Oh Mann, Ryoga! – Eine schamlose Parodie. von Deepdream ================================================================================ Kapitel 11: Voll von der Rolle. ------------------------------- Ein Gruppe Tauben trieb gemächlich durch die Lüfte. Sie tauschten sich dabei heiter und gackernd über luktrative Rastplätze und die steigende Qualität der Futterkörner aus. Geschmeidig bewegten sich die Vögel in einer Geschwindigkeit dahin, die sich nur mit einem Schlagwort erklären ließ: Instinkt. Dumm nur das aller Instinkt nichts nutzt, wenn die Regeln der Natur von außergewöhnlichen Kampfsportlern mit leidlich mehr Kraft als Verstand gerne mal über den Haufen geworfen werden. So schlug Taube #4 ein letztes Mal mit ihren hellgrauen Flügelchen, lauschte dem Raunen des Windes und prallte sodann geräuschvoll in eine der berüchtigsten Gestalten Nerimas hinein. Es war eine durch und durch weibliche Ranma Saotome, ihres Zeichens Teufelin zweiter Klasse und eingepackt in eine gewagte Lederaufmachung. Während die Taube also einen zweiten Flugmodus ausprobierte – Sturzflug genannt –, setzte besagtes nicht gänzlich weibliche Wesen ihren Weg fort. Schreiend und lärmend und Federn spuckend. … <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Oh Mann, Ryoga! II – Einfach nur göttlich. <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Kapitel 11 – Voll von der Rolle… <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Die Charaktere gehören mir nicht, sie gehören Rumiko Takahashi. Da ich weder weiblich noch kleinwüchsig bin, schließe ich, dass sie mir auch nie gehören werden. <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> … Nerima. Das ist kein Ort, an dem Ordnung herrscht. Herrgott, jeder Mensch mit dem Verstand einer angefahrenen Pferdebremse wäre schon längst umgezogen. Das lässt wiederum Rückschlüsse auf den IQ oder Überlebenswillen der Bewohner zu… Nichtsdestotrotz gibt es überall auf der Welt diesen hartgesottenen Menschenschlag. Manche leben unterhalb eines Vulkans und beschweren sich über die Kälte des Winters, andere verzehren Fastfood ohne den Rattenschwanz – mitunter sehr wörtlich – an Zutaten abzuprüfen. Es bleibt also festzuhalten: Nerima ist gefährlich und dessen Einwohner eigenartig. Einer dieser Einwohner teilte sich soeben den Luftraum mit der aufgebrachten Verwandtschaft der abgeschossenen Taube. „Hey, was is’n? Verdammt! Autsch! Nicht dort, nein, autsch!“ Ranma konnte ihr Pech wirklich nur verfluchen. So gesehen war ihr Pech sowieso ein Fluch und zwar nur einer von vielen. Manchmal fiel es ihr schwer zu bestimmen, von was sie mehr hatte. Verlobte oder Flüche? Na, vielleicht wusste ihr Vater die Antwort darauf… Unter ihren Füßen näherte sich die Erde, respektive der Dächerwald Nerimas. Wie ein Flickenteppich aus Blau, Rot und Braun schimmerten die Ziegel ihr entgegen und boten sich als Landeplatz an. Wer war sie, dass sie ein so großzügiges Angebot ausschlug? So wie sie es vor vielen Jahren von ihrem Vater gelernt hatte –- „Der Sprung ist kein Problem mein Junge.“ „Aber Papa, wo ist der Boden?“ „Unwichtig Sohn; und jetzt spring!“ – zog sie die Beine an. Kaum dass ihre Füße in Kontakt mit den Schindeln kamen, drückte sie die Beine durch und federte nach vorne. Schwungvoll katapultierte es sie über den Dachrand, woraufhin sie eine Luftrolle schlug und zielsicher auf der Straße aufkam. Was jeden normalen Mensch umgebracht hätte, bekümmerte Ranma nicht im Mindesten. Anstelledessen war sie tief in Gedanken – oder immerhin so tief wie Ranma Saotome in seiner Gedankenwelt versinken kann, circa knöcheltief also. „Schweinchen is’ aber sauer“, schmollte der Rotschopf und seufzte gepresst. In einer lässigen Geste warf sie ihren flackernden Zopf über die Schulter. Das Teil war zwar etwas ungewohnt, aber nachts sicher ungemein praktisch! Doch zurück zum Thema – Ryoga war sauer. Okay, dass war beileibe kein Neuzustand. Diesmal jedoch konnte sie die Beweggründe dahinter fast nachvollziehen. Schließlich wäre sie auch nicht wirklich glücklich, wenn ihr Machoweib im Jenseits wäre. Kein Wunder, Akane würde ihr sprichwörtlich die Hölle heiß machen... Trotzdem hatte Ryoga ihrer Meinung nach völlig überreagiert. 1. Hatte sie nur vorgeschlagen, kurz einen Happen zu vertilgen. Als Stärkung sozusagen. 2. Hatte sie instinktiv das Ucchan’s bestimmt; da wartete der wenigste Ärger auf sie. 3. Hatte sie Schweinefleisch empfohlen, da Okonomiyaki nur auf diese Weise schmeckte. Gedanklich schritt Ranma ihre Liste ab und entdeckte ein paar Kleinigkeiten, die vielleicht nicht ganz so taktvoll gewesen waren. Okay, zugegeben, streicht das. Sie hatte einen Öltanker ins Feuer geschippert. „Menno“, murmelte sie und sah sich in ihrer Umgebung um. Es war schon schwer genug die Lage des Tendo-Dojo zu bestimmen, allerdings selbiges bei Ryoga zu schaffen, glich einer Unmöglichkeit. „P-chan?“, rief der Rotschopf aus und lauschte aufmerksam. Ihre eigene Stimme antwortete ihr als Echo, mehr jedoch nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das geklappt hätte. Also musste sie es wohl oder übel auf die herkömmliche Weise probieren. Mit hängenden Schultern schleppte sie sich voran, auf der Suche nach Ryoga oder einer Schneise der Verwüstung – je nachdem worauf sie zuerst stieß. Ryoga ballte eine Faust und streckte den Laternenpfahl neben sich nieder. Sie schäumte vor Wut. Dieser – Dieser – Dieser Saotome, sie könnte ihn umbringen. Nein, sie würde ihn umbringen! Dabei hatte sie ihm doch glattweg vergeben… Okay, dass war gelogen. Sie konnte ihm schon wegen Brot nicht vergeben, da wog das Ableben ihrer Chefin ungleich schwerer. Das Ranma unbekümmert blöde Witze riss, setzte dem ganzen noch die Krone auf. Hätte sie ihm nicht eben schon eine verpasst, so würde sie’s wahrscheinlich jetzt tun. Sicherlich hatte dieser Unhold das alles geplant. Jetzt nämlich saß sie hier in der Fremde fest, ohne jede Ahnung wo ihr Ziel war. Die Göttin grollte tief. Es war keine Zeit zum Verzweifeln. Sie besaß eine Agenda und diese würde sie durchziehen. Entschlossen stürmte sie voran, die Augen feurig und der Wille eisern. Letzteren würde sie noch bitter nötig haben. Tatewaki Kuno saß auf der Veranda. Diese Feststellung ist natürlich falsch. Tatewaki Kuno sitzt nicht, er platziert sich. Außerdem platzierte er sich nicht einfach auf den harten Dielen, sondern machte es sich in einem hochluxuriösen Lehnstuhl bequem. Neben ihm ruhte auf einem Hocker ein großes Glas Eistee und auf seiner Nase eine schwarze Sonnenbrille. Er war zwar ein nobler Samurai, aber er war kein völliger Idiot – obwohl viele ihm das Gegenteil attestierten. Tatewakis Meinung nach war er regelrecht dazu verpflichtet den Reichtum zu nutzen, der ihm zur Verfügung stand. Wenn er außerdem schon in einer Ära des Überflusses und der Annehmlichkeiten lebte, wer war er, dass er diese nicht aus vollen Zügen genoss? Also ließ er sich die Sonne auf den Pelz brennen und bei Bedarf durfte der treue Sasuke ihm Wind zufächern. Das Leben war doch herrlich… „Ho-Ho-Ho-Ho-Ho!“ ...abzüglich einiger Kleinigkeiten, die Geld nicht bereinigen konnte. Obwohl – war postnatale Abtreibung hierzulande gesetzlich zulässig? Er hatte gut Lust, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. „Wertester Bruder, nunmehr entschwinde ich zu meinem geliebten Ranma.“ „Nur zu erfreulich liebste Schwester. Beileibe, dort magst du auch verbleiben.“ Die Antwort seiner Schwester begrenzte sich auf ein Schnauben, ehe sie kichernd davon sprang. Kuno seufzte und schob sich die Sonnenbrille auf die Stirn. Wie kam es, dass er der einzig Normale in der Familie war? Für eine Sekunde setzte das Trällern der Vögel aus und Tatewaki hätte schwören können, dass ihn die Tiere seltsam ansahen. Im nächsten Augenblick flöteten sie jedoch scheinbar unbekümmert weiter. „Meister, ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Sasuke. „Fürwahr. Im besten Zustand befinde ich mich. Kein Schaden soll in deiner Sorge liegen, doch ergeht es mir vortrefflich.“ Der Diener nickte beiläufig und fächerte fort. Bis auf das Geräusch des Palmwedels herrschte Stille. Zwar könnte Tatewaki schwören, dass er seine Schwester noch immer kichern hören konnte – aber das war wahrscheinlich nur ein Streich seines Unterbewusstseins. Er hoffte es inständig. Nichtsdestotrotz wünschte er sich Gesellschaft herbei. In letzter Zeit waren ihm weder die holde Akane Tendo, noch das feurige Mädchen mit dem roten Zopf begegnet. Ob sie sich seiner nicht würdig fühlten? Mochte das der Grund für ihr Fernbleiben sein? Geistesabwesend angelte der Kenodoka nach seinem Eistee. Seine Hand tauchte ins Leere. Verblüfft wandte er den Kopf und glotzte den Hocker an, der sich seinerseits zitternd von ihm wegbewegte. Überhaupt, nicht nur der Hocker zuckelte herum, sein Lehnstuhl folgte dem Beispiel. „Sasuke?“ „J-J-J-J-J-a-a-a-a M-M-M-e--i-s-t-e-r K-K-K-K-u-n-o?“, stotterte der Ninja kriecherisch. Insofern jemand kriecherisch stottern kann. Tatewaki schenkte seinem Bediensteten einen eigenartigen Blick und verfolgte mit wie sein Diener ebenso wie die anderen Objekte über die Veranda zitterte. Das besaß schon fast wieder Stil. „Irrt es mich oder geht Seltsames vor sich?“ „S-S-S-i-e i-i-i-r-r-e-n n-n-n-i-c-h-t M-M-M - “ „Hätte mich auch zutiefst verwundert“, konstatierte der Kuno-Erbe und erhob sich aus seinem Liegestuhl. Sein Blick huschte nicht ohne Neugier umher. „Sasuke?“ „J-J-J-a M-M-M - “ Tatewaki seufzte, packte seinen Diener bei den Schultern und stellte ihn neben sich auf festen Boden. Eigentümlicherweise zitterte dieser nämlich kaum. Das Epizentrum schien im Haus zu liegen. „Mein Bokken.“ „H-H-H-H-i-e-r M-M-M - “, stotterte Sasuke und zauberte hinter seinem Rücken das Holzschwert hervor. Nebenbei erwähnt stotterte er noch immer; mussten wohl die Nachfolgen sein. Entnervt ergriff Tatewaki den Heft der Waffe und starrte herausfordernd auf die Schiebetür. Merklich bebte diese im Rahmen und die Papiermembran vibrierte wie ein Tamburin. Es folgte eine unerwartete Explosion aus dem Inneren des Hauses, die selbst den gestandenen Tatewaki Kuno respektvoll zurückweichen ließ. Sasuke dagegen warf es von den Beinen auf den Hosenboden – ihm fehlte einfach die Klasse seines Meisters. „Wer wagt es mein Domziel ins Unheil zu stürzen? Wer immer du bist Unhold, Tatewaki Kuno ist ein - “ Eine erneute Explosion unterbrach die stolze Rede. Bevor Kuno die Chance zu einem Neuansatz erhielt, folgte eine dritte Detonation aus dem Hausinnern. „Sasuke?“ „J-J-J-a M-M-M - “ „Kundschafte die Lage aus“, befahl er und ignorierte gekonnt das fortlaufende Beben in der Stimme seines Haus-, Hof- und Kammerdieners. „A-A-A - “ „Sasuke“, behaarte Tatewaki und musterte seinen Getreuen streng. „J-J-J-J-a M-M-M - “ „Welch’ schändliches Untier wagt es nur mich zu attackieren?“, sinnierte Kuno und legte den Kopf schief. Doch so sehr er ihn sich auch zerbrach, er kam trotzdem auf keine Lösung. Das war eigentlich nicht verwunderlich. Schon viele Leute haben Tatewaki Kuno beinahe wörtlich den Kopf zerbrochen – geholfen hat es trotzdem nicht. „Wo - “ Es krachte. „- ist - “ Es krachte erneut. „- der - “ Zur Abwechslung klirrte es. „- Ausgang?“ Passend zum letzten Wort stürmte ein Mädchen [d]durch[/d] die Schiebetür des Hauses auf die Veranda. Ihr Anblick war wild und ihr Haar zerzaust – nichtsdestotrotz wirkte sie auf Kuno wie eine Göttin. Ihr Haar war von einem verführerischen Schwarz, ihre Augen von einem erdigen Braun, ihre Lippen glänzten so verheißungsvoll – und sie glotze ihn weitäugig an. Letztgenannter Aspekt trieb einen Pfahl in seine gedanklichen Ausführungen. „Holde Maid, lasst mich euch befragen, welchen Grund es für eure hiesige Anwesenheit gibt?“, hakte der Möchtegern-Patriarch nach und zeigte sich ungewohnt strikt. Grundlegend verstand er seine Reaktion selbst nicht so ganz. Hier stand eine unschuldige, schmerzhaft süße Blume vor ihm und er fiel ihr nicht um den Hals? Was war nur mit ihm los – war er krank? „Geschafft! Ich pack’s nicht! Ich hab’s doch echt geschafft!“, gackerte das Mädchen und warf vergnügt den Kopf zurück. „M-M-M - “ „Ja, Sasuke?“ „S-S-S-o-l-l i-i-i-c-h T-T-T-e-e v-v-v - “ „Mach’ das Sasuke. Nur zu. Ich widme mich derweil unserem Gast.“ Der Minininja nickte pflichtbewusst und verschwamm zu einem Schemen, ehe er vom Erdboden verschwand. Irgendwo in einem nahen Baum raschelten die Blätter und jemand jaulte schmerzerfüllt. Kuno entließ einen Stoßseufzer und rieb sich die aufkommende Migräne aus den Schläfen. In letzter Zeit ging viel Merkwürdiges vor sich. Ihm wollte es nicht so recht gelingen daraus schlau zu werden – er ahnte jedoch, dass es etwas mit dem glühenden Kästchen zu tun hatte, das er vor einigen Tagen in seiner Kammer vorgefunden hatte. „Das Portal!“, schleuderte ihm das Mädchen mit einem Mal entgegen. Ihr Blick bohrte sich mit beängstigender Intensität in seinen. „Mit Verlaub, doch was - urgh!“, würgte der Kendoka, als ihn der bezaubernde Engel von den Füßen hievte und dem Himmel ein Stückchen näher brachte – allerdings nicht ganz so wie Tatewaki es sich erhofft hatte. „Wo – ist – das – Portal?“, zischte die Schwarzhaarige und entblößte interessante Reißzähnchen. Jeder intelligente Mensch hätte hierin eine Drohung wahrgenommen; Tatewaki nicht. „Ich vermag euch nicht ganz zu folg - “, setzte der ahnungslose Kendoist unbekümmert an, doch wurde er dafür fordernd durchgeschüttelt. Außerdem konnte er sich nicht ganz helfen, die Situation kam ihm eigenartig bekannt vor. „Spuck’s aus, wo ist das Portal?“, fauchte das unbekannte Mädchen verärgert und schleuderte ihn zu Boden. Das Mädchen war ungeduldig, soviel ließ sich spekulieren. Der Schwertkämpfer linste zum Himmel. Wie kam es das alle Begegnungen der weiblichen Art für ihn nur auf eine Sache hinausliefen? – und zwar auf Schmerzen. Mühsam rappelte er sich auf und brachte sein Schwert vor sich. Er ließ sich schon viel gefallen und gerade bei hübschen Frauen besaß er eine erhöhte Toleranzgrenze; doch was zu viel war, war zu viel. Verkloppt zu werden und das auf eigenem Haus und Boden war selbst für ihn höchst unakzeptabel. „Unterlasst sofort eure Gewalttätigkeiten oder ich sehe mich gezwungen euch meine Überlegenheit zu demonstrieren“, drohte er und funkelte das Mädchen an. Das Mädchen funkelte nur ungehalten zurück. Ryogas Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Das lag nicht etwa daran, dass sie sich für circa zwei Stunden durch Nerimas Untergrund gebohrt hatte. Das lag ebenso wenig daran, dass sie immer mal wieder ein „P-chan!“ aufgeschnappt hatte. Es lag auch ganz bestimmt nicht daran, dass sie den Tod auszutricksen gedachte. Es lag einfach nur daran, dass Tatewaki Kuno sich ganz genauso verhielt wie er sich immer verhielt. In ihren Augen: Wie ein Idiot. Eigentlich wollte sie nur zum Portal. Leider wohnte Tatewaki Kuno quasi daneben, was wiederum seinen Geisteszustand und den seiner Familie erklärte. Cologne hatte es ihr und Ranma schließlich erklärt. Während Flora und Fauna unter der abgegebenen Energie aufblühten, verloren Menschen den Verstand. Und mal ehrlich, wer konnte in dieser Hinsicht mit den Kunos konkurrieren? Die Antwort: Selbst in Nerima nicht viele. Nachdem das geklärt war, stand eigentlich nur noch ein Punkt auf ihrer Liste. Sie musste in Erfahrung bringen, wo sich das Portal befand. Natürlich hätte ihr der Kuno-Erbe knapp antworten können und alles wäre in Ordnung – aber sie sprach hier schließlich von Tatewaki. Was tat er also? Er quatschte um den heißen Brei und forderte sie letztlich zum Kampf. Doch wenn es ein Kampf war, den er wollte, so würde er diesen auch bekommen. Sie hatte es eilig und würde sich nicht zurückhalten. Das tat sie nicht bei Ranma und ebenso wenig würde sie das bei dieser Witzfigur, die zwischen ihr und ihrem Ziel stand. Göttin hin oder her – jetzt würde es eine himmlische Abreibung geben. Tatewaki schüttelte vergeblich den Kopf. Es fiel ihm irgendwie schwer diesen heute so recht klar zu bekommen. Im Endeffekt heißt das: Zwei Stimmen hallten hinter seiner Stirn wider. Die eine befahl ihm die Waffe niederzulegen und das Mädchen stattdessen zu umarmen – die andere Stimme nannte ihn einen Idioten und ermahnte ihn die Waffe ja oben zu lassen. Zur Abwechslung lauschte er der zweiten Stimme. Es sollte sich zeigen, dass das eine weise Entscheidung war. Kaum einen Augenblick später hetzte die fremde Schönheit auf ihn zu und holte weit mit der Faust aus. Was hierauf geschah, nahm Tatewaki nur als Melone wahr. Warte mal – Melone? Tatsächlich schien sich eines der grünen Ungeheuer der Hand des Mädchens bemächtigt zu haben! War die holde Maid letztlich eines dieser Ungeheuer? Eine irrationale Panik – obwohl diese bei Tatewaki Kuno nicht das einzig irrationale darstellte – aktivierte sich in seinem Unterbewusstsein. Der Befehl an seine Nerven war eindeutig und brüllte lauthals zum Angriff! Kunos Körper folgte der Aufforderung und sollte Ryoga sehr wörtlich den Wind aus den Segeln nehmen. Die Göttin mit Wegfindungsschwierigkeiten wusste nicht wie ihr geschah. Gerade noch war sie in der Luft, um ein wenig Verstand in Kuno zu prügeln – so vergeblich der Versuch auch war -, da knallte sie im nächsten Augenblick auch schon vier Meter entfernt auf und pflügte für einen weiteren Meter durchs Gras. Verdutzt blinzelte sie hoch zu den weißen Wölkchen. Das kam jetzt – unerwartet. Gelenk rappelte sie sich auf und schätzte ihren Gegner neu ab. Wie hatte er sie treffen können? Sie könnte schwören, dass da noch ein paar Zentimeter zwischen ihr und dem Schwert gewesen waren. Vor allem aber spürte sie den Hieb noch immer und Gott weiß – oder auch nicht -, sie war hart im Nehmen. Der Zahnstocherschwinger vis-à-vis erwiderte scheinbar gleichmütig ihren Blick. Ryoga knurrte kehlig. Sie hasste arrogante Kämpfer. Allen voran hasste sie Ranma. Nichtsdestotrotz musste selbst dieser vor Kuno den Hut ziehen – niemand war selbstübezeugter als der Kuno-Erbe. Hibiki zögerte keine Sekunde länger. Von einem Wimperschlag zum nächsten stand sie wieder, katapultierte sich vorwärts und hämmerte auf den Möchtegern-Musashi ein. Der erwartete Aufprall von Fleisch auf Fleisch blieb jedoch aus. Dafür hätte die Attacke nämlich treffen müssen, was sie nicht tat. Denn so unglaublich es auch schien, Kuno blockte und zwar tat er das mit seinem blöden Bokken. Das Trainingsgerät hätte unter der Wucht ihres Schlages zersplittern müssen wie eine reife – Melone? Warte mal, wie kam sie jetzt auf Melone? Sie schnaubte unwirsch. War ja auch egal, ob nun Melone oder eine andere Frucht. Das Ergebnis hätte dasselbe sein müssen, blieb allerdings aus. Logisch ließ sich das nicht erklären. Unter der Faust eines Hibiki brachen die Dinge. Dabei war die Natur des Materials eher zweitrangig und konnte von Holz über Knochen bis zu Felsgestein hin rangieren. Das etwas nicht brach, widersprach somit der Hibikischen Weltansicht auf fundamentale Weise. Kuno selbst nahm die Situation wie ein typischer Kuno auf. Im Klartext heißt das: Kuno entspricht Überlegenheit, Sieg ist unausweichlich. „Holde Maid, wollt ihr euren Überschwang nicht bremsen? Euch mag großes Ungemach ereilen, insofern ihr auf eine Konfrontation fortbesteht.“ Seine Warnung wurde von der feurigen Kämpferin in den Wind geschlagen. Anstelledessen setzte sie wie eine Wildkatze auf ihn zu und offenbarte dabei eine fast animalische Wildheit - und eine Melone als rechten Fuß. Die Melone darf man in dieser Hinsicht nicht vergessen! Zielsicher hieb der Kendoist gegen die Unterseite von Ryogas Sandale, stieß die Junggöttin beträchtlich zurück und verharrte. Letztlich vermochte er der Blüte dennoch kein Blatt zu krümmen. Was war er doch für ein edles Geblüt? Die Schönheit zu schützen und zu hüten, war nun mal seine Aufgabe. Wofür besaß er denn sein überragendes Können, seinen Charme und Verstand, wenn nicht für ebendiesen Zweck? Seine Selbstbeweihräucherung wurde unlängst von einer aufgebrachten Ryoga unterbrochen. Die adrette Wildkatze war stur in ihrem Bestreben – wollte sie etwa letztlich ein Date mit ihm? Die Faust – Kunos Sicht: Melone – blockte er beinahe geistesabwesend mit dem Holzschwert und hieb ihr schon fast tadelnd auf den Kopf. Ryoga biss ins Gras. Kurzerhand spuckte sie es aus und unterdrückte den Schauder angesichts des eigentümlichen Geschmacks. Ihr Haupt brannte, so als hätte man in ihrem Haar ein Feuerchen gelegt. Unter einem Stöhnen befühlte sie sich die Kopfhaut und zuckte zusammen. Das tat ja echt weh! „Wertes Fräulein, möchtet ihr mir nun den Grund für euer Hiersein in gewählter Form und klarem Inhalt schild – urgh!“, stöhnte der Kendoka und gesellte sich zu Hibiki aufs Gras. Verwundert linste die Göttin zweiter Klasse, dritter Kategorie mit limitiertem Zugriff eine Etage höher – und glotzte in Ranmas feixende Visage. „Yo P-chan“, grüßte der Rotschopf. „Ranma“, grollte die Schwarzhaarige. „Urgh“, stöhnte der Kendoist. Der letzte Kommentar und das plötzliche Ende des Kampfes wurden verständlich, wenn man sich die Lage in aller Gemütsruhe betrachtete. Einerseits war da Ryoga, die am Boden lag. Andererseits war das Kuno, dem es nicht anders erging. Letztlich war da Ranma, die a) stand und das b) auf Kunos Haupt. „Bedank’ dich halt mal“, scherzte die Dämonin und erntete ein wütendes Schnauben. „Wofür?“ „Hab’ dir geholfen“, offerierte Saotome. „Hast dir Zeit gelassen“, ergänzte Hibiki. „Kuno is’ K.O.“ „Und wir dürfen warten.“ Ranma verdrehte die Augen und tapste von Tatewakis Schädel herunter. Eine Hand in die Hüfte gestützt und den Kopf geneigt, verfolgte sie Ryogas Bemühungen zurück auf die Beine zu kommen. „Wie hat’n der dich geplättet?“, spöttelte die Dämonin. „Kein Schimmer. Seine Schwertschläge haben mich nicht mal berührt.“ „Dafür biste aber ziemlich alle.“ Die ewige Wanderin enthielt sich eines Kommentars. Ganz Unrecht hatte Ranma da nicht. Es war wirklich eine Schande von Kuno – von allen Leuten - besiegt zu werden. Wären es Taro oder Zitrone gewesen, so hätte sie damit leben können. Beide besaßen monströse Kraftreserven – bei mindestens einem vom beiden war das wörtlich zu nehmen. Jedoch vom Prügelknaben Furinkans eingetütet zu werden, grenzte an Spott. „Was willst’n eigentlich hier?“ „Portal“, grunzte Ryoga lakonisch. „Eh?“ „Das Portal ist hier, bei den Kunos. Bin mir sicher.“ „Wie kommst’n drauf?“, hakte Ranma interessiert nach. Probweise stupste sie gegen den bewusstlosen Kendoisten – keine Reaktion. „Das Portal macht Menschen verrückt. Klare Sache also“, bot die Stirnbandträgerin an. „Denkste?“ „Ich bin sicher.“ „’kay. Also wart’n wir jetz’ bis er aufwacht?“ „Ganz genau – wir warten bis er aufwacht, weil du ihn ausgeknockt hast.“ „Ach, jetz’ bin ich wieder Schuld dran?“ „Wer sonst, habe ich ihn ausgeknockt?“ Ein spitzbübisches Grinsen fand seinen Platz auf Ranmas Gesicht. „Nein, hast du nicht. Ganz bestimmt nicht.“ „Da hast du’s. Ich - “, Ryoga stockte und wurde rot vor Zorn. „RANMA!“ „T-T-T-e-e?“, näselte jemand unvermittelt. „Eh?“, repondierten die zwei unechten Mädchen und glotzten zur Seite. Unmittelbar neben ihnen hatte sich Sasuke aufgestellt und hielt ein Tablett mit zwei Porzellantassen und einer Kanne hoch. „Das is’ Service“, frohlockte Ranma und kippte sich eine Tasse über den Kopf. Dort wo die Flüssigkeit auftraf, leckten Rinnsale aus Feuer über den Körper. Dampf strömte in die Umgebung und war dabei so heiß, dass Hibiki die Augen abschirmen musste. Im nächsten Augenblick war es auch schon vorbei und vor ihr stand ihr verhasster Kindheitsrivale. Prüfend musterte dieser seinen Zopf und lächelte erleichtert. Der verblüffte Hausninja machte keine Anstalten die verbliebene Tasse zu schützen, als Ryoga danach griff und sie über sich entleerte. Im Fall der Göttin verlief der Prozess der Rückverwandlung wesentlich unspektakulärer. Ihr Aussehen änderte sich im Bruchteil einer Sekunde. Eben noch Seide und zartes Fleisch – im nächsten Augenblick rauer Stoff und Muskeln. Nicht weniger erleichtert als sein Kollege, atmete auch Ryoga auf. Es fühlte sich so unbeschreiblich gut an zurück in seiner Geburtsform zu sein. Es war zwar weitaus schlimmer ständig Schwein zu haben als seine Männlichkeit einzubüßen, nichtsdestotrotz war er bevorzugt männlich. Tatewaki stöhnte schmerzerfüllt auf. Sein Kopf dröhnte wie als hätte man Steine darüber zerbrochen oder wie als wäre ihm jemand draufgesprungen. Letzteres war natürlich völlig absurd. Wer würde schon dem Erben des Hauses Kuno auf den Kopf springen? Die aufkommenden Erinnerungen trat er aus wie ein Flämmchen auf Stroh. Es qualmte noch ein wenig, ehe die sechste Wiederholung einer Kopftritts à la Saotome völlig ausgelöscht war. Gerade diesen Saotome wollte er überhaupt nicht sehen. Er war die Geisel seiner Existenz, dieser düstere Zauberer! Er verhexte die schönsten Mädchen und machte sie zu seinen Gespielinnen. Er schlug ihn im Kampf mit immerneuen Tricks und Hexereien. Er stand in seinem Garten und grinste – „Saotome! Hexer, Zauberer, welche Hinterhältigkeit führt dich in mein Refugium?“, bellte der Kendoist und griff nach seinem Bokken. Auffällig unauffällig kickte Ryoga diesen außer Reichweite. „Yo Kuno! Wir brauch’n da was.“ „Insofern deine bloße Präsenz mir nicht bereits zuwider wäre, wie sollte meine Wenigkeit deinem schändlichen Tun zu nützen vermögen?“, forschte der Krieger und nahm Haltung an. Es geziemte sich nicht für einen Kuno jemandem zu Füßen zu liegen. „Wir suchen ein Portal. Eine Art Durchgang oder so was ins Jenseits. Es sollte hier rumstehen“, informierte Hibiki und hielt trotzig die Arme verschränkt. „Selbst wenn ich wüsste, wovon ihr da sprecht, so würde ich, Tatewaki Kuno, euch stoppen. Nichts Gutes kann davon kommen, Unholden wie euch freies Schaffen zu gewähren.“ „Ranma, denkst du, dass war ein Nein?“, grinste Ryoga und knackte die Knöchel. „Jupp, klang so“, kommentierte Ranma und trat einen großzügigen Schritt auf Kuno zu. Es genügt zu sagen, dass die nachfolgende Befragung gründlicher als vielleicht nötig stattfand. Auf jeden Fall zeigte sich Tatewaki daraufhin erstaunlich kooperativ. Wenige Minuten später stand das Trio daher in Tatewakis Zimmer. „Das ist es“, murmelte der Kendoka und deutete auf die Schatulle aus schwarzem Marmor. Eigenartige Reliefen zogen sich über die Oberfläche und je länger man draufstierte, desto größer wurden die Kopfschmerzen. „Komischer Kasten“, stellte Ranma wissenschaftlich fest und streckte seinem Spiegelbild die Zunge raus. Kuno versuchte derweil Haltung zu wahren – was schwer war, angesichts seiner beiden Gäste. „Jenes erlesene Kästchen stellt ein Kuno-Erbstück dar, also halte deine Zunge im Zaum Saotome“, mahnte Kuno. Wahrscheinlich war jedoch nicht mal Tatewaki selbst klar, worauf sich seine Warnung im Detail bezog. „Klar, klar Kuno“, winkte Ranma gelassen ab und probierte weiterhin die Schatulle zu hypnotisieren. Ryoga wandte sich derweil an den Eigentümer. „Was ist drin?“ Zur Antwort traf ihn ein schockierter Blick. „Niemandem, nicht mal einem Kuno, ist es gestattet, dieses Behältnis aus seiner Ruhe zu reißen“, führte der Schwertschwinger aus und nickte dabei wichtig. „Dann sind wir halt die Ersten“, seufzte Hibiki und packte den Deckel. „Halt du Na – urgh!“, zielsicher setzte ein Tritt von Seiten Ranmas dem Einwand ein Ende und Tatewaki machte sich mit dem Boden bekannt. Anscheinend waren die beiden sowieso längst alte Freunde. Ryoga hatte die Faxen dicke vom Warten. Ukyo zählte auf ihn! Da war keine Zeit zum Zaudern und Hadern, er musste entschlossen durchgreifen. Genau das tat er dann auch und köpfte die Schatulle kurzerhand. Mit einem Klacken brach das Schloss entzwei und der Deckel fiel aufs Parkett. Neugierig spähten die beiden Jungs hinein. Was sie vorfanden war nicht weiter ungewöhnlich. Es war eine Rolle, augenscheinlich aus Pergament, knittrig und vergilbt. So behutsam wie möglich entrollte der orientierungslose Kämpfer das Schriftstück – es spricht für die Qualität des Materials, dass die Rolle das überstand - und nahm die Spuren von Federkiel unter die Lupe. „Und – was steht da?“, stocherte Saotome neugierig und kletterte seinem Kindheitsfreund dabei fast auf die Schulter. Ryoga ignorierte ihn bestmöglich. „Prszmä Ngred Tsök - Bob?“ „Und – das heißt?“ Ryoga zuckte verzweifelt mit den Schultern. „Kein Schimmer. Ich kenn’ einige Sprachen und Dialekte, aber das ist was ganz andres“, posaunte der Teilzeit-Gott und riss das Dokument nahezu auseinander. Ein Kopfstück Ranmas unterbrach den Panikanfall. „Frag’n wir doch die alte Mumie“, bot sein Kindheitsfeind an und Ryoga wog den Vorschlag ab. Er hasste es zwar auf den Rat der Amazonenmatriarchin zuzugreifen, doch blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Aber wie viel Zeit das schon wieder kostete! Er spürte bereits die Wut hoch kochen. Wer weiß wie es seiner Chefin ging und welche Qualen sie nur wegen ihm durchleiden musste? „Na dann geh’n wir ma - “, setzte Ranma an, doch eine Hand am Fußgelenk unterbrach ihn. „N-Nicht so sch-schnell Saotome. D-Die Rache d-des Himmels ist l-langsam, aber s – urgh!“ Ryoga hatte weder Zeit noch Lust auf Tatewakis Geschwätz. Wenn dieser Depp sie hindern wollte, dann konnte er ihnen den Kauderwelsch ja vorlesen! Gedacht, getan. „Der Himmel – isst Fisch?“, entgegnete der Kendoka entgeistert und beäugte den Stirnbandträger so, als hätte dieser das Manuskript verfasst. „Welcher Irrsinn ist d - “ „Du kannst das lesen?“, hakte Hibiki nach und Kuno nickte zaghaft. „Dann - lies weiter!“, forderte Ryoga ekstatisch und irgendetwas in seinen Augen animierte den Schwertfuchtler dazu Folge zu leisten. Es könnte am göttlichen Glanz gelegen haben. Eventuell war es aber auch nur das fieberhafte Glitzern eines Irren. Für Kuno bestand da anscheinend nicht viel Unterschied und so las er laut weiter. „Der Himmel isst Fisch. Die Sandale kneift. Man nehme Salz, wenn die Alte keift?“, verstört rieb sich Kuno die Schläfe. Ryoga motivierte ihn allerdings rasch zum Weitermachen. „Holz brennt, Wasser dampft, wo der Bär pennt und der Himmel stampft.“ Eine plötzliche Erschütterung ging durchs Anwesen und schüttelte die drei Jugendlichen von den Füßen. Die Bücher in den Regalen stürzten zu Boden und im ganzen Haus zerschlugen Objekte aus Glas. Ranma war an Chaos gewöhnt. Im Grunde war sein ganzes Leben davon bestimmt und so nahm er auch diese Situation nonchalant auf. Um ihn herum erbebte das Haus und ein unheimliches grünes Licht filterte durch die Papierwände. „Yo Kuno.“ „Was ist du Elend - “ „Schrank“, stimmte Saotome kleinlaut an, kaum das besagter Gegenstand auf den Kendoka gestürzt war. Mit einem Achselzucken wich Ranma seinerseits einem Bücherschrank aus und schielte zu Ryoga. „Was jetz’?“ „Wir gehen raus“, brummte Hibiki entschlossen und näherte sich dem Licht. Egal wie miserabel sein Orientierungssinn auch sein mochte, diesem Leuchtsignal konnte selbst er folgen. So schritten er und Ranma auf den Ausgang zu und schoben nach kurzem Zögern die Papiertür auf. Kaum geöffnet, da strömte ein schwüler Wind auf sie ein. Im Garten war ein haushohes Tor aus neongrünem Licht entstanden. Der Bogen war aus Erde und Gras geformt, doch der Durchgang selbst wirkte wie eine moderne künstlerische Interpretation eines Spiegels. Jeder normale Mensch hätte sich bei diesem Anblick unterm Bett versteckt – oder eine Zwangseinweisung beantragt. Die beiden Kämpfer erwogen weder die eine noch die andere Alternative. „Du, Ryoga?“ „Hm?“ „Lady’s first.“ „Sehr witzig Saotome, sehr witzig.“ Kurz fassten die Jungs ihren Mut an der Wurzel, schlugen ihren Überlebensinstinkt nieder und sprangen durchs Portal ins Unbekannte. Was hierauf folgte, hätte jede Achterbahn und deren Besucher vor Neid erblassen oder vor Angst sterben lassen. Hierzu sollte erwähnt werden: Weder Ryoga noch Ranma waren je Achterbahn gefahren. Hierzu sollte angefügt werden: Weder Ryoga noch Ranma wollten je Achterbahn fahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)