Weil du da bist - Part Two von Rajani (Lew ist zwar weg... aber heißt das auch freie Bahn für Ty...?) ================================================================================ Kapitel 6: Wo sind meine Eltern? -------------------------------- ich verrat jetz ma gar nix, ne ^^ lest einfach Als Kai aus dem Flugzeug stieg, dass ihn nach Moskau gebracht hatte, versuchte er als ers­tes irgendwie herauszubekommen, wie er am schnellsten zur Biovolt-Abtei kommen konnte. Er fragte dazu eine der Stewardessen, die am Check-out waren. „Biovolt? Das kenn ich gar nicht.“, sagte sie. „BEGA? Kennen Sie das?“, fragte Kai in der Hoffnung, dass BEGA noch ein Begriff war. „...Aaah! Ja, BEGA! Das kenn ich. Kommen Sie mit. BEGA hat einen Pri­vatjet. Der fliegt sie direkt zum Hauptsitz!“, sagte die Stewardess mit einem Lächeln und führte ihn zu einem abgelegenem Terminal. Hauptsitz... Jetzt ist Boris aber endgültig über­geschnappt! Früher war es doch noch ehrfürchtig „die Abtei“... Also wirklich! Etwas über­rascht betrachtete Kai den Jet und stieg dann ein. Während des Fluges schaute Kai gelang­weilt aus dem Fenster. Der Pilot redete unablässig und lobte Boris und die Abtei in höchsten Tönen. Mit jedem neuen Lob verdrehte Kai die Augen, schüttelte den Kopf und äffte das Gelaber des Piloten nach. Blablabla... Hör auf hier Lobeshymnen zu trällern, dass hat der Alte doch nun echt nicht verdient!! Und Voltaire schon gar nicht! Widerwillig betrat er das Gelände der Abtei, die er so hasste. Auf dem Hof trainierten ein paar ältere Schüler. Einer von ihnen sah auf und betrachtete Kai eingehend. Holla! Eine Schönheit wie aus dem Buch!! Dann kam er schnellen Schrittes auf Kai zu, der neben dem Piloten herging. „Hey! Wer bist du denn? Bist du ein Neuer?“, fragte er und legte Kai freundschaftlich den Arm über die Schulter. „Nein, ein Alter!“, gab Kai zurück und streifte den Arm des Schülers ab. „Guter Witz! Nein, mal ehrlich! Bist du ein Neuer oder nicht?“, fragte der junge Russe. „Ich hab es dir eben schon gesagt. Ich bin ein ehemaliger Schüler. War das verständlicher? Jetzt lass mich in Ruhe.“ Kai ging weiter, ohne den Jungen eines weiteren Blickes zu würdigen. „Hey, wo willst du hin?“ Kai blieb genervt stehen. „Zu Boris.“, sagte er. „Zum Master? Ach komm! Was willst du denn bei dem? Was hat der alte Sack, was ich nicht hab?“ Der Junge kam dichter. Kai schwieg und dachte nach. Irgendwie musste er innerlich lachen. Der Kleine vor ihm hatte Recht. Boris hatte nichts, was er nicht auch hatte, außer- „Macht. Leider Gottes hat er die. Du hast sie nicht und jetzt zieh Leine oder es knallt.“, sagte Kai. Dass er Boris Macht zugestehen musste, war ihm widerwärtig und die Anmache des kleinen Russen erst recht. Der Junge lachte. „Wo hat der Macht?“ Kai ging weiter, ignorierte ihn einfach. Zumindest, bis er dessen Hand an seinem Hintern spürte. Reflexartig hob er die Hand und dann klatschte es auch schon laut. Im selben Moment lag der Jüngere der beiden im Schnee. Entsetzt starrte Kai ihn an, der Blick des Jungen war nicht anders. Sprachlos schaute der Kai an und entfernte sich dann fluchtartig. Seine Wange allerdings, die Kai mit voller Kraft erwischt hatte, leuchtete glutrot... Mit einem genervt klingendem Geräusch setzte er seinen Weg mit dem Piloten zur Abtei fort. Drinnen erwartete Boris ihn schon. „Ah! Kai Hiwatari! Sieh an, es zieht dich also zu­rück in heimische Gefilde?“, fragte er. „Oh ja sicher... Das hättest du wohl gern!“, fauchte Kai und wandte den Blick von ihm ab. Der wird auch immer scheußlicher! „Du kennst mich doch, Kai. Außerdem bist du hier doch immer willkommen. Fühl dich wie zu Hause.“, schleimte Boris. „Nie im Leben! Wovon träumst du nachts?“, gab Kai patzig zurück. Boris rümpfte die Nase. „Also schön, was willst du?“, zischte er. „Ich will wissen, was mit meinen Eltern passiert ist!“ Das fettige Gesicht seines Gegenübers zeigte einen gespielten mitleidigen Ausdruck. „Aber das hab ich dir doch erzählt. Sie sind bei einem Autounfall gestorben.“ Kai lachte hohl. „Ich bin kein kleiner Junge mehr! Sag mir die Wahrheit!“ „Das ist die Wahrheit! Du könntest übrigens mal ihr Grab besuchen gehen. Oder sollte ich eher Familiengrabstätte sagen?“, meinte Boris. „Familiengrabstätte?“ Wovon redet der Schleimbeutel?? „Ganz recht. Besuch deinen ehrenwerten Großvater Voltaire.“, sagte Boris. Die hochtrabende Achtung gegenüber seinem Großvater ließ Kai skeptisch dreinschauen. Ehrenwerter Großvater? Jetzt ist er übergeschnappt! Der wird tatsächlich alt!! ...Und senil... „Von mir aus! Wenn es denn unbedingt sein muss...“, maulte er. Kai wandte sich demonstrativ ab und setzte zum Gehen an. „Wenn ich nur wüsste, wo das ist? Du hast es mir ja nie gesagt, altes Scheusal!“, sagte er dann und sah Boris über den Rücken hinweg an. Dessen Gesicht war puterrot. Altes Scheusal???? Was erlaubt sich das Balg eigentlich? Grimmig wandte sich Boris der alten Trainingshalle zu und brüllte irgendwas Russisches hinein. Kurz darauf kam ein kräftig aussehender junger Mann heraus. Er hatte dunkelblondes Haar, das ihm etwas über den Nacken hinausging und eisig blaue Augen. Ups... Ich glaub, ich hab grad 'n Riesenfehler gemacht... Kai tat einen Schritt rückwärts. „Zeig ihm morgen den Weg zu den Gräbern der Hiwataris und Voltaires.“, sagte er brummig und schickte den Trainer wieder weg. Kai ließ sich mehr widerwillig in sein altes Zimmer einquartieren. Alles war noch genauso wie damals. Es hatte sich nicht viel verändert. Schlecht gelaunt ließ sich Kai auf die alte Matratze fallen, sprang aber sofort wieder auf. Eine Feder hatte ihn schmerzhaft in den Rücken gepiekst. „Shit!“, fluchte er und trat gegen das Bettgestell, das plötzlich bedrohlich wackelte. „Nicht das auch noch! Was ist das hier bloß für ein Saftladen geworden!“, fauchte er und brachte das Gestell zum Stillstand. Vorsichtig legte er sich wieder auf die Matratze, darauf bedacht, nicht die Feder zu erwischen. Seine Gedanken schweiften mehrere Jahre zurück. Mein Gott, hier hat das alles angefangen. Hier habe ich mein Schicksal entschieden... Ich wünschte, ich könnte zurückreisen und dem dummen kleinen Jungen sagen, was für eine wahnsinnige Entscheidung er treffen wird, was ihm passieren wird und ihn davor warnen, dass es ihm nicht passiert! Aber das geht ja nunmal nicht... Zu blöd. Ich würde alles dafür geben, wenn ich es rückgängig machen könnte. Wenn es doch nur ginge... Dann würde ich mit Tyson auf alle Fälle glücklicher sein. Und das will ich doch so sehr. Ich will wieder glücklich sein können, lachen können, lieben ... Stattdessen muss ich das alles neu lernen. Neu lernen, wie sich das anhört... als hätte ich im Koma gelegen und weiß nicht mehr wie das geht. Und an all dem ist nur eine einzige Person schuld! so und noch ein recht kurzes kappi, aber es bleibt spannend ^^ bitte wieder lieb sein ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)