Sakura von nymphalidae (Blütenmeer (Kaoru X Mana)) ================================================================================ Sakura Matsuri -------------- Mana hatte schon lange nichts mehr so schönes gesehen. Blütenblätter wehten umher, fielen zwischen den bunten Ständen zu Boden. Ein reges Treiben. Auch viele Kinder rannten umher, spielten, lachten, versuchten die Sakura in ihrem Tanz zu fangen. „Habt ihr Hunger?“ Mana nickte zur Antwort leicht Langsam führte der Ältere die Oiran vorsichtig zu einem der Buden, von denen die angenehmen Gerüche gebratener Fische oder frittierter Gemüse empor stiegen. Er ließ sich nieder, wählte eine der Speisen. Kaoru nahm eiligst neben ihm seinen Platz ein. „Gefällt es Euch hier?“ Wieder ein Nicken Manas. Für einen Moment schenkte er Kaoru ein sanftes, schüchternes Lächeln. „Ihr solltet öfter lächeln, Oiran. Es steht Euch vorzüglich“ „Nicht oft gibt es Anlass für ein Lächeln. Und warum sollte ich unehrlich lächeln? Es macht den Menschen hässlich und kalt..“ Er legte seine langen, schlanken Finger um ein Glas mit Wasser, nahm einen Schluck. Als er es wieder absetzte, verirrte sich ein Blatt der rosa Blüten in seinem Getränk. „Lasst mich-..“ Kaoru wollte ihm das Glas abnehmen und das Blatt herausfischen, doch wehrte Mana ihn ab. „Es ist nicht nötig.. Sehr Ihr nicht? Es hat seinen Weg hier her gefunden. Und ihr werde ihm das nicht nehmen.“ Nachdenklich sah Kaoru ihn an. Manchmal verstand er nicht, was Mana zu sagen versuchte. Doch er wollte auch nicht nachfragen. Er sollte diesen Tag genießen und das würde er sicher nicht mit einer Diskussion über dieses Blütenblatt. „Hier, bitte sehr!“, meldete sich auf einmal der Verkäufer, reichte den beiden zwei schwarze, rechteckige Teller aus Ton, auf denen sich rosa Mocchi befanden. Als Dekoration dienten Sakura, sowie zwei Blätter des Baumes. Wieder ein sanftes Lächeln auf dem blassen Gesicht der Oiran. „Vielen Dank“ Vorsichtig griff er nach dem Mocchi, biss ein kleines Stück ab. „Sie schmecken hervorragend“ Bis sie ihre Teller geleert hatten, sprachen die beiden kein Wort miteinander. Allein durch Blicke und Gestiken verstanden sie sich. Doch Mana wurde nachdenklich, blickte auf den schwarzen Ton. „Warum bringt Ihr mich an einen solchen Ort?“ „Um Euch glücklich zu sehen..“ “Ihr zahlt für meine Liebe, nehmt sie jedoch nicht in Anspruch.“ „Lasst uns weiter gehen“ Kaoru reichte dem Budenbesitzer ein paar Münzen, half dann Mana wieder auf die Beine. Diesen verärgerte es, dass Kaoru nicht auf ihn eingegangen war, doch nahm er es so hin. Was hätte er auch anderes tun sollen? Er wollte seinen Gegenüber nicht kränken, nicht verscheuchen. Nur genießen, das hatte er vor. Den Tag mit Kaoru in dem Blütenmeer genießen. Wieder und wieder setzten sich die rosa Blüten in Manas Haar. Vorsichtig griff er nah einem der Blätter, betrachtete es auf seiner Handfläche. „So schön... und so vergänglich.. sie zu brechen.. eine Sünde..“ Aufmerksam musterte Kaoru Mana, blickte auf seine Hand und entnahm vorsichtig das Blatt. „Lasst es weiterziehen und die Welt sehen..“ Leicht pustete er dagegen, worauf sich die rosa Blüte in die Luft erhob und mit den anderen tanzte. „Ich habe noch viel mit euch vor, Oiran“, verkündete Kaoru leise, berührte die Hand Manas, die auf seiner Schulter lag. Nur zu gerne ließ sich Mana darauf ein. Leicht verknotete er die Finger mit den seinigen, folgte Kaoru so bis in den Park. Dort ließen sie sich unter einem Sakura-Baum nieder. Begeistert wandte Mana sich in alle Richtungen, zog den Duft der Blüten tief in sich ein. Es erschien ihm wie ein Traum. Überall die wehenden Blütenblätter. Das Gras übersäht von ihnen. Wie ein Sturm, eine Flut, ein Meer.... Berge aus Blüten türmten sich vor ihm auf, nahmen ihn in ihre Mitte. Frei durch die lüfte wehend... und doch gefangen, in Ketten, gebunden an das, was über sie herrschte.. Kaoru hielt Mana, den die Müdigkeit übermannt hatte in seinen Armen, betrachtete ihn. „Zart wie ein Blatt der Sakura..“, sagte er leise, fühlte die Wärme des anderen auf sich übergehend. Eine schier endlose Zeit saßen sie so da, Kaoru an den Baum gelehnt, Mana vorsichtig in seinen Armen gestützt. Erst zur Dämmerung öffnete die Oiran wieder ihre Augen, sah sich um. Leicht blinzelte der Mann, zuckte etwas, als er eine Rakete am Himmel verschallen hörte. Das Hanabi, das Feuerwerk begann. „Wollt Ihr es euch ansehen?“ Kaoru blickte zu ihm, erhob sich langsam und reichte Mana seine Hand. Dankbar ergriff dieser sie, ließ sich aufhelfen. „Mit Eurer Gesellschaft sehr gerne..“ Die beiden verließen also den Park. Mit langsamen, gemächlichen Schritten führte Kaoru ihn bis zu einem kleinen Hügel, von dem aus sie in die Ferne blicken konnten, die bunten Farben am Himmel sahen. Wie ein Sturm aus Blumen funkelten die Lichter auf, ehe sie wieder verloschen oder ineinander überzugehen schienen. Mana regte sich nicht, bis das Spektakel zu Ende war, nur noch selten Raketen am Himmel zerschellten, bis sich alles verdunkelte. Erst jetzt wandte er seine Augen zu Kaoru runter, der ihn zufrieden anlächelte. „Begleitet Ihr mich zurück?“, fragte die Oiran, vernahm ein zustimmendes Geräusch Kaorus. Beinahe eine Stunde waren sie bis zur Rückkehr unterwegs. In Manas Gemach angekommen kniete sich dieser zu Boden, rollte die bereitgelegten Futons aus. Kaoru kniete sich zu ihm, öffnete langsam und vorsichtig den Obi um seine Taille. Behutsam, um ja nichts kaputt zu machen faltete er den Obi zusammen, legte ihn neben die Matten am Boden. „Es ist das erste Mal, dass ich Eure Hände an mir fühle, wie sie meine Kleidung nehmen..“, bemerkte Mana, ließ sich jedoch auch den dicken, schweren Seidenkimono von den Schultern schieben. Dieses Stück Stoff legte Kaoru ebenso vorsichtig zusammen, bettete es neben den Obi auf den Boden. „Eine Knospe, die zu erblühen beginnt..“ Kaoru lächelte ihn an, entledigte ihn eines weiteren Kimonos. Mana trug nur noch einen dünnen Yukata, zwei Bänder darum geschnürt. Dabei beließ es Kaoru. „Lasst sie nicht zu früh erblühen.. der Frost vermag sie zu brechen..“ Fortsetzung folgt.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)