Wie der Wind von Kei_ ================================================================================ Kapitel 08 - Dunkler Parkplatz, dunkle Geheimnisse -------------------------------------------------- Zugegeben, kein schöner und gemütlicher Ort, doch ehrlich gesagt, hatte ich Kira bis dahin auch nicht mit etwas Gemütlichem verbunden. Wir standen in der wohl hintersten, abgelegensten Ecke des Parkplatzes, von der man allerdings den kompletten Rest überblicken konnte. Zur Hilfe dessen dienten uns drei spärliche Lampen, die den Parkplatz in ein gelbliches Licht tauchten. Am anderen Ende standen zwei oder drei Autos, doch sonst war kein Lebenszeichen zu vernehmen. Ich lehnte mich an den Zaun, der hinter mir stand und versuchte in die Nacht hinein zu lauschen. Der Lärm des Jahrmarktes wabberte an meine Ohren und ich versuchte die Geräusche, die ich hörte zuzuordnen. Die Musik des Riesenrades, welches man von hier aus noch sehen konnte, würde ich wahrscheinlich so schnell nicht mehr vergessen. Dieser Höllentrip war für mich nun wirklich ein einschneidendes Erlebnis gewesen. Während wir dort herumstanden, beobachtete ich Light, der sich neben mich gestellt hatte und ebenfalls mit dem Rücken an dem Zaun lehnte. Er wirkte ungewöhnlich entspannt, was mich nur noch mehr auf den Gedanken brachte, dass ich ihm in die Falle gegangen war. Er schreckte nicht bei jedem Geräusch auf, das er um sich herum hörte, so wie ich, sondern verharrte seelenruhig in seiner Position, während er in den Himmel starrte. Es schien, als würde er auf etwas warten. Vielleicht darauf, dass ich endlich tot zu Boden fallen würde. Ich folgte seinem Blick in den Himmel und versuchte unter den leuchtenden kleinen Punkten, die dort oben prangten eine besonders heraus stechende Formation zu finden, doch mir war kein einziges der Sternbilder geläufig und darum brachte auch noch so konzentriertes Hinaufstarren nichts. Trotzdem ließ mich dieser wunderschöne Anblick nicht los, jedenfalls nicht, bis etwas geschah, das ich nie in meinem Leben erwartet hätte! Light stand plötzlich vor mir und hatte seine rechte Hand an mein Kinn gelegt. Durch die Berührung zuckte ich zusammen und senkte meinen Kopf, sodass ich ihm direkt in die Augen sehen konnte. Was tat er da? Er kam mir langsam aber unaufhaltsam immer näher. Ich konnte nicht einmal zurück weichen, da ich mit dem Rücken bereits an den Zaun lehnte. Meine Gliedmaßen waren einfach zu gelähmt, als das ich mich hätte wehren und ihn wegdrücken können. So blieb mir nichts Anderes übrig, als es einfach geschehen zu lassen. Unsere Gesichter trennten nur noch wenige Millimeter voneinander und wie schon zuvor auf dem Riesenrad, schloss Light an dieser Stelle seine Augen. Unsere Lippen berührten sich zum ersten Mal. Erst zaghaft, dann sanft und schließlich leidenschaftlich. Lights rechte Hand lag nach wie vor an meinem Kinn und machte es mir somit nicht möglich meinen Kopf weg zu drehen, doch ehrlich gesagt versuchte ich dies auch nicht richtig... Mit seiner linken Hand stützte er sich an dem Zaun neben meinem Kopf ab. Meine Hände bewegten sich langsam auf seinen Oberkörper zu, um ihn wegzurücken. Ich tat mein Bestes, um etwas Distanz zwischen uns zu bringen, doch schon bald drückten meine Hände nicht mehr gegen seinen Oberkörper, sondern meine Finger verhakten sich in seinem Shirt und zogen ihn nur noch näher an mich heran. Langsam und genüsslich schloss auch ich meine Augen. Mit seiner Zunge strich er vorsichtig über meine Lippen und bat um Einlass, den ich ihm keine zwei Sekunden später auch gewährte. Sanft strich er mit seiner engelszarten Zunge über meine und ein leidenschaftliches Spiel entbrannte zwischen ihnen. Was war dieses Gefühl in mir drin? Es war neu, ungewohnt und trotzdem schien ich die ganze Zeit darauf gewartet zu haben. Es erfüllte mich mit Glück, ließ mein Herz schneller schlagen und die Zeit still stehen. Alles schien verändert. Meine Gedanken, die sich zuvor noch in Nervosität und Angst ausgedrückt hatten, waren von allem Zweifel und jeglicher Sorge befreit. Meine Gedanken drehten sich nur noch um diesen magischen und fremden Augenblick, den ich mit Light so leidenschaftlich teilte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)