Return of the Legend von Kilya ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- Hi! Das hier ist meine erste FF die ich veröffentliche. Mich würde mal interessieren wie ihr sie findet. Würde mich über Kommentare oder Kritik einfach über jegliches Feedback freuen. Alles was dazu gehört bitte an Kilya1205@hotmail.com Jegliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler bitte einfach ganz gekonnt überlesen. Und jetzt viel Spaß mit dem ersten Teil Return of the Legend Etwa elf Jungen saßen in dem Raum. Jeder von ihnen vor einem Computer. Ihre Blicke waren starr auf die Monitore gerichtet. Ihre Finger huschten flink über die Tastaturen vor ihnen. Plötzlich öffnete sich ganz leise die Tür und ein junges Mädchen betrat den Raum. Sie war erstaunlich hübsch, denn sie hatte dunkelbraune Haare, die ihr über die Schulter herabhingen und blaugrüne Augen. Ihr schlanker Körper wirkte zierlich, aber keineswegs schwach, im Gegenteil, eher so, als würde sie viel trainieren, was in gewisser Weise ja auch stimmte. Sie ging ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen. Keiner schien sie zu bemerken, nicht einmal der Lehrer der vorne stand. Nur ein Junge registrierte, dass sie wieder mal zu spät war. Kaum hatte sie sich vor ihrem PC niedergelassen, als auch schon eine Nachricht eintraf. /Schön das du auch noch Zeit gefunden hast zu erscheinen! Matt/ Sie las die Nachricht und blickte den Jungen kurz an. Sein Gesicht war immer noch auf den PC gerichtet und schien völlig ausdruckslos. Nur wer ihn wirklich kannte, konnte sehen, dass seine Mundwinkel ganz leicht zuckten. Sie hätte ihn erwürgen mögen. Wieso musste er auch alles merken. Der Lehrer merkte es ja auch nicht. Mittlerweile hatte auch sie mit ihrer Arbeit begonnen, Aber ihre Gedanken schweiften, wie schon so oft, bald ab. Ihre Finger bewegten sich wie automatisch auf der Tastatur. Sie erinnerte sich plötzlich daran, wie sie hier gelandet war. Hier ... ********************************************Erinnerung************************************************* Das Gebäude war ziemlich groß. Irgendwie machte es ihr Angst. Wieso musste sie hier her kommen. Ihr Vater war so herzlos. "Dort werden dir diese Flausen endlich ausgetrieben!" hatte er gesagt, als er ihr eröffnet hatte, dass sie von nun an diese Schule besuchen würde. Obwohl "Schule" das falsche Wort war. Es war eher ein Ausbildungslager für Kinder und Jugendliche die besondere Fähigkeiten hatten. Jeder der hier her kam, hatte irgendwelche besonderen Begabungen. Bei den meisten beschränkten sich diese darauf, dass sie sehr Intelligent waren, oder beispielsweise gut mit technischen Sachen umgehen konnten. Aber es gab auch einige Wenige, die zum Beispiel telekinetische Fähigkeiten besaßen. Wie auch immer, das Haupthaus war ein großes, altes Haus, das kunstvoll gebaut war. Es passte überhaupt nicht zum Rest der Umgebung. Die Schulgebäude und Schlafsäle der Schüler waren nur graue Klötze. Sie wäre am liebsten umgedreht und wieder nach Hause gefahren. "Sei kein Feigling, Cassandra!" schalte sie sich selbst und ging dann festen Schrittes auf das Haupttor zu. "Es kann auch nicht schlimmer sein, als zu Hause." überlegte sie dann. Sie hatte zuhause zwei ältere Brüder, die sie, wegen ihrer "Fähigkeit" als eine Missgeburt betrachteten. Und auch in ihrer alten Schule hatte sie nie Freunde gefunden. Sie hatte mittlerweile das Tor erreicht und geöffnet. Nun ging sie schnell hindurch und wandte sich nach Rechts. Dort sah sie ein Schild, das angab, wo sich das Büro des Direktors befand. Dort angekommen, klopfte sie zaghaft an die Tür. "EINTRETEN!" brüllte jemand in befehlendem Ton von drinnen. Cassy erschrak im ersten Moment, öffnete dann aber schnell die Tür. Sie betrat das Büro und sah sich um. Es war nicht sehr gemütlich eingerichtet. An der einen Wand stand ein Schrank mit vielen Fächern und Schubladen. Ein Fenster war gegenüber der Tür. In einer Ecke stand eine Lampe. Sie war jedoch ausgeschalten. Gegenüber dem Schrank, rechts von der Tür, waren eine unbequem aussehende, abgenutzte Couch und darüber ein Regal mit verschiedenen Büchern. Der grüne Teppich, der auf dem Parkettboden lag, war an einigen Stellen schon durchgewetzt. Ein großer Schreibtisch stand vor dem Fenster. Auf dem Schreibtisch stapelten sich, fein säuberlich geordnet, die Akten. In einem ziemlich bequem wirkenden Ledersessel mit hoher Lehne saß ein Mann. Cassandras erster Gedanke war, dass dieser Mann vermutlich nicht mal wusste, wie mal das Wort "Spaß" buchstabierte. Er war groß und trug eine Uniform mit vielen Orden. Sein Schnurrbart sah aus, als würde er ihn mit dem Lineal stutzen. "Was wollen sie?" fragte er mürrisch. "Ich ... Ich soll mich bei Ihnen melden, ich bin eine neue Schülerin. Mein Name ist Cassandra White." sagte das Mädchen. Der Mann musterte sie von oben bis unten, dann warf er einen Blick auf seine Unterlagen und nickte schließlich. "Ah ja, genau! Nun denn, Willkommen in Pourtiko!" meinte er schließlich mit einem mehr als gezwungen wirkenden Lächeln und streckte ihr die Hand entgegen, die sie zögernd ergriff. "Setzen sie sich!" er deutete auf einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Sie tat wie ihr geheißen. "Um 6:00 Uhr wird aufgestanden. 6:30 treffen sich alle zum Frühstück, danach, um 6:50 ist morgendliches Joggen und Frühsport auf dem Programm. Um 7:30 haben sie eine halbe Stunde Zeit sich auf den Unterricht vorzubereiten. Sie werden wie die anderen täglich am Unterricht teilnehmen. Er beginnt gewöhnlich um Punkt 8:00 Uhr und endet um 16:00 Uhr. Wer zu spät kommt muss Strafarbeiten machen. Um 12:30 sind 20 Minuten Mittagspause. Ihren Stundeplan erhalten sie nachher. Da sie bisher das einzige Mädchen an diesem Ausbildungslager sind, werden sie sich den Schlafsaal mit den Jungen teilen müssen. Die Duschen und andere Anlagen, die sie betreten dürfen werden ihnen gezeigt. Das wäre alles, ich werde jemanden rufen lassen, der Ihnen Ihr Quartier zeigen wird." Damit wandte er sich von ihr ab und einem kleinen Kasten auf seinem Tisch zu, in den er etwas hinein murmelte. Danach wandte er sich wieder an Cassy "Sie können draußen warten, es wird jemand kommen, der sie abholt." Er wandte sich wieder ab und schien schon wieder vergessen zu haben, das Cassandra hier im Raum war. Diese erhob sich, drehte sich um und verließ lautlos das Zimmer. Sie war hier also das einzige Mädchen? Na das konnte ja heiter werden. Wieso tat ihr Vater ihr das an. Ihre Hand wanderte ganz automatisch zu der Kette, die ihr ihre Mutter vererbt hatte. Ihre Mutter! Die hätte das bestimmt nicht zugelassen. Aber ihr Mutter war tot, und das schon seit vielen Jahren. Die Kette war silbern und hatte einen Anhänger in Form eines Delphins in dessen Brust ein blauer Stein eingefasst war. Sie war alles, was sie von ihrer Mutter noch hatte. Diese Kette legte sie so gut wie nie ab. Sie war ihr Glücksbringer. Sie lehnte sich gegen die Wand und fuhr sich durch die langen dunkelbraunen Haare. Sie stand kaum eine Minute so da, als ein junger Mann ihr auf die Schulter tippte. "Sie müssen Miss White sein, nehme ich an. Ich soll Ihnen hier alles zeigen. Bitte folgen sie mir." sagte er steif. Cassandra nickte und ging hinter ihm her. Sie musterte ihn. Er war etwa einen Kopf größer als sie hatte blonde Haar und blaue Augen. Den Mädchen aus ihrer alten Klasse hätte er gefallen, denn er sah sehr muskulös aus. Aber wie sie bald merken sollte, sahen hier alle Jungen, mit wenigen Ausnahmen versteht sich, sehr durchtrainiert aus. Und sie sollte auch bald erfahren wieso. Sie schätzte ihn auf etwa 17 oder 18 Jahre. Er führte sie durch die ganze Anlage und erklärt ihr das eine oder andere. Schließlich blieben sie vor einer Tür stehen. "Das hier ist dein Schlafsaal. Du teilst ihn dir mit fünf anderen Jungen. Wenn etwas ist, wende dich an die Sekretärin oder an einen der älteren Schüler. Dein Koffer müsste schon im Zimmer stehen." Damit drehte er sich um und ging. Cassy schluckte, atmete einmal tief durch und drückte dann die Klinke herunter. Die Tür schwang auf und fünf Köpfe flogen herum und blickten zur Tür. "Wer ist das denn?" "Der Neue?" "Wohl eher DIE Neue!" "Hey das sieht ja aus wie ein Mädchen!" "Kommt vielleicht daher, das es ein Mädchen IST!" "COOL!" Das waren die ersten Sätze gewesen, die sie von ihren neuen Zimmergenossen zu hören bekam. *******************************************Erinnerung Ende**************************************** Cassy schreckte aus ihren Gedanken hoch, als sie eine neue Nachricht auf ihrem Desktop blinken sah. Sie klickte sie an und las /AUFWACHEN!! Erst verschlafen, und dann auch noch im Unterricht träumen. Du solltest dich schämen! Matt/ Sie stöhnt innerlich auf und antwortet //Hey, ich kann es ja. Wieso sollte ich dann auch noch aufpassen, was der alte Knacker da vorn erzählt! Cassy// sie schickte sie ab und bekam fast zu selben Zeit eine neue Message /Hey Mädel!! Hilfst du uns heute bei der "Sache"? Du weißt schon, was ich meine! Tom/ Dieses Mal konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. //Klar, dafür soll er leiden!! Cassy// tippte sie ein und drückte auf senden. Ihr Zimmer hatte vor, Viktor, einem der Vertrauensschüler - dem Typen der sie durch die Schule geführt hatte - einen Streich zu spielen, weil er ihren letzten Ausflug in die Stadt hatte auffliegen lassen. Jetzt sinnten die Sechs natürlich auf Rache. Die Sechs, das waren Tom, Matt, die Zwillinge Jack und Zack, Ty und sie selbst. Das Zimmer war eine eingeschweißte Clique. Sie gehörten alle zu den Besten der Klasse und hatten neben einem enorm hohen IQ auch noch besagte "Besonderen Fähigkeiten". Tom und Zack beherrschten Telekinese, sie konnten also Dinge nur mit Hilfe ihrer Gedanken bewegen. Jack und Ty konnten Telepathie, also Gedanken lesen. Nur Matts Fähigkeiten waren Cassy und auch den anderen unbekannt. Er hatte sie ihnen nie gezeigt und ihnen auch nicht gesagt, worin sie bestand. Cassy hatte eine seltsame Fähigkeit. Sie konnte das Wasser beherrschen. Ihre Mutter hatte ihr das vererbt. Sie hatte Cassy nie erzählt woher sie das konnte, aber Cassy fühlte sich irgendwie mit dem Meer verbunden. Vielleicht hatte es damit etwas zu tun. Sie fühlte sich in dessen Nähe so frei. Hier war sie alles andere als frei. Sie war, wie auch die anderen hier nur eine Art Versuchskaninchen. Wenn sie nicht den Unterricht besuchten, dann hatten sie Geschicklichkeitstraining oder lernten, wie man sich in fremde Computer einklinkte. Sie lernten wie man Autos, Helikopter und andere Transportmittel lenkte. So wollten die Leiter des Institutes, wie sie es nannten, testen, wie Intelligent und belastbar sie waren. Kurz um, es war die Hölle, sie hatten kaum Freizeit und wenn doch, dann waren sie meist so müde, dass sie diese nutzten um sich einmal auszuschlafen. Endlich klingelte es. Aber keiner der Jungen machte Anstalten aufzuhören. Es war immer so, dass die Ausbilder die Stunde beendeten. Wer es wagte, aufzuhören, bevor sie es erlaubten, musste mit Strafarbeit rechnen, und die war nie besonders angenehm. "Ihr könnt gehen. Ach, und Miss White, sie melden sich in der Küche." sagte der Mann vor dem Pult schließlich. Cassy stöhnte. Er hatte sie also doch bemerkt. Das bedeutete, dass sie heute abwaschen musste und diese Arbeit war allgemein verhasst. "Blöder, alter Knacker!" schimpfte sie, als sie aus der Tür raus war. "Das kommt davon, wenn man immer zu spät kommt!" kommentierte Zack. Ihre vier Zimmergenossen konnten sich das Grinsen nicht verkneifen. Nur Matts Gesicht blieb ausdruckslos, aber Cassandra erkannte, das auch er die Vorstellung, dass sie heute abwaschen musste, sehr amüsant fand. "Oh, verkneift euch jeglichen weiteren Kommentar okay! Sonst könnt ihr was erleben." fuhr Cassy ihre Freunde an und stapfte wütend davon. Die fünf waren wieder mal eine große Hilfe. ,Nimm es nicht so schwer, du wirst es überleben!' hörte sie Jacks lautlose Stimme in ihrem Kopf. Cassy drehte sich noch mal zu ihren Freunden um und sah wie sie alle den Daumen in die Höhe hielten. ,Danke!' dachte sie, obwohl sie sich nicht sicher war, ob Jack die Nachricht empfangen hatte. Dann grinste sie, winkte ihren Freunden zu und lief in Richtung Küche. Als dann auch der Nachmittagsunterricht zu Ende war, hatten sie endlich ihre Ruhe. Ihr Training fiel heute aus und deshalb konnten sie sich früher als gewöhnlich auf ihr Zimmer zurückziehen. "Na, du hast es also gut überstanden?" fragte Tom als Cassy mit einiger Verspätung, wie sollte es auch anders sein, das Zimmer betrat. Cassandra nickte. Ihr war klar, dass er den Küchendienst meinte. "Schlimmer war die Standpauke, die er mir grad gehalten hat." erwiderte sie. Ihre Mitbewohner sahen sie mitleidig an. Alle bis auf Matt, der saß am Laptop und suchte gerade irgendetwas. Cassy deutete auf ihn. "Was macht er?" Es war Zack der ihr antwortete. "Das wissen wir auch nicht. Er hat nicht geantwortet, als wir gefragt haben. Frag du ihn mal, vielleicht erklärt er es dir ja." Alle wussten, dass Cassy am besten mit dem schweigsamen Jungen zu Recht kam. Es war schon von Anfang an so gewesen. Seit sie das Zimmer zum ersten Mal betreten hatte. Es schien, als würde er ihr vertrauen. Umgekehrt war es übrigens genauso. Auch Cassy vertraute den stillen Jungen beinahe blind. Sie trat hinter ihn, "Was machst du da?" fragte sie, aber sie bekam keine Antwort. Jedenfalls keine Gesprochene. Denn als sie auf den Bildschirm schaute, sah sie einen Raumplan der Schule. "Ah, du suchst unseren "Freund" hab ich recht?" Ein leichtes Nicken war die Antwort. Den anderen war klar, dass Cassy mit "Freund" Viktor meinte, schon allein, weil sie das Wort so sonderbar aussprach. "Und, hast du ihn schon gefunden?" fragte Jack. Dieses Mal schüttelte Matt den Kopf. Offensichtlich hatte er die richtige Datei noch nicht gefunden. "Aber lange brauchst du nicht mehr, oder?" meldete sich nun Ty. Ein Schulterzucken kam von dem stillen Jungen zurück. "Was sollen wir machen, bis Matt fertig ist?" kam es nun von Toms Bett herüber. Dort hatten sich Tom und Zack hingesetzt und studierten noch mal die verschiedenen Vorschläge für den Racheakt. Manche dieser Pläne waren wirklich gemein, fand Cassy, obwohl sie gleichzeitig kein Mitleid für Viktor empfand. "Wir könnten uns endlich mal auf einen Plan einigen. Was haltet ihr davon?" antwortete Zack. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Während Matt weiter den PC bearbeitet, beugten sich Cassy und ihr vier Mitbewohner über die eilig hingekritzelten Notizen, die über das halbe Bett ausgebreitet waren. "Also wirklich Tom, du hast vielleicht eine Sauklaue, das kann doch kein Mensch lesen." empörte sich Jack, der sich über eines der Blätter gebeugt hatte. "Wie wär's, wenn du das Blatt zur Abwechslung mal richtig herum anschaust." meinte Tom ungerührt. Also drehte Jack das Blatt um. "Jetzt kann ich erst recht nichts mehr lesen." meckerte er den blonden Jungen an, der ihm gegenüber saß. Tom spielte natürlich gleich den Beleidigten. Er drehte sich dabei so schwungvoll um, dass das ganze Bett zu wackeln begann. Jack, der am äußeren Rand gesessen hatte, verlor den Halt und fiel rücklings vom Bett. Augenblicklich fingen seine Freunde an zu lachen. Tom konnte sich einen fiesen Kommentar à la Wenn-man-nicht-sitzen-kann,-sollte-man-es-lieber-lassen, einfach nicht verkneifen. Cassy hielt sich schon den Bauch vor lachen. In diesem Zimmer wurde einem bestimmt nicht langweilig. Auch Matt blickte kurz auf und konnte beim Anblick des, zwischen den Betten eingeklemmten, Schwarzhaarige ein Grinsen nicht unterdrücken. "Haha, ihr findet das ja alle ungemein witzig, nicht wahr? Und jetzt helft mir endlich hier raus!" nörgelte Jack, als seine Freunde auch nach einigen Minuten keine Anstalten machten, sich wieder einzukriegen und ihm aus seiner misslichen Lage zu helfen. Als sie sich dann wieder halbwegs beruhigt hatte, packte Cassy einen der ausgestreckten Arme des Jungen. Sein Bruder packte den Zweiten und gemeinsam zogen sie den Schwarzhaarigen wieder aufs Bett. "Danke! Das wurde aber auch langsam Zeit" keuchte Jack. "Du kannst auch nur meckern. Sei froh, das wir dir überhaupt geholfen haben." gab Cassy patzig zurück. "Genau, sonst würdest du immer noch da unten liegen." fügte Zack hinzu. Sie waren schon wieder dabei einen Streit anzufangen, als ein durchdringender Pfeifton Cassy und die anderen in Matts Richtung schauen ließ. Der Junge war offensichtlich auf eine Sperre geraten. Er hämmerte nur so auf der Tastatur herum. Seine Mine hatte sich verändert. Ein verbissener Ausdruck war jetzt in seinen Augen zu sehen. Sofort vergaßen die anderen ihren lächerlichen Streit und versammelten sich hinter dem Jungen. ,Oh, hoffentlich erwischen sie ihn nicht. Bitte, sie dürfen ihn nicht erwischen!' flehte Cassy ihn Gedanken. Ihre Hand wanderte wie von selbst zu ihrer Kette und umschloss ihn fest, während sie die andere auf Matts Schulter gelegt hatte. Dieser zuckte zwar bei der Berührung merklich zusammen, aber er konzentrierte sich weiter nur auf den Computer vor ihm, denn nur eine kleine Unaufmerksamkeit konnte dazu führen, dass er erwischt wurde und somit von der Schule flog. Der Pfeifton wurde immer durchdringender und - brach dann plötzlich ab. Cassy konnte fühlen, wie Matt sich wieder entspannte. "Geschafft!" stieß er hervor. Cassy atmete auf, sie fühlte sich unglaublich erleichtert. "Puh, das war knapp, zu knapp nach meinem Geschmack." stöhnte Ty. Die anderen konnten nur nicken. Cassy löste ihre verkrampfte Hand von der Kette, die sie die ganze Zeit festgehalten hatte. Der Junge klickte nun verschiedene Ordner an und fand schließlich was er suchte. "Da haben wir ihn ja!" meinte er schließlich und druckte den Plan eines Stockwerks. Dann stieg er aus dem Programm aus und fuhr den Computer herunter. Wortlos drehte er sich im Stuhl um und reichte Tom einige Blätter. Tom war in dieser Sache so etwas, wie ein Anführer. Schließlich hatte er die besten Ideen geliefert, aber zugegeben auch die verrücktesten. Damit verzogen sie sich wieder auf die Betten. Sie hatten mittlerweile Zacks und Toms Bett zusammen geschoben, damit so etwas wie es Jack eben passiert war, nicht noch mal vorkommen konnte. Cassy setzte sich neben Matt und lehnte sich an ihn. "Also ich bin dafür, dass wir ..." weiter kam Tom nicht, denn überall heulten auf einmal Sirenen und draußen auf den Gängen wurden aufgeregte Schritte laut. Die Jungen fuhren auf und sprangen vom Bett, während Cassy sich nur verständnislos umschaute. Was war hier los. "Das ist der Feueralarm! Wir müssen hier sofort raus!" stieß Zack hervor. Das brauchte er nicht zweimal zu sagen. Tom und Ty hatten die Tür bereits aufgerissen und Jack und er waren ihnen dicht auf den Fersen. Matt packte Cassy am Arm und zog sie mit auf den Gang, wo er sich geschickt einen Weg durch die Menge bahnte, das Mädchen immer noch hinter sich herziehend. Cassy war total perplex. Sie verstand überhaupt nichts mehr. Feueralarm? Brannte etwa die Schule? Plötzlich wurde sie von Matt getrennt, die Schüler drängten alle in verschiedene Richtungen und sie wurden auseinander gerissen. "Matt?" schrie sie verzweifelt. Sie wurde von den älteren Schülern durch die Gänge gedrängt und schrammte immer wieder an der Wand entlang. Ein unangenehm beißender Rauch lag in der Luft. Plötzlich stieß etwas heftig gegen ihren Kopf und ihr wurde Schwarz vor Augen. Keiner achtete auf das Mädchen, als es in einen Seitengang kippte. Cassy fiel in eine tiefe, samtige Dunkelheit. Sie fiel immer weiter bis sie schließlich auf einem harten Boden aufschlug. Benommen richtete sie sich um. Wo war sie? Sie blickte um sich und sah, dass sie in einem großen Saal sein musste. An den Wänden hingen kunstvoll bestickte Teppiche, die verschiedene Szenen darstellten oder ein wirres Muster aus Linien, Kreisen und Figuren zeigten. Vor den großen Säulen, die die Decke stützen standen auf Sockeln silbern glänzende Rüstungen. Die Säulen waren aus Marmor und schienen uralt zu sein. Cassy stand auf. Ihr Kopf brummte und sie musste sich erst mal an einer der großen Säulen festhalten. "Wo bin ich denn hier?" fragte sie sich laut. Die Wände warfen das Echo ihrer Worte verzerrt zurück. Es beruhigte sie aber doch ein bisschen, ihre Stimme zu hören, denn in der riesigen Halle war es vollkommen still. Nicht der geringste Laut drang an ihre Ohren. Sie ging vorsichtig einige Schritte und fuhr erschrocken zusammen, als ihre Schritte unnatürlich laut von den hohen Wänden widerhallten. "Ha - Hallo?" rief sie. "Allo, llo, lo, o." kam das Echo vielfach zurück. Cassandra ging langsam weiter. Sie kam an einem hohen Fenster vorbei, schaute hinaus und wünschte sich sogleich, es nicht getan zu haben. Vor dem Fenster schwammen Fische und andere Meerestiere herum. Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus und taumelte zurück. "Was hat das zu bedeuten." flüsterte sie. Ein unheimliches Wispern kam von den Wänden zurück. Diesmal klang es aber nicht wie ein Echo, sondern eher wie ein Rufen. "Hilf uns!" wisperten die Wänden. "Hilf uns, Tochter von Atlantis." Cassy erschrak fürchterlich. In panischer Angst sah sie sich um und erblickte eine Tür. Ohne nachzudenken rannte sie darauf zu und stieß sie auf. Sie wollte gerade hineinrennen, da prallte sie zurück. In dem Raum vor ihr saßen etwa zweihundert Menschen an einer langen, festlich gedeckten Tafel und unterhielten sich in einer fremden Sprache, die Cassandra zwar nicht verstand, die ihr aber dennoch sonderbar vertraut vorkam. Sie schienen den panischen Schrei, den das Mädchen bei ihrem Anblick ausstieß, nicht gehört zu haben, aber als Cassy sich umdrehen wollte um den Raum wieder zu verlassen, schloss sich wie von Geisterhand die Tür. Cassy saß in der Falle. Sie versuchte die Tür zu öffnen, aber es gelang ihr nicht. Als die Tür ins Schloss fiel, verstummten die leisen Gespräche und die Menschen im Raum drehten sich zu dem Mädchen um. Ihre Haut war sonderbar fahl und sie wirkten müde, aber das Schlimmste waren ihre Augen. Ihre Augen waren sonderbar leer. Kein Glänzen war darin zu sehen. Cassandras Herz raste und in ihren Ohren pochte das Blut. Sie glaubt ihr Herz müsse vor Schreck aufhören zu schlagen, als eine der Gestalten sich erhob und auf sie zuging. Sie wich zurück, aber schon nach wenigen Schritten stieß sie an eine Wand. Sie drehte sich um, um noch einmal zu versuchen die Tür zu öffnen, aber da war keine Tür mehr. Voller Panik drehte sich Cassy wieder um. Sie hob die Hände vor ihren Oberkörper und ballte sie zu Fäusten. Sie würde sich auf keinen Fall kampflos ergeben. Die Gestalt die sich ihr genähert hatte, blieb etwa drei Schritte vor dem kampfbereiten Mädchen stehen. Es war eine Frau. Sie hatte eine blasse Haut und lange, schon fast weiße Haare. Ihre Augen waren von einem tiefen, undurchdringlichen Blau, aber auch in ihnen war kein Glanz zu sehen. Cassy hatte das Gefühl diese Augen schon mal gesehen zu haben, aber sie wusste beim besten Willen nicht wo. Die Frau hatte eine schlanke Figur, die sich unter dem dünnen, weißen Kleid, das sie trug abzeichnete. Sie hatte ein kunstvoll gearbeitetes Diadem auf dem Kopf in dessen Mitte eine Muschel eingefasst war und um ihren Hals trug sie etwas, das Cassandras Herz beinahe wirklich zum Stillstand gebracht hätte. Es war eine Kette mit feinen, silbernen Gliedern. An der Kette hing ein Anhänger. Er hatte die Form eines Seepferds und in seine Brust war ein blauer Stein eingefasst. Genau so ein Stein, wie auch in ihrem Delphin. Die Frau hob die rechte Hand und kehrte die Handfläche nach außen. Es war ein Zeichen, dass sie keine Waffe besaß und Cassy nichts antun wollte. Cassandra beäugte die Frau misstrauisch, hob aber dennoch ebenfalls eine Hand und zeigte ihr die Handfläche. Schließlich sprach die Frau. Sie sprach in derselben Sprache wie zuvor, aber nun verstand Cassy jedes Wort, so als hätte sie diese Sprache schon ihr Leben lang gesprochen. Ihre Stimme klang tief, aber sehr angenehm. Ein warmes Gefühl durch flutete Cassy. "Hab keine Angst, Tochter von Atlantis. Niemand will dir etwas Böses. Sei Willkommen im Palast des großen Volkes." Gegen ihren Willen hatte Cassy die Fäuste sinken lassen. "Wir haben gehofft, dass du eines Tages zu uns kommen würdest. Und nun bist du da. Wir haben dich erwartet. Setzt dich zu uns." sprach die Frau weiter und machte eine einladende Bewegung auf den Tisch zu. Cassy sah, dass noch zwei Stühle frei waren. Der Eine, auf dem die Frau gesessen hatte und der daneben. Sie ließ sich von ihr zum Tisch führen und setzte sich auf den, ihr zugewiesenen Platz. "Ich heiße Serena! Und wie heißt du?" fragte die Frau sie, als auch sie wieder Platz genommen hatte. "Ich ... Ich heiße Cassandra." antwortete Cassy stockend. Cassy bemerkte erstaunt, dass auch sie dieselbe Sprache sprach, wie Serena. "Wo bin ich hier?" fragte sie schließlich. Serena lächelte leise. Es war ein warmes, gutmütiges Lächeln. "Du bist im Palast deiner Vorfahren. Im Palast von Atlantis. Tief unter dem Meeresspiegel." antwortete sie. "Was?" rief Cassy laut aus, "Aber, aber Atlantis ist nur eine Legende, es existiert nicht wirklich!" aber kaum hatte sie diese Wort ausgesprochen, wusste sie, dass sie nicht wahr waren. Atlantis existierte. Und sie war dort. Diese Erkenntnis musste sie erst mal verkraften. Ein junger Mann trat neben sie und goss eine goldgelbe Flüssigkeit in den Kelch vor ihr. "Trinkt dies Herrin und es wird euch gleich besser gehen." sagte er, verneigte sich und verschwand auf dieselbe lautlose Art, wie er gekommen war. Cassandra griff nach dem Kelch und nahm vorsichtig einen Schluck daraus. Das Getränk schmeckte köstlich. Sie konnte den Geschmack nicht beschreiben, aber er war einfach himmlisch. Eine wohlige Wärme durchströmte sie und drang bis in ihre Fingerspitzen und Zehen. Sie war sich sicher noch nie so etwas Leckeres getrunken zu haben. Auf einmal viel ihr etwas ein. "Wieso hat er mich ,Herrin' genannt?" fragte sie Serena. Die Frau lächelte wieder und deutete schließlich auf den Delphin um ihren Hals. "Weil du die letzte Prinzessin des alten Volkes bist. Du trägst den Anhänger von Prinzessin Silvana, somit musst du ihre Tochter sein. Wo ist sie?" fragte Serena mit einem erwartungsvollen Blick. Cassy spürte ein Stechen in ihrer Brust. Silvana war der Name ihrer Mutter gewesen. "Meine Mutter ist ... sie ist ..." sie brach ab. Wie sollte sie es ihr sagen. Ihre Mutter war schon vor Zehn Jahren gestorben. Sie war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie wollte gerade wieder zu einer Antwort ansetzen, als ein Ausdruck tiefster Erschrockenheit in Serenas Zügen erschien. "Nein, sag mir, dass das nicht wahr ist. Silvana ist tot? Durch einen Autounfall gestorben? Aber wie ist das möglich, wir sind unsterblich." Sie war den Tränen nahe und vergrub ihr Gesicht in den Händen. ,Woher weiß sie das? Hat sie etwa meine Gedanken gelesen, so wie Jack oder Ty.' dachte Cassy überrascht. Aber dann nickte sie betroffen. "Es ist wahr, leider. Ich ... ich hatte meine Mutter sehr gern. Sie war eine liebe und wunderschöne Frau. Sie sah Ihnen sehr ähnlich." flüsterte sie mit Tränenerstickter Stimme. "Natürlich tat sie das!" sagte die Frau, die zu ihrer Rechten saß, "Sie war schließlich ihre Tochter." Cassandra riss erstaunt die Augen auf. Sollte das bedeuten, dass ihre Mutter die Tochter von Serena war? Die Frau neben ihr nickte. "Ja, so ist es. Prinzessin Silvana war die letzte Tochter von Königin Serena." Jetzt sah Cassy regelrecht schockiert aus. Dennoch wagte sie, eine Frage zu stellen. "Wie meint Ihr das, ihr seit unsterblich?" Königin Serena blickte sie direkt an. Cassy glaubte in diesen blauen Augen zu versinken. "Wir können nicht sterben. Viele von uns sind schon über tausend Jahre alt. Aber man kann uns töten. Ich wusste nicht, dass wir auch durch einen Autounfall sterben können." erklärte sie schließlich wieder in diesem seltsamen Ton, der Cassy einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. "Der Unfall war auch kein Zufall, jemand hatte es auf sie abgesehen." sagte sie schließlich. Im ganzen Saal herrschte nun betroffenes Schweigen. Alle Bewohner Atlantis' trauerten um ihre verlorene Prinzessin. Plötzlich blickte Serena auf. "Es ist ein trauriges Schicksal, das meine Tochter getroffen hat, aber alles hat seinen Grund. Vielleicht sollte nicht sie es sein, die uns rettet sondern ihre Tochter." "Euch retten?" Cassy war nun ernsthaft verwirrt. "Ja, deshalb bist du hier. Du musst uns von dem Fluch befreien, der auf unserem Volk lastet." erwiderte Serena. "Aber ... ich ... wie soll ich das machen? Ich weiß doch nichts über euer Volk" Serena schüttelte den Kopf "Es ist auch dein Volk, Prinzessin Cassandra. Und wir werden dich nicht allein auf eine so gefährliche Reise schicken. Es passt jemand auf dich auf und das schon seit einer ganzen Weile. Er wird dich wenn nötig mit seinem Leben beschützen. Aber nun musst du gehen. Du musst zurück in deine Welt. Wir werden dir alles erklären, wenn du das nächste Mal hier bist. Leb wohl und pass auf dich auf Tochter von Atlantis." Serena beugte sich zu ihr herunter und küsste sie auf die Stirn. Dann verschwamm das Bild des Saals vor den Augen der Prinzessin und sie sank wieder in die Dunkelheit. So das wars fürs erste. Freue mich schon auf eure Kommentare Kapitel 2: Chapter 2 -------------------- So hier ist Teil 2 meiner Geschichte. Dank der positiven Rückmeldungen habe ich mich entschlossen ihn auch zu veröffentlich. C&C wieder an Kilya1205@hotmail.com So jetzt, lange Rede kurzer Sinn, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen Als sie aufwachte lag sie auf etwas Weichem. Ihr taten alle Knochen weh und ihr Kopf brummte, als ob ein Zug darüber gefahren wäre. Sie öffnete stöhnen die Augen, schloss sie aber gleich wieder. Das Licht war grell und schmerzte in den Augen. "Cassy? Bist du wach?" hörte sie eine besorgte Stimme fragen. "Zu hell!" brachte sie mühsam hervor. sie bemerkte wie es dunkler wurde. Jemand hatte die Lampe neben dem Bett, in dem sie lag, ausgeschalten. "Besser so?" fragte die Stimme wieder. Cassy öffnete noch einmal vorsichtig die Augen. Es war jetzt ziemlich dämmrig im Raum. "Ja!" antwortete sie schwach. Alles um sie herum war noch etwas verschwommen. Aber allmählich wurden die Umrisse wieder schärfer. Sie erkannte Matt, der sich mit einem besorgten Blick über sie gebeugt hatte. "Wo bin ich?" fragte sie. "Im Krankenflügel!" antwortete Matt. "Was? Wieso bin ich hier?" fragte sie und wollte auffahren. Aber Matt drückte sie mit sanfter Gewalt aufs Bett. "Du musst liegen bleiben." sagte er. "Als der Alarm losging bist du im Gedränge irgendwo gegen gestoßen und ohnmächtig geworden. Du hast eine leichte Rauchgasvergiftung, aber es ist nicht so schlimm. Himmel, wenn Matt wegen dir nicht noch mal rein gerannt wäre, wärst du jetzt vermutlich tot. Wir haben alle Blut und Wasser geschwitzt, als wir merkten, dass du nicht mehr da warst. Und Matt ist gleich umgedreht und ins brennende Schulgebäude rein um dich zu suchen" hörte sie die zittrige Stimme von Tom. Erst jetzt bemerkte sie, dass auch die anderen im Zimmer standen. Sie alle waren kreideweiß im Gesicht. "Er hat was?" fragte Cassandra völlig verwirrt. Ihr Kopf fing schon wieder an, weh zu tun. "Er hat dich aus der brennenden Schule geholt." wiederholte Tom seine Worte. Cassy blickte wieder zu Matt. Er sah verlegen zu Boden. Cassandra blickte ihn einige Sekunden lang an, bis sie schließlich ein geflüstertes "Danke!" hervor brachte. Zwei Tage später durfte sie die Krankenstation wieder verlassen. Zum ersten Mal sah sie, den verheerenden Schaden den das Feuer angerichtet hatte. Die Schlafräume der Schüler waren völlig ausgebrannt. und etwa die Hälfte des Gebäudes mit den Lehrerunterkünften war ebenfalls abgebrannt. Auch das Haus mit den Unterrichtsräumen war schwarz. Ein paar Minuten stand sie nur da und starrte auf das Bild des Grauens, das sich ihr bot. "Es grenzt an ein Wunder, das du überhaupt noch lebst." Sie fuhr erschrocken herum. Hinter ihr stand Matt. Die Hände tief in den Taschen seiner Jeans vergraben, blickte er auf die verkohlten Mauern. "Wieso hast du das getan?" fragte Cassy. Matt blickte sie fragend an. "Wieso hab ich was getan?" fragte er zurück und blickte in ihr Gesicht. "Mich da rausgeholt." erwiderte sie. Matt starrte wieder auf die Gebäude. Er machte keine Anstalten zu antworten, deshalb redete Cassy weiter. "Du hättest dabei sterben können. Und dann wären wir beide tot gewesen. Also, ich will eine Antwort." Jetzt senkte Matt seine Blicke auf den Boden. "Ich ... Ich weiß es nicht. Es war einfach eine Art Reflex ... glaube ich. Oder ... vielleicht hab ich auch einfach nicht nachgedacht." gab er schließlich stockend als Antwort. "Was? Das ist keine Antwort. Ein Reflex? Das glaub ich nicht. Und du tust nichts, ohne nachzudenken." rief sie ein bisschen zorniger und schärfer als beabsichtigt. Sie sah Matt an. Er war unter ihrem scharfen Ton zusammengezuckt, denn es kam nicht oft vor, dass sie so schrie. Schließlich hob er ruckartig den Kopf blickt ihr ins Gesicht und erwiderte ebenfalls etwas heftiger als er vermutlich gewollt hatte, "Vielleicht hab ich mir auch nur Sorgen gemacht und wollte nicht, dass du stirbst." dann drehte er sich um und rannte davon. Cassy sah ihm verwirrt nach. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Es tat ihr leid, ihn so angeschrieen zu haben. Sie wollte sich bei ihm entschuldigen, aber sie wusste nicht, wo er hingerannt war. So drehte sie sich um und ging in Richtung des Stadions. Denn solange keine andere Lösung gefunden wurde mussten sie in den Zelten schlafen. Es war schon fast Dunkel und sie machte sich auf die Suche nach jemandem, der ihr sagte, in welchem Zelt sie schlafen sollte. Der Fußballplatz in der Mitte des Stadions war ein Meer aus Zelten. Sie sah sich suchend um und entdeckte schließlich Tom und Ty vor einem der Zelte sitzen. "Hey Jungs! Wisst ihr wo ich schlafen soll?" fragte sie beim näher kommen. Tom blickte kurz auf und deutete dann auf das Zelt neben dem ihren. "Da! Mit Matt, soviel ich weiß." sagte er. "Danke." Das Mädchen öffnete das Zelt und kroch hinein. Im Zelt lagen zwei Decken. Eine war noch zusammengelegt, während die andere schon ausgebreitet am Boden lag. Sie breitete die Zweite auf und verkroch sich darunter. Obwohl sie die letzten zwei Tage nicht viel anderes getan hatte, als schlafen, war sie hundemüde. So rollte sie sich zusammen und war auch schon eingeschlafen. Sie merkte nicht, wie Matt kurze Zeit später ins Zelt kam und sich ebenfalls hinlegte. Sie war kaum eingeschlafen, als sie sich auch schon in der großen Halle wieder fand, die sie nun schon kannte. Diesmal ging sie schnurstracks auf die Tür am Ende der Halle zu. Nur war es nun keine normale Tür mehr, sondern ein großes Flügeltor aus schwerem Eichenholz. Sie wollte gerade nach der Klinke greifen, als das Tor wieder wie von Geisterhand aufschwang. Sie zuckte kurz zurück, aber dann trat sie in den Raum. Er sah anders aus, als das erste Mal, als sie ihn betreten hatte. Die lange Tafel war leer und im Saal waren nicht viele Leute. Auf einem Thron am anderen Ende saß Serena und winkte sie lächelnd zu sich. Sich fast den Kopf verrenkend, weil sie die Schönheit dieses Saals immer noch nicht fassen konnte, trat sie näher. "Du bist aber schnell wieder zurück. Wie geht es dir? Hast du das Feuer gut überstanden?" fragte sie, nachdem sie ihr gedeutet hatte sich neben sie zu setzen. "Woher ..." fing Cassy an. "Woher ich das weiß? Dein Wächter hat es mir erzählt. Du hattest großes Glück." unterbrach Serena sie. Cassy nickte. Das wusste sie. Wieder meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Wieso nur hatte sie Matt so angeblafft. Sie wandte sich wieder Serena zu. "Was muss ich jetzt eigentlich machen?" fragte sie gespannt. Aber Königin Serena schüttelte nur den Kopf. "Noch nicht" sagte sie, "Es ist noch zu früh dir das zu erklären. Aber lass dir gesagt sein: Sei auf der Hut und pass auf, wem du vertraust. Benutze deine Kräfte nur wenn es unbedingt nötig ist. Der Fluch, der uns hier unten festhält wurde von einem mächtigen Magier ausgesprochen, er hat uns hier unter das Meer verbannt, weil wir nicht bereit waren ihm unser Geheimnis zu offenbaren. Du wirst es früh genug erfahren. Mach dir keine Sorgen. Und nun solltest du gehen, du scheinst müde zu sein. Schlaf dich aus, es wird nicht mehr lange dauern und du brauchst jede Stunde Schlaf, die du kriegen kannst." Serena erhob sich und Cassy stand auch auf. Sie sah noch mal in die schönen blauen Augen ihrer Großmutter. Der Glanz war wieder in sie zurückgekehrt. So als ob Cassandras Anwesenheit ihr ihre Lebenskraft wieder zurückbringen würde. "Bis bald, meine Prinzessin." sagte sie und Cassy kam nicht mehr dazu etwas zu erwidern, denn wieder verschwamm um sie alles und begann sich zu drehen, so dass sie die Augen schließen musste. Sie sah nicht mehr wie ein Junge den Thronsaal betrat. Er hatte dunkelblonde, kurze Haare und dieselben blauen Augen wie Serena sie hatte. Als sie die Augen wieder öffnete, lag sie unter ihrer Decke. Neben sich hörte sie das gleichmäßige Atemgeräusch des schlafenden Matt. Sie drehte sich um und fiel bald wieder in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, stellte sie verblüfft fest, dass sie ganz dicht bei dem noch schlafenden Matt lag. Erschreckt fuhr sie hoch. Durch diese hastige Bewegung wachte Matt auf und blickte verschlafen um sich. "Was ist denn los?" fragte er. "Nichts, ich hab mich nur erschreckt." erwiderte sie. "Ähm ... du Matt, ich wollte ... mich für gestern entschuldigen. Ich ..." "Schon okay. Ist ja nicht so schlimm." unterbrach Matt sie schnell. Es schien ihm unangenehm, dass sie sich entschuldigte. "Nein, ist es nicht! Du hast mir das Leben gerettet und ich schrei dich dafür auch noch an." "Ich sagte doch, es ist schon okay. Ich hab ja auch geschrieen." sagte er rasch, bevor sie weiterreden konnte. "Lass uns gehen." sagte er dann und fügte mit einem Blick auf Cassandras Gesicht hinzu "Frühstücken:" Dann kroch er aus dem Zelt und streckte sich erst mal ausgiebig. Cassy blieb einen Augenblick verwirrt im Zelt sitzen. Erst als Matt sich noch mal zum Eingang des Zeltes herunterbeugte und ihr riet sich zu beeilen, erhob sie sich langsam und kroch hinter ihm aus dem Zelt. Die beiden schlossen sich dem Strom der Schüler an, die bereits auf dem Weg zum Speisesaal waren, der glücklicherweise nicht vom Feuer erwischt worden war. Dort trafen sie auch Tom und die anderen. "Morgen ihr Beiden, hab ihr gut geschlafen?" fragte Tom gutgelaunt. "Möchte mal wissen, wieso du so gut drauf bist. Ich hab nämlich miserabel geschlafen." erwiderte Matt. Tom grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd. " Ich hab da was läuten hören." erklärte er schließlich, "Da wir, wegen dem Brand die Schlaf- und Unterrichtsräume nicht benutzen können, macht die ganze Schule einen Ausflug in die Berge. Also Zelten außerhalb des Schulgeländes. Ist doch klar das ich gute Laune habe, endlich mal raus aus dieser Hölle." ,Das sind ja mal gute Nachrichten', dachte Cassy. Endlich mal vom Schulgelände weg zu kommen war super. Auch den anderen schien diese Nachricht zu gefallen. Denn sie stürzten sich auf ihr Essen und lachten und blödelten herum was das Zeug hielt. Kaum eine halbe Stunde später hatte sich die ganze Schule versammelt. Alle hatten einen Rucksack mit dem, was sie brauchten auf dem Rücken und immer zwei hatten zusammen ein Zelt zu tragen. Jede Klasse ging woanders hin, denn sie waren doch etwa 250 Schüler und einen so großen Lagerplatz würden sie nicht finden. Also ging die Clique zusammen mit den anderen sechs Jungen aus ihrer Klasse Richtung Berge davon. Sie waren noch nicht weit gekommen, da stieg der Weg plötzlich steil an. Den sechs Freunden machte es nichts aus, aber die anderen sechs Jungen stöhnten auf. "Müssen wir etwa da rauf?" fragte einer von ihnen. Der Lehrer nickte nur und stieg als erster den steilen Weg hinauf. Den Schülern blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Sie stiegen immer höher. Ab und zu war der Weg wieder eben oder fiel leicht abwärts. Es wurde bereits Dunkel, als sich der Lehrer umdrehte und ihnen verkündete, dass sie auf dieser Wiese rasten würden. Sie waren alle ziemlich fertig, wobei man es aber nicht jedem sofort ansah. "Na endlich, ich dachte schon, der will die ganze Nacht durchlaufen!" nörgelte Zack. Er hatte eine gute Kondition, aber auch bei ihm hatte der Aufstieg sichtlich an den Reserven gezehrt. Allgemeines Nicken. So schnell es ging bauten sie die Zelte auf und machten sich dann ans Kochen. Als sie endlich gegessen hatten, war es stockdunkel und die zwölf Jungen verkrochen sich in den Zelten. "Schlaft gut, Leute!" hörte man Tom noch rufen, dann war es still auf dem Zeltplatz. Cassy verkroch sich tiefer unter ihre Deck, denn es war bereits Herbst und empfindlich kalt in der Nacht. Sie schlotterte. ,Oh man, ist das kalt.' dachte sie "Was ist denn?" fragte Matt "Wieso zitterst du so?" ,Der merkt aber auch alles!' "Mir ist kalt! Dir nicht?" gab Cassy zurück. "Es geht. Du kannst meine Decke haben, wenn du willst." bot Matt ihr an. "Aber dann erfierst du ja. Nein das geht nicht." lehnte sie ab. Wieder einmal fragte sie sich, wieso er immer so nett zu ihr war. Sollte er vielleicht ... Nein, sie verscheuchte diesen Gedanken gleich wieder. "Aber du hast doch gesagt, dir ist kalt." "Ja schon, aber ... weißt du was, ich hab eine Idee. Wir könnten die Decken gemeinsam nutzen. Was hältst du davon?" "Von ... mir aus." gab Matt zögernd zurück. Sie rückten zusammen und Cassy kuschelte sich an den Jungen. Auch dieses Mal fand sie sich kurz nachdem sie eingeschlafen war in der Halle des Palastes wieder. Wieder ging sie auf das große Flügeltor zu und wieder schwang es auf, sobald sie sich ihm näherte. Königin Serena empfing sie lächelnd. "Hallo mein Schatz. Wie geht es dir? Hattest du einen schönen Tag?" Cassy umarmte ihre Großmutter und nickte schließlich. "Erzähl mir von deinem Tag!" forderte die Königin sie auf. So erzählte sie ihr von der Wanderung. "Es war wirklich anstrengend, aber sehr schön." schloss sie. Sie hatte kaum geendet, als das große Tor aufschwang und ein bewaffneter Krieger herein trat. "Majestät, die Armee des Dunklen Lords ist im Anmarsch. Sie werden in zehn Minuten hier sein." sagte er sachlich. Cassy war schockiert. Ein Krieg? War hier etwa ein Krieg im Gange? "Ja mein Kind, so ist es." sagte Serena. Dann wandte sie sich an den Krieger. "General Arius, macht die Truppen einsatzbereit und holt den Wächter her. Ich habe keine Zeit mehr, meiner Enkeltochter alles zu erklären, das wird er übernehmen müssen." und an Cassy gewandt fügte sie hinzu "Deine Zeit ist früher gekommen, als angenommen, ich habe nicht mehr die Zeit dich in alles einzuweihen oder dir zu zeigen, wie du deine volle Kraft entfesseln kannst. Aber vertraue deinem Wächter. Und beeile dich, wir haben nicht mehr lange Zeit." Cassy nickte wie betäubt. Was war hier überhaupt los. Der General hatte sich inzwischen entfernt und kam nun zurück in Begleitung des dunkelblonden Jungen, der am Tag davor den Thronsaal betreten hatte, als Cassandra ihn verlassen hatte. "Ihr habt mich gerufen Majestät?" sagte er während er sich verbeugte. "Das habe ich, Matthew! Ich habe nicht mehr die Zeit der Prinzessin alles zu erklären. Bring sie hier weg und mach dich mit ihr sofort auf den Weg zu der verwunschenen Insel. Trödelt nicht und reist nicht bei Nacht. Nachts sind die Wesen des Dunklen Lord im Vorteil. Sei auf der Hut und schütze sie mit deinem Leben. Alles was du brauchst hast du bereits erhalten. Und nun, geht!" "Ja, Herrin!" Matthew drehte sich zu Cassy um und diese stieß einen überraschten Schrei aus. "Matt? Du? Was ... was machst du denn hier?" "Ich ..." "Sag bloß, du bist dieser Wächter von dem Königin Serena erzählt hat." "Ja, das ist er!" sagte Serena "und nun, geht endlich!" Matt wandte sich an Cassy "Herrin, folgt mir bitte." Aber Cassy stand immer noch wie angewurzelt da. Plötzlich höre man von draußen Kampfgeräusche. "Sie sind schon da! Lauft! Bring die Prinzessin in die andere Welt zurück, na los." Kaum hatte die Königin fertig gesprochen, da wurde das Tor auch schon aufgesprengt. Ein entsetzter Schrei drang aus Cassys Kehle. Die Wesen, die in den Thronsaal drangen sahen schrecklich aus. Sie waren völlig schwarz, hatten vier lange, viel zu dünne Arme und zwei ebenso lange Beine. Ihr Körper hatte entfernte Ähnlichkeit mit dem eines Menschen, aber sie waren Mager und Cassy konnte jeden einzelnen Knochen sehen. Es war, als hätte man über ein Skelett die Haut gespannt aber auf Muskeln, Organe und Fleisch vergessen und auf ihren Rücken saßen große, schwarze Fledermausflügel. Ihre Köpfe waren kahl. Sie hatten kleine, stechende, rote Augen und große, spitze Ohren. Aus den Mäulern der Kreaturen drangen schaurige Schreie, die Cassy das Blut in den Adern gefrieren ließen. Statt einer Nase hatten sie nur ein Loch, ähnlich wie ein Totenkopf. Die Wachen des Palastes versuchten die Wesen aufzuhalten, aber sie waren zahlenmäßig weit unterlegen. viele der Wesen waren bereits in den Thronsaal vorgedrungen und suchten nun mit ihren stechenden Augen nach etwas. "Verschwindet!" schrie die Königin noch mal und diesmal löste sich Cassy aus ihrer Starre und sah sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um. Aber die Wesen hatten den Ausgang verbarrikadiert. Sie warf noch mal einen Blick auf die Königin und riss erstaunt die Augen auf. Serena war von einem bläulichen Licht umgeben und aus ihren ausgestreckten Händen schoss ein kochender Wasserstrahl. "Herrin, wacht auf, wir müssen uns beeilen." Matt schüttelte das Mädchen. "Was? Aber wohin?" "Folgt mir, bleibt dicht bei mir und passt auf, dass sie euch nicht entdecken." Matt lief los und Cassandra blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. "Passt auf ihre Energiekugeln auf. Sie dürfen euch nicht treffen." rief Matt im Laufen. Er hatte einem der Wachen, der regungslos am Boden gelegen hatte das Schwert aus der Hand genommen und rannte auf den Ausgang zu. Die Klinge des Schwertes wütete unter den Schwarzen und streckte einen nach dem anderen nieder. Cassy hatte alle Mühe den giftgrünen Energiekugeln auszuweichen. Einige Male musste Matt sie mit dem Schwert abwehren. Schließlich gelangten sie in die Halle, aber auch hier tobte ein Kampf. "Wir müssen diese Tür erreichen." rief ihr Matt zu und deutete auf eine Tür an der gegenüberliegenden Seite der Halle. "Was? Wie sollen wir das schaffen? Das ist doch unmöglich!" rief sie entsetzt. "Nichts ist unmöglich! Kommt schon!" er packte das Mädchen am Arm und zog sie weiter "Bleibt dicht bei mir, Herrin!" Er rannte weiter, achtete aber immer darauf, dass Cassy nicht zurückblieb. "AHAA!" Cassy schrie auf, als plötzlich eines dieser Wesen sie von der Seite ansprang. Ein kochender Wasserstrahl schoss an ihr vorbei und verbrühte das schwarze Wesen, das einen kläglichen Schmerzensschrei ausstieß. Sie fuhr herum und sah Matt. Er war von demselben blauen Licht umgeben wie Serena vorhin und hatte die Handflächen auf das Wesen gerichtet. "Alles in Ordnung?" fragte er und als sie nickte meinte er "Dann weiter, wir haben es bald geschafft. Haltet durch." Plötzlich weiteten sich Cassys Augen vor Schreck. "Vorsicht Matt!" schrie sie noch, aber es war bereits zu spät. Matt drehte sich blitzschnell um aber der Schwarze hatte ihn schon mit dem Dolch erwischt, den er einem der toten Wachen entwendet hatte. Das Messer schnitt tief in seine rechte Seite und blieb dort stecken. "Matt!" schrie Cassy verzweifelt, als der Junge mit einem Schmerzensschrei zu Boden ging. Matt keuchte. "Lauft weiter! Ihr müsst hier raus!" schrie er das Mädchen an, das auf ihn zustürzte. "Nein, ich lass dich nicht allein." Cassy zog ihn hoch und lief mit ihm weiter. "Da vorne ist die Tür los, nur noch ein kleines Stück." keuchte die Prinzessin. Um sie herum war plötzlich ein weißes Leuchten. Cassy fiel es nicht auf, aber keiner der Schwarzen griff sie mehr an und keine der Kugeln traf sie. Es war, als wären sie von einem Schutzschild umgeben. Sie erreichte die Tür, stieß sie auf und rannte hindurch so schnell sie mit dem verletzten Jungen konnte. Kaum hatte sie die Tür zugeschlagen verschwammen die Umrisse vor ihren Augen und es begann sich alles zu drehen. Sie hielt den Dunkelblonden fest, weil sie das Gefühl hatte, dass er auch verschwimmen würde, wenn sie es nicht tun würde. Anders als die beiden letzten Male war es diesmal nicht so, als würde sie aus einem Traum erwachen, sie saß immer noch auf dem Boden und hielt den verwundeten Jungen fest. "Sind ... sind wir zurück?" fragte sie flüsternd, als sie die Augen öffnete und sich im Zelt wieder fand. Matt brachte nur ein schwaches Nicken zustande. "Und sind wir jetzt in Sicherheit?" fragte sie leise weiter. Aber von dem Jungen in ihren Armen kam diesmal keine Antwort. Cassy blickte zu ihm hinunter und erschrak furchtbar, als sie ihn sah. Denn, während sie selbst mit einigen Schrammen und einem gewaltigen Schrecken davon gekommen war, war der dunkelblonde Junge blutüberströmt. Seine Kleidung, einst dunkelblau, war nun von dem Blut fast schwarz und völlig zerfetzt. Immer noch steckte der Dolch in seiner Seite. Er hatte das Bewusstsein verloren und hing nun schlaff in ihren Armen. "Matt? Wach auf, Matt. Matt!" rief das Mädchen fast flehend und schüttelte ihn leicht. Keine Reaktion. Panik stieg in ihr auf. ,Ganz ruhig! Nachdenken Cassy. Nicht in Panik geraten. Du weißt was zu tun ist." Vorsichtig legte sie den Jungen auf den Boden. Obwohl er bewusstlos war, drang ein Stöhnen aus seiner Kehle. "Tom, ich muss Tom holen, er kennt sich damit aus. Sein Vater war Arzt." sagte sie sich und drehte sich zum Eingang des Zeltes um. Mit zittrigen Fingern fummelte sie den Reißverschluss auf und kroch auf allen Vieren aus dem Zelt. So schnell sie konnte stolperte sie in der stockdunklen Nacht zum Zelt ihrer Freunde. "Tom!" schrie sie, noch bevor sie den Reißverschluss aufgerissen hatte. Die beiden Jungen im Inneren des Zeltes waren bei dem Schrei erschrocken hochgefahren und sahen nun einen, völlig aufgelöste Cassandra vor sich. "Cassy! Um Gottes Willen, was ist denn passiert?" fragte Ty, mit dem sich Tom ein Zelt teilte. "Kommt schnell! Matt!" brachte sie nur hervor." Dann hatte sie sich auch schon wieder umgedreht und rannte zurück zu ihrem Zelt. Die beiden Jungen sahen sich kurz an und verließen dann hastig das Zelt um ihr zu folgen. Cassy war schon wieder bei Matt und was sie sah, ließ ihr den Atem stocken. Der Junge war totenblass und sein Atem ging flach und unregelmäßig. Als Tom und Ty ins Zelt drängten stockte auch ihnen für kurze Zeit der Atem. "Was ist denn hier passiert?" fragte Ty, als er die Sprache wieder gefunden hatte. Tom hingegen beugte sich vorsichtig über Matt. "Wir müssen sofort die Blutung stoppen. Wenn er noch mehr Blut verliert, wird er sterben." Vorsichtig zog er den Dolch aus dem Körper des Jungen heraus. Matt schrie vor Schmerz laut auf. "Schnell, ich brauche etwa um die Wunde zu reinigen und zu verbinden." rief Tom und Ty rannte wieder aus dem Zelt um die Dinge zu besorgen die Tom verlangt hatte zu holen. Tom presste derweil die flache Hand auf die Schnittwunde. Matt verzog das Gesicht und ein erstickter Laut war zu hören. Cassy kramte ein Tuch hervor und lief zu dem kleinen Bach, der durch ihr Lager floss. Sie tauchte das Tuch ins Wasser und eilte zurück. Ty war mittlerweile zurückgekommen. Er hatte irgendwo her einen Erste Hilfe Kasten aufgetrieben und ihn mitgebracht. Tom war bereits dabei den Bereich um die Wunde vom bereits vertrockneten Blut zu säubern. Cassandra setzte sich ans Kopfende des Zeltes und legte Matt den nassen Lappen auf die heiße, schweißnasse Stirn. Sie legte seinen Kopf auf ihren Schoß und strich ihm sanft über die Haare. Matt schrie leise auf und versuchte sich wegzudrehen, als Tom die Wunde desinfizierte. "Halt still! Es ist gleich vorbei." flüsterte das Mädchen und legte ihren Kopf auf seine Stirn. "So das war's." meinte Tom schließlich und richtete sich auf. Matt hatte nun einen Verband um die Hüfte und er zitterte immer noch. "Und jetzt würde ich gern wissen, wie das überhaupt passiert ist." verlangte Ty. Tom nickte zustimmend. Matt wollte sich aufrichten, sank aber sofort wieder stöhnend zurück in Cassys Arme. "Nicht aufrichten, Matt. Du musst dich schonen." sagte sie. Er flüsterte etwas, aber es war so leise, dass sie es nicht verstand. "Was hast du gesagt?" fragte sie deshalb und beugte sich zu ihm hinunter, als er wieder nur flüsternd antwortete. "Seid ihr verletzt?" sie schüttelte den Kopf. "Danke Prinzessin, ihr habt mir das Leben gerettet." sagte er fast lautlos, bevor er wieder in die Bewusstlosigkeit sank. Das wars wieder mal. Aber, es geht noch weiter keine Sorge Kapitel 3: Chapter 3 -------------------- So, Also hier ist Teil 3. Hoffe er gefällt euch! Kommentare und Kritik unbedingt erwünscht. Viel Spaß Kilya "Ich warte immer noch auf eine Erklärung." sagte Tom hinter ihr. Sie drehte sich zu ihm um. "Also ... " begann sie und hielt kurz inne. Wie sollte sie am besten anfangen? "Es ist eine ziemlich verrückte Geschichte, aber ich versichere euch, dass jedes Wort war ist." und dann erzählte sie ihnen die ganze Geschichte in allen Einzelheiten. Ihre beiden Freunde unterbrachen sie nur selten mit einigen Fragen. Als sie geendet hatte, blickte sie die Beiden aufmerksam an. Sie versuchte ihn ihren Gesichtern zu lesen. Glaubten sie ihr? "Eine ziemlich verrückte Geschichte ist untertrieben." kam es vom Eingang des Zeltes her. Erschrocken fuhr Cassy herum. Im Zelteingang saßen Jack und Zack. "Wo kommt ihr den her?" fragte sie völlig überrascht. Sie hatte sie beiden Zwillinge nicht kommen hören. "Wir sind aufgewacht, als du so rum geschrieen hast. Wir sitzen hier schon, seit du Tom und Ty geholt hast. Hast du uns nicht bemerkt? Du bist doch direkt an uns vorbei gerannt." Cassy sah Zack nun völlig entgeistert an. Sie wollte noch etwas sagen, aber in dem Moment regte sich Matt. "Matt?" Cassy starrte den Jungen gebannt an und wagte kaum zu atmen. Wie ging es ihm? Ein Blick auf die anderen zeigte ihr, dass auch sie gespannt auf den Jungen blickten. "Ah ... mein Kopf." stöhnte der Junge und wollte sich aufsetzen, aber gleich darauf sank er mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder zurück. "Wie geht es dir?" fragte Cassy mit besorgtem Gesicht. "Ich fühl mich, als hätte mir jemand ein Messer in die Seite gerammt." erwiderte der Junge. "Das kommt so ungefähr hin." kam es trocken von Toms Seite. "Wie geht's dir also?" fragte er dann. "Na ja, ich würde sagen, den Umständen entsprechend gut. Aber keine Sorge, Unkraut vergeht nicht." Cassy hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Die Erwähnung des Messers hatte ihr den Dolch wieder in Erinnerung gerufen. Er lag immer noch auf dem Rucksack, auf den ihn Tom gelegt hatte. Sie nahm ihn in die Hände und betrachtete ihn genauer. Er war sehr schön gearbeitet und erstaunlich leicht. Der schmale Griff war mit dunkelblauem Leder umwickelt und obwohl sie keine Ahnung von Schwertern und solchen Dingen hatte, fand sie, dass er gut in der Hand lag. Der Knauf am oberen Ende hatte eine Zwiebelform und war hellblau. Auf der blausilbernen, leicht gebogenen Parierstange waren seltsame Zeichen eingraviert. Die Klinge wäre silbergrau gewesen, wäre sie nicht mit Matts trockenem Blut verschmiert gewesen. Dennoch sah sie sehr scharf aus. Cassy fuhr vorsichtig mit dem Daumen darüber und sofort bildete sich auf dem Schnitt ein Bluttropfen. Schnell steckte sie sich den Finger in den Mund. "Man, das Ding ist ja verdammt scharf." entfuhr es ihr, wobei ihre Aussprache wegen dem Finger im Mund etwas gestört war. "Sei lieber vorsichtig, Cassy. Sonst holst du dir eine Blutvergiftung." meinte Ty, der sie beobachtet hatte. "Ja, ja, ich pass' schon auf." erwiderte sie. "Du Matt, sag mal, wo ist die verwunschene Insel, und wieso heißt sie so. Und was waren das für scheußliche Kreaturen?" fragte sie dann. Matt richtet sich auf, aber diesmal um einiges langsamer. "Diese Wesen waren Gorts. Das sind Wesen der Hölle und sie sind völlig herz- und gefühllos. Sie arbeiten für einen mächtigen Magier und gehorchen ihm aufs Wort. Sie würden sich ohne zu zögern gegenseitig umbringen, wenn er es verlangen würde. Obwohl sie Augen haben sind sie fast völlig blind, aber sie können ihre Opfer spüren. Sie ernähren sich von deren Fleisch und deren Blut." Cassy verzog angewidert das Gesicht. "Igitt!" entfuhr es ihr. Die Jungen um sie herum nickten zustimmend. "Wir werden sie vermutlich noch öfter zu sehen bekommen, wenn wir erst mal auf dem Weg sind." meinte Matt. "Du willst doch nicht sagen, dass du in deinem Zustand auf eine solche Reise gehen willst. Was ich nämlich bisher von meiner Großmutter erfahren habe, muss sie ziemlich gefährlich und Kräfte zehrend sein. Nein, das kommt nicht in Frage." entgegnete Cassy bestimmt. "Doch, genau das werde ich tun. Ich haben den Befehl euch nicht allein zu lassen und euch wenn nötig mit meinem Leben zu schützen, Herrin. Und außerdem, müsst ihr euch um mich keine Sorgen machen. Das Volk von Atlantis hat enorme Selbstheilungskräfte. Spätestens Morgen bin ich wieder Topfit. Ist euch noch nie aufgefallen, dass Schnitte oder andere Verletzungen bei euch sehr viel schneller heilen, als bei normalen Menschen?" erwiderte der Dunkelblonde. Cassy sah ihn erstaunt an. Das stimmte. Sie hatte sich schon immer gewundert, wieso bei ihren Mitschülerinnen Schrammen immer viel länger zu sehen waren, als bei ihr. Allerdings, hatte sie nie irgendwelche schwereren Verletzungen gehabt, wie es bei Matt gerade der Fall war. "Und, wo ist diese verwunschene Insel?" fragten Jack und Zack gleichzeitig. Cassy wunderte sich immer wieder darüber, wie sie es schafften, zur gleichen Zeit den genau gleichen Satz zu sagen oder den Satz des anderen zu beenden. "Das weiß ich auch noch nicht so genau. Es ist eine sehr alte Legende, die bei uns schon seit Jahrtausenden weitergegeben wird. Sie erzählt von einer sagenhaften Insel hoch im Norden. Sie ist umgeben von hohen Bergen und man kann sie nur durch einen Tunnel tief unter dem Meeresspiegel erreichen. Dieser ist laut der Legende durch viele Fallen geschützt. Es heißt auf der Insel ist ein Schatz verborgen. Ein Stein, so blau wie das Meer, aber zugleich soll er die Farbe des Feuers, des Windes und der Erde haben." erzählte Matt. "Aber, wie kann etwas die Farbe des Wassers, des Windes, des Feuers und der Erde zugleich haben? Das ist doch so gut wie unmöglich." warf Tom ein. "Und wie sollen wir diese Insel finden, wenn wir nicht wissen, wo wir suchen sollen? Der Norden ist ziemlich groß." meinte Ty. "Und ziemlich kalt ist er obendrein. Und wenn der Eingang unter Wasser liegt, wie sollen wir denn dann hinkommen?" fragte Jack weiter. "Wir?" fragte Matt mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck. "Wollt ihr etwa auch mitkommen?" Allgemeines Nicken der Jungen. "Sagen wir es so: Wenn du es wagen solltest uns zurück zu lassen, setzt' s was." grinste Zack. "Hier ist nämlich so unglaublich langweilig, dass wir noch eingehen." fügte Jack mit dem selben Grinsen hinzu, sodass man die beiden kaum noch auseinander halten konnte. "Na gut, das muss die Prinzessin entscheiden. Was das Hinkommen betrifft. Die Königin hat mir von einem U-Boot erzählt, das im Stande wäre, den enormen Druck in dieser Wassertiefe auszuhalten. Das müssen wir finden." "Und was soll das für ein U-Boot sein?" fragte Tom. "Habt ihr schon mal was von Kapitän Nemo und der Nautilus gehört?" fragte er schließlich. Alle nickten. "So ein U-Boot existiert wirklich, zu mindest so ein Ähnliches. Aber auch bei dem weiß ich nicht genau wo es ist. Ich habe allerdings eine Karte, auf der die Insel eingezeichnet ist, auf der es sich befinden sollte." erklärte er. "Und was machen wir, wenn wir diese Insel gefunden haben?" fragte Cassy. Sie hatte das Gespräch aufmerksam verfolgt und blickte nun fragend ihren Wächter an. "Ach und noch was, Matt: Nenn mich nicht Herrin, das klingt so bescheuert." fügte sie hinzu. Matt lächelte. "In Ordnung. Also, dieser Stein hat angeblich die Kraft Atlantis von dem Fluch zu befreien, der es auf dem Meeresboden festhält. Der dunkle Lord hat diesen Fluch ausgesprochen, weil die damalige Königin nicht bereit war, ihm zu zeigen, wie er das Wasser beherrschen kann. Alle anderen Völker, die ein Element beherrschen konnten, hat er dazu gebracht, es ihm zu zeigen und danach hat er sie vernichtet. Erst das Volk von Erian, welche das Element Erde beherrschten, dann die Skyliten, deren Element die Luft war und schließlich die Firianer, die das Feuer kontrollierten. Aber die damalige Königin, Königin Seritina, war nicht bereit ihm unser Geheimnis zu offenbaren, denn es wird seid ewigen Zeiten nur von Atlantaner zu Atlantaner weitergegeben. Darüber war er so zornig, dass er Atlantis untergehen ließ. Er hat es mit einem mächtigen Zauber auf den Grund des Meeres verbannt und das schon vor über sechstausend Jahren." erzählte er dann weiter. "Erian, Skyliten, Firianer? Von diesen Völkern habe ich noch nie etwas gehört." murmelte Zack nachdenklich. "Logisch. Sie sind alle schon vor vielen Tausend Jahren vernichtet worden. Soweit reichen eure Geschichten nicht zurück." erwiderte Matt. "Aber von Atlantis wissen wir doch auch." entgegnete Jack. "Ja, weil es noch existiert. Auf dem Grund des Meeres zwar, aber immerhin." sagte Cassy. Matt nickte. "Matt, ich hab eine Frage. Meine Großmutter hat gesagt, du hättest alles was du brauchst, was meinte sie damit?" fragte die junge Prinzessin. "Dass ich die Karten, die uns den Weg zeigen, habe, sowie Waffen und andere Hilfsmittel, die wir brauchen werden. Da fällt mir ein." Er drehte sich um und langte nach seinem Rucksack, öffnete ihn und zog zwei Scheiden heraus. Die größere war aus einfachem braunem Material. Matt ließ das Schwert, welches er der Wache entwendet hatte, hineingleiten. Die zweite war kleiner. Sie war schwarz und die Öffnung war mit demselben grausilbernen, leichten Material versehen, aus dem die Klinge des Dolchs gefertigt war. Auf der Vorderseite war ein silbernes Zeichen aufgemalt. In diese Scheide steckte Matt den Dolch, nachdem es ihn mit dem nassen Lappen, den Cassy für seine Stirn geholt hatte, gereinigt hatte. Dann überreichte er ihr den Dolch. "Der gehört euch ... äh dir, meine ich." sagte er. Cassy nahm in erstaunt entgegen. "Was bedeuten die Zeichen?" fragte sie, weil ihr nichts Besseres einfiel. "Das auf der Scheide ist das Wappen der Königfamilie. Und die auf der Parierstange sind glaub ich eine Art Schutzzauber, oder so." antwortete er. Cassy strich über das Wappen. Es gefiel ihr. Irgendwie sah es aus wie eine misslungene Mischung aus einem K und einem R. "Er ist wunderschön. Danke." sagte sie, nachdem sie ihn noch mal ausgiebig betrachtet hatte. Plötzlich fing sie an hemmungslos zu gähnen. "'tschuldigung. Ich bin auf einmal so müde." erklärte sie verlegen. Tom nickte verständnisvoll. "Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt schlafen gehen und morgen sehen wir dann weiter." schlug er vor. Der Vorschlag wurde von allen mit Freuden angenommen. Die Zwilling, Tom und Ty verabschiedeten sich und verließen das Zelt. Cassy legte sich hin und zog die Decke über die Schulter. "Gute Nacht." murmelte sie noch, dann war sie auch schon eingeschlafen. Diese Nacht träumte sie nicht vom Palast. Sie schlief tief und fest wie ein Murmeltier. Am nächsten Morgen wachte sie auf, als jemand sie leicht schüttelte. "Aufwachen, wir müssen gehen." hörte sie eine Stimme sagen, aber sie verstand den Sinn der Worte nicht so ganz, deshalb antwortete sie noch halb im Schlaf "Nur noch fünf Minuten ja Mama? Lass mich nur noch fünf Minuten schlafen." Sie hörte ein leises Lachen. Dann wurde zu fieseren Methoden gegriffen. Eiskalte Hände fuhren unter die Decke und begannen sie gnadenlos auszukitzeln. "Ah ... Nicht aufhören!" keuchte sie während sie sich wand und versuchte der Attacke zu entkommen. "Bist du wach?" fragte Matt schließlich, als er von ihr abließ. "Oh, du bist so ein Fiesling. Wie kannst du es wagen." schmollte das Mädchen, als sie wieder zu Atem gekommen war. "Entschuldigung, aber anders warst du nicht wach zu kriegen. Und wir haben keine Zeit zu verlieren. Die anderen sind schon dabei die Zelte abzubauen. Wir werden aber nur zwei mitnehmen können. Also los, pack' deine Sachen zusammen. Nimm nur das Nötigste mit, du musst nämlich alles selber tragen. Mit den Zelten werden wir uns abwechseln müssen." Damit verließ der Junge das Zelt wieder. Cassy setzte sich auf und rieb sich die Augen. ,Oh man, ich könnte glatt wieder einschlafen. Aber da kann man halt nichts machen.' Nur widerwillig kroch sie unter der warmen Decke hervor und legte sie zusammen. Dann angelte sie sich ihren Rucksack. Sie verstaute die Decke ganz unten und sah sich dann im Zelt um. Viele Sachen hatten sie eh nicht. Das Feuer hatte den größten Teil vernichtet. Also packte sie alles, was sie brauchte ein und schulterte den Rucksack. Ihren Dolch hatte sie am Gürtel befestigt, für den Fall, dass sie ihn brauchen würde. Draußen war es noch dunkel, aber im Osten wurde es schon merklich hell. Die fünf Jungen hatten zwei der Zelte abgebrochen und in den Rucksäcken verstaut. Cassy merkte, dass an Matts Gürtel das Schwert hing, was sie nicht wirklich überraschte. Aber auch die anderen waren bewaffnet. Die Zwillinge hatten jeder einen Stab und Tom und Ty waren mit Pfeil und Bogen ausgestattet. Es sah irgendwie seltsam aus, fand Cassy. Mit diesen Waffen hatte man im Mittelalter gekämpft, aber heutzutage benutze man Pistolen oder Ähnliches. Sie hoffte inständig, dass Matt wusste was er tat. "Seid ihr schon fertig?" fragte sie schließlich flüsternd, damit der Lehrer und ihr Klassenkollegen nicht aufwachten. Die Jungs nickten stumm. "Gut, dann sollten wir wohl besser gehen, bevor die anderen aufwachen." sagte sie. Matt deutete ihnen ihm zu folgen und schweigend verließ die kleine Gruppe den Zeltplatz. Sie liefen hintereinander den schmalen Pfad entlang und Cassy fragte sich, wie der junge Atlantaner vor ihr den Weg überhaupt erkennen konnte. Während sie selbst und auch die vier Jungen hinter ihr mehr stolperten als gingen, lief er, als würde er den Weg bei helllichtem Tag bewältigen. Er musste Augen haben wie eine Katze. Sie waren schon etwa eine Stunde unterwegs, als Cassy die Stille nicht mehr aushielt. "Wo gehen wir eigentlich hin?" fragte sie. "Wir müssen die nächste Stadt erreichen. Vor allem um Proviant zu besorgen. Da wir hier in der Nähe des Meeres sein müssten müssen wir eine Stadt suchen die einen Hafen hat. Dort beschaffen wir uns irgendwie ein Boot und suchen die Insel, auf der das U-Boot versteckt ist." fing Matt an wurde dann aber unterbrochen. "Was meinst du mit ,beschaffen'? Willst du etwa eines klauen?" fragte Cassy völlig perplex. "Na, um eines zu kaufen, wird unser Taschengeld wohl kaum reichen, oder was meinst du?" erwiderte er. "Aber ..." "Hör zu, ich weiß, es ist nicht ... richtig so was zu tun, aber wenn wir deine Großmutter retten wollen, haben wir wohl keine andere Wahl." Cassy sah ihn noch mal kurz an und senkte dann den Kopf. "Du hast wohl Recht. Also weiter." resignierte sie. Schweigend liefen sie weiter. Etwa drei Stunden nach Sonnenaufgang erreichten sie eine Straße. Sie verstauten ihre Waffen und folgten ihr. Sie war noch nicht übermäßig stark befahren, aber ab und zu fuhren Autos vorbei. Eines davon hielt und die junge Frau am Steuer kurbelte das Fenster herunter. Sie hatte kurze blonde Haare und ein verschmitztes Gesicht. "Wo wollt ihr denn hin? Soll ich euch vielleicht ein Stückchen mitnehmen?" fragte sie freundlich. Die Freunde blickten sich kurz an und nickten dann. "Wir wollen in die nächste Stadt. Ist das noch weit?" fragte Tom. Die Frau schüttelte den Kopf. "Nein, nur noch etwa zwölf Kilometer. Steigt ein." Die Gruppe folgte der Aufforderung. Während Matt sich nach vorne setzte quetschten sich die fünf anderen auf die Rückbank. Glücklicherweise war es ein großes Auto und so hatten sie zumindest halbwegs bequem Platz. "Was wollt ihr denn in der Stadt?" fragte die Frau und dann fügte sie hinzu "Ich heiße übrigens Ellie. Ellie Smith. Und wie heißt ihr?" Cassy war die Erste die antwortet. "Ich bin Cassandra White. Freut mich sie kennen zu lernen." "Mein Name ist Jack Trent und das ist mein Zwillingsbruder Zack." "Ich bin Tom Haver" "Und ich heiße Ty Hunt." stellten sich alle nacheinander vor. "Schön euch alle kennen zu lernen! Und wie heißt du?" fragte Ellie dann Matt. Der Junge, der bis dahin aus dem Fenster geschaut hatte drehte sich um und antwortete knapp. "Matthew Blue." "Und was wollt ihr in der Stadt?" fragte sie weiter. "Wir ... machen einen Ausflug und müssen in die Stadt um Essen zu kaufen." erklärte Cassy nach einigen Sekunden. "Ah ... Schade, ich habe gedacht ihr seid vielleicht irgendwo ausgebrochen und seid auf der Flucht. Das hätte ich echt cool gefunden." grinste Ellie. Cassy lächelte und schüttelte den Kopf "Nein, tut mir leid sie enttäuschen zu müssen." Sie sah gerade noch, wie Matt entnervt die Augen verdrehte. "Nenn mich doch nicht Sie, das klingt so geschwollen." erwiderte Ellie lachend und fügte dann hinzu. "Eigentlich war das auch nur als Scherz gedacht. Ach, da ist ja schon die Stadt. Wo soll ich euch denn absetzen?" "Am Besten im Zentrum, wenn das möglich wäre." meinte Matt nachdem er mit den anderen einige Blicke gewechselt hatte. "Geht klar." antwortete Ellie. Plötzlich sah Cassy etwas, was sie ganz kribbelig werden ließ. "Ist das etwa das Meer?" fragte sie aufgeregt. "Aber natürlich. Wusstest du nicht, dass hier das Meer ist? Das müsstet ihr doch wissen, wen ihr einen Ausflug macht." Ellie sah sie skeptisch an. "Äh ... doch, natürlich wusste ich dass das Meer hier angrenzt, aber ich ... hätte nicht gedacht, dass man es von hier aus sehen kann." versuchte Cassandra sich heraus zu reden. Wieso konnte sie auch ihre Klappe nicht halten. Ellie sah sie noch immer misstrauisch an, sage aber nichts mehr. Fünf Minuten später hielt der Wagen vor einem großen Haus. "Bitteschön, das Einkaufszentrum. Hier werdet ihr alle finden, was ihr braucht. Viel Spaß noch und viel Glück mit dem Wetter." Die sechs Freunde sprangen aus dem Wagen und schlugen die Tür zu. "Danke, für' s mitnehmen, Ellie" sagte Jack und schon rauscht ihre neue Freundin davon. "Die war ziemlich neugierig wenn ihr mich fragt." meinte Ty nachdenklich. "Ach was, die war doch nett." entgegnete Cassy. "Na, jedenfalls haben wir uns eine Menge Zeit erspart. Lasst uns gehen, wir haben noch einen langen Weg vor uns." ging Matt dazwischen und wandte sich in Richtung des Einkaufzentrums. Die anderen folgten ihm. Im Inneren des Gebäudes war eine große Halle von der aus man in alle möglichen Geschäfte, Cafés und Supermärkte kam. Sie blieben einen Augenblick stehen. "Und wohin jetzt?" fragte Zack in die Runde. Alle schienen ratlos, bis sich schließlich Jack zu Wort meldete. "Äh ... was haltet ihr von Frühstücken?" "Genau das wollte ich auch gerade sagen." meinte Cassy. "Ich weiß." grinste Jack. Cassy stöhnte, das hätte sie sich auch denken können. ,JA, hättest du.' hörte sie wieder Jacks lautlose Stimme in ihrem Kopf. "Also gut, dann sucht euch eins von diesen Cafés aus und wir gehen Frühstücken." meinte Matt. Sofort ging wieder der Streit los, die einen wollten in das Café die anderen in ein anderes. Schließlich wurde es Cassy zu blöd. "Ruhe jetzt. Ist ja nicht auszuhalten. entscheidet euch und zwar schnell." Die Jungen hielten inne. "Dann sag du, wohin wir gehen sollen." meinte schließlich Ty. "Ähm ..." Cassy sah sich kurz um und deutete schließlich auf ein kleines Café keine zehn Schritte von ihnen entfernt. "Da!" sagte sie schlicht und ging darauf zu. Matt folgte ihr und auch die anderen kamen hinterher. Das Café war gemütlich eingerichtet. Die Sechs durchquerten es und setzten sich in eine Nische im hinteren Teil. Sie hatten gerade bestellt, als sie eine wohlbekannte Stimme hörten. "Huhu! Was macht ihr denn hier?" fragte Ellie und kämpfte sich zu ihnen an den Tisch. "Wir wollten Frühstücken, setz dich doch zu uns." bot Cassy an. Das ließ sich die schwatzhafte Frau nicht zweimal sagen. Die Jungen rückten zusammen und sie ließ sich auf die Eckbank neben Tom fallen. "Und, habt ihr schon beschlossen, wo ihr als nächstes hin wollt?" fragte sie, nachdem auch sie bestellt hatte. "Nein, haben wir noch nicht." erwiderte Matt, bevor einer der anderen etwas erwidern konnte. "Wir wollten erst in Ruhe Frühstücken und uns dann darüber den Kopf zerbrechen." fügte er hinzu. "Aha. Ich empfehle euch die Insel etwa dreißig Kilometer vor der Küste. Ihr könnt sie mit einer Fähre erreichen und es lohnt sich wirklich, sie gesehen zu haben." Weiter kam sie nicht, denn die Bedienung brachte in diesem Moment das bestellte und sie war fürs erste mit ihrem Kaffee beschäftigt. Matt kickte Ty gegen' s Schienbein und warf ihm einen bedeutsamen Blick zu. Kurze Zeit später hörte Cassy Tys Stimme in ihrem Kopf. ,Passt auf was ihr sagt. Nicht, dass ihr zuviel verratet.' Ein leichtes Nicken ging durch die Runde und dann machten sie sich über das Essen her. Cassy fand, dass es köstlich schmeckte und sie alle aßen soviel sie konnten, wer wusste, wann sie das nächste Mal etwas so gutes zu essen bekamen. "Wisst ihr was, ich lade euch ein. Damit ihr kein Geld verschwenden müsst." lächelte Ellie, als sie sah wie viel ihr jungen Freunde verdrückten. "Das ist sehr nett von ihnen. Vielen Dank." sagte Matt. Er war als einziger schon fertig. Auch die anderen brachten, zwischen zwei Bissen, etwas Ähnliches heraus. "Keine Ursache. Und nun erzählt mal, wo seid ihr denn schon überall gewesen? Seid ihr schon lange unterwegs?" Die Freunde warfen sich kurze Blicke zu. Was sollten sie darauf antworten? Cassy antwortete schließlich ziemlich wage. "Na ja, wir sind noch nicht so lange unterwegs. Wir sind vor etwa einer Woche aufgebrochen. Von der anderen Seite des Berges. Wir sind durch den Wald und sind schließlich auf die Straße gestoßen. Da wir kaum noch Proviant hatten, haben wir uns gedacht, wir folgen ihr. Und dann bist du gekommen und hast uns mitgenommen." Ellie hatte interessiert zugehört. "Soso. Und wie kommt es, dass du mit fünf Jungen durch die Gegend rennst? Wieso sind keine anderen Mädchen mit euch mit?" "Äh ... denen war es zu anstrengend." antwortete Cassy. Ellie schien ihr zu glauben und die Jungen atmeten auf. Das war knapp gewesen. Die blonde Frau schaute auf ihre Uhr. "Himmel!" entfuhr es ihr "Ich muss mich beeilen. Sonst komm ich noch zu spät zur Arbeit." rief sie aus und dann "Bedienung, zahlen bitte!" Eine junge Bedienung kam und bracht die Rechnung. Ellie zahlte und verabschiedete sich, zum zweiten Mal an diesem Morgen, von den Freunden. "Bis irgendwann, hoffe ich. Macht' s gut." und wieder rauschte sie davon. "Und weg ist sie!" grinste Jack. Cassy nickte. "Ja. Und was machen wir jetzt?" "Wir müssen endlich unseren Kram zusammen suchen, also kommt." Matt stand auf und die anderen folgten ihm. "Was brauchen wir alles, abgesehen vom Essen?" fragte Cassy. Und schon ging wieder das Geschrei los. Jeder wollte etwas anderes mitnehmen. "So wird das nichts." meinte Matt schließlich leise wie zu sich selbst, aber Cassy hatte es trotzdem gehört. "Recht hast du. Warte mal. Sie lief zurück ins Café und kam kurze Zeit später mit einem Zettel und einem Stift wieder. "Wir lassen sie jetzt einfach weiter streiten und wenn wir was hören, was uns richtig erscheint, dann schreiben wir es auf." sagte sie und setzte sich auf eine Bank, die in der Nähe stand. Während Matt weiter zuhörte, diktierte er ihr ab und zu etwas, das sie dann aufschrieb. Nach etwa fünfzehn Minuten waren die Vorschläge der anderen erschöpft und Cassy starrte auf die Liste, die sie aufgeschrieben hatte. "So, das hätten wir. Also los, lasst uns die Sachen besorgen." Damit stand sie auf und blickte auf das Erste, das sie aufgeschrieben hatte. Sie sah sich kurz um und ging dann in Richtung eines Supermarktes davon. Die anderen folgten ihr. Als sie das Einkaufszentrum etwa zwei Stunden später wieder verließen, waren ihre Rucksäcke um einiges schwerer geworden. "Und jetzt?" fragte Cassy als sie sich zu den Jungen umdrehte. "Jetzt gehen wir zum Hafen und suchen ein Boot." erklärte Matt und wandte sich Richtung Meer. Cassys Blick fiel auf das endlos scheinende Blau vor ihnen. Wieder wurde sie ganz kribbelig. Wenn sie nur daran dachte, dass sie bald auf dem Meer sein würden, schlug ihr Herz höher. Sie stand ganz still und blickte hinunter auf das Wasser. Sie war wie gebannt von der Schönheit der glitzernden Fläche. "Cassy, kommst du?" rief Jack so dass sie aus ihrer Starre erwachte. Die Jungen waren schon ein ganzes Stück voraus gelaufen und warteten nun auf sie. "Ja, ich komme schon." rief sie glücklich und rannte hinter ihnen her. Im Hafen herrschte ein reges Treiben. Die Fischer boten auf einem Markt ihre Waren an. Cassy hatte das Gefühl ihr würde sich der Magen umdrehen. Sie hatte Fisch noch nie gemocht. Und jetzt glaubte sie auch zu wissen warum. Auch Matt schien nicht gerade viel davon zu halten, tote Fische zu essen, denn er durchquerte den Markt so schnell wie möglich. Sie sahen sich um. "Was haltet ihr von diesem Boot?" meinte Ty und deutete auf eine riesige Yacht. "Hast du sie noch alle? Damit kommen wir nicht weit. Wir müssen aufpassen. Damit kommen wir nicht mal aus dem Hafen raus, Wir haben vermutlich sowieso bald die gesamte Küstenwache auf den Fersen." erwiderte Matt. Cassy schaute sich im Hafen um. Ihre blaugrünen Augen glitzerten. Sie war noch nie auf einem Boot gewesen und war hellauf begeistert, als sie die vielen verschiedenen Boote sah, die mit Fahnen und Ähnlichem geschmückt waren. Sie hörte nicht mehr zu, wie sich ihre Freunde über das geeignete Boot stritten. Es war einfach wundervoll, hier zu stehen und das Gesicht in den Wind zu drehen. Das Gekreische der Möwen war hier lauter als das Geschrei der Marktleute. Wieder einmal spürte sie, wie tief sie mit dem Wasser verbunden war. "Es ist so schön hier." murmelte sie leise zu sich selbst. "Ja, find ich auch." sagte eine Stimme dich hinter ihr. Als sie sich umdrehte stand Matt hinter ihr. Auch er hatte das Gesicht dem Wind zugewandt und schien den Möwen zu lauschen. "Das hast du verstanden?" fragte das Mädchen überrascht. Sie war sich sicher, ganz leise gesprochen zu haben. Er nickte nur. Sie standen noch eine Weile schweigend da, bis Cassy fragte "Also, welches Boot nehmen wir?" Sie sah sich noch mal die Boote im Hafen an. Es waren viele, die hier vor Anker lagen. Von großen, teuer aussehenden Yachten über alte, klapprige Fischerboote bis hin zu kleinen Ruderbooten war einfach alles hier vertreten. Als sie einen Blick zu ihren Freunden warf merkte sie, dass diese immer noch darüber stritten. Die vier Jungen deuteten dabei auf immer größere Boote. Matt ließ derweil seinen Blick prüfend über die verschiedenen Boote schweifen. Nach wenigen Minuten deutete er auf eines der mittle großen Boote. "Das müsste gehen!" Als Cassy seinem ausgestreckten Arm mit den Augen folgte erblickte sie ein Segelboot. Es war weiß und anscheinend frisch gestrichen. Sie ging näher heran um es sich genauer anzusehen. Es hieß "Hope". Der Name passt richtig gut. Auf dem Boden lagen einige Netze und Seile. Des hatte ein großes Segel, aber auch einen Motor, für den Fall, dass kein Wind wehte, wenn man auf hoher See war. Das Boot gefiel ihr sehr. ,Darin werde ich also die nächsten paar Tage leben. Hm ... ja, gefällt mir." sie lächelte leise vor sich hin, als sie zu den Jungen zurück ging. Matt hatte ihnen anscheinend gerade von seiner Entscheidung erzählt. Ihren Gesichter nach zu urteilen, waren die Vier einverstanden. immer noch lächelnd erreichte sie ihre Freunden, aber dieses verschwand, als sie Matt fragen hörte. "Könnt ihr überhaupt segeln?" Die Jungen starrten verlegen auf den Boden und auch Cassy ging es nicht besser. Schließlich antwortete Zack und sprach damit aus, was alle sagen müssten, wenn man ihnen einzeln diese Frage gestellt hätte. "Ähm ... Also eigentlich ... Nein." Matt verdrehte die Augen. "Na, das ist doch wunderbar!" rief er aus und der Sarkasmus in seiner Stimme war einfach nicht zu überhören. "Das hättet ihr doch auch früher sagen können." "Hey, was können wir dafür, dass wir nicht segeln können. Man hat es uns eben nie beigebracht. Wir haben eben keine so Wasserverbundene Eltern wie du. Und DIE haben es uns ja nicht beigebracht." Es war klar, dass Tom mit "DIE" die Leute des Institutes meinte. "Okay, okay. Sorry." beschwichtigte Matt den blonden Jungen. Plötzlich fiel Cassy etwas ein. Wie sollten sie an das Boot rankommen? Hier waren viel zu viele Leute, als dass sie einfach so hätten damit wegfahren können. Sie stellte diese Frage auch den anderen und blickte nun gespannt von einem zum anderen. Ihr Wächter legte die Stirn in Falten und überlegte. "Wir werden bei Nacht fahren, es bleibt nichts anderes übrig. Aber wenn ihr nicht segeln könnt ... lasst mich überlegen ... Wie viel Geld haben wir noch übrig?" Jack zog die Geldtasche heraus, die er in der Hosentasche trug. Sie zählten es schnell durch. Dann nickte Matt zufrieden "Das reicht mehr als." "Wofür?" die Zwillinge hatten wieder mal denselben Gedanken gehabt, aber auch Cassy hatte sich das gerade gefragt. "Na, wir müssen ein Boot mieten." Cassy starrte den Jungen an. Sie verstand nur Bahnhof. Was sollte das denn jetzt. "Wieso willst du das Boot jetzt auf einmal mieten?" fragte sie deshalb. Der Junge antwortete langsam, als spräche er mit kleinen Kindern. "Weil ich euch das segeln nicht bei Nacht beibringen kann und will. Deshalb mieten wir jetzt ein Boot und ihr lernt segeln. Kapiert?" "Ach so! Sag das doch gleich." meinte das Mädchen. Jetzt starrten die vier anderen nicht Matt verständnislos an, sondern Cassy. "Sag jetzt nicht, das du weißt, was er vor hat." meinte Ty immer noch verwirrt. "Aber klar. Ist doch ganz einfach. Wir lernen auf dem Boot heute das segeln, und dann können wir ihm heute Nacht helfen. Alles klar?" Ein Nicken kam von den Jungen zurück. Sie hatten verstanden. "Kommt endlich!" hörten sie Matt rufen. Er war schon vorgegangen und stand nun vor dem Bootsverleih. TBC Wenn ich ein paar Kommentare kriege Kapitel 4: Chapter 4 -------------------- So, wieder ein Teil fertig. Hoffe er gefällt euch und ihr schreibt ordentlich Kommentare. Also schluß mit dem Geschwafel und Viel Spaß Caro Als sie etwa drei Stunden später wieder zurück kamen hatten Cassy und die vier Jungen, von dem jungen Atlantaner, einen Crash-Kurs im Segeln erhalten. "Das ist ja eh ganz simpel." freute sich Cassy. Jack schaute auf die Uhr. "In etwa drei Stunden ist es Dunkel. Was machen wir bis dahin?" fragte er. "Also ... ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mich hat das Segeln hungrig gemacht. Was haltet ihr davon, wenn wir ins Einkaufszentrum zurückgehen und was essen?" fragte Cassy und grinste verlegen. Die Zwillinge waren damit auch unbedingt einverstanden und Tom und Ty waren von diesem Vorschlag begeistert. Selbst Matt hatte nichts einzuwenden, auch ihn hatte das Segeln hungrig gemacht. Aus diesen Gründen wurde der Vorschlag auch ohne Protest angenommen und ausgeführt. Sie entschlossen sich, nach einigem Geplänkel, Pizza essen zu gehen und kurze Zeit später hatten sie eine Pizzeria gefunden und betraten das Lokal. Kaum waren sie drin, da schallte ihnen eine inzwischen wohlbekannte Stimme entgegen. "Huhu Kinder! Wir laufen uns heute aber auch dauernd über den weg. Setzt euch doch zu mir, dann bin ich nicht so alleine." "Wenn das nicht die blonde Quasselstrippe ist." grinste Ty und rief laut zu Ellie hinüber "Ellie, lange nicht gesehen. Wie geht's denn so?" er kämpfte sich durch das Gedränge und ließ sich auf den freien Stuhl neben der blonden Frau fallen. Die anderen folgten ihm, wenn auch Matt nicht begeistert schien und setzten sich ebenfalls um den Tisch. "Und, was habt ihr heute gemacht? Wisst ihr schon, wo ihr als nächstes hingeht?" fragte Ellie, kaum dass sie saßen. Cassy schüttelte den Kopf. "Nein, aber bis morgen wissen wir sicher was." sagte sie und es klang wirklich so, als würde sie das ernst meinen. Wenn Cassy eines von ihren Brüdern gelernt hatte, dann war es lügen ohne rot zu werden. "Na ja, wie gesagt, mein Tipp ist die Fähre nehmen und auf die Insel fahren, es ist wirklich sehenswert." meinte die blonde Frau gutgelaunt. Ein junges Mädchen kam an den Tisch. "Was darf ich euch bringen?" fragte sie höflich. Die sechs Freunde bestellte jeder eine Pizza, wobei jeder einen anderen Geschmack bevorzugte. "Was machst du eigentlich hier Ellie?" fragte Cassy schließlich. Ellie blickte von ihrer Pizza, auf und grinste. Ich hatte einen Geschäftstermin hier in der Nähe. Und außerdem mag ich die Stadt. Ein Grund mehr, wieso ich unbedingt diesen Kunden haben wollte." Ihr Grinsen wurde noch breiter. "Ah, da kommen ja eure Pizzas." sagte sie dann. Tatsächlich kam das Mädchen von vorhin wieder und stellte drei Teller ab. Sie verschwand wieder und kam gleich darauf mit den zweiten Dreien. Hungrig machten sich die Sechs über die Pizzas her und einige Zeit hört man nichts anderes, als das Kauen und Schlucken der Freunde. Nachdem sie alle satt waren, bei den Zwillingen war das erst nach drei Pizzas der Fall, verabschiedeten sie sich von Ellie. Dieses Mal, vermutete Cassy, würde es endgültig sein. "Ciao, und noch viel Spaß! Ich hoffe man sieht sich irgendwann mal wieder." rief ihnen die blonde Frau hinterher. Die Freunde drehten sich noch mal um und winkten ihrer Freundin. Cassy war traurig. Sie hatte Ellie in der kurzen Zeit, die sie sie nun kannten, sehr lieb gewonnen. "Ich hoffe auch, dass wir uns irgendwann mal wieder sehen." flüsterte sie leise. Dann drehte sie sich endgültig um und folgte schweigend den fünf Jungs vor ihr. Draußen war es mittlerweile stockdunkel. Schweigend lief die Gruppe die Straße hinunter zum Hafen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Cassy dachte an ihre Mutter. Sie sah ihr Bild noch immer genau vor sich. Ihr blondes, langes Haar, ihre tiefblauen Augen, ihr gütiges Lächeln. Neben dem Bild ihrer Mutter tauchte nun das Bild von Serena vor ihren Augen auf. Es waren ganz eindeutig dieselben Augen. Cassy glaubte in ihnen versinken zu können. Auch das Lächeln der Königin war von dem ihrer Mutter kaum zu unterscheiden. Plötzlich tauchte ein anderes Bild vor ihrem inneren Auge auf. Vor Schreck stolperte sie fast über ihre eigenen Beine. Sie hatte, wenn auch nur ganz kurz, das Bild eines Gorts vor sich gesehen. Sie spürt wie zwei kräftige Arme sie packten und Schrie auf. "Cassy? was ist los?" fragte Zack besorgt, der sie mit einem Arm festhielt. "J- Ja, alles klar. Ich bin nur erschrocken. Ich hab gerade in Gedanken eine von diesen Gorts gesehen. Danke fürs auffangen, sonst würde ich jetzt auf der Nase liegen." lächelte sie schwach. Die Zwillinge, Jack hatte den anderen Arm gepackt, ließen sie wieder los. "Du hast einen Gort gesehen?" fragte Matt besorgt und sah sich suchend um. "Ja, aber nur in Geda ..." weiter kam sie nicht. Ihre Kette leuchtete mit einem Mal gleißend hell auf. "Was ist das?" fragte sie erstaunt. Matts Gesicht hatte sich verfinstert. "Dachte ich es mir doch. Gorts sind in der Nähe. Oder zumindest einer. Das Leuchten soll uns warnen." sagte er hastig, bevor er Cassy am Arm packte und sie, wieder mal, hinter sich herzog. "Wir müssen schnell das Boot erreichen. Oder sonst etwas, wo wir uns verstecken können." rief er und rannte den Weg hinunter zum Hafen. Cassy stolperte mit. Die anderen folgten ohne zu zögern. Sie hatten noch nie einen Gort gesehen, aber wenn sie ehrlich waren, dann war es ihnen nur recht, wenn das noch einige Zeit so blieb. Sie erreichten nach wenigen hundert Metern den Eingang des Hafens und Cassy rannte hindurch, als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Immer noch blinkte ihr Kette. "Steck sie unter dein T-Shirt." keuchte Matt und zog sie schließlich hinter einen Kistenstapel. Die anderen folgten ihnen auf dem Fuße. Keuchend ließen sie sich auf den Boden sinken. "Du Matt, sagtest du nicht, dass sie ihre Opfer spüren können? Dann bringt es doch gar nichts, wenn wir uns hier verstecken, oder?" fragte Tom flüsternd. "Nein, vermutlich bringt es nicht viel, aber wir müssen herausfinden, wie viele es sind. Wenn es nur einer ist, dann ist es nicht so schlimm, mit einem können wir fertig werden. Aber wenn es eine ganze Armee ist, haben wir sowieso keine Chance." Cassy musste immer noch heftig atmen. Sie hatte eine gute Kondition, aber im dunklen, auf der Flucht vor solchen Höllenkreaturen eine abschüssige Straße hinunter zu rennen, war bei weitem anstrengender, als auf einer Bahn zehn Runden zu rennen. Plötzlich hört das Mädchen ein Schnüffeln. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. "Was ist das?" hauchte sie kaum hörbar. "Still!" kam die geflüsterte Antwort von Matt. Cassy konnte trotz der Dunkelheit erkennen, wie sich der Junge vorsichtig erhob und über den Rand der Kisten späte. Kaum eine Sekunde später ließ er sich wieder auf den Boden sinken. "Es ist nur einer." flüsterte er. Man konnte die Erleichterung die ihn überkam förmlich spüren. "Woher weißt du das? Vielleicht haben sich die anderen versteckt." wandte Ty ein. Aber Matt schüttelte nur den Kopf. "So intelligent sind sie nicht. wenn sie auf Jagd gehen, dann immer di ganze Gruppe zusammen. So haben sie eine größere Chance, denken sie." erwiderte er. Cassy warf einen Blick in den Hafen. Es war niemand zusehen. "Wir könnten schnell zum Boot rennen und wegfahren." schlug sie vor. Abermals schüttelte der dunkelblonde Atlantaner den Kopf. "Auf dem Wasser findet er uns viel leichter." meinte er. "Okay, passt auf. Ich lenke ihn ab. Sobald er sich zu mir dreht, rennt ihr zum Boot und fahrt los. Ty du steuerst. Ich komme sofort nach, wenn ich ihn erledigt habe. Verstanden? Jack, kannst du meinen Rucksack mitnehmen? Im Kampf ist der nicht gerade gut?" sagte Matt. Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern legte den Rucksack ab, erhob sich leise und schlich davon. "Sei vorsichtig!" flüsterte Cassy noch, dann war er auch schon katzengleich in der Dunkelheit verschwunden. Noch einige Male sah Cassy das Blitzen des Schwertgriffes. Die fünf Zurückgebliebenen kauerten immer noch auf dem Boden, bis sie schließlich das Geräusch eines Kampfes wahrnahem. "Los, lauft!" rief Jack und zog Cassy auf die Füße. Sie rannten so schnell sie konnten in Richtung des Bootes. Sie hatten es kaum erreicht, als Ty schon hineinsprang und Zack das Tau gelöst hatte. Die Zwillinge schoben es ein Stück vom Ufer weg, bevor sie selbst hineinsprangen. Ty startete den Motor und manövrierte das Boot geschickt in Richtung des offenen Meeres. Cassy blickte zurück zum Ufer. Sie konnte gerade noch sehen, wie etwas Silbernes auf etwas Schwarzes traf. Dann zerriss ein Schrei die Stille, der dann aber abrupt endete. Sie sah, wie zwei schattenhafte Gestalten auf das Hafenbecken zuliefen und ins Wasser sprangen. Sie verfolgte eine der Gestalte mit den Augen, wie sie mit kräftigen Schwimmbewegungen auf das Boot zu kraulte, welches immer mehr Fahrt aufnahm. Die andere, war nach ihrem Sprung nicht wieder aufgetaucht. Cassy strengte ihre Augen an und erkannte mit Schrecken die Flügel auf dem Rücken der Gestalt. Es war also nicht Matt, der da auf sie zu schwamm, sondern der Gort. "Fahr schneller, Ty! rief sie dem Jungen zu. Auch die anderen Jungs waren an die Reling getreten und blickten gebannt auf die schwarze Gestalt im Wasser. Die Kreatur kam immer näher, bis sie fast schon nach dem Boot greifen konnte. Sie streckte gerade den dürren Arm aus und die knochigen Finger machten eine zupackende Bewegung, als sie mit einem Ruck zurückgerissen wurde. Hilflos schlug der Gort um sich und wurde dann unter Wasser gezogen. Cassy stürzte zur Reling und lehnte sich darüber um ins Wasser sehen zu können, aber sie sah nichts als eine undurchdringlichen Schwärze. Das Wasser war an der Stelle, wo bis vor kurzem noch das Wesen geschwommen war, ziemlich aufgewühlt, aber es beruhigte sich langsam wieder. "Ty, halt an!" rief sie und beugte sich noch weiter über die Reling, bis sie beinahe den Halt verloren hätte. Ewigkeiten, so schien es Cassy, vergingen, bis die nun ruhige Wasseroberfläche wieder zu schäumen begann. Prustend und nach Atem ringend tauchte eine Gestalt aus dem Wasser auf. Sie streckte den Arm nach der Reling aus und zog sich daran hoch. Cassy schrie auf. Aber sie beruhigte sich gleich wieder, als sie sah, dass die Gestalt Matt war. Der Atlantaner war klitschnass und ließ sich erstmal keuchend auf den Boden des Bootes nieder um wieder zu Atem zu kommen. Ty hatte inzwischen den Motor wieder gestartet und Fahrt aufgenommen. Nach einigen Augenblicken meinte Matt "Das hätten wir geschafft." Er schüttelte sich wie ein nasser Hund, sodass das Wasser nach allen Seite spritzte. "Hey!" entfuhr es Cassy, aber dann viel sie dem Jungen um den Hals. "Du warst echt klasse." meinte sie. "Ist ja gut, aber erdrück mich deswegen doch nicht gleich." keuchte Matt, denn das Mädchen schnürte ihm beinahe die Luft ab. Verlegen ließ sie ihn los. "'tschuldigung." meinte sie leise. Matt stand auf und ging zu Ty ans Steuer. Cassy folgte ihm leise. Sie stellte sich neben ihn und fragt. Wo müssen wir eigentlich hin?" Ty zuckte nur mit den Schultern. Matt kramte unterdessen in seinem Rucksack. Nach kurzer Zeit zog er eine Karte daraus hervor. Cassy musterte die Karte. Sie schien sehr alt zu sein, denn sie war vergilbt und an manchen Stellen eingerissen. Vorsichtig breitete der Junge die Karte auf dem Boden aus. Er studierte sie sorgfältig, während Cassy mit all den Linien, Wörtern und Buchstaben nicht wirklich zu Recht kam. Schließlich deutete Matt auf einen Punkt. "Hier sind wir ungefähr. Und da, " er deutete auf einen Punkt, gar nicht weite von ihrem derzeitigen Standpunkt entfernt, "müssen wir hin. Geh auf Kurs Nord-Nordost." wandte er sich an Ty. Dieser tat wie ihm geheißen und das Boot änderte die Richtung. "Wenn wir Glück haben und nicht in einen Sturm geraten können wir in Drei Tagen da sein." meinte Matt nachdenklich. Die Sechs versammelten sich in der Fahrerkabine und setzen sich auf den Boden. "Wisst ihr, was mich interessieren würde?" fragte Tom nach einigen Minuten des Schweigens. "Es heißt doch immer, dass das Volk von Atlantis blonde Haare und blaue Augen hat. Wieso hat Cassy dann braune Haare und blaugrüne Augen?" "Na, weil mein Vater ein normaler Mensch war." erklärte sie und fragte dann Matt, "Mein Vater ist doch ein Mensch, oder?" Matt nickte. "Genau das ist der Grund. Glaube ich jedenfalls." meinte dieser. "Sag mal Matt, mit was für Wesen könnten wir es noch zu tun kriegen?" fragt Zack und sprach damit aus, was auch Cassy sich schon die ganze Zeit gefragt hatte. "Ich meine, kann es noch schlimmer werden?" fügte er hinzu und es klang beinahe flehend. Alle sahen den Jungen fragend an. "Hm ... Na ja, viel schlimmer wird es sicher nicht mehr. Die Gorts sind deshalb so gefährlich, weil sie weder Gefühle noch Verstand haben. Sie tun nur was er ihnen sagt und dieses Ziel verfolgen sie bis sie entweder sterben oder einen anderen Befehl von ihm erhalten. Sonst gibt es noch ... Moment lasst mich überlegen. Die Lektas, die sehen aus wie große Rauchwolken. Sie hüllen einen ein und man erstickt daran. Die sind aber nicht sehr gefährlich, weil sie durch Wasser oder Feuer vertrieben werden und Fackel werden wir auf der verwunschenen Insel sicher brauchen. Was gibt es sonst noch für Wesen? Ach ja, die Seraphos. Die sehen aus wie eine Mischung aus Mensch und Gort, wobei der Mensch vorherrscht. Sie haben einen ganz normalen menschlichen Körper, bis auf die spitzen Ohren und die Vampirzähnen. Auf ihrem Rücken haben sie ähnliche Flügel wie die Gorts. Die Legende besagt, dass sie die letzten Überlebenden der Firianer sein sollen. Sie wurden von dem Magier "verschont", also nicht umgebracht und verändert. Nun sind sie seine Sklaven. Ich habe noch nie einen getroffen, aber angeblich sollen sie ihn hassen und ihm nur gehorchen, weil sie so eine Art Halsband tragen, mit dem er sie kontrollieren kann. Das ist leider alles, was ich über sie weiß. Dann gibt es noch die Cheralonas. Große, fünfköpfige Hunde, die den Eingang zu seinem Schloss und dem Tunnel zur Insel bewachen. Sie sind etwa so groß wie ein Elefant und haben ein grauschwarzes Fell, das sie so gut schützt wie ein Panzer. Ihre Augen sind gelb, soweit ich weiß. Sie haben riesige Krallenbewehrte Pranken und eine ganze Reihe armlanger, rasiermesserscharfer Zähne. Ihr Schrei lässt einem das Blut in den Adern gefrieren und ihr Blick soll einen angeblich verbrennen lassen." zählte der Junge alle Monster auf, die ihm einfielen. "Na, dann haben wir ja nichts zu befürchten. Mit den paar Schoßhündchen und Nebelschwaden werden wir doch allemal fertig." meinte Tom sarkastisch. Cassy stimmte ihm in Gedanken zu. Es klang nicht so, als würde das eine Spazierfahrt werden, aber das hatte sie alle schon von Anfang an gewusst. "Wir sollten jetzt schauen, dass wir en bisschen Schlaf kriegen. Ty, ich übernehme derweil und weck euch, wenn es wieder Morgen wird. Okay?" meinte Matt schließlich. Cassy war ihm für diesen Vorschlag sehr dankbar, denn mit einem Mal merkte sie, wie müde sie war. Matt übernahm das Steuer und die Fünf wünschten ihm eine gute Nacht. Dann verzogen sie sich unter Deck. Es gab drei Kajüten. Cassy bezog eine für sich allein und viel dankbar auf das Bett. Kaum hatte sie die Schuhe abgestreift und sich zugedeckt, da war sie auch schon eingeschlafen. Sie träumte diese Nacht von seltsamen Dingen. Sie schienen überhaupt nichts mit einander zu tun zu haben. Zunächst Sah sie den Palast. Er war fast völlig zerstört und überall brannte es. Sie wollte sich gerade genauer umsehen, als das Bild vor ihren Augen verschwamm. Als die Umrisse wieder scharf wurden erkannte sie eine Höhle. Sie war riesengroß und in ihrer Mitte war ein See. Dort lag ein U-Boot vor Anker. Es war etwa fünfzig Meter lang und hatte Ähnlichkeit mit einem Raubfisch. Wieder verschwammen vor ihren Augen die Konturen, bevor sie irgendwelche Details ausmachen konnte. Als sie dieses Mal wieder etwas erkennen konnte, stand sie in einem Tunnel um die herum huschten die Schatten irgendwelcher Wesen. Sie umkreisten das Mädchen und stürzten dann alle gleichzeitig auf sie los. Cassy fuhr mit einem Aufschrei hoch. Sie war schweißgebadet und blickte sich panisch um. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, wo sie sich befand, aber dann erinnerte sie sich, dass sie auf dem Boot war. Sie hatte sich gerade wieder ein bisschen beruhigt, als die Tür aufgerissen wurde. "Cassy? Alles in Ordnung?" fragte Tom, als er reinstürmte. "Ja, ich hab nur schlecht geträumt." erwiderte das Mädchen und ließ sich wieder in die Kissen sinken. Hinter Tom drängten auch die anderen in die Kajüte. In diesem Moment kam auch Matt die schmale Treppe herunter. "Morgen! Seid ihr schon alle wach?" fraget er verwundert. "Nein, siehst du nicht, dass wir schlafen?" antwortete Jack grinsend. Matt gähnte. Er schien schon beinahe im Stehen einzuschlafen und lehnte sich an den Türrahmen. "Kann vielleicht einer von euch ein Stück weiterfahren? Ich bin zum umfallen müde." meinte er und gähnte wieder. "Klar! Ich mach das schon." antwortete Ty. "Gut. Halt einfach weiter den Kurs. Am Besten, ihr setzt die Segel, dann verbrauchen wir keinen Sprit. Wer weiß, wie lange der reicht. Sonst dümpeln wir in der Flaute und dürfen rudern." meinte der Junge und drängte sich an den anderen vorbei. Cassy war derweil aufgestanden und hatte ihre Schuhe wieder angezogen. Matt ließ sich in das Bett fallen und schien schon eingeschlafen zu sein. Sie verließen das Zimmer und Cassy schloss leise die Tür. TBC So und nun seit ihr dran, lasst die Finger rauchen ich will Kommentare und zwar viele! ^_^ Kapitel 5: Chapter 5 -------------------- Hallo!!! Also, hat etwas länger gedauert, abr hier ist Teil 5(wenn ich richtig mitgezählt hab) Okay also, ich wünsche euch viel Spaß, und mir viele Kommentar. Wenn ich keine kriege, schrieb ich nämlich einfachnicht weiter *bäh* Kilya Oben an Deck lehnte sie sich an die Reling und sah dem treiben den Möwen zu, die um das Boot herumflogen. "Es ist so schön hier!" seufzte sie und schloss die Augen. Sie stand eine Weile reglos da und ließ ihre Gedanken ziehen. "Cassy? Cassy? Erde an Cassy! Cassy bitte melde!" hört sie und spürte, wie jemand ihr mit der Hand vor dem Gesicht herum fuchtelte. "Was ist denn?" fragte sie genervt. "Ach, du lebst also schon noch? Du stehst jetzt schon seit fast einer halben Stunde so da." meinte Zack und grinste sie an. "Was? Ich hab doch gerade erst die Augen zu gemacht!" sagte das Mädchen und blickte ihn verständnislos an. "Ja, das glaubst du." grinste sein Zwillingsbruder. "Ach ja? Komisch, hab ich gar nicht bemerkt." sie sah verlegen zu Boden. "Ist ja nicht schlimm." "Hey Leute, da wir gerade von schlimm reden. Ich hab das dumpfe Gefühl, da kommt ein Gewitter auf." meldete sich Ty "Kann einer von euch Matt holen gehen?" "Ich geh schon!" sagte Cassy und lief in Richtung Treppe. "Matt! Bist du wach?" fragte sie und klopfte an die Tür. Von drinnen kam kein Laut, deshalb öffnete sie die Tür und trat ein. "Matt, wach auf." Der Junge regte sich. "Was ist denn?" fragte er verschlafen. "Ty sagt, es kommt ein Gewitter." erklärte das Mädchen. Der Junge erhob sich und folgte ihr an Deck. Der blaue Himmel hatte sich bezogen. Schwere, dunkle Regenwolken bedeckten ihn. "Das sieht wirklich nicht gut aus, wir sollten uns eine Insel suchen, auf der wir Schutz suchen können, bei so einem Unwetter sollte man nicht auf offenem Meer sein." meinte er. Er zog eine Karte aus einer Schublade in der Fahrerkabine und studierte sie kurz, dann wandte er sich an Tom, der gerade am Steuer stand. "Tom, geh sechzig Grad Steuerbord. Und dann Kurs halten." Tom drehte das Steuer und das Boot wandte sich nach links. "Tom, Steuerbord hab ich gesagt." "Mach ich doch!" "Das andere Steuerbord hab ich gemeint." meinte Matt entnervt. "Ups, Sorry, ich kenn die beiden nie auseinander." entschuldigte sich der blonde Junge und drehte das Steuerrad in die andere Richtung. "Okay, und jetzt Kurs halten." gab der Atlantaner Anweisungen. Donnergrollen ertönte und die ersten Blitze zuckten über den Himmel. Und dann brach das Unwetter los. Der Regen prasselte auf das Boot nieder und der Wind brauste und drohte das Boot zum kentern zu bringen. "Holt das Segel ein, beeilt euch!" schrie Matt und versuchte das Dröhnen des Windes zu übertönen. Die Zwillinge machten sich sofort an verschiedenen Tauen und Kurbeln zu schaffen und holten das große Segel ein. Matt hatte inzwischen das Steuer übernommen und versuchte das Boot gerade zu halten. Die Wellen brachen sich an den Planken und überspülten das Deck mit Salzwasser. Die Freunde versuchten sich so gut es ging irgendwo fest zu halten, aber das war leichter gesagt als getan. Das Schiff wurde immer heftiger durch die Wellen gebeutelt. "Hilfe!" schrie Cassy "Tu doch was, Matt! Ich denke ihr beherrscht das Wasser!" schrie Jack. "Das kann ich nicht. Nur die Königin hat die Macht dazu." schrie dieser zurück. "Wir müssen es so aushalten." Cassy klammerte sich an ein Rohr, das an der Wand entlang lief und fing an zu schluchzen "Aufhören! Bitte, Aufhören!" schrie sie. Draußen wurde der Sturm ruhiger. "Cassy, mach weiter! Du hast königliches Blut in dir. Nutze deine Kräfte." schrie Matt. "Aufhören! Hör sofort auf." schrie das Mädchen noch mal. Ihre Kette leuchtete wieder auf. Und schließlich hörte das Krachen des Donners auf und auch der Wind ließ nach. es dauerte nicht lange, bis auch der Regen aufhörte und die Wolken sich verzogen. "Ist es vorbei?" fragte Zack und blickte vorsichtig um sich. Auch Cassy hob ihren Kopf wieder von den Knien und sah sich um. Der Raum war völlig verwüstet. Alle Schubladen waren offen und deren Inhalt über den Boden verstreut. Langsam erhobne sich die Freunde wieder und Cassy schaute aus dem Fenster. Draußen war wieder strahlend blauer Himmel und das Meer hatte sich wieder beruhigt. "War das etwa ich?" fragte sie völlig überrascht. "Ja, das hast du super gemacht. Ich wusste gar nicht, dass du das kannst." antwortete Matt. "Ich auch nicht." grinste das Mädchen. Die Sechs verließen die Fahrerkabine und sahen sich um. "Hey, da ist eine Insel!" rief Zack und deutete auf eine winzige Landmasse etwa zwanzig Kilometer vor ihnen. Matt blickte in die angegebene Richtung und rannte zurück in die Fahrerkabine. Also er wieder heraus kam, hatte er die Karte in der Hand, auf der die Insel mit dem U-Boot verzeichnet war. "Das ist, wenn ich mich nicht sehr irre, die Insel, die wir suchen. Los Leute setzt die Segel! Volle Fahrt voraus!" rief er aufgeregt. Cassy und Ty machten sich am Segel zu schaffen und setzten es in Windeseile. Kaum eine halbe Stunde später erreichten sie die Insel. Sie gingen in einer kleinen Bucht an Land und sahen sich um. Sie standen auf einem weißen Sandstrand und um sie herum waren hohe Klippen. Nur ein schmaler Pfad führte aus der Bucht heraus. Sie stiegen schweigend den gewundenen Weg hinauf. Oben angekommen sahen sie sich noch mal um. "Hier ist es wunderschön." meinte Cassy, als sie sich um ihre eigene Achse drehte und ihren Blick über die Landschaft schweifen ließ. Sie standen nun auf den Klippen und hatten einen traumhaften Ausblick auf das Meer. Hinter ihnen erstreckte sich eine Wiese, die von Blumen übersäht war. Noch weiter dahinter konnte Cassy einen Wald erkennen und hinter diesem erhob sich ein Berg gegen den Himmel. "Und wohin müssen wir jetzt?" fragte sie. "Zum Berg soweit ich weiß." antwortete ihr Wächter und so machten sie sich auf den Weg. Sie überquerten die Wiese mit ihren vielen Blumen und Cassy war wie verzaubert von der Pracht. Sie erreichten den Wald und betraten ihn. Eine tiefe Stille lag über diesem Wald. Es war beinahe unheimlich fand Cassy, denn nirgends war ein Tier zu hören oder zu sehen. Nicht mal die Vögel sangen. Cassy bemerkte, wie sich Matt immer wieder beunruhigt umsah. "Was ist?" fragte sie ihn. "Hier ist es so still. Viel zu still für einen Wald in dem so gut wie nie Menschen sind. Irgendetwas stimmt hier nicht." antwortete er während seine Augen immer noch unruhig über die Bäume und den Boden huschten. Jetzt, wo er es erwähnt hatte, fiel auch Cassy auf, dass sie noch nie einen so stillen Wald erlebt hatte. Auch den anderen Jungen schien es aufgefallen zu sein, denn auch sie ließen ihre Blicke unruhig umher schweifen. Plötzlich blitze vor Cassys innerem Auge wieder das Bild eines Gorts auf. Nein, es waren zwei gewesen. "Vorsicht! Hier sind Gorts in der Nähe." warnte sie ihre Freunde. Diese nahmen die Warnung sehr ernst, denn sie zogen sofort ihre Waffen und gingen in Angriffsstellung. "Weißt du wie viele es sind?" fragte Tom und sah sich unruhig um. "Ich habe zwei gesehen. Aber ich weiß nicht ob es wirklich nur zwei sind." antwortete sie flüsternd. Das Knacken war so laut, das die sechs Freunde erschrocken herum fuhren. Hinter ihnen standen tatsächlich zwei Gorts. Cassy hatte gerade ihren ersten Schock überwunden, als die beiden auch schon auf sie losstürzten. Mit einem Aufschrei sprang Cassy zurück und der Gort verfehlte sie nur um einige Zentimeter. Sie zog in aller Hast ihren Dolch aus der Scheide und ging in Abwehrstellung. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Matt bereits um den Zweiten kümmerte. Auch die anderen hatten ihren Schrecken überwunden und verteilten sich. die Zwillinge hatten sich mit ihren Stäben links und rechts von Cassy aufgestellt. Der Gort richtete sich stöhnend wieder auf und blickte zu den Dreien hin. Er machte einen Schritt in Richtung der Freunde und, als wäre das das Stichwort gewesen, stürzten sich Jack und Zack auf das Monster. Cassy war erstaunt, als sie sah, wie gut, die Beiden mit den Kampfstäben umgehen konnten. Einen Augenblick später stürzte sie sich auf den Gort und rammte ihm den Dolch zwischen die Rippen. Mit einem Schrei ging dieser zu Boden und beinahe gleichzeitig wurde auch der Zweite von den anderen Drein vernichtet. Im Körper stecken zwei Pfeile. Der eine im Kopf, der andere in der Brust. "Die sehen wirklich eklig aus. Da kommt einem ja die Galle hoch." stellte Tom fest und zog den Pfeil wieder aus der Brust des Gorts. Er strich ihn im Gras ab und steckte ihn dann in den Köcher zurück. Auch Ty holte seinen wieder. Cassy ging angewidert zu dem Gort hin und zog ihren Dolch aus dem Körper des toten Wesen. "Los weiter, es kann sein das noch mehr herum schleichen." meinte Matt und ging voran, Richtung Berg. Ohne weiter Zwischenfälle erreichten sie den Fuß des Berges und begannen den Aufstieg. "Auf dem Gipfel muss der Eingang zu der Höhle sein, die wir suchen." erklärte Matt, der Als erster den steile, schmalen Pfad hinaufstieg. Hinter ihm liefen Cassy, Zack, Tom, Ty und Jack im Gänsemarsch. Sie brauchten etwas mehr als zwei Stunden, bis sie den abgeplatteten Gipfel erreicht hatten. Als Cassy die letzten Meter hinaufgeklettert war und endlich sah, wie es oben ausschaute war sie erst mal enttäuscht. "Hier ist aber keine Höhle." meinte sie und zog sich endlich über den Rand der Plattform. Aber gleich darauf merkte sie, dass sie sich getäuscht hatte. Im Boden war ein Loch zu sehen, das etwa einen Durchmesser von eineinhalb Metern hatte. Vor eben diesem Loch kniete Matt und starrte hinunter. Als endlich alle oben waren, wandte sich der Jungen an seine Freunde. "Wir müssen da runter." während er auf das Loch im Boden deutete. "Runter?" fragte Ty mit einem schiefen Grinsen "Und wozu dann der Aufstieg?" "Weil man von unten nicht reinkommt. Das Loch ist nicht sehr tief, soweit ich das sagen kann. Ich springe runter und ihr kommt einer nach dem anderen nach, verstanden?" Seine Freunde nickten. Damit ließ sich Matt am Rand des Lochs nieder und ließ die Beine hinabbaumeln. Dann sprang er hinunter. etwa eine Sekunde später hörte sie, dass er unten angekommen war. "Alles okay! Es sind etwa drei Meter. Kommt jetzt langsam nach." rief er nach oben. Die Zurückgebliebenen sahen sich kurz an, bis Cassy sich ebenfalls hinsetzte sie ließ sich in das Loch gleiten und hielt sich so lange wie möglich am Rand fest. Schließlich ließ sie los und landete neben Matt, der ein Stück in einen Gang zu ihrer Rechten hineingegangen war. Sie stellte sich neben ihn und rief "Okay, der Nächste!" kurz drauf kam Jack durch das Loch in der Decke heruntergefallen. Einige Augenblicke später standen sie wieder alle versammelt im Gang. "Hat einer von euch vielleicht Taschenlampen dabei?" fragte Tom, denn in dem Gang konnte man kaum seine Hand vor Augen sehen. "Nein." kam es von allen zurück. "Und wie sollen wir dann sehen, wo wir hintreten?" fragte er weiter. Da musste Cassy ihm Recht geben. "Gebt euch die Hände und folgt mir. Ich sehe zwar auch nicht alles, aber ich sehe besser als ihr." meinte Matt. Und so machten sie es dann auch. In derselben Reihenfolge, wie sie den Berg hinaufgekraxelt waren, gingen sie nun stolpernd und rutschend den steil abfallenden Gang entlang. Immer wieder kamen von Matt Anweisungen wie: "Kopf runter! Vorsicht, Loch im Boden!" oder Ähnliches. "Wie lange ist denn dieser blöde Gang?" fragte Cassy nach einiger Zeit. Sie hatte hier unten jegliches Zeitgefühl verloren und hatte das Gefühl schon seit Ewigkeiten durch den dunklen Gang zu stolpern. "Ich glaub nicht mehr so lange." meinte der Junge vor ihr aufmunternd Und tatsächlich erreichten sie kurze Zeit später eine Tür. Als sie dies öffneten und Cassy hindurch trat, stockte ihr der Atem. Die Höhle war riesig. Sie schien keine Decke zu haben und ihr Boden war größtenteils von einem See eingenommen. Eine Galerie führt an der Wand entlang und zu einer Art Treppe. Die Treppe endete über etwas, das aussah wie ein großer Fisch aus Metall. Es war das U-Boot, das Cassy in ihrem Traum gesehen hatte. Die Gruppe ging zur Treppe hinüber und betraten das Deck des U-Bootes. Sie staunten nicht schlecht über die gewaltige Größe des Stahlkloßes. "Wow!" brachte Cassy nur heraus. Sie folgte Matt, der sich mittlerweile dem Turm in der Mitte des U-Boots genähert hatte. Er kletterte die dort eingelassenen Eisenstufen hinauf und öffnete den Deckel. Cassy folgte ihm zögernd ins Innere des Schiffes. Drinnen war es Eng und es roch muffig. "Hier hätte schon seit längerem mal gelüftete werden müssen." stellte Tom grinsend fest, der ihnen gefolgte war. Inzwischen hatten auch die anderen das U-Boot betreten. "Kommt mal her!" rief Matt und Cassy lief hinter dem Jungen her, der in den Kontrollraum gegangen war. Zwei Stunden später setzte sich das U-Boot langsam in Bewegung. Wieder hatten die Freunde von Matt einen Crashkurs erhalten und konnten nun mithelfen das U-Boot zu steuern. Sie lenkten es durch einen Tunnel hinaus aufs offene Meer und nahmen dort Fahrt auf in Richtung Norden. Cassy stand an einem der Geräte und überwachte dieses aufmerksam. "Cassy, wie tief sind wir?" rief Tom und wandte sich ihr zu. Sie schaute kurz auf die Anzeige "50 Meter und wir sinken noch." antwortet sie. Matt hatte den genauen Kurs bereits berechnet und lenkte das U-Boot auf dem schnellsten Weg an ihr Ziel. Während sie auf dem Schiff waren, zeigte Matt ihr, wie sie ihre Fähigkeiten besser einsetzen konnte und er zeigte ihr auch, wie sie Wasser erzeugen konnte. Allerdings war sie darin nicht so gut, wie sie gehofft hatte. Sie schaffte es nicht, die Wasserkugel vor ihren Händen erscheinen zu lassen, wie Matt. "Weißt du was? Ich hab eine Idee." meinte Matt schließlich, als sie schon völlig verzweifelt aufgeben wollte. Sie sah ihn an. "Versuch mal, deinen Dolch als Leiter zu verwenden." Sie blickte ihn nur verständnislos an. "Schau, ich zeige es dir." Er nahm den Dolch und schloss die Augen. Plötzlich züngelten Wasserstrahlen um die Spitze des Dolches. "Du musst es dir bildlich vorstellen. Stell dir vor, wie das Wasser durch den Dolch fließt und aus ihm hervorbricht." meinte er, als er ihn ihr gab. Cassy nahm den Dolch entgegen und schloss ebenfalls die Augen. Sie konzentrierte sich, aber nichts tat sich. "Ich kann das nicht!" meinte sie resigniert. "Du darfst nicht so schnell aufgeben. Ich lass dich jetzt allein probieren. Ich bin sicher, dass du es schaffen kannst." munterte der Junge sie auf. Und tatsächlich, nach etlichen Versuchen schaffte sie es schließlich doch noch. Cassy war noch nie so stolz auf sich gewesen. Nach vier Tagen, in denen nichts Aufregendes passierte, wurde Cassy am Morgen des fünften Tages, durch ein Klopfen an der Tür, geweckt. "Cassy! Wir erreichen gleich den Eingang des Tunnels." sagte Jack. "Komme gleich!" rief sie ihm durch die Tür zu. Fünf Minuten später stand sie neben den anderen im Kontrollraum und blickte gebannt durch das Fenster nach draußen. Vor ihnen war eine Felswand, aber als sie ein Stück tiefer sanken, tat sich vor ihnen ein schwarzes Loch auf. Vorsichtig manövrierte Matt das U-Boot in den engen Schacht. Langsam fuhren sie durch den Tunnel, bis sie schließlich in einer Art unterirdischen Hafen an Land gingen. "Oh man, hier ist es ja schon wieder so dunkel." murrte Ty. Cassy sah sich um. Dann deutete sie auf die gegenüberliegende Wand. "Da stecken ein paar Fackeln." meinte sie und deutete auf die Hölzer, die in einer Halterung an der Wand befestigt waren. Kurze Zeit später hatten sie diese entzündet und machten sich auf den Weg. "Seid vorsichtig. Diese Tunnel sind angelegte, wie ein Labyrinth. Wir dürfen uns auf keinen Fall verlieren. Und außerdem wimmelt es hier vermutlich nur so von irgendwelchen Kreaturen, wie den Gorts." flüsterte Matt und schlug dann einen der zahlreichen Gänge ein. Die anderen folgten ihm. Cassy sah sich um. Sie hatte ihren Dolch in der Hand um jeder Zeit gegen irgendwelche Monster kämpfen zu können. Plötzlich wieder das Bild! "Vorsicht! Fünf Gorts sind in der Nähe! flüsterte sie hastig. Schon hörten sie das Schnüffeln. "Da rein!" zischte Matt und zog sie in einen Seitengang. Ein eisiger Schauer lief Cassy über den Rücken, als die fünf schwarzen Kreaturen durch den Gang schlurften, auf dem sie eben noch gestanden hatten. Cassy wagte nicht zu atmen, bis es um sie herum wieder völlig still war. "Die haben nicht uns gesucht!" stellte Matt verwundert fest. "Sonst hätten sie uns gefunden." er linste vorsichtig um die Ecke und trat dann wieder auf den Gang hinaus. "Los weiter!" Cassy folgte ihm und sah sich immer wieder um. Auf einmal hörte sie hinter sich das Aufkeuchen von Ty. Als sie sich umdrehte sah sie, wie sich ein schwarzer Nebel um den Jungen legte. "Das ist ein Lekta!" rief Matt "Runter!" rief er dann und richtete seine Handflächen auf den Schatten, der Ty gefangen hielt. Bläuliches Licht flammte um den Jungen auf und Aus der Wasserkugel vor seiner Handfläche kam ein Wasserstrahl. Als er auf den Nebel traf, teilte sich dieser und gab Ty frei. Dieser rang keuchend nach Atem. "Alles okay?" fragte Cassy besorgt. Ty nickte. "Alles klar!" Sie liefen weiter und drangen immer tiefer in das Labyrinth vor. "Wo sind wir eigentlich? Ich hab das Gefühl, dass wir hier schon mal waren." meinte Cassy schließlich, als sie an eine Kreuzung gelangten. "Das könnte sein. Ich hab leider auch keine Ahnung, wo wir sind, geschweige denn, wie wir hier wieder rauskommen sollen." antwortete Matt bedrückt. "Na toll! Wie sollen wir dann wissen, wo wir hin müssen?" meinte Tom laut. "Ich hab nie gesagt, dass ich den Weg hier durch kenne, oder?" gab Matt zurück. "So hat es aber geklungen." kam es von Jack. Und nun brach ein Streit aus die Jungen schrieen sich an und gaben sich gegenseitig die Schuld. "Könntet ihr endlich mal die Klappe halten?" schrie Cassy nach einiger Zeit. Sie hatte schweigend zugehört, aber langsam ging es ihr auf die Nerven. Die Jungen verstummten abrupt und sahen verlegen zu Boden. "Sie hat Recht, 'tschuldige Matt, du kannst ja auch nix dafür." meinte Tom kleinlaut. "Schon okay. Vergessen wir es. Wir sollten erst mal schauen, dass wir hier raus kommen." gab Matt ebenso zerknirscht zurück. "Hat vielleicht einer eine schlaue Idee?" Betretenes Schweigen trat ein. Sie überlegten gerade, was sie am besten tun sollte, als ein Schrei die Stille zerriss. "Was war das?" fragte Cassy atemlos und sah sich um. "Es kommt aus dieser Richtung!" meinte sie dann, als ein weiterer Schrei ertönte. Sie sahen einander an und nickten dann. "Los dahin!" rief Cassy und rannte voraus in den Gang, aus dem der Schrei gekommen war. Sie erreichten eine kleine Höhle und blieben stehen. In der Höhle standen mindestens zwanzig Gorts und ein Cheralonas. Sie schienen irgendetwas eingekreist zu haben. "Was machen die da?" flüsterte Cassy. "Keine Ahnung!" flüsterte Tom zurück und auch die anderen schüttelten den Kopf. Da trat einer der Gorts einen Schritt zurück und die Sechs konnten in die Mitte des Kreises sehen. Was sie sah verschlug Cassy abermals den Atem. Dort saß ein Mädchen. kaum älter als sie selbst. Es hatte seltsam silberblonde, beinahe hüftlange Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Ihre Haut hatte einen dunklen Teint und ihre eisblauen Augen sahen aus wie die einer Katze, mit Schlitzen statt einer runden Pupille. Ihre Ohren waren spitz und sie hatte Flügel auf dem Rücken. Sie trug ein ehemals vermutlich weißes, kurzes T-Shirt, das unten abgerissen schien und eine kurze Hose, die auch einmal weiß gewesen sein musste. An den Füßen hatte sie Stiefel mit drei silbernen Schnallen und um ihren Hals hingen noch die Reste eines schwarzen Bandes. Ihre Haut war von blauen Flecken und blutigen Kratzern übersäht. Wieder schrie das Mädchen auf, als einer Gorts ihr hart ins Gesicht schlug. Cassy konnte die spitzen Eckzähne sehen. Das Mädchen schien ein Serapho zu sein. "Wir müssen ihr helfen." flüsterte Cassy und wollte schon losstürmen, aber Matt packte sie am Arm. "Nein, warte. Wenn der Cheralonas dich ansieht, bist du so gut wie tot. Ich habe eine Idee." Cassy blieb stehen und sah ihn an. "Tom, kannst du einen deiner Pfeile in das Auge des Hundes lenken? Da sind sie nämlich verwundbar." Tom nickte und zog einen Pfeil aus dem Köcher auf seinem Rücken. Er legte ihn auf seine Handfläche und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Der Pfeil vibrierte kurz und schoss dann davon, genau ins Auge des Cheralonas. Dieser heulte auf. Die Gorts fuhren herum und ihre kleinen, roten Augen suchten nach dem Übeltäter. Dann stürzten sie alle gemeinsam auf die sechs Freunde los. "Verteilt euch!" rief Tom und sie stürzten in die Höhle. Cassy sah sich keine zwei Sekunden später von drei Gorts umringt, die langsam auf die zukamen und sie an die Wand drängten. Einer von ihnen sprang auf sie zu, aber Cassy duckte sich zur Seite weg und stieß ihm den Dolch in die Seite. Mit einer fließenden Bewegung zog sie ihn wieder heraus und verbrühte den Zweiten mit einem heißen Wasserstrahl. Gerade wollte der Dritte sie angreifen, als er, wie von einer unsichtbaren Hand, weggeschleudert wurde. Hinter ihm kam Zack zum Vorschein und grinste. "Alles klar?" "Ja, danke!" sie grinste zurück. Auch die restlichen Gorts lagen mittlerweile tot am Boden. Nur der Cheralonas war noch am leben. Die Sechs umkreisten ihn und überlegten, wie sie das Monster am besten erledigen sollten. Wegen seines Fells konnten sie ihn nicht einfach angreifen. "Wir müssen auf die Augen und den Bauch gehen, das sind die Schwachstellen!" rief Matt. Und so machten sie es. Während Cassy, Jack und Zack mit Stäben, Dolch und heißem Wasser auf die Augen gingen, attackierten die drei anderen die Unterseite des Wesens. Nach endlos scheinenden Sekunden brach es zusammen und blieb reglos liegen. Cassy steckte den Dolch weg und ging auf das Mädchen zu, das immer noch an der Wand lehnte und ihnen zugesehen hatte. Als es merkte, dass Cassy auf es zukam, streckte sie die Hand aus. "Hilf mir!" flüsterte sie kraftlos. Sie griff mit der zweiten Hand nach den Resten des Bandes um ihren Hals und zog daran. "Bitte, befrei mich davon!" Cassy kniete sich neben dem Mädchen hin, während die Jungen ums sie herumstanden. Cassy zog wieder den Dolch aus der Scheide und schnitt vorsichtig das Band entzwei. Es fiel zu Boden, aber noch bevor es diesen berührte, löste es sich in Staub auf. "Danke!" keuchte das Mädchen "Endlich bin ich frei" Sie erhob sich vorsichtig und musste sich an der Wand abstützen um nicht wieder umzufallen. Matt trat auf das Mädchen zu. "Wer bist du? Und wieso haben sie das gemacht?" fragte er grob. Er schien nicht sicher, ob er dem Mädchen trauen konnte. Cassy stellte sich neben ihn sah das fremde Mädchen fragend an. "Ich heiße Rai. Ich bin ... Das heißt ich war die Prinzessin der Firianer, bevor ER mein Volk vernichtet hat. Seit damals bin ich seine Sklavin, bis heute." "Ach, und wieso waren dann die Gorts hinter dir her?" fragte Matt misstrauisch. Cassy legte ihm eine Hand auf den Arm. "Ich habe mich gegen ihn gewandt und versucht das Halsband, das uns kontrolliert abzureißen. Leider habe ich es nicht geschafft. Er hat mich entdeckt und mich eingesperrt. Aber ich bin entkommen. Ich habe mich in den Gängen versteckt und etwa zwei Wochen hat das auch funktioniert, aber dann haben mich die Gorts gefunden und hier her geschleppt." endete das Mädchen. Cassy legte die Stirn in Falten. "Heißt das, du kennst dich hier aus?" fragte sie. Das Mädchen sah sie schief an. "Wie meinst du das?" fragte Rai. "Na, ob du dich hier im Labyrinth auskennst. Wir haben uns nämlich verirrt." erklärte Cassy. "Hm ... Na ja, kommt drauf an, wo ihr hinwollt." meinte der Serapho. Matt antwortete "Wir suchen den Stein der Elemente. Schon mal was davon gehört?" Offensichtlich hatte sie das, denn Rai wurde blass. "Das wollt ihr wirklich tun? Ich weiß wie ihr dahin kommt ja, aber das ist gefährlich. Der Stein liegt im Schloss des Magiers. Er bewahrt ihn in seinem Schlafgemach auf. Und es gibt keinen Raum, der besser bewacht ist." sagte sie schockiert. "Doch, wir müssen den Stein haben um meine Großmutter zu retten." erwiderte Cassy. "Dei ... Deine Großmutter? Was hat das denn damit zu tun?" fragte Rai. "Meine Großmutter ist die Königin von Atlantis. Königin Serena." erklärte das Mädchen bereitwillig. "Wa ... Was? Königin Serena? Deine Gro ... Aber dann bist du ja die Prinzessin der Atlantaner!" Cassy nickte. "Also, hilfst du uns?" fragte Matt. Langsam nickte das Mädchen. "Ja, aber tut ihr mir dann einen Gefallen? Wenn wir ihn besiegt haben, können wir dann mein Volk retten?" "Dafür müssen wir ihn erst mal besiegen. Aber wenn er erledigt ist, dann müsste das keine Problem mehr sein." versprach Cassy. "Sagt mal, wie heiß ihr eigentlich und wer genau seid ihr?" fragte Rai, sie schien sich wieder erholt zu haben und stand nun gerade vor den Freunden. "Also ich heiße Cassy! Das ist Matt, mein Wächter. Und das sind unsere Freunde Zack und Jack, Tom und Ty." stellte Cassy vor. "Dann ist der da auch ein Atlantaner?" fragte Rai. "Der da hat einen Namen." antwortete Matt leicht gereizt. "Oh, Sorry äh Matt. Aber die anderen sind normale Menschen oder?" vergewisserte sich das Mädchen. "Bei dir klingt das so, als wäre man minderwertig." beschwerte sich Jack. "Äh ... So war das nicht gemeint ... Zack?" Jack schüttelte grinsend den Kopf "Nein, Jack!" korrigierte er sie. "Wie soll man euch denn auseinander halten?" fragte Rai ratlos. "Das geht nicht, dazu muss man uns GUT kennen." erwiderte Zack. "Lasst uns endlich gehen. Rai, nach dir!" Matt machte eine einladende Bewegung in Richtung Ausgang. Leise huschte das Mädchen an ihm vorbei und wandte sich nach Rechts "Ich warne dich, wenn du uns in eine Falle lockst, werde ich dich ohne zu zögern umbringen!" zischte er ihr ins Ohr. Das Mädchen zuckte zusammen und sah im in die Augen. Cassy folgte Rai und Matt und die anderen schlossen sich nach und nach auch an. "Seid vorsichtig. Es sind immer noch viele Gorts unterwegs, weil sie mich suchen." flüsterte das Seraphomädchen und schlich weiter. Cassy kam es vor, als würde sie schon Jahrelang durch die verschlungenen Gänge und Höhlen des Labyrinths laufen, aber Rai schien wenigstens zu wissen wohin sie wollte. Ab und zu kamen ihnen Gorts entgegen, aber danke Cassys Visionen konnten sie sich immer rechtzeitig verstecken. "Wie weit ist es noch?" fragte Jack flüsternd, als sie wieder mal eine Höhle erreichten die jeder anderen zum verwechseln ähnlich sah. "Bist du sicher, dass du weißt wohin du musst?" fragte Zack. Rai nickte nur. "Ich bin zwei Wochen hier herumgelaufen, ich kenn mich aus. Vermutlich besser, als jeder andere, aber auf jeden Fall besser als ihr." gab das Mädchen zurück und schlich weiter, auf eine der sechs Ausgänge zu. "Wir sind bald da. Habt nur noch ein bisschen Geduld." füge sie mit einem Blick auf die müden Gesichter hinzu. "Aber, so wie ihr ausseht, solltet ihr nicht ins Schloss gehen. Wir sollten erst noch ein bisschen schlafen." Der Vorschlag wurde gern angenommen. Also führte Rai die Freunde durch einige Seitengänge in eine kleine Höhle. "Hier können wir uns ausruhen." sagte sie. Dankbar ließ sich Cassy zu Boden sinken. Sie war müde und erschöpft. "Sagt mal, wie spät ist es eigentlich?" fragte Ty. "Es ist 10:30 Uhr." antwortete Tom nachdem er einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte. "Und welches Datum haben wir?" fragte Ty weiter. Aber keiner der anderen wusste es. schließlich hatten alle eine halbwegs bequeme Stellung gefunden, als Jack sich meldete "Sagt mal, geht es nur mir so, oder habt ihr auch Hunger?" Allgemeines Nicken. "Ich glaub, ich hab noch etwas zu Essen dabei!" meldete sich Cassy und kramte im Rucksack, den sie schon die ganze Zeit mit sich rumschleppte. Kurze Zeit später beförderte sie zwei Müsliriegel und drei Tafeln Schokolade zu Tage. Hungrig machten sich die Sieben über das Essen her und es dauerte nicht lange, da war alles bis auf den letzten Krümel in ihren Mägen verschwunden. "Als, wenn das hier vorbei ist, dann will ich aber irgendwo ganz gut essen gehen." seufzte Tom und versuchte es sich so bequem wie möglich zu machen. Auch die anderen legten sich so bequem wie möglich hin. Aber das war nicht so einfach, denn die Höhle war ziemlich klein. "Nimm deine Fuß aus meinem Gesicht Jack!" beschwerte sich Ty. "Dann sag Zack er soll weiter rauf liegen, sonst hab ich keinen Platz." erwiderte dieser genervt. Cassy kuschelte sich an ihren Wächter und benutze ihn einfach als Kopfkissen. "Bequem?" fragte er. Sie nickte schwach und war auch schon eingeschlafen. TBC ... wenn ich mal endlich ein Kommentar kriege Kapitel 6: Chapter 6 -------------------- Hier ist Teil 6 Vile Spaß damit! Kliya Diese Nacht fand Cassy sich im Palast wieder. Aber auch die anderen waren da. Die vier Jungen und Rai sahen sich fasziniert um, während Cassy und Matt beinahe das Herz stehen geblieben wäre, als sie sahen, wie zerstört der Palast aussah. Cassy stürzte zum Tor, das in den Thronsaal führt und versuchte es aufzudrücken. Aber sie schaffte es nicht, das Tor zu bewegen. "So hat es in unserem Palast auch ausgesehen, nachdem ER eingefallen ist. Nur Sechs von uns haben überlebt und nun sind wir nur noch Drei." sagte Rai traurig. "So helft mir doch!" schrie Cassy verzweifelt und warf sich immer wieder gegen die Tür. Sie hatte kaum mitgekriegt, was Rai erzählt hatte. Zu siebt stemmten sie sich nun gegen das große Flügeltor, bis es schließlich aufging. Es war nur ein schmaler Spalt, aber er reichte um die Freunde hindurch zu lassen. Im selben Moment, in dem sie den Saal betrat, wünschte sich Cassy es nicht getan zu haben. Überall lagen die Leichen der Opfer. Atlantaner wie Gorts gleichermaßen. "NEIN!" Ein Schrei drang aus ihrer Kehle. "Bitte nicht! flüsterte sie dann tonlos. Auch in Matts Blick war genau abzulesen, was er dachte und fühlte. Als Cassys Blick über die Leichen glitt blieben ihre Augen an einem jungen Krieger hängen. Es war der gewesen, der ihr, an ihrem ersten Abend hier, das Getränk gebracht hatte. Plötzlich erstarrte sie. Hatte er sich nicht gerade bewegt? Cassy stürzte über die Leichen hinweg zu ihm hin. Tatsächlich, er bewegte sich noch. Sein Blick viel auf das Mädchen. "Prinzessin!" hauchte er. "Was ist passiert, wo sind die anderen?" fragte Cassy panisch vor Angst. "Ein paar konnten flüchten. Die anderen sind hier oder wurden von ihnen mitgenommen." flüsterte er lautlos. "Wo ist meine Großmutter?" fragte Cassy. War sie auch unter den Toten? Oder konnte sie fliehen? "Sie konnte fliehen. Aber ich weiß nicht, wo ... wo sie ist, ob sie sie gefangen haben." brachte der junge Mann mühsam hervor, bevor er den Kopf sinken ließ und starb. "Nein! Wach auf, du darfst nicht sterben, hörst du!" Cassy schluchzte. Sie zuckte zusammen, als sich ihr eine Hand auf die Schulter legte. Sie blickte mit verheulten Augen auf und blickte in die blauen Augen ihres Wächters. Matt ließ sich neben sie sinken und nahm sie tröstend in den Arm. Cassy ließ es zu. Sie konnte nicht mehr. Tränen rannen unaufhörlich über ihre Wangen und sie klammerte sich Schutz suchend an Matt. Der saß einfach nur da und hielt sie fest. Aber es war genau das, was Cassy jetzt brauchte. Sie spürte, wie er sanft mit der Hand über ihre Haare strich. Auch Rai hatte zu schluchzen begonnen. Es sah genau so aus, wie bei ihrem Volk damals. Nach einigen Minuten hatte sich Cassy wieder beruhigt und sie löste sich von Matt. "Jetzt ist dein Hemd ganz nass." stellte sie fest und versuchte zu lächeln. Matt lächelte zurück und wischte ihr mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht. "Das trocknet schon wieder, keine Panik." "Rai, was ist?" fragte Cassy, als sie merkte, dass ihr neue Freundin auch weinte. "Ni ... Nichts! Es ist nichts." erwiderte das Mädchen tapfer und wischte sich bestimmt die Tränen aus dem Gesicht. Cassy sah sie mitfühlend an und legte ihr den Arm um die Schulter. Das Mädchen mit den Flügeln lächelte sie tapfer an. "Also, und was machen wir jetzt?" Die Freunde sahen sich etwas ratlos an. "Gute Frage. Wie kommen wir von hier wieder weg?" fragte Ty. Die Gesichter wurden noch ratloser. "Was ist mit dem Raum in dem wir letztes Mal waren?" fragte Cassy und sah Matt fragend an. "Der ist zerstört, ich hab schon nachgeschaut." antwortete der Junge. "Wie bist du sonst immer zurück gekommen?" fragte Ty. "Ähm ... Ich weiß es nicht. Es war immer so, dass die Umrisse einfach vor meinen Augen verschwommen sind und dann war ich wieder zurück." erklärte das Mädchen. "Na to-" "Sch, seid mal still. Hört ihr das?" flüsterte Rai plötzlich. Die Freunde spitzten die Ohren. "Was ist das?" fragte Cassy und klammerte sich ängstlich an Matt. Dumpfe Schläge drangen an ihre Ohren. Sie kamen in regelmäßig, es klang wie eine Art Rhythmus. Drei schnelle Schläge, dann fünf langsame. Eine kleine Pause und dann vier Langsame und ein Schneller. Dann wieder eine Pause und das Ganze ging von vorne los. "Was ist das bloß?" fragte Cassy noch mal. "Das sind die Gorts. Das ist so was wie ihr Siegeslied oder wie man das nennt." meinte Rai plötzlich. "Damit "feiern" sie es, wenn sie wieder einmal ein Blutbad angerichtet, oder sonst etwas in der Art getan haben." erklärte die Firianerprinzessin flüsternd. "Und was machen wir jetzt? Abwarten und Tee trinken? Als da bin ich dagegen. Ich schlage vor, wir versuchen hier raus zu kommen." meinte Tom. "Hast du auch eine Idee, wie wir das anstellen sollen?" fragte Jack und sah den Blondschopf prüfend an. Tom musste verneinen. "Es gibt noch einen zweiten Teleporterraum. Allerdings liegt der im Keller und von da kommen die Geräusche." meinte Matt nachdenklich. "Egal, es ist unsere einzige Möglichkeit. Also los." meinte Cassy und fügte hinzu "Du wirst uns führen Matt." Der Junge nickte und wandte sich nach Rechts und ging auf den Thron zu. Cassy und die anderen folgten ihm. Der dunkelblonde Junge berührte einen Stein an der Wand hinter dem Thron und die Wand glitt lautlos zur Seite. "Wow! Ist ja irre." staunten die Zwillinge. Nacheinander betraten die sieben Freunde einen niederen Gang und folgten ihm. Die Geräusche wurden immer deutlicher. In das Klopfen mischten sich schauerliche Schreie und klägliches Jammern. "Klingt ja wie ein Friedhofskonzert der Zombies." stellte Tom scherzhaft fest. Aber keinem der Freunde war nach Lachen zu mute. "Seid jetzt still, wir sind bald da." zischte Matt und bog nach links und tastete sich weiter. Die Luft in dem engen Gang war stickig und es roch verfault. Cassy fiel das Atmen zunehmend schwerer. Gerade als sie glaubte nicht mehr weiter zu können, als sie einen Luftzug spürte. Sie spähte an Rai und Matt vorbei, die vor ihr liefen und sah ein Licht am Ende des Tunnels. Sie verließen nacheinander den schmalen Gang und gingen hinter ein paar seltsam aussehenden Gegenständen in Deckung. In der Höhle in der sie sich befanden waren etwa zweihundert Gorts versammelt und tanzten um ein großes Feuer. "Sieht ja schaurig aus." stellte Jack fest und blickte gebannt auf das Schauspiel, das sich ihnen bot. "Los, kommt schon weiter!" flüsterte Matt eindringlich und die anderen rissen sich von dem sonderbaren Anblick los. Sie folgten ihm so leise wie möglich. Cassy hastete gerade an einem Felsen vorbei, als sie hinter sich etwas krachen hörte. Sie fuhr erschrocken herum. Zack war an einer der Kisten hängen geblieben und hatte sie umgerissen. Der Lärm hatte natürlich die Gorts aufmerksam gemacht. Die Freunde standen einigen Sekunden wie angewurzelt dar und starrten auf die näher kommenden schwarzen Wesen. "Lauft!" schrie Jack plötzlich auf und stürzte vor. Die anderen erwachten aus ihrer Erstarrung und rannten ebenfalls, so schnell sie konnten. "Durch die Tür da vorn!" schrie Matt und deutete auf eine unscheinbare Tür, die in die, noch etwa zweihundert Meter entfernten, Wand eingelassen war. Aber die Gorts kamen genau aus dieser Richtung. Sie versperrten ihnen den Weg zur Tür und somit den einzigen Fluchtweg. "Verdammt!" fluchte Ty und kam schlitternd zum Stehen. "Und was jetzt?" fragte Cassy. "Wir werden kämpfen müssen, ob wir wollen oder nicht." stellte Rai fest. Die Freunde sahen sich kurz an und nickten dann. "Also los. Machen wir diese schwarzen Monster einen Kopf kürzer!" rief Tom laut und die Freunde stürzten los. Nach ehe die Gorts wussten, wie ihnen geschah, hatten die Freunde einige von ihnen erledigt. Aber es waren immer noch über hundertfünfzig dieser Kreaturen am Leben und diese begannen nun, sich zu wehren. Cassy sah sich bald von zwanzig Gorts umringt. "Wenn einer die Chance hat, rennt er zur Tür!" hörte sie Matt schreien, aber im Moment hatte sie diese Chance ganz sicher nicht. Sie hatte ihren Dolch gezogen und war bereit für den Kampf. Fünf der Gort stürzten zugleich los. Cassy sprang zur Seite und schnitt einem mit dem Dolch die Kehle durch. Den Zweiten verbrühte sie mit heißem Wasser. Ein Dritter wollte sie angreifen, aber, durch das Geschicklichkeitstraining der Schule, konnte sie ihm ausweichen und brach ihm das Genick, indem sie hart auf seinen Nacken sprang. Aus den Augenwinkeln sah sie schon wieder den Nächsten auf sie zukommen und auch von vorne attackierte eines der schwarzen Wesen sie. In einer fließenden Bewegung, die sie selbst erstaunte, schnitt sie beiden die Kehle durch. Verwundert durch ihren Erfolg, war sie kurz abgelenkt und reagierte zu spät, als einer der Gorts sie mit einem Energieball angriff. Die Kugel traf sie an der Schulter und ließ sie mit einem Aufschrei zu Boden sinken. Der Schmerz war beinahe unerträglich. Er breitete sich rasend schnell von ihrer Schulter über den ganzen Körper aus. Sie hatte das Gefühl zu verbrennen. Ihren Dolch hatte sie fallen lassen und nahm nur noch verschwommen war, wie einer der Gorts einen zweiten Energieball auf sie richtete. ,Jetzt ist es wohl vorbei.' dachte sie noch, als sie ihn auf sich zukommen sah, dann wurde es Schwarz um sie herum. Als sie die Augen wieder aufmachte, war um sie herum alles weiß. "Bin ich tot?" fragte sie sich laut und erschrak, als sie ihre Stimme hörte. "Hallo?" sagte sie fragend, bekam aber keine Antwort. "Hallo? Ist das wer? Irgendjemand?" fragte sie nun etwas lauter. Wieder keine Antwort. Sie erhob sich und lief einige Schritte. Ihr war schwindlig und sie hatte Kopfschmerzen. "Ich dachte immer, wenn man tot ist, dann hat man keine Schmerzen mehr." murmelte sie leise. Sie drehte sich einmal um ihre Achse, aber nirgends sah sie etwas, worauf sie hätte zugehen können. Cassy seufzte und ging dann einfach los. Sie lief immer weiter, ab und zu machte sie eine Kurve und lief in eine andere Richtung, aber um sie herum war alles Weiß, ein endloses, makelloses Weiß. Nach einer Ewigkeit, so schien es Cassy veränderte sich die Gegend. Vor ihr tauchte ein riesiges, ebenfalls weißes Schloss auf. Es hatte viele Türme und Erker, spitze Dächer und kleine Fahnen, die im Wind flatterten. Froh endlich etwas zu haben, an dem sie sich orientieren konnte lief Cassy auf das Schloss zu. Sie erreichte es nach wenigen Sekunden und ging durch das weit geöffnete Tor. Auch der Innenhof des Schlosses war weiß. In der Mitte war ein silberner Springbrunnen. Um diesen herum saßen vier Frauen in langen, weißen Kleidern. Eine von ihnen kam Cassy seltsam bekannt vor, aber sie konnte sie nicht einordnen. Die vier Frauen hoben den Kopf und blickten in Cassys Richtung. Jetzt entfuhr Cassy ein überraschter Ausruf. Die Frau, die ihr so bekannt vorgekommen war, war ihre Mutter. Die gütigen blauen Augen, die sie vermisst hatte, lächelten ihr zu. Sie winkten das Mädchen heran und zögernd folgte Cassy der Aufforderung. Sie setzte sich, auf ein Deuten, vor den vier Frauen hin und musterte sie eindringlich. Eine der Frauen hatte dunkelbraune Augen und halblange, kastanienbraune Locken. Ihre Haut war blass und Sie trug eine Art Krone aus Blättern. Die Zweite hatte silberblondes, hüftlanges, glattes Haar, wie Rai es hatte. Ihre Augen waren Dunkelrot und ihre Haut sah braungebrannt aus. Auch auf ihrem Kopf befand sich eine Krone, aber diese schien aus Feuer zu bestehen. Die Augen der dritten Frau waren grau und sie hatte schwarze, kurze Haare die in alle Richtungen abstanden. Um ihren Kopf wirbelten kleine Nebelschwaden und ihre Haut war dunkel. Cassy fand, dass alle diese Frauen sehr schön aussahen, aber ihre Mutter war, ihrer Meinung nach die Schönste. Ihre tiefblauen Augen blickten sie aufmerksam an. Die blonden, leicht gewellten Haare hingen ihr wehten leiht im Wind und auch sie hatte eine Krone auf dem Kopf. Diese bestand aus Wasser. Die Haut ihrer Mutter war blass, wie immer. "Mein Kind, schön dass du kommst." Als sie den Klang der Stimme hörte lief ihr ein Schauer über den Rücken. Sie versuchte krampfhaft die Tränen zurück zu halten, aber es gelang ihr nicht. So lange hatte sie sich gewünscht, ihr Mutter noch einmal zu sehen und nun stand sie ihr gegenüber, von Angesicht zu Angesicht. Tränen rannen über ihr Gesicht und sie warf sich ihrer Mutter um den Hals. "Oh Mama!" schluchzte sie. Sie würde keinen vernünftigen Satz zustande bringen, dass wusste sie, deshalb ließ sie es gleich bleiben. Ihre Mutter umarmte sie und drückte sie an sich. "Mein Kind, es ist so schön dich wieder zu sehen." hört Cassy sie sagen. Nach einigen Minuten löste sich Cassy von ihr und sah ihr in die Augen "Ich hab dich so vermisst!" brachte sie hervor. "Ich dich auch, aber ich habe mein Bestes getan über dich zu wachen." sagte Silvana. "Wo bin ich? Bin ich tot?" fragte Cassy leise und sah sich noch mal in dem völlig weißen Schloss um. Lächelnd schüttelte die Frau mit dem silbernen Haaren den Kopf. "Nein, kleine Prinzessin. Du bist nicht tot. Du bist hier, weil du unsere Hilfe brauchst oder weil wir dir helfen wollen, wie man es nimmt." sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht. "Und wo bin ich dann?" "Du bist da, wo alle Menschen der großen Völker hinkommen, wenn sie sterben." sagte die schwarzhaarige Frau. "Und wer seid ihr?" fragte sie dann. Die vier Frauen lächelten, dann sagte Silvana. "Das sind, genau wie ich, einst Prinzessinnen ihres Volkes gewesen. Das hier," sie deutete auf die schwarzhaarige Frau, "ist Maliva. Sie war die letzte Prinzessin der Skyliten. Das," Sie deutete auf die Frau mit den Braunen Locken, "ist Alena, letzte Königen der Erianer. Und das, "Sie deutete auf die Frau mit den silberblonden Haaren, "ist die Mutter deiner Freundin Rai. Rikala, Königin der Firianer." Cassy starrte die Frauen mit offenem Mund an. Aber nun, sah sie doch eine Gewisse Ähnlichkeit zwischen Rai und Rikala. Es war nicht nur die Haarfarbe, auch ihre Statur, war der des Mädchens sehr ähnlich. Sie war schlank und hatte zierliche Hände. Nur ihre Augen waren anders, als die von Rai. Die Augen Rikalas waren gütig und weich, während in Rais Blick etwas Hartes lag, etwas Unerbittliches, aber auch etwas Trauriges und Gejagtes. Dies war allerdings, bei dem, was die Prinzessin der Firianer durchgemacht hatte, nicht verwunderlich, fand Cassy. "Und wobei brauche ich eure Hilfe?" fragte sie schließlich. "Nun ja, wir werden dir nicht helfen können, aber die Ältesten vielleicht." antwortete Alena "Und wer ist das?" fragte das Mädchen weiter. Sie wollte endlich wissen, was sie hier tat. "Das sind die Ältesten der alten Völker. Sie sind sehr weise und nur sie allein wissen, wie der Stein der Elemente gebrauchte werden kann. Nur sie wissen, wie man die Völker wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen lassen kann." sagte Silvana. "Heißt das etwa, dass auch die anderen Völker wieder zum Leben erweckt werden?" fragte die kleine Prinzessin interessiert und ihre Mutter nickte. "Alle, die durch den Magier getötet wurden, werden wieder leben." "Du auch?" fragte Cassy hoffnungsvoll. Aber ihre Mutter schüttelte traurig den Kopf. "Ich wurde zwar getötet, aber nicht von ihm. Ich werde also hier bleiben müssen. Aber mach dir keine Sorgen, es ist schön hier und du hast ja noch deine Großmutter und deine Freunde." sagte sie. Cassy war schon wieder den Tränen nahe. "Nicht weinen mein Kind. Dazu gibt es keinen Grund. Komm jetzt, du musst dich beeilen, du wirst nicht ewig hier bleiben können." Ihre Mutter erhob sich und auch die anderen standen auf. Sie fassten das junge Mädchen bei den Händen und führten sie ins Schloss. Sie gingen viele Gänge entlang und Cassy wusste, sie hätte ohne ihre Mutter und deren Freundinnen nie hier hinein, geschweige denn wieder raus gefunden. Nachdem sie, Cassys Meinung nach, sicher tausend Gänge entlang und hunderte Treppen rauf oder runter gegangen waren, blieben sie vor einer Tür stehen, die genau wie alles andere weiß war. "So, hier sind wir. Ab jetzt musst du allein weiter. Viel Glück und pass auf dich auf. Du musst dich erst als würdig erweisen und ein paar Tests bestehen. Aber ich bin mir sicher, dass du es schaffst." sagte ihre Mutter und öffnete die weiße, schön geschnitzte Tür. Cassy sah sich noch mal zu den Frauen um und betrat dann den Raum. Im Raum war es Dunkel. Sie sah nicht mal drei Meter weit. "Hallo?" fragte sie zaghaft. Sie hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend und machte einige Zaghafte Schritte in die undurchdringliche Dunkelheit hinein. Plötzlich flammte um sie herum Licht auf und sie befand sich wieder in der Höhle. Sie war wieder zurück. Es war also nur ein Traum gewesen. Sie fuhr hoch und bemerkte, dass die anderen schon wach waren. Matt sah sie mit kalten Augen an. "So, auch schon wach? Wir haben dir was zu sagen, Prinzesschen." sagte er und die anderen nickten. Cassy mochte den Ton nicht in dem sie sprachen. "Und was?" fragte sie deswegen zaghaft. "Wir werden wieder nach hause gehen. Es ist uns zu gefährlich und außerdem ist es uns egal was aus Atlantis wird." sagte Tom und auch seine Augen waren kalt wie Stahl. Cassy sah ihre Freunde entgeistert an. "Aber ..." ihr Blick viel auf Rai. "Gehst du auch?" fragte sie zögernd. "Natürlich, oder glaubst du, ich bleib noch länger hier, als nötig." "Aber was ist mit deinem Volk?" "Meinem Volk? Mein Volk existier nicht mehr. Begreifst du das nicht?" zischte das Mädchen kalt. Cassy war den Tränen nahe. Wieso taten sie das? Sie wollten sie alle allein lassen? Was sollte sie allein machen. Eine Träne rollte über ihr Gesicht und fiel zu Boden. "Bitte, lasst mich nicht allein." flüsterte sie. "Hör auf zu flennen!" herrschte Ty sie an. "Ihr habt doch versprochen mir zu helfen. Was ist denn nur los mit euch?" Plötzlich fiel ihr etwas ein. Sie war nicht zurück. Hatte ihre Mutter nicht etwas über einen Test gesagt? Cassy blickt noch mal in die Augen ihrer Freunde. "Nein, das seid nicht ihr. Ihr seid nicht meine Freunde. Sie würden so etwas nie sagen. Hört auf damit!" schrie sie schon fast. Und tatsächlich wurde es um sie herum wieder dunkel. Als es das nächste Mal heller wurde, lag sie in ihrem Bett zuhause. Der Duft von frischen Brötchen lag in der Luft. Sie stand auf und zog sich an. Dann lief sie die Treppe hinunter und in die Küche. Dort saßen ihre Mutter, ihr Vater und ihre zwei Brüder. "Hallo, meine kleine Maus." sagte ihre Mutter. Cassy ließ sich auf ihren Platz fallen. "Guten Morgen, Allerseits!" sagte sie glücklich, bevor sie sich ein Brötchen aus dem Korb nahm und es mit Butter und Marmelade bestrich. Sie biss hinein, als ihr etwas auffiel. "Mama, wo hast du denn deine Kette?" fragte sie verwundert. "Welche Kette?" fragte ihre Mutter. "Na, die mit dem Delphin. Du weißt schon. Die nimmst du doch nie ab." "So eine Kette hab ich nicht, Kleines. Wie kommst du nur darauf?" ihre Mutter sah sie verständnislos an. Aber Cassy hatte verstanden. Sie erhob sich, umarmte ihre Mutter und ihre Vater und wandte sich zur Tür. "Schade, dass ihr nur eine Illusion seid. Es wäre so schön gewesen." Dann wurde es wieder schwarz. Um Sie herum wurde es langsam heller. Sie erkannte, dass sie in einem kleinen Raum stand. In der gegenüberliegenden Wand war eine schmale, hölzerne Tür eingelassen. Was Cassy am meisten wunderte, war, dass dieser Raum nicht wie alles andere in dem Schloss weiß war. Langsam ging sie auf die Tür zu. Sie suchte nach einer Klinke, aber sie fand keine. Vorsichtig tastete sie über die Tür, aber sie fand nichts, dass diese hätte öffnen können. Ohne Vorwarnung glitt die Tür dann plötzlich zur Seite und das verblüffte Mädchen stolperte in den dahinter liegenden Raum. TBC ... Bitte wieder Comments schreiben. Kapitel 7: Chapter 7 -------------------- Hallöchen!!! So bin auch mal wieder da!! Ich weiß, ich weiß. Hat verdammt lang gedauert, aber hatte im Moment einfach eine Schreibflaute. Ich wusste zwar, was noch passieren sollte, aber ich konnte es nicht so recht in Worte fasse. Aber, ich habs geschafft!! Hier haben wir den nächsten Teil von meiner Story. Ich wünsch mir von euch zu Weihnachten ganz viele Kommentar (egal ob Lob oder Kritik)!! Jegliche Beschwerden über Rechtschreib- und Grammatikfehler gehen an meine Deutschlehrerin. Hab ich noch was vergessen? Ach ja, ich wünsche euch allen Schöne Weihnachten!! Kilya Hier war wieder alles Weiß. Sie sah sich staunend um. Der Raum in dem sie sich nun befand, war groß und hoch. An den Wänden standen Säulen aus weißem Marmor und der Boden bildete ein Mosaik. In der Mitte des Raumes war ein Bassin eingelassen, welches mit Wasser gefühlt war. Die Oberfläche des Beckens war spiegelglatt und als Cassy näher trat, konnte sie ihr Spiegelbild darin sehen. "Wir haben dich erwartet." erklang plötzlich eine Stimme von der gegenüberliegenden Seite des Beckens. Cassy erschrak so, dass sie beinahe ins Wasser gefallen wäre. "Oh, haben wir dich erschreckt? Das wollten wir nicht." Cassy, die bis vor einer Sekunde noch, mit dem Armen rudernd, dagestanden hatte, fing sich langsam wieder und schaute auf. Vor ihr standen vier alte Frauen. Cassys erster Gedanke war, dass diese Frauen vermutlich schon tausende von Jahren alt sein mussten. Ihre Haare waren weiß. Und ihre Gesichter waren von Falten und Runzeln überzogen. Ihre Augen allerdings, wirkten so lebendig, wie die eines jungen Menschen. Und die Augen waren auch das Einzige, was die Frauen voneinander unterschied. Eine hatte Rote, eine Blaue, ein Grüne und eine Graue. "Seid ihr die Ältesten?" fragte Cassy schüchtern. Diese Frauen hatten etwas an sich, das Cassy ehrfürchtig werden ließ. Die Alten nickten. Schließlich sagte die Frau mit dem roten Augen. "Nun, du hast die Tests bestanden. Wir werden unser Versprechen halten und dir zeigen, wie du die Kräfte des Steines nutzen kannst. Folge uns." Zögernd folgte Cassy den Frauen, die sich erhoben hatten und nun auf eine Treppe zugingen. Cassy bemerkte, wie vornehm sie sich bewegten. Sie staunte, denn obwohl sie schon so alt zu sein schienen, bewegten sie sich so geschmeidig, als wären sie viel jünger. "Wo führt ihr mich hin?" fragte sie, als sie die Frauen endlich eingeholt hatte. Aber sie bekam keine Antwort. Als lief sie ihnen weiter nach. Sie erreichten eine Tür und gingen hindurch. Der dahinter liegende Raum bestand ebenfalls zum größten Teil aus weißem Marmor, aber auch diesen durchquerten sie, ohne auch nur einmal anzuhalten. Sie durchschritten eine zweite Tür und kamen ihn einen kleineren Raum. Er war warm und freundlich. Die Frauen blieben stehen und die Frau mit den grünen Augen wandte sich an die kleine Prinzessin. "Warte hier, wir sind bald zurück. Wir müssen nur etwas vorbereiten." dann gingen sie weiter und betraten eine Gang, der durch einen Wandteppich verdeckte gewesen war. Cassy setzte sich auf einen der bequemen, großen Ledersessel und wartete. Es dauerte nicht lange, da betraten die Frauen wieder den Raum. "Es ist alles für dein Training vorbereitet. Aber zunächst möchten wir dir etwas erklären." sprach nun die Frau mit den grauen Augen. "Wir möchten dir erklären, was es mit dem Stein auf sich hat." sagte die rotäugige Frau. "Der Stein der Elemente ist schon uralt. Er ist vermutlich älter, als die Welt. Vor vielen tausenden von Jahren beherrschten die vier großen Völker das Land des Lichtes, sprich die Erde. Du weißt sicher, welche Völker ich meine, oder?" fragte sie. Cassy antwortete nach kurzem überlegen "Die Atlantaner, die Skyliten, die Erianer und die Firianer." Die Frau nickte, aber sie sprach nicht weiter, dass tat die Frau mit den blauen Augen. "Genau so ist es. Diese Völker waren aber nicht immer hier. Sie waren einst Menschen, normal und ohne besondere Fähigkeiten. Aber vier junge Mädchen entdeckten den Stein, der auf der Insel verborgen lag. Als sie ihn berührten, fing er an zu glühen und vier Strahlen schossen aus ihn heraus. Ein Blauer, ein Roter, ein Grüner und ein Weißer. Jedes Mädchen wurde von einem dieser Strahlen getroffen und fortan hatte jede von ihnen die Macht über ein Element. Sie vermehrten sich und über viele Generationen hinweg wurde diese Gabe weitervererbt. Aber die Familien sonderten sich immer mehr ab. Jede von ihnen ging an einen Ort, an dem sie ungestört ihre Fähigkeiten weiterentwickeln konnten. Die Atlantaner lebten auf einer Insel, die Firianer im Krater eines Vulkans, die Skyliten hoch oben auf dem Gipfel eines Berges und die Erianer tief in einem Wald. Kein normaler Mensch hat sie jemals wieder gesehen. Aber obwohl sie sich zurückgezogen hatten, konnten sie über die Menschen herrschen, denn diese hatten Angst vor ihnen und die Völker waren in der Lage große Naturkatastrophen, wie Tornados, Flutwellen, Vulkanausbruche und Erdbeben, hervor zu rufen." Hier machte die Frau eine kleine Pause um Cassy die Möglichkeit zu geben, das Gehörte zu verarbeiten. Dann erzählte die Grauäugige weiter. "Aber auch unter der Erde gab es Leben. Diese waren schon von jeher eifersüchtig auf die an der Sonne lebenden Völker. Sie hatten schon mehrere Male versucht, diese Auszulöschen, aber immer wieder waren sie gescheitert. So schürten sie nur weiter ihren Hass und verschrieben sich der dunklen Magie. Sie züchteten Rassen, die sie im Kampf unterstützen sollten. Du hast schon einige von diesen Kreaturen kennen gelernt." Cassy nickte "Ja, die Gorts, die Cheralonas und die Lektas." sagte sie. Wieder nickten die Frauen und eine von ihnen sprach weiter. "Genau, das sind die, die noch immer leben, die Anderen Rassen wurden getötet oder hatten nicht die Voraussetzungen zu überleben. Zu der Zeit gewann ein Magier immer mehr Macht. Er unterwarf alle anderen Völker des Landes der Finsternis. Und schließlich wagte er es, die Finsternis zu verlassen und die Menschen anzugreifen. Aber auch er scheiterte. Darüber war er so wütend, dass er Jahrzehnte lang an einem Plan schmiedete. Er dachte sich, dass, wenn er die Elemente beherrschte, er alle unterwerfen könnte. So begab er sich, getarnt als Reisender zu den Völkern. Er erschlich sich ihr Vertrauen und brachte sie, durch Hypnose und gemeine Tricks dazu, ihm ihr Geheimnis zu verraten. Als er bereit Feuer, Luft und Erde beherrschte, traf er unerwartet auf Widerstand. Das Volk von Atlantis hatte gehört, was den anderen Völkern geschehen war und war nicht bereit ihm das Geheimnis zu verraten. Das machte ihn wütend und er versenkte die Insel und bannte sie mit einem mächtigen Fluch auf den Grund des Meeres. Er sagte, wenn sie ihm das Geheimnis nicht verraten wollten, sollten sie für immer in ihrem Element gefangen sein. Und so war es dann auch. Bis heute, ist das Volk von Atlantis unter dem Meeresspiegel versiegelt. Dann erfuhr der dunkle Lord von dem Stein. Er machte sich auf die Suche und fand ihn auch, aber der Stein reagierte nicht, als er ihn berührte. Du musst wissen, der Stein reagiert nur auf Menschen mit einem reinen Herzen. Er baute sein Schloss auf der Insel und brachte den Stein in seine Schatzkammer. Dort liegt er bis heute. Diesen Stein musst du holen, denn, er ist das Einzige, das Atlantis retten und die Völker wieder aufleben lassen kann." schloss die Frau den Bericht. Cassy saß stumm da. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken nur so herum. Sie war verwirrt, sie hatte nicht gewusst, welche Macht dieser Stein hatte. "Nun weißt du alles, was du wissen musst. Folge uns!" sagte die Frau mit den grünen Augen und wieder erhoben sich die Frauen und verließen den Raum durch den Gang hinter dem Wandteppich. Cassy folgte ihnen und betrat ebenfalls den engen, steinernen Gang. Sie betraten eine Höhle in deren Mitte sich ein kleiner See befand. "In der Mitte dieses Sees ist eine kleine Insel. Siehst du sie?" fragte die blauäugige Frau. Cassy kniff ihre Augen zusammen, dann nickte sie, sie konnte die kleine Felseninsel sehen. Zwar nur als Schatten, aber immerhin. "Auf dieser Insel liegt ein Splitter des Steins. Er brach damals ab und das Mädchen mit den Kräften des Wassers hob ihn auf und nahm ihn mit. Deine Aufgabe ist es nun, den Splitter zu holen ohne dabei nass zu werden. Versuche deine Gedanken mit Energien des Steinsplitters in Einklang zu bringen. Konzentrier dich und teile das Wasser." Cassy trat an das Ufer des Sees. Sie schloss die Augen. Vor ihrem inneren Auge konnte sie die Insel genau sehen. Sie hatte ihr Ziel vor Augen. Sie spürte wie die Energie des Steins sie durchflutet, als sie ihre Gedanken auf ihn lenkt. Sie spürte ein regelmäßiges pulsieren und versuchte ihren Atem und ihre Gedanken, ihren Herzschlag an diese pulsieren anzugleichen, aber es wollte ihr nicht so wirklich gelingen. Nach einigen Minuten öffnete sie die Augen. "Ich kann es nicht. Es geht nicht." seufzte sie. "Du darfst nicht so schnell aufgeben. Du musst dich konzentrieren und dein Herz und deine Seele in Einklang mit den Energien bringen." "Das hab ich doch versucht. Aber ich kann es nicht." schrie sie schon fast. "Beruhige dich. Tochter von Atlantis du musst dich beruhigen." Cassy atmete ein- zweimal tief durch und nickte dann. wieder schloss sie die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Wieder spürte sie das Pulsieren des Steins, aber sie schaffte es nicht, ihr Herz damit in Einklang zu bringen. Natürlich, beim Atmen war es leicht, sie konnte ihren Atem ohne Probleme dem regelmäßigen Rhythmus des Steins angleichen, aber sie schaffte es nicht, ihr Herz und ihre Seele mit ihm zu verschmelzen. Wieder öffnete sie nach einigen Augenblicken die Augen. "Es geht nicht. Wie soll ich das denn machen?" fragte sie verzweifelt. "Schau her! Ich werde es dir zeigen." sagte die Frau mit dem blauen Augen. Sie trat vor und schloss die Augen. Cassy sah ihr genau zu und sie sah, wie auf der Stirn der Frau ein Zeichen erschien. Es erinnerte Cassy an eine Harfe ohne Saiten und über dieser Harfe war etwas, das aussah wie ein Karo, nur, dass eine Seite rund war. Die Frau streckte ihre Hand aus und das Wasser teilte sich. "Siehst du, es ist gar nicht schwer. Versuch es! Wir sind gleich wieder da." Die Frauen verließen die Höhle. Cassy seufzte. "Also gut. Ich versuche es noch mal." Sie schloss wieder die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Auch diesmal spürte sie schon nach kurzer Zeit die pulsierende Energie des Steins. Ihre Atmung hatte sie bald wieder angepasste. Er war gleichmäßig und langsam. Dann spürte sie, wie auch ihr Herz mit einem Mal im selben Rhythmus schlug. Innerlich jubilierte sie. Sie hatte es geschafft. Aber dann riss sie ein brennen auf ihrer Stirn wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie verlor die Kontrolle und öffnete schlagartig die Augen, während sie sich mit der rechten Hand reflexartig auf die Stirn schlug. Sie ging in die Knie und stützte sich mit der Linken auf dem Boden ab. Ihr Atem ging keuchend und schnell. Der pochende Schmerz auf ihrer Stirn hatte schon wieder nachgelassen, aber als sie ihre Stirn nun betastete, um raus zu finden, was denn das gewesen war, ertastete sie auf ihrer Stirn die Konturen des Zeichens, das sie eben noch auf der Stirn der alten Frau gesehen hatte. "Was ist das für ein Zeichen." meinte sie nachdenklich zu sich selbst. "Das war das Zeichen des Elements Wasser. Du hast es geschafft." ertönte hinter ihr die Stimme der rotäugigen Frau. "Aber, wieso brennt das so. Es tut weh!" sagte Cassy, als sie sich umdrehte. Keine der Frauen antwortete. "Was denn?" "Das ist nun mal so. Auch meine Stirn brennt, wenn ich die Macht des Steins einsetzen will. Das ist normal. Aber beim ersten Mal ist es sehr schlimm, dort ist es am Schmerzvollsten." erklärte die Frau mit den roten Augen. Cassy nickte. "Du musst wissen, von jedem Element gibt es nur einen lebenden Menschen, der den Stein beherrschen kann. Du bist dieser Mensch vom Element Wasser. Deine Freundin hat es auch gelernt, aber sie ist nun eine Kreatur der Dunkelheit. Sie kann es nicht mehr." erklärte die Frau mit den grünen Augen. "Du musst dich beeilen. Versuche noch mal das Wasser zu teilen." Cassy stellte sich wieder vor das Wasserbecken. Sie schloss abermals die Augen und konzentrierte sich. Keine Sekunde später brannte wieder das Zeichen auf ihrer Stirn. Diesmal konzentrierte sie sich weiter und streckte schließlich ihre Hand über dem Wasser aus. Sie öffnete die Augen und sah vor sich einen Pfad durch das Wasser. Sie versuchte sich nicht auf den Schmerz auf ihrer Stirn zu achten und trat vorsichtig in das Becken. Sie ging zu der Insel hinüber und sah dort den blau leuchtenden Stein in einer Kuhle liegen. Sie hob ihn auf und ging zurück. Als sie wieder sicher am Ufer angekommen war, brach sie erschöpft zusammen. Es war anstrengender, als sie gedacht hatte. Völlig fertig saß sie am Boden und rang keuchend nach Luft. "Sehr gut! Du hast es sehr schnell geschafft. Wir sind sehr stolz auf dich." Die vier Frauen versammelten sich um das Mädchen. "Nun bist du in der Lage die Macht des Steins zu benutzen. Du musst es genau so machen wie eben, nur dass du eben daran denken musst, was du tun willst. Aber sei vorsichtig, du kannst seine Macht nur einmal gebrauchen, danach wird der Stein vermutlich zerstört werden, als überlege gut, wozu du ihn einsetzen willst." sagte die Frau mit den grünen Augen. "Und nun musst du gehen. Du musst zu deinen Freunden zurück. Sie machen sich schon große Sorgen um dich." sagte die Blauäugige Die rotäugige Frau deutete ihr zu folgen. "Pass gut auf dich auf." riefen die drei anderen noch, bevor sie die Höhlen verließen. Sie gingen wieder durch den Gang zurück, durch das gemütliche Zimmer und die große Halle aus Marmor. Schließlich kamen sie wieder in die Halle, in der sie die Frauen das erste Mal gesehen hatte. "Hier, nimm das und gib es der Prinzessin der Firianer, wenn es nicht mehr anders geht." sagte die Frau und gab ihr eine Kette. Cassy nahm sie entgegen und betrachtete sie nachdenklich. Sie erinnerte sie an ihre eigene Kette, nur das diese hier golden war und der Anhänger die Form eines Vogels hatte. Auch in die Brust des Vogels war ein Stein eingefasst. Er war rot. "Was ist das für ein Tier?" fragte Cassy. "Das ist ein Phönix. Nun musst du gehen." die Frau deutete auf die Tür und Cassy wandte sich, wie von einer unsichtbaren Macht getrieben um. Sie öffnete die Tür und trat auf den Gang hinaus. Vor der Tür stand ihre Mutter und lächelte. "Ich wusste, dass du es schaffen würdest. Du musst dich beeilen." Sie nahm Cassy bei der Hand und führte sie wieder in den Innenhof. Dort saßen auch Rikala, Alena und Maliva. Die Drei lächelten ebenfalls. Aber, wie Cassy verbittert dachte, hatten sie auch allen Grund, schließlich würden sie bald wieder leben. Ihre Mutter jedoch würde hier bleiben müssen. "Bitte sag meiner Tochter, dass ich sie sehr lieb hab." sagte Rikala und umarmte sie zum Abschied noch mal. Malvia und Alena taten es ihr gleich. "Und pass gut auf dich auf, meine Tochter. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder." sagte ihre Mutter und schloss sie ebenfalls in die Arme. Cassy traten die Tränen in die Augen und sie schlang ebenfalls ihre Arme um ihre Mutter. "Ich hab dich lieb." brachte sie noch heraus, dann wurde es um sie herum schwarz, aber sie hörte noch, wie ihr Mutter antwortete, "Ich dich auch, meine kleine Maus." "Ich glaube, sie wacht auf." Cassy stöhnte. . "Wo bin ich?" fragte sie, während sie di Augen öffnete. Sie blickte in die besorgten Gesichter ihrer Freunde. "Wie geht es dir?" fragte Matt besorgt. "Gut, wo sind wir?" "Wieder im Labyrinth. Und wo warst du?" fragte Tom. Cassy sah in fragend an. "Wie meinst du das?" Ty erklärte ihr, was sein Freund gemeint hatte. "Du warst ziemlich lange Bewusstlos, hast aber im Schlaf immer wieder etwas gemurmelt und auf einmal erschien ein Zeichen auf deiner Stirn. Die beiden da," er deutete auf Rai und Matt, "waren darüber ganz aus dem Häuschen. Also, wo warst du?" Cassy richtete sich auf. Sie sah alle der Reihe nach an. Ich war ... Keine Ahnung! Ich weiß nur, dass da alle von den großen Völkern hinkommen, wenn sie sterben." sagte sie nachdenklich. Gleichzeitig erbleichten Rai und Matt und starrten ihr Freundin fassungslos an. "Du warst im Schloss von Edion?" fragte Matt schließlich stockend. "Ich sagte doch, ich weiß es nicht. Aber ich hab meine Mutter gesehen. Und Auch deine Rai." "Du hast meine Mutter gesehen?" fragte Rai. Ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern. Cassy nickte. Tränen traten in Rais Augen. "Was hat sie gesagt?" fragte sie schüchtern und mit Tränenerstickter Stimme. "Sie sagte, dass sie dich sehr lieb hat." meinte Cassy grinsend. "Und dann war ich bei den Ältesten, sie haben mir gezeigt, wie ich den Stein beherrschen kann." Wieder starrten Rai und Matt sie an. "Was denn?" "Du warst bei den Ältesten?" fragte Rai fassungslos. Matt schaute das Mädchen schon beinahe ehrfürchtig an. "Ja, wieso?" "Matt, fang mich auf sonst fall ich um." Rai konnte es kaum glauben. "Weißt du eigentlich, wer die Ältesten sind?" fragte das Mädchen, obwohl sie die Antwort schon kannte. "Nein. Was habt ihr denn?" Auch die vier Jungs verstanden nicht wirklich, was denn nun daran so schlimm war. Matt beschloss schließlich, es ihnen zu erklären. "Die Ältesten, sind die vier Gründer der vier großen Völker. Sie haben den Stein der Elemente gefunden. Sie sind die weisesten Wesen, die Jemals auf Erden gewandelt sind, so heißt es jedenfalls. Es ist eine große Ehre, sie auch nur zu sehen." Cassy grinste unsicher. "Und, was heißt das?" "Das heißt, dass du was ganz besonderes sein musst." meinte Matt. Sie diskutierten noch eine Weile weiter, ob nun besonders oder nicht, bevor sie sich schließlich entschlossen, endlich weiter zu gehen. "Wenn wir uns nicht beeilen, dann schlagen wir hier noch Wurzeln." meinte Tom und wandte sich Richtung Ausgang der Höhle. Die anderen folgten einer nachdem anderen. Rai übernahm wieder die Führung. Hinter ihr lief Cassy. "Wie sah meine Mutter denn aus?" fragte Rai. Cassy überlegte kurz. Sie rief sich das Bild von Rais Mutter noch mal in Erinnerung. "Sie ist eine sehr schöne Frau." sagte sie dann. Rai schwieg. Cassy glaubte zu wissen, was in ihr vorging. "Du wirst sie wieder sehen. Wenn wir das hier schaffen, werden alle die vom dunklen Lord getötet wurden auch wieder leben." sagte Cassy. Rai blickte sie mit ihren eisblauen Augen an. "Ja?" Cassy nickte. Auf Rais Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. Mit neuer Kraft, so schien es Cassy ging sie weiter. Die Jungs hinter ihr, hatten offensichtlich nichts von dem Gespräch mitbekommen. Cassy war froh darüber, auch wenn sie nicht wusste, wieso. Sie liefen noch eine halbe Ewigkeit durch das Labyrinth aus Stollen, Tunneln und Höhlen. Ab und an legten sie sich in eine Höhle und schliefen kurze Zeit. Plötzlich blieb Rai stehen. Sie drehte sich um und legte den Finger auf die Lippen. "Wir kommen jetzt in die Nähe des Schlosses. Hier sind viele wachen wir müssen also gut aufpassen." sie drehte sich wieder um und lugte vorsichtig um eine Wand. Leise schlich sie voraus und winkte den anderen, dass keine Gefahr drohte. Fast lautlos folgten die Freunde dem Mädchen. Wieder späte Rai um eine Ecke, zog aber den Kopf gleich wieder zurück. Für die anderen war klar, dass sie mit Wachen zu rechnen hatten. Rai deutete mit den Fingern, dass es Fünf waren. Cassy überlegte fieberhaft, Fünf wovon? Mit Gorts konnten sie fertig werden, was sie ja schon einigen Male bewiesen hatten, aber wenn es fünf Cheralonas waren, dann hatten sie eine ganze Menge Ärger. Vorsichtig schaute sie an Rai vorbei um die Ecke. Dort standen tatsächlich fünf dieser riesigen Hunde. Cassy schluckte schwer. Das konnte ja heiter werden. Sie traten einige Schritte zurück um sich zu beraten. "Es ist am Besten, wenn zwei oder drei von uns sie ablenken, und die anderen weiter kommen. Von hier aus ist es eh nicht mehr schwer, den Weg zu finden." flüsterte Rai leise. Ein zustimmendes Nicken der anderen war die Reaktion. "Okay, Ty, Zack und ich lenken sie ab. Ihr andern versucht ins Schloss zu gelangen. Wir folgen euch dann, sobald wie möglich." schlug Rai vor. "Aber, wir finden den Weg nicht ohne dich." wandte Cassy ein. "Keine Sorge! Ihr müsst nur den Gang runter. Die fünfte Tür auf der rechten Seite rein. Die Treppe hoch, zweite Tür links und dann seid ihr in einer kleinen Kammer, dort könnt ihr warten, bis wir kommen." erklärt das Mädchen. "Also los." die Drei standen auf und lugten vorsichtig um die Ecke. "Bewegt euch nicht, bis sie weg sind, verstanden?" Dann Piff das Mädchen durch die Zähne. "He, fangt uns doch!" rief sie und die Drei hasteten los. Dicht gefolgt von den fünf Hunden. Cassy und die anderen warteten noch einige Sekunden, bis sie schließlich zum Tor rannten. "Es geht nicht auf." stellte Cassy fest, nachdem sie sich einige Male dagegen geworfen hatten. "Auf die Seite." kommandierte Tom. Er starrte auf das Tor und keine Sekunde später wurde es wie von einer unsichtbaren Hand aufgesprengt. "Weiter!" Sie rannten ins Innere des Schlosses. "Fünfte Tür rechts, oder?" fragte Tom, Matt nickte. "Da!" Der Atlantaner stieß die Tür auf. So schnell sie konnten hasteten sie durch und warfen die Tür hinter sich zu. "Los schnell. Wir haben nicht viel Zeit." Immer zwei Stufen auf einmal nehmend rannten sie die enge Wendeltreppe hinauf. Cassy keuchte. Wieso waren diese Treppen so lang? Sie blickte zurück und hörte von unten die Tür auf gehen. Da rutschte sie aus. Ihr Fuß hatte die Entfernung der Stufen falsch eingeschätzt. Sie stolperte und purzelte die Treppe hinunter. Sie stieß einen erschreckten Schrei aus. Allerdings hatte sie Glück im Unglück. Sie hatten eben ersten einen kleinen Absatz passiert und dort blieb sie schließlich liegen. Sie wollte sich gerade aufrichten, als ihr eine Hand entgegengestreckt wurde. Sie erfasste diese und zog sich hoch. "Alles okay?" fragte eine flüsternde Stimme. Cassy nickte. Erst jetzt sah sie auf. Wieder schrie sie erschreckt auf. Vor den drei Jungs stand ein Vierter. Er hatte feuerrote Haare, grüne, freche Augen und große schwarze Schwingen. Sowohl die Hose als auch das Hemd, das er trug waren schwarz und zerrissen. "Wer ..." "Nicht so wichtig. Wir müssen weiter Cassy, komm schon." Matt, der hinter dem fremden Jungen stand, deutete ihr, sich endlich zu beeilen. Hinter ihr auf der Treppe hörten sie bereits das Getrampel der Wachen. Sie hasteten weiter und erreichten kurze Zeit später das Ende der Treppe. Tom und Jack warfen sich gegen die Tür und diese Schwang mit einem lauten Quietschen nach innen. "Welche Tür war es?" "Zweite links glaub ich." "Das ist die Abstellkammer." warf der Junge ein. "Genau da wollen wir hin." schon hatten sie die Tür erreicht, stießen sie auf, rannten hindurch und schlugen sie hinter sich wieder zu. Im inneren der Kammer war es dunkel. Stockdunkel. "He, wo seit ihr? ich seh' nichts." jammerte Cassy. Eine Hand faste nach der ihren. Sie zuckte im ersten Moment zusammen. "Keine Sorge. Ich bin's bloß." kam aus der Dunkelheit rechts neben ihr die beruhigende Stimme von Matt. Cassy versuchte in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen, aber es war unmöglich. Plötzlich flammte in einer Ecke der Kammer eine Flamme auf. Sie erhellte den Raum nur spärlich, aber dennoch genug um Cassy erkennen zu lassen, wo sie war. Die Kammer war nicht sehr groß und auch ziemlich leer. In einer Ecke lagen ein paar alte Decken und Kissen. Offensichtlich hatten sie einmal zu einem großen, und prunkvollen Bett gehört. Aber Cassys Blick wanderte schnell wieder zu dem Jungen, der immer noch eine Flamme in seiner Handfläche hatte. "Wer ..." wieder wurde sie unterbrochen. "Ich bin Chuck. Ich-" Plötzlich schien er wie elektrisiert. Er krümmte sich wie unter Schmerzen, das Feuer seiner Hand erlosch. "Was ist?" alarmiert blickten die Freunde den jungen Serapho an. "Hals ...band!" keuchte er. Geistesgegenwärtig zog Cassy ihren Dolch aus der Scheide. "Du musst Licht machen, sonst schneid ich daneben." rief sie. Neben ihr flammte wieder ein Feuerschein auf. Sie Chuck kniete am Boden und hatte die Hände um das schwarze Band um seinen Hals gelegt. Cassy ließ sich zu Boden sinken und packte das Band mit einer Hand. Sie zog es hervor und fuhr mit der Klinge des Dolches darunter. Mit einem schnellen Ruck durchtrennte sie das Halsband. Es fiel zu Boden und verwandelte sich in Staub. Keuchend ließ sich Chuck auf den Boden sinken. "Danke." Nach wenigen Sekunden richtete er sich wieder auf. "Endlich frei!" Immer noch sahen die Freunde den Jungen erstaunt an. "Was war denn das eben?" fragte Tom schließlich. "Das Halsband. Es kontrolliert uns. Wenn wir etwas tun, was Ihm nicht passt, dann sendet es eine Art Schockwelle aus. Grausig." Er schüttelte sich. "Wird der dunkle Lord denn nicht merken, dass du nicht mehr da bist?" fragte Matt. Chuck schüttelte den Kopf. "Nicht gleich jedenfalls. Ich bin nur ein einfacher Sklave. Bei Prinzessin Rai war das schon anders. Er ist fuchsteufelswild geworden und hat alle nach der Reihe gefoltert. Alle bis auf einige Wenige haben diese Tortur nicht überlebt." Den letzten Satz sprach er mit einem bitteren Unterton in der Stimme aus. Leise öffnete sich in dem Moment dir Tür. Erschrocken wirbelten die Freunde herum. "Alles klar bei euch?" fragte Ty flüsternd, als er eintrat. Allgemeines Nicken. Leise traten nacheinander auch Rai und Zack ein. "Wer- ..." weiter kam Zack nicht. "Chuck? Was machst du den hier? Wie bist du entkommen?" rief Rai überrascht aus. "Okay, das Wer hat sich erledigt." murmelte Zack. Chukc verbeugte sich kurz vor seiner Prinzessin. "Ich hätte den Wachen ihr Essen bringen sollen, wurde aber auf der Treppe fast von ihnen über den Haufen gerannt. Und Ihr, was macht Ihr hier?" Kurz erklärte Rai, was ihr passiert war. Aufmerksam hörte der Junge zu. "Ihr wollt also den Stein holen und benutzen? Das ist ziemlich gefährlich." meinte er nachdenklich, nachdem Rai ihre Bericht beendet hatte. Ein Glitzern trat in seine Augen. "Kann ich mitkommen?" Rai warf ihren Freunden einen kurzen Blick zu. Sie nickten. "Ist okay. Es kann uns nur nutzen." ." Matt ging zur Tür und lauschte. "Draußen scheint niemand zu sein. Also los, wir haben nicht viel zeit! Sie werden sicher bald merken, dass etwas nicht stimmt." murmelte er und öffnete die Tür leise. Die, nun wieder um ein Mitglied reichere Gruppe, trat auf den Gang. "Wohin jetzt?" fragte Tom. Chuck deutete nach rechts. Ohne zu zögern schlichen die Freunde dem Jungen hinterher. Sie liefen endlos lange, so schien es Cassy, durch die Gänge. Immer wieder mussten sie sich verstecken, damit sie nicht von den Wachen entdeckt wurden. "Wir sind bald am Thronsaal. Aber da werden wir nicht so leicht hinein komme." bemerkte Rai ganz nebenbei, als sie wieder mal in einer Nische warteten, bis die Luft rein war. "Wieso?" fragte Ty, wobei sich Cassy gar nicht sicher war, ob sie das überhaupt wissen wollte." Na ja, er hat mehrere Wachen vor dem Tor und auch im Saal wimmelt es nur so von Gorts." erklärte das Mädchen. "Wir werden uns was einfallen lassen müssen." murmelte sie dann. Alle schauten nun nachdenklich drein, bis Matt schließlich aufsah. "Sag mal Chuck, kannst du eigentlich deinen Drachen noch beschwören?" wandte er sich an den Jungen, die fragenden Blicke von Cassy und seinen vier Freunden ignorierend. Chuck nickte leicht "Ich glaub schon, ich hab's schon lang nicht mehr gemacht, aber ich denke, es müsste noch klappen." "Was für ein Drache?" fragte Cassy nun und starrte die beiden Jungen fragend an. "Äh ... Ich denke sie ist eine Prinzessin, müsste sie das dann nicht wissen?" fragte Chuck. "Sie ist nicht in Atlantis aufgewachsen." erklärte Matt dem Serapho und zu Cassy gewandt fügte der dann hinzu. "Ich erklär's dir ein ander Mal genauer, nur soviel: Wenn du ein Krieger bist, dann bringt man dir bei, wie man ein Schutztier befehligen kann. Bei uns sind es meist Seeschlangen, und bei den Firianern sind es Drachen." Cassy nickte. "Leute wir müssen weiter." ließ sich Rai vernehmen. Also machten sie sich wieder auf den Weg. "Sag mal, Rai. Du sagtest doch, dass der Stein im Schlafgemach liegt, wieso gehen wir dann zum Thronsaal?" fragte Ty nach einer Weile. "Na ganz einfach, man kann das Schlafgemach nur durch den Thronsaal betreten." antwortete das Mädchen. Sie wollten gerade um eine Ecke biegen, als Cassy eine Vision hatte. "Halt!" flüsterte sie. Sofort blieben die Freunde stehen. "Was ist?" fragte Matt. "Da sind sechs Gorts." flüsterte sie. Chuck linste um die Ecke. "Sie hat Recht." flüsterte er, nachdem er rasche seinen Kopf wieder zurückgezogen hatte. "Und wir sind am Thronsaal, also, wenn wir die schaffen, dann haben wir erst einen kleinen Teil geschafft." "Na dann, blassen wir ein paar Gorts die Lebenslichter aus. " grinste Ty. So das wars erst mal. Schönen Tag noch!!! Kapitel 8: Chapter 8 -------------------- So, hier ist nun also das Ende meiner FF. Ich war grad so unglaublich kreativ, dass ich grad ganz fertig geschrieben habe. Ok der Schulß ist ein ganz kleines Bisschen komisch. Und auch der Kampf am Schluß ist ein bisschen anders, als ich ihn mir erst vergestellt hab, aber ich bin nun mal besser darin, mir einen Anfang zu überlegen. Naja, egal. Ich bin jdenfalls stolz auf mich und alle, die bis jetzt durchgehalten haben. Möglicherweise schrieb ich ne Fortsetzung, aber ich muss mir erst noch ne Handlung überlegen. Wer was auszusetzen, anzumerken hat nur immer her damit. So und nun viel Spaß mit meinem Ende Und so wurde es dann auch gemacht. Es dauerte nicht lange und die sechs Monster rührten sich nicht mehr. Es war nicht so, dass sie wirklich alle tot waren, aber rühren konnten sie sich trotzdem nicht mehr, weil sie alle gefesselt waren. "Das war irgendwie viel zu einfach." murmelte Rai und trat dann zum Tor. Es war ein großes Tor aus Eichenholz und Eisenbeschlägen. Die Jungs stemmten sich bereits dagegen und drückten es langsam, Stück für Stück auf. Cassy biss sich nervös auf die Unterlippe. Was würde sie hinter der Tür erwarten? Laut Rai und Chuck einiges an Wachen, vermutlich auch einige von diesen verflixten Hunden. Dann war die Tür offen. Alle starrten in den Raum und erwarteten, sofort von irgendwelchen Monstern angegriffen zu werden. Aber der Raum schien leer zu sein. Tatsächlich war nicht eine einzige Wache oder sonst was im Raum. Lediglich ein wallender Nebel bedeckte den gesamten Boden. "Wo sind die denn alle?" fragte Chuck leise. Auch die anderen schienen sich das zu fragen. Der Nebel kam immer näher, aber keiner bemerkte es. "Komisch. Normalerweise, sind hier immer Wachen. Wo sind die denn alle? Das ist wirklich seltsam." murmelte Rai leise. Plötzlich hörten sie einen erstickten Schrei. Tom war, ohne dass sie es bemerkt hatten vom Nebel eingehüllt worden. Er zappelte und versuchte Luft zu holen, aber es klappte nicht wirklich. "Ein Lekta!" "Was heißt hier einer?? Hunderte!!" schrie Chuck. Cassy befreite gerade Tom von dem unheimlichen Wesen, als sie von der anderen Seite der Gruppe ebenfalls erschrockenes Keuchen vernahm. Aber noch bevor sie sich umgedreht hatte, hatte Rai den Lekta auch schon wieder abgeschüttelt. "Seit wann ..." fragte Chuck keuchend, während er versuchte sich und Ty von den Nebelwesen zu befreien, "bewachen Lektas den Thronsaal?" "Woher sollen wir dass denn jetzt wieder wissen?" knurrte Matt, der auch gerade damit beschäftigt war, Jack von dem Lekta frei zu bekommen. Immer mehr der Nebelschwaden drangen aus dem Saal. "Verdammt, das sind viel zu viele!" keuchte Cassy. Mittlerweile waren sie von den Lektas umzingelt. Diese zogen den Kreis um ihre Gefangenen immer enger und türmten sich gleichzeitig immer höher auf. Bis sie schließlich die kleine Gruppe eingehüllt hatten. Erschrocken hielt Cassy die Luft an. Was sollten sie nun tun. Sie versuchte, genau wie ihre Freunde, sich mit Wasser und Feuer zu verteidigen, aber lange würden sie das nicht durchhalten. Cassy hatte Angst. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht. Langsam ging ihr die Luft aus. Auch den anderen schien es nicht besser zu gehen. Langsam wurde ihr Schwarz vor Augen, aber da hörte sie ein heiseres Lachen. Es klang kalt und böse. "So sterbt ihr also doch noch, genau wie alle anderen! Ich hatte zwar erwartet, dass ihr besser seid, aber ich hab mich wohl geirrt." hörte sie eine eiskalte, schneidende Stimme. Das war der Anstoß. Cassy spürte plötzlich eine unbändige Wut in sich aufkommen. Wie konnte dieses Monster es wagen, so etwas zu sagen. Sie würde nicht aufgeben. Das Leben von vielen hing nur noch von ihnen ab. Cassy kochte. Das würde sich diesem Magier nicht so schnell vergessen. Sie schrie auf. Und obwohl kein Laut aus ihrer Kehle drang, brach das Lachen abrupt ab. Cassy merkte es selbst nicht, aber wie damals im Palast, fing die Luft um sie herum an zu glühen und es dauerte nicht lange, da lösten sich die Lektas auf. Cassy ging auf die Knie und sog gierig die Luft ein. Sie hatte es geschafft. Auch ihre Freunde keuchten und holten tief Luft. "Sag mal Matt, hast du nicht gesagt, dass wir von den Lektas nichts zu befürchten hätten?" fragte Jack nach einer Weile. "Na ja. Gegen ein oder zwei, hätten wir auch locker ne Chance gehabt, aber bei so vielen." murmelte der Junge. "Was war das für eine Stimme? Habt ihr dieses Lachen auch gehört?" fragte Zack. "Das war ER." meinte Rai. "ER? Dieser Magier?" Rai nickte. "Er weiß also, dass wir hier sind. Das ist nicht gut." Matt hatte sich wieder aufgerichtet und die anderen taten es ihm nun gleich. "Wir werden ihn besiegen. Er wird dafür büßen, dass er unsere Völker getötet hat." Cassy ging nun mit festen Schritten durch die Tür. Im hinteren Teil des Raumes folg eine Tür auf. Heraus strömten Gorts. Cassy starrte ihnen entgegen. Es waren viele, aber im Moment hätten es doppelt so viele sein können. Cassy war einfach nur wütend. Und genau diese Wut bekamen die Gorts nun zu spüren. Cassy zog ihren Dolch aus der Scheide. Um sie herum standen nun auch die anderen, ebenfalls mit gezogenen Waffen. Mit einem Kampfschrei stürzte sich Cassy vor und hatte, bevor die wussten, wie ihnen geschah, schon zwei Gorts erledigt. Auch die anderen stürzten nun in den Kampf. Cassy dachte nicht mehr nach. Sie ließ sich einfach von ihren Gefühlen leiten. Ihre Reaktionen waren schnell und ihre Bewegungen fließend, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Auch diese Schlacht war schnell gewonnen. Immer noch brodelte diese Wut in Cassy, die ihr unglaubliche Kräfte verlieh. Nachdem auch der letzte Gort gefallen war, wandte sich Cassy der Tür zu. Noch bevor sie einen Schritt darauf zumachen konnte, trat ein Schatten daraus hervor. "Ich bin beeindruckt. Ihr habt meine ganze Armee niedergemacht. Aber, dass wird euch auch nichts nützen. Jetzt werdet ihr sterben!" Den letzten Satz hatte die kalte Stimme geschrieen. Noch bevor die Freunde reagieren konnten wurden sie auch schon von einem gewaltigen Windstoß nach hinten geschleudert. Cassy schaute hasserfüllt auf den Mann vor ihr. Jetzt, da dieser aus den Schatten getreten war, erkannte sie ihn genauer. Er war etwa 1,80 groß schätzte sie, hatte wasserstoffblonde Haare und eine hohe Stirn. Er trug einen Umhang, der außen schwarz und innen silbern war. Seine gesamte Kleidung war in diesen Farben gehalten. In der Hand hielt er ein Zepter. Auf diesem war ein schwarzer Stein befestigt, der allerdings immer wieder violett aufleuchtete. Es sah aus, als wäre er ein pulsierendes Herz. Die Augen des Mannes waren zu schmalen Schlitzen verzogen, dennoch konnte Cassy erkennen, dass sie von grüner Farbe waren. Sein Mund war zu einem hämischen, bösartigen Grinsen verzogen. Die Freunde hatten sich wieder aufgerichtet. Nun standen sie also ihrem letzten Feind gegenüber. "Wo ist der Stein." verlangte Cassy zu wissen. Sie war selbst erstaunt, dass ihre Stimme so fest klang. "Du meinst diesen hier?" fragte der Mann und zog einen schillernden, faustgroßen Stein aus dem Umhang. "Ja, genau den!" knurrte das Mädchen. In Cassys Kopf arbeitete es. Wie sollten sie an den Stein rankommen? Da durchfuhr es sie wie ein Blitz. Natürlich! Cassy sah sich kurz um. Wenn Tom es schaffen könnte den Stein herzuziehen, dann ... Aber wie sollte sie ihm das klarmachen, ohne dass das Scheusal etwas mitbekam. Matt hatte offensichtlich denselben Gedanken gehabt. Noch bevor Cassy weiterdenken konnte, merkte sie, wie er Ty anstieß, dieser nickte leicht und kurz darauf grinste Tom. Er konzentrierte sich kurz und plötzlich zitterte der Stein in der Hand des Magiers. Dieser, war so beschäftigt damit, die Freunde auszulachen, dass er es erst gar nicht bemerkte. Erst als der Stein sich von seiner Handfläche hob erkannte er, was die Freunde taten. Er wollte nach dem Stein greifen, aber in dem Moment zischte der in Richtung der Freunde davon. Auch Zack hatte mittlerweile angefangen den Stein zu sich zu ziehen. Aber so leicht machte es ihnen der Magier nicht. Er streckte die Hand nach dem Stein aus und versuchte ihn nun seinerseits zu sich zu ziehen. Mitten in der Luft blieb der Stein zitternd schweben. Bevor er sich langsam wieder in Richtung des Dunkeln Lords bewegte. "Nein" keuchte Cassy erschrocken. Noch bevor irgendwer was tun konnte hatte Matt bereits die Hand ausgestreckt und ließ einen Strahl kochenden Wassers auf den Magier zuschießen. Mit einem Schrei taumelte der Mann zurück. Dies nutzten die Freunde aus und keine zwei Sekunden später hatte Cassy den Stein sicher in ihren Händen. "Das wirst du bereuen." zischte der Magier und richtete sein Zepter auf Matt. Ein violetter Blitz schoss auf den Atlantaner zu. Der Magier wandte sich nun Cassy und den anderen zu. Diese stellten sich schützend vor das Mädchen mit dem Stein, aber er wischte sie mit einer einfachen Handbewegung beiseite. "Jetzt bist du ganz allein." zischte er, während er um den Stein auf seinem Zepter violette Energie zu sammeln begann. "Stirb! Stirb du elende Missgeburt." schrie er und die Energiekugel schoss auf das Mädchen zu. Cassy schrie auf und riss die Hände vors Gesicht. Sie wartete jeden Moment darauf, dass die Kugle sie treffen könnte. Dann hörte sie einen schmerzerfüllten Schrei. Erschrocken riss sie die Hände herunter und sah gerade noch wie Matts Körper auf dem Boden aufschlug. "NEIN!" schrie die Prinzessin auf, und kroch zu ihrem Wächter. "Nein, Bitte nicht." flüsterte sie. Sie bekam nicht mit, wie Rai und Chuck einen Feuerkreis um den Magier zogen und ihn daran hinderten, noch mal eine Kugel nach dem Mädchen zu werfen. Alles wofür sie sich nun interessierte, war der Junge, der leblos in ihren Armen lag. "Du kannst mich doch nicht einfach so alleinlassen. Hörst du? Ich verbiete es dir." sie schüttelte den Jungen leicht. Aber von Matt kam kein Lebenszeichen mehr. Tränen traten in ihre Augen und rannen über ihre Wangen. Vorsichtig legte sie den Jungen auf den Boden. In ihre Tränen der Trauer mischten sich nun Tränen der Wut. Blanker Hass loderte in ihr auf. Sie würde ihm niemals verzeihen. Niemals. "NIEMALS!" schrie sie und hob den Stein hoch. Er begann zu glühen. "Ich wünsch mir, dass ..." Weiter kam sie nicht. "Prinzessin" Seine Stimme klang schwach, aber Cassy drehte sich sofort wieder zu Matt. "Ihr dürft den Stein ... nicht für etwas Böses verwenden. Er würde ... sich gegen Euch wenden." keuchte er. Da traf ihn eine weitere Energiekugel und sein Körper flog noch mal ein Stück zurück. "Sei still!" schrie der Magier. Das Leuchten des Steins war wieder erloschen. Cassy wusste nicht, was sie nun tun sollte. Sie wusste, dass der Stein nur einen Wunsch gewährte. Was sollte sie also tun. Sie hatte gedacht, dass sie sich wünschen konnte, der Magier wäre vernichtet, aber wenn das was Matt sagte wahr war, dann musste sie sich ganz schnell was anderes einfallen lassen. Die Schreie ihrer Freunde ließ sie aufschrecken. Der Dunkle Lord hatte es geschafft, sich aus dem Kreis von Chuck und Rai zu befreien und kam nun auf das Mädchen zu. Drohen und mit einem bösen Lächeln auf den Lippen ging er langsam auf das Mädchen zu. "So spielt das Leben kleine. Ihr habt keine Chance gegen mich. Gebt mir den Stein und euch wird nichts passieren. Ihr könnt wieder in eure normale Welt zurückkehren. Oder willst du wirklich auch noch das Leben deiner anderen Freunde riskieren?" fragte er und streckte die Hand verlangend nach dem Stein aus. Cassy trat einen Schritt zurück. In ihr tobte ein Kampf. Sie könnten einfach ihr Leben weiterleben? Ganz normal wie bisher? Aber nein, das konnte sie nicht tun. Sie hatte es versprochen. Aber sie hatte nie darum gebeten, bisher hatte sie nicht mal gewusst, dass es Atlantis wirklich gab. Ihr Blick fiel auf Matts leblosen Körper. Er hatte sein Leben gegeben, um ihres zu schützen. Er vertraute darauf, dass sie es schaffte. Sie war es ihm schuldig. Ja, sie hatte ihren Entschluss getroffen. Sie war es ihm und ihrem ganzen Volk schuldig. Entschlossenheit trat auf ihr Gesicht. Sie wusste nun, was sie tun würde. "Ich wünsche mir, dass mir alle Menschen der großen Völker helfen!" rief sie mit klarer, heller Stimme. Der Stein schillerte und sein leuchten wurde schließlich so gleißend hell, dass Cassy die Augen schließen musste. Als sie sie öffnete, war der ganze Thronsaal erfüllt von durchscheinenden Gestalten. Sie alle richteten ihre Hände auf den Magier. Einige hoben ihre Hände in die Lüfte und über ihnen erschienen Drachen und großen, seltsam aussehende Vögel. Auch am Boden erschienen nun große Pumas. Das mussten die Schutztiere sein, von denen Matt gesprochen hatte. als ihr Blick auf ihre Freunde fiel, sah sie, dass auch über Chuck ein Drache schwebte. Die Augen des Magiers weiteten sich vor Schreck. Er hatte nicht mit so was gerechnet. Mit ein paar Kindern konnte er fertig werden, aber mit den gesamten Völkern, das schaffte er nicht. Cassy zog ihren Dolch und richtete ihn ebenfalls auf den Magier. "Mädchen, lass das. Ich werde Atlantis wieder heraufholen. Das ist es doch was du willst?" versuchte der Dunkle Lord es nun mit sanfter Stimme. Aber Cassy schaute ihn nur kalt an. "Dazu ist es nun etwas spät, findest du nicht?" meine Rai, die neben ihre Freundin getreten war. Dann spürte Cassy, wie sich zwei paar Hände um die ihren legten. Als sie erschrocken hochsah, sah sie ihre Mutter, die sie anlächelte. Auf der anderen Seite stand Matt. "Gute Wahl." er grinste, dann wandten sich alle dem Magier zu und wie auf ein unsichtbares Kommando hin, setzten alle gleichzeitig ihre Mächte frei. Tausenden Strahlen aus Feuer, Wasser und Luft und nicht weniger Steine und Erdteile trafen ihn und schleuderten ihn an die Wand. Die Drachen, Vögel und Pumas taten ihr übriges dazu. Dann traten die vier Ältesten vor. Alle machten ihnen respektvoll Platz. Cassy konnte nicht sehen, was sie machten, aber als sie wieder zurück traten, war der Magier verschwunden. Auch die Geister verschwanden wieder und nun standen die Freunde wieder ganz allein in dem großen Thronsaal. Cassys Blick folg hinüber zu Matt, aber der Junge regte sich nicht. "Wieso ist er tot?" fragte das Mädchen verzweifelt. "Er müsste doch wieder leben. Ich versteh, das nicht, der Magier ist doch tot." wandte sie sich schluchzend an ihre Freunde, während sie neben dem Jungen niederkniete. Rai legte ihr die Hand um die Schulter. "Du hast deinen Wunsch verbrauch um den Lord zu töten. Nun ist es nicht mehr möglich den Stein zu benutzen, um die anderen wieder zum Leben zu erwecken. Atlantis und auch die Anderen Städte, die er mithilfe seiner Magie zerstört hat sind wieder aufgebaut, aber ihre Bewohner sind nicht von der Magie, sondern von seinen Diener getötet worden." erklärte das Mädchen mit Tränenerstickter Stimme. Cassy traten die Tränen in die Augen. "Kannst du denn nichts tun?" fragte sie leise schluchzend. Rai schüttelte betrübt den Kopf. "Ich kann den Stein nicht benutzen, ich bin nicht mehr rein. Er hat mich verändert. Ich müsste gereinigt werden, aber dazu bräuchte ich die Kette meiner Mutter und die hab ich nicht." antwortete sie betrübt. "Welche Kette?" fragte Cassy erstaunt. "Eine ähnliche Kette wie deine, nur mit einem Phönix statt einem Delphin." erklärte das Mädchen leise. Cassys Augen weiteten sich. Hektisch kramte sie in ihren Taschen. "Meinst du die hier?" fragte sie, als sie die Kette hervorzog, die ihr Rais Mutter gegeben hatte. Rai starrte die Kette ungläubig an, nickte dann aber. "Woher hast du die?" fragte sie fassungslos. "Deine Mutter hat sie mir gegeben." Langsam, beinahe ehrfürchtig nah Rai die Kette und legte sie sich um den Hals. Ein helles rötliches Licht umgab das Mädchen plötzlich. Ihre Flügel verschwanden, ihre Zähne schrumpften und ihre Ohren waren nicht mehr so spitz. Dann war das Leuchten weg. Rai blickte an sich hinunter. sie besah sich ihre Hände und fasste auf ihren Rücken. Dann leuchteten ihre Augen auf "Ich bin wieder normal." flüsterte sie leise. Sie blickte auf ihre Freunde. Cassy staunte nicht schlecht, aber dann streckte sie der Prinzessin den Stein entgegen. Rai nahm in und streckte ihn in die Luft. Wieder begann er zu leuchten. "Ich wünsche mir, dass alle die vom Magier getötet wurden wieder leben." sagte sie, genau wie Cassy zuvor, mit klarer Stimme. Ein heller Blitz erhellte die Höhle und die Freunde schlossen geblendet die Augen. Als Cassy die Augen wieder öffnete, fiel ihr Blick auf Chuck. Auch er sah wieder aus wie ein normaler Junge, keine Flügel, keine Reißzähne. Cassy lächelte. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, drehte sie sich um. Hinter ihr stand Matt. Er lächelte sie an und als Cassy ihm übermütig um den Hals fiel, erwiderte er die Umarmung. "Das hast du gut gemacht, Prinzessin. Ich bin stolz auf dich." flüsterte er ihr ins Ohr. Cassy erinnerte sich nur noch dunkel an das, was danach passiert war. Ehe sie sich's versah, war sie wieder mit U-Boot und Segelboot zurück zum Festland gelangt. Nun saß sie in ihrem Zimmer, zuhause bei ihr. Ihr Vater war nicht begeistert gewesen, als sie wieder zuhause ankam. Er hatte ihr Hausarrest aufgebrummt und nun saß sie in ihrem Zimmer und dachte über das Abenteuer nach. Was die anderen wohl gerade machten. Sie wusste, dass Tom, Ty und die Zwillinge wieder zuhause waren. Ihr Eltern hatten sei wesentlich netter begrüßt. Auch Chuck und Rai waren zu ihren Eltern zurückgekehrt. ebenso wie Matt. Cassy seufzte. Es klingelte. Cassy hörte wie ihr Bruder die Tür öffnete, kurz mit der Person sprach und dann nach ihrem Vater brüllte. Ein Poltern sagte ihr, dass ihr Vater die Treppe runter rannte und zur Tür ging. Dann hörte sie, wie ihr Vater mit der Person sprach und dabei immer lauter wurde. "Nein, sie wird hier bleiben!" schrie er so laut, dass es bis zu Cassy ins Zimmer hinauf drang. Nun war sie doch etwas neugierig. Es ging um sie? Seltsam, wer könnte etwas von ihr wollen? Dann klopfte es an ihr Fenster. Erstaunt blickte sie sich um. Ihr Fenster lag doch im zweiten Stock. Wie konnte jemand also dort klopfen. Also sie aus dem Fenster sah, hätte sie benahe laut aufgelacht. Draußen schwebten auf einem Drachen Chuck, Rai und Matt und winkten ihr zu. Cassy stürzte zum Fenster und öffnete es. "Was macht ihr denn hier?" fragte sie. "Na was wohl, wir holen dich nach Hause. Komm schon." Matt streckte ihr die Hand entgegen. Ohne zu zögern griff sie nach ihr und ließ sich auf den Rücken des Drachen ziehen. Chuck stieß einen Schrei aus und der Drache erhob sich in die Lüfte. Als Cassy nach unten blickte, erkannte sie, dass an der Haustür eine alte Frau mit blauen Augen und weißen Haaren stand, die ihr zuwinkte und dann plötzlich verschwand. Dann wandte sie ihren Blick wieder nach vorn und schmiegte sich an Matt. Zu viert flogen die vier Freunde gen Himmel und in Richtung Meer. Sie waren etwa eine Stunde so dahin geflogen, als der Drache immer mehr an Höhe verlor und knapp über dem Wasserspiegel schweben blieb. Unter ihnen begann das Wasser zu brodeln, als eine riesige, bläulich schimmernde Seeschlange auftauchte. Matt ließ sich vom Rücken des Drachen gleiten und streckte Cassy die Hand hin, als er sicher auf dem Rücken der Schlange stand. Cassy glitt ebenfalls hinunter und setzte sich hinter Matt. "Danke für's mitnehmen." grinste sie, als der Drache nach einem weiteren Schrei wieder an Höhe gewann. "Keine Ursache. Man sieht sich, hoffe ich. Meine Verehrung, Prinzessin." grinste Chuck. "Bis bald Cassy!" rief Rai noch und dann waren sie auch schon verschwunden. "Ja, bis bald! Lass uns gehen. Auf nach Hause!" sagte Cassy und. Matt gab der Schlange ein Zeichen worauf diese mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durchs Wasser pflügte, bis vor ihnen eine Insel auftauchte. "Ist das Atlantis?" fragte Cassy. "Ja, das ist dein Reich." Sie erreichten die Insel, wo sie schon ungeduldig erwartet wurden. Alle Bewohner waren gekommen, um ihre neue Prinzessin zu begrüßen. Sie gingen auf den Palast zu, links und Rechts verbeugten sich die Bewohner vor ihrer Prinzessin. Dann stand sie plötzlich vor ihrer Großmutter, die ihre Arme ausbreitete. Cassy rannte auf sie zu und fiel ihr um den Hals. Neben ihrer Großmutter stand eine durchscheinende Gestalt. "Mama?" Cassy sah ihre Mutter fragend an. "Ich wollte mich nur noch von dir verabschieden. Ich bin so stolz auf dich. Wir sehen uns ganz sicher wieder. Bis bald!" damit verschwand das Bild. "Bis bald, Mama. Endlich bin ich zuhause." sie sah sich noch mal um, und ließ sich dann von ihrer Großmutter in den Palast begleiten. So ... Ende! Schluss! Aus! Seid froh drüber oder nicht! :) kizz Kilya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)