Spielchen oder doch nicht von iesca ================================================================================ Kapitel 19: Narzissas Wahnsinn Teil I ------------------------------------- Kapitel 19: Narzissas Wahnsinn Teil I Es war stockdunkel. Aus der Ferne hörte man leise Wasser, wie es auf einen Stein tropfte, leise und regelmässig, und in dieses Geräusch mischte sich ein weiteres. Ein Scharren, ein Kratzen von Krallen über Stein, trippelnde Schritte, die immer schneller wurden. Die Ratte rannte. Immer weiter und weiter. Es war nicht die Dunkelheit, die sie verunsicherte, auch nicht die Wassertropfen und doch, irgendwie fühlte sie sich unsicher, konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, einen grossen Fehler gemacht zu haben. In das Geräusch der Wassertropen mischte sich ein weiteres. Schritte, die langsam näher kamen. Sie war entdeckt worden. Wenn sie doch nur einen Ausgang aus diesem Keller finden könnte. Die Ratte rannte immer weiter und weiter, aber nichts würde sie mehr retten können. * Das Ende der Weihnachtsferien lag schon fast eine Woche zurück und der Unterricht hatte schon längst wieder angefangen. Angesichts der Berge von Hausaufgaben kam es den Schülern so vor, als ob die Weihnachtsferien schon Monate, wenn nicht sogar schon Jahre zurückliegen würden. Draco und Harry trafen sich wieder regelmässig im Raum der Wünsche um zu lernen und die Sprüche, die sie im Unterricht gelernt hatten, zu üben. Der Blonde wirkte nicht mehr ganz so blass, doch wenn Harry ihn fragte, was genau zu Hause bei seinen Eltern geschehen war, dann schwieg er und Harry wagte es nicht ihn zu einer Antwort zu drängen. Der unsichere, etwas gequält wirkende Ausdruck, der sich heimlich in die grauen Augen schlich, hielt ihn davon ab und so beschränkte er sich darauf, ihn zusammen mit Hermine genau zu beobachten und aus dem Hintergrund zu beschützen. Nachdem einige Schüler aus Slytherin Draco auf der Heimfahrt im gleichen Abteil mit Ron und Hermine hatten sitzen sehen, hatten sie ihn zu ihrem persönlichen Feind erkoren und versuchten ihn zu verhexen oder die neuesten Flüche an ihm auszuprobieren, wo immer es möglich war. Draco vermied es, sich länger als unbedingt nötig in den Kerkern aufzuhalten und wenn er sie verliess, befand er sich immer in der Begleitung von Crabbe und Goyle. In den Unterrichtsstunden und danach, wenn Crabbe und Goyle in den Gemeinschaftsraum zurückkehrten, begleitete ihn Harry oder Hermine hatte, ohne dass er es merkte, ein wachsames Auge auf ihn. Hin und wieder hatte Draco auch den Eindruck, einen roten Haarschopf öfters als früher in seiner unmittelbaren Nähe zu sehen, tat es aber als Täuschung ab. Dass Granger Harry zuliebe auf ihn aufpasste, konnte er sich vorstellen, aber Weasley? Nie im Leben. Zwar versuchten die Slytherins ihn trotzdem zu verfluchen, aber solange er in Begleitung war, hatte Draco zumindest eine Chance, sie rechtzeitig zu bemerken und sich zur Wehr zu setzen, während ihm seine Freunde den Rücken freihielten. Auch wenn er es nie zugegeben hätte, so sah er in Granger, oder Hermine, wie er sie für sich heimlich nannte, doch so etwas wie eine Freundin. In den Unterrichtsstunden in Verteidigung gegen die dunklen Künste hatten sie nach den Weihnachtsferien angefangen sich mit der Verteidigung gegen andere Zauberer und Zauberduelle zu beschäftigen und schon nach wenigen Unterrichtseinheiten beschloss Harry, dass diese immer wiederkehrenden Zwischenfälle mit den Slytherins das perfekte Training für Dracos Fähigkeiten zur Selbstverteidigung wären. Um Hermine von der Idee zu überzeugen, brauchte es nicht viel, bei dem Blonden etwas mehr, aber beim nächsten Angriff eines Sechstklässlers aus dessen eigenem Haus, beschränkte sich Harry darauf, Draco aus dem Hintergrund zu unterstützen und ihn zu ermutigen, die Kombinationen, die sie um Unterricht gelernt hatten, auch anzuwenden. Lange brauchten die Slytherin nicht um zu begreifen, dass Draco in Verteidigung, seinem schwächsten Fach, so stark geworden war, dass sie ihn offen nicht mehr besiegen konnten und so verlegten sie sich auf subtilere Wege um ihren Unmut ihm gegenüber auszudrücken. So blieb Draco ein regelmässiger Besucher der Krankenstation. Da Draco durch die ständigen Duelle genug Erfahrung und auch Zeit zum Üben für den praktischen Teil in Verteidigung hatte, beschlossen er und Harry, die zusätzliche Zeit zu nutzen um mit Harry noch mehr Routine im Brauen von Zaubertränken zu erarbeiten, bevor sie mit dem Patronum Simplicissimum begannen. Diese Mal hatte Draco einen deutlich schwierigeren Trank ausgesucht als denjenigen, den sie beim ersten Mal zusammen gebraut hatten. Wieder trafen sie sich in dem alten Klassenzimmer im Kerker, wo sie gemeinsam den Trank gebraut hatten, der schlussendlich alles verändert hatte. Harry lächelte leicht, als sie gemeinsam das Feuer und dem Kessel entzündeten und mit der Arbeit begannen. Alles erinnerte ihn so sehr daran, wie sie zum ersten Mal gemeinsam versucht hatten einen Trank zu brauen und alles in die Luft geflogen war. Beide waren sie im Krankenflügel wieder aufgewacht. Wie viel hatte sich seit damals verändert? Er und Draco waren Freunde geworden, gute Freunde. Harry versuchte die kleine leise Stimme zu überhören, die in seinem Kopf flüsterte, dass Draco ihm viel mehr bedeutete als er das als einfacher Freund eigentlich sollte. Er hatte den Blonden über Weihnachten schrecklich vermisst und er erinnerte sich immer noch fast täglich an ihren Kuss. Dieses Mal war alles anders. Harry holte die Zutaten, die sie für den Trank brauchten und sie begannen schweigend mit dem Brauen, wobei sie abwechselnd die entsprechenden Zutaten hinzufügten. Obwohl Draco immer noch ein wachsames Auge auf Harry hatte, fand er nichts, was er hätte korrigieren müssen und nach fast einer Stunde glühte der Trank leuchtend gelb, genauso wie er es sollte. Harry hatte zum ersten Mal in seinem Leben einen absolut fehlerfreien Trank gebraut. „Schade, dass Snape das nicht sehen kann. Er würde einzig und allein aus Ärger darüber, dass ich einen korrekten Trank gebraut habe, Punkte abziehen.“, bemerkte Harry mit einem leichten Lächeln, als sie den Trank in eine Phiole abfüllten und diese beschrifteten. Dracos Augen leuchteten silbern auf, als sich ein Lächeln über sein Gesicht zog. „Vielleicht hast du recht und Snape bevorzugt manchmal tatsächlich sein eigenes Haus ein wenig. Aber mach dir über ihn keine Gedanken. Hauptsache ist doch, dass du es endlich geschafft hast, den Trank ohne die Hilfe von Granger korrekt zu brauen.“ * Während die beiden Jungen friedlich zusammenarbeiteten, rannte an einem anderen Ort, weit weg von Hogwarts, eine Ratte in die Falle. Sie hatte das grosse, dunkle Haus mit dem riesigen Park drum herum vor mehreren Tagen betreten. Es war dunkel und neblig gewesen und ein paar andere Ratten hatten ihr gesagt, dass sie dort bleiben könnte, bis es wieder Frühling wurde. Seit dem Tag, an dem Peter Pettigrew es nicht geschafft hatte, den Trank für den Dunklen Lord korrekt zu brauen, war er auf der Flucht und jetzt war er in die Falle gelaufen. Der Geruch nach Käse war einfach zu betörend für seinen leeren Magen gewesen und so hatte er nicht genug auf seine Umgebung geachtet und auch das seltsame Gefühl, dass es nicht möglich war, dass ein Stück Käse einfach so in einem Keller herumlag, ignoriert. In dem Moment, in dem er den Käse berührte, spürte er das unangenehme Ziehen im Magen, das auf eine Reise mit einem Portschlüssel hinwies und nun fand er sich in einer Zelle wieder. Wo genau er war? Er hatte keine Ahnung. Wasser tröpfelte von den Wänden und es war feucht und entsetzlich kalt. Die Wände waren bereits von irgendeiner schmierigen Substanz überzogen, es roch muffig und in diesen Geruch mischte sich derjenige nach dem Tod. Für einen Moment versuchte Peter, sich wieder in einen Menschen zu verwandeln, doch als er die typische Hoffnungslosigkeit, die nur von einem Dementor verbreitet werden konnte, spürte, beschloss er, dass es vielleicht doch besser wäre eine Ratte zu bleiben. Um ihn herum war es dunkel und nach einer Weile hatte Wurmschwanz völlig die Orientierung verloren. Er wusste nicht mehr, ob es Tag war oder Nacht, ob er schlafen sollte oder wach bleiben. Er verspürte nicht einmal mehr das Hungergefühl, das ihn eigentlich in diese Lage gebracht hatte. Nach einer Weile, ihm kam es wie Wochen vor, hörte er Schritte und plötzlich betrat eine Hexe seine Zelle. Er wusste, dass er sie zuvor schon einmal gesehen hatte, aber er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wo oder wann. Sie hatte einen fiebrigen Glanz in den weitaufgerissenen Augen und als sie ihn direkt ansah, fühlte er, wie sich das Fell auf seinem Rücken aufstellte. „Verwandle dich in einen Menschen, Peter. Selbst wenn die Ratte besser zu dir passt.“ Kaum hatte sie den Satz beendete, richtete sich ihr Zauberstab auf ihn, murmelte sie einen Spruch und Peter spürte, wie sich sein Körper streckte und er sich wieder in einen Menschen verwandelte. Die Frau war ihm mehr als unheimlich und Angst stieg in ihm auf. Der wahnsinnige Ausdruck in ihren Augen, die Zelle und die schrille Stimme trugen nicht dazu bei, ihn zu beruhigen und so tat er das einzige, was ihm in den Sinn kam. Er kniete sich vor ihr auf den Boden und begann zu betteln: „Bitte, tut mir nichts. Ich habe nichts getan. Ich tue alles für Euch, ich werde Euer treuergebener Diener sein, Euer Sklave, wenn Ihr das wollt, aber bitte tut mir nichts.“ Das schrille Lachen der Frau wanderte durch die dunklen Gänge. Es sprach von Wahnsinn und Hass. „Du hast keinerlei Nutzen für mich, Wurmschwanz. Du hast unseren Herrn getötet. Du hast den Dunklen Lord zerstört, ihn mir weggenommen, gemeinsam mit Potter und dafür will ich Rache. Crucio!“ Peter Pettigrews Schrei hallte gellend durch die Zelle. Seine Nerven schienen zu brennen, sich in kleine Teile aufzulösen, als der Schmerz sich durch seinen Körper frass, er sich in Krämpfen am Boden wand und sich wünschte zu sterben. Nach einer Weile löste die Hexe den Fluch und lächelte ihn durchtrieben an. „Wie sollen wir weitermachen? Du wirst diese Zelle nicht mehr lebend verlassen.“ Wurmschwanz versuchte sich in der hintersten Ecke zu verstecken, aber die Hexe lachte nur verächtlich. „Du kannst dich nicht vor mir verstecken. Wollen wir doch mal sehen, wie dir die Peitsche schmeckt.“ * Seitdem Harry und Draco erfolgreich den Trank im Kerker gebraut hatten, war eine Woche vergangen und, nachdem sie in dieser Woche fast nur theoretisch gearbeitet hatten, wurde es Zeit, dass Draco begann den Patronus zu lernen. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr. Februar und März rückten in grossen Schritten näher und damit auch der Tag, an dem sie ihre Patroni würden verbinden müssen und Draco hatte noch nicht einmal angefangen am Patronus zu arbeiten. „Erinnerst du dich an das, was ich dir erzählt habe? Das wichtigste beim Patronus ist die Stärke des glücklichen Gedanken, den du hast, wenn du ihn beschwörst.“ Harry stand direkt neben dem Kamin mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand gelehnt. Die unruhigen Flammen zauberten ständig wechselnde Reflexe auf seine schwarzen Haare, die grünen Augen blitzten vor Begeisterung. „Wenn du dich gesammelt hast, konzentrierst du dich also auf deinen Gedanken und rufst Expecto Patronum. So, und nun versuche es.“ Draco konzentrierte sich. Er brauchte einen glücklichen Gedanken. Langsam liess er die Erinnerungen an seine Kindheit vorbeiziehen, aber da gab es nichts, was er als glückliche Erinnerung hätte bezeichnen können. Vielleicht der Tag, an dem er seinen Brief aus Hogwarts bekommen hatte? Nein, nicht glücklich genug. Der Tag, an dem er Harry zum ersten Mal in der Winkelgasse getroffen hatte? Aber wenn er daran dachte, dann erinnerte er sich auch daran, wie Harry sein Freundschaftsangebot im Zug abgelehnt hatte und das war ganz sicher kein glücklicher Gedanke. Danach hatten sie sich die ganze Zeit ununterbrochen gestritten. Es musste also ein Gedanke aus diesem Jahr sein. Schliesslich erinnerte sich Draco an den Nachmittag im Herbst, an dem er sich mit Harry getroffen hatte, um gemeinsam fliegen zu gehen. Das war ein glücklicher Gedanke. Damit würde er es versuchen. Draco konzentrierte sich und dachte an diesen Nachmittag. Daran, wie sie gemeinsam den Schnatz gejagt hatten, wie ihm der Wind kalt ins Gesicht geblasen hatte und er sich frei gefühlt hatte. So frei, wie selten zuvor. Frei und glücklich. Vor seinem inneren Auge sah er Harry fliegen und dem Schnatz hinterherjagen. „Expecto Patronum!“, rief Draco laut. Aus der Spitze seines Zauberstabs brach ein silberner Nebel hervor, der einen Augenblick in der Luft hing, bevor er wieder verschwand. Draco fühlte wie Stolz in ihm aufkam. Er hatte den Patronus soeben zum allerersten Mal ausprobiert und bereits eine Art Nebel erzeugt. Aus dem Augenwinkel konnte er Harrys breites, stolzes Lächeln sehen. „Versuch es noch mal. Versuche an etwas noch glücklicheres zu denken und dich noch mehr darauf zu konzentrieren.“ Einen glücklicheren Gedanken als den von eben? Der Moment, als er beim Quidditch den Schnatz gefangen hatte, als es ihm zum allerersten Mal gelungen war, Harry zu schlagen. Das war gut. Draco konzentrierte sich wieder und rief: „Expecto Patronum!“ Dieses Mal wirkte die Wolke bereits deutlich grösser und schien bereits Ansätze zu zeigen Form anzunehmen. Für einen Moment hing sie in der Luft, bevor sie wieder verschwand. „Sehr gut, Draco. Du lernst sehr schnell. Ich habe viel länger gebraucht um eine so deutliche Wolke zu erzeugen. Du schaffst das. Nächster Versuch.“ Draco lächelte Harry stolz, aber auch etwas unsicher an. In seinem Magen kribbelte es und am liebsten wäre er dem Anderen um den Hals gefallen. Was war das nur? Was löste Harry nur alles in ihm aus? * Peter hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er wusste nicht mehr, wie lange er bereits in dieser Zelle lag und wie viel Zeit vergangen war, seitdem die Hexe das letzte Mal bei ihm gewesen war, noch hatte er eine Ahnung, wer sie sein könnte. Das einzige, was er über sie wusste, war, dass sie zu den Todessern gehört hatte und dass sie ihn gefunden hatte. Wie, konnte er nicht sagen. Er hatte sich doch so gut versteckt und nur wenige hatten überhaupt gewusst, dass er sich in eine Ratte verwandeln konnte. Als sie angefangen hatte, ihn mit der Peitsche zu schlagen, war er in die nächste Ecke gekrochen und hatte sich, so gut es ging, zu einer Kugel zusammengerollt. Zumindest sein Gesicht hatte er versucht vor ihr zu schützen, hatte versucht zu verhindern, dass der dünne Lederriemen der Peitsche seine blanke Haut traf und sie aufriss. Bei den ersten paar Schlägen hatte er noch laut vor Schmerz aufgeschrien. Tränen waren ihm in die Augen geschossen, als die Peitsche mit einem Hieb nicht nur seine Kleidung zerfetzte, sondern die Haut aufriss und lange, blutige Striemen auf seinem Körper hinterliess. Nach einer Weile konnte er nicht einmal mehr schreien, sondern nur noch leise vor sich hin wimmern. Blut lief aus den offenen Wunden und mehr als einmal traf die Peitsche nur noch auf das rohe Fleisch. Er wollte, dass es aufhörte. Er würde alles tun, nur damit die Schläge aufhörten. Er versuchte zu betteln, aber sie lachte nur. Mehrere Male war er kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, aber jedes Mal hörten genau dann die Schläge auf und sie betrachtete ihn mit einem falschen Lächeln von oben herab, bis sie schliesslich mit süsslicher Stimme sagte: „Armer, kleiner Wurmschwanz. Ich kann dich nicht das Bewusstsein verlieren lassen. Wo bliebe denn da das Vergnügen? Du weisst doch, warum du bestraft wirst und du weisst, dass du es verdienst, nicht wahr?“ Daraufhin erklang wieder dieses Lachen, aus dem man den Wahnsinn so deutlich heraushören konnte. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, hörten die Schläge auf. „Weisst du, Peter. Du solltest dich ein wenig ausruhen und ich habe auch noch andere Angelegenheiten, um die ich mich kümmern muss.“ Damit musterte sie seinen blutenden Körper verächtlich. „Ich traue dir nicht. Wer weiss, am Schluss gelingt es dir doch, dich wieder in eine Ratte zu verwandeln und zu fliehen. Nein, das kann ich nicht riskieren. Ich bin noch lange nicht fertig mit dir.“ Wieder umspielte ein kleines, hinterhältiges Lächeln ihre leuchtend roten Lippen. „Ja, ich weiss, was ich tun werde.“ Peter hörte kein Wort, als sie den Levicorpus sprach. Der Zauberspruch, der von Snape erfunden und später von James und Sirius kopiert worden war. Peter spürte, wie er in die Luft gehoben und umgedreht wurde. „Bitte, lasst mich runter. Bitte.“, bettelte er mit gebrochener Stimme. „Du redest zu viel, Peter.“, hörte er nur die eiskalte Stimme der unbekannten Hexe. „Petrificus Totalus! Das sollte eigentlich reichen.“ Damit drehte sich die Unbekannte um und verliess die Zelle. Kurz bevor sie die Tür wieder verriegelte, drehte sie sich noch einmal um, musterte ihn zufrieden und flüsterte: „Ich bin bald wieder zurück, Peter. Du wirst diese Zelle nie wieder verlassen.“ Zum Abschluss belegte sie ihn noch mit einem einfachen Schmerzfluch, wie er benutzt wurde um ungehorsame Kinder zu bestrafen und verliess die Zelle. Es gab keine einzige Stelle an Peters Körper, die ihn nicht schmerzte. Er hatte nicht gewusst, dass ein Körper so sehr schmerzen konnte. An einigen Stellen konnte er das Blut fühlen, dass langsam über seine zerfetzte Haut nach unten rann und in kleinen Tropfen auf den Boden fiel. Seinen Rücken hatte es am Schlimmsten getroffen. Das, was von seiner Haut übrig war, hing in Fetzen herab. Darunter leuchtete rot das blanke Fleisch. Alles, was er noch wollte, war, das Bewusstsein zu verlieren, um dem Schmerz für einen kurzen Augenblick zu entfliehen. Aber er konnte es nicht. So sehr er es auch wollte. Der Schmerzfluch hielt ihn wach und er konnte noch nicht einmal versuchen zu schlafen. Das einzige, was er tun konnte, war zu warten. Warten, bis die Hexe zurückkehrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)