Trinkgeld von Vampire-Hero ================================================================================ Kapitel 13: Herzklopfen ----------------------- Kapitel 12 – Herzklopfen „So gern ich noch hier geblieben wäre Morgan, so muss ich dennoch los. Zum Frühstücken bin ich selbst nicht gekommen, aber ich habe dir Essen bringen lassen“, erklärte William. „Der Essenswagen steht nebenan und wenn du fertig bist, sag unten bescheid, sie holen ihn dann wieder ab. Lass es dir schmecken Morgan und ich wünsche dir dann noch viel Spaß.“ William widerstand dem Drang, seinem Gegenüber einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu hauchen. Stattdessen drehte er sich abrupt um und verließ die Suite. Den Weg bis zu seinem Wagen, überquerte William erhaben, sicher und stolz. Mit einem Nicken wies er seinen Fahrer an, dass er losfahren konnte, ehe er die Trennwand hochfahren ließ und sein Lächeln verschwand. Tief atmete William die Luft ein und versuchte sich für die kommende Arbeit zu konzentrieren. Schließlich würde es für sein Image nicht gut sein, wenn der sonst so beherrschte und unnahbare Eisklotz, plötzlich ein seliges Lächeln im Gesicht hätte. Das bekam er auch nur, weil er... wenn er nicht unbedingt schon in Samuels Nähe war… ständig an seinen Engel denken musste. Zumal dieser heute mit seiner Nachthose bekleidet besonders reizvoll ausgesehen hatte. Auch wenn ihm diese Vorstellung sehr gefiel, fiel es dadurch dem älteren Mann noch schwerer seine Fassung zu wahren. Während Roger mit seinem derzeitigen Gefühlschaos zur Arbeit fuhr, hatte sich Samuel längst umgezogen. Mit seiner schwarzen Weste und einem weißen Hemd darunter, sowie einer schwarzen Hose, tat er sich etwas vom Essen auf einen Teller. Ordentlich setzte er sich an den Tisch im Wohnzimmerbereich und achtete darauf nicht zu kleckern. Im Gegensatz zu seiner eigenen Wohnung, war die Suite nicht mit einem einfachen Laminatboden ausgelegt, sondern mit einem teuren Teppich, den der Lockenkopf wahrscheinlich mit einem halben Jahresgehalt nicht wieder zurückzahlen konnte. Nachdem er fertig war, rief Samuel unten an und erklärte, dass er mit dem Essen fertig sei. Der Schwarzhaarige ließ es sich nicht nehmen und schob den Wagen auf den Hotelgang. Am liebsten hätte er den Wagen selbst in die Küche gebracht, da es für ihn ungewohnt war, bedient zu werden. Und das an einem Ort, wo er sich eigentlich um das Wohl der Gäste kümmerte, nicht umgekehrt. Allerdings wohnte er jetzt mit Roger in einer Suite, weshalb ihm gewisse Privilegien zustanden. Und auch wenn er diese voll auskosten könnte, beließ Samuel es vorerst bei dem Frühstück und machte sich lieber selber daran, zu arbeiten. Dafür wusch er sich zuerst die Hände und holte sich danach aus der hintersten Ecke des Badschrankes alle Utensilien, die er für seine Arbeit benötigte. Diese packte er in einen Eimer, welcher versteckt in einem Seitenschrank vom Flur stand. Dann ging er geradewegs in Rogers Schlafzimmer und fing dort an die dunklen Gardinen zur Seite zu schieben, ehe er die Fenster öffnete und Frischluft einließ. Kurz ließ er sich dabei den frischen Wind durch seine Haare wehen und über sein Gesicht streicheln. Da sein Aufgabengebiet sich einzig auf diese Suite beschränkte, richtete Samuel zuerst das Bett, schüttelte kurzzeitig die Kissen aus und legte diese ordentlich zurück. Sein Blick heftete sich auf das letzte Kopfkissen, worauf sich eine braune Strähne befand. Nichts ungewöhnliches, da Haarausfall nur normal war und wie es schien, war Roger noch nicht mal schwer davon betroffen. Einzig dieses eine Härchen hatte sich dorthin verirrt, woraufhin Samuel seine Hand ausstreckte und es vorsichtig aufhob. Verwirrt zog er seine Stirn zusammen, während er versuchte, das Haar zwischen seinen Fingern zu sehen. Allerdings war es sehr dünn, was die ganze Sache noch erschwerte und... Ein bestimmendes Klopfen holte ihn aus seiner Betrachtung und unbewusst löste Samuel seine Finger, weshalb ihm die Strähne entglitt. Gleich darauf ließ er sich auf den Boden sinken und versuchte im dichten Teppich etwas zu erkennen. Doch das Haar schien verschwunden zu sein. „Verdammt“, murmelte Samuel und Unmut machte sich in ihm breit. Er wusste nicht warum, aber irgendwie hatte ihn diese einzelne Strähne fasziniert. Ein leichtes Kribbeln war durch seinen Körper gezogen, was sich jetzt in leichte Panik verwandelt hatte. Ein Drang das bräunliche Haar zu suchen verstärkte sich, während er leicht besorgt den Boden absuchte. Nach einer kurzen Pause setzte erneut ein Klopfen ein. Die Tür, schoss es dem Lockenkopf durch den Kopf, weshalb er sich mit einem Seufzen erhob. Er würde nachher noch weiter suchen, zuerst hatte die Tür Vorrang. „Ich komme“, teilte Samuel der wartenden Person mit und ging geradewegs zum Flur. Es klopfte noch einmal, ehe es endgültig abbrach. Geduldig wartete die Person vor der Tür, bis der Schwarzhaarige da war und fragte: „Wer ist da?“ Schließlich durfte er nicht jedem die Tür öffnen, wenn es sich dabei nicht um William Roger direkt handelte oder einem Hotelangestellten. Immerhin hatte er die Verantwortung für die Suite übernommen, so konnte er, bestimmten Personen auch den Eintritt in die Suite untersagen. „Roomboy, Grand Hotel“, stellte sich der Mann hinter der Tür vor. Als Samuel die amüsierte Stimme auf der anderen Seite erkannte, öffnete er die Tür und begrüßte seinen Gegenüber fröhlich: „Guten Tag Robert. Was machst du denn hier?“ „Na was wohl, arbeiten“, erwiderte Robert schmunzelnd und hätte gern die Situation genutzt, um durch die dichte Haarpracht des anderen zu fahren. Er wollte sie mit seinen Fingern berühren, etwas was er bisher unterdrückt hatte, da der zierliche Lockenkopf sensibel war. Sobald man ihn berührte oder ausversehen anstupste, spannte sich der Jüngere sofort an. Etwas was Samuel dann immer mit einem gezwungenen Lächeln überspielen wollte. Robert hatte erst später bemerkt, dass sein Freund jede Berührung erst misstrauisch abwog. Es war beinahe so, als befürchtete Samuel ihm könnte allein ein normaler Handschlag bei einem Morgengruß gefährlich werden. Zuerst war Robert dadurch leicht gekränkt gewesen, da er nun weniger gefährlich aussah, als der Glöckner von Notre Dame und… … er sollte diese Gedanken nicht mehr hegen. Schließlich hatte er ja Schluss gemacht, wie er sich innerlich ermahnte. Robert wollte in dem jüngeren Mann lediglich seinen Freund sehen, damit es nicht noch komplizierter für ihn und den Schwarzhaarigen wurde. Was allerdings leichter gesagt war als getan, denn genauso gut könnte man einen Alkoholiker in eine Bar setzen und von ihm verlangen Milch zu trinken. „Tag Sammy, schön dich wiederzusehen“, fuhr Robert dennoch gefasst fort. „Nachdem du einzig für dieses Zimmer eingeplant wurdest, habe ich dich nicht mehr gesehen.“ „Mhm stimmt und es tut mir Leid Robert“, meinte Samuel verlegen. Er war wirklich überstürzt hierher aufgebrochen und hatte sich nicht Mal bei seinem Freund gemeldet. Dabei überkam ihn ein schlechtes Gewissen, während er mit treudoofen Hundeaugen zu dem älteren Jungen aufblickte. „Ach was, ist ja halb so schlimm“, winkte Robert mit einem aufmunternden Lächeln ab. Schließlich bekam er auch weiterhin die Gelegenheit, seinen Freund sehen zu dürfen und wenn es sich nur um geschäftliche Sachen handelte. „Übernimmst du jetzt meine Räume?“, wollte Samuel wissen und versuchte leicht das Thema zu wechseln. Robert bemerkte, wie sein Gegenüber ihn schüchtern ansah und konnte jetzt nicht anders, als zu Grinsen. Sowieso konnte er diesem reizvollen Körper mir diesen erhitzen Wangen, die gut zu seinen scheuen Augen passten und ihn jedes Mal schwach werden ließen, nie etwas abschlagen, weshalb er darauf einging und Samuels Frage beantwortete. „Nicht ganz, ich habe sie mir mit Peter und Rita aufgeteilt.“ Allerdings hatte er darauf bestanden, dass William Rogers Zimmer unter seinen Bereich fiel. So hatte er mehr oder weniger einen Grund, den süßen Lockenkopf aufsuchen zu können. „Alles andere ist wie gehabt. Wir reinigen das Bad, kümmern uns um die Betten und das die Wäsche ausgewechselt wird. Einzig zu dieser Suite gibt es eine zusätzliche Anweisung, wir sollen das Zimmer hier nicht aufräumen und lediglich die dreckige Wäsche und den Müll abholen, wenn welcher vorhanden ist.“ „So, dann ist es ja gut, dass du da bist. Ich hätte da ein paar Handtücher, die ausgetauscht werden müssten und der Beutel vom Mülleimer ist auch voll.“ Damit tauschte Robert die benutzten Sachen aus und wechselte die volle Mülltüte, gegen eine Leere aus, während Samuel die Zeit nutzte, um den Badspiegel sauberzumachen, über das Waschbecken und die Badewanne Sprühschaum zu verteilen, bevor er diesen mit einem Lappen verteilte und später mit einem feuchten Lappen wieder abwischte. Diese Methode verlieh dem Bad nicht nur Glanz, sondern auch Duft. Samuel zumindestens hatte das Gefühl an einer frischen Quelle zu stehen, während ihn Rosenblüten umgaben. Dann wusch er kurz die Lappen aus und legte sie zum trocknen über den Eimer, welchen er hinter die Badtür stellte. Solange diese offen stand, würde man den Putzeimer nicht sehen, weshalb Samuel zufrieden das Bad verließ. Robert kam gerade aus Samuels Schlafzimmer, ohne einen Müllbeutel, dafür aber mit leicht gesenktem Blick. „Ähm ich denke das war dann alles Sammy. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag“, sprach Robert zu ihm und machte sich dann auch gleich auf den Weg zu seinem Putzwagen. Er hatte einen Koffer in dem Zimmer gesehen und wie er es sich gedacht hatte: Samuel würde nicht nur für diesen Mann und der dazugehörigen Suite arbeiten, sondern auch hier leben. Dabei überkam Robert das Gefühl, als sei er ein Eindringling, der sich einfach in das Leben seines Freundes einmischte. Was ja zum Teil auch stimmte, aber nur weil er sich noch innerlich an den Jüngeren klammerte. Samuel begleitete ihn freundlich bis zur Tür und verabschiedete sich lächelnd von ihm: „Tschüs Robert. Wir sehen uns sicherlich bald wieder.“ „Ja, bestimmt“, meinte Robert nickend, ehe er den Putzwagen weiterschob. Sein Herz klopfte immer noch aufgeregt und er wusste, dass man Gefühle nicht so einfach ausstellen konnte, wie einen Fernseher. Es brauchte Zeit und auch wenn es nicht gerade der beste Weg war, so wollte Robert dennoch jeden Tag vorbeikommen und nach Samuel sehen. Sich vergewissern wie es ihm ging und ob Roger dem süßen Lockenkopf gut tat. Soweit er es aus Samuels Reden wusste, hatten die beiden einen weniger angenehmen Start gehabt, andererseits hätte er eine gewisse Anspannung bei dem anderen bemerkt, müsste er wirklich mit solch einem unmöglichen Mann wie Roger zusammenwohnen. Was die ganze Sache noch chaotischer machte. Denn sollte er in dem Braunhaarigen nur einen aufdringlichen Gast sehen oder einen Mann, welcher wirklich Interesse an seinem Freund gefunden hatte? Letzteres wäre ihm lieber, da der Schwarzhaarigen nicht noch mehr Enttäuschung gebrauchen konnte. Allein deshalb würde er jeden Tag vorbeikommen, um ein Auge auf den Jüngeren zu haben und ihn notfalls zu beschützen, so wie er es sich immer geschworen hatte, als Samuel ihn in einem schwachen Moment seine verletzliche Seite preisgegeben hatte. Und je öfters er sich die Worte auf dem Mund zergehen ließ… für Samuel ein guter Freund zu sein… umso entschlossener wurde er und sein altes Lächeln kehrte zurück. Mit diesem hielt er vor der nächsten Zimmertür an und klopfte. Nachdenklich blickte Samuel dem anderen Mann nach, ehe er sich umdrehte und damit beginnen wollte, seine Koffer auszupacken. Allerdings ging der Schwarzhaarige noch einmal ins Schlafzimmer wo er zuerst die Fenster schloss und es sich nicht nehmen ließ den Boden noch einmal zu untersuchen. Doch die braunhaarige Strähne blieb verschwunden, weshalb er sich etwas enttäuscht erhob. „Egal“, versuchte sich Samuel schwach einzureden und machte sich stattdessen auf in seine eigene Räumlichkeit zu gehen. Dabei ließ er immer wieder seinen Blick zurückfallen und sah direkt in Rogers Schlafzimmer. Wie ein Magnet wurde er davon angezogen, beziehungsweise von jener Strähne, die in ihm eine solch starke Faszination ausgelöst hatte. Etwas was er selber nicht verstand und ihn dennoch erröten ließ. --- William hatte sich extra beeilt, um heute nicht zu lange zu arbeiten. Es war das erste Mal gewesen, dass er es kaum erwarten konnte, nach Hause zu fahren, wo er von seinem schönen Engel begrüßt werden würde. So zumindest stellte es sich der schwarzhaarige Mann vor, als er mit dem Lift zu seiner Suite hochfuhr. Mit einem seligen Lächeln und einem warmen Gefühl nach Hause zu kommen, obwohl er nur als Gast in einer Suite lebte, machte ihn glücklich. Glücklich in dem Punkt, nicht mehr alleine zu sein und jemanden zu haben, der den ganzen Tag auf ihn und seine Rückkehr wartete. Dass es Morgan war, dessen bezauberndes und scheues Lächeln er sehen durfte, bevor er zur Arbeit ging und wenn er am späten Nachmittag wiederkam, waren nur kleine Beispiele, die ihn zufrieden machten. Es war anders, als wenn er seine leere und dadurch kühle Wohnung betrat. Wenn er abends in Gesellschaft aß, um nicht das Gefühl zu haben, dass ihm etwas fehlte. Und wenn er alleine im Bett lag, fragte er sich, wieso seine rechte Betthälfte leer war. Und dann war Morgan in sein Leben getreten und hatte ihm all diese Leere genommen. Er füllte etwas in William aus, was er sich bisher nur unbewusst gewünscht hatte. Doch jetzt wo er es wirklich fühlte und sein Körper sich ganz auf seinen Engel fixierte, konnte und wollte William nicht mehr die Nähe des anderen Mannes missen. Wenn es auch bedeutete, dass sie nur ein Gast und Angestellten Verhältnis führen würden, wäre ihm das lieber, als ganz auf seinen begehrenswerten Roomboy zu verzichten. Im Gegenteil, er würde sogar versuchen, sich auf Morgan einzustellen und ihm langsam näher zu kommen. Dann würde er versuchen ihn ebenso das Herz zu stehlen, wie dieser es bei ihm bereits getan hatte und dann... … nun das würde er dann sehen. Zuerst einmal wollte er ins Zimmer und nicht den gesamten Abend mit einem starren Blick eine Tür anstarren. So riss sich William zusammen, holte seinen Schlüssel heraus und öffnete die Suite. Dann trat er in den dunklen stillen Flur ein. Mit nervös klopfendem Herzen trat William ganz ein und Schloss hinter sich die Tür. Er spürte wie sich etwas in ihm zusammenzog und er fragte sich, ob Morgan weg war. War das mit dem Frühstück etwas zu dick aufgetragen gewesen? Hatte er seine Zuneigung etwas übertrieben? Und wieso schmerzte seine Brust? William viel es immer schwerer Luft zu holen, während er sich verkrampft an die Brust fasste. Dabei gab es kaum etwas, was ihn wirklich aus der Bahn warf. Doch die Vorstellung alleine zu sein, wobei er noch nicht mal in den Genuss kam einen gemütlichen Abend mit seinen Engel verbacht zu haben, schmerzte. Ein Türklappen und hektische Schritte, die sich ihm schnell näherten, vertrieben seine düsteren Gedanken und ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht, als er freudig seinen Roomboy sah, welcher mit erhitzen Wangen und knappen Atem vor ihm stehen blieb. „Guten Abend Roger“, empfing ihn Samuel abgehakt und brachte dennoch ein freundliches Lächeln zustande. Höflich nahm er seinem Gegenüber den Mantel ab, welchen er an einem Haken aufhängte. „Entschuldige dass ich nicht gleich kam, ich habe mich so in das Auspacken vertieft, dass ich die Tür nicht hörte.“ „Guten Abend Morgan“, erwiderte Roger und folgte dem Jüngeren ins Wohnzimmer. Dabei konnte er ein erleichtertes Lächeln nicht zurückhalten, während der Druck in seiner Brust nachließ und er normal zu Atem kam. „Es ist schön zu sehen, dass du bleiben wirst. Ich hoffe du hattest einen angenehmen Tag?“ „Äh ja, ich habe aufgeräumt und zwischendurch was gegessen, bevor ich dann meine restlichen Sachen ausgepackt habe.“ Während des Erzählens lief Samuel rötlich an, da ihm diese Aussage recht peinlich war. Schließlich kam das nicht annähernd an das ran, was Roger täglich tat. Vielleicht lag es ja daran, dass er sich mit dem vielen Bürokram nicht auskannte, zudem ihm sein eigentlicher Job Spaß machte. Er fühlte sich nur gerade neben Roger unbedeutend und naiv. Was wohl daran lag, dass er genau das war. „Aber das ist nicht so interessant. Haben… hast du vielleicht Hunger? Möchtest du zu Abendessen?“ erkundigte sich Samuel und versuchte beschämt das Thema zu wechseln. „Essen hört sich gut an“, ging William darauf ein und löste derweil seine Krawatte. Er hatte fasziniert beobachtet, wie Samuel beschämt den Kopf gesenkt hatte, um die Röte in seinem Gesicht zu verbergen. Dennoch hatte er einen ausreichenden Blick darauf erhaschen können, um ihm ein amüsiertes Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sein Engel war wirklich süß und unglaublich sensibel. Etwas, was er umso mehr an dem anderen Mann schätzte. „Ich zieh mich nur kurz um, dann können wir los. Wenn du möchtest Morgan, dann kannst du dir auch etwas Bequemeres anziehen, schließlich hast du genug für heute gearbeitet“, meinte William und ging rüber ins Schlafzimmer. Da Samuel noch seine Arbeitsklamotten trug, war er mit Rogers Vorschlag einverstanden, als er in sein Zimmer verschwand, ehe er seine Sachen ablegte und sich umzog. Hinterher trafen sich beide Männer etwas erfrischt und neu bekleidet im Wohnzimmer wieder. Samuel hatte nun statt seines schwarz weißen Outfit, eine dunkelblaue Jeans an und trug dazu ein kurzes, bläuliches Hemd. Er hatte versucht sich Roger anzupassen und hatte lediglich diese Kombination gefunden, welche dafür geeignet war. Dieser hatte eine schwarze Hose mit einem weißen, langärmeligen Hemd ausgesucht, wobei die ersten beiden Knöpfe offen standen und ihm etwas Lässiges verliehen. Seit William die Krawatte nicht mehr trug, fühlte er sich gut, da er nicht mehr das Gefühl hatte zu ersticken. Seine Laune hob sich, als er seinen bezaubernden Engel betrachtete. Eine nette Kombination, wie William fand, zudem es ein leichtes für ihn wäre, dem Jüngeren das Hemd vom Körper zu reißen. Doch beließ er es nur bei dem Gedanken und führte stattdessen seinen süßen Roomboy heraus in den Gang. „Ähm Ro… Roger der Fahrstuhl war aber in die andere Richtung“, wies Samuel seinen Begleiter zaghaft daraufhin. Roger blickte mit einem geheimnisvollen Lächeln zu dem Jüngeren und antwortete: „Ich weiß.“ Damit gingen sie stumm weiter, während Samuel leicht verwirrt die Stirn zusammenzog. Wohin wollte Roger eigentlich? Wenn der ältere Mann Lust hatte die Treppe zu benutzen, dann liefen sie dafür auch in die falsche Richtung. Hier gab es bloß noch die anderen Hotelzimmer und... Nein, verbesserte sich Samuel mit einem Kopfschütteln. Das war nicht möglich, Roger konnte unmöglich dahin gehen. Immerhin war dieser Ort nur für besondere Anlässe gedacht, zumal man noch die Genehmigung vom Chef, Mr. Hudson, brauchte. Er achtete penibel darauf, dass niemand unbefugtes diesen Bereich betrat, zumal Samuel sich selbst etwas schäbig und unwohl fühlte. Schließlich passte er dort noch weniger rein, als gestern abend beim Abendessen. Doch als Roger ihn sicher zu einem abgesonderten Bereich führte, wo ein paar Blumen aufgestellt waren, vielseitige Gemälde an den Wänden hingen und zwei Männer in Schwarz gekleidet den Eingang vertraten, gab es für Samuel keine Zweifel. Roger wollte tatsächlich dorthin und ließ ihn wiedereinmal unglaublich nervös werden. „Guten Abend die Herren“, wurden sie von einem der Männer begrüßt, welche keine Gefühlsregung im Gesicht zeigten. Damit traten die beiden Wächter zur Seite und ließen einen grinsenden William, mit seinem verblüfften Roomboy durch. Lächelnd hatte er mitbekommen, dass Samuel schon eine Ahnung hatte, wohin es ging. Bei dem überraschten Gesicht des Jüngeren, war er ganz auf seine Kosten gekommen, dann hatte sich die Vorbereitung gelohnt. Und wenn sein süßer Roomboy jetzt schon überrumpelt war, tja dann musste er ihn nachher wohl stützend zur Seite stehen, damit er bei dem eigentlichen Ereignis nicht völlig umkippte. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)