Veni, Vedi, Vici von Zorroline (Zorro X Sanji) ================================================================================ Kapitel 16: Ein Todesfall ------------------------- Kapitel 16: Ein Todesfall _________________________________________________________________________________ Das Wochenende mit Jamie verlief wirklich sehr gut. Ihm hat es sehr gefallen, auch, dass wir ihn zu seinem Spiel gefahren und es uns angeguckt haben fand er toll. Er stellte mich seinem Trainer vor und schwärmte bei seinen Freunden, da ich die deutsche Nationalmannschaft kenne, so wie deren Trainer, was natürlich alle Jungs genial fanden. Es tat ihm richtig gut, mal so zu prahlen, das sah man ihm an. Tamara holte ihn nach dem Spiel ab und während er sich mit seinen Freunden über dies und das unterhielt, erkundigte sich Tamara, wie es gelaufen war. Natürlich bestätigte ich ihr, dass alles gut ging und Jamie sich auf das nächste Mal freute. Einige Tage später, Sanji kommt gerade vom Restaurant, welches er alleine betreiben muss. Er sieht unendlich traurig aus und lässt sich lustlos neben mich auf die Couch sinken. „Alles in Ordnung, Sanji? Du siehst überhaupt nicht gut aus..“ stelle ich fest und beginne mir Sorgen zu machen. Ohne jegliche Vorwarnung beginnt er bitterlich zu weinen und lässt sich in meine Arme fallen. „Sanji! Was ist? Was ist passiert?“ frage ich erneut und richte ihn kurz auf, damit ich ihn ansehen kann. „Jeff..“ kommt es nur von ihm, bevor er noch schlimmer weint. „Jeff.. Ja, was ist denn mit Jeff?“ „Der dumme, alte Sack! Von wegen irgendeine Fahrt! Jeff war im Krankenhaus!!“ schluchzt er nun eher wütend, als traurig. „Wieso Krankenhaus? Sanji, bitte, rede mit mir, ich habe keinen Schimmer, wovon du redest!“ dränge ich ihn. „Jeff war im Krankenhaus, er war schwer Herzkrank! Aber nein, er sagt es mir nicht, erzählt mir lieber irgendwelche Storys, anstatt direkt mit offenen Karten zu spielen! Und wie stehe ich jetzt da?“ sagt er mit bibbernder Stimme. „Ja, und jetzt?“ hake ich nach. „Und jetzt kam so ein Typ nach Feierabend ins Restaurant, der ist wohl fürs Testament zuständig oder so, ich weiß nicht mehr, jedenfalls kam er da einfach rein und haut einfach so raus, dass Jeff heute Nachmittag gestorben ist! Als wäre es das normalste der Welt! Und dann besitzt er noch die Dreistigkeit mir zu stecken, dass Jeff mir sein Vermögen inklusive sein Restaurant vermacht hat!“ erklärt er und beginnt wieder zu schluchzen und zu weinen. Ich nehme ihn wieder in den Arm, in der Hoffnung, dass er sich dann wieder beruhigt. Immerhin war Jeff der einzige, den er hatte, jetzt steht Sanji alleine da, mit allem, deswegen muss ich ihm jetzt zeigen, dass ich für ihn da bin, egal, was passiert. „Ich will gar nicht daran denken, dass ich seine Beerdigung vorbereiten muss, mich um sein Vermögen und sein Restaurant kümmern muss, wie soll ich das denn alles schaffen? Ich kann und will das nicht! Warum hat der alte Sack denn auch nichts gesagt?? Ich verstehe das nicht!“ schluchzt er in mein Shirt. „Wir schaffen das schon.. Das verspreche ich dir!“ spreche ich ihm gut zu, was aber heute leider keinen Einfluss mehr auf ihn hat. Das, was ich zu ihm sage, dringt einfach nicht zu ihm durch, egal, was ich mache. Nachdem ich ihn ein paar Stunden tröstete, schläft er schließlich vor Erschöpfung ein. Ich decke ihn mit einer Wolldecke zu, damit er wenigstens nicht friert und rauche erst mal eine. Was ich wohl tun würde, wenn meine Mom stirbt? Ich glaube, ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden.. Für Sanji ist heute eine Welt zusammengebrochen. Jeff war zwar nicht sein leiblicher Vater, jedoch hatten sie ein Verhältnis, wie Vater und Sohn und lange Zeit war Jeff der einzige Halt, den Sanji hatte, daher auch sein Nervenzusammenbruch. Jeff liebte Sanji, zeigte es jedoch nicht immer, weswegen Sanji oft genug dachte, Jeff hätte ihn nur aufgenommen, damit er einen Küchenjungen hatte. Natürlich stimmte das nicht, und tief in sich drin, weiß Sanji das auch. Sanji macht sich Vorwürfe, das weiß ich, denn er hat nicht bemerkt, wie schlecht es seinem Ziehvater wirklich ging. Am nächsten Morgen wache ich früher auf, als er. Zum Glück ist heute Mittwoch, der festgesetzte freie Tag des Restaurants. Ich rufe meinen Chef an, erkläre ihm die Sachlage und nehme mir bis Freitag Urlaub, sage jedoch noch, dass ich ein wenig von Zuhause aus arbeite. Ich setze Kaffee auf, mache Sanji einen Tee und wecke ihn liebevoll, immerhin muss er heute zu dem Typ mit dem Testament und für die Beerdigung muss einiges in die Wege geleitet werden, wobei ich ihm natürlich helfe. „Guten Morgen, mein Schatz!“ küsse ich ihn wach und stelle ihm die Tasse Tee auf den Couchtisch, ebenso, wie eine Schachtel Zigaretten. „Ich liebe dich, Sanji, ich liebe dich schon fast abgöttisch!“ platzt es plötzlich einfach so aus mir heraus, woraufhin er mich leicht geschockt ansieht. „Sorry, ich weiß, ich überfordere dich damit..“ entschuldige ich mich sofort wieder und lege meinen Arm um seine Schultern. „Wir schaffen das schon. Ich fahre gleich mit dir zu dem Typ und stehe dir bei, damit du das alles nicht alleine durchstehen musst. Du weißt, ich bin immer für dich da und helfe dir, egal, was es ist. Du kannst auf mich zählen!“ versichere ich ihm. „Danke..“ lächelt er gequält und trinkt einen Schluck Tee, nachdem er sich eine Zigarette angezündet hat. Später, bei dem Mann wegen des Testamentes angekommen, bittet er uns herein und weißt und auf zwei Stühle hin, die vor seinem Schreibtisch stehen. Wir setzen uns und er beginnt zu erklären. „Ihr Ziehvater hat dieses Testament erneuert. Sie wissen ja, er hatte noch eine Tochter, zu der er aber den Kontakt vor vielen Jahren abgebrochen hatte. Sie wurde aus seinem Testament gestrichen. Er hat alles, was er besaß, ihnen vermacht Herr Black. Wollen sie, dass ich ihnen das Testament vorlese? Er hat es selbst geschrieben, es sind seine Worte und er hat auch ihnen einige Sätze geschrieben.“ Sanji nickt und nimmt meine Hand, den Tränen nahe. „Gut.“ nickt auch der Mann und beginnt. „Dies ist das Testament von Jeff Black. Hiermit vermache ich mein Hab und Gut, mein Vermögen, sowie mein Restaurant und die dazugehörige Wohnung, meinem Ziehsohn, Sanji Black. Ebenso vermache ich ihm meine Erbstücke und mein Ferienhaus in Spanien. Ich möchte keine normale Beerdigung, ich bestehe darauf, dass man mich nach meinem Tode verbrennt und im Meer von Spanien, nahe dem Ferienhaus, meine Asche zerstreut. Nun richte ich ein paar Worte an meinen Sohn. Sanji, ich habe dich immer mehr geliebt, als meine eigene Tochter. Du warst der Sohn, den ich niemals hatte, doch in dir habe ich ihn gefunden! Du sollst wissen, so, wie ich mit dir die ganzen Jahre umgesprungen bin, war meine Art dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe, mir war durchaus bewusst, dass es dir oft wehtat, aber ich hoffe, du weißt, dass dies nicht meine Absicht war. Du warst mein Ein und Alles und ich vertraue dir alles, was ich je besaß an, weil ich weiß, dass du gut darauf aufpassen wirst und das Restaurant zum besten der Welt machen wirst. Ich bin sehr stolz auf dich und schon immer gewesen, ohne dich, wäre mein Leben wahrscheinlich anders verlaufen, jedoch bin ich zufrieden und überaus glücklich, es mit dir geteilt zu haben! Du bist mein Sohn und wirst es auch immer bleiben. Dass ich dir nichts von meinem Krankenhausaufenthalt erzählt habe, hatte einen guten Grund. Ich wollte nicht, dass du mit ansiehst, wie dein alter Herr zugrunde geht, ich wollte, dass du mich so in Erinnerung behältst, wie du mich kennst. Nicht als alter, faltiger, grauer, abgemagerter alter Greis, der aussah, als wäre er schon tot. Ich bin zufrieden, so, wie es ist und ich hoffe, du reißt dich gefälligst am Riemen, das heißt, kein Rumgeheule, kein Selbstmitleid, sondern mach das Beste draus und führe das Restaurant anständig und mit guter Laune, sonst verlierst du schnell Kunden! Ich liebe dich, mein Sohn.“ liest er vor. Sanji beginnt leise zu lachen. „Typisch Jeff! Anstatt er Angst vor dem Tod hat.. Nein, er mahnt mich noch an, ich soll nicht heulen und ihn so in Erinnerung behalten, wie ich ihn kenne und nicht als Schwächling.“ lacht er wieder, was jedoch schnell in Tränen umschlägt. Dies sind jedoch Freudentränen darüber, was Jeff ihm schrieb. Ich kenne Sanji, ihm war es unglaublich wichtig zu hören, dass Jeff ihn liebte und unheimlich stolz auf ihn war. Die materiellen Dinge sind ihm egal, jedoch nicht die Gefühle, die Jeff bei diesem Brief ihm gegenüber zeigte. _________________________________________________________________________________ Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenns ein relativ trauriges Chap war =/ See ya @ next Chapter Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)