Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 232 - Schlafen, Wirbelwind und Warumono ----------------------------------------------- „Was denken Sie denn, was ich als Arzt sagen sollte?“ Shinya sah auf den Blonden herab, der irgendetwas murmelte und sich dann gemütlich an ihn kuschelte. „Kyo braucht die Arbeit. Sagen Sie ihm von mir aus, dass er nur so und so viele Stunden arbeiten darf, aber wenn Sie es ihm verbieten… Sie sehen ja, wie er aussieht.“ Vorsichtig zog er ein paar Strähnen zur Seite, gab somit den Blick auf den bläulichen und angeschwollenen Wangenknochen frei. „Ebenfalls Spuren des Auftritts?“ Der Drummer nickte nur, ließ die Haare dann wieder frei. „Er braucht das irgendwie. Man könnte sagen, es ist sein Ventil.“ Kyo murrte, rollte sich herum, wobei er fast von der Couch fiel und nur dank Shinyas Hilfe, der ihn am Hosenbund zurück auf die Liegestätte zog, oben blieb, und kuschelte sich dann, die Arme um die Taille seines Bandmembers schlingend, näher an die Wärme, die da vor seinem Gesicht war, und schmatzte dann zufrieden. „Macht er das auch immer?“ Der Drummer schüttelte den Kopf. „Nicht immer.“ Er rüttelte vorsichtig an der Schulter. Möglichst vorsichtig, sonst würde der Sänger nur wieder miese Laune haben. „Lass los, Kyo.“ „Mag nicht!“ murrte der verschlafen und drückte seine Nase stärker an den Bauch vor sich. „Hör mal… so geht das nicht. Lass los!“ Murrend klammerte sich der Sänger noch mehr an den Drummer. „Kyo!“ Wenn Gewalt nicht half, vielleicht half dann eine Schocktherapie. „Du, Hieno ist da.“ Schlagartig war er losgelassen, weggestoßen, was nicht so klappte, wie der Kleine gedacht hatte, da er nun auf dem Boden lag, die Beine noch immer auf der Sitzfläche, und sah beunruhigt auf den sich den Kopf reibenden, ungemütlich da liegenden Sänger. „Was sollte das denn?“ giftete der von unten. „Wenn du mich sonst nicht loslässt, was soll ich denn machen?“ „Mich schlafen lassen!“ grollte er weiter. „Ist es Ihnen so zuwider, mit mir zu reden?“ „Sie hängen nicht wirklich am Leben, oder Hieno Minoru?“ Der Psychiater sah zu Shinya, dann zu Kyo, der sich aufrappelte und mordlüstern den ungeliebten Gast fixierte. Der schluckte und suchte hinter Shinya Schutz. Das Warumono rannte nun hinter dem Arzt her, immer um den Drummer herum, der sich lächerlich vorkam. Wenn er jedoch eingriff, würde das nur auf ihn zurückfallen. „Helfen Sie mir!“ „Hilf ihm und du bist tot!“ So brüllten die anderen durcheinander. Was konnte er machen? Allmählich wurde ihm von dem dauernden Ringelreihen nämlich schlecht. Würden die aufhören, wenn er umkippte? Wohl eher nicht. Innige Bekanntschaft mit dem Boden wollte er allerdings auch nicht machen. Die Augen schließend krallte er sich einfach an dem fest, den er in die Finger kram, was gerade der Kleine war. „Was soll der Scheiß?“ keifte der auch sofort. „Mir’s schlecht.“ Hieno war vergessen. Sofort zog, schob und zerrte er den Diru in Richtung Badezimmer. Was hatte er auch noch auf die Beiden achten müssen? Kyo schob ihn in das Zimmer, wo er sich dann erst einmal mitten auf den Boden hockte. Vielleicht würde das ja das ewige Drehen eindämmen. „Was machst du da?“ „Mich krank fühlen.“ Langsam setzte er sich weiter zurück, ließ sich weiter auf den Boden gleiten, bis er schließlich lag. „So schlimm?“ „Schmeiß mal den Hieno raus, aber bitte freundlich.“ Er hörte nur, wie Kyo etwas lautstark den Arzt hinauskomplimentierte. Vielleicht war das auch das falsche Wort dafür, doch das war ihm ziemlich egal, er wollte einfach nur, dass dieses blöde Gefühl aufhörte. „Geht’s wieder?“ „Muss ja.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)