I died in your arms... von Zyra (Seto x Kezia) ================================================================================ Kapitel 1: I died in your arms... --------------------------------- Hi Leute! Hier ist etwas Kleines für Zwischendurch! Dieses Mal allerdings ein Two Shot! Die FF widme ich ! Hab dich ganz doll lieb! Ich hoffe, dass sie dir ganz besonders gefällt! Aber auch allen anderen, viel Spaß beim Lesen! LG Kyra --- I died in your arms ... Er hörte nur das Rasen seines Herzens, das Rascheln seines Atems, das Flattern seines Mantels im Wind und das Platschen, das er und seine Verfolger verursachten, wenn sie in eine der viele Pfützen traten, die große Teile der Gassen bedeckten. Was hatte ihn nur gerissen, dass er sich zu Fuß auf den Weg nach Hause gemacht hatte? Ach ja, wie hatte er das vergessen können: irgendein Idiot hatte versäumt ihm mitzuteilen, dass sein Chauffeur sich heute Mittag krank gemeldet hatte und irgendein anderer Loser war nicht auf die Idee gekommen, dass es ganz sinnvoll wäre, Ersatz zu organisieren. War er denn nur von unfähigen Luschen umgeben? Eins stand fest, es war dringend mal wieder notwendig einige Leute zu feuern. Aber jetzt sollte er wohl erstmal seine Beine in die Hand nehmen und zu sehen, dass er diese widerlichen Typen loswurde! Sonst würde aus seiner Generalüberholung in Sachen Personal nichts werden. Denn mit diesen Kerlen war nicht zu Spaßen, dass hatte er sofort gemerkt - auch wenn er nicht genau sagen konnte warum - sie waren gefährlich. Also legte er noch einmal etwas an Tempo zu – noch hatte er seine Grenzen nicht erreicht. Doch bald würde das so weit sein, das sagte ihm sein Körper bei jedem seiner Schritte. Dennoch, er wäre nicht Seto Kaiba, wenn er diese Widerlinge nicht irgendwie loswerden würde. Das wäre doch gelacht, dachte er und bog in eine andere Gasse ein. Nicht mehr lange und er hätte es geschafft. Ein Grinsen schlich sich auf sein von Anstrengung gezeichnetes Gesicht. DIE würden ihn ganz bestimmt nicht fang... Kaiba hatte diesen Gedanken noch nicht beendet, als ihn etwas hartes, schweres ihm Rücken traf und ihn zu Boden warf. Mit einem nicht gerade sanften Aufprall landete er im Dreck. Na herrlich, dachte er ironisch und versuchte sich aufzurappeln. Dabei musste er feststellen, dass seine Situation noch schlimmer war als er geglaubt hatte. Diese verdammten Bastarde hatten nichts nach ihm geworfen! Einer von ihnen hatte sich auf ihn gestürzt. Wie kann das sein?, schoss ihm durch den Kopf. Die Schritte waren doch noch so weit entfernt gewesen. Anscheinend ja nicht. Sonst würde ihm niemand ein Knie in den Rücken drücken und es würde ihm definitiv auch niemand seine Arme auf dem Rücken verdrehen. „Sehr gut, Joshi!“, sagte eine dunkle – in seinen Ohren einfach nur abscheuliche - Stimme. „Danke Boss“, erwiderte der Typ, der ihn festhielt und zog ihn dabei unsanft auf die Beine. „Lass mich los, du kleiner Scheißer!“, fuhr Kaiba ihn wütend, dennoch beherrscht, an. Der¬¬ Jungunternehmer spürte, wie sein Kopf am Kinn hochgerissenen wurde. Pechschwarze Augen starrten ihn an und er warf einen eiskalten Blick zurück. Kampflos aufgeben kam überhaupt nicht in Frage! „Fass mich nicht an!“, zischte er. „Vorlautes Mundwerk, aber dennoch ein richtiger Leckerbissen!“ Alles um sie herum brach in schallendes Gelächter aus. Und kurz nachdem der ‚Boss‘ diese Worte ausgesprochen hatte, beugte er sich zu Kaiba hinunter und bevor dieser noch irgendetwas sagen konnte, spürte er ein schreckliches Brennen an seinem Hals. Dann ging alles furchtbar schnell. Selbst wenn Kaiba nicht halbbetäubt von den Schmerzen gewesen wäre, hätte er es nicht verfolgen können. Aber nun bekam er nur ein leises Surren mit, so als ob etwas durch die Luft flog, und laute Schreie. Er fiel vorneüber, wurde aber vor dem Aufprall bewahrt. Zwei schlanke Arme fingen ihn sanft auf. Unnatürlich laut hörte er den Atem seines ‚Retters‘ an seinem Ohr, dafür drangen dessen Worte nur wie durch einen Schleier zu ihm durch. „Tut mir Leid, mein Süßer“, sagte eine helle, liebevolle - irgendwie seltsam bekannte - Stimme und er spürte ganz deutlich, wie sich eine Hand in seinen Haaren vergrub. „das wird jetzt etwas wehtun!“ Wieder begann sein Hals, von genau der gleichen Stelle ausgehend, fürchterlich zu brennen. Doch irgendetwas war anders. Es war mehr als nur unangenehm, aber auf der anderen Seite fühlte er eine unglaubliche Wärme in sich aufkommen und dieses Gefühl war einfach nur unglaublich schön. Plötzlich verschwand der Schmerz so schnell wie er gekommen war. Und Kaiba fühlte sich nur noch kraftlos. Was ist das nur, dachte er erschöpft. Nochmals hörte er die liebevoll Stimme ganz dicht an seinem Ohr: „Jetzt gehörst du mir!“, flüsterte sie. Danach wurde alles um ihn herum schwarz. Als Kaiba wieder zu sich kam, lag er in seinem Bett. Er blinzelte einige Male verwirrt. Irgendwie hatte er etwas anderes erwartet. Nur was? Plötzlich tauchten Erinnerungen vom letzten Abend in seinem Kopf auf. Aber Moment! Das war wohl eher ein Alptraum gewesen. Denn mal ehrlich: Diese ‚Erlebnisse‘ waren doch einfach nur unrealistisch! Und davon mal abgesehen: Sollte er sich – nur mal angenommen, er hatte das nicht nur geträumt, was natürlich total absurd war – dann nicht so richtig dreckig fühlen? Immerhin war er ohnmächtig geworden und das kam nun wirklich nicht oft im Leben eines Seto Kaibas vor. Aber das tat er nicht. Eher im Gegenteil! Kaiba hatte das Gefühl noch nie so gut geschlafen zu haben, wie in der letzten Nacht. Er fühlte sich mehr als wach und strotzte nur so vor Energie! Diese Geschehnisse konnte unmöglich wirklich passiert sein, schloss er. Kaiba rieb sich gerade Gedankenversunken seinen - komischerweise etwas kribbelnden – Hals, als der Wecker auf dem Nachtisch zu klingeln begann. Wie angewurzelt blieb er liegen und sein Gesicht wurde etwas blass. Schon im nächsten Moment war er – es hatte etwas Panisches - aus dem Bett gesprungen und rannte wie von der Tarantel gestochen ins Bad. Nebenbei hatte er auch noch dem nervenden Wecker eine übergebraten. Jetzt fragte man sich natürlich, was ihn so in Aufruhe versetzt hatte. Nein, es war nicht das plötzliche Klingeln des Weckers gewesen und er hatte auch keine Angst zu spät zur Schule zu kommen. Viel mehr hatte er etwas an seinem Hals erspürt. Der Blick in den Spiegel bestätigte seine Vermutung. Eine Bisswunde! Und zwar genau an der Stelle von der in seinem Traum diese fürchterlichen Schmerzen ausgegangen waren. Irritiert starrte Kaiba sein Spiegelbild an. Erstens stellte er erfreut fest, dass er jetzt, wo er ausgeschlafen war, doch tatsächlich noch besser aussah, als sonst. Und zweitens fragte er sich natürlich, ob das alles vielleicht doch mehr als ein Traum gewesen war? Aber konnte das sein? Nachdenklich strich er mit seiner Zunge über seine Eckzähne – sie waren ganz normal. Verdammt, was denk ich da für einen Quatsch, schallte er sich im nächsten Moment. Kopfschüttelnd stellte er sich unter die Dusche. Dennoch tauchte immer wieder ein Wort in einen Gedanken auf. Vampir. Diese gelegentlichen Gedanken verfolgten Kaiba immer noch, als er schon längst in der Schule saß und an seinem Laptop einige Dinge, die er gestern nicht mehr fertig bekommen hatte, für die Firma auserarbeitete. Er konnte sich nicht recht konzentrieren – was natürlich auch mit der ständigen Frage „Traum - ja oder nein?“ zu tun hatte. Wieder einmal fasste er sich an die Stelle des Pullovers, unter der die Bissstelle verborgen lag. Wenn du wissen willst, was gestern Abend passiert ist, komm in der ersten großen Pause aufs Dach. Ungläubig hielt er inne. Hatte er das geradeeben wirklich gehört? Er schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein. Aber...? Im Grunde konnte ihm das Ganze ja egal sein. Er ging jede große Pause aufs Dach. Heute würde er das auch tun und er war sich ziemlich sicher, dass er dort – wie sonst auch – niemanden vortreffen würde. Das stellte sich als Irrtum heraus. Schon als er die Treppe zum Dach hinaufstieg, schallten ihm laute Stimmen entgegen. „Du hast was?“ „Du hast mich schon richtig verstanden, Njal!“ „Sag mal bist du wahnsinnig?“ „Nein bin ich nicht! Ich konnte nicht anders. Er ist mein Bjejou!“ „Dieser Kerl? – Klar, warum auch nicht? Ich meine, er ist eiskalt und behandelt seine Mitmenschen wie den letzten Dreck. Das sind ja genau die Vorstellungen, die man von seinem Bjejou hat!“ „Das ist nicht komisch! Ich weiß ganz genau, was ich fühle.“ „Du irrst dich. Er…“ Kaiba trat aufs Dach hinaus und sofort verstummten die beiden hitzig Debattierenden. Warum hatte er nur das Gefühl, dass sie über ihn gesprochen hatten? Genau: Sie hatten über ihn gesprochen! War ja unverkennbar gewesen. Er wusste, wer die beiden waren. Das Mädchen, das gerade grinsend auf ihn zu kam, hieß Kezia, wenn er sich recht erinnerte. Jedenfalls war sie eine Klassenkameradin von ihm. Allerdings hatte er ihr noch nie sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Trotzdem wusste er, dass der Junge, der lässig an einem der Metallgitter lehnte und ihn wenig erfreut musterte, ihr großer Bruder war. „Seto, schön, dass du gekommen bist!“, sagte Kezia und fiel ihm um den Hals. Wie angewurzelt blieb er stehen. Er kannte diese Stimme. Und das nicht nur vom Unterricht. In seinem Traum, oder was auch immer es gewesen war, hatte er sie auch gehört. Als diese Information in seinem Hirn angekommen war, löste er sich aus seiner Starre und schubste sie mit einem kräftigen Ruck weg. Wohl etwas zu kräftig, denn sie landete fünf Meter von ihm entfernt auf ihrem Hintern. „Was soll der Quatsch?“, fuhr er sie an. Warum hatte er nur das Gefühl, dass in letzter Zeit nicht alles so lief, wie er es sich wünschte? Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, schloss sich eine Hand um seinen Hals und drückte ihm die Luft ab. Ungläubig starrte er in die bernsteinfarbenen Augen von Kezias großem Bruder, der plötzlich, wie aus dem Nichts, vor ihm aufgetaucht war. Wie hat er das gemacht, fragte sich Kaiba. „So Junge, jetzt hör mir mal gut zu. Ich bin nicht glücklich darüber, dass du nun einer von uns bist. Das kann ich allerdings nicht ändern. Aber eins sag ich dir, wenn du dich nicht an die Regeln hältst und dir der nötige Respekt fehlt, dann mach ich dir dein Dasein auf diesem Planeten zur Hölle.“ „Njal, jetzt übertreib nicht. Er weiß doch noch nicht Bescheid!“, rief Kezia säuerlich. Ohne ein weiteres Wort ließ Njal Kaiba los. Dieser schnappte erst mal nach Luft. Doch dann stellte er verwundert fest, dass er überhaupt keine Atemnot gehabt hatte. Komisch. „Warum atmest du?“, fragte Njal. Was war das den für eine dumme Frage? Irgendwie waren die beiden nicht ganz dicht. „Dumme Frage. Um zu leben“, sagte Kaiba bestimmt. „Nein. Es gibt viele Gründe, aber genau deswegen nicht!“ Ist der jetzt völlig verrückt geworden, fragte sich der junge Firmenchef. Er blickte Njal verächtlich an und wollte gerade zu einer spöttischen Antwort ansetzen, als sich Kezia wieder einmischte: „Seto, er hat Recht“, sagte sie bestimmt. „Seitdem ich dich gestern Abend gebissen habe, bist du nicht länger ein Mensch. Du bist jetzt ein Vampir.“ Da war es wieder dieses Wort. Das Alles war doch einfach nur absurd. Die ganze Situation. Eigentlich sollte er jetzt kommentarlos gehen. Mit solchen Spinnern wollte er nichts zu tun haben. Dennoch blieb er, brach aber in schallendes, höhnisches Gelächter aus. „Okay, ihr beiden Quatschköpfe“, sagte er nach einigen Minuten, „wo ist die versteckte Kamera?“ Njal, der ihn während seiner Lachattacke die ganze Zeit mit wachsender Wut beobachtet hatte, platzte jetzt endgültig der Kragen. Abermals drückte er ihm die Luft ab. „So du Klugscheißer“, zischte er. „Dann beantworte mir doch mal eine Frage: Wenn du wirklich ein Mensch bist, warum leidest du nicht an dem Sauerstoffmangel? Na?“ Er hat Recht, schoss es Kaiba durch den Kopf, ich merke nichts! Sein Körper zeigte keine Mangelerscheinungen. Njal hätte genauso gut seinen Arm festhalten können, er hätte genauso viel gespürt. Die Hand um seinen Hals verschwand. „Siehst du Seto“, sagte Kezia erklärend, „du brauchst nicht mehr zu atmen. Du tust es aus Gewohnheit und wir tun es um nicht aufzufallen. Das was wir sind, ist schwer zu beschreiben, aber sagen wir mal die Bezeichnung ‚Lebende Tote‘ trifft es ganz gut.“ Ungläubig schüttelte Kaiba den Kopf. Das konnte doch gar nicht wahr sein! In was für einen Quatsch war da jetzt wieder rein geraten. „Ihr seid doch nicht mehr ganz dicht!“, sagte er nach einem Moment. „Seto“, erwiderte Kezia und griff dabei nach seiner Hand. „Ich kann mir vorstellen, dass das nicht leicht zu verstehen ist. Wäre ich nicht schon als Vampir zur Welt gekommen, ich würde es vermutlich auch niemanden glauben. Aber vertrau mir, es ist die Wahrheit. Und spätestens heute Abend wirst du das auch merken.“ „Mädchen, du redest den totalen Nonsens!“ Mit diesen Worten verschwand Kaiba. Er glaubte ihr kein Wort. Das alles war absurd. Einfach nur absurd. Dass es allerdings wohl doch der Wahrheit entsprach, musste er sich noch am selben Tag eingestehen. Der Moment des Einsehens kam, wie Kezia gesagt hatte, am Abend. Kaiba hatte, nachdem er mit seiner Arbeit fertig war, noch Gedankenversunken an der großen Fensterfront seines Büros gestanden und nach draußen gesehen. Der Anblick war nicht mehr so gewesen, wie noch am Tag zuvor. Im ersten Moment erschrocken hatte er festgestellt, dass er jeden Menschen, jedes Auto, jedes Geschäft, einfach alles, was nicht irgendwie verdeckt wurde, so genau erkennen konnte, als wäre es Tag und er stände direkt daneben. Es war einfach nur umwerfend. Er musste zugeben, dass ihm diese Fähigkeit gefiel. Sehr sogar. Kaiba gestand es sich ja nicht gerne ein, aber wie es aussah hatte Kezia recht gehabt. Noch viel weniger gefiel ihm die Tatsache, dass er jetzt wohl ihre Hilfe brauchte. Er musste erfahren, was er sonst noch alles konnte – oder vielleicht noch erlernen konnte. Außerdem wusste er nicht, ob es Gefahren gab. Er wollte kein Risiko eingehen. Das wäre in seiner Position, als Firmenchef, einfach nur dumm. Also kramte er aus seiner Schultasche den Zettel hervor, den Kezia ihm im Unterricht noch gegeben hatte. „Falls du es dir doch noch anders überlegst“, hatte sie gesagt. Kaiba hatte die Karte nicht weggeschmissen. Im Nachhinein fragte er sich ernsthaft warum, war aber dennoch froh, es nicht getan zu haben. Denn auf dem kleinen unscheinbaren Papier stand ihre Adresse. Der Ort, an dem er mehr erfahren würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)