einen Selbstmordversuch startet. Wir konnten die letzten Tage nichts von ihr erfahren, da sie geschlafen hat und ich denke, selbst wenn sich ein Psychologe um sie gekümmert hätte, dann hätte sie keinen Ton von sich gegeben…so eine Patientin hatte ich schon lange nicht mehr in meiner Klinik.“ Seto jedoch wusste einen Ort, wo der Arzt sie in Ruhe behandeln konnte… Sie erwachte langsam, ihr Körper fühlte sich wie gerädert an, doch was hatte sie auch anderes erwartet? Sie hatte tagelang nicht richtig gegessen und getrunken, nur das Zeug, mit dem man sie in der Klinik versorgt hatte. Ihre Arme schmerzten, brannten wie verrückt, dort, wo sie sich verletzt hatte. Sie fühlte die glühende Hitze, die ihren gesamten Körper eingenommen hatte, sie war unangenehm und ermüdend. Langsam öffnete sie die schweren Augenlider und wartete, bis die verschwommenen Umrisse Gestalt annahmen…. Also, in einer Klinik befand sie sich ganz sicher nicht. Über ihr konnte sie blauen Stoff erkennen, dann einen hölzernen Rahmen, ein Himmelbett, wenn sie nicht alles täuschte. >Wo bin ich hier?< Dachte sie, doch eigentlich war das nicht relevant für sie, wollte sie doch auf keinem Ort dieser Welt mehr sein, nicht nach alledem, was man von ihr verlangt hatte und noch verlangen würde, wäre sie nicht… Doch nicht einmal das war ihr richtig gelungen, warum hatte sie dieser Mann finden müssen? Wer war denn bei einem solchen Regen zu Fuß unterwegs, um diese Uhrzeit? Hatte sie doch so sehr gehofft, dass sie gerade da keiner sehen würde und wenn, dann zu spät. Doch dem war nicht so und jetzt hatte sie dieser Mann bestimmt wieder an einem anderen Ort verfrachten lassen. Sie drehte unter großer Anstrengung ihren Kopf zur Seite. Sie sah ein zierliches Nachtkästchen mit einer Nachttischlampe und ihrer mittlerweile sehr in Mitleidenschaft gezogenen Armbanduhr darauf. Warum hatte sie die überhaupt wieder mitgenommen, nachdem sie aus dem Krankenhaus geflüchtet war? Sie hatte keine Ahnung, aber so wichtig war es ja auch wieder nicht. Ihr Blick ging weiter, zur gegenüberliegenden Wand, wo sie einige Bilder entdecken konnte. Sie sollten wohl Ruhe ausstrahlen, die Farben waren zumindest danach, doch in ihr herrschte immer noch Unruhe, Chaos, Verzweiflung, Depression, Enttäuschung und irgendwie war es genau das, was sie fühlen wollte. Auch einen Schreibtisch gab es in diesem Raum, darauf wieder eine Lampe und eine Vase mit Blumen, blaue, zierliche Blumen, die anscheinend frisch hinzugekommen waren. Waren sie wegen ihr hier? Hatte man diese für sie aufgestellt? Warum sollte sich jemand diese Mühe machen, für eine Wildfremde? Dann sah sie auf der anderen Wand zwei Türen, eine musste wohl auf den Gang führen, die andere? Wahrscheinlich in ein Badezimmer, die Einrichtung hier ließ zumindest darauf schließen, dass sie sich in einem ziemlich betuchten Haushalt befand und wo ein eigenes Badezimmer pro Zimmer keine Seltenheit darstellte. Einen großen Eichenschrank hatte sie auch hier drinnen, Sachen, die sie alles gar nicht brauchte. Die letzte Wand war wohl die Außenmauer, denn dort waren zwei große Fenster und eine Glastür. Eine Glastür? Dann musste es also auch einen Balkon zu diesem Zimmer geben und wenn es einen Balkon gab, dann hieß dies, dass es auch eine Fluchtmöglichkeit gab…. Sie stützte sich schwerfällig auf ihre mittlerweile dünnen und kraftlosen Arme, dann setzte sie ihre Beine auf den Boden, der sich als weicher, flauschiger Teppich herausstellte. Sie stemmte sich hoch, auf ihre Beine, geriet jedoch ins Wanken und stütze sich an einer Säule des Bettes. Kurz verharrte sie so, doch dann ging es mit wackligen Schritten auf zu der von der sie sich Freiheit versprach…. Fortsetzung folgt ------------------------------------- LadySerenity: „Gut gemacht Seto, hast sie schön wieder eingefangen…“ Kaiba: *genervt sei* „Wenn du das so sagst, hört es sich an, als würdest du mit einem Hund reden, der gerade die Hausschuhe gebracht hat… Was krieg ich denn als Belohnung, einen Knochen?“ LadySerenity: *sarkastische Bemerkung gehört hab* „Nö, ich habe keinen Hund, ich habe Katzen – Leckerlis, falls meine beiden Süßen bereit sind, zu teilen. Was ich aber nicht glaube, die sind genauso stur wie du… Kann ich dir etwas anderes anbieten?“ Kaiba: *kurz überleg, Idee hab* „wie wäre es, wenn du dir einen anderen für die FF suchst? LadySerenity: Üheftig Kopf schüttel* „Nö, die Diskussion hatten wir schon beim ersten Kapi und ich bleibe dabei, der Haupt – Chara bist und bleibst du!“ Kaiba: *drop* „Wie wäre es dann wenigstens mit dem Namen meines Fundes?“ LadySerenity: *wieder Kopf schüttel* „Nö, da wirst du brav auf Kapi 3 warten… Ich geb dir doch was von den Leckerlis ab: Knuspertaschen oder Dentabits?“ *ihm die Dosen entgegn halt* Kabia: *genervt wegschieb* „Tu das Zeug weg, das ist was für Wheeler. Der ist der Köter von uns beiden!“ *Tür aufgeh, Gestalt erschein* Joey: „He, ich habe gerade meinen Namen gehört, ist irgendwas?“ LadySerenity: „Mal abgesehen davon, dass du ruhig mal vorher anklopfen könntest… Nein! Wie oft soll ich es noch sagen, die Dinger sind für KATZEN und nicht für HUNDE!“ *Kaiba und Wheeler taub sei* LadySerenity. *wieder Ruhe in Person sei* „So, jetzt mach ich aber Schluss für heute und geselle mich zu meinen kleinen Lieblingen…“ Kaiba: *aus Starre erwach* „Moment mal, sagtest du nicht, ich sei dein Liebling?“ *leicht eifersüchtig sei* LadySerenity: „Mein Lieblings – Chara, aber nicht mein kleiner Liebling… das sind die. Und jetzt raus aus dem Zimmer sonst lass ich euch von Nero rausschmeissen!“ *schön langsam wieder Kopfweh hab* *Kaiba und Joey sich Katzen anseh, Lachkrampf krieg* Joey: „Ist nicht dein ernst, oder? Die langhaarige Katze pennt vor sich hin und das kleine fast schwarze Etwas da soll gefährlich sein? Ist der dir beim Waschen eingegangen?“ *noch immer lach* *Nero ohren spitz und beleidigt sei* *in Hoche geh, Krallen ausfahr, Zähne zeig und voll auf die Beiden lostartet* *nur noch eine Staubwolke im Zimmer sei* LadySerenity: *fies grins* „Ich hätte den beiden wohl sagen sollen, dass man nicht über seine Größe herziehen soll, da haut er den Turbo rein --------------------------------- LadySerenity -chan Kapitel 3: I won´t let you go! ------------------------------ 03. I won´t let you go! Seto indes saß mit Mokuba beim Mittagessen, doch richtigen Hunger hatte er nicht. Schon seit gestern war sein Appetit irgendwohin verschwunden, wusste jedoch nicht wohin. Lustlos stocherte er in seinem Gemüse herum, was auch sein jüngerer Bruder bemerkte. „Sie geht dir wohl nicht aus dem Kopf, was?“. fragte ihn dieser, Seto schrak aus seinem Gedanken hoch. „Wie? Tut mir Leid, ich war gerade wo anders…“. entschuldigte er sich, Mokuba seufzte leicht. „Ja, wahrscheinlich einen Stock höher… wenn du keinen Hunger hat, dann spiel nicht mit dem Essen rum, sondern mach dich nützlich und sieh nach, ob sie schon wieder aufgewacht ist. Immerhin müssen wir dann Herrn Nagya Bescheid sagen und außerdem sollte sie schon lange was essen. Wie ich sie gestern gesehen habe, habe ich mich gewundert, daas sie überhaupt noch stehen kann, so schwach und dünn wie sie ist“. befahl er dem Älteren, so wie es schien, war Seto zwar der Boss in seiner Firma, doch zu Hause schienen die Uhren da etwas anders zu gehen. „Na von mir aus“, sagte er gespielt gelassen und desinteressiert, er wollte nicht zugeben, dass sie ihn beschäftigte, auch wenn Mokuba ganz genau wusste, dass es doch so war… Als er die Tür öffnete und eintrat, erschrak er… ihr Bett war verwaist. Wo konnte sie denn nun schon wieder sein? Doch glücklicherweise fand er sie bei der Balkontür, vor der sie sich resigniert hatte niedersinken lassen, sie war abgeschlossen gewesen. Ihren Bademantel hatte man bereits entsorgt und sie in eins von Setos Hemden gekleidet, dass sie locker als Nachthemd oder Minikleid verwenden konnte, das überließ man dann dem Auge das Betrachters. Als Unterwäsche musste einer seiner Boxershorts herhalten, es war ein komischer Anblick. „Dachtest du wirklich, wir hätten de Tür unverschlossen gelassen? Nach deiner Aktion gestern im Krankenhaus auf keinen Fall und schon gar nicht, wenn ich daran denke, was du dir vorher angetan hast.“, meinte Seto nun, sie drehte sich langsam in seine Richtung endlich konnte er erkennen, welche Augenfarbe sie wirklich hatte. Sie waren wie er es sich schon gestern gedacht hatte, violett, nicht zu dunkel und nicht zu hell, ein richtig angenehmes Violett. Eigentlich waren es schöne Augen, wenn sie nicht so voller Desinteresse und Resignation getränkt wären. „Du schon wieder?“, war alles, was sie sagte, den Kerl wollte sie jetzt eigentlich nicht sehen, er hatte schon zweimal einfach ihre Pläne durchkreuzt, irgendwie zog sie ihn magisch an. „Ja, ich schon wieder… wen hast du denn hier sonst erwartet? Das hier ist meine Villa“, stellte Seto die Gegenfrage, sie wendete sich wieder von ihm ab. „Ich habe niemanden erwartet, wieso sollte ich auch?“ Seto ging zu ihr rüber und hielt ihr eine Hand hin, um ihr auf die Beine zu helfen, doch sie rührte sich nicht, kein Stück. Er seufzte leicht, diese Frau konnte einen Nerven kosten, mal abgesehen davon, dass sie das in den letzten Tagen schon getan hatte und das durch ihre bloße Anwesenheit. „Na gut, aufstehen willst du anscheinend nicht, dann sag mir wenigstens endlich deinen Namen“, bat er sie nun, doch daran dachte sie nicht. „Nein“, war ihre kurze und bündige Antwort, schön langsam riss ihn der Geduldsfaden. „Hör mal gut zu, es ist gar nicht gut, wenn man mich reizt. Bis jetzt ist es noch niemanden gut bekommen, einen Seto Kaiba zu provozieren“, sagte er bestimmt, doch auch das hatte nur wenig Wirkung auf sie, aber wenigstens drehte sie sich wieder in seine Richtung und sah ihn an. „Ach, du bist Seto Kaiba? Der, der in seinem Alter noch mit Karten spielt?“, kam es im fragenden Ton von ihr, er dachte, er hätte sich gerade verhört. >Was??? Ich glaub es ja nicht! Die tut ja gerade so, als wäre Duel Monsters was für kleine Kinder! Das ist ein Profispiel, das sehr viel strategisches Denken und Intelligenz verlangt… na ja, beim Köter kommt aber vor allem auch Glück hinzu, aber trotzdem? Will die mich auf dem Arm nehmen?< fragte er sich innerlich, das konnte doch nicht ihr Ernst sein. „Wie meinst du das?“, wollte er mit beherrschter Stimme von ihr wissen. „Na ja, diese Sammelkarten sind doch eher was für kleine Kinder, oder? Man sucht sich doch immer nur die aus, deren Bild einem am besten gefällt.“ Seto musste sich die Schläfen massieren, um sich wieder abzuregen, keine fünf Minuten redete er mit ihr und schon war er auf 180, wie schaffte die da nur? „Nein, ganz so ist es nicht, aber wieder zurück zu dir, warum willst du mir nicht verraten, wie du heißt?“, wechselte er das Thema. „Alle Angaben bezüglich meiner Person wären dienlich, um meine Identität und Herkunft herauszufinden und das ist es, was ich nicht will“, erwiderte sie, er musste den Kopf schütteln. „Nun gut, das hast du zwar jetzt schön heruntergerattert, aber helfen wird dir das nichts. Immerhin wird man für dich bestimmt schon eine Vermisstenanzeige aufgegeben haben und wenn dem so ist, dann finden wir es heraus. Ich habe sehr fähiges Personal und glaub mir, die würden innerhalb von einer Stunde sogar wissen, was du am liebsten zum Frühstück isst, wenn ich das wissen möchte. Du würdest mir aber Arbeit ersparen, wenn du kooperativ wärst.“ „Warum hast du das dann nicht schon längst getan, das ist unlogisch“, wandte sie sich nun an Seto, da musste er ihr zwar Recht geben, doch er hatte seine Gründe, warum er damit noch wartete. „Nun ja, eigentlich schon, doch wie mir scheint, willst du nicht mehr zu deiner Familie zurück, immerhin hast du ja eindeutig einen Selbstmordversuch unternommen… wahrscheinlich bist du auch von zu hause ausgerissen und mich würde interessieren warum. Ich habe einfach das ungute Gefühl, dass du wieder versuchen wirst, dich ins Jenseits zu befördern, wenn du wieder dort bist, wo du hingehörst. So einfach ist das und ehrlich gesagt habe ich dich nicht gerettet, damit du ein paar Tage darauf dann doch zugrunde gehst.“ Sie seufzte tief, der Kerl war echt hartnäckig. „Das ist ein gewichtiges Argument, aber ich verstehe einfach nicht, wie man nur so versessen darauf sein kann, dass du mich nicht einfach wieder gehen lassen kannst, damit ich endlich von denen und der Welt erlöst bin. Es war sehr unhöflich von dir, mir diesen Wunsch abzuschlagen.“ „Mag sein, aber ich war noch nie ein höflicher Mensch und das werde ich auch nie sein, das habe ich nicht nötig. Ich finde es nur einfach feige, dass du dich so aus einer wohl verzwickten Situation stehlen willst“, argumentierte er. „Das verstehst du nicht…“ „Vielleicht will ich das gar nicht, aber das kannst du nicht wissen, bevor du es mir nicht erzählt hast… also, wie lautet dein Name? Und hör endlich auf, meinen eh schon viel zu dünnen Geduldfaden zu strapazieren“, forderte er sie noch einmal auf, endlich gab sie sich geschlagen. „Ich.. ich heiße Chisao, zufrieden?“ „Na geht doch…“, meinte er, mittlerweile hatte sie schon lange genug auf dem Boden gesessen, dachte Seto und da es nicht den Anschein hatte, als würde sie sich aus eigener Kraft erheben wollen, hob er sie kurzerhand auf seine Arme. „Wenn du noch länger hier herumhockst, erkältest du dich noch mehr, ab ins Bett mit dir“, befahl er ihr, was sie jedoch nur wenig beeindruckte. „Du bist ein seltsamer Typ.. kein normaler Mensch schert sich sonst um eine stark suizidgefährdete Person wie mich… gefalle ich dir etwa?“ Diese Frage brachte ihn jetzt jedoch etwas aus dem Konzept und er sah sie verwirrt an. „Wie bitte?“ Sie wiederholte noch einmal ihre Frage, er dachte kurz darüber nach. „Frag mich das wieder, wenn du nicht mehr so abgemagert und untergewichtig bist, eine normale Hautfarbe besitzt und der glasige und vor allem resignierte, desinteressierte Blick aus deinen Augen entwichen ist“, antwortete er dann, sie schüttelte den Kopf. „So eine Antwort hätte ich irgendwie vorhersehen können. Ich kann es mir aber jetzt dafür aussuchen ob du so etwas wie eine unterschwellige Aufforderung zu Genesung meintest oder du mir damit einfach nur sagen wolltest, dass ich hässlich bin… Beides keine schmeichelhafte Aussage.“ Während sie das sagte, wurde ihr Blick noch resignierter, da hatte er wohl was Falsches gesagt. „Da war nur die Wahrheit und wenn du dein Spiegelbild sehen könnest, wüsstest du, warum ich dir so geantwortet habe. Ich will nicht sagen dass du hässlich bist, nur in deiner derzeitigen Verfassung würdest du keinen Mann beeindrucken. Wie alt bist du eigentlich?“, verteidigte er sich, sie nickte nur kurz. „Das geht dich nichts an…“ Und schon wieder so eine Antwort, das war wohl die Retourkutsche für Seto, doch dieser meinte nur genervt. „Chisao, übertreib es nicht.“ „Warum? Was tust du denn, wenn ich es dir nicht sage? Wirst du mich schlagen?“, provozierte sie ihn noch mehr, zumindest kam es ihm wie eine Provokation vor. Er zählte gedanklich langsam bis zehn um seine aufkommende Wut und Gereiztheit zu unterdrücken, dann meinte er durch zusammengepresste Lippen. „Nein, ich schlage keine Frauen, mögen sie auch noch so nervig und widerspenstig sein. Sehe ich etwa so aus, als könnte ich das?“ Ein bohrender Blick traf die Blonde, nachdem Seto sie wieder auf dem Bett abgelegt hatte. „Ähm… nein, du eher nicht, auch wenn du mich so streng und kalt ansiehst, aber…. Er hat es mir schon angedroht… und… na ja, ach vergiss es einfach“, stammelte sie nun, dieser eisige Blick hatte Furcht in ihr hervorgerufen, dieselbe Furcht, die sie auch bei ihm oft verspürt hatte. Instinktiv rutschte sie mehr an das Kopfende des Bettes, auch wenn das schon eine große Anstrengung für sie war, Seto wurde etwas stutzig. Hatte man ihr etwa Gewalt angetan, sie geschlagen? Auf jeden Fall hatte sie nun Angst vor ihm und das wollte er auch wieder nicht, also versuchte er einen wärmeren Blick. „Tut mir Leid, ich wollte dir keine Angst einjagen aber sag mir eins, wer ist „er“?“ Sie schüttelte jedoch den Kopf, darüber wollte sie nicht reden, nicht einmal mehr daran denken. „Na gut Chisao, so kommen wir nicht weiter… du willst wohl wirklich nicht mehr zu deiner Familie zurück, nicht war?“ Sie sah wieder in sein Gesicht, seine Augen klirrten nicht mehr so voll Kälte, das war schon angenehmer. „Nein, auf keinen Fall, dort halte ich es keinen Tag mehr aus, keine einzige Stunde, ich will nicht mehr zurück, nie mehr“, antwortete sie ihm, er war am Überlegen. Was tat er denn nun eigentlich mit ihr? Er konnte sie nicht wieder in Nagoyas Obhut übergeben, weil Chsao sonst entweder in eine Psychiatrie oder wieder zurück zu ihrer Familie kommen würde, immerhin nahm sich dann die Polizei des Falles an. Doch einfach so konnte er sie auch nicht gehen lassen, sie war zu schwach und vor allem ihr Lebenswille war es, der aus ihrem Körper entschwunden war, mal abgesehen davon, dass sie absolut nichts mehr besaß außer der Handtasche, die sie bei sich getragen hatte und deren Inhalt war nicht wirklich spektakulär. >Ob sie mir gefällt hat sie mich gefragt, nun ja, unter normalen Bedingungen wird sie wahrscheinlich bildhübsch sein, aber das kann ich jetzt noch nicht beurteilen, außerdem kommt es doch nicht allein aufs Aussehen darauf an – zumindest nicht bei ernsthaften Beziehungen. Bei den Frauen, mit denen ich sonst mal eine Nacht verbringe, die können dumm wie Brot sein -…. Aber irgendwie wäre es schon interessant herauszufinden, wie sie wirklich ist< dachte er, sein Entschluss stand fest. „Chisao, in dem Zustand, wie du jetzt bist, werde und kann ich dich auch nicht gehen lassen. Du bleibst hier in meiner Villa und glaub ja nicht, dass ich mit dir darüber jetzt beginne, zu diskutieren“. eröffnete er ihr, ein fragender Blick traf ihn. „Du schickst mich nicht wieder ins Krankenhaus? Du musst mich doch für eine Irre halten, außerdem hast du doch einen guten Ruf zu verlieren, wenn du mich hier behältst, du bist doch Leiter von so einer großen Firma, oder? Tu dir doch so was nicht an, das bin ich nie und nimmer wert und außerdem ist es ein völliger Irrglaube wenn du annehmen solltest, dass sich mein mentaler Zustand jemals verbessern sollte. Ich sehe keinen Sinn darin, weiter auf diesem Planeten zu existieren und das wirst du mir nicht nehmen können“, argumentierte sie, ihm rauchte der Kopf, doch eines hatte er bei dieser letzten Aussage herausgefunden, dumm war sie auf jeden Fall nicht. Logisch Denken konnte sie so wie es den Anschein hatte. „Chisao, erstens werden die Medien nichts von dir erfahren, das habe ich schon unterbunden, als ich dich gefunden habe, zweitens glaube ich nicht, dass du wirklich so gerne sterben willst, immerhin liegt der größte Teil deines Lebens noch vor dir und drittens habe ich bereits eine wirkungsvolle Methode im Hinterkopf, wie wir deinem Desinteresse an der Welt entgegenwirken können. Ich bin schon gespannt, was passiert wenn du auf das blühende Leben in Person triffst, dann hast du nämlich gar keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, was war, bevor du hierher gekommen bist und schon gar nicht darüber, weshalb du dein Leben nicht mehr leben möchtest“, konterte Seto, das klang alles sehr verworren für sie. Das blühende Leben in Person? Wer oder was mochte das nur sein, er fiel auf alle Fälle schon mal aus dem Raster, so fidel war der nicht, dazu fehlte ihm dieser typische „Ich bin mit Gott und der Welt zufrieden“ – Ausdruck im Gesicht, dennoch freute sich irgendetwas in ihr drinnen, dass er sie nicht wieder zurück schicken wollte, weder ins Krankenhaus noch zu denen, wovor sie geflohen war. „Du scheinst dir deiner Sache ja ziemlich sicher zu sein, wenn du so große Töne spuckst“, sagte sie nun, er grinste leicht. „Natürlich, ein Seto Kaiba entwickelt nie einen Plan, der nicht eintrifft, also willigst du nun ein oder was?“ Sie schüttelte jedoch den Kopf und verschränkte mühsam die Arme vor ihrer Brust. „Nein, aber das wird dich absolut nicht stören, so schätze ich dich zumindest ein, immerhin hast du mir mehrmals bewiesen, dass du nicht auf das hörst, was ich dir sage oder um das ich dich bitte. Entweder schaltest du da deine Ohren auf Durchzug oder stellst sie auf taub, also tu was du ohnehin nicht lassen kannst und willst.“ Diese Meldung kostete ihm ein leichtes Lachen, sie war wirklich alles andere als dumm. „Ich bin schon fast ein bisschen erstaunt, du kannst mich jetzt schon besser einschätzen als es meine langjährigen Mitarbeiter je tun könnten. Du hast Recht, ich lasse dich nicht gehen und das ist für dich im Moment auch das Beste…“ Fortsetzung folgt ---------------------------------------------- LadySerenity: *Kommis durchles* „Oje, was lese ich da? Nicht gleich weinen, nur weil kein Dialog da ist….“ Seto: *Monitor in seine Richtung dreh und auch les* „Warum schreibst du nicht einfach, dass du ihn vergessen hast?“ LadySerenity: *heftig Kopf schüttel* „Weil ich ihn nicht vergessen habe? Wie bist du eigentlich hierher gekommen? Was hast du meinem süßen kleinem Katerchen angetan?“ *Seto eindringlich anseh* Seto: „Gar nichts, wir haben Waffenstillstand… ach ja, danke noch mal dass du mir jemanden zugeteilt hast, der genauso stur ist wie du.“ *voll sarkastisch sei* LadySerenity: *fies grins* „Aber immer gerne doch. Anders wäre es doch langweilig, oder? Was hast du jetzt eigentlich weiter mit ihr vor?“ *voll scheinheilig frag* Seto: *seufz* „Keine Ahnung, sag du es mir doch, denn egal was ich persönlich machen würde, du schreibst ja dann ohnehin was dir gefällt.“ LadySerenity: „Du bist ja soooo klug, aber keine Sorge, sie hat keine übernatürlichen oder antiken Kräfte, glaube ich…“ Seto: *lins* „Was heißt, du glaubst? Sag mir jetzt nicht, dass du nicht einmal das weißt! Sie ist dein Chara und ich reagiere echt schön langsam allergisch auf solchen Humbug!“ *motz* *keif* *zeter* LadySerenity: „Ich habe keine Ahnung, frag sie doch selber…“ Seto: *zu Chisao geh* „Hast du irgendwelche Kräfte, von denen ich wissen sollte? Chisao: „…“ Seto: *genervt sei* „Chisao, jetzt sag schon!“ Chisao: *noch immer schweig* „…“ Seto: „Weiber…! Chisao + LadySerenity: „Was soll DAS heißen????!!!“ *bedrohliche Aura aaufbau* *mit Augen unheilvoll funkel* Seto: *leicht eingeschüchtert sei weil er jetzt zwei Furien am Hals hat* „Gar nichts… will jemand Kekse? Sind mit Schokoglasur?“ *Schüssel hinhalt* Chisao: „…“ *Keks nehm, sonst nichts Besseres zu tun hat* LadySerenity: *freu* „Ich liebe Kekse…“ *mampf* „So und was mache ich jetzt? Hm… ich glaube, ich schreib am nächsten Kapi weiter.“ *Glückseligkeit in Person sei* Seto + Chisao: *drop* ------------------------------------------- LadySerenity -chan Kapitel 4: Little sunshine -------------------------- 04. Little sunshine Chisao war noch einmal eingeschlafen, sie war einfach zu ausgelaugt und die Unterredung mit diesem Seto Kaiba hatte sie auch einiges an Kraft gekostet. Durch ein leises Klopfen an der Tür wachte sie auf und sah ihren brünetten „Retter wider Willen“ herein schreiten. „Na, wieder wach?“, fragte er sie, Chisao erhob sich langsam und nickte. „Ja, gerade aufgewacht. Wegen was möchtest du denn jetzt mit mir diskutieren?“, stellte sie die Gegenfrage, darüber musste er grinsen. „Na da würde mir so einiges einfallen, aber eigentlich wollte ich dich zum Essen holen. Es wird Zeit, dass du wieder Nahrung zu dir nimmst, sonst wirst du noch untergewichtiger. Dort auf der Kommode liegen Sachen für dich.“ Sie sah auf das Möbelstück und erblickte einen Stapel Wäsche. „Frauenkleider?“ „Ich dachte mir, ich lasse deine Garderobe deinem Geschlecht anpassen, außer du läufst lieber in meinen Klamotten rum. Das Hemd steht dir ausgezeichnet“, erklärte er, sie erhob sich langsam vom Bett und begutachtete die Sachen. „Wäre mir auch egal, wäre vielleicht sogar angenehmer als dieses Dienstmädchenoutfit“, erwiderte sie. „Das ist aber derzeit das Einzige, was es im Moment in dieser Villa an Frauenbekleidung gibt. Hier wohnen nur zwei Herren, sonst niemand, die Dienstmädchen haben hier nur ihre Ersatzuniformen zum Wechseln, falls sie ungeschickter weise bei der Arbeit schmutzig werden…“, erklärte er ihr, während er sie sich bei der Inspektion ihrer neuen Kleider besah. „Bist du schwul?“, war ihre nächste Frage, die ihn fast aus den Latschen kippen ließ. „Wie bitte?! Was soll denn die dämliche Frage? Natürlich nicht!“, kam es von ihm mehr oder weniger beherrscht, was sie aber ziemlich ungerührt ließ. „Es lässt eben einige Schlussfolgerungen zu, wenn in einer riesigen Villa nur zwei Männer leben und keine einzige Frau, das ist alles.“ Sie war eigentlich schon auf den beschwerlichen Weg ins Bad, als Seto ihr den Weg versperrte und ihr direkt in ihre violetten Augen sah. „Dann sollte ich mich wohl klarer ausdrücken: In dieser Villa leben nur ich und mein jüngerer Bruder Mokuba. Glaub mir, ich bin nicht, ich wiederhole nicht an Männern interessiert. Hast du das verstanden?“ „Du bist echt empfindlich, ich hoffe, dein Bruder ist nicht auch so, wenn ich schon unfreiwilligerweise hier eine Weile mein Dasein frönen muss.“ Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, konnte sie noch ein trotziges „Ich bin nicht empfindlich“, von Seto hören, dann konnte sie sich aber in Ruhe umziehen. Als sie fertig war und das Badezimmer verließ, empfing sie ein noch immer schmollender Seto Kaiba, der sie mit einem „Noch so eine Meldung und ich fresse dich“ – Blick bedachte. „Bevor du zum Kannibalen wirst oder ich mich dazu entschließe, mich doch wieder hinzulegen, könnten wir doch zum Essen gehen, oder? Wäre selbst in meinen Augen irgendwie sinnvoller…“, fragte sie, dem Kerl dabei zuzusehen, wie er sie anschwieg, war selbst ihr zu doof. „Na gut, dann komm mit, Mokuba wartet sicher schon“, meinte er brummig, am meisten regte es ihn ja eigentlich auf, dass sie absolut kein schlechtes Gewissen hatte… „Seto, wo warst du denn so lange? Ich habe Hunger!“, konnte Chisao die Stimme eines Jungen hören, als sie mit dem Firmenchef das große Esszimmer betrat. „Chisao hat so lange gebraucht, beschwer dich bei ihr. Da kannst du dich nebenbei auch gleich vorstellen“, war Setos immer noch leicht verstimmte Antwort, Mokuba erhob sich und lief zu den beiden. Er umarmte kurz seinen Bruder, dann wandte er sich an Chisao. „Hallo, ich bin Mokuba Kaiba, Setos kleiner Bruder. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen Chisao. Komm mit, es gibt was Leckeres zu Essen.“ Auch sie umarmte er, jedoch war das gar nicht gut für ihren ohnehin sensiblen Körper und so zuckte sie schmerzhaft zusammen. „Oh, tut mir Leid, habe ich dir wehgetan? Das wollte ich nicht, ehrlich“, entschuldigte sich der Wuschelkopf sofort und ließ von ihr ab, Chisao strich ihm nur kurz über den Kopf. „Ist egal..“, erwiderte sie, da widersprach ihr aber Seto. „Nein, das ist nicht egal wenn du Schmerzen hast.“ „Dir vielleicht nicht, aber mir schon“, konterte sie und schon schmollte der Blauäugige wieder, nun sah Mokuba sie mit großen Augen an. „Aber Chisao, das ist doch nicht gut für dich, wenn du Schmerzen hast, du sollst doch wieder gesund werden. Ich fand es echt toll, als Seto mir gesagt hat, dass du hier bei uns bleibst. Von mir aus kann das eine ganze Weile sein, dann ist es hier wenigstens nicht mehr so langweilig, da kann ich dir meine ganzen Spiele zeigen und natürlich meine Kapselmonstersammlung. Da habe ich ein paar ganz seltene…“, begann der Kleine zu quasseln, dann ließen sie sich aber am Tisch nieder, da Mokubas Hunger doch über seinen Rededrang siegte. Als der Jüngere voll und ganz in sein Essen vertieft war, sah Chisao zu dem Hausherrn, der ein fieses Grinsen aufgesetzt hatte. „Soll ich deine Mimik jetzt als Bestätigung für meine Frage nehmen, ob dein Bruder das „blühende Leben in Person“ ist?“, flüsterte sie ihm zu, er nickte nur schelmisch. „Ja und glaub mir, das ist nur ein Bruchteil seiner Energie. Wenn er sich über etwas freut, dann könnte er die ganze Welt umarmen… aber du wirst ja jetzt viel Zeit haben, das in natura zu erleben.“ „Das beeindruckt mich nicht wirklich, dein Plan wird trotzdem nach hinten losgehen, auch wenn du es noch so wenig akzeptieren willst“, erwiderte sie und widmete sich dann wieder ihrem Essen, sie hatte lange keine feste Nahrung mehr zu sich genommen und ihr Magen verlangte, dass sie dies nun nachholte. Zwischen Hauptgericht und Nachtisch nahm sich Mokuba die Freiheit und erzählte Chisao von seiner Sammlung an Videospielen und auch, wie viele er davon schon durch gespielt hatte. „Du verbringst ziemlich viel Zeit drinnen, oder?“, fragte sie ihn, er nickte und antwortete. „Ja schon, aber manchmal spiele ich auch draußen, vor allem im Sommer. Ich schwimme gerne in unserem Pool oder ich spiele Fußball… manchmal kann ich Seto dazu überreden, dass er mitspielt. Hast du eigentlich auch Geschwister?“ Die letzte Frage war über seine Lippen gekommen ohne zu überlegen und er sollte auch sogleich die Konsequenzen dafür tragen. Chisao erhob sich von ihrem Stuhl und erklärte. „Ich habe keinen Hunger mehr, ich gehe wieder schlafen oder starr die Decke an.“ Mokuba sah ihr traurig nach, das hatte er nicht gewollt. „Ich hätte mich wohl zurückhalten sollen, aber ich möchte doch eigentlich mehr über sie wissen“, sagte er zu seinem Bruder. „Ich weiß Mokuba, aber anscheinend hat sie ein großes Problem mit ihrer Familie, sonst hätte sie sich das nicht angetan oder wäre zumindest nicht weggelaufen. Sie will einfach nicht über sie reden, zumindest noch nicht. Bei unserem ersten Gespräch kam mir nämlich der Verdacht, dass da so einiges im Argen hing, aber da hat sie auch abgeblockt. Da müssen wir ihr wohl noch Zeit lassen, auch wenn sie einen zur Weißglut treiben kann durch ihre völlige Gleichgültigkeit“. erklärte ihm der Ältere, Mokuba verkündete voller Elan. „Na dann wird ich mich eben so gut um sie kümmern, dass sie uns bald erzählt was los war. Und wenn wir das wissen, dann können wir ja sehen, was wir tun können, damit sie wieder glücklich ist… und dann haben wir alle miteinander mächtig Spaß.“ Seto seufzte innerlich, soviel Optimismus war selbst ihm ein bisschen zuviel, doch bei Mokuba konnte er sich sicher sein, dass er nicht aufgab, bevor er sein Ziel erreichte. Dann widmeten sich die beiden aber wieder ihrem Nachtisch, Chisao lag gedankenverloren auf ihrem Bett… Eine Weile später bekam sie dann Besuch von Herrn Nagoya, immerhin musste der Arzt sie untersuchen und verschrieb ihr bei der Gelegenheit auch gleich einige Medikamente, eines gegen die Schmerzen und auch eines gegen ihr aufkommendes Fieber. Es war eine anstrengende Prozedur gewesen, immerhin stellte sich Chisao quer, da es für sie ja eigentlich keinen Sinn machte, dass sie wieder gesund wurde. Nun unterhielt sich der Arzt mit ihr und auch mit Seto über die weitere Behandlung. „Nun gut, in den nächsten paar Tagen werde ich täglich nach Ihnen sehen, immerhin sind zu den Schnittwunden auch noch die Verletzungen von Ihrer Flucht hinzugekommen und es kündigt sich auch eine Grippe an. Außerdem müssen Sie wieder ausgewogen essen, damit Sie wieder zu Kräften kommen, ihr Gewicht ist kritisch. Wie lange haben Sie eigentlich nichts mehr zu sich genommen?“, erklärte der Arzt, sie zuckte nur mit den Schultern. „Weiß nicht, ist schon ne Weile her. Warum noch mal soll ich wieder gesund werden?“ Das kostete Seto ein Seufzen, der Doktor wandte sich an ihn. „Herr Kaiba, ich denke, es wäre doch besser, wenn ein Psychologe nach ihr sehen würde…“ „Das bringt nichts, sie ist so stur. Ob Psychiater oder Psychologe, aus ihr kriegt keiner auch nur ein brauchbares Wort raus. Das Einzige, was man von ihr haben kann sind spitze Bemerkungen. Oder Chisao?“ Er sah zu ihr, sie nickte. „Richtig geraten Erstens geht das niemanden was an und zweitens habe ich nun mal einfach keinen vernünftigen Grund mehr, warum ich noch leben sollte, aber das scheint hier ja keiner ernst zu nehmen. Solange ich lebe, laufe ich Gefahr, ihm wieder zu begegnen und das will ich nicht“. antwortete sie, diese Einstellung fand Nagoya mehr als bedenklich. „Herr Kaiba, ihnen ist doch bewusst, dass ich sie in einem so desolaten Zustand nicht bei Ihnen lassen kann? Sie braucht ärztliche Hilfe.“ Nun sah Chisao den Arzt aber böse an. „Versuchen Sie gar nicht erst, mich in ein Krankenhaus oder eine Psychiatrie einzuliefern. Hier halte ich mich ja zurück, aber ich schwöre Ihnen, wenn Sie mich von hier wegholen, dass ich bei der erstbesten Gelegenheit wieder einen Suizidversuch starte. Und glauben Sie mir, ich finde eine Möglichkeit. Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, aber meine grauen Zellen arbeiten noch wunderbar, meine Intelligenz ist nicht weg, nur mein Lebenswille….“ „Aber Fräulein Chisao, es wäre zu Ihrem eigenen Besten…“, versuchte Nagoya sie wieder etwas zu beruhigen. „Zu meinem eigenen Besten? Das bezweifle ich stark….“, konterte sie und zeigte dem Älteren die kalte Schulter. „Doktor Nagoya, hier ist Chisao besser aufgehoben. Ich werde mich darum kümmern, dass sich ihr Gesundheitszustand wieder verbessert und gegen ihre Resignation habe ich auch ein gutes Mittel, vertrauen Sie mir“, lenkte nun Seto ein, was blieb dem Arzt denn da noch anderes übrig, als dem zuzustimmen? Schlussendlich verabschiedete er sich und ließ die beiden allein im Zimmer. Chisao hockte vor sich hin starrend auf dem Bett, die Beine angezogen, auch Seto ließ sich neben ihr nieder. „Chisao, hör zu… ich weiß nicht was war, bevor ich dich gefunden habe oder warum du keinen Sinn mehr im Leben siehst. Ich weiß nicht wer „er“ ist, von dem du die ganze Zeit redest, aber ich habe es dir heute schon mal gesagt… hier findet dich keiner“, führte er nach einer unangenehmen Stille aus. „Und was erwartest du jetzt von mir? Dass ich mich darüber freue? Das kann ich nicht, aber vielleicht gibst du dich ja damit zufrieden… ich hatte früher sehr viele Dinge über die ich mich freuen konnte und Spaß hatte, aber mit der Zeit ging es um mehr als nur Spaß und das wollte ich nicht, nur hat niemand auf mich gehört. Das ist einer der Gründe, warum ich mir die Pulsadern aufgeschnitten habe. Sie haben mir die ganze Freude daran genommen, weil sie einfach nur noch ihre Vorteile gesehen haben und mich gar nicht mehr beachtet haben….“, erzählte Chisao, über ihr Gesicht liefen einige Tränen, die sie aber wieder wegwischte, die ganze Heulerei machte doch keinen Sinn, das hatte sie schon so oft festgestellt. „Verstehe, aber bei einem bist du selber Schuld…“, begann Seto und drehte sich in Chisao Richtung, die ihn etwas fragend ansah. „Bei was?“, wollte sie wissen. „Du hast dir deine Freude nehmen lassen und das ist etwas, was sich keiner nehmen lassen sollte. Das hat man bei mir auch nie geschafft, egal wie hart es auch war. Neben Duel Monsters spiele ich auch sehr gerne Schach, ich bin der amtierende Weltmeister.. aber worauf ich hinaus will ist, dass du jetzt die Chance hast, diese Freude wieder zurück zu gewinnen, das solltest du ausnutzen“, erklärte er, sie hob den Kopf, den sie auf ihren Knien abgelagert hatte, etwas und wiederholte. „Schach?“ Er nickte und stellte die Gegenfrage. „Ja Schach, warum?“ Zuerst sah sie ihn noch einige Momente stillschweigend an, dann drehte sie sich wieder weg. „Ach, nur so.“ Seto musterte sie einige Minuten, dann musste er jedoch ein ganz anderes Thema ansprechen. „Chisao, da ist noch etwas, was ich mit dir klären muss.“ Von ihr kam nur ein desinteressiertes „Was denn? Konfiszierst du die Tabletten, damit ich keine Überdosis nehme?“ „Nein, das nicht, aber es hat was mit deiner labilen Psyche zu tun, immerhin hast du ja jetzt, wo du wieder so halbwegs aufrecht gehen kannst, die Möglichkeit, mir wieder ab zu hauen oder zumindest kannst du dir wieder was suchen, womit du dich verletzen kannst…“, deutete er an, irgendwie war sie schon gespannt darauf, wie es weiter ging. „Willst du mich ans Bett fesseln? Mokuba hat doch vorhin beim Essen gesagt, dass ich ohnehin schon neben deinem Zimmer liege.“ „Da hast du nicht richtig zugehört, das hier ist eigentlich mein Zimmer“, korrigierte Seto, Chisao überlegte kurz. „Ach, dann habe ich die ganze Zeit über in deinem Bett geschlafen? Du etwa auch?“ Er nickte nur kurz. „Ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass du auch hier bleibst, wenn du wach bist und es wäre vermutlich das Sicherste, wenn wir diese Methode für den Anfang so beibehalten… Keine Sorge, ich tu dir schon nichts.“ „Das hast du ja heute Vormittag schon klar gestellt, musst du nicht extra wiederholen.“ Es war kaum merklich doch in ihrer Stimme war ein Quäntchen Ärgernis, Seto war sich nicht sicher, ob er es richtig herausgehört hatte, also schwieg er dazu. „Na von mir aus, kann mir egal sein…“, gab sie schließlich von sich. „Chisao, wenn es dich stört, dann suche ich nach einer anderen Lösung, aber wie gesagt, ich will kein Risiko eingehen und sag jetzt nicht wieder, dass es dir egal ist. Das kann ich schön langsam nicht mehr hören… A8ßerdem hat der Doktor ja angekündigt, dass du einen grippalen Infekt hast und da kannst du mich aufwecken, wenn du etwas brauchst. Für Leute, die sich in der Villa nicht auskennen, ist sie wie ein Irrgarten“, setzte Seto noch hinzu, sie nickte erneut. „Ja, das leuchtet mir ein… ich hoffe nur, du schnarchst nicht, dann wird es mir nämlich ein großes Vergnügen sein, meine verbleibenden Energiereserven aufzuwenden und dich vom Bett zu schmeißen“, versicherte sie ihm, das konnte er jedoch nicht ganz glauben. „Das wagst du nicht…“ „Da kennst du mich aber ziemlich schlecht. Wenn du mich schon zwingst, weiterzuleben, dann will ich auch in Ruhe schlafen können. Und da schrecke ich auch nicht vor einem Seto Kaiba zurück… entweder du bist leise oder du fliegst ziemlich unsanft runter.“ Seto musste grinsen, anscheinend war sie doch noch kein so hoffnungsloser Fall, wie sie den Anschein hatte und das war gut so…. Fortsetzung folgt ------------------------------------------ LadySerenity: *krach* *aus dem Bett geflogen ist, weil von der unteren Etage höllischer Lärm zu hören ist* „Was´n los?“ *total verschlafen nach unten torkel* Mokuba: *freu* *total aus dem Häuschen sei* LadySerenity: „Mokuba, was machst du hier und vor allem… was soll der Lärm um diese Uhrzeit? Es ist kurz nach fünf Uhr!“ *genervt sei* *Morgenmuffel sondergleichen ist* „Mokuba: „Also, ich hab auf die Morgenzeitung gewartet und weißt du, was da oben drauf steht? Weißt du es? Ich weiß es schon!“ *happy sei* LadySerenity: *Zeitung schnapp und lies* „Was ist denn so toll daran, dass du rausgeschmissen werden kannst, wenn du während der Arbeit fern siehst?“ *Freude nicht versteh* Mokuba: *heftig Kopf schüttel* *auf andere stelle deut* „Aber doch nicht die Schlagzeile, da… sieh mal, in 4 Tagen fängt die EM an!!“ LadySerenity: *Kopf rauch* „Nee jetzt… du bist Japaner und da interessiert dich die EM? Ich kann sie schon bald nicht mehr hören, auch wenn sich alle so freuen, dass wir mit der Schweiz Austräger sind.“ Mokuba: Ich mag eben Fußball? Du nicht? Zu wem hältst du denn?“ *voll neugierig sei* LadySerenity: „Die EM selber stört mich nicht, aber wenn du den ganzen Tag nichts anderes mehr hörst, obwohl sie noch nicht einmal angefangen hat, irgendwann nervt es schon… Und zu wem ich halte kann ich nicht so offen sagen, das könnten vielleicht einige nicht verstehen…“ Mokuba: „Dann flüsterst du mir es eben ins Ohr, ich verrate es auch keinem. Nicht einmal Seto, versprochen!“ *treuherzig zu mir seh* LadySerenity: *seufz* „Seto wird das auch sicher nicht interessieren, aber na gut…“ *tuschel* *flüster* Mokuba: „Vaterlandsverräterin…“ LadySerenity – chan: „Nein, ich bin nur realistisch, auch wenn wir 5:1 gegen Malta gewonnen haben, Europameister werden wir nicht, außer wir belegen die anderen Mannschaften mit bösen Flüchen… Nein Mokuba, das tun wir nicht, denk nicht mal daran! So und jetzt frühstücken wir, soweit ich sehe hast du dich noch nicht selbständig am Kühlschrank bedient, echt verwunderlich…“ *zum Kühlschrank geh und Kaffeemaschine einschalt* ----------------------------------------- LadySerenity -chan Kapitel 5: Clothes ------------------ 05.Clothes Die nächsten paar Tage verliefen eher ruhig, Chisao unternahm zur Erleichterung der beiden Kaiba – Brüder keine Versuche mehr, sich selbst zu schaden, dafür schaffte sie es auf eine andere Art und Weise, Seto das Leben schwer zu machen. Er hatte ihr zwar eine neue Garderobe zukommen lassen, doch die rührte sie bis auf die Unterwäsche nicht an, sondern bediente sich lieber an seinem Kleiderschrank, wie er es ihr mehr scherzhaft angeboten hatte. Ihre Begründung lag darin, dass es ihm doch egal sein könne, was sie anhat, ihm würde das sowieso nicht beeindrucken. (Die Retourkutsche von seiner Aussage, dass sie in ihrem derzeitigen Zustand niemand beeindrucken würde….) Es ging ihm zwar weniger darum, dass sie nun seine Klamotten anhatte, sondern um die Tatsache, dass sie nicht so nachtragend sein sollte und sich ihrem Geschlecht entsprechend kleiden sollte, wenn sie die Möglichkeit dazu hatte. Fazit waren aber dann starke Kopfschmerzen seitens Seto und eine immer noch sture Chisao. Auch Mokuba hatte es nicht so leicht, etwas zu finden, was ihr Spaß machte, doch er gab nicht auf und versuchte es mit immer neuen Sachen. Da war der Kleine zu Chisaos Leidwesen unterbitterlich. Das schlimmste Los von allen traf aber Doktor Nagoya, der sie täglich untersuchte und es war jeden Tag aufs Neue eine Tortour, da sie ihm nicht sagen wollte ob sie Schmerzen oder Ähnliches hatte. Das Grippemittel hatte auch nichts gewirkt und nun war sie erkältet, was aber bei ihrer Regenaktion nicht verwunderlich war. Sie konnte von Glück reden, dass sie keine Lungenentzündung hatte. Jetzt lag sie gerade auf der großen Wohnzimmercouch in eine kuschelige Decke gewickelt (Das hatte Mokuba am Morgen noch übernommen…) und sah fern. Seto war seit gut einer halben Stunde in der Firma, da seine Sekretärin irgendein Dokument verschlampt hatte und nun darum bemüht war, es wieder zu finden, um ein wichtiges Geschäft abwickeln zu können und Mokuba war noch in der Schule. Sie zappte durch die unzähligen Kanäle, da sie nicht mehr schlafen konnte, bis sie auf die Sportkanäle kam. Ihr Blick wurde interessierter, als sie sah, was gerade lief und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Endlich mal eine Ablenkung von all den düsteren Gedanken und Erinnerungen, die sie seit Tagen verfolgten und sie nicht verlasen wollten… Seto warf genervt seinen weißen Mantel über den Kleiderständer, gerade hatte er seine unfähige Sekretärin gefeuert und seinem neuen Kunden den wieder gefundenen Vertrag gesendet. Es war schon fast Mittag und langsam bekam er Hunger, ob Chisao schon beim Essen saß? Nein, das Esszimmer war leer, also war sie vermutlich noch im Wohnzimmer, wo Mokuba sie in seine Lieblingsdecke gepackt hatte. Er stieg die Treppen hoch und öffnete leise die Tür, immerhin war es ja möglich, dass sie noch schlief. Er trat zur Couch wo er zuerst Chisao sah, dann aber verwundert zum Fernseher blickte. >Was läuft denn da so Interessantes, dass sich ein Lächeln auf ihre sonst so gleichgültige Miene verirrt hat?< Doch für ihn war es nicht so spektakulär, dennoch ließ er sich neben der Blonden nieder, die ihn nun endlich bemerkte. „Du magst Rhythmische Gymnastik?“, fragte er sie, sie nickte und erhob sich etwas. „Ja, es ist ein schöner Sport. Das da sind gerade die asiatischen Meisterschaften… sie sind alle ziemlich gut“, erwiderte sie, Seto sah neugierig zu ihr. „Sag mal, könnte es sein, dass du auch mal diesen Sport betrieben hast?“, wollte er wissen. „Kann sein…. Hast du in deiner Firma wieder alles in Ordnung gebracht? Du solltest da öfter vorbeischauen. Wie heißt es so schön? Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch… muss in einer Firma doch so ähnlich sein“, stellte sie die Gegenfrage, er nickte, auch wenn er mit ihrer ersten Antwort nicht ganz zufrieden war. „Ja, ich bekomme heute Nachmittag die unterzeichnete Kopie gefaxt und noch etwas… Normalerweise in ich auch jeden Tag in der Firma, nur habe ich zu Hause ein akuteres Problem um das ich mich kümmern muss.“ „Daran bist du selber Schuld und das weißt du auch. Ich habe dich nicht darum gebeten, ganz im Gegenteil…“ Seto seufzte und erhob sich wieder, dann sah er zu ihr, nachdem er kurz seine Hand auf ihrer Stirn nieder gelassen hatte. „Ich weiß und ich beklage mich ja auch nicht. Komm, gehen wir was essen, außerdem schadet dir eine Tasse heißer Tee auch nicht, du hast noch immer Fieber.“ Auch sie erhob sich langsam, doch kaum stand sie auf den Beinen, versagten diese auch schon wieder ihren Dienst und sie drohte zu fallen. Seto fing sie auf und sah etwas besorgt zu ihr. „Ist dir schwindelig?“, erkundigte er sich, sie schüttelte den kopf. „Nein, das liegt nur daran, dass ich fast die ganze Zeit irgendwo liege. Das sind mein Kreislauf und mein Körper nicht gewohnt, ich bräuchte mehr Bewegung.“ „Dazu musst du aber erst einmal wieder zu Kräften kommen und deine Grippe muss abklingen. Das wird wohl noch eine Weile dauern. Ich denke, es ist besser, wenn ich dich stütze.“ Dann ging es aber ab in das Erdgeschoß…. Es war schon weit nach Mitternacht, doch ein gewisser braunhaariger Firmenchef saß noch immer vor seinem Laptop, denn da gab es etwas, das ihm keine Ruhe ließ. Er war gerade dabei, alle möglichen Codes und Passwörter zu knacken, um sich Zugriff zu einigen Seien zu verschaffen, in der Privatpersonen eigentlich keine Einsicht hätten. Nach einigen kniffligen Decodierungen war er dann aber doch dort, jetzt begann die eigentliche Suche. Er gab die wenigen Informationen, die er hatte in die Suchmaschine ein und schon ratterten einige Treffer herunter. Bei einem Eintrag stoppte er die Suche jedoch und klickte auf den betreffenden Namen. „Chisao Ai Minara heißt sie also mit vollständigen Namen…“, meinte er leide und sah auf das Foto seines „Fundes“, jedoch sah sie darauf noch um einiges fideler und lebensfroher aus, sie lächelte glücklich in die Kamera, ihre Haare waren dabei gerade mal schulterlang. Er las weiter und auch das Alter stach ihm ins Auge, sie war erst siebzehn, er hätte sie auf älter geschätzt, ungefähr so alt wie sich selbst. Die nächsten paar Daten überflog er einfach, bis er zu ihrer letzten Schulanstalt kam und auch auf ihre dortigen Aktivitäten. Sie war zuletzt an der St. Fuhiko High in Yokohama, einer Schule mit hohem Bildungsstandard und auch hervorragenden Absolventinnen. Verwundert hob er die Brauen, als er die Klubs las, in denen sie Mitglied gewesen war. Angefangen vom der Gesangs – AG über den Beauty – Club, Schachklub, Verein für Rhythmische Gymnastik, Ikebana, Traditioneller Tanz, Botanikverein, Kunstverein, Kendoverein, Karate – Klub, sogar im Theaterverein und in der Hauswirtschaft – AG war sie, doch einen kannte er nicht. Der Verein nannte sich „C. R. – Club“, was mochte das nur heißen? „Was ist denn bloß C. R. – Club? So eine Bezeichnung habe ich bis jetzt noch nirgends gelesen, muss ja was Ausgefallenes sein… oder einfach nur was, wo der Name toll war und der Rest eher langweilig…“ Er überlegte noch eine Weile, bis er hinter sich eine Stimme hörte. „Na, ist es interessant in meiner Vergangenheit herum zu wühlen?“ Er drehte sich um und erblickte Chisao, die sich an den Türrahmen gelehnt hatte und ihn musterte. „Warum bist du noch wach?“, fragte er leicht ertappt, sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe fast den ganzen Tag geschlafen, irgendwann ist mein Körper ausgeruht… Nun beantworte aber auch meine Frage“, entgegnete sie und trat zu ihm an den Schreibtisch. „Um ehrlich zu sein hat es mich interessiert, was du früher so in deiner Freizeit getan hast. Du hast heute angedeutet, dass du dich vorher mehr sportlich betätigt hast, da dachte ich mir, du musst irgendeine Sportart gemacht haben, nur von dir erfährt man ja nichts…. Du warst aber sehr aktiv, wenn ich mir diese Liste so ansehe“, antwortete Seto, sie nickte nur. „Ja, das waren alles Sachen, an denen ich Spaß hatte und die ich gern gemacht habe…“ „Du hast auch viele Auszeichnungen gewonnen, so wie es hier aufgelistet steht“, forschte er weiter nach, wieder ein Nicken. „Ja, das stimmt schon, aber ich habe mich nicht zu diesen Kursen angemeldet um etwas zu gewinnen, sondern weil ich Spaß daran haben wollte und mit meinen Freunden zusammen sein wollte. Von mir aus hätte ich da nie an solchen Wettkämpfen teilgenommen, aber na ja, da hatte ich die Rechnung ohne meine Eltern gemacht. Als sie bemerkten, dass ich in diesen Sparten Talent besitze, wollten sie das natürlich ausnutzen und haben mich überredet, dass ich doch versuchen sollte, mein Talent unter Beweis zu stellen. Am Anfang hat es mir nichts ausgemacht, aber allmählich wollte ich den Druck nicht mehr haben, immerhin erwarteten sie von mir, dass ich immer besser werde und mich nur noch auf den Sieg konzentrieren sollte. Ich habe mich zwar geweigert, an den Turnieren teilzunehmen, doch letzten Endes tat ich es dann doch für meine Vereine, immerhin zählten die auch auf mich und meine Eltern meldeten mich ohnehin ohne zu fragen ob ich dies überhaupt wolle bei allen möglichen Sachen an. Das einzige worauf sie achteten war ihr Vorteil und sie genossen den Ruhm, der dadurch auf unsere Familie fiel, was anderes hat sie nicht interessiert, Hauptsache ich gewann. Ich hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt, einfach absichtlich zu verlieren, doch das habe ich nicht geschafft, immerhin wäre das nicht ich gewesen. Dazu kommt auch noch, dass er immer ganz stark dafür war, dass ich ja viele Pokale einfahre, damit ich ihm ebenbürtig werde, dafür hasse ich ihn noch mehr…“, erzählte Chisao, Seto konnte das gut nachvollziehen, Gozaburo hatte früher auch viel von ihm verlangt und da hatte er auch zu siegen, unwichtig ob er dies wollte oder nicht. „Ich kann dich verstehen Chisao, das war ein ziemlicher Druck, aber warum bist du nicht einfach aus ein paar Clubs ausgetreten?“ „Weil ich nicht meiner Eltern wegen einfach etwas aufgeben wollte, was mir wichtig ist. Sie haben mich ohnehin schon die ganze Zeit bearbeitet, dass ich aus ein paar Vereinen, wo es nicht so tolle Turniere gab, austreten solle und darunter fiel auch mein Lieblingsklub, den ich nie hätte verlassen wollen“, entgegnete Chisao, das wunderte Seto. Da hatte sie nicht den einfachen Weg gehen wollen, doch sie hätte es sich so leicht machen wollen, dass sie sich einfach das Leben nahm um sich keiner Konfrontation mehr stellen zu brauchen. „Ach und was war das für ein Verein, der es dir so angetan hat?“, Wollte Seto neugierig wissen, sie wies auf die beiden Buchstaben hin, die Seto nicht hatte deuten können. „Der C. R. Club“, da konnte ich ganz ich selbst sein“, sagte sie und sah in Setos fragendes Gesicht, sie konnte sich denken, dass er die Abkürzung nicht kannte. „Könntest du mir freundlicherweise auch sagen, was das für eine Art von Club ist?“, forderte er sie auf es ihm zu sagen, sie überlegte kurz. „N gut, ist jetzt auch schon egal, du weißt immerhin eh schon viel zu viel über mich. Es ist der „Card Royale Club“, bist du jetzt klüger?“, fragte sie hinterhältig, er seufzte nur „Na wenigstens weiß ich nun, dass du doch Karten spielst, aber doch nicht auch diese Sammelkarten mit den bunten Bildchen darauf?“, fragte er sarkastisch, sie schüttelte den Kopf. „Nein, so bunt mag ich es nicht, bei mir gibt es genau zwei Farben, rot und schwarz. Es ist der Pokerklub.“ „Moment Mal, du spielst Schach, wo logisches Denken unabdinglich ist und auch noch so ein Glückspiel? Das passt absolut nicht zusammen. Poker ist doch nur eine Raterunde mit fünf Karten…“, meinte er, er hielt nicht soviel von Glückspielen, das ließ sie grinsen, das Missfallen war ihm ins Gesicht geschrieben. „Ja, genau wie Duel Monsters, wo es auch rein darauf ankommt, welche Karten du ziehst und was du dann aus deinem Blatt machst. Nur dass es da um mindestens vierzig Karten geht, während ich im Höchstfall zehn brauchen kann. Du musst bei Poker deinen Gegner ebenfalls richtig einschätzen und ihn viel sagenden Gesten verunsichern und wenn du nur Schrott auf der Hand hast bluffen. Ich mache das mit Karo, Herz, Kreuz und Pik, während du Monsterkarten, Zauberkarten und Fallenkarten hast…. Ich denke, da sind wir beide nicht so verschieden mit unseren Spielen, immerhin gibt es für Poker genauso Meisterschaften wie für Duel Monsters, nur dass unsere Spiele bei weitem kürzer sind und du nicht die ganze Zeit mit einer Duel Disc herumstehen musst, sondern einen bequemen Sessel und einen Tisch hast und auch noch die karten ausgeteilt bekommst“, verglich Chisao die beiden Spiele, Seto hielt es für besser, jetzt zu schweigen, denn ihm gefiel ihre Schlagfertigkeit ganz und gar nicht. Normalerweise war ihr doch auch alles egal und da argumentierte sie nicht schlecht. „Na gut, lassen wir das Thema, ich frage mich nur, warum du deinen Hobbys nicht nachgehst, wenn sie dir damals so viel bedeutet haben. Du bist hier nicht mehr in Yokohama sondern in Domino und keiner zwingt dich mehr, gegen deinen Willen an Turnieren teil zu nehmen… übrigens, was hältst du mal von einer Partie Schach? Ich könnte mal wieder einen ernst zu nehmenden Gegner gebrauchen.“ Seto sah sie auffordernd an, sie zuckte mit den Schultern. „Ich wie nicht, was das für einen Sinn haben soll, wenn ich wieder damit anfange, aber einen Versuch ist es wert, auch wenn es bestimmt nicht mehr soviel Spaß wie früher macht, immerhin ist sie nicht mehr dabei, auch wenn ich sie ehrlich gesagt nicht mehr sehen will. Was sie getan hat ist selbst für mich unverzeihlich… und ja, eine Partie Schach ist nicht zu verachten, Mokubas Videospiele haben irgendwie oft nur was mit gegenseitigen Niederdreschen zu tun und nichts mit ernsthafte Überlegung und Taktik. Aber jetzt geht es ab ins Bett mit dir, es ist schon nach drei Uhr morgens und Mokuba tadelst du immer, wenn er um elf noch wach ist, wo soll er denn da was lernen, wenn er so ein schlechtes Vorbild hat?“, antwortete Chisao und ging auf den Gang, gefolgt von Seto, dem jetzt auch auffiel, wie müde er doch eigentlich war und sich schon richtig auf sein Bett freute. Als er dann endlich seine bereits schmerzenden Augen schloss, tauchte vor seinem geistigen Auge noch ein Bild auf. Eine fröhliche junge Frau, die so unbeschwert lächelte, als könnte ihr nie was Schlimmes passieren. Was war nur mit dieser Frau geschehen, dass sie sich nun in solch ein Gegenteil umgewandelt hatte? Zwischen der Chisao von früher und der Chisao, wie er sie nun kannte lag eine meilenweite Kluft, doch er wollte, dass sich diese wieder schloss, auch er wollte diese blonde Schönheit einmal lachen sehen…. Fortsetzung folgt Dieses mal gibt es keinen Dialog am ende, im Moment dreht sich die Welt ja nur um die EM, wie soll man da was „Vernünftiges“ schreiben? Vielleicht liefere ich einen nach, wenn ja, verständige ich meine Kommi – Schreiber natürlich LadySerenity -chan Kapitel 6: Are you kidding? --------------------------- 06. Are you kidding? Seto hatte angestrengt darüber nachgedacht, was nun weiter mit Chisao passieren sollte, immerhin war sie um zwei Jahre jünger als er angenommen hatte und hatte noch keine abgeschlossene Schulausbildung und das war für eine junge Frau um die siebzehn doch sehr wichtig. Er wollte für den Fall, dass sie doch eines Tages wieder ein normales Leben führen konnte und wollte, dass ihr da ihre fehlender Bildungsnachweis nichts erschwerte und so war er zu einem Entschluss gekommen. Wie begeistert wohl unsere Blondine davon war, das sollte er gleich erfahren…. „Chisao, ich muss mit dir reden. Es gibt da was Wichtiges mit dir zu vereinbaren“, kündigte er nach dem Frühstück an, sie sah ihn etwas skeptisch an. „Etwas zu vereinbaren? Meinst du nicht eher, dir ist mal wieder eine grandiose Idee gekommen, die auch durchgezogen wird ohne dass ich damit einverstanden bin?“, hakte sie vorsichtshalber nach, er musste etwas grinsen. „Das kannst du dann halten wie du willst… also Folgendes. Du bist einfach mitten unterm Schuljahr von der St. Fuhiko High abgegangen oder?“ Sie nickte, auch wenn ihr das Thema nicht sehr gefiel. „Ja, das war vor einigen Wochen, ich bin schon eine ganze Weile von zu Hause abgängig, wie das heutzutage so schön heißt. Warum?“ gestand sei, das hatte er sich bereits gedacht. „Nun, du musst zugeben, dass du einfach viel zu begabt und intelligent bist, als dass du keinen anerkannten Abschluss hast, deshalb dachte ich mir, dass es besser für dich wäre, du würdest ihn hier in Domino machen. Um genauer zu sein auf der Domino High, das ist eine gute Schule“, entgegnete er, Chisao glaubte sich verhört zu haben. „Machst du Witze?!....Seto, bist du dessen bewusst, was du da sagst? Erstens interessiert es mich nicht, ob ich einen Zettel mit ein paar Zahlen oben drauf nicht und zweitens kann ich nicht so einfach auf eine öffentliche Schule gehen. Du weißt doch genau, dass ich weggelaufen bin und ich nicht will, dass man mich hier findet. Ich kann also unter keinen Umständen unter meinem richtigen Namen dorthin gehen. Ich verstehe sowieso nicht, was das bringen soll“, konterte sie, bei ihm meldeten sich wieder Kopfschmerzen, diese Art von Gegenwehr hatte er schon erwartet. „Nun ja Chisao, ohne Abschluss bringt man es heutzutage nicht mehr weit und ich bin der festen Überzeugung, dass du doch wieder Freude am Leben findest.“ „Wir kann ein erfolgreicher Geschäftsmann wie du, der ein milliardenschweres Unternehmen leitet nur so ein Optimist sein, du solltest realistisch bleiben Seto… nur weil ich mal so viele Dinge erfolgreich getan habe, heißt das nicht, dass ich das nun auch wieder mache und vor allem machen will. Dir sitzt nicht mehr die gegenüber, die du auf diesem Foto von meinen Daten gesehen hast, diese Person gibt es nicht mehr…“, erwiderte Chisao mit leicht traurig werdender Stimme. Auch wenn sie immer so tat, als wäre ihr alles egal, ihr Herz sagte ihr immer noch, dass es nicht so war und sie konnte es nicht zum Schweigen bringen. „Das ist wirklich schade Chisao, die Person auf dem Foto hat mir doch sehr gut gefallen, aber wieder zurück zum Thema… du wirst dort auch nicht als Chisao Minara angemeldet sondern hast die Ehre meinen Namen anzunehmen, also als Chisao Kaiba“, war Setos Kommentar, die Blonde wurde hellhörig. >Auf dem Foto habe ich ihm also gefallen? Na klar, der soll wen anderen auf den Arm nehmen, aber nicht mich… der will mich jetzt doch nur um den Finger wickeln< dachte sie, dann meldete sie sich wieder zu Wort. „Seto, das geht nicht. Ich kann nicht einfach so ohne weiters einen anderen Namen annehmen. Die einzige Möglichkeit, dies zu tun ist entweder wenn man adoptiert wird oder man heiratet und den Namen des Ehepartners annimmt und beides liegt hier nicht vor. Und dagegen kannst selbst du nichts machen, ich weigere mich nämlich mich einfach anders zu nennen, dann wäre meine Existenz nur noch eine einzige Lüge“, stellte sie bestimmt klar, solch eine Bestimmtheit hatte er noch nie in ihrer Stimme gehört. „Da hast du Recht, adoptieren kann ich dich nicht, immerhin hast du ja noch lebende Eltern und ich bin auch nicht erpicht darauf, Vater einer mir nur zwei Jähre jüngeren widerspenstigen Blondine zu werden, die Poker spielt. Aber ich könnte doch behaupten, wir wären verheiratet, in der Schule wird es sicher niemand wagen, dich danach zu fragen…“, gab er ihr zur Antwort, sie schüttelte den Kopf. „Nein, vergiss es, es ist und bleibt eine Lüge und nichts anderes, auch wenn du es noch so schön umschreibst…. Ich lasse mir doch nicht schon wieder einen Kerl zuteilen, auch wenn es diesmal nur zum Schein ist“, fauchte sie sauer, Seto zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Schon wieder?“, fragte er nach, sie nickte nach einer Weile. „Ja, schon wieder…. ich weiß, dass hätte ich dir alles schon früher erzählen sollen, aber da wollte ich einfach nicht an ihn denken. Er war nämlich nur nach außen hin so perfekt, kannte man ihn näher, fing seine wunderbare Erscheinung an zu bröckeln und seine diversen Macken kamen zum Vorschein…“ Wenn Chisao an den Kerl dachte, wurde ihr Gesicht sowohl verbitterter als auch trauriger, Seto legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Schon gut, ich hatte ja schon so einen Verdacht, dass dieser „Er“ in näheren Kontakt zu dir stand, aber dass er ein Verlobter war, damit hätte ich nun auch nicht gerechnet. Konntest du denn wirklich nichts gegen diese Verbindung tun?“, wollte er wissen, sie nickte. „Doch, von ihm weglaufen, einen Abschiedsbrief schreiben und sich das Leben nehmen wollen. Letzteres hat aber nicht funktioniert und nun sitze ich hier bei euch fest., aber ehrlich gesagt…“ Sie stockte, Seto ließ jedoch nicht locker. „Ehrlich gesagt was?“, forschte er weiter, sie seufzte. „Ehrlich gesagt ist es irgendwie doch gut, dass es so gekommen ist. Mal abgesehen von dieser sinnlosen Diskussion jetzt hier, aber ich weiß jetzt schon, dass du nicht locker lassen wirst, bis ich doch nachgebe. Du machst das ja wenigstens nur mir Worten, er war da etwas anders und alle haben darüber weggesehen.“ Setos Augen weiteten sich. „Hat er dich etwa geschlagen? Das würde dann auch deine Anspielung von damals erklären, als ich zum ersten Mal mit dir geredet habe.“ „Richtig geschlagen hat er mich nicht, aber ist dann immer gleich so grob geworden und ein Nein hat er schon gar nicht akzeptiert. Hätte er mir physische Gewalt angetan, dann hätte ich zwar zur Polizei gehen können, aber mit seiner Familie legt sich niemand an und er hätte sie geschmiert, damit sie meiner Anzeige nicht weiter nachgehen… das ist es ja, warum ich sterben wollte. Solange ich lebe, besteht immer noch die Chance, dass er mich irgendwann, irgendwo einmal wieder findet und mich wieder zu sich holen kann. Wäre ich aber tot, dann würde ich ein für alle mal von ihm frei sein. Eine Verlobung mit ihm kann man nicht lösen, es sei denn, er serviert dich ab, nur leider gab es in ganz Yokohama keine Frau für die er mich hätte abservieren können. Ich war einfach ein viel zu großer Prestigegewinn für ihn. Jeder dort hätte versucht, mich zu gewinnen und meine Eltern haben eben ihn den Vortritt gegeben, immerhin war er der reichste und der am meisten einflussreiche Werber um meine Hand… Ich will nicht mehr so erfolgreich sein, sonst geht der ganze Zirkus von vorne los und er taucht wieder auf. Verstehst du das?“ Ihre violetten Augen suchten seinen Blick, seine blauen Saphire, das konnte er verstehen. „Ich verstehe zwar die Situation, aber ich werde nie verstehen, wie du deshalb einfach so dein Leben wegwerfen willst…“ Sie seufzte nur und wandte sich wieder ab. „Sag mal Seto, warst du schon mal unglücklich verliebt?“, fragte sie langsam, er schüttelte den Kopf. „Nein, ich war weder schon mal unglücklich verliebt, noch jemals verliebt. Mit solchem Gefühlskram habe ich mich noch nie auseinandergesetzt, dazu habe ich gar keine Zeit…“ „Dann weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht so recht ob ich dich dazu beglückwünschen oder dich deshalb bemitleiden soll. Ich weiß nur eins, verliebt zu sein ist was sehr Schönes, es tut nur umso weher wenn sie sich in Nichts auflöst…. Bevor man mich verlobte, da hatte ich einen Freund, sein Name war Kaoru, wir waren ziemlich lange beisammen. Wir haben uns in Kendo kennen gelernt und uns auf Anhieb verstanden. Wir waren sogar noch zusammen, als man mir den Kerl zugeteilt hatte. Es hat mich nicht wirklich gekümmert, dass dies eine verbotene Liebe war, wenigstens habe ich Kaoru geliebt, mein Verlobter ist mit jeder ins Bett, die ihm gefallen hat und er hat keinen Hehl daraus gemacht. Auf jeden Fall waren Kaoru und ich schon so weit, dass wir miteinander durchbrennen wollten…“, erzählte Chisao, Seto konnte sich schon denken, dass es nicht dazu gekommen war. „Und warum war es dann doch nicht so? Hat er kalte Füße bekommen?“ „Nein, das war es nicht, aber die Familie meines Verlobten hat nur auf den richtigen Moment gewartet, bis sie ihm ein sehr lukratives Angebot gemacht haben. Am Tag vor unserm geplanten Aufbruch stand er auf einmal vor mir, Hand in Hand mit der Schwester meines Verlobten und erzählte mir, wie verliebt er doch jetzt in sie sei. Verliebt war er nur in ihr Geld und der Tatsache, dass er für den Rest seines Lebens keinen Finger mehr krumm machen müsste, aber was soll ich machen? Jetzt düst er mit Champagner und Kaviar zum frühstück durch die Weltgeschichte und genießt seinen Luxus. Geld und Einfluss können die Menschen wirklich sehr verändern..“ Seto konnte hören, wie sie mit den Zähnen knirschte, ihre Wut auf diesen Koaru war immer noch nicht abgeflaut. „Champagner und Kaviar kannst du hier auch haben“, wollte er die Situation wieder etwas auflockern, das ließ sie in der Tat ein wenig schmunzeln. „Solche Gespräche sind wirklich nicht dein Ding, wie man merkt, aber ist ja auch egal. Wenn ich diesen Trottel von Koaru nur noch mal in dir Finger bekomme, dann kann ich mich nicht so beherrschen wie damals und würde ihm noch nachträglich eine saftige Ohrfeige verpassen, auch wenn die Intensität derselben im Moment nicht so stark wäre… nicht, dass ich dem Idioten auch nur eine Sekunde mehr nachweine, aber verdient hat er sie trotzdem. Und das mit Champagner und Kaviar lasse ich besser, mir wird schon schlecht, wenn ich daran denke und außerdem kannst du meine Situation nicht mit der seinen vergleichen. Bei dem finanziert das alles seine Verlobte oder vielleicht schon seine Frau, was weiß ich und bei mir ist das, na ja sagen wir mein Finder.“ „Na gut, aber wenn du wieder zur Schule gehst, dann wärst du ja meine Frau…“ „Vergiss es! Ich habe dir gesagt, dass ich da nicht mitmache. Auch wenn es nur gespielt wäre, ich lass mich dann doch nicht einfach von einer anderen ersetzen, immerhin wirst du dir doch mal eine richtige Freundin suchen. Glaub mir, auch das kann sehr wehtun, du kennst diese Gefühle nur nicht. Ich habe schon einen wankelmütigen Freund und einen Besitz ergreifenden Verlobten hinter mir, da brauche ich nicht auch noch einen scheinheiligen Ehemann, der gar keiner ist! Schon mal ganz zu Schweigen von der Tatsache, dass wir hier in Japan immer noch das Einverständnis unserer Eltern brauchen, wenn man heiraten will und das in einer solch fortschrittlichen Zeit!“, entgegnete sie aufgebracht und sah ihn mit einem Glühen in dem Augen an, von dem sie wahrscheinlich gar nicht mehr wusste, dass es vorhanden war.. >Da hat sie vollkommen Recht, ich verstehe es nicht und es wäre auch nicht fair von mir, wenn sie da mitspielen müsste. Und trotzdem ist da etwas an ihrer Argumentation, das mich stört. Sie wäre doch aufrichtig genug mir zu sagen, dass sie nicht einmal mit mir verheiratet sein möchte, aber das tut sie nicht. Warum nur? Das ist es, was für mich keinen sinn ergibt. Das größte Problem neben ihrer Abneigung zu einer Scheinehe wäre eigentlich dieser blöde Wisch von ihren Eltern, doch das würden wir schon irgendwie hinbekommen< ging es ihm durch den Kopf, mittlerweile war auch Chisao aufgefallen, dass sie ihre „Mir ist alles so was von egal“ – Haltung aufgegeben hatte und ließ sich nun langsam wieder auf ihren Platz sinken, irgendwie setzte ihr das alles ziemlich zu. Seit sie aus Yokohama weg war, hatte sie sich nicht mehr um ihre Beziehungen gekümmert, nicht mehr darüber nachgedacht, weil sie doch genau wusste, dass ihr Herz dadurch nur noch schwerer wurde, als es jetzt schon war, denn in einem Punkt hatte sie Seto nicht die Wahrheit gesagt. Wie gerne wollte sie doch wieder einmal ihren Hobbys nachgehen, nur eine einzige Kür mit ihrer Schleife würde ich reichen oder mal wieder eine professionelle Partie Poker, doch das konnte sie nicht. Sie musste innerhalb dieser Grundstücksmauern bleiben, durfte sich nicht einmal im vorderen Bereich des Gartens aufhalten, damit sie ja nicht von jemanden entdeckt wurde, der sie erkennen konnte. Es lag nicht an Seto, der ihr diese Grenzen und Verbote setzte, im Gegenteil, er bot ihr sogar eine Möglichkeit, wieder am aktiven Leben teil zu nehmen, doch sie wollte kein Risiko eingehen und das würde sie, wenn sie nur behaupten würde, dass sie mit Seto liiert sei und dies nicht der Wahrheit entsprechen würde, mal abgesehen davon, dass sie diese Lüge nicht überzeugend spielen könnte. Klar, sie war in der Theater – AG gewesen, doch da kannte sie großteils die Leute, mit denen sie gespielt hatte, doch von Seto wusste sie so wenig, sie konnte immer nur mutmaßen und da lag sie nicht immer richtig. Was war, wenn sie einen Fehler machte? Was war, wenn auf einmal ihr Verlobter wieder vor ihr stehen würde? Sie konnte nicht bei Seto und Mokuba bleiben, sie müsste wieder zurück nach Hause, das ihr jetzt gar nicht mehr wie ein zu hause erschien. Natürlich wollte sie mal wieder ihre Freunde sehen, zumindest alle bis auf die eine, mit der sie immer so viel Spaß hatte bevor sie sich so mies verhalten hatte, aber auch das ging nicht. Das alles ging ihr durch den Kopf, bis Setos stimme sie wieder aus ihren immer düster werdenden Gedanken riss. „Du hast Recht, lassen wir das Thema, es wäre wirklich nicht fair von mir, dir eine Scheinehe mit mir aufzuzwingen. Das würde dich sicher viel zu sehr belasten und du müsstest dich jetzt schon mit deinen Eltern auseinandersetzten, das kannst du aber noch nicht und nicht einmal ich wage zu sagen, dass du dazu jemals wieder in der Lage bist…“ Chisao versuchte zumindest, ein kleines Lächeln zustande zu bringen, dann erwiderte sie: „Schon in Ordnung, du wusstest ja nichts von meinem vorangegangenen Liebesleben oder wie du es auch immer nennen magst. Du wolltest mir ja bloß helfen.“ „Und das werde ich auch… wenn du nicht auf eine öffentliche Schule gehen kannst, dann bekommst du Privatunterricht, so einfach ist das. Daran hätte ich auch früher denken können. Ich werde mich gleich auf die Suche nach einem geeigneten Lehrer für dich machen, kommst du mit ins Arbeitszimmer?“ Er blickte zu ihr, nachdem er sich erhoben hatte, sie seufzte nur wieder. „Schön, dass du das gerade so ohne mein Einverständnis beschlossen hast, aber dann kannst du wenigstens mal wieder in deine Firma, dann hab ich ja einen Aufpasser während deiner Abwesenheit. Und nein, ich glaube, ich gehe lieber mal in die Bibliothek, die Mokuba mir schon vorgestern zeigen wollte, wir sind nur nicht vom Fernseher weggekommen.“ Na wenigstens hatten sie da mal eine Lösung gefunden…. Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 7: Where are ypu? ------------------------- 07. Where are you? “Chisao, ich möchte, dass Sie diese Aufgaben bis morgen lösen, Trigonometrie ist sehr wichtig, ich hoffe, Sie sind dem heutigen Unterricht gefolgt.“ Die ältere Dame reichte Chisao einen Zettel mit Winkelaufgaben, sie nickte nur kurz, innerlich aber seufzte sie. >Trigonometrie, das habe ich schon an der Schule nicht gemocht und außerdem habe ich das alles schon gelernt, aber was soll es? Ein wenig Auffrischung schadet nicht< „Ja Isuzu – sama, das habe ich“, antworte die Blonde ihrer Professorin, dann verabschiedete sie sich noch, ließ aber dann die Aufgaben doch Aufgaben sein und ging runter ins Esszimmer, wo auch gerade Mokuba eingetroffen war. „Du bist aber heute früh da“, wunderte sie sich ein wenig, er nickte. „Stimmt, die letzte Stunde ist ausgefallen. Hast du jetzt auch Schluss?“, wollte der Wuschelkopf wissen, sie nickte. „Ja, ich muss noch ein paar Aufgaben für morgen lösen und mir was über die Weltwirtschaftskrise durchlesen. Ist immer noch ungewohnt für mich, wieder zu lernen und dann noch dazu Privatunterricht. Ich sehe den Sinn darin zwar nicht, aber es ist allemal besser, als den ganzen Tag fern zu sehen.“ „Ist doch ganz einfach…du kriegst eine abgeschlossene Schulausbildung und hast es später mal leichter, wenn du Arbeiten oder studieren möchtest“, war seine Antwort, nicht sehr überzeugend. „Will ich das denn? Ich weiß nicht und wenn ich ehrlich sein soll, glaube ich nicht einmal wirklich, dass ich jemals wieder von dieser Villa wegkomme, außer dein Bruder schmeißt mich raus“, erwiderte sie, Mokuba sah von seinen Spaghetti hoch. „Das tut Seto nicht und außerdem… ich würde es mir wünschen, wenn du hier bleibst, vielleicht gibt Seto dir ja mal einen Job in der Firma. Das wäre doch toll, oder?“, entgegnete der Kleinere hoffnungsvoll, doch Chisao fiel das Besteck aus der Hand. „Ja wahnsinnig, ich werde ihm ja doch nur ein Leben lang ein Klotz am Bein sein, der froh sein muss, dass ihn jemand aushält. Er jagt doch einer Illusion nach, wenn er glaubt, dass ich je wieder resozialisiert werden könnte, genau wie du auch!“ Abrupt erhob sie sich vom Tisch, nun war ihr auch der Appetit vergangen. Nachdem sie aus dem Raum gestoben war und die Tür hinter ihr krachend ins Schloss gefallen war, senkte Mokuba seufzend sein Besteck und flüsterte leise: „Och menno, das wollte ich jetzt auch wieder nicht… aber sie hätte mich trotzdem nicht so ankeifen brauchen. Dafür gehe ich jetzt mit den anderen Eis essen und sie darf bei ihren Hausaufgeben alleine hocken…“ Eine knappe halbe Stunde später setzte er sein Vorhaben in die Tat um, informierte aber noch den Butler, damit sich keiner Sorgen machte… Als Seto spät Abends von einem anstrengenden Tag in der Firma nach hause kam, war es ruhig, viel zu ruhig und das machte ihn stutzig. Er warf seinen Mantel über den Kleiderständer und ging ins Esszimmer, wo er wenigstens eine Menschenseele erwartete, doch auch da wurde er enttäuscht. „Wo sind die beiden denn nur? Ich verstehe das nicht. Wenigstens Chisao geistert um die Uhrzeit in der Küche herum. Doch dort war nur der Butler, der gerade das Abendessen für Kaiba vorbereitete. „Wo sind denn die anderen?“, wandte Seto sich an seinen Bediensteten, während ihn dieser das Essen servierte. „Der junge Herr Mokuba ist noch auswärts bei einen Freunden, sie haben wohl die Zeit übersehen. Fräulein Chisao habe ich nach dem Mittagessen nicht mehr gesehen. Sie hatte eine Meinungsverschiedenheit mit Ihrem Bruder und hat sich zurück gezogen… Vermutlich hält sie sich im Wohnzimmer auf. Ich hielt es für besser, sie nicht zu stören“, erwiderte dieser, das behagte Seto aber gar nicht. „Wie, worüber hat sie sich denn mit Mokuba gestritten? Das ist eher ungewöhnlich für sie“, wollte der Villenbesitzer wissen, doch das wusste der Butler auch nichts Genaues. „Tut mir Leid Her Kaiba, aber ich konnte nur hören, dass Fräulein Chisao eigentlich keinen Sinn darin sieht, eine abgeschlossene Schulausbildung zu haben“, antwortete der Butler, Seto rauchte der Kopf. „Und warum tut sie das dann alles? Wenn sie sich strikt dagegen geweigert hätte, dann müsste sie das nicht tun. Sie ist manchmal so eigenartig…“, kam es von Seto. „Wenn ich eine Vermutung äußern darf Herr kaiba, dann würde ich sagen, Fräulein Chisao tut dies Ihretwegen…“, mutmaßte der Angestellte, Seto zog überrascht eine Braue hoch. „Meinetwegen? Ich verstehe nicht ganz, erkläre mir das mal.“ „Nun ja, Fäulein Chisao hat doch gemerkt, dass Sie seit ihrem plötzlichen Auftauchen sehr viel Zeit zu Hause verbracht haben und verhindern wollten, dass sie sich wieder etwas antut. Ich denke, sie wollte Sie einfach wieder etwas entlasten, immerhin sind Sie Leiter eines großen Imperiums und sollten Ihre Firma nicht unbeaufsichtigt lassen. Außerdem verkürzt sie sich so die Wartezeit, bis Sie wieder von der Arbeit erscheinen. Sie fragt mich des Öfteren, wann Sie wieder nach hause kommen. Oje, das hätte ich Ihnen nicht sagen dürfen…“, erklärte der Butler, seto seufzte. „Sie tut es schon wieder… sie steckt ihre eigenen Bedürfnisse zurück, nur um es den anderen Menschen in ihrer Umgebung Recht zu machen, aber damit wird sie sich selbst wirklich bald zugrunde richten… Ich muss mit ihr reden.“ Dann stand er auf und ging ins Obergeschoß, zum Wohnzimmer, wo Chisao um die Zeit immer zu finden war, doch der Raum war verwaist und der Fernseher stand unbeschäftigt da. Dem Jungunternehmer schwante Übles und er ging schnellen Schrittes zur Bibliothek, da auch nichts… dann blieb nur noch das Schlafzimmer. Er öffnete still hoffend, dass sie sich darin befand die Tür und sah… „Nichts! Verdammt, wo könnte sie denn sein?“, entwich es Seto mit aufkommender Besorgnis, er rief den Butler, dass er ihm suchen helfen sollte, doch sie fanden bis Mokubas ziemlich verspäteter Ankunft nichts von der Blonden. „Seto, sorry dass ich so spät komme.. was ist denn los? Du siehst besorgt aus“, wollte der schwarzhaarige wissen. „Chisao ist weg, sie ist nicht in der Villa… Worüber habt ihr euch gestritten?“, meinte der Ältere fordernd, Mokuba war erstmal geschockt, doch dann erzählte er ihm das Gespräch fast wortgetreu. „Ich verstehe diese Frau immer weniger, je mehr ich über sie weiß, aber jetzt auch egal… Ich werde sie suchen, vielleicht war sie sie ja wieder so depremiert, dass sie abhauen will… Mokuba, du bleibst hier, falls sie wieder auftaucht, ruf mich dann auf dem Handy an. Verstanden?“, waren Setos Befehle, der Schwarzhaarige nickte nur, was hatte er denn da wieder angerichtet? „Ist klar… tut mir Leid Seto, das wollte ich nicht. Ich…“, begann er, doch sein großer Bruder wuschelte ihm durchs Haar „Du wolltest sie eigentlich ein wenig aufmuntern, ich weiß. Der Umgang mit ihr ist nun mal ein wenig schwierig, dafür kannst du nichts. Mach dir keine Sorgen, ich finde sie schon wieder“, beruhigte er den Kleineren, dann aber war er schon zur Tür raus verschwunden und innerlich hoffend, dass es der Blonden gut ging und sie sich nicht wieder verletzt hatte… Nach gut einer halben stunde verschlug es ihn in den nahe liegenden Park, er war nur spärlich durch das Licht einiger Laternen beleuchtet und menschenleer, schon fast etwas unheimlich, sonst tummelten sich hier viele Liebespaare. >Verdammt, wo kann sie denn nur hin sein?< fragte er sich gedanklich, da trugen ihn seine Beine zu einem schönen aus Marmor gefertigtem Springbrunnen, der von zierlichen weißen Parkbänken umgeben war. Von einer hörte er ein leises Schluchzen, er drehte sich in dessen Richtung und erblickte die blonde Ausreißerin, si schien zu weinen. „Chisao…“, kam es erleichtert über seine Lippen, die Angesprochene schrak hoch. Als sie Seto erblickte, wischte sie sich einige Tränen weg und wendete sich anschließend wieder ab. Er nahm neben ihr auf der Parkbank Platz und drehte ihr Gesicht wieder in seine Richtung, dann wollte er wissen: „Chisao, was machst du denn immer für Sachen? Lauf doch nicht immer gleich weg.“ „Ich… ich wollte nicht weglaufen, aber ich habe es einfach nicht mehr in der Villa ausgehalten… ich halte das einfach alles nicht mehr aus…“, stammelte sie und senkte den Kopf, ihre Augen wirkten nun wieder so völlig resigniert. „Was meinst du denn damit? Wenn du keinen Privatunterricht mehr haben willst, dann sag das doch einfach. Ich will dich doch nicht dazu zwingen“, erwiderte Seto, sie schüttelte den Kopf. „Das meinte ich doch gar nicht… ich meine das Gesamte… ich gehöre doch gar nicht zu euch, ich bin doch nur die, die du zufällig auf der Straße aufgelesen hast… ich werde doch immer nur eine Last für dich sein. Und das für den Rest meines erbärmlichen Lebens…“ Ein neuerlicher Schwall Tränen kündigte sich an und sie vergrub ihr Gesicht wieder in ihren Händen, Seto seufzte etwas. „Das ist doch gar nicht wahr Chsao. Natürlich gehörst du zu uns. Glaub mir, du bist nicht allein, wir sind doch für diech da. Als es mir damals schlecht ergangen ist, habe ich auch nicht aufgegeben und das kannst du auch schaffen“, versuchte er sie wieder etwas zu beruhigen, doch es klappte nicht. „Bei dir war es ganz etwas anderes, du hattest immer deinen kleinen Bruder an deiner Seite, einen Grund nicht auf zu geben, ich habe niemanden…dann sag mir doch mal, wer ich eigentlich bin? Ich gehöre nicht zu euch, ich gehöre nicht nach Hause, ich gehöre nirgendwo mehr hin, denn da, wo ich früher war, gibt es keinen mehr, zu dem ich zurück will. Nicht mal mehr Orina…“, kam es unter heftigen Schluchzern von ihr, Seto verstand nicht ganz. „Wer ist denn Orina?“ Es dauerte eine Weile, doch dann begann Chisao zu sprechen: „Orina, sie war mal meine beste Freundin, seit ich denken kann waren wir befreundet, haben miteinander gespielt und uns alles sagen können. Aber sie hat mir so weh getan…“ Seto hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und ihr aufmerksam zugehört, was hatte diese Orina nur so Schreckliches getan? „Inwiefern?“, fragte er leise, sie schluckte kurz, die Erinnerung daran war so schmerzhaft. „Ich… ich wusste ja, dass sie in meinen Verlobten damals verleibt war und sie wusste, dass ich ihn nicht ausstehen konnte, aber trotzdem… ich hätte ihr wenigstens soviel Anstand zugetraut, dass sie sich nicht von diesem Idioten verführen lässt. Dabei war es nicht einmal das schlimmste, als ich sie eines Tages, an dem ich früher vom Traditionellen Tanz zurück kam, halbnackt auf dem Sofa vorgefunden habe. Danach war unser Verhältnis zueinander schon angeknackst, aber was ich dann einige Wochen später erfahren habe, gab mir den Rest…“ Wieder brach sie ab, die schmerzlichen Erinnerungen, die nun in ihr wach gerüttelt wurden, schnürten ihr fast die Kehle zu und das merkte auch Seto, worauf er sie näher zu sich zog. „War es denn so schlimm? War das ein Grund, warum du dann weg von zu Hause bist?“ Sie nickte, so war es wirklich. „Ja, ich hielt diese ganze scheinheilige und vor allem völlig kranke Situation nicht mehr aus… Sie stand vor meiner Tür und wollte mit mir reden. Ich dachte mir, dass sie vielleicht wieder ein wenig bei Sinnen war und ihre Affäre mit meinem Verlobten beendet hatte, doch dem war nicht so… Sie war verliebt wie eh und je, das war ja noch erträglich, ich war das ja schon gewohnt. Sie eröffnete mir, dass sie von ihm ungewollt schwanger geworden war, ich war geschockt und zugleich ein wenig hoffend, dass er mich nun verlassen würde und zu Orina gehen würde, doch ihre nächste Aussage machte meine Hoffnung wieder zu Nichte… Sie sagte, dass er aber keine Bälger – seine liebevolle Bezeichnung für Kinder – wolle und dass sie es nun abtreiben lassen würde, damit sie weiterhin mit ihm zusammen bleiben könne… ich bin vom Sofa hochgefahren und habe sie geragt, ob sie eigentlich noch ganz bei Trost sei. Ob es ihr dieser Blender wirklich wert sei, dass sie dafür sogar ihr eigenes ungeborenes Kind umbringen würde. Sie sah mich nur unverändert an und sagte: ja, ich liebe ihn doch so. Da ist das schon okay, solange sie nur mi ihm weiter ein Verhältnis haben konnte. Sie war nur ein wenig sauer darüber, dass er mich nicht in den Wind geschickt hat, aber da ich ihn ja ohnehin nicht liebte wollte sie so weiter machen wie bisher. Meine Nerven lagen blank und ich bin noch am selben Abend zu meiner Mutter in der Illusion mir Rat oder wenigstens ein wenig Trost zu holen, ich erzählte ihr davon und alles was sie sagte war, dass ich das nicht so eng sehen solle, immerhin war er noch jung und sollte sich austoben. Wenn ich an Orinas Stelle gewesen wäre und schwanger gewesen wäre, egal ob von Kaoru, von ihm oder einem andern, sie hätte der Schlag getroffen. Aber er hatte ja Narrenfreiheit, er war ja ein Übermensch für alle… ich konnte das alles einfach nicht fassen, das brachte das Fass zum Überlaufen, ich konnte einfach nicht mehr so weiterleben. Ich ertrug diese bizarre Welt einfach nicht mehr. Ich weiß jetzt nicht einmal, ob sie das Kind jetzt doch behalten hat, immerhin bin ich am nächsten Tag von zu Hause weg gelaufen und wollt einfach nicht mehr sein…“ Jetzt war es endlich raus, jetzt wusste Seto wenigstens in groben Zügen, was damals vorgefallen war, verständlich, dass der Blonden diese Geschehnisse arg zugesetzt hatten. >Vielleicht wäre es doch besser, wenn ich sie psychologisch betreuen lasse, aber sie ist so stur und verweigert sowieso nur, dabei muss sie damit doch gar nicht alleine fertig werden…< ging es ihm durch dem Kopf, dann sah er wieder zu ihr. „Das ist wirklich nur krank, aber trotzdem… du bist weg von ihnen, das liegt hinter dir…“ Doch weiter kam er nicht, denn sie war hoch gestoben. Erstaunt sah in ihr verzweifeltes Gesicht. „Gar nichts liegt hinter mir… glaubst du wirklich, ich kann das alles so einfach vergessen? Selbst wenn ich nicht einmal mehr daran denke, für mich ist jetzt alles total anders, die Folgen spüre ich immer noch: Mein Körper ist überfordert weil ihm die Kraft fehlt, die er normalerweise hat, mein Gehirn unterfordert weil ich den ganzen Stoff, den ich jetzt lerne schon lange verstanden habe und ich mich nicht mehr anstrengen muss. Es passt einfach nichts mehr zusammen, ich bin morgens mit einem zufriedenem Lächeln aufgestanden und dann raus in die Welt, voller Elan. Bin über den Nachbarzaun und zu dem angrenzenden Hof, habe mich eine Weile mit den Tieren die Zeit vertrieben und bin dann in die Schule wo ich mich mit allen gut verstanden habe. Danach war ich in meinen Vereinen, wo ich so viel Spaß hatte, wo ich trainiert und mich verausgabt habe, wo ich angespornt wurde mich immer mehr zu steigern Wo ich wusste, da gehöre ich hin, da bin ich nützlich. Klar ich war kein Engel, ich tat alles Menschenmögliche, ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich mein neues Mofa geschrottet habe, als ich mit Vollgas über eine Rampe aus Heuballen gestartet bin, aber ich war so glücklich….“, meinte sie aufgebracht, hier hatte sie das alles nicht. „Aber Chisao, ich sagte doch, du gehörst zu uns… was willst du denn eigentlich?“, wollte Seto nun wissen und erhob sich ebenfalls, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß es doch selber nicht, warum glaubst du denn, dass ich mich umbringen wollte? Ich weiß es einfach nicht…“ Seto ging noch das letzte Stück zu ihr, als sie ihm schon um den Hals fiel. Chisao zitterte vor Aufregung und Verzweiflung zugleich, die Tränen konnte sie schon lange nicht mehr unter Kontrolle bringen und sie drückte sich so gut es ging an Setos starken Körper. Er nahm sie in die Arme und seufzte etwas. „Du scheinst es wirklich nicht zu wissen…“, entwich es ihm, sie nickte zögerlich. „Ich weiß nur Eines ganz sicher Seto und genau das darf ich dir am allerwenigsten sagen“, war alles, was er noch von ihr hören konnte, er konnte sich nicht denken was. „Aber doch nicht, dass du dir wieder etwas antun willst, oder?“, forschte er nach, sie schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich euch nicht antun… ich sehe es doch jetzt schon, wie sehr Mokuba leidet, nur weil sich mein Zustand nicht bessert und ich kann es ihm nicht einmal ein wenig leichter machen. Ich mag mich im Moment selbst einfach nicht, ich hasse es, wenn ich mich selbst nicht verstehe, aber das ist momentan so und ich schaffe es nicht, mich zu ändern… und du? Wenn es ginge, würdest du mich keine fünf Minuten aus dem Augen lassen, du hast mich doch bestimmt schon eine ganze Weile gesucht, oder?“ Sie sah mit ihren verheulten violetten Augen in seine so einzigartigen blauen, er nickte nur stumm, innerlich war er erleichtert, dass sie nicht an Selbstmord dachte. „Vielleicht musst du nur mal eine Weile wo anders hin“, begann er, sie sah ihn entsetzt an. „Willst du… willst du mich etwa doch in eine…“ „Nein, das habe ich nicht gemeint, ich gebe dich sicher nicht in eine Anstalt. Ich dache eher daran, mal einen Urlaub zu unternehmen, das wird dir sicher gut tun. So und jetzt geht es aber ab nach Hause, Mokuba mcht sich nämlich Vorwürfe, dass du seinetwegen weg bist und diesen Irrtum wollen wir aus den Weg räumen, oder Chiso?“, klärte er das Missverständnis auf, sie nickte und so ging es wieder zurück in die Kaiba – Villa. Chisaos Psyche bedurfte echt noch viel harter Arbeit… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 8: A little holiday --------------------------- 08. A little holidy Es war schon schönster Tag, als Chisao erwachte, schon mindestens zehn Uhr und dennoch stellte sie fest, dass sie nicht die Einzige war, die noch im Bett lag. Auch Seto schien den Wecker völlig überhört zu haben und schlief noch selig neben ihr, Mokuba und der Butler hatten sie schlafen lassen, immerhin waren sie erst gegen zwei Uhr nach Hause gekommen und außerdem war Sontag, da schlief der kleine Wuschel auch noch. Sie drehe sich zu ihm und strich ihm unter einem neckischen Schmunzeln, das bisher noch keiner der Villenbewohner gesehen hatte, sanft durch seine seidigen braunen Strähnen, was ihn schlussendlich erwachen ließ. „Was ist denn los?“, fragte er etwas verschlafen. „Du hast voll verpennt“, erwiderte sie, er schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe beschlossen, dass ich heute nicht in die Firma fahre, ich muss mich von deinen Suchaktionen mal erholen, außerdem fragst du sonst den Butler wieder ständig, wann ich heim komme.“ Bei der letzten Andeutung wurde sie hellhörig. „Woher…?“ begann sie, doch das konnte er ihr gerne beantworten. „Ich habe meine Quellen… du scheinst mich ja sehr zu vermissen, wenn ich nicht da bin.“ Darauf antwortete sie nicht und stieg aus dem Bett, um die Vorhänge zur Seite zu ziehen und die Sonne ins Zimmer zu lassen. „Chisao, rede mit mir…“, verlangt der Firmenleiter, doch von ihr kam nur ein knappes „Warum?“ und wieder Funkstille. „Weil das ein höflicher Mensch tut und ich es hasse, wenn ich ignoriert werde. Gib es doch einfach zu“, erwiderte er, während er in seinem Kleiderschrank kramte, den er ja jetzt mehr oder weniger freiwillig mit Chisao teilte, sie hatte ihm anscheinend immer noch nicht verziehen. „Nein tu ich nicht…“, gab sie zurück. „Was tust du nicht? Mich vermissen oder es zugeben?“ „Das musst du schon selber raus finden. Ich habe dir gestern ohnehin schon viel zu viel von mir erzählt… auch wenn das mal wieder ganz gut getan hat. Früher habe ich das mit Orina gemacht, wir haben uns ausgeheult uns gegenseitig wieder aufgebaut und uns am Schluss über unsere eigene Blödheit totgelacht…“ Ein Seufzten entwich ihrer Kehle, das war alles mal. „Das fällt wohl unter Frauenfreundschaften und das verstehe ich nicht, aber es ist wirklich besser, wenn man nicht alles in sich hinein frist. Ich wäre manchmal auch froh gewesen, wenn ich jemanden gehabt hätte, mit dem ich ungezwungen hätte reden können. Außerdem kann ich jetzt ein wenig erahnen, was dir so zu schaffen macht. Und ich werde darauf achten, dass ich mich sicher nicht einmal unglücklich verliebe.“ „Dummkopf“, war ihr Kommentar, er sah sie genervt an. „Wie bitte?“, fragte er beherrscht nach, sie erklärte es ihm. „Ganz einfach Seto… gegen die Liebe kannst du nichts tun, es passiert einfach. Bevor du es dich versiehst bist du verleibt, ob unglücklich oder glücklich, das weißt du am Anfang gar nicht und es ist dir auch ziemlich egal. Es ist dir auch noch egal, wenn du schon weißt, dass diese Liebe nicht mehr sein darf, aber das habe ich hinter mir Aber dennoch, weißt du, was das Wunderbare an der Liebe ist?“ Er schüttelte den Kopf, woher denn auch, er war noch nie ernsthaft an jemanden interessiert gewesen. „Das Wunderbare an der Liebe ist, dass man sich selbst mit einem gebrochenem Herzen wieder neu verlieben kann und wenn man ein wenig Glück hat, ist diese Liebe noch tiefer als die vorgegangene, denn keine Liebe ist so wie die andere…“, antwortete sie, er musste leicht lächeln. „Wieder was neues über dich, du scheinst ja eine hoffnungslose Romantikerin zu sein“, war sein Kommentar, sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß eben, wovon ich rede… ich bin als Erste im Bad.“ Und schon war sie weg, tja da hatte sie Seto aber mal wieder fein ausgetrickst, der sich im Moment nur Gedanken darüber machte, was sie mit dem letzten Satz gemeint hatte…. „Chisao, wie geht es dir? Wieder besser, oder?“, wollte Mokuba von ihr wissen, kaum, dass sie das Esszimmer betreten hatte und er sie umarmt hatte. „Ja, das tut es Mokuba, aber das habe ich dir ja heute früh noch gesagt.“ Der Kleine war glücklich und so nahm er neben ihm am Esstisch Platz. „Mokuba, ich habe gestern entschieden, was wir jetzt weiter mit unser blonden Ausreißerin machen“, ließ Seto verlauten, ihm überkam ein ungutes Gefühl. „Was denn Seto? Chisao bleibt doch bei uns, oder?“, wollte der Kleine schon fast flehend wissen. „Wir fahren mit ihr auf Urlaub, aber nur unter einer Bedingung…“ Er sah zu Chisao, sie erwiderte einen fragenden Blick. „Was denn?“ „Du nimmst deine eigene Garderobe, einverstanden?“ forderte er. „Ist das nicht egal?“, erwiderte sie, er verneinte. „Nein ist es nicht und fang nicht schon wieder mit diesem Spruch an. Willigst du ein?“ Nach einem leichten Seufzen nickte sie. „Wenn dir so viel daran liegt, dann zeh ich meine Sachen an, obwohl ich mich schon so an deine gewöhnt habe, sind sehr bequem.“ Das weiß ich, sonst würde ich sie ja nicht tragen… na dann, Zeit zum Koffer packen, wir brechen noch heute auf. Ein Urlaub schadet uns allen nicht. War ziemlich turbulent in letzter Zeit“, war seine klare Ansage und so tat man, wie geheißen… „Seto, wie lange fliegen wir noch? Sind wir nicht bald da?“, quengelte Mokuba schon seit einer halben stunde herum, schön langsam riss dem Älteren der Geduldsfaden. „Wenn du das jetzt noch einmal fragst, drehen wir auf der Stelle um! Es dauert nicht mehr lange, versprochen.“ „Es würde vielleicht schon helfen, wenn du ihm sagen würdest, wohin wir eigentlich fliegen…“, kam es von Chisao, die die Wolkendecke außerhalb des Fensters betrachtete, irgendwie war der Anblick ja beruhigend. „Überraschung, ich verrate nichts. Chisao, was ist da draußen eigentlich so faszinierend? Seit wir im Flieger sitzen hast du deinen Blick noch nicht einmal vom Fenster gelöst“, entgegnete der Braunhaarige. „Das ist… so neu für mich… ich bin noch nie geflogen. Ich wusste nicht, dass es hier über den Wolken so schön ist. Und auch beim Start, auf einmal war alles so winzig…“, gestand sie, für die beiden Brüder war Fliegen ja nichts besonders mehr, aber die Blonde war noch nie in solch luftigen Höhen gewesen. „Echt jetzt? Bist du nie in Urlaub geflogen?“, wollte Mokuba neugierig wissen, sie schüttelte den Kopf. „Nein, ging nicht, da wäre ja mein Training ausgefallen und ich hätte vielleicht eine Auszeichnung nicht bekommen. Welch tragischer Verlust wäre das für meine Eltern gewesen.“ Die zwei wunderten sich, wie trocken Chisao das nur immer rüber brachte, man konnte ihr fast glauben, dass ihr das nichts ausmachte. >Sie wäre bestimmt gerne einmal wo hin geflogen, das spüre ich einfach… mal sehen, was sie zu unserem Urlaubsziel sagen wird…< ging es Seto durch den Kopf, wenig später ertönte auch schon der Aufruf, dass sie gleich landen würden. Der Flieger senkte sich und zum Vorschein kam ein azur blaues Meer, Palmen und endlos lange Sandstrände… Seto hatte ein tropisches Paradies für sie ausgewählt. Als sie ausstiegen, lachte den dreien die warme Sonne entgegen und eine Limousine erwartete sie bereits. „Seto, du bist echt der beste große Bruder überhaupt!“, rief Mokuba freudig und fiel seinem großen Bruder zur Bestätigung um den Hals, er liebte das Meer. „Ist ja schon gut Kleiner, komm lass uns einsteigen, es wartet schon ein prachtvolles Hotel auf uns“, erwiderte Seto und schon war Mokuba im Wagen, Chisao beobachtete die Landschaft nur stumm und stieg schließlich auch ein. Die Fahrt dauerte rund zehn Minuten, bis sie vor einem riesigen Hotelkomplex ankamen, der für Chisao wie ein Palast aus 1001 Nacht wirkte. „In welchem Land sind wir hier Seto?“, wollte sie wissen. „In Tunesien, hier herrscht im Moment das schönste Wetter und nach Ägypten bringen mich keine zehn Pferde. Der Grund? Kein Kommentar.“ „Hast es wohl nicht so mit Pyramiden, oder? Ist doch nicht schlimm, das Hotel hier sieht sehr schön aus“, kam es von ihr und sie folgte ihm in die Lobby. >Gestern hat ihr auf irgendeine Weise wohl wirklich gut getan. Vorher hat sie noch in keinem Satz das Wort „schön“ erwähnt oder hätte zugegeben, dass ihr etwas gefällt. Vielleicht vertraut sie mir ja doch endlich und glaubt mir, dass sie nun ein neues Leben beginnen kann…< dachte der Jungunternehmer, dann checkte er aber für die drei ein und sofort kümmerte sich ein Page um ihr Gepäck und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Sie schritten hinaus aus dem Hauptgebäude in einen prächtigen Innenhof, in dem viele exotische Pflanzen blühten und gediehen, auch einige Poolanlagen stachen Mokuba sofort ins Auge. Geschützt durch einen marmornen Säulengang gelangten sie in eines der Nebengebäude, das nicht minder riesig war wie der Hauptkomplex und fuhren einige Stockwerke hoch zu einer geräumigen Familiensuite, wo es auch dort an Luxus nicht zu mangeln schien. Gerade, dass die Wasserhähne nicht vergoldet waren… „Juhu, ich war Erster, ich darf mir das Zimmer aussuchen… ich krieg das linke, Chisao und du das rechte, ihr liegt ja sicher wieder zusammen!“, beschloss Mokuba und verschwand sogleich in seinem Zimmer, Chisao beeindruckte das wenig und trat lieber auf den Balkon hinaus um sich einen Überblick über diese Anlage verschaffen zu können. „Und was sagst du, habe ich deinen Geschmack getroffen?“, wollte Seto wissen, nachdem er sich neben sie gesellt hatte, sie nickte. „Die Ausmaße dieses Hotels sind gigantisch, ich war noch nie an solch einem Ferienort. Ich war zwar schon mal am japanischen Meer, aber das hier ist unvergleichlich“, sagte sie leise. „Stört es dich nicht, dass sich Mokuba das Einzelzimmer geschnappt hat?“ „Warum sollte es, ich liege jede Nacht bei dir und bis jetzt konnte ich ruhig schlafen ohne dass du einen Wald nieder gesägt hättest.“ „Ich schnarche nicht…“, kam es von Seto. „Das sagen sie alle, aber nur weil sie es selbst nicht hören. Hast du etwa ein Problem, dass wir zusammen liegen?“ Sie sah zu ihm, er schüttelte jedoch den Kopf. „Na also, aber komm bitte nicht auf die Idee, dass du eine Chica mit ins Zimmer nimmst und tob dich bei ihr aus. Darauf reagiere ich immer noch empfindlich…“ ein Seufzen entwich ihrer Kehle, wenn sie nur daran dachte, was sich ihr Verlobter alles geleistet hatte. Seto schnaubte verächtlich. „Vergleich mich nicht mit ihm, von dem ich immer noch nicht seinen Namen weiß… seit ich dich kenne, nehme ich Keine mehr mit nach Hause.“ „Oje, dann bin ich auch noch Schuld daran, dass der große Seto Kaiba wenigstens zu Hause artig ist. Wie hältst du diese Enthaltsamkeit nur aus?“ Etwas in ihr hatte sich wirklich verändert, noch nie hatte er einen so von Sarkasmus getränkten Kommentar von ihr gehört, doch irgendwie gefiel ihm das ganz gut an ihr. „Das wüsstest du wohl jetzt wieder gerne, nicht wahr?“, war seine Gegenfrage. „Vielleicht ja, aber vielleicht will ich es doch gar nicht wissen. Vielleicht gehört das zu den Dingen, die lieber unausgesprochen bleiben, auch wenn man den dringenden Drang hat, es wissen zu müssen. Das ist dann ganz und gar nicht mehr so…“ Dann begab sie sich aber wieder in das Hotelzimmer, von Seto kam noch ein fragendes „Chisao…?“, auf das sie nur mit einem „Ich nehme die rechte Bettseite, du bist echt zu langsam“, antwortete und im Schlafzimmer verschwand. >Je mehr sie von sich preis gibt, desto weniger verstehe ich diese Frau. Seit gestern Abend weicht sie mir immer wieder aus, wenn sich unsere Gespräche in eine gewisse Richtung hin zu bewegen scheinen. Sonst sagt sie doch auch direkt, was sie sich denkt und bringt mich damit zur Weißglut< dachte Seto, doch dann gesellte er sich zu der Blonden, eigentlich schlief er immer rechts… Nach dem Auspacken ruhten sie sich eine Weile aus, bis Mokuba beschloss, dass sie sich nun etwas zu Essen gönnen sollten, im Hotel selbst gab es ja etliche kleine Restaurants, Bars und Imbissstände. Sie entschieden sich für das Fischrestaurant, wo es etliche Köstlichkeiten zu probieren galt.(Ja ich weiß, bis jetzt hat noch jeder Chara von mir Fisch nicht ausstehen können, weil ich auch nichts mit diesen Tieren am Hut habe, aber ich springe über meinen Schatten und erlaube Chisao Fisch zu mögen) Das reichhaltige Buffet an Meeresfrüchten war schmackhaft, auch wenn Chisao nichts von den Tintenfischen hielt, die Mokuba in seiner kindlichen Neugierde unbedingt kosten wollte, auch wenn er nach den ersten drei Bissen feststellte, dass dieses Gericht alles andere als sein Geschmack war. Schön langsam wurde es Abend und der Schwarzhaarige hatte Chisao dazu überredet sich beim Anphietheater an zu sehen, da sollte ein kleines Musical stattfinden, Setos Wege hatten ihn ganz woanders hin gezogen, da er im Restaurant ein Auge auf eine andere Urlauberin mit gebrünter Haut, wasserstoffblonden Haaren und braunen Augen geworfen hatte. Mokuba hatte ihm zwar noch einen tadelnden Blick zugeworfen aber das störte seinen großen Bruder nicht im Geringsten. „Mokuba, es ist schon spät, geh schön langsam schlafen“, ersuchte die Blonde den Jüngeren. „Aber Seto ist noch nicht zurück…“ „Er wird vermutlich auch noch nicht so bald wieder kommen. Ich bleibe ja noch wach, einverstanden?“, erwiderte sie, während sie beobachtete, wie Mokubas Augenlider immer wieder zufielen. „Okay“, gab er sich geschlagen und umarmte sie noch kurz, bevor er sich in sein Bett verzog und binnen fünf Minuten einschlief. Bis zu Setos Rückkehr verging noch gut eine Stunde und er stellte ein wenig überrascht fest, dass die Blonde noch wach auf deren gemeinsamen Bett saß und zum Fenster hinaus sah. „Noch wach? Ich hätte erwartet, dass ihr beide euch schon ausruht.“, kam es von ihm, sie nickte nur kurz. „Ich habe es Mokuba versprochen, auch wenn ich damit gerechnet hätte, dass du noch länger bei dieser Frau bist.“ Er kam näher und wolle schon etwas erwidern, doch sie wandte sich von ihm ab. „Du riechst nach ihrem Parfüm… stinkt furchtbar.“ Er konnte es nicht sehen, doch Chisaos Blick war wieder traurig geworden, in ihr drinnen begann etwas noch heftiger zu schmerzen. „Du hast Recht, ich gehe noch schnell unter die Dusche… Chisao, sieh mich bitte an wenn ich mit dir rede“, kam es von ihm, sie blockte jedoch ab. „Dazu habe ich aber keine Lust.“ Er atmete einmal tief durch, sie wollte also mal wieder Diskutieren. „Chisao, was hast du denn schon wieder?“, fragte er nach einer kurzen Stille, sie drehte sich wieder in seine Richtung und ihre Blicke trafen sich. „Etwas, das du nicht kennst und ich werde dir jetzt sicher nicht sagen, was es ist…“ „Und wie soll ich dann schlau aus dir werden? Macht es dir Spaß mich so an der Nase herum zu führen?“, meinte er nun leicht sauer, sie schüttelte den Kopf. „Ich kann auch nichts machen, dass du diese Dinge einfach nicht kennst. Man muss gewisse Dinge einfach erst selbst erleben, bevor man sie überhaupt begreifen kann und jetzt tu mir bitte einen Gefallen und geh ins Bad!, damit du diesen bestialischen Geruch los wirst“, war ihr Kommentar, dann drehte sie ihm wieder die kalte Schulter zu, während er sich nicht verstehend, warum sie schon wieder so stur war, sich ins Bad verzog… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 9: Frustrating feelings ------------------------------- 09. Frustrating feelings Als Seto gestern Nacht frisch geduscht aus dem Bad gekommen war, fand er das Bett verwaist vor, Chisao hatte es vorgezogen auf der Couch im Wohnbereich zu schlafen. „würdest du mir bitte erklären, warum du hier draußen übernachtet hast?“, fragte er sie am nächsten Morgen, sie meinte nur kurz angebunden: „Du hattest gestern schon genug Gesellschaft, da konntest du doch wohl locker auf mich verzichten.“ Mokuba hörte sich das stillschweigend an, während sie zum Frühstücksbuffet gingen, es war einfach besser so. >Vermutlich haben sie sich gestern noch wegen irgendwas gestritten, auch wenn sie sich deshalb noch nie auf die Couch gelegt hat. Das muss schon was Gravierendes sein, na toll und das im Urlaub…< ging es dem Wuschelkopf durch den Kopf, innerlich musste er seufzen. „Wandelt sich dein Gemütszustand jetzt von „total egal“ in „furchtbar zickig“ um? Da braucht sich keiner wundern, dass ich mich bei der Aussicht auf solchen Zickenterror täglich nicht binden will…“, wolle der Jungunternehmer von Chisao wissen. „Ich bin nicht zickig, nur damit du es weißt“, gab sie zurück, die Antwort war nicht sehr informativ. „Ach und was soll dein Verhalten dann darstellen?“, hakte er nach. „Was anderes, aber du gibst dir ja nicht einmal die Mühe es herauszufinden. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die einem jede Erklärung auf dem Silbertablett liefern“, erwiderte sie, er beließ es dabei, beim Frühstück wollte er nicht mit ihr streiten, auch wenn es ihn tierisch auf dem Wecker ging, dass sie nicht einfach sagen konnte, was mit ihr los war. Er gönnte sich nun erst einmal eine starke Tasse Kaffee, die auch seine strapazierten nerven wieder beruhigte, Chisao nahm eher mit grünem Tee Vorlieb, denn das Buffet bot so ziemlich jede Teesorte. Ein Seufzen entwich Mokubas Kehle bei diesem Anblick, etwas verwundert sahen die beiden Älteren zu ihm. „Was ist denn kleiner Bruder?“ „Das fragst du noch Seto? Eigentlich dachte ich, dass wir hier im Urlaub Spaß hätten, aber im Moment ist es das pure Gegenteil…Vertragt euch doch wieder ihr beiden, auch wenn ich keine Ahnung habe, warum ihr euch eigentlich streitet“, kam es von dem Jüngeren. „Aber wir…“, begann Seto, doch wurde er von Chisao unterbrochen, bevor er wieder was sagen konnte, was Mokuba noch trauriger machen würde. „Verzeih bitte mokuba, das wollten wir nicht. Natürlich vertragen wir uns wieder… oder Seto?“ Sie sah zu dem Braunhaarigen, dieser nickte nur stumm. „Ist ja toll. Und, was machen wir heute? Fahren wir in die Stadt? Ich habe gelesen, dass da heute ein großer Markt ist. Fahren wir? Ja, fahren wir?“ Ein treuherziger Hundeblick traf seinen Bruder, ein Nein war also unmöglich, auch wenn ihn solch ein Markt absolut nicht interessierte. „Von mir aus, wenn du dir unbedingt so etwas ansehen willst.“ Und wie es ihn interessierte, also stand er eine halbe Stunde später startbereit vor dem großen Eingangsportal des Hotels, wo sich auch schon andere Touristen mit derselben Gesinnung versammelt hatten. Chisao und Seto hatten ihn gar nicht so schnell folgen können und schritten nun den Säulengang entlang, damit sie noch rechtzeitig kamen. „Warum jetzt auf einmal so friedlich?“, unterbrach Seto das Schweigen. „Mokuba zuliebe, er sah so mitgenommen aus…“, erwiderte sie, Seto nickte nur kurz. „Verstehe…“ „Boah, seht euch das mal an… hier ist es ja echt cool. Es gibt hier ja sogar Kamele!“, rief der kleine Kaiba überglücklich, seinem Bruder fehlte da noch immer die Begeisterung. „Ja, man riecht es. Gehen wir zu den anderen ständen, wo keine vierbeinigen Luftverpester herumstehen“, war sein Kommentar und sie sahen sich näher bei den anderen Händlern um. „Hm…“, konnte der Braunhaarige es von Chisao hören, deren Blicke über die Waren streiften. „Was ist los?“ „Nichts Besonderes… ich habe zwar in der Schule davon gelernt und auch schon oft Dokumentationen über diese orientalischen märkte gesehen, doch wenn man sie erlebt, dann kommen sie einen ganz anders vor. Irgendwie steckt dieses geschäftige Treiben an, die Gerüche der ganzen Gewürze und frischen Früchte und auch die Erzeugnisse orientalischer Handwerkskunst, es ist irgendwie so… ich weiß auch nicht recht, irgendwie erfrischend“, erwiderte sie. „Na wenn es dazu beiträgt, dass sich deine Laune wieder bessert, dann hat dieser Ausflug seinen Zweck ja erfüllt“, entgegnete er, während er zusah, dass er seinen kleinen Bruder nicht in diesem Menschengewirr verlor. „Mokuba, bleib bitte bei uns und lauf nicht ständig zu den anderen Ständen vor, wir sind nicht auf der Flucht“, ermahnte Seto den Jüngeren, dieser machte ein wenig langsamer und ergriff jeweils eine Hand der zwei Älteren. Etwas überrascht sah Chisao zu ihm, er grinste glücklich zurück. „So bleiben wir wenigstens zusammen, findest du nicht auch?“ „Ja, da muss ich dir zustimmen… Mokuba, zieh nicht so“, erwiderte Chisao, dann beschleunigte der Kleine seine Schritte aber wieder und zog Seto und Chisao hinter sich her, die Blonde hörte er schon gar nicht mehr. Erst vor einem Stand mit handgeschnitzten Waren machte er wieder Halt. „So ein Teil haben wir auch im Musikunterricht. Wusste gar nicht, dass es aus Afrika kommt“, meinte er und zeigte auf eine hölzerne Trommel. „Das ist eine Jebmbe, normalerweise sind sie mit Rindleder bespannt und entweder aus Holz oder Ton, die wirst du hier wahrscheinlich noch öfter finden und das in den verschiedensten Formen und Ausführungen, sie gehören einfach zu diesen Land und dieser Kultur“, erklärte Chisao ihm, in der Zwischenzeit war der Inhaber dieses Standes näher gekommen und wie es schien hatte er ein Auge auf die Blonde geworfen, so wandte er sich an Seto. „Wie viel Kamele du wollen haben für Frau?“, fragte er, seto glaubte, sich verhört zu haben. (Lacht jetzt nicht, das ist uns bei einem Urlaub in Tunesien wirklich mal passiert. Liegt zwar schon ein paar Jährchen zurück, aber die hätten meinen Vater auch eine Kamelherde für meine Mutter gegeben… Wir haben aber dann auf den Tausch verzichtet *g*) „Wie bitte?“, fragte der Jungunternehmer noch einmal nach, der Tunesier wiederholte seine Frage noch mal, der hatte es also ernst gemeint. „Wie viel Kamele für Frau? Ist sehr schön und jung.“ „Tut mir Leid, aber sie steht nicht zum Tausch… Mokuba, Chisao kommt. Wir gehen weiter.“ Er schnappte sich die beiden und war schneller mit ihnen weg, als der Händler überhaupt schauen konnte. „Danke Seto, dass du ich nicht getauscht hast“, kam es von Chisao, irgendwie war sie geschmeichelt. „Was hätte ich denn auch mit einer Kamelherde gemacht?“, erwiderte er. Eigentlich hatte er es scherzhaft gemeint, doch als er zu der Blonden sah, traf ihn ein gekränkter Blick, hatte er sie mit dieser Meldung etwa verletzt? Schien so, denn sie sprach kein einziges Wort mehr mit ihm… Die Nachmittagssonne stand am Himmel und Seto war mit Mokuba fast freiwillig zu den Pferdeställen gegangen, wo er dann auch mit ansehen durfte, wie sein jüngerer Bruder auf so einem – für seine Begriffe – Ackergaul ritt. Chisao hatte es an den Ruhepool verschlagen, wo sie ein wenig Sonne tanken wollte, auch wenn sich Seto ernsthaft fragt, wie sie bei ihrer Kleidungswahl braun werden wollte. Immerhin trug sie einen langen blauen Wickelrock, ein weißes Trägertop und darüber eine hauchzarte blaue Bluse, deren Enden sie vor dem Körper verknotet hatte. >Ich denke, ich sollte mal nach ihr sehen, vielleicht ist sie ja wieder bereit, mit mir zu reden. Ich habe ihr doch nichts getan, ich hätte sie doch nie hergegeben, egal was man mir geboten hätte…< dachte Seto und verabschiedete sich von Mokuba, der sich nun für das Volleyballspiel interessierte. Chisao lag derweil in einer der unzähligen Liegen und ließ sich die Sonne auf ihr zugegeben nicht ganz so sonniges Gemüt scheinen, zumindest solange, bis sie eine Person neben sich bemerkte und ihre bis dato geschlossenen Augen wieder öffnete. „Hallo meine Schöne. Warum denn hier so ganz allein?“, hörte sie einen jungen Mann fragen, der sich über ihre Liege gebeugt hatte, bekleidet in einer dunkelroten Short und kross gebacken von der Sonne. >Für wie einfach gestrickt hält der mich denn?< dachte sie. „Mir über kurz oder lang einen Sonnenbrand holen, sonst nichts.“ Der Schwarzhaarige mit den grünen Augen lachte, schien ja sehr leicht zu erheitern zu sein. „Witzig bist du ja… was würdest du denn von einem kühlen Drink an der Poolbar halten? Natürlich lade ich dich ein…“ „Ist ja auch nicht weiter schwer wenn hier alle Getränke kostenlos sind. Was hat dich denn dazu bewegt, mich anzusprechen? Ich liege hier nicht als Einzige alleine herum“, stellte sie die Gegenfrage, seine Dummheit war ja schon fast irgendwie niedlich. „Mag schon sein, aber du stichst einem sofort ins Auge, hast ein niedliches Gesicht und deine Augen haben auch eine schöne Farbe wie ich sehe. Ich bin übrigens Keith und mit wem habe ich das Vergnügen?“ Doch darauf bekam der hübsche Jüngling keine Antwort, da sich nun ein braunhaariger Firmenchef der liege genähert hat und sichtlich darüber geschockt war, dass jemand bei Chisao war, der noch dazu männlich und mehr oder weniger gut aussehend war, stand. „Chisao, belästigt er dich?“, wandte sich Kaiba an die Blonde, diese drehte sich etwas in seine Richtung. „Seto, ich hätte nicht gedacht, dich vor heute Abend wieder zu sehen…“, kam es von ihr, warum sah er denn jetzt nur auf einmal so wütend aus? Sie war doch eigentlich noch eingeschnappt wegen seiner Fehlmeldung am Kamelmarkt. „Schon möglich, aber der kleine wollte unbedingt runter und Volleyball spielen. Ich dachte, ich hole dich und wir sehen ihm zu. Ich will ihn nicht so lange allein lassen, man weiß ja nie, was er wieder anstellt.“ Diese Wortwahl hatte er bewusst eingesetzt, denn nun schien sich der Fremde namens Keith wohl nicht mehr ganz so sicher zu sein, dass sie Single war. >Wer ist den der Kerl? Ist sie etwa mit ihm zusammen? Der hat ein paar mehr Muskeln als ich und wer ist der Kleine? Haben die etwa ein Kind?? Ich mach mich wohl vom Acker< ging es Keith durch den Kopf, dann legte er ein eher entschuldigendes Lächeln auf und meinte: „Sorry, ich wollte dich nicht stören… ich muss ohnehin wieder weiter, ich habe da… noch was ganz wichtiges… zu erledigen, ja genau. Also, bye!“ Und schon war er weg, auf Setos schmalen Lippen zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln ab. „Was sollte der Schwachsinn? Ich darf mich wohl noch unterhalten mit wem ich will und der Einzige, der mich im Moment belästigt bist ja wohl eher du!“ Man konnte es deutlich hören, Chisao war wütend. „Hat dir der Kerl etwa gefallen? Der dachte doch nur, dass du eine schnelle Nummer wärst. Sei froh, dass ich gekommen bin“, verteidigte Seto sich, in ihm mache sich wieder dieses Gefühl breit, er konnte es nur nicht so recht beschreiben was es war. „Darauf wäre ich ohne dich ja nie gekommen, tz…war gestern bei dir was ganz anderes. Und komm mir jetzt bitte nicht mit irgendwelcher männlichen Doppelmoral, ich kenne diese Ausreden zur Genüge. Darf ich mich denn nicht einmal mit einem gut aussehenden Mann unterhalten, ohne dass du gleich annimmst, dass ich mit ihm ins Bett hüpfe. Für was hältst du mich eigentlich? Ich bin ganz gewiss nicht nur für eine Nacht zu haben, auch wenn du normalerweise mit eben dieser Art von Frau verkehrst und das kannst du wortwörtlich nehmen“, erwiderte Chisao und schon war auch Seto sauer, doch er wollte diese Diskussion nicht vor einer Vielzahl von wildfremden Menschen fortführen - auch wenn sicher keiner von denen japanisch sprach - und verfrachtete sie elegant auf das gemeinsame Zimmer. „Was ist eigentlich dein Problem? Seit gestern bist du schon so drauf!“, wollte er nun wissen. „Ich denke, dass du nicht zu dem Prozentsatz an Menschen gehörst, die dieses Verhalten auch nur im Ansatz verstehen können, dazu fehlt dir einfach etwas Entscheidendes…“, war ihre Antwort, für Seto jedoch nicht die Richtige. „Ach und was fehlt mir deiner Meinung nach?“ „Das richtige Gespür, gewisse Gefühle deiner Mitmenschen zu erahnen und ihr Verhalten deuten zu können, eben weil sie dir noch nicht richtig vertraut sind. So belastend diese Erfahrung in einer bestimmten Art und Weise auch sein kann, aber sie ist dennoch wichtig… Was glaubst du denn, was ich im Moment empfinde?“ Sie sah in seine blauen Augen und wartete auf seine antwort, für ihn lag dies doch auf der Hand. „Ganz klar, du bist wütend“, stellte er fest, sie seufzte nur etwas. „Das Offensichtliche hast du erkannt, doch du weißt nicht warum, nicht wahr?“ „Vermutlich, weil ich dir diesen Keith verjagt habe, worüber denn sonst?“ Jedoch erhielt er diesmal ein kopfschütteln. „Nein, ich fand es zwar ein wenig taktlos, weil du dich einfach so in unsere nicht unbedingt tiefsinnige Unterhaltung gedrängt hast, doch das war es nicht. Wie gesagt, ich war nicht an ihm interessiert. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass ich mit einem Mann einfach so ins Bett gehe, ohne jegliches Gefühl nur damit die Zeit vergeht. Auch wenn ich bei Nataku gesehen habe, dass es so simpel ist…“ Kaum dass dieser Name ihre Lippen verlassen hatte, wurde einerseits ihr Blick trauriger, auf der anderen Seite aber auch verletzt, diesen einen Namen hatte sie nie wieder in den Mund nehmen wollen. „Nataku? Ist das der Name deines Verlobten?“, fragte Seto vorsichtig nach, Chisao nickte nur stumm und ließ sich sichtlich mitgenommen auf die Couch sinken. „Wie auch immer, ich bin nicht wegen Keith auf dich wütend, sondern teilweise wegen heute Vormittag“ setzte sie nun das eigentliche Thema fort. „Aber ich hab das doch nicht ernst gemeint. Glaubst du denn wirklich, ich würde dich gegen irgendetwas eintauschen?“, erklärte Seto, da war sie sich aber noch nicht ganz so sicher. „Dann nenn mir bitte einen Grund, was dagegen sprechen würde.“ „Mal abgesehen davon, dass Menschenhandel illegal ist und ich garantiert kein Befürworter dessen bin… ich habe dir doch gesagt, dass du zu uns gehörst. Wo bleibt denn da die Logik? In psychologische Behandlung gebe ich dich nicht, aber zu einem tunesischen Kamelfarmer schon? Sag mir nicht, dass du mich für so kaltherzig hältst!“, wollte er nun von ihr wissen, das dachte sie ganz gewiss nicht von ihm. „Nein, das bist du auch nicht und ich entschuldige mich auch, dass ich dich missverstanden habe, aber in gewissen Situationen reagiere ich nun mal sehr empfindlich. In dem Punkt habe ich mich wohl zu früher nicht geändert, doch damals hat es nur keiner bemerk oder es war ihnen einfach egal. Und wie du weißt, kann ich mich derzeit einfach selbst nicht ausstehen, denn was ich nicht verstehe, regt mich auf und ich verstehe mich einfach nicht mehr. Das ist irgendwie furchtbar erniedrigend und frustrierend, denn genau die Gefühle, die dir nicht vertraut sind bringen mich im Moment schier um den Verstand und es hat auch leider keinen Sinn, mit dir darüber zu reden, auch wenn das Gespräch letztens mit dir mein inneres Chaos ein wenig besänftigt hat.“ „Chisao, täusche ich mich oder drückst du dich seit unserer ersten Begegnung immer ein klein wenig gepflegter aus? Allein wegen deiner gehobenen Wortwahl wärst du sowohl für Keith als auch für diesen Nataku die reinste Verschwendung gewesen…“, bemerkte Seto ein leichtes lächeln zierte ihre Lippen. „Danke für das Kompliment, es gibt wenigstens einen Menschen, der dies erkannt hat. Ich drücke mich eigentlich fast immer so aus, aber ich habe noch nie so viel wie jetzt geredet. In den letzten Wochen seit ich bei dir bin rede ich ja auch wieder, in den unzähligen Wochen in denen ich zuvor ziellos in Japan umhergestreift bin, nur um einen Ort zu suchen, wo ich in Ruhe sterben kann, habe ich so gut wie nichts von mir gegeben. Ich sollte mehr darauf achten, die Sprache gehört zu den kostbarsten Gütern der Menschheit, auch wenn sie diese viel zu oft mit Füßen treten… Oje, ich fang auch wieder damit an, herum zu philosophieren…“ „Das ist doch gut so, dann verschwendest du wenigstens nicht deine Intelligenz, bei mir und Mokuba kannst du ganz du selbst sein, vergiss das bitte nicht. Und übrigens, ich verzeihe dir, aber ich muss mich erst daran gewöhnen, dass dir jetzt nicht mehr alles egal ist und du auch wieder Emotionen zulässt und sie zeigst“, erwiderte der Braunhaarige, erstaunt stellte er fest, dass sich Chisao mittlerweile wieder erhoben hatte und schon fast bei der Tür war. „Komm, ich möchte wirklich sehen, wie Mokuba die anderen Spieler Sand schlucken lässt…“, sagte sie noch, dann waren sie aber auch schon unterwegs zum Strand, wissend, dass zwar noch viel zu vieles ungeklärt war, es aber noch nicht an der Zeit war, eben diese Dinge zu lüften… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 10: Chinese surprise ---------------------------- 10. Chinese surprise Auch der schönste Urlaub geht einmal vorbei und diese leider ach so wahren Worte trafen auch auf die drei zu, denn nach dem eher holprigen Start wurde es noch ein angehnemer Urlaub, man konnte sagen, die Bewohner der Villa Kaiba haben sich amüsiert. Nun sind einige Wochen vergangen und ein schöner Sonntag wurde Domino City beschert, auch wenn Chisao eher wenig davon verspürte, denn sie war mit Seto außerhalb der Villa unterwegs… sie hatte Zahnschmerzen und am Sonntag hatte in der Nähe nur ein Arzt Ordination, der zu allem Überfluss auch noch in der Fußgängerzone seine Praxis hatte. „Warum hast du denn nicht schon viel früher gesagt, dass du Zahnschmerzen hast? Ausgerechnet am Sonntag musst du zum Arzt…“, kam es von seto, als er mit Chisao endlich die Praxis verlassen hatte, diese hielt sich die linke Backe. „Hör bitte auf zu meckern, aber ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich so schmerzhaft ist, wenn einem die Weisheitszähne wachsen. Mir wurde zwar schon einer entfern, aber der hat erst weh getan, nachdem er vollständig aus dem Zahnfleisch raus war. Wer kann denn ahnen, dass es dieser hier nicht einmal raus schafft?“, gab sie zurück. „Schon gut, ist ja nicht deine Schuld. Was hat der Doktor denn jetzt eigentlich gemacht, du hast mich aus dem Gebäude gezerrt, bevor ich ihn fragen konnte“, wollte der Braunhaarige wissen, sie seufzte ein wenig. „Der Zahn ist noch drinnen, weil er eigentlich ganz gesund ist, er hat das Zahnfleisch an der Stelle aufgeschnitten, deshalb soll ich jetzt auch ein paar Stunden nichts essen. Trinken darf ich, aber ich soll vorsichtig wählen… und der Grund warum ich keine Sekunde mehr länger da drin bleiben wollte ist der, dass ich Zahnärzte nicht sonderlich mag, die ganzen Geräte machen mir Angst und geben furchtbare Geräusche von sich“, erwiderte sie, Seto musste ein wenig schmunzeln. „Genau wie Mokuba, da könnt ihr euch die Hände geben.“ Sie überquerten gerade den großen Platz, an dem Seto Kaiba höchst persönlich einst das Battle City Tournament eröffnet hatte, aber heute war er eher gefüllt von Sonne und Spaß suchenden Menschen, die das schöne Wetter genossen. Sie waren so vertieft in ihr Gespräch, dass sie eine Frau genau vor ihrer Nase fast übersehen hätten, einen knappen Halben Meter vor dieser kamen sie zum Stehen und die Frau, die offensichtlich in anderen Umständen war, drehte sich zu ihnen um, bisher hatten sie ja nur ihre Rückansicht genossen. Ihr Gesicht hatte einen chinesischen Touch und ihre langen glatten schwarzen Haare waren auch nach chinesischer Tradition gebunden und dennoch war sie Japanerin. Die dunklen grünen Augen der Frau trafen genau die violetten Augen Chisaos und beide stocken, sie kannten sich nur allzu gut… „Ch... Chi –chan? Bist du es wirklich?“, brachte die für Seto völlig Unbekannte überrascht hervor, sie traute ihren Augen kaum, denn sie fuhr fort: „Du bist es doch oder? Ich hätte dich fast nicht erkannt, Chi – chan? Nein bitte, nicht weggehen…“ Chisao hatte auf dem Absatz kehrt gamcht, da spürte sie eine zarte Hand an ihrem Handgelenk, damit sie nicht einfach weg stürmte. Chisao drehte sich wieder um, ausgerechnet die hätte sie nie wieder sehen wollen. „Orina, lass mich los und vergiss, dass du mich je gesehen hast“, kam es verbissen von der Blonden, nun wurde Seto aber hellhörig. Er sah kurz zu der Schwangeren, dann zu Chisao. „Ist das etwa…“, begann er, doch ein kurzes Nicken bestätigte seine unvollendete Frage. „Ja, genau die…“ „Nein, Chisao bitte warte, ich… ich hätte nicht gedacht, dich jemals wieder zu sehen, ich… ich habe deinen Brief gelesen, ich dachte wirklich du würdest… Bitte Chi - chan, lass uns reden“, versuchte es die Schwarzhaarige erneut, Chisao drehte sich etwas zu ihr um. „Reden? Ich wüsste nicht worüber, zwischen uns wurde alles gesagt und ehrlich gesagt war nie geplant, dass jemals wieder ein Mensch lebendig sehen würde“, waren ihre Worte, Orina schluckte etwas. „Doch, Chisao… ich hatte so gehofft, dich wieder zu sehen, damit ich mich bei dir entschuldigen kann. Ich habe damals schrecklichen Mist gebaut.“ Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, die Blonde seufzte innerlich, dann sah sie sich kurz um. „Da drüben, da ist ein Cafe. Lass uns da weiter reden, alles andere hat keinen Zweck.“ Nun saßen die drei im Cafe mit ihren Getränken, auch wenn Chisao darauf absolut keine Lust hatte. „Chisao, ich weiß, dass es damals nicht richtig war, dass ich eine Affäre mit Nataku hatte, aber ich habe ihn geliebt und da du ihn sowieso nicht ausstehen konntest, da dachte ich, dass es dich weniger verletzen würde, wenn ich es vor dir geheim halen würde…“, begann Orina, diese Logik bereitete Chisao Kopfschmerzen. „Glaubst du denn wirklich, dass es mich nicht verletzt hat, als ich eines Abends früher vom Traditionellem Tanz nach Hause gekommen bin und ich mit ansehen musste, wie ihr beide euch auf dem Sofa geräkelt habt? Ich hätte nicht so viele Probleme damit gehabt, wenn du ehrlich zu mir gewesen wärst. Ich wusste zwar, dass du auf ihn stehst, aber dass du mich so hintergehen würdest nur wegen diesem selbstverliebten Dummkopf, das hätte ich nie von dir gedacht…“, erwiderte Chisao, Orina seufze etwas. „Ja, das ist wohl wahr, aber du weißt doch selbst wie es ist, wenn man einen Mann so sehr liebt.“ „Wenn du jetzt auf Kaoru anspielst, da wusste es so ziemlich jeder, dass ich immer noch mit ihm zusammen war, obwohl man mich schon mit Nataku verlobt hatte. Wer das nicht wusste, der kam nicht viel unter die Leute, die haben sich doch das Maul darüber zerrissen, zumindest so lange, bis man ihm ein lukratives Angebot gemacht hat“, konterte die Blonde, Seto hörte sich das Ganze stillschweigend an, so erfuhr er wenigstens wieder ein paar Einzelheiten aus Chisaos Vergangenheit, die sie ihm bis dato noch dezent verschwiegen hatte. „Ja, ich weiß, ich hätte nie geglaubt, dass Kaoru so leicht zu kaufen sei, er war immer so geradlinig, aber jetzt lässt er den großen Macker raus, er und Natakus Schwester sind nämlich zu Besuch, in der Zwischenzeit haben sie auch geheiratet. Ging ganz schnell, nachdem sie erfahren hat, dass du von zu Hause weggelaufen bist. Sie hatte wohl Angst, dass Kaoru doch wieder zu dir zurück möchte.“ „Na da kann man nur gratulieren, nie im Leben hätte ich mich wieder für ihn interessiert. Einem solch wankelmütigem Charakter kann man nicht vertrauen, das hätte ihnen eigentlich beiden bewusst sein sollen… nebenbei, wie ist die Stimmung bei euch?“, wollte nun Chisao wissen. „Du meinst in unserer Stadt? Ist wohl wirklich nicht mehr dein zu Hause. Bevor ich dir das beantworte, darf ich dich was fragen?“ Orina sah Chisao hoffnungsvoll an, diese wusste bereits, was die Schwarzhaarige wissen wollte und zog zur Bestätigung die Ärmel ihrer weißen Bluse hoch, sodass die beiden schmalen Linien auf ihren Unterarmen gut sichtbar wurden. „Dann hast du… du wolltest dir wirklich das Leben nehmen?“, meinte Orina etwas entsetzt, Chisao nickte nur nüchtern. „Ja, es gelang mir aber nicht, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass ausgerechnet jemand an einem Tag, an dem es wie aus Eimern regnete, sich dazu entschließen würde, zu Fuß von seiner Firma nach hause zu gehen, nicht wahr Seto?“ „Wirklich schlecht geplant, hättest du dafr gesorgt, dass es zehn Minuten früher zu regnen beginnt, dann wäre ich natürlich gefahren, doch an dem Tag habe ich mir wirklich mal den Ratschlag meines Bruders beherzigt und bin an die frische Luft“, antwortete Seto und nippte an seinem schwarzen Kaffee, wobei sich Chisao immer wieder fragte, wie er diese pechschwarze Brühe ohne Milch und Zucker nur fast literweise schlucken konnte. „Aber Chisao, war es denn wirklich alles so schlimm für dich? Du hast zwar angedeutet, dass du dir was antun willst, in deinem brief meine ich, aber warum? Ich meine, du warst doch immer so lebensfroh, ich habe dich vorhin auf der Straße fast nicht wieder erkannt, du hast jetzt so lange haare und dein Lächeln, es ist… einfach weg und du hast noch kein einziges Mal gelacht, du hast dich so verändert.“ Orina mussterte ihre ehemalige Freundin besorgt, diese zuckte nur etwas mit den Schultern. „Du kanntest meine Situation, irgendwann ist es zu viel. Ich wollte endlich frei von alledem sein, von ihm, dem Druck meiner Eltern, von allem einfach… und du hast dich ja auch ganz schön verändert in den Monaten. Ich frage mich, was dich dazu bewegt hat, das Kind doch zu behalten.“ „Na ja, deine Eltern haben ja nicht einmal eine Vermisstenanzeige aufgegeben, sie behaupten, dass du nun im Ausland zur Schule gehen würdest, wegen deiner guten Leistungen. Sie sind natürlich entsetzt und werfen dir vor, dass du ihnen gegenüber ruhig ein wenig dankbarer sein könntest“, erzählte Orina, von Chisao kam ein verächtliches Schnauben, das hatte sie sich von Seto angeeignet. „Auch meine Dankbarkeit hat ihre Grenzen. Ich habe ihnen so viele Jahre Dankbarkeit gezollt, dafür, dass sie sich meiner angenommen haben…“ Nun sah Seto aber verwundert zu Chisao, sie bemerkte seinen Blick und erklärte. „Oh, entschuldige Seto, das kannst du ja nicht wissen, stand ja nicht in meiner Schulakte… meine Eltern sind nicht meine leiblichen Eltern, sie haben mich aufgenommen als ich drei jahre alt war. Meine Mutter war die Cousine der Schwägerin meines Großvaters, wir sind nur namentlich über zig Ecken verwandt, das Blut ist nicht dasselbe.“ Nach diesen Worten wurden Chisaos Augen trauriger, sie sagte es zwar so, als wäre nichts Großartiges dabei, doch die Vergangenheit tat verdammt weh. >Sie ist also auch ein Adoptivkind? Was ist wohl mit ihren leiblichen Eltern passiert? Ich denke, das frage ich erst später nach, wenn wir wieder zu Hause sind< ging es dem Braunhaarigen durch den Kopf, währenddessen erzählte Orina weiter, zumindest wollte sie, da klingelte Chisaos Handy. „Oh Mokuba… übernimmst du das kurz Seto? Sag ihm bitte, dass ich noch lebe und er sich keine Sorgen machen soll“, bat Chisao ihn, er nahm es ihr nickend ab, während die Blonde auf den fragenden Blick der Schwarzhaarigen antwortete. „Das ist Steos Bruder Mokuba, er macht sich Sorgen, weil wir schon so lange weg sind. Vermutlich meint er, der Dentist hätte mir das Kiefer ausgewechselt, zutrauen würde ich es ihm.“ Ein leichtes Schmunzeln huschte über Chisaos Gesichtszüge. „Verstehe, aber jetzt zu deiner Frage… nach unserem streit und der Nachricht dann am nächsten Morgen, dass du weg wärst, bekam ich langsam Zweifel. Ich wusste nicht, was ich weiter tun sollte, also wandte ich mich an Mama, bis dahin hatte ich ihr meine Schwangerschaft noch verschwiegen und mir wurde mehr und mehr bewusst, dass ich das Baby eigentlich haben wollte. Immerhin liebte ich dessen Vater ja und unsere Familie war vermögend, das Finanzielle war kein Problem. Weißt du was Mama dann gemacht hat? Sie hat Oma angerufen, die gleich mit dem nächsten Flugzeug aus China hier hergekommen ist. Krass oder?“ „Wie bitte? Oma Fong ist nach Japan? Das letzte Mal war sie doch da, als dein Bruder Li getauft wurde, ist schon eine Weile her“, fragte Chisao nach, Orina nickte. „Ja, sie hat mir natürlich erstmal eine kräftige Standpauke gehalten, sie hatte Recht. Sie hat mich nicht geschimpft, weil ich ungewollt schwanger geworden war, sondern wie ich meine beste Freundin nur so schlecht behandeln konnte, eine beste Freundin hat man immerhin fürs Leben. Ich war wirklich dumm, aber du warst weg, ich konnte dir nicht mehr sagen, wie sehr ich mich schämte, dafür, dass ich dich so mies behandelt habe und unsere Freundschaft so mit Füßen getreten habe…ich kann verstehen, dass du mir das nie verzeihen kannst, aber ich bitte dich trotzdem um Vergebung, ich wollte dich nicht verlieren, ehrlich nicht, ich war so ein Schaf…“ Eine Träne rollte Orina über ihre zarte Wange, ihre Hand zitterte sogar leicht. Chisao seufzte kurz – auch wenn sie sich geschworen hatte, der Halbchinesin nie mehr zu vergeben, spätestens jetzt muste sie sich eingestehen, das sie dies nicht halten konnte - , dann aber ergriff sie Orinas Hand und sagte mit spürbarer Wärme in der Stimme. „Beruhige dich bite Orina, das tut euch beiden doch nicht gut. Eine Wie Fong weint doch nicht, eine Wie Fong ist eine starke Fau, so wie alle in deiner Familie und ich bitte dich, sei unbesorgt, so groß der Groll auf dich auch immer sein mag, ich denke, dieses Band der Freundschaf, das wir schon im Sandkasten geknüpft haben, ich denke, das kann man nicht so einfach zerreißen. Du bist meine beste Freundin und bleibst es auch, aber bitte sei in Zukunft ehrlich zu mir. Der Anblick damals und dann der Streit, das alles hat ziemlich an meinen Nerven gezehrt.“ Orina wischte sich die Tränen weg und lächelst Chisao erleichtert an. „Danke Chi –chan, so viel Güte hätte ich eigentlich nicht verdient… und du hast recht, in unserer Familie sind nur starke Frauen. Oma Fong hat mächtig auf den Putz gehauen und Nataku mal ordentlich die Meinung gegeigt, eigentlich seiner ganzen Familie. Mir hat sie auch ins Gewissen geredet, ich lass mich sicher nie mehr von ihm so einfach um den Finger wickeln, der ist in letzter Zeit ziemlich kleinlaut gworden, ist auch gut so, denn immerhin werden wir in einer Woche Heiraten“, erzählte Orina freudig, daraufhin verschluckte sich Chisao an ihrem ungekühlten Eistee und hielt sich sogleich die schmerzende Stelle, wo vielleicht irgendwann einmal ihr Weisheitszahn auftauchen sollte. „Wie bitte? Ihr heiratet? Das heißt ja dann, dass ich…“, begann die Blonde, Orina nickte bestätigend. „Ja, du bist nicht mehr mit Nataku verlobt. Es war ein hartes Stück arbeit und hat auch einige Wochen Verhandlung mit seiner Familie in Anspruch genommen, aber am Schluss hat er der heirat zugestimmt und weil ich und auch meine Familie nicht wollten, dass das Baby unehelich zur Welt kommt, werde ich in einer Woche heiraten. Deshalb bin ich ja eigentlich in dieser Stadt. Ich treffe mich morgen mit einem chinesischen Schneider, ich will ein traditionelles Brautkleid und er wollte es eher kurzfristig meinem stetig wachsenden Bauchumfang anpassen. Oma Fong und Mama sind schon ganz aus dem Häuschen, die machen mich zu hause schon ganz verrückt. Brüderchen Li ist auch schon ganz fertig, immerhin wird er uns die Ringe bringen und übt schon seit zwei Wochen dafür, damit alles perfekt ist… Chisao, du hast jetzt Ruhe vor Nataku, er wird dir nichts mehr tun, den haben wir ganz schön gezähmt. Ich bringe ihm jetzt im Moment bei, dass er ein lieber Vater ist und sich ganz doll auf seinen baldigen Nachwuchs freut, das Wort Balg habe ich ihm ganz aus dem Wortschatz gestrichen, von seinem früherem Ego ist nicht mehr viel da, traut er sich gar nicht mehr, immerhin hat ihn Oma Fong einem Crashkurs in Sachen „Wie verhalte ich mich richtig als Mann in der Familie Wie Fong?“ unterzogen, tja was sagst du?“ Orina strahlte übers ganze Gesicht, da konnte Chisao nur eins dazu sagen. „Es geschieht im ganz recht, er hat doch immer gemeint, die Welt würde sich nur um ihn drehen. Ich kann es zwar kaum glauben, dass es möglich ist, diesen selbstverliebten Egomanen in einen treu sorgenden Ehemann und Vater verwandeln zu können, aber ich weiß, wozu eine Wie Fong fähig ist. Ich wünsche dir viel glück mit ihm, ich hätte nie glücklich werden können und hätte es auch ehrlich gesagt nicht gewollt, er war einfach nicht der richtige Typ Mann für mich.“ „Da gebe ich dir Recht, er hat wirklich nie zu dir gepasst, an deine Seite gehört jemand, der gebildeter ist, der nicht nur sich im Auge hat sondern auch anderen das Gefühl von Sicherheit geben kann… sag mal Chi –chan, kannst du dir vorstellen, jemals wieder nach Yokoham zurück zu gehen?“, wollte orina wissen, die Angesprochene schüttelte heftig den kopf. „Nein, niemals, es ist nicht mehr meine Heimatstadt, dort gehöre ich nicht mehr hin. Ich bin nicht mehr dieselbe Chisao von früher, ich habe mich durch die Geschehnisse der letzten Monate verändert, außerdem wäre ich bei meinen Eltern bald wieder so weit, dass ich mit Selbstmordgedanken spiele, weil ich genau weiß, dass ich mich wieder von ihnen benutzen lasse. Sie sind ja nicht einmal bereit, öffentlich zuzugeben, dass ich nicht mehr bei ihnen bin, vielleicht haben sie es ja schon kommen sehen, sie wollen mich ja auch nicht mehr zurück haben. So hart es klingen mag, aber das ist das Beste, was mir passieren kann. Ich habe ihnen seit ich bei ihnen bin, alles mit Respekt und Unterwürfigkeit (Zumindest bis auf ihre kleineren und größeren Streiche) gedankt, ich will nicht mehr in ihre kranke Welt zurück…“ Chisao machte eine Pause, nun war es Setos Handy das klingelte und er verließ kurz den Tisch, Orina rückte ein wenig näher zu Chisao. „Wer ist er eigentlich?“ „Mein Finder…“, war Chisaos knappe Antwort, damit gab sich Orina aber nicht zufrieden. „Und weiter?“ „Nun ja, ich lebe jetzt bei ihm und seinem Bruder. Er sagte nach meinen Fluchtversuch aus dem Krankenhaus damals, dass er mich nicht gehen ließe, so blieb ich bei ihnen. Er will mir meinen Lebenswillen wieder geben und ich denke, dass er dies auch irgendwie geschafft hat, er ist manchmal echt trotzig, dann wieder so ernst, kann sich tierisch freuen, wenn er mir ein auswischen kann und dann aber wieder so verständnisvoll, man kann ihn so leicht aufregen, er ist aber ein guter Zuhörer – zumindest bei mir und Mokuba. Aus ihm wird man nicht schlau…“, erzählte Chisao weiter, über Orinas Gesicht huschte ein verstohlenes Lächeln, denn sie hatte dieses Leuchten in Chisaos Augen gesehen, als sie von dem jungen Mann erzählte, das konnte nur eins bedeuten… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 11: Cruel past ---------------------- 11. Cruel past Nach einer Weile hatten Seto und Chisao dann von Orina verabschiedet, die der Blonden noch versichert hatte, zu Hause in Yokohama nichts von Chisaos Verbleib hier in Domino zu erzählen, worüber Besagte sehr erleichtert war, sie wollte einfach ihre Ruhe haben. Nun war sie endlich wieder in der Kaiba Villa und ihre Zahnschmerzen hatten auch nachgelassen, auch in ihrem Inneren waren die Schmerzen ein wenig leichter geworden, denn sie hatte etwas erfahren,, dass sie sehr glücklich machte. >Endlich, ich bin endlich frei von ihm. Ich bin nicht mehr Natakus Verlobte, nie mehr….< ging es ihr durch den Kopf, ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. Jetzt, wo sie wusste, dass er Orina heiraten würde, konnte sie auch wieder ihre eigenen gesetzten Grenzen ausweiten, vor ihrer Unterredung mit Orina hatte sie sich nur unter größtem Widerwillen aus dem Haus gewagt, sie hatte einfach Angst gehabt, jemand würde sie erkennen und wieder nach Yokohama bringen, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass Seto ihr geholfen hätte. Sie hing noch einer Weile ihren Gedanken nach und sah auf den blauen Himmel des großen, gemütlichen Bettes auf dem sie lag, bis sie die Tür ins Schloss fallen hörte und nach einem leichten Dreh nach links Seto erblickte. „Chisao, sind deine Zahnschmerzen denn so schlimm?“, fragte dieser, sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe eine Schmerztablette genommen, es tut nicht mehr weh und essen kann ich auch wieder normal… ich habe einfach über einige Dinge nachgedacht, das ist alles und wenn ich ehrlich sein soll, die Farbe des Betthimmels ist sehr beruhigend2, erwiderte sie, er setzte sich auf die andere Bettseite und sah zu ihr hinunter. „Das kann ich mir vorstellen, immerhin hat dir diese Orina ja einige Neuigkeiten verkündet. Wie es aussieht, hast du jetz keinen verlobten mehr.“ Sie nickte, da hatte er vollkommen Recht. „Ich trauere ihm keine Sekunde nach. Orina ist glücklich mit ihm und wer einmal in der Familie Wie Fong gelandet ist, der bleibt dort auch bis zu seinem Tod, dafür sorgen die Freuen schon, vor allem aber Oma Fong. Vor ihm habe ich jetzt meine Ruhe, Nataku wird jetzt nach und nach zu einem lieben netten und vor allem unterwürfigen Ehemann umgewandelt. Und daran ist er ganz allein selbst Schuld, er hätte sich nur an eine Regel halten sollen: Geh nie mit der besten Freundin deiner Angetrauten ins Bett, das bringt nur Ärger mit sich…. Ich kann mir vorstellen, sein Leben hat er sich ein wenig anders vorgestellt, immerhin war er immer der große Macho, der alle rumgekriegt hat, jetzt muss er sich mit Orina begnügen, sonst kann ihm der liebe Gott nur beistehen“, erklärte Chisao, Seto musste schmunzeln. „Warum habe ich nur das Gefühl, dass du ihm das wirklich vergönnst? Aber ich kann dich verstehen, er hat dich wirklich nicht gut behandelt, zumindest nicht so, wie du es verdient hättest.“ Chisao sah ihn verwundert an, was hatte er da gerade gesagt? „Wie meinst du das?“, erkundigte sie sich, worauf er nur antwortete: „Du hast es verdient wie ein Mensch behandelt zu werden, man hätte dich eben nicht dazu zwingen dürfen, mit diesem Mann zusammen zu sein, außerdem hätte er sich vielleicht ein wenig um dich und deine Gefühle gekümmert, dann würdest vielleicht heute nich hier bei mir sein… aber er hat eben den großen Fehler gemacht, nicht auf deine Gefühle zu achten, sogar ich lerne das schön langsam, es ist nur oft ein wenig schwer, weil du bei Gewissen Dingen so…“ Er stockte, er wusste nicht, was er weiter sagen sollte. „Du kannst es ruhig empfindlich nennen, aber so bin ich nun mal, das konnte ich nie ablegen“, kam es von ihr. „Das ist doch gut so, meine Gefühlsauswahl ist ziemlich beschränkt. Dafür hat mein Stiefvater seinerzei schon gesorgt… Chisao, darf ich dich etwas fragen?“, wandte er sich nun an sie, die Blonde hatte schon so eine Ahnung, worüber er nun reden wollte. „Es ist etwas eigenartig, wenn du solche Formulierungen wählst, natürlich darfst du mich fragen, egal was es ist. Es kommt eben nur immer darauf an, wie gern ich mich zu dem jeweiligen Thema äußern will…“, entgegnete sie und er redete weiter: „Du sagtest heute, dass deine Eltern dich aufgenommen haben als du drei Jahre alt warst. Was ist mit deinen richtigen Eltern passier? Kanntest du sie?“ Chisao seufzte tief, dann erhob sie sich vom Bett und ging Richtung Fenster, um in den Nachthimmel zu sehen. Kurz betrachtete sie diesen stumm, dann begann sie: „Ja, ich kannte meine Eltern, soweit ich mich noch erinnern kann, waren sie sehr lieb. Sie wurden damals ermordet, es war schrecklich…“ „Was ist damals passiert? Wie du ja weißt, starben meine Eltern bei einem Autounfall, sie waren beide auf der Stelle tot“, kam es von Seto. „Sie wurden erschossen… meine Eltern und ich wohnten damals noch in einer Mietwohnung, aber si hatten endlich ein Haus gefunden, in dem wir drei leben sollten und das in ihrem Budget lag, dafür haben sie hart gespart. Wir gingen an jenem tag in die Bank, damit der Vertrag gemacht werden konnte, aber kaum, dass wir den Schalter erreicht hatten, stürmte schon ein maskierter Mann in Bank und bedrohte uns mit einer Waffe. Er nahm das Bankpersonal und uns mitsamt einigen anderen Kunden als Geiseln. Wir mussten uns auf den Boden kauern, ich hatte solche Angst…. Wenig später hörten wir die Sirene der Polizei, jemand vom Personal musste wohl noch den stillen Alarm betätigt haben, auf jeden Fall bekam der Bankräuber Panik, als er die Sirenen hörte und lief Amok. Er schoss wahllos in der Gegend herum, auch mich hatte er im Visier, doch als er abdrückte, stellten sich ihm meine Eltern in den Weg, beide wurden tödlich getroffen, ihr Blut haftete an mir, es war so… so, ich kann es gar nicht beschreiben. Ich kniete bei den leblosen Körpern meiner toten Eltern und rüttelte wie verrückt an ihnen, doch es half alles nichts. Inzwischen hatten die Polizisten die Bank gestürmt und konnten den Mann niederstrecken. Er und auch zwei Polizisten starben im Gefecht, neben meinen Eltern auch noch der Bankdirektor und zwei Kunden die genau wie wir zur falschen zeit am falschen Ort waren. Ich werde diese Bilder, diesen Tag nie vergessen. Es hat sich alles tief in mein Gedächtnis gebrannt, das Chaos, das ein einziger Mensch in seinen niederen Absichten verursachen kann, aber auch diese Opferbereitschaft meiner Eltern, das Leben ihres Kindes über das ihrige zu stellen… glaub jett bitte nicht, dass ich schon da an eine labile Psyche hatte, ich wuchs wie ein ganz normales Kind auf, man hat mich ja nach dem Überfall regelmäßig untersucht ob ich nicht irgendwelche Auffälligkeiten hätte, aber sie fanden nichts. Ich kann seitdem nur kein Blut in größeren Mengen sehen, da muss ich mich jedes Mal übergeben, ich war nur damals bei mir schon körperlich so am Ende, dass ich nicht mehr mitbekam in welcher Blutlache ich eigentlich lag… Was sollte ich denn auch tun? Ich musste die Tatsache einfach akzeptieren, dass meine Eltern nicht mehr da waren, ich war eben anpassungsfähig und vor allem froh, dass man mich aufgenommen hat. Mit drei Jahren zählt für einen doch vor allem, dass man nicht allein ist, stimmt doch, oder?“ Chisao wandte sich wieder zu Seto, doch zu ihrer Verwunderung saß er nicht mehr auf dem Bett sondern stand neben ihr und hatte auch wie sie in den Nachthimmel gesehen. „Es ist ein schreckliches Gefühl, wenn man erfährt, dass sie auf einmal nicht mehr da sind, so war es zumindest bei mir. Mokuba war damals noch sehr klein und kann sich fast nicht mehr an sie erinnern, nur noch an ein paar einzelne Ereignisse, ist vielleicht auch besser so…. aber sei mal ehrlich, wie hast du dich gefühlt? Du hast doch mit ansehen müssen, wie sie getötet wurden?“, fragte Seto die Blonde, Chisao senkte ihren Blick. „Ich kann es gar nicht beschreiben, ich konnte es zuerst nicht einmal realisieren, was der Mann ihnen da angean hatte. Ich wusste ja nicht einmal, was der Mann von mir wollte, als e die Waffe auf mich gerichtet hat, ich wusste nur, dass es laut knallt, wenn er abdrückt… weißt du, es gab einen Grund, warum ich damals mich nicht gleich in Yokohama umbringen wollte. Es war nicht nur die Tatsache, dass ich vermeiden wollte, dass meine Familie oder Nataku mich vor meinen Ableben finden würden, es war vielmehr mein Wunsch irgendwie nach Domino zu kommen. Ich wurde hier in dieser Stadt geboren und meine Eltern starben hier, ich war damals an ihren Grab… ich wollte da sterben, wo auch meine richtigen Eltern ihre letzte Ruhe fanden. Das war der einzige Wunsch, den ich noch hatte, doch den hast du mir ja ausgeschlagen“ Eine kurze Stille trat ein, es war sichtlich schwer für die beiden, über dieses Thema zu sprechen. „Sag mal Seto… hast du eigentlich auch etwas, das du dir schon lange gewünscht hast? Weißt du, ich wollte eigentlich nach meinen Schulabschluss wieder hierher ziehen, das hat meinen Zieheltern natürlich nicht gepasst, deshalb wollten sie mich ja mit den dir mittlerweile bekannten Methoden in Yokohama halten. Natürlich war es schön, dort wo ich aufwuchs, aber irgendetwas tief in mir hat sich immer danach gesehnt, wieder hierher zu ziehen. Das scheint sich ja jetzt irgendwie auf eher unnatürliche art und Weise erfüllt zu haben. Ich habe vorhin einige Anrufe getätigt, immerhin haben meine Eltern verfügt, dass mein Erbe bis zu meinen 18. Geburtstag von einem Notar verwaltet wird und niemand anderes außer mir Zugriff darauf hat und ihn angewiesen, es auf ein von mir hier in Domino eingerichtetes Konto zu überweisen. Meine Zieheltern hat nämlich vor allem mein Erbe gelockt, doch ihnen ist die Kinnlade runter gefallen, als das Testament eröffnet wurde und auch jetzt können sie sich nichts davon erhoffen, das lasse ich nicht zu“, sprach Chisao nach einer Weile weiter und sah wieder in die beiden Saphire des Älteren, der nicht so rech wusste, ob er wirklich ehrlich auf diese Frage antworten sollte. „Natürlich gibt es Dinge, die sich selbst ein so erfolgreicher Mann wie ich wünscht, aber du kennst es ja selbst, das was man sich von Herzen gerne wünscht sind die Dinge, die man am schwersten oder gar nicht bekommt. Bei dir wird sich dein Wunsch vielleicht mal erfüllen, aber noch nicht so bald hoffe ich. Ich hoffe, du hast bemerkt, dass es doch noch Dinge gibt, die das Leben lebenswert machen..“, erwiderte er, sie grinste ein wenig, blieb aber stumm und wartete darauf, dass Seto nun ihre Frage etwas konkreter beantwortete. „Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll…“, kam es nach einer Weile von Seto, sie seufzte etwas. „Egal wie, sei aber ehrlich zu mir und nicht wie du neulich wieder, als du mich mit dem Geschäftsessen angelogen hast. Ich bin wach geworden als du mit dem Auto vorgefahren bist und ich habe die rothaarige Frau in dem nicht ganz zu einem geschäftlichen Termin passenden Outfit neben dir gesehen, ganz zu schweigen von deiner schlampigen Spurenbeseitigung. Glaub mir, das hätte jeder geschnallt, dass du mit ihr geschlafen hast oder zumindest Körperkontakt mit ihr hattest. Da dir das normalerweise nicht reicht, tendiere ich persönlich eher zu dem Ersteren“, erwiderte Chisao, jetzt fühlte sich der Jungunternehmer aber etwas ertappt. „Wie hast du…?“, begann er, doch die Frage musste er gar nicht zu Ende stellen, sie führte weiter aus: „Ihr Lippenstift war wohl nicht kussfest und so hattest du noch welchen an dir, den du abgewaschen hast. Ich hab ihn am nächsten morgen zufällig am Handtuch entdeckt und da ich weiß, dass du dich nicht schminkst oder ein Doppelleben als Transvestit führst, konnte er nur von ihr stammen. Ist sie wieder nur eine deiner Bettgeschichten oder diesmal was Ernstes?“ „Na gut, ich gebe zu, ich hätte dir sagen sollen, dass ich mich mal wieder mit einer Frau treffe, sie war aber nur zum Zeitvertreib gut, mehr nicht… Ich habe noch gut in Erinnerung, wie du das letzte Mal reagiert hast, als ich mich mit einer getroffen habe“, verteidigte sich Seto, was aber nicht wirklich zu Chisaos Zufriedenheit war. „Ich habe mich genauso verhalten wie du am darauf folgenden Tag bei Keith, ich war schlicht und ergreifend eifersüchtig, wenn du es schon selber nicht gemerkt hast, nur das es bei dir vollkommen unbegründet war, weil ich kein Interesse an dem Typen hatte. Ich habe mich diesmal zurück gehalten, weil ich nicht wieder Streit anfangen wollte, denn du ohnehin nicht verstehst, weil du eben nur unbewusst so empfinden kannst. Darunter hätte nur wieder Mokuba am meisten gelitten, weil er wieder hätte versuchen wollen zu schlichten, auch wenn er dies nicht vermocht hätte..“ Seto sah sie nach diesen Worten etwas unverstehend an, warum war sie eifersüchtig? „Chisao, warum nur? Warum warst du…“ „Nein, ich werde mit dir darüber nicht diskutieren, warum ich eifersüchtig war, zumindest nicht bevor du endlich meine Frage beantwortet hast. Wenn du darauf nicht antworten willst, dann akzeptiere ich das, aber rede endlich Tacheles, schön langsam grenzt dieses Hinauszögern an Unhöflichkeit“ Chisao sah ihn bestimmt an, sie hatte nun wieder auf stur geschaltet und Seto erkannte, dass sie wirklich nichts mehr sagen würde, bevor er nicht geantwortet hätte. >Warum muss bei dieser Frau ausgerechnet ich immer nachgeben? Sie ist ein noch größerer Sturschädel als ich und das will schon was heißen… ich denke, ich kann ihr vertrauen, auch wenn ich dies eigentlich nicht darf – zumindest wenn es nach Gozaburo geht – doch das kümmert mich nicht mehr< ging es ihm durch den Kopf und richtete das Wort wieder an die Blonde. „Ich möchte einfach einen Menschen finden, der mich hinnimmt so wie ich bin, als Mensch eben und nicht nur den Geschäftsmann und Milliardär in mir sieht. Du verstehst was ich meine, oder?“ „Natürlich tue ich das… Das würde aber voraus setzen, dass du dich endlich einmal binden möchtest, bei deinen bisherigen Frauenbekanntschaften hast du dir immer nur welche gesucht, die dir die Zeit vertrieben haben. Das ist nicht gerade die richtige Wahl, außerdem müsstest du nur mal etwas nachdenken, dann würdest du erkennen, dass du bereits jemanden gefunden hättest…“, erwiderte Chisao, von Seto kam nur ein „Ach und wen bitte schön?“ Da packte die Blonde ihn bei den Oberarmen und sagte mit fordernder, bestimmter Stimme: „Na dann schau doch mal genau hin du in dieser Hinsicht so schwer von Begriffseiender Dummkopf! Wozu hast du denn zwei so wunderschöne blaue Augen im Kopf? Wieso kannst du denn damit das so Offensichtliche nicht erkennen?“ Es vergingen noch einige stumme Momente ,doch dann verstand er, was Chisao damit meinte… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 12: Honest declaration ------------------------------ 12. Honest declaration Beide standen immer noch in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer, ihre Blicke trafen sich und dennoch wagte keine es für eine geraume Zeit auch nur ein einziges Wort zu sagen. „Chisao, liebst du mich etwa…?“, kam es nicht mehr als nur gehaucht von Seto, die Blonde nickte. „Natürlich Seto, ich liebe dich so sehr. Warum glaubst du denn, dass ich es nicht ertragen kann, wenn du dich wieder mit anderen Frauen vergnügst und wie einsam ich mich fühle, wenn du nachts nicht da bist?“, entgegnete sie, ihm fehlten die Worte, wie hatte er dies nur übersehen können, einfach nicht bemerken können? „Wie lange schon?“, war seine nächste Frage, doch diesmal war es an Chisao, die nur mehr flüstern konnte, zu mehr war sie momentan nicht in der Lage. „Seit ich das erste Mal bei so halbwegs klarem Verstand war und deine einzigartigen blauen Augen richtig erkennen konnte… du hast mich damals mit ihnen so eindringlich angesehen, dass ich gar nicht mehr anders konnte als weiter zu leben… wer solche Augen hat, kann kein schlechter Mensch sein dachte ich und ich behielt Recht, auch wenn ich es zuerst nicht wahrhaben wollte und mich der innere Schmerz und die Verzweiflung fast in den Wahnsinn trieben. Du musstest mich nur einmal ansehen und ich erkannte, dass du mich nicht wie eine Verrückte, eine Irre oder sonst irgendwie abwertend behandelst sondern als Mensch. Auch wenn du gerne alles nach deinen Visionen und Vorstellungen gestalten willst, du hast mich nie zu etwas gezwungen, im Gegenteil… du hast immer nach einer annehmbaren Lösung gesucht. Ich wusste zwar nicht, was ich eigentlich wollte, doch eine einzige Sache war mir klar: Ich wollt bei dir sein und jedes mal wenn du mich auch nur einen kurzen Moment mit deinen blauen Augen angesehen hast, dieses angenehme Herzklopfen bekommen, das ich in solcher Intensität noch nie gespürt habe. Das war das Einzige, was mich am Leben gehalten hat, ich konnte mich selbst nicht dagegen wehren und mit den Wochen, die ich bei dir verbracht habe, ist dieses Gefühl immer intensiver geworden… Ich traute mich es dir nicht zu sagen, immerhin schienst du du nicht an mir interessiert zu sein und als du in meinen Akten gewühlt hast, wolltest du mich bestimmt wieder so machen, wie ich auf dem Foto war, doch eines sage ich dir: Meine Haare bleiben so lange, ich hatte vor meiner Zwangsverlobung immerhin auch längere Haare, aber Nataku gefielen sie schulterlang, also wurden sie mir einfach abgeschnitten… Ich kann nicht mehr so sein wie damals, das ist eine Tatsache und außerdem wollte ich nicht, dass du mich ablehnen würdest, wenn ich dir meine Gefühle offen gestehe. Ich habe zwar damit kein Problem, sonst sage ich es ja auch frei raus was ich denke, aber ich wollte einfach bei dir sein und dir nicht zur last fallen…“ Chisao drehte sich ab, sie wusste nicht, wie der Firmenleiter nun als Nächstes reagieren würde und diese Ungewissheit machte ihr schwer zu schaffen. >War es richtig, es ihm jetzt zu sagen? Ich bin zwar jetzt frei von nataku aber trotzdem, er hat sich nie wirklich für mich als Frau interessiert, wieso sollte es denn ausgerechnet jetzt anders sein? Gott, hätte ich doch nur geschwiegen, aber ich kann es einfach nicht mehr zurück halten, ich liebe ihn doch so sehr….< ging es der Blonden durch den Kopf, sie schrak erst wieder aus diesen versunkenen Gedanken hoch, als sie spürte, wie sich zwei Arme um ihre Hüfte schlossen und näher zu dessen Besitzer zogen. „Du hast recht, ich bin wirklich ein Dummkopf…“, hauchte er ihr ins Ohr, in seinem Kopf herrschte Chaos. >Mein Gott, jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen… die ganze Zeit, seit ich sie kenne, hat sie versucht, heraus zu finden, was ich von ihr halte, aber ich habe es nicht bemerkt, nicht verstanden. Ich habe sie damit unwissentlich wohl sehr verletzt, obwohl ich genau das nicht wollte. Sie tat immer so, als wäre ihr alles egal, doch das stimmte nicht, sie durfte es nur nicht zugeben… sie muss wohl große Angst davor gehabt haben, dass ich sie dann nicht mehr bei mir haben will. Kein Wunder, dass sie es nicht gestört hat, dass wir uns tagtäglich das ett geteilt haben, sie wollte wenigstens so ein wenig in meiner Nähe sein…< waren die Gedanken, die nun durch seinen Kopf wirbelten, doch eine Frage brannte ihm nun auf der Seele. „Aber warum has du denn dann die Heirat abgelehnt, die ich dir damals vorgeschlagen habe?“, wollte er wissen, sie seufzte schwer. „Das hat mehrere Gründe, ein paar kennst du ja schon… erstens brauche ich dazu das Einverständnis meiner Eltern, zumindest bis zu meinem 18. Geburtstag und dazu hätte ich mich mit ihnen in Verbindung setzen müssen und so wären sie viel zu früh darauf aufmerksam geworden, dass ich doch noch lebe und sie hätte versucht, mich zurück zu ihnen und Nataku zu holen. Außerdem wäre daraus doch wirklich nur eine Scheinehe geworden, du hättest doch bestimmt so weiter gemacht wie bisher und ich mit irgendwelchen anderen Frauen getroffen, oder? Das hätte ich nicht ertragen, es war so schon schwer genug…ich bin eben noch vom alten Schlag und Treue ist für mich sehr wichtig, ich wollte einfach nicht mehr dasselbe erleben, als Kaoru plötzlich mit Natakus Schwester weg ist. Außerdem bin ich der Meinung, dass man nur heiraten sollte, wenn man sich wirklich libet…“, erwiderte sie, ihr Blick wurde ein wenig traurig. „Da hast du vermutlich recht, das kann ich nicht leugnen, es ist eben schon in Selbstverständlichkeit übergegangen, dass du bei mir bist, was mir aber erst jetzt richtig bewusst wird… verzeihst du mir meine Dummheit?“, wollte er von ihr wissen, bevor er einen sanften Kuss auf ihr Wange hauchte und sie sich teils erstaunt, teils überrascht zu ihm rumwirbelte, jedoch ohne dass Seto seine Umarmung löste. „Ja… du bist eben auch nur ein Mann“, erwiderte Chisao, worüber er eine Braue hochzog. „Was soll DAS denn jetzt heißen?“, kam es von dem braunhaarigen, sie meinte nur schlicht. „Männer sind eben so, kaum haben sie sich an einen neuen Umstand gewöhnt, ist er auch schon selbstverständlich. Und sag mir jetzt bitte nicht, dass ausgerechnet du die ganz große Ausnahme wärst. Du kriegst mir ja schon die Krise, wenn ich ein Hemd falsch in den Kleiderschrank einordne, weil das war immer an dem alten Platz und da gehört es auch die nächsten paar Jahrzehnte hin, zumindest kann ich mir das jedes Mal wieder anhören…“ Ein Seufzen entwich der Kehle des Älteren, da hatte Chisao nicht ganz Unrecht, er hasste Veränderungen, positiv wie negativ, egal welche… auch wenn er im geschäftlichen Sinne stets für den Fortschritt war, zu Hause und privat gewöhnte er sich nur sehr langsam um, zuerst war er ja schon mit Chisao etwas überfordert. „Ja, das gebe ich zu, aber sag mir eins… wie glaubst du denn, dass es jetzt weiter gehen soll? Zwischen uns?“, richtete er die Frage an die Blonde, als Untermauerung, dass er diese Frage auch Ernst meinte, zog er sie noch etwas näher zu sich und küsste sie sanft auf die Stirn, was der sonst so unbeeindruckbaren jungen Frau einen leichten Rotschimmer um die Nase zauberte. „Ich weiß es nicht, du bist doch immer derjenige, der alles entscheiden will… ich möchte bei dir bleiben, aber nicht nur als dein „Fund“, den du immer noch nicht losgeworden bist“, erwiderte sie und sah ihm direkt in seine wunderschönen blauen Augen. „Hm, von Beziehungen scheinst du ja eindeutig mehr zu verstehen, ich hatte noch nie eine feste Beziehung und das weißt du auch… jedoch hätte ich nichts dagegen, in einer zu leben. Es war immerhin vorhin mein Ernst, ich wünsche mir wirklich jemanden an meiner Seite und ich denke, dass eine gewisse um zwei Jahre jüngere Blondine mit einem sehr trockenem Humor und einzigartigen violetten Augen dazu sehr gut geeignet wäre, zumal sie immerhin Interesse an mir hätte“, war Setos Antwort und sah abwartend zu Chisao, deren Herz nun so schnell raste wie schon lange nicht mehr und ihn glücklich anlächelte. >Sie tut sich selbst Unrecht, sie kann es nur selbst nicht sehen, aber gerade in diesem Moment sieht sie aus wie auf dem Foto, aber so wie sie ist, ist sie mir am liebsten. Chisao hat genauso wie ich schon einiges durchgemacht und weiß was es heißt, verletzt zu werden… ich glaube kaum, dass sie mich absichtlich verletzen würde, tja dann muss ich jetzt wohl auch lernen, was Treue heißt. Ich habe da nämlich eine schlimme Vorahnung, dass sie mir die Hölle heiß macht, wenn ich mir einen Fehltritt erlauben sollte…< ging es Seto durch den Kopf, dann aber hob er Chisaos Kinn leicht an und versiegelte ihre beider Lippen mit einem sinnlichen Kuss… Am darauf folgenden Morgen erwachte die Blonde als Erste und zog die Vorhänge zurück, um die Sonne in das nun wirklich gemeinsame Schlafzimmer zu lassen. „Was für ein wunderschöner Tag…“, entwich es ihrer Kehle, da hörte sie Setos Stimme hinter sich. „Ich hätte nicht gedacht, solche Worte mal aus deinem Mund zu hören. Was ist denn los mit dir?“ Er erhob sich aus dem Bett und gesellte sich zu Chisao, die ihn ein wenig verschmitzt angrinste. „Gar nichts, ich bin nur verliebt und darf endlich wieder leben. Ich glaube, du kannst dir noch immer keinen Begriff machen, was ich für dich empfinde…“, erwiderte sie, darauf folgte ein zärtlicher Kuss von Seto. „Ich denke, ein wenig kann ich es nach gestern Abend schon nachvollziehen…Denkst du jetzt wieder anders über das Leben? Auch wenn ich zugeben muss, dass es nicht immer heiter Sonnenschein ist, weder du noch ich können vergessen, dass das Leben auch sehr ernst und grausam sein kann.“ „Das Leben selbst ist es nicht, es sind die Menschen an sich, die es so grausam machen, zumindest ist das meine Meinung…. Wir beide sehen die Welt mit jeweils anderen Augen, weil wir in gewisser Weise ähnliche, dann aber wieder so unterschiedliche Erfahrungen gesammelt haben, also will ich es mir jetzt nicht anmaßen und behaupten, dass meine Anschauung die Richtige sei. Es liegt an uns selbst und an unseren Mitmenschen, wie wir leben und ich bin froh, „wieder“ zu leben, Mokuba und du seid gute Menschen…. Und jetzt, wo ich meine Gefühle zu dir nicht mehr zurück halten muss, ist es endlich wieder ein wunderbares Gefühl, morgens zu erwachen. Ich hoffe, dass ich nun jeden morgen in deinen armen erwache, da ist es so schon heimelig“, antwortete chiso, Seto musste unweigerlich lächeln, die ganze Zeit wäre es so einfach gewesen, sie glücklich zu machen, doch anscheinend war eben diese zeit noch nicht reif dafür gewesen, genauso wenig wie er selbst. „Du sag mal Seto…“, begann die Blonde, der Angesprochene wandte den Blick wieder in ihre Richtung. „Ja, was denn Chisao?“, entgegnete er, sie fuhr fort. „Was wird wohl Mokuba dazu sagen? Ich meine, dass wir beide nun ein paar sind und eine feste Beziehung miteinander führen.“ „Er wird es uns nicht glauben…“, war setos schlichte Antwort, Chisao sah ihn etwas verwundert an. „Wieso nicht? Ist das denn so abwegig?“, fragte sie neugierig, er nickte zur Bestätigung. „Ja, für uns beide schon… immerhin bist du Diejenige, der alles und jeder egal sind und ich Derjenige, der über die ganzen Jahre noch nicht eine feste Freundin hatte und bei der eine Frau nie länger als eine Nacht innerhalb dieser Mauern residiert hat. Er wird anfangen zu lachen und sich an seinem Kakao verschlucken, wenn wir es ihm während des Frühstücks erzählen.“ „Na dann komm, ich will sehen, ob du Recht hast… Was ziehen wir denn heute an?“, Und wie jeden morgen stand Chisao schon beim Kleiderschrank und beachtete den Braunhaarigen gar nicht mehr, der sich wie jeden Morgen leicht ignoriert fühlte und eine bis dato ziemlich unbenutzte Tür des Schrankes öffnete. „Wie wäre es zur Abwechslung mal mit dieser Garderobe?“, stellte er die Gegenfrage, worauf er auch prompt eine Antwort erhielt. „Würde ich dir jetzt nicht empfehlen, du hast einfach nicht dir richtige Figur für solche Taillen betonende Sachen, du hast vor allem mal zu wenig Hüfte und auch im oberen Bereich fehlt es dir massiv an Körpermasse.“ Seto rauchte der Kopf, immer und immer wieder diese Art von Antworten. „Ich meinte auch nicht für mich sondern für dich. Wie du vielleicht bemerkt hast, gefällst du mir sehr gut und ich wäre auch nicht abgeneigt, wenn du deine eigenen Sachen anziehen würdest. Ich habe dich noch nie in einem Kleid oder einem kürzeren Rock gesehen, tu mi doch den Gefallen2, forderte er Chisao auf, diese nickte sogar zu seiner Überraschung. „gerne doch, bei deinen Hosen musste ich ohnehin immer aufpassen, dass ich nicht über meine eigenen Füße stolpere3, kam es von ihr, da drängte sich ihm doch eine Frage auf. „Und warum hast du sie dann jeden Tag angezogen? Das muss doch echt lästig für dich gewesen sein?“ „Na ganz einfach, du warst ja nicht an mir interessiert, dich hätte ich nicht beeindruckt und wen anderen wollte ich nicht beeindrucken… was ist dir lieber? Bluse oder Top? Du darfst wählen…“ Und schon hielt sie ihm zwei ihrer Kleidungsstücke hin, er fragte sich zwar noch einige Momente, wie lange er sich diese Meldung noch anhören könne (So wie ich Chisao einschätze für den Rest seines Lebens, immerhin hat sie ein Gedächtnis wie ein Mammut *g*), doch dann widmete er sich lieber wieder ihr. Wenn er schon mal bestimmen drufe, dann nützte er das auch aus… Später – nach einer geschlagenen Stunde, weil Seto sich einfach nicht entscheiden konn - dann beim Frühstück, war es so wie Seto es beschrieben hatte: Zuerst einmal wunderte sich der schwarzhaarige Wuschelkopf über Chisaos Garderobe, dache sich aber noch nichts Konkretes dabei sondern erkundigte sich lieber nach Chisaosnun nicht mehr schmerzenden Zahn und begann mit dem Essen. Dann gaben die beiden Älteren bekannt, dass sie nun zusammen wären und schon bekam der Kleine durch den verschluckten Kakao keine Luft mehr, er musste so heftig husten, dass sein Brot mit Erdbeermarmelade auf seinem frisch angezogenem Sweatshirt und auch teilweise in seinem Haaren landete, wobei ihm Chisao aber beim Beseitigen half. Na mal sehen, was die Zukunft noch so alles für die drei bereit hielt, langweilig würde es auf alle Fälle nicht werden, dafür sorgte das Schicksal schon… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 13: Tradition over all! ------------------------------- Sorry for waiting, aber ich war eine Woche auf Urlaub und das ohne Internetverbindung (hatte voll den Entzug). Jetzt geht es weiter mit Kapi 13, viel Spaß beim Lesen! 13. Tradiion over all! Zufrieden las Chisao gut zehn Tage nach Orinas unverhofften Treffen die Zeitung und besah sich eines der dort gedruckten Bilder. Vielleicht sollte man erwähnen, dass es sich um eine Ausgabe einer Lokalzeitung aus Yokohama handelte und die Blonde gerade auf der Seite mit den Hochzeitsfotos war. „Wow, sind das die zwei? Ich meine die mit dem Babybauch…“, wollte Mokuba wissen, der neben ihr saß und nun auf eines der Bilder zeigte. „Ja genau, das sind Orina und mein Ex-Verlobter Nataku. Ob er wirklich so glücklich ist, wie er sich vor der Kamera gibt, wage ich zu bezweifeln, aber das ist nicht mein Problem. Wer in die Familie Wie Fong gerät und männlich ist, hat zu spuren und das zu tun, was die Frauen einem sagen, ansonsten ergeht es einem nicht ganz so gut. Der wird es sich jetzt nicht mehr trauen, ein Kind als Balg zu bezeichnen oder einer anderen Frau nach zu steigen. Das ist jetzt zwar schadenfroh, aber ich gönne ihm das so richtig, auch wenn er sein Fehlverhalten mir, Orina und den anderen Frauen gegenüber nie begreifen wird“, erwiderte Chisao, Mokuba konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. „Schadenfreude? Da tun sich ja Abgründe auf… aber ich bin froh, dass er jetzt weg vom Fenster ist. War ja klar, dass du nicht fröhlich sein konntest, solange er noch nicht wieder vergeben war, hättest du mir ruhig ein wenig früher erzählen können. Da wusste ja nur mein großer Bruder Bescheid, ich bin auch kein kleines Kind mehr und vertrage solche Geschichten schon.“ „Tut mir Leid, aber ich wollte dich nicht auch noch damit belasten, es lag schon mir selbst schwer genug auf der Seele, außerdem neigst du immer gleich zu übertriebenen Handlungen. Als du bemerkt hast, dass ich auch hie und da gerne mal Fußball spiele, um mich zu bewegen und meine vernachlässigten Muskeln wieder zu trainieren, hast du hinten gleich einen ganzen Fußballplatz anlegen lassen… mich hätte es nicht verwundert, wenn du dich in die Limo gesetzt hättest und direkt zu Nataku gefahren wärst, um ihn die Meinung zu sagen“, kam es von Chisao, tja so war Mokuba nun einmal. „Und trotzdem verschweigst du mir noch was… du hast zwar gesagt, dass deine Eltern nicht deine leiblichen sind, aber du hast mir nicht erzählt, was mit deinen richtigen passiert ist. Warum nicht?“, wollte er nun wissen, Chisao seufzte etwas und fuhr ihm durchs Haar. „Ich weiß, das willst du jetzt nicht hören, aber… es ist besser wenn du das gar nicht weißt. Sie sind tot, das ist genug Information, du warst ja gestern ohnehin mit mir mit und hast mir geholfen, deren Grab wieder in Schuss zu bringen. Ich hätte wissen sollen, dass meine Zieheltern sich nicht darum gekümmert haben, aber dieser Urwald schockierte selbst mich…oh, hast du das gehört?“, Chisao hob den Kopf an, da war gerade so ein dumpfes Geräusch und nun lauter werdendes Fluchen zu hören. „Mokuba, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deine Spielsachen wegräumen sollst, wenn du sie nicht mehr benutzt? Lass nicht einfach immer alles am Gang herum liegen, ich habe gerade Bekanntschaft mit deinem Basketball gemacht“, tadelte Seto seinen Bruder, dieser nickte und sah ihn unschuldig wie immer an. „Sorry großer Bruder, Ich räume es auch gleich weg… ich wollte nur kurz Chisao begrüßen und hab ganz darauf vergessen.“ Und schon flitzte der Wuschelkopf die Treppen ruf, er war wirklich ein wenig nachlässig, wenn es darum ging, aufzuräumen. „Hast du dich verletzt?“, erkundigte sich Chisao, er schüttelte den Kopf. „nein, wird nur ein blauer Fleck werden, aber ich muss es ihm trotzdem immer wieder sagen.“ „Na ja, er ist eben doch noch ein Kind, das darfst du nicht vergessen. Was sie nicht interessiert, vergessen sie und widmen sich den Dingen, die ihnen mehr Spaß machen, so ist es nun mal“, gab sie zurück, so war es wohl wirklich. „Er ist schon zwölf, fast dreizehn (Ich weiß, eigentlich müsste er schon älter sein, aber ein großer Moki – chan geht nun wirklich nicht, so ist er einfach viel süßer ^^), schön langsam könnte er es sich merken.“ „Mokuba ist noch harmlos, du kennst ja Orinas kleinen Bruder nicht, er ist ein wenig hyperaktiv und sein Zimmer sieht immer so aus wie ein Schlachtfeld. Ich glaube, das hat sich auch in den letzen Monaten nicht geändert.“ Während sich Chisao und Seto noch eine Weile unterhielten, schellte die Türglocke und der Butler öffnete, eigentlich war kein Besuch angemeldet… „Fräulein Chisao, man erwartet Sie unten in der halle“, verkündete der Angestellte, nachdem er zu den beiden ins Esszimmer gekommen war, die Angesprochene konnte sich das nicht ganz erklären. „Wie bitte? Wer sollte denn etwas von mir wollen? Ich habe meinen Wohnsitz doch erst vor drei Tagen ändern lassen“, erwiderte sie, dennoch erhob sie sich und begleitete den Butler hinaus. Als sie die beiden Personen erblickte, die nun in der Halle darauf warteten, empfangen zu werden, traf sie ein Schock. „O-kasan? O-tosan? Was macht ihr denn hier? I – Ihr…“ Chisao konnte nicht mehr weiter sprechen, vor ihr standen ihre Mutter und ihr Vater, wie waren sie nur an die Adresse gekommen?! „Haben wir dich so gelehrt, deine Eltern zu begrüßen?“, war alles, was die Frau sagte, sie trug einen purpurroten Kimono und hatte hüftlange, schwarze Haare und dunkle braune Augen. Auch ihr Vater trug einen Kimono, hatte kurze schwarze Haare und ebenso braune Augen, er musterte seine Tochter, während diese reflexartig auf die Knie sank und sich demütig vor ihnen verbeugte. „Verzeiht mein respektloses Verhalten…“, entschuldigte sie sich nun, Seto war ihr gefolgt und hatte die Szene beobachtet, sie warf einige Fragen auf. >Chisao stammt wohl aus einer sehr strengen, traditionsbewussten Familie, wenn ich mir das so ansehe. Kein Wunder, dass sie sich solche Hobbys wie Traditionellen Tanz, Ikebana, Kalligraphie und Kendo hatte… Sie verbeugt sich respektvoll vor ihren Eltern, obwohl sie diese nicht mehr sehen will und auch keine Bindung mehr zu ihnen hat, sie kann wohl nicht aus ihrer haut raus. Aber wenn ich ehrlich sein soll, von diesem Paar geht auch eine eigenartige Aura aus, anders kann ich es nicht beschreiben…< dachte er, dann wandte er sich an das Ehepaar. „Darf man fragen, warum Sie unangekündigt in meine Villa platzen?“ „Wegen unserer Tochter natürlich, die uns so hintergangen hat und Schande übr uns gebracht hat. Nun besaß sie die Frechheit, sich wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen, welch ein fataler Fehler, da wir schon vermutet hatten, dass sie sich in Domino aufhält. Unser Privatdetektiv fand sie schnell und nun lebt sie auch wieder offiziell hier… wir haben mit Chisao zu reden“, erörterte Chisaos Vater, Seto sah kurz zu der Blonden, nun konnten sie es ja wohl beide nicht mehr verhindern. „Nun gut, folgen Sie mir. Chisao, steh endlich wieder auf, das hast du nicht nötig“, beschloss der Villenbesitzer, nun wurde auch der Angesprochenen bewusst, was sie eigentlich getan hatte und erhob sich wieder. Die vier nahmen in einem Nebenraum Platz, der eigens dafür eingerichtet war, Besucher vom alten Schlag zu empfangen, auch wenn es Seto tierisch nervte, dass er auch auf dem Boden sitzen musste, der Butler servierte ihnen Tee. „Warum seid ihr gekommen? Ich denke, ich habe deutlich gemacht, dass ich nicht mehr bei euch leben möchte und Nataku bin ich jetzt auch los“, richtete Chiso das Wort an ihre Zieheltern. „Ja, das hast du uns deutlich gemacht, letztens durch die Nachricht, die du bei deinem Notar hinterlassen hast, auch wenn ich deine Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Du hattest es immer gut bei uns, wir haben deine diversen Streiche und Trotzreaktionen hingenommen, du warst erfolgreich und hattest eine große Karriere vor dir und einen Verlobten aus reichem Hause. Dies alles wegzuwerfen ist der Akt einer Verrückten, die nicht zu erkennen vermag, was sie damit aufgibt. Wir hätten uns ein wenig mehr Dankbarkeit von dir erwartet…“, waren die Worte von Chisaos Mutter, die Kritik darin war nicht zu überhören. „O-kasan, ich war dankbar dafür, dass Ihr mich in Euer Haus aufgenommen habt, deshalb habe ich mich Anfangs auch nicht dagegen aufgelehnt, als Ihr mich bei Wettbewerben antreten ließet, aber ich wollte das nicht. Natürlich ist es gut für eine Familie wenn sie mit Pokalen und Medaillen geschmückt ist, dennoch gaben mir diese Preise nichts, außer dass sie mir noch mehr zeit wegnahmen, mich mit meinen freunden zu treffen oder Ruhe zu finden… Ihr wusstet, dass ich einen Freund hatte und dennoch habt Ihr Nataku meine Hand gegeben und sein Verhalten mit jugendlichem Übermut abgetan, selbst dann noch, als er mich mit meiner besten Freundin betrogen hat und aus dieser Affäre ein Kind entstanden ist. Ich wollte dies alles nicht mehr ertragen, diese Unlogik in sich war nicht mehrverständlich für mich und mir blieb nur ein Ausweg, der mir aber nicht durch Euch vereitelt wurde…“, stand Chisao ihrer Mutter Rede und Antwort, schön langsam verstand Seto, warum sich seine Freundin nicht gegen ihre Zieheltern durchsetzen konnte. >Ihr? Euch?! Sie muss ihre Eltern mit der Höflichkeitsform anreden? Kein Wunder, dass sie gegen die zwei keine Chance hatte, sie hatte schlichtweg Angst vor ihnen, schon allein wie sie jetzt da sitzt. Perfekte Haltung und sie wagt es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, aus Angst vor Tadel und Ehrfurcht …< „Wie konntest du nur selbst solch große Schande über dich selbst und uns bringen? Haben wir dich nicht gelehrt, dass es von schwachen Geist rührt, sich selbst zu verletzen?“, sprach nun ihr Vater weiter, Chisao verbeugte sich beschämt. „Ja O-tosan, das habt Ihr und dennoch war es rückblickend die beste Entscheidung, die ich getroffen habe. Wenn Ihr gekommen seid, um mich wieder nach Yokohama zu holen, dann musss ich Euch enttäuschen, ich werde dieses Haus nicht mehr verlassen. Die Menschen die hier wohnen, haben mir ermöglicht, ein Leben zu führen, dass ich sehr genieße, allen voran Seto…“, erklärte Chisao, doch die Absicht hatten die beiden gar nicht. „Nein, deshalb sind wir nicht hier, dennoch hat es etwas mit unserer Familie zu tun. Du bist nun einmal von Geburt an eine Minara und hast dich verpflichtet, unsere Tradition fortzuführen. Du übst dich in den alten Künsten und das ist auch gut so, denn unsere Familie bewahrt das, was schon unsere Vorfahren schätzten und für die Ewigkeit festhalten wollten… Und es gehört zu unserer Tradition, dass du spätestens bist zu deinem 18. Geburtstag verheiratet sein musst, so steht es in unseren Familienannalen und jedes Mitglied unserer Sippe ist dieser Tradition nachgekommen. Und da du jetzt nicht mehr verlobt bist, steht es in unserer Macht, dich wieder zu verloben und du bist verpflichtet, diesen Mann zu ehelichen“, erklärte Chisaos Mutter, ihr fehlten zuerst die Worte… was sollte sie tun? „Wie bitte, aber Mama und Papa…?“, begann sie, doch ihr Vater unterbrach sie. „Auch deine verstorbenen Eltern sind dem nachgekommen, jedoch wurde von ihren Eltern eine Verlobung überflüssig gemacht da sich die beiden schon während ihrer Schulzeit einander versprachen und sie heirateten, bevor sie zur Uni gingen. Du hast zugelassen, dass diese Wie Fong deinen Verlobten heiratet, also drängt die Zeit, denn in zwei Wochen wirst du schließlich achtzehn und bist weder verlobt noch verheiratet und u brauchst dir jetzt keine Lügengeschichte auszudenken, denn spätestens wenn du dich das nächste Mal an deinen Notar wendest, wirst du eine böse Überraschung erleben… Deine Eltern haben zwar verfügt, dass du mit 18 vollen Zugriff auf ihr Vermögen hast, dennoch nur, wenn dich an die Tradition gehalten hast, diese Klausel mussten sie einfügen, sie waren aufgrund der Familienabstammung einfach dazu verpflichtet. Brichst du mit der Familientradition, dann brichst du auch mit deinen verstorbenen Eltern, erbst rein gar nichts, bist aber auch zu nichts mehr verpflichtet. Du trägst unseren Namen, hätten sich deine Eltern bei ihrer Hochzeit für den anderen Nachnamen entschieden, wärst du nun frei, doch das kannst du nicht ändern… was sagst du nun, meine liebe Tochter?“ Diese Mitteilung fühlte sich für Chisao wie ein direkter Schlag ins Gesicht an. Si hatte sich so gefreut, dass sie nun endlich frei war, dass sie nun mit dem Mann zusammen sein konnte, den sie liebte und nun war alles wieder anders. >Ich habe mich so glücklich gefühlt, die letzten paar Tage waren einfach himmlisch für mich und nun kommen die zwei an und sagen mir, dass ich das alles vergessen könne… sie wissen genau, dass ich meine verstorbenen Eltern nicht loslassen kann, dass ich mich ihnen wie immer fügen werde so wie schon all die letzten Jahre, das darf doch nicht wahr sein. Hört dieser Alptraum denn nie auf?< fragte Chisao sich selbst, doch eine zufrieden stellende Antwort bekam sie darauf nicht. „Ich will nicht mit ihnen brechen, sie sind für mich gestorben, ich will nicht, dass ihr Opfer umsonst war…“, begann Chisao leise, schon fast flüsternd, „also werde ich…“ „Chisao, du wirst meine Frau werden, du wirst mich heiraten…“, fiel Seto ihr ins Wort, Chisao sah zu ihm, in diese einzigartigen blauen Augen, ihre Eltern wurden hellhörig. „Wie bitte?“, fragte der ältere Mann nach, Seto nickte zur Bestätigung. „Sie haben schon richtig gehört, wenn Chisao einverstanden ist, dann werde ich sie ehelichen.“ Er konnte das Leuchten in ihren Augen sehen, auch wenn er sich sicher war, dass sie es noch gar nicht richtig begreifen konnte, was Seto nun von ihr wollte. „Du würdest…“, begann sie, wieder ein nicken von Seto. „natürlich würde ich, oder liebst du mich nun auf einmal doch nicht mehr?“, stellte er die Gegenfrage, Chisao schüttelte heftig den Kopf, daran sollte es sicher nicht liegen. „Nein Seto, das ganz sicher nicht… ich will deine Frau werden“, bekräftigte sie, er lächelte zufrieden, doch Chisao war etwas stutzig ihren Eltern gegenüber geworden. „O-kasan, O-tosan, warum habt Ihr mir dies überhaupt gesagt? Ich meine, das mit dem Erbe?“, stellte sie nun die Frage an ihre Eltern. „Nicht, dass wir uns falsch verstehen, aber wenn du der Tradition der Minaras nicht nachkommst, dann geht dein über die Jahre nicht unbeachtlich gewachsenes Vermögen an irgendeine Stiftung und dafür ist uns das Erbe deiner Eltern auch zu schade… sonst stehst du völlig mittellos da und wir haben keine Lust mehr, uns um dich zu kümmern, du hast Schande über uns gebracht und das werden wir dir nie verzeihen…. Hier“ Nach dieser Erklärung holte Chisaos Mutter etwas aus ihrer Tasche und schob es zu der Blonden rüber, Chisao staune nicht schlecht. „Euere Einverständniserklärung für meine Hochzeit, doch wie konntet Ihr wissen, dass ich keinen anderen heiraten möchte? Durch den Privatdetektiv?“ Ein zustimmendes Nicken machte jede Ausführung der Eltern überflüssig und sie erhoben sich langsam. „Wir haben erledigt, was unsere Pflicht war. Du musst nun innerhalb der nächsten beiden Wochen den Bund fürs Leben schließen und den Trauschein dem Notar vorzeigen, dann wird dir dein Erbe ausgehändigt werden. Und tu uns allen einen Gefallen und kehre nicht mehr nach Yokohama zurück, bei uns bist du auf jeden Fall nicht mehr Willkommen.“ Und weg waren sie, kein Wort des Abschieds, der Beglückwünschung, nicht und das hätte Chisao auch nicht von ihnen erwartet, immerhin kannte sie die beiden schon lange genug und wenn sie in etwas keinen Nutzen mehr sahen, dann wurde es einfach achtlos weggegeben… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 14: Wait for me... -------------------------- 14. Wait form e… „Mann ey, da räumt man einmal sein Zimmer auf und verpasst so was! Warum hat mir denn niemand gesagt, dass deine Eltern da waren?“, jammerte Mokuba eine Weile später herum, nachdem Seto und Chisao ihn auf den neuesten stand der Dinge gebracht hatten und es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatten. „Glaub mir, das ist auch besser so, je weniger für sie Außenstehende mit ihnen zu tun haben, desto besser. Außerdem habe ich dir heute Morgen schon gesagt, dass du dich manchmal zu sehr in eine Sache reinsteigerst und in einer Konfliktsituation mit ihnen gehst sogar du unter“, erwiderte Chisao und wuschelte ihm kräftig durchs Har, da er schon wieder vorhatte, einen Schmollmund zu ziehen. „Da kannst du Chisao ruhig Glauben schenken, ihre Eltern sind alles andere als sympathisch. Chisao, warum hast du nie erwähnt, dass du so streng erzogen wurdest?“, wandte sich seto nun an seine baldige Frau, sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe es nie so dermaßen streng empfunden, erst seit ich nicht mehr bei ihnen bin erkenne ich, wie sehr ich immer vor ihnen gekuscht habe… Für mich war das früher normal, immerhin stamme ich aus einer sehr alten Familie und da werden die Erziehungsmethoden von Generation zu Generation übernommen, dachte ich zumindest immer. Ich kannte es einfach nicht anders, als sie mit der Höflichkeitsform anzureden, da es für mich bedeutete, dass ich ihnen Respekt zollte, Respekt und Dankbarkeit darüber, dass sie mich aufgenommen hatten.. Für mich erschien es eher skurril, dass andere Kinder dies nicht taten. Dies war nicht tragisch für mich, auch nicht jetzt im Rückblick, es ist nichts im Vergleich dazu, was in anderen Familien an der Tagesordnung stand, auch in unserem ach so angesehenen Umfeld gab es Eltern, die ihren Kindern körperliche Gewalt antaten oder generell häusliche Gewalt gabg und Gebe war… Ihr beide hbt mir von eurem Stiefvater erzählt und ich bin mir sicher, dass dagegen meine Eltern noch harmlos waren, oder?“ Sie sah zu den Brüdern, da hatte Chisao gar nicht mal so Unrecht. „Ja, stimmt schon… wenn Gozaburo schlecht drauf war, dass war es immer besser, wenn du nicht auf ihn getroffen bist, da hattest du schnell mal eine sitzen. Seto noch öfter als ich, bei mir hat er ja immer geglaubt, dass er mich doch irgendwie so manipulieren könnte, dass ich sogar meinen eigenen Bruder verrate“, gestand Mokuba, Seto nickte nur stumm, genau aus diesem Grund hasste er senen Stiefvater auch so. Es klopfte an der Tür und der Butler trat ein, die drei sahen zu ihm. „Verzeihen Sie, Chiso – san, aber Ihre Eltern scheinen Ihnen etwas hier gelassen zu haben. Es steht vor dem Eingangsbereich….“, erklärte der Angestellte, Chisao war zwar etwas verwundert, dennoch erhob sie sich und eilte die Treppen runer, die beiden Herrn hinterher. „Aber das ist ja…“, kam es von ihr, als sie erblickte, was in der Einfahrt stand, Seto und Mokuba verstanden nicht ganz, als Chisao anscheinend glücklich zu dem ding hineilte. „Mein altes Mofa… oh, ich habe dich ja so vermisst!“, konnten die zwei es hören, als sie sich zu dem etwas ramponierten Fortbewegungsmittel beugte und den Zettel darauf entfernte. Sie faltet ihn auseinander und las: „Das alte Ding wollte nicht einmal der Schrotthändler, also sieh selber zu, wie du es loswirst.“ „Chisao, ist das das Mofa aus deiner Erzählung?“, wandte sich nun Seto an seine baldige Frau, diese nickte heftig. „Sieht aber nicht mehr sehr fahrtüchtig aus“, stelle nun Mokuba fest, das sah Chisao aber ganz anders. „Nein, es fährt prima, ich habe es nur nach meinem letzten Heuballen – Stunt nicht mehr restauriert. Ein wenig guter Zuspruch mit dem Hammer, ein bisschen lack und schon ist es wieder wie neu“, erklärte die Blonde. „Zeigst du mir mal wie man über Heuballen fährt? Muss ja echt cool sein“, bettelte der Kleine, da schüttelten aber die Älteren den Kopf. „Nein Mokuba, es ist schon verantwortungslos genug, wenn ich mein eigenes Leben damit immer so aufs Spiel gesetzt habe, dich bring ich sicher nicht auch noch in Gefahr. Und da wird dein herzallerliebster Hundeblick auch nicht helfen, mit diesem Moped fahre nur ich und ich zeige dir damit sicher keine Stunts… ist zu deiner eigenen Sicherheit.“ Die Ansage passte Mokuba zwar nicht wirklich, aber gegen Chisaos Sturheit konnte er sich nicht durchsetzen, da biss sich nicht nur sein großer Bruder die Zähne aus. „Na gut….“, war seine sichtlich enttäuschte Antwort, sein Bruder hingegen wollte nicht einmal mehr, dass sich Chisao damit fortbewegte. „Chisao, es ist überhaupt zu gefährlich mit so etwa noch herum zu fahren, du kriegst ein Neues… außerdem haben wir eine Limousine samt Fahrer, der uns überall hinfährt.“ Nach einem kurzen Seufzen der Blonden, nahm sie das Fahrzeug am Lenker und erwiderte: „Gut, aber wegwerfen will ich es trotzdem noch nicht, ich stelle es in die Garage. Ich komm gleich nach, immerhin haben wir ja einiges zu besprechen, denke ich…“ Nach einem kurzen Nicken trennten sich die Wege der drei, die beiden Älteren fanden sich wenig später in Setos Arbeitszimmer wieder, immerhin mussten sie innerhalb von zwei Wochen heiraten… Gestern hatten sie noch einiges an Vorbereitungen für die geplante Eheschließung geschafft, doch in Chisaos Kopf wirbelten noch so einige unerledigte Dinge herum, die sie gerne noch vor der Heirat erledigt haben wollte, also saß sie schon frühmorgens am Telefon und führte einige wichtige Telefonate während ihr Märchenprinz noch schlief. Als sie dann wenig später mit ihrem Zukünftigem am Frühstückstisch saß, begann sie: „Seto, ich muss mit dir reden, es ist wichtig.“ Er sah von seinem allmorgendlichen Kaffee auf und musterte sie einige Momente. >Nanu, seit wann beginnt sie denn so? Normalerweise sagt sie auch immer frei raus, was sie will oder sich denkt< dachte er und nickte zur Bestätigung, also fuhr sie fort. „Seto, die Sache ist die, ich muss ganz dringend ein paar Tage verreisen, ich habe noch einiges zu erledigen und das kann ich von hier aus nicht.“ „Ach wirklich? Und was sind das für Dinge? Und wie lange gedenkst du, dass du fortbleiben willst?“, wollte er nun wissen, sie seufzte etwas. „Na ja, vor allem muss ich mich darum kümmern, dass meine Habseligkeiten nun in die Villa gebracht werden und solche Sachen. Ich werde vermutlich erst Ende nächster Woche wieder heim kommen, früher geht es einfach nicht, tut mir Leid“, erklärte sie, sie konnte es ihm ansehen, das passte ihm überhaupt nicht. „Wie bitte? Chisao, du hast aber schon bemerkt, dass wir nächsten Samstag heiraten werden? Wie stellst du dir das vor?“, bohrte er nach, nachdem er vorsichtshalber seine Tasse auf den Tisch gestellt hatte, sie seufzte etwas. „Ich weiß Seto, aber ich konnte die Termine einfach nicht mehr früher ansetzen… und glaub mir, ich werde Freitag Abend wieder da sein, um das Brautkleid kümmere ich mich selber und das andere ist ja keine so große Tragik. Wir heiraten immerhin nur standesamtlich und das haben wir ja gestern schon mit dem Standesbeamten geklärt. Wenn ich das mit dieser Traditionsheirat ein wenig früher gewusst hätte, dann wäre ich natürlich früher aktiv geworden…. Ich will einfach mit meinem alten Leben abschließen und mit unserer heirat endgültig ein neues mit dir und auch Mokuba beginnen, verstehst du das ein wenig?“, fragte sie den Blauäugigen, er fasste sich zwar an den nun wieder etwas schmerzenden Kopf, doch er konnte durchaus nachvollziehen, was sie tun wollte. „Ja das kann ich, so ging es mir auch, nachdem ich Gozaburos Firma übernommen hatte und sie umgewandelt habe, es ist nur so, dass die Zeit ein wenig knapp wird.. Immerhin hast du den Tag darauf Geburtstag… wenn du mir versicherst, dass du pünktlich wieder da bist, dann stimme ich deinem Vorhaben zu.“ Chisao erhob sich über diese Nachricht von ihrem Stuhl und umarmte den Firmenchef stürmisch, auch einen leidenschaftlichen Kuss hatte er sich verdient. „Natürlich verspreche ich dir das Seto, ich komme doch nicht zu meiner eigenen Hochzeit zu spät und schon gar nicht, wenn du mein Bräutigam bist. Also so einen großen Fehler würde ich unter Garantie nicht begehen, ich liebe dich doch und ich war gestern überglücklich, als du mir sagtest, dass du mich heiraen willst und das nicht so wie damals, nur damit ich auf eine öffentlich Schule gehen könne.“ Gesagt, getan, dann ging es nach dem Essen aber auch schon ans Koffer packen, die Blonde wollte wirklich keine Zeit mehr vertrödeln – denn ihre Liste war lang und auch etwas Zeit aufwendig - , auch wenn der zeitweilige Abschied von Mokuba etwas länger dauerte… Nun saß Seto wie jeden Tag in seinem Büro und arbeitete, auch wenn er sich nicht recht konzentrieren konnte, wie schon die ganze Zeit seit seine Chisao aufgebrochen war und nur war eben dieser Freitag gekommen, an dem sie wieder zurück kommen sollte, jedoch hatte sie sich bis jetzt nicht gemeldet und das nervte ihn. >Ich habe mich wirklich schon zu sehr an sie gewöhnt, ich kann es ja nicht einmal ertragen, wenn sie ein paar Tage weg ist. Wie wird das wohl werden, wenn ich mal wieder eine Geschäftsreise machen muss? Ich wird sie wohl einfach mitnehmen. Ich telefoniere jeden Tag mit ihr und trotzdem vermisse ich sie, jetzt weiß ich wenigstens, wie sie sich gefühlt haben muss, wenn ich mal wieder nicht nach Hause gekommen bin, auch wenn wir da noch nicht zusammen waren… sie hat mich ja schon viel länger geliebt. Nur gut, dass sie heute wieder kommt< ging es ihm durch den Kopf, dann aber klopfte es an seiner Bürotür und eine seiner Sekretärinnen trat ein. Sie war rothaarig und hatte einen beachtlich guten Körperbau, vor allem oben war sie ziemlich gut bestückt. „Herr Kaiba, sie machen ja ein ziemlich betrübtes Gesicht“, kam es von ihr mit zuckersüßer Stimme, er ließ zuerst nur ein kurzes Schnauben von sich hören, erst als sie ihm seinen zuvor georderten Kaffee gereicht hatte, entschloss er sich, ihr zu antworten. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Du hast ja ohnehin keine Ahnung“, schnauzte Seto die Dame im kurzen Miniröckchen an, da es seinen Büropersonal frei stand, wie sie sich kleideten, eine konkrete Uniform gab es nicht. „Kann ich dann wenigstens etwas für Ihr Wohlbefinden tun? Wenn Sie einen Wunsch haben, dann äußern Sie ihn, ich stehe Ihnen voll und ganz zu Diensten, aber ich hoffe doch sehr, dass Sie das nicht vergessen haben“, erwiderte sie und kam noch ein wenig näher zu ihm, was er aber mit einem eiskalten Blick in ihre Augen strafte. „Ich weiß worauf du anspielst Caro, aber darauf verzichte ich dankend. In dieser Hinsicht werde ich keine Verwendung mehr für dich haben, das kannst du dir schon mal merken, also lass in Zukunft deine Annäherungsversuche, sonst kannst du deinen Schreibtisch räumen.“ Zuerst war Caro ein klein wenig über diese Abweisung geschockt, immerhin pasierte ihr so etwas sonst nicht, ihre Maße überzeugten wirklich jeden Mann, darunter war auch er für eine Nacht gewesen. „Ver – Verzeihung Herr Kaiba, das wird nicht mehr vorkommen…“, stammelte sie etwas rum, der Angesprochene widmete sich nun lieber seinen Kaffee, der fünfte übrigens für den heutigen Tag, Morgenkaffee nicht mit eingerechnet. „Gibt es sonst noch etwas oder warum stehst du noch hier herum?“, meinte Der Firmenchef genervt, sie nickte heftig. „Ja, Herr Kaiba, ich bin etwas verwirrt über diese plötzlichen Absagen für die nächsten Tage, besser gesagt, die nächste Woche. Sind diese Anweisungen korrekt? Sie lagen heute früh auf meinen Schreibtisch, erkundigte die rothaarige sich, ein zustimmendes Nicken seinerseits verwunderte sie noch mehr. „Kann ich verstehen, dass dein kleines Gehirn damit überfordert ist, aber ich werde die nächste Woche verreisen. Mokuba und Roland werden sich in meiner Abwesenheit um alles kümmern.“ „Sie verreisen? Und das ohne den jungen Herrn Mokuba?“, wollte Caro neugierig wissen, im Hintergrund sah sie schon eine neue Chance, sich ein wenig mit ihm zu amüsieren, was seine nächste Aussage aber prompt zerstörte. „Ja, in den Flitterwochen will ich die Zeit ausschließlich mit meiner Frau verbringen, immerhin heirate ich morgen“, kam es schlicht von ihm, nachdem er ein paar Mal an seinem Kaffee genippt hatte, Caro war der Schock deutlich anzusehen. „Sie… sie heiraten? Aber – aber ich habe hier noch nie eine andere Frau gesehen…“ „Kein Wunder, Chisao verbringt sehr viel Zeit in der Villa und hat es nicht so mit der Firma. Ich werde sie hier in alles einweisen, wenn ich wieder zurück bin, damit sie einen groben Überblick davon erhält, wo ich mich eigentlich den ganzen Tag aufhalte. Und jetzt verschwinde endlich, ich will in Ruhe weiter arbeiten. Tu einfach, was ich dir auf den Zettel geschrieben hab. Wie ich dich kenne, wirst du es jetzt auch in der ganzen Firma herum posaunen, dass ich bald verheiratet bin, tu dir nur keinen Zwang an. Aber falls ich dich oder irgendjemanden sonst dabei erwische, wie er wilde Spekulationen über Chisao anstellt, der wird fristlos entlassen. Falls du dich fragst, wi sie so ist, dann nimm einfach das Gegenteil von dir…. Intelligent und gebildet aber vor allem treu. Nicht solch eine Lebedame wie du, die sich jeden an den Hals wirft, der vielleicht dafür geeignet wäre dich auszuhalten…“ Caro wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, immerhin war er ihr Chef und sie brauchte den Job, also schwieg sie und zog beleidigt von dannen, was Seto erleichtert mit ansah. >In genau einer Stunde wird jeder von meiner Heirat wissen, können sie auch ruhig, dann können sie sich gleich darauf einstellen, dass sie bald ein neues Gesicht hier in der Führungsschicht sehen werden, auch wenn ich irgendwie den Verdacht hege, dass Chisao alles andere als Wert darauf legt, hier herum zu kommandieren, das überlässt sie lieber mir< ging es dem Braunhaarigen mit einem verschmitzen Lächeln durch den Kopf, auch wenn er sich immer noch fragte, warum sich seine Zukünftige noch immer nicht gemeldet hatte und das machte ihm mächtig zu schaffen. Auch als er Abends von seiner Arbeit zurück kam, war noch immer keine Nachricht von Chisao gekommen und auch kurz vor Mitternacht nicht. Er hatte es schon x-mal versucht, sie am Handy zu erreichen, doch es meldete sich keiner, auch Mokuba hatte kein Glück, auch nicht damit, seinen großen Bruder zu beruhigen. Je später es wurde, desto eher drängte sich ihm nun die Frage auf, ob es doch richtig war, sie ganz allein gehen zu lassen und ob sie wieder kommen würde. Was, wenn nicht? Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 15: Majestic Mountains... --------------------------------- 15. Majestic Mountains Es war sechs Uhr morgens, der Wecker piepste und riss den braunhaarigen Firmenchef aus seinem ohnehin viel zu wenig erholsamen und unruhigen schlaf. Chisao war gestern Abend nicht mehr zurückgekehrt und das hatte mächtig an seinen Nerven gezerrt. Er tastete sich noch mit geschlossenen Augen zum Nachttisch vor, auch wenn er sich fragte, warum er nun ohne Braut an seinem Hochzeitstag ohnehin aufstehen sollte, doch kurz bevor er das nervige Ding erreichte, verstummte es von selbst. „Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen mein Häschen“, konnte er es hören und er schlug verwirrt die Augen auf und fuhr hoch. Das Nächste, das er sah waren violette Augen und eine blonde Haarmähne. „Chisao, wann bist du… Moment mal, hast du mich gerade Häschen genannt?!“, kam es von ihm, die Blonde lachte ein wenig und nickte. „Ja das habe ich und ich sage es auch nie wieder, aber ich wollte wenigstens einmal sehen, wie du darauf reagierst… du sahst gerade echt zu komisch aus“, erklärte sie, nachdem sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte, seine Frage war aber noch nicht vollständig beantwortet. Chisao bemerkte diesen Blick und fuhr fort, si wollte ihn nicht unnötig verärgern. „Ich bin erst nach zwei Uhr morgens nach Hause gekommen, wenn alles geklappt hätte, dann schon um gestern um neun Uhr abends, aber ich befand mich mit der Limousine gerade gut auf der Autobahn, als es einen gewaltigen Auffahrunfall gab und es weder vor noch zurück ging, es war echt nervig. Ich wollte dich anrufen, habe mich aber in einem Funkloch befunden und der Fahrer hatte unglücklicherweise das gleiche Netz. Als wir dann ein wenig weiter kamen, war es überlastet und dann war wieder ein Funkloch. Ich habe den gestrigen Abend also damit verbracht, mich immer wieder meterweise im Auto nach vor zu bewegen…. Und als ich nach hause kam, war es schon viel zu spät und du hast schon geschlafen, ich wollte dich nicht mehr wecken. Tut mir leid, dass ich mich nicht melden konnte, aber jetzt auf mit dir! Soweit ich das richtig in Erinnerung habe, heiraten wir heute.“ Nach einem feurigen Kuss ihrerseits packte sie ihren von dieser Welle an Informationen und noch immer müden Bräutigam und schleifte ihn aus dem Bett. „Chisao, sei doch nicht so hektisch, wir haben noch genug Zeit, die Trauung ist erst um zehn Uhr… ich habe mir schon etwas Sorgen um dich gemacht, als du nicht heim gekommen bist…“, gestand er ihr, während die Blonde schon halb auf dem Weg ins Badezimmer war. „Du hast dir Sorgen gemacht? Das wollte ich nicht, du musstest dich meinetwegen schon genug sorgen. Aber wie gesagt, ich müsste total irre sein, wenn ich nicht zu meiner eigenen hochzeit mit dem Mann den ich so sehr liebe, erscheinen würde. Und na ja, ich bin eben etwas aufgeregt…“, erwiderte sie, Seto nahm sie in die Arme und gab ihr einen Kuss, den sie nur allzu gerne erwiderte. „Schon gut, du bist ja noch rechtzeitig gekommen und bei Gelegenheit erzählst du mir, was du eigentlich alles erledigt hast. Aber zuerst gehen wir etwas Essen, dann machen wir uns für die Trauung fertig, ich bin schon auf dein Kleid gespannt.“ Sie lächelte etwas verschmitzt, das bedeutete einen fiesen Kommentar. „Wie soll ich es dir vorweg nur etwas beschreiben? Sagen wir so, du wirst eine Weile damit zu tun haben, es mir wieder auszuziehen… Aber du hast Recht, ab nach unten, ich habe Hunger, immerhin hatte deine Limousine keine eingebaute Minibar.“ Chisao war heute wirklich einerseits das reinste Kraftbündel, auf der anderen Seite aber wieder ein Nervenbündel, was den Jungunternehmer amüsiert feststellte, auch wenn er es ausbaden musste. „Bist du immer so, wenn du aufgeregt bist?“, wollte er auf dem Weg nach unten wissen, sie zuckte etwas mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich war noch nie so aufgeregt. Früher durfte ich meine Freude nie so offen zeigen, das gehört sich nicht für ein wohlerzogenes Kind.“ „Verstehe, aber wie um alles in der Welt bist du darauf gekommen, mir so einen Kosenamen zu geben? Mit einem Karnickel habe ich doch nichts gemein.“ „Ist so über ich gekommen, immerhin sind Hasen süß und dich finde ich auch süß. Wie soll ich dich denn sonst nennen? Immer nur Seto ist doch auch auf die Dauer langweilig.“ Seto seufzte etwas, sie war heute wirklich wie ausgewechselt. „Na gut, aber bitte nicht in der Öffentlichkeit, ich habe einen knallharten Ruf zu verlieren“, kam es von ihm, sie strahlte übers ganze Gesicht. „Na klar mein Hase, wie du möchtest…“ Dann ging es aber endgültig ins Esszimmer und um zehn Uhr endlich vor den Traualtar, wo sich die beiden verliebten Leute das Jawort gaben…. „Seto…?“ „Ja, Chisao, was ist denn?“, wollte der Braunhaarige wissen und wandte sich zu der Blonden, die gerade noch aus dem Fenster des Privatflugzeugs gesehen hatte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinen Leben noch einmal so glücklich sein kann… ich bin so wahnsinnig glücklich, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Und das habe ich alles dir zu verdanken, denn ohne dich wäre das alles nie möglich gewesen. Ich bin nicht mehr die Chisao Ai Minara von früher, ab jetzt bin ich Chisao Ai Kaiba und ich freue mich auf ein gemeinsames Leben mit dir, dir und Mokuba“, sprach Chisao weiter und lehnte sich an ihren Ehemann, der sie sanft in den arm nahm und küsste. „Das tue ich Chisao, glaub mir. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich einmal so empfinden kann, denn bevor ich dich traf war mir eine Beziehung nie wichtig, eine mögliche Ehe schon zweimal nicht“, erwiderte er, sie lächelte etwas. „Meinst du nicht eher, bevor du mich gefunden hast? Mir gegenüber kannst du es ruhig so formulieren, du hast mich ja im wahrsten Sinne des Wortes von der Straße aufgelesen.“ „Da war der Ausspruch: „Was am Boden liegt, soll man nicht aufheben“ überhaupt nicht, ich hätte nichts Besseres finden können, auch wenn mir ein nicht ganz so schockierender Anblick besser gefallen hätte“, erwiderte er, das konnte sich Chisao vorstellen. „Hat es denn wirklich so schlimm ausgesehen? Ich meine, ich bin ja einiges gewohnt“, wollte sie wissen, er nickte. „Um ehrlich zu sein hat es furchtbar ausgesehen, wie due da am Boden glegen hast in deinem eigenem Blut, aber lassen wir das… Sag mal, wo warst du denn jetzt die ganze letzte Woche?“, wechselte Seto das Thema. „In Yokohama, ich habe meine restlichen Habseligkeiten dort abholen lassen, außerdem habe ich mit meinem ehemaligen Direktor gesprochen und nach einem längerem Telefonat hat er eingewilligt, dass ich eine umfassende Gesamtprüfung ablegen kann, damit ich meinen Schulabschluss bekomme. Er meinte, mein IQ ließe das zu, aber er brauchte ein paar Tage zur Vorbereitung. In der Zwischenzeit bin ich aus allen Klubs und Vereinen ausgetreten, die ich damals besucht habe und meine Führerscheinprüfung gemacht, immerhin hatte ich ja schon genügend Fahrstunden genommen und wäre antrittsberechtigt gewesen. Ich lasse ihn mir aber erst nach unseren flitterwochen ausstellen, da ich nun einen neuen Namen habe. Habe ich alles mit den zuständigen Begörden geregelt. Und gestern habe ich eben meine Abschlussprüfung abgelegt und bestanden, jetzt muss ich keinen Privatunterricht mehr nehmen und kann studieren oder was ich auch immer will. Danach bin ich ja in den Stau gekommen, Ende der Geschichte…“, erzählte die Blonde als wäre das so alles nebenbei gelaufen. „Du hast jetzt den Führerschein und einen gültigen Schulabschluss? Ich gratuliere, hast ja ein ganz schönes Geheimnis daraus gemacht… was willst du denn dann als Nächstes tun?“, kam es nun von Seto, der nun über die weitern Pläne seiner Frau gespannt war. „Ich weiß noch nicht, was ich jetzt beruflich einschlagen werde, aber da finde ich mir schon was, außer du findest eine Möglichkeit mit zu Hause zu halten, allein ist es mir nämlich da zu langweilig. Ich will auf jeden Fall noch den Führerschein fürs Motorrad machen, die anderen Fahrzeuge weiß ich noch nicht, die sind alle so groß“, war Chisos Antwort. „Na, wir werden schon was für dich finden“, erwidere Seto, doch dann versiegelte er ihre lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss, während seine Hand zum Verschluss ihres Brautkleides wanderte. Es hatte doch gewisse Vorzüge, wenn man ein ganzes Flugzeug nur für sich allein hatte… „Wow, hier ist es ja fast noch schöner als am Strand! Ich hätte mir nie gedacht, dass es in Europa so ein schönes Fleckchen Erde gibt!“, schwärmte Chisao, nachdem ihr Flieger sie am Flughafen abgesetzt hatte und sie gut eine Stunde quer in der Gegend herum gedüst waren. Bergauf, bergab, bis sie in ihrem Zielort ankamen.. in den österreichischen Alpen, in einem ruhigen Örtchen, dessen Name für sie so unglaublich eigenartig klang. Seto hatte Chisao gefragt, wo sie gerne hinfahren würde und sie hatte geantwortet, dass sie einmal in ihrem Leben in die Alpen wollte, wovon ihr schon einige Schulfreundinnen so viel erzählt hatten, jedoch hätte sie sich auch mit den japanischen Alpen begnügt. „Ich habe dir nicht zuviel versprochen.. und du warst zu Beginn ja ziemlich skeptisch“, kam es von Seto, nachdem sie aus dem Mietwagen ausgestiegen waren. „Na ja, ich konnte doch nicht ahnen, dass es hier so schöne Landschaften gibt, ich kenne eigentlich nur die Großstadt. Wollen wir rein gehen? Die Pension sieht ja niedlich aus“, erwiderte die Blonde, Seto nickte und sie betraten das Gebäude, wo sie sogleich die Besitzerin freudig empfing und ihnen ihr Zimmer zeigte, sie hatten die große Suite ganz oben, soweit Seto das verstand. Er konnte zwar Deutsch aber mit diesem tiroler Dialekt war das Verständnis schwerer, Chisao bliebt nur Englisch über, was aber auch von der Frau gesprochen wurde. Das Zimmer war groß und bot viel Platz und einen guten Ausblick auf eins der gewaltigen Bergmassive, die den Ort zu beiden Seiten umgab. „Ich kann es immer noch nicht fassen, hier ist es wirklich toll…“, wiederholte Chisao noch einmal, nachdem die Dame sich empfohlen hatte. „Das kannst du ruhig, immerhin werden wir die nächsten Tage hier verbringen. Was möchtest du denn jetzt machen?“, erwiderte der Firmenchef und nahm seine frau in den arm, diese meinte freudig: „Zu allererst einmal meinen Ehemann küssen…“ „Nur küssen?“, kam es ein wenig enttäuscht von Seto, darüber musste Chisao schmunzeln. „Ja, im Moment schon. Gedulde dich bis heute Abend, denn wird es mehr werden.“ „Na das hoffe ich doch stark.“ „Ts, als ob du bei mir zu kurz kommst…“, kam es von Chisao, da konnte auch Seto nicht widersprechen. „Lass uns erst einmal unsere Sachen auspacken2, schlug er schließlich vor, von der Blonden kam ein Seufzer. „Formuliere es bitte richtig: Ich packe aus und du schaust dir die Broschüren an, wenn ich dann noch nicht fertig bin, dann suchst du dir eine Sendung, die du auch verstehst und siehst so lange fern, bis ich fertig bin.“ Dann aber machte sie sich an den Koffer, bevor er doch noch helfen wollte, da brauchte sie dann nämlich doppelt so lange und darauf konnte sie wirklich verzichten… „Also hier in der Pension gibt es ein kleines Hallenbad, einen Whirlpool, eine Saune und ein Dampfbad, sogar einen Fitnessraum. Möchtest du dich ein wenig entspannen oder dir den ort ansehen?“, zählte Seto seiner Frau auf, nachdem sie sich zu ihm auf die Couch ihres Zimmers gesellt hatte, entspannen hörte sich gut an, das andere aber auch. „Ich bin zwar ein wenig müde vom langen Flug, da konnte ich ja nicht wirklich schlafen, aber eigentlich möchte ich mich hier ein wenig umsehen. Hunger habe ich nämlich auch ein wenig…“, teilte sie ihm mit, Seto nickte, dann suchten sie sich mal ein Restaurant und prompt fanden sie zu Chisaos übergroßer Freude eine Pizzeria, sie liebte Pizza. „Eins muss man den Leuten hier lassen, sie verstehen es, ihre Gäste aus aller Welt gut zu verköstigen. Eine Pizzeria ist nie verkehrt, findest du nicht?“, wandte Chisao sich an ihren Mann, er nickte. „Ja, es gibt so gut wie keine Menschen auf der Welt, die keine Pizza mögen. Aber hier gibt es auch viele Lokale mit einheimischer Kost, soweit ich das sehen konnte.“ „Keine Ahnung, ich kann kein Deutsch, ich verstehe nur, was sie Englisch dazu geschrieben haben. Vielleicht lerne ich die Sprache auch, auch wenn sie sich ziemlich schwer anhört“, gab Chisao zurück, da sah Seto aber kein Problem. „Bei deiner Intelligenz dürfte das kein Problem sein. Mokuba und ich üben mit dir, er hat die Sprache zusammen mit mir gelernt und spricht sie auch. Was hältst du davon, wenn wir morgen ein wenig wegfahren, hier in der Nähe soll es ein schönes Tal geben, da kann man wanderen und so wa in der art2, schlug der Braunhaarige vor, damit war Chisao einverstanden. „Tolle Idee, die Bewegung tut uns sicher gut. Vor allem ich bin ein wenig eingerostet, ich treibe einfach zu wenig Sport seit ich bei euch bin, aber dafür bin ich Abends auch nicht mehr so kaputt… Als ich offiziell aus den Sportvereinen ausgetreten bin, hätten sie sich am liebsten an mich gehängt und mich bei ihnen behalten, aber wie schon erwähnt, ich trete in keinen Verein mehr ein.“ „Ich zwinge dich sicher nicht dazu, das ist deine Entscheidung, außerdem bleibt uns dann schon wieder weniger Zeit für einander, ich möchte meine freie Zeit aber nun mit meiner Familie verbringen, du hast mir die letzten Tage nämlich sehr gefehlt“, gestand er ihr, dafür bekam er einen Kuss von seiner Angetrauten. „Das ist lieb von dir Seto, mir ging es auch nicht anders.“ >Tja, aber wenn mein Göttergatte jetzt schon so anhänglich wird, wie swird das dann erst, wenn ich auch mal arbeite? Kann ja heiter wwerden…< ging es Chisao durch den kopf, dann aber widmete sdie Blonde sich aber ihrer Pizza, die ihr gerade dampfend serviert worden war. Darüber wollte sie sich in ihren Flitterwochen nun echt keine Gedanken machen, vor allem weil sie es o genoss, Seto endlich mal ganz für sich allein zu haben und dass er sich Zeit für sie nahm, sie hatte sich wirklich in den richtigen Mann verliebt und sonderbarerweise war das Schicksal diesmal auch so gnädig gewesen, dass sie ihn heiraten durfte… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 16: Sunny Sunday ------------------------ 16. Sunny Sunday Es war nun gut zwei Wochen später, als das Ehepaar Kaiba sich entschloss, seine Flitterwochen zu beenden und wieder nach Domino zurück zu kehren, Mokuba hatte sie schon sehnsüchtig wieder erwartet und wollte noch einmal haarklein erzählt bekommen, wo Seto und Chisao überall waren, was sie gesehen hatten, welches Geschenk sie ihm mitgebracht hatten… Nachdem das erledigt war wollte er natürlich auch mal wieder etwas gemeinsam mit den zweien unternehmen und beschloss kurzerhand, dass sie am nächsten Tag ein Picknick im Park machen würden. Es war ein wunderschöner Sonntagmorgen und die Sonne schien ihnen bereits beim Aufstehen aufs Gemüt, das ideale Wetter also. „Haben wir auch alles eingepackt?“, fragte Mokuba noch einmal nach, Chisao meinte lachend. „Ich weiß nicht, den Kühlschrank hast du ja schon ausgeräumt, vielleicht ist ja noch was im Vorratsraum oder noch besser, wir schmeißen alles wieder in den Kühlschrank, stellen ihn auf ein Rollwägelchen und nehmen uns ein langes Verlängerungskabel mit, da können wir einfach nichts mehr vergessen.“ „Das war jetzt fies, aber so verkehrt ist die Idee gar nicht…“, gab der Schwarzhaarige zurück, da schritt nun Seto dazwischen. „Was nicht mehr in den Korb passt, bleibt zu Hause, er ist jetzt schon schwer genug. Und wer darf ihn dann im Endeffekt schleppen? Natürlich ich.“ „Mein armer Seto, wie kann ich dich denn nur ein bisschen aufmuntern?“, meinte Chisao, Seto zog seine Frau kurzerhand in seine Arme und versiegelte ihre Lippen mit einem sinnlichen Kuss. „Das genügt fürs Erste“, gab er zufrieden zurück, das hörte die Blonde aber gerne. „Na kommt ihr Turteltäubchen, sonst ist es Weihnachten und wir sind noch immer nicht im Park. Heute Abend habt ihr doch wieder genug Zeit um herum zu knutschen, vom Rest will ich gar nicht reden“, rief Mokuba ihnen nun zu, der bereits auf der Außentreppe war, die beiden kamen ja schon nach. >Ich vergönne es den beiden ja, dass sie so schwer ineinander verliebt sind, aber jetzt will ich auch mal wieder was mit ihnen gemeinsam machen. Vielleicht sollte ich mir auch schön langsam eine Freundin suchen, ich muss sie aber nicht unbedingt wie Seto auf dem Gehweg finden… obwohl, nee, da las ich mir noch ein wenig Zeit, so ist es viel unkomplizierter…< ging es Mokuba durch den Kopf, doch dann setzten sie endgültig ihren Weg in den Park fort… „Wow, eine original Picknickdecke wie sie im Buche steht mit diesen unverwechselbaren Karo – Muster, ich bin beeindruckt“, konnte man es von der Blonden hören, als mokuba die Decke hervorholte, er musste ein wenig schmunzeln. „Ja, nur dass das Original bestimmt nicht die Initialen der kC eingestickt hat. Die liegt schon ewig bei uns zu hause herum, Seto hat sich immer davor gedrückt mit mir in den park zu gehen.“ Und schon wurde sie schwungvoll auf den Boden aufgebreitet, die war ja riesig. „Bist du sicher, dass das wirklich eine normale Decke sein soll und kein Schiffssegel für den Hauptmast?“, feagte Chisao vorsichtig nach, da meinte ihr Mann schlicht. „Schön langsam müsstest du Mokuba kennen, er übertreibt in der hinsicht gerne etwas. Ich darf dich nur mal an eins seiner Hochzeitsgeschenke erinnern.“ >Oh ja, das werde ich mir mein ganzes leben lang merken… was hat er sich wohl dabei gedacht als er uns eine Babyrassel geschenkt hat?y fragte Chisao sich innerlich, doch dann wandte sie sich dem Korb zu, schön langsam hatten die drei Hunger bekommen und so wurde aufgedeckt. Sie waren eigentlich mitten unterm Essen, als sie ein laut gebrülltes „VORSICHT! Frisbee fliegt tief!“ hören und besagtes Plastikspielzeug genau in ihre Richtung kam. Die drei duckten sich und der Frisbee knallte gegen den nächsten Baum, der eigentlich gar nichts dafür konnte, dass der Werfer nicht zielen konnte. „Sorry, war keine Absicht, mein Kumpel ist ein mieser Werfer“, entschuldigte sich der herankommende junge Mann schon mal im Voraus, bis er bemerkte, bei wem er sich eigentlich entschuldigte. „Was machst denn du hier du reicher Pinkel?“, fragte niemand anders als Joey Wheeler, der gerade den Frisbee wieder genommen hatte und nun verwundert zu den dreien sah, Seto meinte nur genrvt. „Na auf jeden Fall keine arglosen Leute abschießen du Flohschleuder.“ „Ich nicht, Tristan war das, ich wollte ihn noch fangen, doch das Teil gng auf einmal seitlich weg… und nenn mich nicht immer Flohschleuder du Eisklotz“, konterte Joey, Chisao musterte den Neuankömmling ein wenig. „Sag mal, spielst du nicht auch mit diesen bunten Sammelkäärtchen?“, wandte sie sich an den Blonden, dieser sah ein wenig verwundert zu ihr. „Sammelkärtchen? Du meinst aber jetzt nicht Duel Monsters, oderß Übrigens ich bin Joey Wheeler..“, dann aber wandte er sich an Mokuba und fragte: „Das ist aber nicht die, von der du uns erzählt hast, oder?“ „Doch genau das ist Chisao“, bestätigte der Wuschelkopf, Joey konnte es immer noch nicht glauben. „Ne jetzt, das glaub ich nicht, dass die deinen Bruder geheiratet hat.“ „Mokuba, wann hast du denn dem Köter das erzählt?“, wollte nun Seto wissen, der Jüngere grinste ein wenig verlegen. „Na ja gestern als wir telefoniert haben. Weißt du es denn nicht mehr, dass heute Jahrestag ist? Genau vor einem Jahr ist Battle City zu Ende gegangen… und na ja…“ „Lass mich raten, das Picknick haute hast du dir eingebildet weil heute hier auch noch andere Kartenfanatiker hier sind und du gehofft hast, dass wir so aufeinander treffen. In etwa richtig geraten?“, kam es von Chisao, Mokuba nickte heftig, nun war aber auch Tristan hinzu gekommen und hatte sich auch bei der Familie kaiba entschuldigt. „“Ich hätte es wissen müssen, seufzte Seto, jetzt würde er gleich den ganzen Kindergarten am Hals haben. „Seto, sind die anderen da auch so eigen bei ihren Sammelkärtchen? Ich möchte sie gerne kennen lernen“, wandte Chisao sich an ihren Mann, ja nun würde er den Kindergarten endgültig am hals haben und so verlagerten sie ihr Picknick dorthin, wo auch die anderen waren und sich schon gefragt hatten wo Mokuba mit senem bruder und seiner Schwägerin die er ihnen unbeding vorstellen wollte, blieb… Es waren nicht nur Yugi, Tea, Bakura und Duke gekommen auch Serenity, Ishizu, Marik und odion waren erschienen und natürlich bedachte jeder von ihnen Chisao mit einen verwunderten Blick, das war also Kaibs Frau? Nach einer kurzen Begrüßung wurde dann aber wirklich gegessen, auch wenn Seto sich noch immer fragte, wie man es nur feiern kann, wenn ein Turnier zu Ende gegangen war? Wenn er gewonnen hätte, dann wäre das was anderes aber doch nicht bei Yugi. „Sag mal Chisao, hast du eigentlich auch ein Deck?“, wollte Tea nach einer Weile wissen, die Blonde schüttelt den kopf. „Nein, ich wüsste nicht wozu ich so etwas brauchen würde. Ich sammle keine bunten Karten mit irgendwelchen Fguren drauf“, erwiderte sie, Das verstand die Braunhaarige nicht ganz. „Aber so gut wie jeder sammelt doch Duel Monsters und spielt es. Außerdem ist Kaiba doch einer der weltbesten Duellanten…“ „Auch kein Grund damit anzufangen, ich siele lieber Poker und das habe ich schon lange nicht mehr getan. Was ist so besonders an dem Spiel?“ „Nun ja, seine Wurzeln reichen bis ins alte Ägypten vor 5000 Jahren zurück wo ein mächtiger Pharao die damals lebendigen Monster in Steintafeln versiegelte“, begann Marik zu erzählen. „Ihr glaubt diesen Mist doch nicht immer noch? So ein Blödsinn“, kam es nun von Seto, Chisao sah zu ihm. „Warum sollte das denn nicht stimmen? Klingt ja irgendwie ganz spannend und wie mir scheint konnte das Gegenteil auch noch nicht bewiesen werden.“ „Also in der hinsicht ist sie ja schon mal umgänglicher als der reiche Pinkel. Ich find sie immer noch zu schade für ihn“, flüsterte joey seinem Kumpel Tristan zu, auch Duke hatte verstanden was er gesagt hatte. „Ja, auch wenn ich nicht verstehen kann, warum sie kein Duel Monsters mag oder spielt. Hübsch ist sie ja, wo wird er sie nur gefunden haben?“ „Auf der Straße…“, konnten die drei es von Chisao hören, entsetzt und ertappt zugleich sahen sie zu ihr. „D – du hörst ja ziemlich gut…“, stotterte Tristan etwas herum, sie nickte. „Ja so ist es, also könnt ihr euch diese Tuscheln ruhig sparen, ich versteh euch ohnehin, ich kann Lippenlesen. Wenn ihr also noch mehr über mich wissen wollt, dann fragt direkt, ich bin da nicht so…“, erklärte sie. „Das geht sie aber überhaupt nichts an“, wandte sich nun Seto an sie, das beirrte Chisao nur keineswegs. „Ach, das stört mich nicht, die frage ist doch eher ob sie die ganze Wahrheit vertragen. Was geschehen ist kann ich nicht mehr ändern und im Nachhinein gesehen will ich das auch gar nicht mehr und das weißt du ganz genau… was jetzt mich mal interessieren würde, warum wird so ein Theater gemacht, weil ein Kartenturnier ein Jahr zurückliegt?“ Chisao sah in die Runde, Tea konnte es mal wieder nicht für sich behalten und sprudelte munter darauf los: „na weil wir da viele neue Freunde kennen gelernt haben und einiges erlebt haben und Yugi weltbester Duellant geworden ist und er die drei ägyptischen Götterkarten gewonnen hat und weil wir mehr über den Pharao herausgefunden haben und er jetzt endlich mehr über seine Vergangenheit erfahren kann weil er ja kein Gedächtnis mehr hat und er nun ein paar der sieben Milleniumsartefakte hat…“ Doch weiter kam sie nicht weil ihr nun Joey und Yugi den Mund zuhielten und ein wenig nervös lächelten. „Oh, Mann nimm das nicht so ernst was Tea dir erzählt, sie redet ja so gerne.“ Seto hätte die Braunhaarige dafür würgen können. >Jetzt wo Chisaos Psyche wieder stabil ist und wir ein friedliches Leben führen könnten fängt diese dumme Kuh mit diesem Hokus Pokus an, ich könnt sie…< ging es ihm durch den Kopf, wie sollte er sich da denn nur heraus reden? Chisao sah die Anwesenden einige Momente stumm an, dann sagte sie langsam: „Entweder seid ihr alle völlig irre , was für einen objektiven Betrachter die plausibelste Erklärung wäre oder es gibt wirklich dinge, die sich jeder wissenschaftlichen Erklärung entziehen und die noch ein wenig Aufklärungsbedarf für jemanden wie mich haben, da mir meine Familie das bis dato erfolgreich verschwiegen hat und ich sie in diesem Punkt auch verstehen kann.“ „Du scheinst dem allen nicht so skeptisch eingestellt zu sein wie dein Ehemann, Chisao. Kaiba verleugnet dies alles bis heute noch“, wandte ishizu sich an die Blonde, Letztere nickte. „Kann ich mir vorstellen, aber auf der Welt gibt es so einige ungeklärte Sachen, warum soll es so was nicht auch geben? …Jetzt fällt mir erst dieser schwere Pyramidenanhänger um deinen Hals auf Yugi, ist das etwa auch so ein Ding?“, Chisao zeigte auf das heilige Puzzle nach kurzem Überlegen nickte der Kleinere, er spürte, dass er ihr vertrauen konnte. „Ja, es gibt insgesamt sieben davon, ich habe das Milleninmspuzzle, für Menschen die um dessen Macht wissen ist es sehr wertvoll.“ „Andere Leute haben Verantwortung auf den Schultern lasten, du hast sie um den Hals hängen. Mal eine nette abwechslung“ , kam es von Chisao, dann aber verloren sich die Freunde in anderen Gespräche, zumindest so lange, bis einer der Jungs den kleinen Eisstand auf der anderen seite des Parks bemerkte und die männlichen Anwesenden ein Eis wollten, Seto wurde kurzerhand von Mokuba mitgeschleift, damit er seiner frau auch eins mitbringen konnte, so schnell kann es gehen… „Wow, Kaiba tut ohne Murren und meckern was für einen anderen Menschen außer Mokuba, das werde ich wohl nicht mehr so schnell erleben“, stellte Tea erstaunt fest, als der Braunhaarige von dannen gezogen war. „Ich weiß nicht wie Seto zu euch war und ist, aber mir lässt er es an nichts fehlen“, gab Chisao zurück, Ishizu, Serenity und Tea sahen sie noch verwunderter an. „Aber er ist doch sonst so anders, ich will ja nicht neugierig sein, aber wie war er denn zu dir als du ihn das Erste Mal getroffen hast?“, fragte Serenity langsam, darüber musste Chisao ein wenig schmunzeln. „“ Ganz ehrlich= Er war absolut kein Gentleman sonst hätte er mir meinen Wunsch erfüllt, das wäre das Mindeste in dieser Sitzation gewesen.“ Die drei verstanden immer noch nicht ganz. „Er hat mich nicht sterben lassen“, kam es nach einem kurzen Seufzen von der Blonden, die Anwesenden glaubten sich verhört zu haben. „Er… du… was?! Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Du siehst nicht gerade wie jemand aus, der…“, stammelte Tea ungläubig, die Neuigkeit überforderte sie jetzt doch etwas. „Das glaube ich dir gerne Tea, aber du kennst ja den hintergrund dazu nicht und glaub mir, das ist auch besser so. Er hat es nicht leicht die erste Zeit mit mir gehabt, aber die zwei haben einfach nicht locker gelassen und ich konnte einfach nicht anders als das Leben nach und nach wieder lebenswert zu finden. Ich hatte vor ihn noch nie einen Mann getroffen, der auf der einen Seite so stur sein kann und auf der anderen wieder so verständnisvoll, furchtbar schnell eingeschnappt und trotzdem immer für einen da, immer so tat als würde ihn alles ziemlich kalt lassen aber so ein aufmerksamer Zuhörer war… ich weiß, dass er sich euch gegenüber anders gibt, aber so kann er sein und er war ganz anders als meine vorherigen mehr oder weniger freiwilligen Beziehungen. Es ist eher verwunderlich, dass er es so mit mir aushält, ich gebe ihm nämlich oft Konter und meinen trockenen Humor inklusive dem dazu gehörenden Sarkasmus muss man erst einmal verkraften“, erklärte Chisao, dann kamen aber auch die anderen wieder, der Eisverkäufer hatte gerade ziemlich gut verdient. „hier Chisao, dein Eis… mir graut schon, wenn ich die Farbmischung sehe“, meinte Seto und reicht ihr die kalte Speise. „Das sind meine drei Lieblingssorten: Schoko, Pistazie und dazu Zitrone, die perfekte Mischung aus süß und sauer. Genau wie ich…“ „Na da kann dir aber jetzt wirklich keiner widersprechen, Chisao – chan“, kam es lachend von Mokuba, tja so war die Blonde eben nun einmal und keiner der beiden herren, die mit ihr die Kaiba – Villa bevölkerten, würde das je anders sehen…. „Seto, ich möchte die Wahrheit wissen, was hat es mit diesem Spiel aufsich?“, wandte Chisao sich am Abend an ihren Mann, dieser seufzte. „Glaub ihnen kein Wort, das ist alles nur Einbildung.“ „Dann erzähle mir bitte das darüber, was du weißt oder sie dir glaubhaft machen wollen… bitte Seto2, bar sie ihn noch einmal, er sah etwas skeptisch zu ihr. „Wieso willst das auf einmal wissen? Ich dachte, Duel monsters interessiert dich nicht? Aber ja gut, ichh sage dir, was ich dazu weiß.“ „Es ist eigentlich mehr so ein Gefühl, dass es mir vielleicht doch wichtig erscheint. Es ist schon sehr lange her, aber da sprach mich mal ein Mann an ob ich dieses Spiel nicht lernen wolle. Zu seinem Widerwillen habe ich aber abgelehnt, ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie er aussah, doch irgendetwas an ihm kam mir komisch vor, mein Hase“, erklärte die Frischverheiratete, doch dann lauschte sie lieber den Ausführungen ihres Ehemannes… Fortsetzung folgt Seri-chan Kapitel 17: The gift of the storm --------------------------------- 17. The gift of the storm “Sieh mal Seto, was ich heute bekommen habe”, richtete Chisao das Wort an ihren Gatten und hielt ihm einen Briefumschlag hin. Er besah ihn sich kurz und erkannte, dass er von Orina war, dann holte er einen Brief und ein Foto raus. „Oh, das Baby ist da?“ „Ja, schon ein wenig länger, da hat Orina mich angerufen, das ist ein Foto von dessen Taufe. Die Kleine heißt Mine Wie Fong, sie sieht niedlich aus in dem Kleidchen. Kaum vorstellbar, dass Nataku der Vater sein soll, aber so ist es nun mal. Jetzt hat er noch ein weibliches Wesen um sich, der wird nie wieder was zu reden haben, da kann er sich sicher sein.“ „Ja, das Baby ist süß, aber dieses Grinsen im Gesicht hast du jetzt bestimmt nicht wegen der Kleinen sondern wegen des Schicksals deines Ex – Verloben oder Chisao?“, gab Seto zurück, da konnte die Blonde nur heftig nicken. „Aber so was von… Man soll eigentlich nicht so schadenfroh sein, ich weiß aber dafür habe ich zuviel mit ihm mitgemacht. Was steht denn in dem Brief?“ Seto hatte ihn sich kurzerhand angeeignet und musste schmunzeln, der Kommentar gefiel ihm irgendwie, Chisao irritierte das etwas. „Nichts weiter, hier steht nur „Strengt euch an, damit ich auch bald ein Bild von eurem ersten Baby bekomme, aber so glücklich wie ihr auf eurem Hochzeitsfoto ausgesehen habt denke ich, dass dies kein sonderliches Problem für euch darstellen sollte“, das ist alles. Du hast ihr ein Foto geschickt?? Ich dachte, du wolltest nicht mehr so viel Kontakt zu ihr haben, hast du damals zumindest gesagt.“ Ein Seufzer entwich Chisaos Kehle, dann antwortete sie: „Das wollte ich damals auch, aber weißt du… ich kann einfach nicht, Orina war ma meine beste Freundin und die Sache mit Nataku ist geklärt, also dachte ich mir, dass wir den Kontakt nicht ganz abbrechen, wir rufen uns manchmal an. Ich hatte ja hier in Domino keine Freunde, jetzt treffe ich mich manchmal mit den Kartenfanatikern oder dem Kindergarten wie du sie nennst. Die sind eigentlich alle ganz okay und ich weiß sonst auch nicht was ich den ganzen Tag machen soll, ich weiß einfach noch immer nicht, ob ich nun studieren soll und wenn ja, was. Ist gar nicht so leicht zu entscheiden.“ „Kleines, du hast doch noch Zeit dich zu entscheiden, ich dränge dich da nicht, ist mir ohnehin irgendwie lieber wenn ich nach Hause komme und ich weiß, dass meine Ehefrau dann auch da ist. Wenigstens da will ich Zeit mit dir und Mokuba verbringen, wo steckt er denn eigentlich schon wieder?“, kam es von Seto, Chisao lächelte glücklich. „Er schläft noch, er möchte heute eigentlich draußen mit uns spielen, aber bei dem schlechten Wetter wird das glaube ich nichts… es wird bald regnen und der Wetterbericht sagt auch nichts Ordentliches für den kommenden Tag… aber ich bin mir sicher dass dem kleinen Wuschelkopf bestimmt was anderes einfällt, Gesellschaftsspiele haben wir ja genug und er schreckt nicht davor zurück, sie zu benutzen.“ Oh ja, das fürchte ich auch…“ Dann kam aber schon wie aufs Stichwort der Jüngste der Kaibas ins Zimmer, er war nun wach und hatte Hunger und außerdem wollte er ein wenig Action haben… Der Regen hatte den gesamten Tag angehalten und war in einen richtigen Sturm ausgeartet, der sogar spät abends noch gegen die Mauern der Villa Kaiba geweht hatte. Um diese Jahreszeit keine Seltenheit, da waren schon Windstärken bis zu 100 km/h drinnen. Chisao war am nächsten Morgen anscheinend schon wach, denn ihre Bettseite des gemütlichen Himmelbetts war verwaist, auch Mokuba konnte Seto fünf Minuten später rufen hören. Seine Stimme klang aufgeregt und sie kam vom Eingangsbereich. . „SETO, CHISAO! KOMMT MAL SCHNELL HIER RUNTER DAS GLAUBST IHR NICHT!“, hörte er es lautstark von Mokuba, Seto lief schnellen Schrittes mit übergeworfenen Morgenmantel aus dem Schlafzimmer, Chisao, die im Bad gewesen war und sich ausnahmsweise keine Debatte liefern wollte wer es als Erster benützte, hinterher und die geschwungene Treppe nach unten, wo er auch seinen kleinen Bruder vorfand. „Seto, Chisao! Ich war gerade draußen, weil ich die Morgenzeitung rein holen wollte, bevor sie total nass wird, immerhin regnet es noch in Strömen und der Wund geht auch noch ziemlich, da wird sogar der Eingangsbereich nass. Also, die Zeitung habe ich, aber… das lag auch noch vor der Tür!“ Der Brünette beugte sich zu Mokuba und sah, warum er so aufgebracht war, er hielt ein kleines Kind auf dem Arm!! Es war bedürftig in ein paar Laken gewickelt, es weinte und zitterte, Chisao nahm es ihm vorsichtig ab und versuchte es zu beruhigen, wie lange hatte es wohl schon dort gelegen? Seto betrachtete es dann genauer. „Das ist noch ein Baby, wenn’s hochkommt, ein halbes Jahr alt… Es lag vor der Tür?“, fragte er den Kleinen noch mal mit etwas Unglauben in der Stimme und er nickte. „Ja, sonst war niemand zu sehen, ich bin dann gleich rein damit“, fügte Mokuba noch hinzu, Seto wollte sich noch einmal vergewissern, gab Chisao das Baby wieder und trat noch einmal vor die Tür, kam dann aber schnell wieder rein, er war in den zwei Minuten, die er draußen war völlig durchnässt worden und hatte vom starken Wind eine Sturmfrisur, aber er hielt einen Zettel in der Hand. „Der lag noch auf der Schwelle ein wenig unter die Matte geschoben, sonst aber Fehlanzeige… Na gut, dann besorge ich mir erst mal trockene Sachen und trockne auch meine Haare ab, sonst erkälte ich mich noch, soviel Regen ist selbst mir zuviel… und du kümmerst dich um das Baby, es friert und das Zeug hier ist total nass“, entschied der Ältere schließlich, seine Frau nickte und verschwand mit dem Kind einen Stock höher ins nächste Bad. „Und ich mache uns Tee, den können wir bestimmt alle gut gebrauchen“, füget Mokuba noch hinzu,, Seto nickte…. Nach fünfzehn Minuten saßen dann alle wieder vereint im Wohnzimmer, Seto hatte trockene Sachen, Mokuba hatte gerade den Tee herein gebracht und Chisao hatte das Baby, da es sich schon ganz kalt anfühlte, warm gebadet und es dann, da es hier ja keine Babysachen - bis auf besagte Babyrassel - gab, vorübergehend in ein flauschiges Badetuch gewickelt, mittlerweile hatte es auch aufgehört zu weinen und schlief. „Wie ich sehe hat sich das Kleine wieder ein wenig beruhigt, er muss ja schon fürchterlich gefroren haben… also, der Zettel, der vor der Tür lag, war ein Brief von dessen Mutter. Ich lese ihn euch kurz vor“, erklärte Seto und begann zu lesen: „Ich weiß, dass es unrecht ist, was ich tue, doch ich bin nicht mehr in der Lage, mich um mein Kind zu kümmern. Ich habe alle Energie aufgebraucht, um es zur Welt bringen zu können und um es an seine ersten Tage begleiten zu können. Ich hoffe, dass hier gütige Menschen wohnen, die es bei sich aufnehmen und ihm ein schönes Leben bieten können. Bitte, nehmt mein Kind bei Euch auf und schenkt ihm die Liebe, die es verdient. Wenn Ihr diese Zeilen lest, werde ich schon nicht mehr unter euch weilen. Nur noch so viel, es kam am 13. Oktober zur Welt, welchen Namen Ihr ihm gebt, überlasse ich Euch . . . Bitte erhört meinen letzten Wunsch, Eine verzweifelte Mutter“ „Oh Gott, ist das traurig… aber wie konnte sie das Baby nur hierher bringen, durch diesen furchtbaren Sturm? Du muss sie ja ungeheure Kräfte mobilisiert haben, dann ist das also im Fernsehen nicht nur so ein Gerede“ kam es mitfühlend von Mokuba und sah zu dem gerade mal fünf Tage alten Engel. „Keine Ahnung, was ist es überhaupt, ein Junge oder ein Mädchen?“ meinte Seto und sah auf das Kind in den Armen seiner Frau. „Ein Junge mit blonden Haaren, wie ein kleiner Engel“, erwiderte Chisao und sah wieder zu dem Kleinen. „Wir müssen die Polizei und den Notarzt informieren. Erstens muss jetzt entschieden werden, was weiter mit dem Kind passiert und zweitens muss die Mutter des Kleinen gefunden werden und der Kleine muss untersucht werden…vielleicht lebt sie ja doch noch“, sagte Seto, Chisao seufzte nur. „Seto, nur weil du bei mir zwei mal Glück hattest, heißt das nicht, dass wir diese Person auch noch lebend finden, aber nun ja, man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. Es wäre zumindest wünschenswert für den Kleinen hier, er ist ja so niedlich. Aber den Arzt müssen wir auf jeden Fall kommen lassen, sie war bestimmt nicht mit ihm in einem Krankenhaus, er braucht Impfungen, außerdem muss er untersucht werden, vor allem jetzt ist die Gefahr einer Infektion sehr kritisch und das kann bei Neugeborenen tödlich ausgehen“ Der Meinung war er auch und hing sich ans Telefon. Fazit war aber, dass sie bei diesem Wetter keinen Suchtrupp nach dessen Mutter ausschicken konnten, es war einfach zu gefährlich, ein Arzt würde jedoch kommen und den Kleinen untersuchen, wenn nötig ihn ins nächste Krankenhaus einweisen. „Wir brauchen einen Namen für den Kleinen, seine Mutter hat ihm keinen mehr gegeben, finde ich zwar ein wenig unsinnig aber das kann man jetzt auch nicht mehr ändern“, sagte Seto, nachdem er sich wieder auf der Couch niedergelassen hat .as würde jetzt lustig, denn jedem fiel natürlich ein anderer ein von ausländischen Namen wie Jacques über endlos langen japanischen Namen wie Mizuhiko. Schließlich sah Seto zu Chisao, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet hatte., da sie viel zu sehr mit dem Baby selbst beschäftigt war „Und, was würdest du ihm für einen Namen geben?“ Sie überlegte kurz und meinte dann. „Ich würde ihn Koryu nennen, der Name klingt irgendwie so majestätisch und doch süß. Was haltet ihr denn davon? Ist doch ein schöner Name für so einen niedlichen Jungen.“ Auch Mokuba und ihm gefiel der Name, also beschoss Seto schließlich. „Gut das Kind heißt jetzt Koryu, bevor wir es uns noch einmal anders überlegen, der Name hat wirklich etwas für sich.“ Anscheinend war auch der Kleine glücklich darüber, immerhin gab er ein leises Glucksen von sich… Wenig später traf dann aber auch der Doktor – wie auch bei Chisao damals war es Doktor Nagoya - ein und untersuchte den Säugling, zur Überraschung aller war er gesund, nur etwas zu Essen brauchte er, denn er hatte seit gestern oder heute früh wohl nichts mehr bekommen. „Ich werde ihn dennoch noch in der Klink untersuchen und impfen müssen, hier kann ich es nicht mit voller Sicherheit sagen ob nicht doch eine Krankheit vorliegt, das müsste man natürlich sofort behandeln… Herr Kaiba, was gedenken Sie jetzt mit dem Jungen zu tun?“, fragte ihn der Mediziner schließlich, Seto wusste nicht so Recht, was er darauf antworten sollte., der Firmenchef seufzte etwas „Sagen Sie mir bitte zuerst was passiert, wenn ich den Wunsch seiner Mutter abschlage und wir uns nicht darum kümmern“, bat er ihn, Doktor Nagoya seufzte leicht. „Nun ja, zuerst mal würde der Junge vorübergehend Pflegeeltern bekommen, bis man weiß, was mit seiner Mutter geschehen ist. Wenn diese tot wäre und auch sonst keine lebenden Verwandten mehr da sind, könnte man ihm zur Adoption freigeben. Das Problem ist lediglich nur, dass ein solcher Säugling nicht leicht zu vermitteln ist und höchstwahrscheinlich in das städtische Waisenhaus kommen würde. Ich habe Bedenken, dass ein lebender Verwandter ihn aufnehmen möchte, sonst wäre es doch nie so weit gekommen, dass seine Mutter ihn alleine zur Welt bringt.“ In Setos Innerem zog sich bei dem Wort „Waisenhaus“ so ziemlich alles an Organen zusammen, was er zur Verfügung hatte. Er konnte einem solch schutzbedürftigen Wesen so etwas doch nicht antun, dazu hatte er selbst zu viele negative Erfahrungen damit gemacht. Auf der anderen Seite konnte er sich doch nicht einfach leichtfertig ein Kind bei sich aufnehmen, um das er sich nicht einmal kümmern konnte, weil er keine Ahnung von Kleinkindern hatte, geschweige denn von Säuglingen. In seinem Leben hatte er nur einziges Baby auf dem Arm gehalten, nur seinen Bruder Mokuba, außerdem wusste er ja noch nicht einmal wie seine Frau darüber dachte. Wollte Chisao überhaupt schon Kinder, wollte sie überhaupt Kinder? Auf den Brief von Orina hatte sie ja nicht einmal etwas geantwortet, das ihm irgendwie hilfreich sein könnte. „Doktor, das ist keine leichte Entscheidung, ich habe keine Erfahrung mit Kindern und weiß auch nicht, ob ich ein sonderlich guter Vater wäre, die meiste Zeit verbringe ich in der Firma, nun ja das hat sich mit Chisao jetzt gebessert, zumindest ein wenig. Ich kann das unmöglich ohne Chisao entscheiden, immerhin ist sie meine Frau und ich weiß ehrlich gesagt nicht ob sie jetzt schon ein Kind will, vor allem nicht einmal ein Leibliches“, gestand Seto dem Arzt, dieser nickte. „Ich verstehe, das ist wirklich nicht leicht.. ich möchte Ihnen wirklich nicht einreden, sich dieses Kindes anzunehmen, doch so wie ich das sehe, würde er es hier gut haben, seine Versorgung wäre zumindest gesichert. Wer ist eigentlich der andere Junge, der gerade versucht, das Kind zu füttern, den habe ich is jetzt noch nie hier gesehen und ich muss zugeben dass ich mit Ihrer Frau doch recht oft hierher gekommen bin?“ (Der Doktor hatte sich schon gedacht, dass es in der Villa nicht mal eine Babyflasche, geschweige denn Windeln gab, also hatte er welche aus der Klinik mitgenommen, er hätte es a schließlich als Chisaos Arzt gewusst, wenn Nachwuchs zu erwarten war…) „Das ist mein Bruder… Mokuba, sei vorsichtig ja? Nicht, dass du den Kleinen noch verletzt“, meinte Seto besorgt und gesellte sich zu Mokuba, doch seine Sorge war unbegründet, Mokuba machte das perfekt und auch Koryu nuckelte zuerst brav an der Flasche, doch dann begann er wieder zu weinen, irgendetwas stimmte da nicht. Chisao hatte gerade die nassen Laken entsorgt und kam auch wieder zu den Männern, sah dass der Kleine wieder weinte und nahm die Flasche. „Mokuba, die Milch ist noch zu heiß, die muss Körpertemperatur haben, da sind Babys sehr empfindlich“, stellte sie schließlich fest, die anderen sahen sie etwas überrascht an. „Was denn? Seto, du weißt doch, dass ich im Hauswirtschaft - Klub war da lernt man so was, außerdem könnte man das auch so wissen. Auf meiner früheren Schule wurde das Augenmerk sehr darauf gerichtet, dass man sich nach Schulabschluss bei eigener Familiengründung zurecht findet. Im Nachhinein betrachten, hat diese Lehranstalt doch sehr gute Arbeit geleistet“, erklärte sie und widmete sich wieder Koryu, als die Milch kälter war „Hier Seto, probier das auch mal, ist ganz leiht. Du musst ihn nur richtig halten, er fängt dann von allein zu trinken an.“ Und schon hatte Seto den kleinen blonden Koryu auf dem Arm, so schnell konnte er gar nicht schauen. Zuerst war ihm ja noch ein wenig mulmig zumute, doch dann freute er sich sogar darüber, dass der Kline so brav die Milch trank, - er hatte wohl wirklich großen Hunger - in seinem Inneren konnte Seto ein wohliges Gefühl spüren. Irgendwie machte es ihn glücklich, wenn er diesen Jungen sah, er genoss sogar das Gefühl, von diesem Kind gebraucht zu werden, die Wärme, die von dem kleinen Geschöpf ausging.. es war schön…. Fortsetzung folgt LadySerenity chan Kapitel 18: A lonely blonde angel --------------------------------- 18. A lonely blonde angel „Seto, können wir ihn denn nicht bei uns behalten?“, drang Mokubas Stimme an sein Ohr, dar den verträumten Ausdruck in den sonst so - zumindest die für den Rest der Welt gedachten - kalten Augen seines Bruders gesehen hatte, auch Chisao entlockte dieser Anblick ein sachtes Lächeln. „Aber Mokuba, das geht doch nicht so einfach, immerhin ist das ein Mensch, nicht irgendein Haustier wie ein Hund oder eine Katze, das du wieder weggibst, wenn du dich nicht mehr darum kümmern willst“, erwiderte er, Mokuba sah traurig zu ihm. „Aber du magst ihn doch auch und außerdem war das der letzte Wunsch seiner Mama. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie diesen Sturm überlebt hat, vielleicht hat sie sich genauso was angetan wie Chisao es zumindest versucht hat und ist schon lange verblutet. Seto, du sagst doch auch immer, dass man den letzten Wunsch eines Menschen respektieren sollte und seine Mama hat sich gewünscht, dass der Junge hier bleibt und hier groß wird…“, versuchte Mokuba es erneut. Seto wusste ja, dass sein kleiner Bruder mit dem, was er sagte, Recht hatte, doch es brachte einen Haufen Verantwortung mit sich und außerdem war er dann nicht Koryus einziger Elternteil, ohne Chisao ging da schon mal überhaußt nichts. „Mokuba, ich verstehe dich ja, aber denkst du nicht, dass dies ein bisschen zuviel von uns verlangt ist? „ Mokuba schüttelte heftig den Kopf. „Seto, weißt du denn nicht mehr, wie es war, als wir damals im Waisenhaus waren? Unsere eigenen Verwandten haben uns dorthin abgeschoben, weil wir ihnen zu lästig waren und sie ja das Geld unserer Eltern endlich hatten… Wenn wir jetzt Koryu so einfach weggeben, dann sind wir doch genauso schlecht wie unser Onkel und unsere Tante damals und das ist das Letzte, was ich sein will. Und ich weiß, dass du auch nicht so bist. Und noch was, bist du es nicht immer, der sagt, dass für einen Kaiba nichts unmöglich ist? Das ist wohl das einzige wahre Wort, dass Gozaburo uns beigebracht hat, als wir den alten Tyrannen noch am Hals hatten. Und außerdem haben wir doch jemanden, der sich um Koryu kümmert, wenn wir nicht da sind, ist Chisao, deine eigene Frau, denn Niemand?“ Mokuba war in seinem Element, er wusste immer, was er sagen musste, damit Seto wieder er selbst war, derjenige, der nie aufgab, egal, was sie erwartete. Der Ältere dachte einige Minuten darüber nach, Mokuba hatte Recht, mit dem, was er gesagt hatte, sie wären dann genauso wie seine niederträchtigen Verwandten und außerdem würden sie es schon irgendwie schaffen, Koryu aufzuziehen. „Pass bitte kurz auf Koryu auf, ich denke, es ist besser wenn Chisao und ich uns erstmal unterhalten bevor ich irgendwelche voreiligen Entscheidungen treffe“, erwiderte er dem Jüngeren, dann begab er sich mit der Blonden in eins der anderen Zimmer, die eigentlich in der Küche gewesen war um noch ein weiteres Fläschchen warm zu machen und von dem Gespräch der Kaiba – Brüder nichts mitbekommen hatte. Seit der Kleine aufgetaucht war, war sie ein wenig neben der Spur, was aber keiner der Herrschaften so recht bemerken wollte oder mit dieser niedlichen blonden Ablenkung in Form eines zwei Tage alten Säuglings nicht bemerken konnte… „Was ist denn los mein Hase? Es verheißt nichts Gutes wenn du so ein ernstes Gesicht machst? Hat der Doktor etwa doch noch was Schlimmes bei Koryu festgestellt?“, wollte Chisao besorgt von ihrem Ehemann wissen, dieser schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, das ist es nicht, dem Baby geht es soweit gut, er muss dann nur eine Weile mit Doktor Nagoya ins Krankenhaus. Ich möchte gerne etwas mit dir bereden…“ Sie sah ihn erleichtert an, sie hatte schon Angst um Koryu gehabt. „da bin ich aber froh… wann kommt Koryu denn dann wieder nach Hause? Muss er über Nacht im Krankenhaus bleiben oder können wir ihn wieder mitnehmen?“ Seto sah sie etwas perplex an: „Wieder nach Hause?“, wiederholte er, sie nickte nur. „Ja, er kommt doch wieder oder?“ „Chisao soll das etwas heißen, dass du dich um dieses Kind kümmern möchtest?“ Der Braunhaarige musterte seine Frau einige Momente lang intensiv, bis sie die richtigen Worte gefunden hatte, ihm eine Antwort zu geben. „Nun ja Seto, die Sache ist doch die… Koryu wurde vor unserer haustür ausgesetzt, seine Mutter ist vermutlich schon nicht mehr am Leben und selbst wenn, was für ein Leben soll sie ihm denn dann bieten? Wenn sie den Jungen allen Anschein nach nicht einmal in einem öffentlichen krankenhaus entbunden hat, dann ist da einiges im Argen, vermutlich hat sie keine Familie mehr, die sich sonst um den Kleinen kümmern könnte oder überhaupt wollte. Und ganz ehrlich, ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn der Kleine nun in ein Heim kommen würde, so etwas kann man einem paar Tage alten Säugling doch nicht antun. Vor allem nicht wenn wir ihn doch groß ziehen könnten und das nicht mit irgendwelchen Hintergedanken so wie deine und meine Zieheltern…“, wandte chisao sich an den Firmenchef, er ließ sich diese Worte kurz durch den Kopf gehen. „Das ist wohl wahr, aber wir können nicht allein aus Mitleid heraus bei uns aufnehmen.“ „Aber doch nicht aus Mitleid Seto, so ist das doch gar nicht…ich kann keinem Hilfe verwehren, wenn er Hilfe benötigt schon gar nicht bei einem so süßen kleinem Jungen wie Koryu. Ich liebe Kinder, wir könnten doch seine Eltern sein… könntest du dir das denn nicht vorstellen?“ Chisao sah in Setos saphirblaue Augen, die sie schon seit ihrem ersten Treffen nicht mehr losließen, er atmete einmal tief durch. „Hm, ich denke schon, dass ich mir das vorstellen kann… aber das würde dann bedeuten, dass du dich um Koryu kümmern müsstest und deiner Ausbildung – welche das auch immer ist – nicht nachgehen könntest, zumindest nicht so schnell. Ist dir das bewusst?“ „Natürlich, ist es das, aber jetzt sag doch mal ehrlich: Dir hat der Gedanke doch nie sonderlich gefallen, dass ich dann nicht mehr immer so viel zu Hause bin oder sogar zeitweilig weg müsste, nicht wahr? Du hast es mir doch nur nie so offen sagen wollen, dass du mich lieber zu Hause hättest und na ja sagen wir so: Mit Koryu wäre ich dann vermutlich auch den ganzen Tag beschäftigt und müsste nicht ständig auf die Uhr sehen, bis Mokuba oder du wieder nach Hause kommt, weil mir zu langweilig ist… Seto, das Baby braucht uns und ich bin mir sicher, dass der Kleine es bei uns gut haben wird, immerhin wissen wir wie es ist nicht von seinen richtigen Eltern erzogen zu werden. Ich denke nicht, dass wir zu der Sorte gehören werden, die uns es uns jeden Tag aufs Neue spüren lassen, wir dankbar wir ihnen sein können, dass man uns aufgenommen hat…“, kam es von der Blonden, sie hatte Recht und eigentlich sah Seto dies genau so, doch er wollte nun einmal sicher gehen, dass seine Frau es auch ernst meinte. „Und du wird damit klar kommen, dass du dann „nur Mutter“ bist?“ „Natürlich, vor allem weil ich mir Mühe geben möchte, ihm eine gute Mutter zu sein, einen Vater bekommt er bestimmt auch einen Tollen.“ Ein warmes Lächeln war auf Chisaos Gesicht zu sehen, dies verstand Seto nicht ganz. „Wie kannst du denn da so sicher sein?“ „Wenn ich mir ansehe, wie du die Firma deines Stiefvaters in den letzten Jahren verändert hast und was du nun alles leistest, dann weiß ich einfach, dass du Kinder liebst und sie glücklich machen möchtest. Eben weil du weißt, dass es viele Kinder gibt , die keine sonderlich schöne Kindheit erleben und du sie ein wenig darüber hinweg trösten möchtest… glaub mir, da kannst du mir nichts vormachen, da reicht ein Blick in deine Augen. Den anderen Menschen gegenüber kannst du das vielleicht verbergen aber nicht einer, die das leid selbst ertragen musste, nicht glücklich bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen zu können… lass uns Koryu das geben, was uns verwehrt wurde und mit ein wenig Körpereinsatz unsererseits ersparen wir ihm auch das manchmal einsame Leben eines Einzelkindes“, erwiderte Chisao mit einem verschmitzen Lächeln, darüber musste auch Seto schmunzeln. >Meine Kleine, du hast mir gerade eine Frage beantwortet, die ich dir noch nie offen gestellt habe und das ganz unbewusst… oder etwa doch nicht?< dachte er zuerst noch, doch dann nickte er. „Also gut, dann soll es wohl so sein, Koryu wird unser Sohn, dafür werde ich bei den Ämtern schon die entsprechenden Weg einleiten, denn um ehrlich zu sein denke ich auch nicht, dass es seine Mutter geschafft hat. Ich meine, so eine Geburt muss doch anstrengend sein“, entschied er und ehe er es sich versah wurde er stürmisch von seiner Frau umarmt. „Seto, das ist wunderbar, ich freue mich, komm, lass uns zu den anderen gehen!“ Und schon schleifte sie ihn hinter sich her, ihre Freude konnte man ihr deutlich ansehen… „Herr Nagoya, hören Sie zu, wir haben uns entschieden, dass Koryu bei uns, Chisao, meinem Bruder und mir bleibt. Sie haben Recht, seine finanzielle Versorgung ist gesichert und hier wird es ihm auch an nichts fehlen, dafür garantiere ich, so wahr ich Seto Kaiba heiße.“ Der Doktor war erfreut, diese Worte zu hören und beglückwünschte Seto und Chisao. „Das höre ich gerne und ich bin mir sicher, dass Sie gut für den Kleinen sorgen werden. Ich werde den Kleinen erstmal mit ins Krankenhaus nehmen und ihn dort untersuchen und impfen, danach kann er wieder nach Hause, wo ich ihn regelmäßig untersuche, damit Sie versichert sein können, dass er sich auch gut entwickelt. Ach ja, kümmern Sie sich um die Behörden oder soll ich das erledigen?“ „Nein lassen Sie nur, das schaffe ich schon, es ist mir aber jetzt vor allem ein Anliegen, dass seine leibliche Mutter gefunden wird, ich möchte Gewissheit über ihr Schicksal haben. Aber der Sturm soll sich ja bald legen und dann kann die Polizei auch einen Suchtrupp starten“, erwiderte Seto, der Mediziner nickte, doch dann musste er Koryp für ein Weilchen entführen, sehr zum Leidwesen von Mokuba und Chisao, die ihn vermutlich noch stundenlang hätten knuddeln können… Schon am nächsten Tag hatten sie aber dann die traurige Gewissheit darüber, dass Koryus Mutter tot war, man fand ihre Leiche am Flussbett des Domino Rivers, sie hatte sich wohl ertränkt. Seto entschied, die Kosten für ihre Beerdigung zu übernehmen, denn leibliche Verwandte konnten die Polizisten nicht ausfindig machen und das war er seinem baldigen Sohn einfach schuldig. Natürlich mussten die drei sich einem psychologischen Gutachten unterziehen, doch vor allem zu Doktor Nagoyas größter Verwunderung schnitt auch Chisao gut ab, man konnte fast glauben, dass es ihren Suizidversuch nie gegeben hatte, wären da nicht die feinen Narben auf ihren Unterarmen, die vermutlich nie ganz verschwinden würden. Die Ämter zeigten sich kooperativ und gestatteten den beiden, dass Koryu nach seinem Krankenhausaufenthalt z ihnen durfte, auch wenn der Papierkram noch nicht abgeschlossen war. Mittlerweile hatte Seto auch Handwerker bestellt um ein Kinderzimmer einzurichten, Mokuba und Chisao kümmerten sich um das Mobiliar und auch einen Teil der Babysachen, beim Rest war seto dabei und er war ganz ehrlich von der Auswahl an solchen artikeln überrascht, da war ja ein Strampelanzug niedlichrer als der andere (Diese Erkenntnis hätte er nur nie offen zugegeben^^) und schon bald waren auch die Schränke für Koryu reich gefüllt. „Na mein Kleiner, da staunst du was wir dir heute alles gekauft haben, ja?“, wandte Chisao sich an den kleinen blonden Engel, den sie gerade aus der brandneuen Wiege mit den hellblauen Himmel genommen hatte und nun mit ihm im Kinderzimmer war. „Ich bin ja der festen Überzeugung, dass es ihm egal ist, Hauptsache er spürt jemanden“, kam es von dem Braunhaarigen, der auch im Zimmer war. „Vermutlich, aber es ist wichtig, dass man mit einem Baby redet. Meine Bindung zu ihm ist noch nicht so stark ausgeprägt wie gewöhnlich, da ich ihn ja nicht selbst geboren habe, aber das wird schon… er ist so niedlich“, erwiderte Chisao, Seto strich behutsam über Koryus blonden Flaum. „Ja das ist er…“ Die beiden ließen sich mit dem Baby auf einer Couch nieder, von der sie beim Kauf überzeugt waren, dass dieses Möbelstück in einem Kinderzimmer gebraucht wurde. Chisao, ich weiß ich habe das schon des Öfteren in den letzten Tagen gesagt, aber du scheinst ja sehr viel Erfahrung darin zu haben, wie man sich um ein Baby kümmert…“, sagte er nach einer Weile, sie schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, ehrlich gesagt überhaupt keine, aber da ich sowohl Hauswirtschaft in der Schule hatte und zudem noch als Klub haben wir oft Umgang mit solchen Babypuppen gehabt. Du weißt schon, die, die schon aufzeichnen können, wie gut du dich darum kümmerst. Und ich wollte halt einfach eine gute Mutter sein, wahrscheinlich ist es für mich deshalb leichter mit Koryu umzugehen, obwohl du dich ja auch ziemlich geschickt anstellt“, erzählte sie, das machte ihn neugierig. „Warum bist du überhaupt in den Klub gegangen? Ich meine, falls du später geheiratet hättest – wie du es über einige Umwege dann auch getan hast-, dann wäre das doch ohnehin alles auf dich zugekommen.“ „Seto, das hat schon seine Gründe… wie du vielleicht jetzt mitbekommen hast, ich mag Kinder wirklich sehr und ich wollte eben meine Freizeit nutzen, um schon mal etwas Erfahrung zu sammeln. Dazu habe ich mich aber schon entschlossen, bevor man über meine Zukunft entschieden hat. Danach bin ich dorthin gegangen, dass ich möglichst wenig zu Hause war und ich Spaß mit Orina –chan haben konnte… Ich wollte schon Kinder, aber sicher nicht mit Nataku, doch das hat weder ihn noch meine Eltern interessiert. Für die war nur wichtig, dass ich mit nun mit einem Kerl aus reichem Haus verlobt war und unsere Familie gut dastand. Ich weiß gar nicht mehr warum, aber mit Kaoru hätte ich mir schon vorstellen können, ein eigenes Kind zu haben, doch als er dann mit Natakus Schwester weg ist , wurde mir klar, dass dies eine fatale Fehleinschätzung war“, kam es von Chisao und sie musste selbst den Kopf über das schütteln, was sie damals angenommen hatte, da spürte sie Setos Lippen auf ihrer Wange und sah zu ihm. „Und ab wann hast du dir vorstellen können, ein Kind mit mir zu haben? Ich habe mich nämlich gewundert, als wir Orinas Brief bekommen haben und du daraufhin gar nichts erwidert hast, nur offen fragen wollte ich dich nicht, immerhin sind wir noch nicht allzu lange verheiratet gewesen“, war seine nächste Frage an Chisao, sie grinste ein wenig verlegen. „Das willst du gar nicht wissen, wie weit meine Fantasie schon abgeschweift ist, das erträgt mein ehemaliger Herzensbrecher nicht.“ „Na ja, also bestimmt früher als bei mir, immerhin wusste ich ja so lange nichts von deinen Gefühlen zu mir, aber spätestens an diesen Abend war mir klar, dass ich nur eine Familie mit einer Frau gründen konnte, die so aufrichtig und ehrlich ist wie du es eben warst… tja und jetzt haben wir Koryu, aber keine Sorge mein Kleiner, deine Mama und dein Papa sorgen dafür, dass du ein Geschwisterchen bekommst.“ „Oh ja und wenn ich nachhelfen muss, aber ich will nicht nur dein Onkel sein.“ Die beiden älteren sahen von dem Jungen hoch, Mokuba war in der Tür erschienen und grinste sie verschmitzt an, dann aber gesellte er sich zu den jungen Eltern und kitzelte Koryus Bäuchlein. „Wie lange bist du denn schon da?“, wollte Seto wissen. „Gerade erst gekommen, ich wollte sehen wo ihr seid weil das Abendessen fertig is. Ich dachte mir schon, dass ihr im Kinderzimmer seid… ach ja seht mal, was ich für einen süßen Schnuller gefunden habe.“ Stolz präsentierte Mokubaa das Teil auf dem „I ♥ my uncle“ stand, die zwei mussten schmunzeln. „Ich frage gar nicht erst wo du das her hast, du findest immer so kuriose Sachen, aber süß ist er wirklich… Koryu sieh mal was Onkel Moki für dich hat“, war Chisaos Kommentar, keine Minute später nuckelte Koryu schon glücklich an seinem neuen Schnuller und die drei Größeren begaben sich endlich ins Esszimmer… Fortsetzung folgt LadySerenity-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)