Er liebt mich, er liebt mich nicht... von KleenBrachi ================================================================================ Kapitel 8: "Was Kaiba unter Spaß versteht" ------------------------------------------ Vorweg: Dieses Kapi is dieses Mal geteilt in Kaibas und Joeys Pov, also nicht wundern. ^^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kaibas Pov Mittlerweile war es nun schon einen Monat her, dass Joey bei mir einzogen ist. Geschlagene 31 Tage wohnte er bereits bei mir. Das macht genau 744 Stunden oder 44.640 Minuten... Aber genug mit den Kindereien! Es war auf jeden Fall schon eine verdammt lange Zeit, die der Köter damit verbrachte mein Leben total auf den Kopf zu stellen. Musste ihm wohl Spaß machen... Noch immer schlief er so gut wie jede Nacht bei mir im Bett, obwohl er sich doch endlich den Weg in sein Zimmer merken könnte. Vielleicht wollte mich Joey damit einfach nur ärgern oder sein Orientierungssinn war wirklich mehr als unterentwickelt, was bei ihm nicht verwunderlich wäre. Das Schlimmste an der Geschichte war jedoch, dass er natürlich nie auf seiner Bettseite bleiben konnte. Ständig wachte ich mit Joey in den Armen auf, was mir langsam aber sicher zu denken geben sollte...tat es aber nicht. Ich hatte mich erschreckender Weise schon so daran gewöhnt, dass ich jeden Morgen in Joeys braune Hundeaugen blickte, dass es mir kaum noch merkwürdig vorkam. Vielleicht sollte ich einen Psychiater aufsuchen, obwohl ich immer dachte, dass mir solche Quacksalber erspart bleiben würden... Aber kommen wir zu Punkt 2 von Joeys Liste: „Wie schaffe ich es, das ruhige und normale Leben des Seto Kaiba total aus der Bahn zu werfen?“ Ich sage dazu nur Spieleabend! Und damit meine ich leider kein gepflegtes Duell mit unseren Decks. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn mir besagter Abend hätte Spaß machen können. Der Köter hatte da andere Pläne, die sich auf Nilpferde in Achterbahnen bezogen. Muss ich dazu eigentlich noch irgendwas sagen? Typisch Kinderspiel...unlogisch und dämlich! Schließlich ist es mehr als unwahrscheinlich, dass eine Achterbahn ein ganzes Nilpferd aushält, denke ich zumindest. Außerdem wäre es Tierquälerei oder nicht? Aber das interessierte Joey nicht die Bohne. Nicht mal als das Spiel von Tierquälerei in Kaibaquälerei umschlug... Ich konnte Pantomime noch nie ausstehen. Und der Gott der Spiele musste mich an diesem Tag ebenfalls kein Stück leiden können. Wieso hätte ich sonst diese mehr als peinliche Aufgabe bekommen sollen? Eine Ballerina darstellen...und das pantomimisch...Ich frage mich, wieso ich überhaupt zugestimmt hatte bei diesem Spiel mitzumachen? Aber es gab kein Zurück mehr, immerhin verbot mir mein Stolz zu verlieren. Egal wie niveaulos dieses Spiel war, ich musste einfach gewinnen. Also stellte ich besagte tanzende Dame so gut es ging dar. Joey bekringelte sich vor Lachen und meine Abneigung gegen Pantomime wurde zu tiefstem Hass... Ein „gelungener“ Abend, der damit leider noch nicht vorbei war... Der nächste Schrecken wartete in Form von DVDs und meiner Heimkinoanlage, auch Fernseher genannt, auf mich. Joey hatte doch wirklich den ganzen Nachmittag und auch den Abend verplant. Ich fasste es nicht... Nie wieder würde ich so früh Feierabend machen, wenn Mokuba nicht zu Hause wäre und Joey einen lustigen Nachmittag planen sollte. Immerhin nahm der Abend noch eine mehr oder weniger gute Wendung an. Joey war anscheinend ziemlich müde. Zu müde um sich überhaupt die erste DVD bis zum Ende anzusehen. Das ersparte mir natürlich einen viel zu langen Abend. Nur hätte Joey zum Schlafen ins Bett gehen und nicht auf dem Sofa mit mir in der Position des Kissens bleiben sollen. Glücklicher Weise wurde ich bald erlöst. Mokuba kam endlich vom Geburtstag seines Freundes nach Hause. Viel zu spät um das mal anzumerken. Um solche Uhrzeiten hatte mein Bruder gefälligst im Bett zu liegen und sich nicht mehr irgendwo rumzutreiben. Aber dieses eine Mal verzieh ich ihm. Jedoch nur, weil er mich davor bewahrte noch länger als lebendiges Kopfkissen missbraucht zu werden. Ich weckte den Köter und scheuchte ihn nach oben ins Bett, wo er weiter schlafen konnte. Immerhin sollte Mokuba Joey und mich nicht so sehen. Sonst kam er womöglich noch auf falsche Gedanken... Nächster Tag, nächster Versuch Seiten Joeys mein Leben aus dem Konzept zu bringen. Dieses mal stand kochen oder eher Pizza backen auf dem Plan. An sich gar nicht verkehrt, wenn mein Koch, der dafür bezahlt wurde das Essen zuzubereiten und zu servieren, das Backen der Pizza übernehmen würde. Aber nein, wie konnte ich nur so denken? Immerhin handelte es sich hier um einen Vorschlag des Köters, der natürlich unbedingt selbst den Kochlöffel schwingen und wahrscheinlich meine Küche in Schutt und Asche legen wollte. Nun gut, ich ließ Joey gewähren. Sollte er sich doch daran versuchen eine Pizza zu backen. Mokuba und ich beschlossen jedenfalls uns vorsorglich lieber etwas zu Essen bringen zu lassen. Denn wer wusste schon, was der Köter da alles in den Teig mischte? Und rausfinden wollte ich das ganz sicher nicht... Der Abend endete so wie fast immer in einem Streit. Joey schmollte weil Mokuba und ich seine selbstgebackene Pizza verschmähten und ich war total entnervt. Ein Wunder, dass ich es überhaupt noch mit dem Köter unter einem Dach aushielt. Doch wenn ich ehrlich sein sollte, hatte ich Joey doch irgendwie... Gern, wäre vielleicht noch übertrieben. Sagen wir lieber, dass ich ihn langsam immer besser leiden konnte obwohl er mir ständig den letzten Nerv raubte. Wie mit seiner nächsten Aktion... Natürlich hatte ich Joey erlaubt irgendwann mal seinen Kumpel Tristan einzuladen. Wieso auch nicht? Tristan benahm sich meines Wissens anständig. Da brauchte ich hoffentlich keine Angst haben, dass meine Villa nach einem Besuch von ihm aussah als hätte eine Bombe eingeschlagen. Nur musste dieser Besuch denn mitten in der Nacht sein? Gut, mitten war noch nicht ganz. Aber es war dunkel, Mokuba war schon längst im Bett und sollte schlafen und selbst ich wollte mich langsam zur Ruhe legen. Und da tauchte plötzlich Mr. Spitzpony in meinem Haus auf. Konnten er und der Köter sich nicht zu normalen Tageszeiten verabreden? Egal, sollten sie doch machen, solange sie ruhig waren. Aber hörte ich auch nur einen Ton, der meinen kleinen Bruder aus dem Schlaf reißen würde, würde ich den beiden eigenhändig den Kopf abreißen und sie hochkantig rauswerfen. Das war mein voller Ernst... Ich könnte noch Stunden aufzählen, wie und womit Joey mein Leben auf den Kopf stellt und gestellt hat, aber was würde das bringen? Davon würde der Köter auch nicht aufhören dauernd meine Nerven zu terrorisieren. by Rikkumon ~*~*~*~*~*~ Joeys Pov Ich hätte wohl selbst nicht sagen können, wie ich die Tage mit Kaiba überlebte, auch wenn sie oft im Streit endeten. Aber hey, was wären wir, wenn wir uns nicht streiten würden? Das wäre doch alles andere als normal. Zumindest heute wollte Kaiba einmal nett zu mir sein, jedoch verriet er mir nicht, wohin es gehen sollte, was meine Neugier nur noch mehr wachsen ließ. Doch eh ich diese befriedigen konnte, musste ich erst noch zu einem von Kaibas langweiligen Meetings mitkommen. Sagen wir, ich sollte in seinem Büro warten, was mehr als langweilig war. Als er endlich nach über einer Stunde fertig war, hetzte er mich zum Auto und wir fuhren in die Stadt. Wieso verriet mir der Typ nicht einfach, was er geplant hatte? War das so schwer? Zunächst stand eine kleine Shoppingtour an, wo ich einmal von oben bis unten neu eingekleidet werden sollte. Es war mir ein wenig peinlich, Kaiba so viel Geld abzuknöpfen. Ich war es gewohnt sparsam zu leben, weswegen es mir umso schwerer fiel einfach Geld auszugeben. Als wir unsere Shoppingtour beendet und etwas gegessen hatten, ging es schon weiter. Auf einem abgelegenen Parkplatz kamen wir zum stehen und neugierig stieg ich aus, wohin Kaiba mich gebracht hatte. Mit großen Augen las ich die Buchstaben, die auf dem Schild standen und ein Grinsen huschte über meine Lippen. „Kaibaland also.“, grinste ich den Anderen an. Von diesem kam nur ein kurzes Nicken, bevor es schon durch einen Hintereingang, natürlich kostenfrei, reinging. Als wir drinnen standen, sah ich mich staunend um. Bisher war ich nie in so einem Freizeitpark, da dafür einfach nie das Geld reichte. Nach ein paar Schritten stoppte ich und hielt kurz inne. Mist, Mokuba hatte mir im Vertrauen von einem Mädchen erzählt, mit der er ebenfalls ins Kaibaland wollte und das war ausgerechnet heute. Kaiba sollte von der ganzen Sache nichts mitkriegen, was wohl ziemlich schwer werden würde. Innerlich betete ich, dass wir den Beiden nicht über den Weg laufen würden. In der Hoffnung, Mokuba würde nicht mit einem Mädchen dort reingehen, zerrte ich Kaiba zunächst ins Geisterhaus. Wir mussten nicht mal Schlange stehen, da Kaiba scheinbar wirklich überall gleich reinkam. Meine Augen brauchten ein wenig, ehe sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Wir bogen gerade um eine Ecke, als ich weiter vorn, einen mir bekannten schwarzen Schopf erkannte. Verdammt, alles beten hatte nichts gebracht, Mokuba war doch hier drin. Kaiba schien ihn noch nicht bemerkt zu haben und um dies weiterhin zu gewährleisten, musste mir irgendetwas einfallen, damit ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenkte. In der Not fiel mir nichts besseres ein, als mich einfach an seinen Arm zu klammern und einen auf Angsthase zu spielen. Ja, manche Sachen hatten mich ein wenig erschreckt, aber eigentlich nicht so sehr, dass ich wirkliche Angst hatte. Scheinbar ging mein Plan auf, denn erschrocken sah der Braunhaarige zu mir runter. „Wheeler, was machst du da? Bist du ein Schisshase oder was?“, raunte er mich an. Verlegen sah ich zu ihm hoch und antworte: „Sorry, ich hab mich eben voll erschreckt.“ „Hab ich gemerkt. Deswegen musst du mich nicht gleich so anfallen, oder was?“ Schon schüttelte er mich von seinem Arm, weswegen ich ihn trotzdem zwang, langsamer mit mir weiter zu laufen. Als ich wieder nach vorne sah, konnte ich Mokuba nicht mehr erkennen, was mich ein wenig aufatmen ließ. Vielleicht würde der Kleine sehr viel eher als wir draußen sein und irgendwo hin gehen, wo Kaiba und ich mit Sicherheit nicht hingehen würden. Beispielsweise in irgend so einen Liebestunnel oder sonst was. Aber zu früh der Erleichterung, nach kurzer Zeit hatten wir schon wieder zu den Beiden aufgeholt. Was sollte ich jetzt tun? Kaiba würde es mit Sicherheit komisch vorkommen, wenn ich ihn schon wieder ‚anfallen’ würde, wie er es genannt hatte. Ich strengte meine kleinen grauen Zellen an, wobei mein Blick nach unten fiel. „Hey warte mal Kaiba.“, sagte ich schnell und beugte mich nach unten. Die Schnürsenkel meines Schuhs öffnete ich schnell um sie danach wieder zuzubinden. Das sollte den Beiden wieder ein wenig Zeit verschaffen an Vorsprung zu gewinnen. Schließlich erreichten wir nach einigen Minuten endlich den Ausgang. Schon kurz davor waren wir wieder in eine hitzige Diskussion verwickelt, in der es auch um Mai ging. Was hatte er gegen Mai? Klar sie war manchmal vielleicht ein wenig eingebildet und hielt ein wenig zu viel auf sich, aber alles in allem mochte ich sie und das schien auch auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Kurz vor dem Erreichen des Ausgangs, stolperte ich über eine Falte im Teppich, der sich dort befand und landete direkt auf Kaiba. Natürlich war sein Gemecker wieder groß, wie sollte es auch anders sein. Da half alles entschuldigen von meiner Seite aus nicht. Nett wie ich war, wollte ich ihm aufhelfen, aber Mr. Eisblock lehnte meine Hilfe eindeutig ab. Langsam aber sicher brachte er mich wieder auf die Palme. Was dachte der Typ eigentlich wer er war? Ich war nicht einer seiner Mitarbeiter, die nur Ja und Amen sagten und ihm die Füße küssten. Ganz und gar nicht. solche Menschen konnte ich überhaupt nicht leiden. Sauer zog ich weiter und entfernte mich von Kaiba. In meiner Wut übersah ich jemanden vor mir und stieß direkt mit diesem zusammen. „Kannst du nicht aufpassen man?“, fuhr ich den Anderen sofort an, als ich erkannte, wer da vor mir auf dem Boden lag. „Mokuba?“, sah ich den Kleinen verwundert und überrascht zugleich an. „Joey?“, sah er mich nicht weniger überrascht an. „Wa-Was.. machst du denn hier? Wolltest du nicht mit Seto.. nja.. ihn ablenken? Ist er auch hier?“, redete der Kleine gleich los wie ein Wasserfall. „Kaiba hat mich hier her geschleppt. Ich hatte vergessen, dass er heute mal etwas vorschlagen wollte, was wir heute machen. Und da waren wir halt erst einkaufen und sind dann hier her gefahren. Das.. das wusste ich aber nicht. Glaub mir, sonst hätte ich es um jeden Preis verhindert. Eigentlich hab ich das ja auch zum Teil, immerhin waren wir schon im Geisterhaus recht dicht hinter euch. Und wo er jetzt steckt? Keine Ahnung, ist mir auch ziemlich egal.“, meinte ich gleichgültig. „I-Ihr.. wart auch da? Und ich dachte ich hab mich verhört. Dann waren das doch du und Seto.“, stammelte er. „Mir ist es aber nicht egal! Er darf mich doch nicht sehen.. zusammen mit ihr. Das.. das würde er mir doch sicher verbieten. Bitte Joey.. du hast es doch versprochen.“, fügte er hinzu und bettelte mich dabei wie ein kleiner Welpe an. „Wie stellst du dir das bitte vor? Ich hab mich eben schon wieder voll mit deinem Bruder gezofft. Wenn ich ehrlich bin, hab ich im Moment keinen Bock darauf ihn wieder zu sehen.“, seufzte ich. Dann fiel mir aber doch noch etwas ein, wie ich Mokuba vielleicht doch noch helfen könnte. „Hör zu, ich schreib ihm ne SMS, dass ich nach Hause laufe ok? Mal sehen, vielleicht kommt er ja dann nach. Mehr kann ich nicht machen, sorry.“, blickte ich Mokuba entschuldigend an. „Ja, mach das. Vielleicht macht er es ja, oder du suchst ihn einfach und ihr geht zusammen. Dann bin ich wenigstens sicher, dass er weg ist.“, lächelte der Schwarzhaarige mich leicht an. Energisch schüttelte ich den Kopf und antwortete: „Nee, vergiss es Kleiner. So lieb ich dich auch hab, aber aufsuchen werde ich Kaiba jetzt sicher nicht. Da kannst du mich mit noch so treuen Augen angucken. „Ist ja gut. Dann versuchs halt mit der Sms. Ich hoffe nur, dass er dir dann auch wirklich hinterher geht.“ „Wird schon.“, meinte ich aufmunternd und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich hau dann jetzt ab. Euch zwei noch viel Spaß.“, lächelte ich leicht und ließ die Beiden damit alleine. Als ich endlich den Ausgang gefunden hatte, schrieb ich von dort aus Kaiba die besagte SMS um ihm mitzuteilen, dass ich einfach nach Hause laufen würde. Lieber wäre es mir zwar gewesen, wenn Kaiba mir dann nicht hinterherkommen würde, aber was tut man nicht alles für einen Freund. Ich steckte meine Hände in die Hosentaschen und schlenderte langsam den Weg zurück, wobei ich einen Stein vor mir herkickte und mich innerlich wieder über Kaiba aufregte. Wie so oft. Schon kurze Zeit nachdem ich die SMS abgeschickt hatte, kam auch prompt der Anruf. Ich konnte mir denken von wem der Anruf kam. Sicherheitshalber schaute ich trotzdem auf den Display und sah wie Kaibas Namen aufblinkte. Der Typ hatte doch nicht wirklich geglaubt, dass ich mit ihm reden wollte? Das Handy klingelte eine Weile, eh ich ihn wegdrückte und das Handy zurücksteckte. Es dauerte nicht lange bis es erneut klingelte. Versuchte Kaiba es jetzt mit Klingelterror? Da war er bei mir an der falschen Adresse. Gekonnt ignorierte ich das Klingeln und lief einfach weiter. Leider waren wir wohl beide recht stur, denn das Handy klingelte ununterbrochen und ich fragte mich, wann er wohl endlich nachgeben würde. Ich war schon eine Weile unterwegs und langsam aber sicher taten mir doch die Beine weh, so dass ich mich unterwegs auf einer Bank platzierte und erstmal ausruhte. Irgendwann ging mir die Klingelei doch ganz auf die Nerven, so dass ich das Handy rausholte, kurz abhob und nur ein „Lass mich in Ruhe!“, in den Telefonhörer brüllte um danach gleich wieder aufzulegen. Um mich nicht weiter von Kaiba terrorisieren zu lassen, schaltete ich das Handy ganz ab und steckte es wieder weg. Einen kurzen Moment lang, genoss ich die Ruhe ohne dieses ständige Klingeln. Ich verweilte ein Bisschen auf der Bank, ehe ich mich erhob um weiterzugehen. Erst gegen Abend, erreichte ich endlich die Kaibavilla und war total geschafft und zusätzlich auch noch total durchnässt, da es einen kurzen Regenschauer gab. Innerlich hoffte ich einfach nur, mich ins Haus schleichen zu können um danach gleich ins Bett zu gehen. Als ich vor der Tür stand, fiel mir jedoch ein, dass ich überhaupt keinen Schlüssel besaß. Wohl oder übel musste ich also klingeln und damit auf mich aufmerksam machen. Aber vielleicht war mir ja auch das Glück hold und eine der Bediensteten würde mir öffnen. Und ja, das Glück war mal auf meiner Seite, da Roland mir die Tür öffnete und ich eintreten konnte. Vielleicht war Kaiba ja schon schlafen gegangen. Doch mein Glück hörte ab dem Eingangsbereich schon wieder auf. „Haben wir es auch endlich geschafft nach Hause zu kommen, ja Köter?“, wurde ich sogleich angefahren. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich Kaiba heute einfach nicht mehr hätte sehen müssen. „Was sollte das vorhin? Ich lasse mich nicht einfach von dir anbrüllen, dass solltest du wissen. Und auflegen, wenn ich mit dir reden will, solltest du auch nicht noch mal tun.“, wetterte er gleich weiter. „Tze.. ich weiß überhaupt nicht was du von mir willst. Du hast doch angefangen mir Sachen vorzuwerfen, die gar nicht stimmten. Also spiel dich hier nicht so auf.“, motzte ich nun zurück um mich zu verteidigen. Ich wollte nichts weiter als hoch in mein Zimmer, weswegen ich mich auch versuchte an ihm vorbeizudrängeln. Unsanft wurde ich allerdings sogleich am Arm gepackt und festgehalten. „Wheeler! Mach mich nicht wütend.“, meinte er langsam und betont. Ich konnte ihm ansehen, dass er wirklich sauer war, aber das schüchterte mich nicht unbedingt ein. Das einzige was mich störte war sein fester Griff, mit dem er mir doch langsam weh tat. „Dann lass mich einfach los und auf mein Zimmer gehen.“, knurrte ich zurück und versuchte meinen Arm loszureißen. „Dann verzieh dich nach oben.“, grummelte er nur und ließ endlich von mir ab. „Idiot..“, murmelte ich leise vor mich hin, als Kaiba schon verschwunden war. Das einzige worauf ich mich jetzt noch freuen konnte, war ein heiße Bad um endlich ein wenig durchzuwärmen. Das war also ein ‚gelungener Tag’ à la Kaiba, dachte ich so bei mir und schloss die Augen. Es war einfach so schön und entspannend im Moment, dass ich kurze Zeit später auch schon in der Wanne eindöste. Ich wachte erst auf, als ich etwas weiches unter mir spürte und ständig jemand nach mir rief. Total verpeilt öffnete ich die Augen und sah zu aller Überraschung in Kaibas besorgtes Gesicht. Was war hier los? War ich nicht noch bis eben in der Wanne? Mein Blick wanderte weiter nach unten. Und ja verdammt, ich war immer noch nackt. Hektisch sah ich mich und bedeckte zumindest mein bestes Stück mit einem Kissen. Mir war es total peinlich, dass Kaiba mich so zu Gesicht bekommen hatte, auch wenn dieser es vielleicht nicht wollte. „Was soll der Scheiß? Wieso liege ich nackt auf dem Bett? Bis vorhin lag ich noch in der Wanne.“, bluffte ich den Braunhaarigen gleich an. „Der Scheiß? Wieso der Scheiß man? Ich dachte dir wäre was passiert. Woher sollte ich denn wissen, dass du da anscheinend nur pennst, wenn du selbst nicht reagierst, wenn ich schon fast schreie?!“, erwiderte Kaiba. „Ach hast du? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Bis vorhin war ich dir doch scheiß egal.“, meinte ich nur kühl und wickelte mich in die Decke. „Ist gut.. vergiss es einfach Köter. Macht man sich einmal Sorgen und dann darf man sich so was anhören. Vielen Dank… wirklich. Ich wollte einfach nur mit dir reden. Aber lassen wir das.“, seufzte Kaiba nur und erhob sich von meinem Bett. Ok, ich hatte vielleicht etwas überreagiert, aber was sollte man denken, wenn man plötzlich nackt vor nem anderen lag? „Warte..“, meinte ich leise und hielt ihn dabei am Arm fest. Mein Blick ruhte dabei auf dem Bett, weil ich ihn einfach nicht ansehen wollte. „Reden wir halt.. wie normale Menschen. Wenn das bei uns überhaupt geht.“ „Warum sollte das nicht gehen? Immerhin sind wir normale Menschen, oder nicht?“, erwiderte Kaiba leise. So kam es, dass wir mal wie zwei normale Menschen miteinander redeten. Was mir mehr als ungewohnt vorkam. Immerhin hatte ich bisher gedacht, dass ich mit Kaiba nur im Streit so richtig ‚reden’ könnte. Aber gut, es wurde immer später und wir redeten trotzdem noch wie zwei normale Menschen. Schließlich war sogar die Rede von so einem Psychoheini, der herausfinden sollte, warum wir uns ständig stritten. Genau wie Kaiba hielt ich eigentlich nicht viel von solchen Menschen, aber vielleicht konnte der ja zumindest weiterhelfen. Auf einen Versuch wollte ich es ankommen lassen. Es wurde noch später und wir redeten immer noch über alles mögliche, wobei ich mich unbewusst an Kaiba lehnte und etwas gähnte. Langsam aber sicher wurde ich doch ziemlich müde. „Ich.. ich werde dann mal gehen, bevor du wieder auf mir einpennst. Kannst du vielleicht noch deinen Kopf wegnehmen?“ „Bleib hier..“, nuschelte ich leise und war schon halb am wegdösen. Schon aus Gewohnheit kuschelte ich mich näher an den warmen Körper neben mir und nahm ihn Beschlag. „Wheeler.. ich..“, fing er seinen Satz an, ehe ein leises Seufzen kam. „Aber nur noch das eine Mal, verstanden?“, gab er schließlich leise zurück. „Hmm..“, gab ich, schon im Halbschlaf, nur noch als Antwort. Mein Schlaf wurde immer tiefer und ich bemerkte überhaupt nicht, dass ich leise „Seto..“, im Schlaf murmelte. by KleenBrachi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)