Wie der Wind von Kei_ ================================================================================ Kapitel 05 – Viel zu viel ------------------------- Kapitel 05 – Viel zu viel Hier stand ich neben Light vor dem Eingang und ließ diese enorme und zugleich Angst einflößende Größe auf mich wirken. Ich durfte gar nicht darüber nachdenken, dass es sich bei Kira um fast jeden der Anwesenden handeln konnte... In meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht einmal, wie Light auch die Bezahlung des Eintrittes übernahm, denn ich hatte das Gelände bereits betreten und war zu einer dieser hell leuchtenden Stände gegangen, die jeglichen Kram anbot, den eigentlich niemand haben wollte, jedoch durch das Licht, die Musik und die allgemeine Stimmung zum Kaufen gezwungen wurde. Mit großen Augen strich ich behutsam über die eine oder andere Sache und konnte mich gar nicht mehr davon los reißen. Von einer Sekunde auf die Andere waren alle meine Ängste in die hinteren Regionen meines Gehirns vertrieben worden und nun war nur noch Platz für all die herrlichen Dinge, die mir so fremd waren und mich aus diesem Grund so faszinierten. Ich war noch nie in meinem Leben auf einem Jahrmarkt gewesen und musste dies nun voll und ganz auskosten. Diese Gerüche waren mir fremd. Der riesige Andrang von Menschen, den ich immer gescheut hatte, war nun zu einem positiven Aspekt geworden. Ich konnte nicht gerade sagen, dass ich mich jetzt, wie ein ganz gewöhnlicher junger Mann fühlte, denn die Gewissheit, dass dies niemals so sein würde, war tief in mir verankert. Doch irgendwie war ich jetzt ein Teil dieser Masse. Ein Teil von etwas Großem. Dieses Gefühl war mir bis jetzt verwehrt geblieben... Meine Ängste davor waren unbegründet gewesen, denn trotz des engen Kontakts zu anderen Menschen, blieb die Anonymität bestehen. Es waren einfach zu viele Menschen, als das man sich hätte fürchten müssen erkannt zu werden. Ich zuckte leicht zusammen, als ich etwas an meinem rechten Arm spürte. Langsam drehte ich meinen Kopf in diese Richtung und erblickte Light, der sich bei mir Eingehakt hatte und mich nun vorsichtig, aber bestimmt von dem Stand wegzog, mitten in die Menschenmasse hinein, die langsam vor sich hin schwabbte. Ich versuchte im Vorbeigehen die ganzen Eindrücke auf mich wirken zu lassen, doch es waren einfach zu viele. Kira? So sehr ich mich auch dafür schäme, aber den hatte ich mittlerweile gänzlich meinen Gedanken verwiesen. Light zog mich immer weiter in das Getümmel hinein. Immer mehr Menschen und Stände kamen zum Vorschein und ich kam nicht darum herum, mir ständig den Hals nach irgendetwas zu verrenken. Und da sah ich es... Das Riesenrad! Andächtig blieb ich davor stehen und starrte hinauf zu der höchsten Kanzel, die weit oben über dem Markt prangte. Von dort oben hatte man mit Sicherheit einen fantastischen Blick über das komplette, wunderschön beleuchtete Gelände. „Ein... Ein Riesenrad... Komm Light, lass uns mit dem Riesenrad fahren!“, schlug ich euphorisch vor und zupfte an seinem Ärmel. Erst jetzt fiel mir auf, was ich da gerade gesagt hatte und vor allen Dingen, wie ich es gerade gesagt hatte... Ich benahm mich wie ein kleines Kind. Doch dies war berechtigt, denn als solches war mir all das verwährt geblieben! Ich wollte auch einmal in meinem Leben mit einem Riesenrad fahren... Ich wollte die Höhe spüren... Na ja... zugegeben... Die Situation war schon ziemlich peinlich, doch ich konnte sie nicht mehr rückgängig machen... Mein Blick wanderte schnell gen Boden und ich murmelte nur leise: „Also ich... ich meine...“ Doch wider Erwarten kam es von Light: „Ja, das ist eine gute Idee! Kira erwartet, dass wir hierher kommen... Wir sollten uns so unauffällig wie möglich benehmen... Lass uns Riesenrad fahren!“ Verwundert sah ich zu ihm auf und nickte dann zögerlich, um schließlich hinzuzufügen: „Genau... Und vielleicht sehen wir von da oben etwas Auffälliges!“ Sicher, aus der Höhe... Super gemacht Ryuuzaki... Ich wusste selbst nicht was mit mir los war... Es hatte mich einfach gepackt... Aber was? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)