Last 2 know von abgemeldet
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Kapitel 2: Beautiful Lies
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Am nächsten Morgen erwachte sie, weil etwas sie an der Nase kitzelte. Sie
blinzelte kurz und schloss im nächsten Moment die Augen wieder, geblendet von
dem hellen Sonnenlicht, welches ins Zimmer schien. Nach etwa einer halben Minute
entschloss sich Chaya, die Augen ein weiteres Mal zu öffnen. Als sie sich ein
wenig an alles gewöhnt hatte, hob sie matt den Kopf. Mikel schnarchte laut und
einvernehmlich am anderen Ende des Zimmers, während Chris neben ihr völlig in
der Decke und diversen Kissen vergraben war. Lediglich sein blonder Wuschelkopf,
schaute aus dem ganzen Stoff heraus. Während sie sich langsam aufrappelte,
machte sich der Alkohol- Ertränkungsversuch von gestern Nacht mit einem dumpfen
Ziehen bemerkbar. Sie überlegte einen Moment, ob sie sich wieder hinlegen
sollte, entschied sich dann aber dagegen. Denn schlafen konnte sie eh nicht
mehr, schon gar nicht bei Mikels Regenwaldabholzungsversuchen. Vorsichtig
krabbelte sie über Chris hinweg, ein etwas schwieriges Unterfangen, um diesen
nicht zu wecken. Bei Izzy war das bei weitem nicht so schwierig, da dieser tief
und fest schlief, wenn er einmal eingeschlafen war und nicht merkte wenn sie
aufstand. Es war erst einmal vorgekommen, dass er ihr verschwinden bemerkt hatte
und das auch nur, weil sie über eine Tasche geflogen war die am Boden vor dem
Bett stand. Dabei hatte sie sich lang gelegt und das so laut, dass es bestimmt
Meilenweit zu hören gewesen war. Daraufhin war Izzy beinahe an einem
Lachanfall erstickt. Bei Chris war es wie gesagt nicht so einfach. Dieser war
meistens schon wach, wenn man es auch nur wagte zu husten.
Leisen Schrittes verließ Chaya das Zimmer und ging auf direktem Weg ins Bad.
Dort angekommen langte sie fast automatisch in ihr Beauty-Case und zog eine
Bigbox Aspirin heraus. Hastig drückte sie eine Tablette aus der Packung und
spülte sie mit etwas Leitungswasser hinunter. Einen Blick in den Spiegel wagte
sie erst gar nicht, sie wusste auch so dass sie so schlecht aussah wie sie sich
fühlte. Mit der Bigbox in der Hand verließ sie das Bad und machte sich auf den
Weg in die Küche, wo sie es dauernd rumpeln, klappern und kramen hörte. Auf
dem Weg dorthin fiel ihr auf, dass von der Party nichts mehr zu sehen war. Es
sah aufgeräumt auf und so was war für die Jungs ungewöhnlich.
Als sie am Esstisch vorbeikam, staunte sie nicht schlecht. Er war komplett
gedeckt, mit Brötchen, Croissants, Müsli, Toast Eiern und ähnlichem. Chaya
hatte eine Vermutung, die sich bestätigte als sie die Küchentür durchquerte.
Als sie die Küche betrat sah sie sich nämlich Richies Mutter gegenüber, die
damit beschäftigt war Kaffee zu kochen. Sie lächelte Chayenne breit an als sie
sie entdeckte: “Guten Morgen, Kind! Möchtest du Kaffee?“ fragte sie
lächelnd und schmiss den Filter in den Müll. Chaya nickte leicht, lehnte sich
in den Türrahmen: “Guten Morgen. Ja, das wäre sehr lieb, aber sie hätten
sich nicht die Mühe machen müssen. Ich hätte das schon gemacht.“ Erwiderte
sie schwer lächelnd und füllte einen Becher mit Kaffee, Milch und Zucker.
Mrs. Stringini winkte ab: “lass gut sein, Liebes. Du machst genug für die
Jungs…“ erwiderte sie und räumte die letzten Sachen in die Spülmaschine.
„aber sie bleiben doch zum Frühstück oder? die Jungs würden sich freuen
besonders Richie. Sie wissen doch wie sehr er sie vermisst…“ fragte Chaya
und rührte mit dem Löffel in ihrem Becher.
Richies Mutter schüttelte den Kopf: „Heute nicht Kind, erstens haben alle
gestern lange gefeiert und werden dementsprechend gelaunt sein und zweitens ist
heute Markt, da wollte ich hin. Ich habe einiges zu besorgen. Könntest du
Richie bitte sagen, dass er sich melden soll sobald er wach ist?“ Chaya nickte
und trank einen Schluck Kaffee. „Natürlich.“
„Danke…“ die Amerikanerin hastete eiligst durch die Küche und ging an ihr
vorbei aus der Tür. „Und lass dich nicht so hängen wegen Izzy. Männer sehen
erst spät, wer wirklich gut für sie ist und Izzy braucht generell ja immer
etwas länger. Also Kopf hoch!“ sie klopfte ihr noch mal kurz auf die
Schulter und war mit diesen Worten im nächsten Augenblick auch schon
verschwunden. Eine verwirrte Chaya blieb allein in der Küche zurück. War ihr
das so deutlich anzusehen, oder war das der berühmte mütterliche Instinkt???
Hatten den alle Mütter auch ohne, dass man das leibliche Kind war? Oder hatte
Richies Mum einfach nur diese Gabe entwickelt aufgrund der Tatsache dass ihre
Kinder nicht die leiblichen waren? Sollte es so sein, war das eine
bemerkenswerte Eigenschaft.
Sie grübelte noch eine Weile immer mit der Angst, dass ihre Gefühle doch zu
deutlich sichtbar waren.
Aber wäre es IHM dann nicht schon aufgefallen?
Oder ignorierte er das absichtlich? Eigentlich war das nicht seine Art, er
konfrontierte einen immer mit dem was er dachte und fühlte, ausgenommen vor der
Presse. Da zeigte er die Fassade die alle sehen sollten und die er zu
repräsentieren hatte.
Sie seufzte leise und starrte betrübt in ihre Tasse.
In diesem Moment hörte man etwas klappern. Sie hob leicht den Kopf. Im
nächsten Moment hörte sie nackte Füße, die über den Flur liefen und sich
der Küche näherten. Jene schließlich erreichten. Langsam glitt ihr Blick die
eindeutig männlichen Beine hoch, über die Shorts hinweg zum Bauch. Noch
während sie dies tat versetzte die Richtigkeit ihrer Vermutung sie selbst in
Erstaunen. Kaum hatte sie jedoch den Bauch erreicht, war sie darum bemüht
nicht knallrot zu werden. Sie war bei weitem nicht prüde. Eigentlich kannte sie
diesen Körper vor sich bereits auswendig (bis auf wenige Stellen). Sie konnte
genau sagen wie lang jedes einzelne Tattoo war, hatte sie es mit den Fingern oft
genug nachgefahren. Wie sich die Haut anfühlte, wo Muttermale vorhanden waren,
welcher Muskel sich weiter ausgebildet hatte oder nicht. Und dennoch würde sie
sich wohl nie daran gewöhnen, wenn er so unvorbereitet vor ihr stand mit nicht
wirklich viel Stoff am Körper.
Chaya grinste leicht in ihre Tasse rein, sie musste dran denken, wie Jay bei
ihrer ersten gemeinsamen Nacht verzweifelt versucht hatte Izzy zu erklären, das
er in ihrer Gegenwart unmöglich nackt schlafen konnte.
<<<<<<<<wenn der nackt schläft, garantiere
ich für nichts mehr. Entweder bin ich morgens gestorben oder er ist Carly
fremdgegangen! <
„klärt das unter euch, ich schlafe eh!“ erwiderte sie. Izzy wandte sich zu
Jay:“Ha, also doch!“
Chaya sah Ashlee immer noch flehend an, diese räusperte sich: “Aber mich
stört es Izzy, da du hier auch nachts durch die Gegend wandelst. Es wird ja
nicht zuviel verlangt sein mal eine Nacht seine Hose anzubehalten!“ sagte sie
dann. Chaya atmete erleichtert auf, sie hatte es endlich geschafft sich wieder
aufs Bett zu ziehen.
„Also schön…“ gab Izzy dann nach.
<<<<<<<>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<
„Man ist das kalt….“ Brummte die Blondine zitternd und zog ihre Decke bis
zur Nase. Es war Anfang Januar und eiskalt. Es schneite draußen in dicken
Flocken und in der WG war heute die Heizung ausgefallen. Izzy lächelte leicht:
“Magst du zu mir unter die Decke kommen? Du bist eh schon dauernd am husten
und es ist wirklich kalt.“ Fragte er und hob seine Decke ein Stück an. Heute
hatte er zu den Shorts noch eins seiner Shirts an. Sie sah ihn mit großen Augen
an, Chaya hatte eh schon immer ein schlechtes Gewissen wegen Carly. Aber um
nichts auf der Welt wollte sie darauf verzichten bei ihm im Bett zu schlafen,
denn nur dort schlief sie komischerweise wirklich ruhig und vor allem tief.
„Darf ich das denn??“ fragte sie leise mit beinahe kindlicher Stimme. Er
nickte grinsend: „natürlich, sonst würde ich dich ja nicht fragen!“
Jetzt begann sie ebenfalls zu grinsen: „ui toll!“ quietschte sie vergnügt.
„wie süß!“ Izzy mochte es wenn sie so war. Sie war zwar in vielen Dingen
sehr ernst und erwachsen, aber die kindliche Seite in ihr brach immer wieder
ganz plötzlich und unerwartet durch. Im nächsten Moment sog er hörbar die
Luft ein: „Gott du bist ja eiskalt!“ zischte er gepresst als ihre Füße
sein Bein berührten und ihr linkes Bein sich leicht zwischen seine schob.
„Sei vorsichtig ich brauch das aufwärts noch ne weile!“ er grinste.
„Keine Sorge, weiß ich!“ zwinkerte sie und schob ihren Arm unter seinem
durch, kuschelte sich an seinen Brustkorb. Er zog die Decke hoch, legte die ihre
über seine eigene. Von Chaya war nicht mehr wirklich viel zu sehen außer ein
wenig der blonden Haare. Ihren warmen Atem spürte er selbst durch den Stoff.
Aber er stellte gerade fest, dass ihr Arm um ihn geschlungen war. So konnte er
sie nicht kraulen „übrigens war es schön das du heute bei dem Auftritt
warst, das hat mir ne Menge bedeutet!“ sagte er leise und überlegte
krampfhaft wie er an ihren Arm kam ohne sie groß auspacken oder bewegen zu
müssen. Als er das sagte, begann ihr Herz freudig zu pochen.
„Schon okay, du weißt doch dass ich komme, wenn ich kann.“ Murmelte sie an
seiner Brust und war schon kurz vorm einschlafen.
Er schwieg sagte nichts mehr, er grübelte noch immer wie er an ihren Arm kam.
Doch als er feststellte dass dies wohl nicht gehen würde ohne sie zu wecken,
entschied er sich einfach die Strecke zu verlegen. Seine Hand ruhte eh auf ihrer
Taille. Langsam fuhr seine Hand über den Stoff hoch bis zur ersten Rippe und
wieder runter bis zum Hüftknochen. Während er dies tat, den Stoff unter den
Fingern spürte, fiel ihm sofort auf das sie sich ganz anders anfühlte als
Carly. Generell. Wärmer, weicher. Wenn er sie ansah schien sie immer im
hellen Licht zu strahlen, ihre Augen leuchteten beinahe magisch und sagten
immer etwas anderes. Und dann kam ihm eine Frage in den Sinn, die Jay ihm vor
ein paar Tagen gestellt hatte: „Was fasziniert dich eigentlich so an der
Kurzen, dass du wie ausgewechselt bist? Sie kann sich Dinge rausnehmen für die
du uns, Ashlee ja sogar Carly erwürgen würdest. Vor allem was ich sehr komisch
finde, du hast eine Freundin und stellst Besitzansprüche, wenn ich es nicht
besser wüsste, würde ich sogar sagen du bist eifersüchtig!“ hatte Jay
gesagt und spielte damit darauf an, dass Richie den einen Abend beim DVD gucken
auf Chayas Schoß gelegen hatte und sich von ihr den Kopf hatte kraulen lassen.
Izzy war später gekommen, weil er noch Aufnahmen hatte. Als er das gesehen
hatte, war er Türknallend in sein Zimmer verschwunden, hatte alles und jeden
angebrüllt und Richie fast eine Reingehauen. Selbst Chaya hatte er
angebrüllt, die hatte ihn allerdings ausgelacht. Er solle nicht kindisch sein,
Richie hätte Heimweh und war so was wie ein kleiner Bruder für sie.
Izzys Hand fuhr immer noch bedächtig über Chayas Taille hinweg, hatte aber
inzwischen sein Werg unter ihr Top gefunden, da der Stoff ihn beim kraulen
störte.
Auf Jays Frage hatte er erst nach langem grübeln eine Antwort geben
können.“ Sie ist anders. Ganz anders, was besonderes…“ Jay hatte die
Stirn gerunzelt. : „Du stehst auf sie?“ Izzy hatte nicht verneint, aber auch
nicht bejaht. Er hatte geschwiegen „aber sie ist nicht wie die Mädchen auf
die du sonst stehst. um es mal so zu sagen, sie ist nicht so dirty wie sie sein
müsste um bei dir eine Chance zu haben“ führte Jay seinen Gedanken aus.
„Sie ist ein Engel, aber nicht im herkömmlichen Sinn, Dieser Überzeugung
bin ich bereits, aber in diesem Engel steckt soviel mehr. Wenn sie wütend ist
oder sich aufregt leuchtet ein Feuer in ihren Augen, das heller ist als alles
andere. Ihre Zunge kann schärfer sein als jeder Dolch oder jedes Schwert. Sie
kann so sanft, geduldig, vernünftig, ernsthaft sein und doch kommt ihre
verrückte, wilde ungestüme Seite raus. Die Seite die gebändigt werden
will.“
Jay hatte daraufhin gegrinst: “Ein wilder Engel oder wie?“ „ Das trifft
es schon. Sie fordert mich heraus, bringt mich dazu Dinge zu tun die ich
normalerweise nie tun würde. Aber im gleichen Zug, wenn ich wütend bin. Ein
Satz, eine Geste oder ein Blick und sämtliche Wut in mir verraucht. Es ist als
könnte ich den Einfluss den sie auf mich hat nicht kontrollieren…“ Jay
hatte auf diese Worte nur genickt und dann hatten sie das Gespräch abgebrochen,
weil Ashlee und Chaya zur Tür reinkamen.
Nachdenklich betrachtete Izzy ihr Gesicht, während seine Finger noch immer
bedächtig über ihre weiche Haut hinweg fuhren. Ja sie war ein Engel, aber ein
wilder. Sich ihrer Fähigkeiten und ihrer Wirkungen nicht bewusst. Wild,
ungestüm, stark und dabei so verletzlich und sensibel…
Als er sie so zum ersten Mal dort berührte, war sie rot geworden und stellte
sich schlafend.Rührte sich nicht einen Millimeter, solange bis er eingeschlafen
war und selbst danach kam sie nicht zur Ruhe. Er hatte wirklich geglaubt sie
schliefe, dennoch konnte sie danach nicht mehr wirklich schlafen. In ihr tobte
das schlechte Gewissen und das begehren nach ihm und führten unerbittlich einen
Kampf gegeneinander.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<reiß dich zusammen. Seine Freundin ist nebenan. Außerdem geht
es ihm nicht gut<
Sie nickte unmerklich, versuchte die Berührung seiner Hand dann zu ignorieren.
„Na komm, erzähl `s mir. Oder soll ich raten? Du hattest Zoff mit Carly
stimmt`s?“ Sie sah ihn an. Jetzt erst wandte er ihr den Kopf zu, sah sie nun
seinerseits erstaunt an: „Woher weißt du das?“ Ein Lächeln erschien auf
Chayas Gesicht: „ich kenne dich. Außerdem ist es nicht schwer. Gestern warst
du total Happy, hast gestrahlt wie die Sonne persönlich und 8 Stunden später
siehst du aus als würde die Welt untergehen…“
Izzy seufzte und sah wieder aus dem Fenster: „Ich hatte mich eigentlich
gefreut den Abend auf meine Weise mit ihr ausklingen zu lassen…“ sagte er.
Das war bitter. Chaya schluckte unmerklich, bemühte sich darum sich nichts
anmerken zu lassen. Sie wusste was Izzy damit meinte. Zumal er jemand war, der
seine Sexualität voll auslebte und ungern auf sie verzichtete, allerdings
absolut treu war, wenn Carly nicht da war.
Trotz dieser Erkenntnis nickte sie und hörte weiter zu wie er erzählte,
während sie weiter an ihrem Kaffee nippte: „Jedenfalls kaum kommt sie aus
meinem Zimmer und kaum das wir allein sind, kriegt sie auf einmal voll den
heftigen Eifersuchtsanfall…“ Unverständnis zeigte sich auf Izzys Gesicht.
Frauen waren für ihn ein Rätsel, besonders Carly. Die einzige die er verstand
war Chaya und das auch nur weil sie ihm direkt sagte was los war.
Chaya hatte eine böse Vorahnung: „Warum?“ fragte sie. Ihr hatte die
Tatsache nicht gefallen das dies passiert war kaum das Carly von ihr und Chris
gekommen war.
Er sah immer noch aus dem Fenster, kraulte sie aber nach wie vor. Unruhig tapste
die Blondine von einem Bein aufs andere während sie weiter zu hörte.
Izzy seufzte: “ach sie spinnt mal wieder rum, das übliche…“
Chaya zog eine Augenbraue hoch: „Also eine andere Frau? Wer ist es diesmal?“
fragte sie, obwohl sie die Antwort zu kennen glaubte. Ihre Stimme klang leicht
gereizt, es hatte schon öfter Auseinandersetzungen zwischen Izzy und Carly
gegeben. Izzy war ein Player, er flirtete ungeniert. War aber absolut treu.
Für ihn stand das an erster Stelle. Carly war rasend eifersüchtig und stresste
schon allein bei irgendwelchen Fan Fotos, obwohl dazu überhaupt kein Anlass
bestand. Ja, klar es gab Dinge wo Chaya auch eifersüchtig reagierte,
allerdings immer nur im Verborgenen. Nämlich dann, wenn sie bemerkte wie
irgendein Mädel sich ernsthaft für Izzy zu interessieren begann und er es
nicht blickte, das er Beute werden sollte. Dann mischte sie sich öfter ein und
holte ihn weg, musste im Nachhinein aber erklären, dass irgendwer ja auf ihn
aufpassen müsse wenn Carly nicht da war. Aber diese Auseinandersetzungen
zwischen Carly und Izzy waren ziemlich böse und der Sänger war im Nachhinein
immer total fertig mit den Nerven. Das äußerte sich dann so, dass die anderen
es in Form von schlechter Laune abbekamen. Während Mikel und Jay
zurückfauchten, waren Chris und vor allem Richie die Leidtragenden. Chris
wusste sich zu wehren, tat das aber höchst selten, weil er im Allgemeinen doch
den Kürzeren zog und keine Lust hatte Izzys Ventil zu sein. Richie dagegen
suchte das Weite, sobald er auch nur ansatzweise spürte, wenn Izzy schlechte
Laune wegen Carly hatte. Jeder in der Band wusste, dass Chaya die einzige war
die dann an Izzy rankam, wenn dieser am ausflippen war. Vor der er sich nicht
verschließen konnte, selbst wenn er wollte. So klingelte spätestens dann
Chayas Telefon wenn Izzy Richie doch zu fassen bekommen hatte und sie nicht
vorher selber angerufen hatte. Denn Izzy wusste genau, dass Richie das
schwächste Mitglied innerhalb der Band war und sich nicht wehrte. Widerrum
wusste Richie genau, dass Chaya Izzy zur Sau machte, wenn er ihm was tat.
Trotzdem versuchte es Izzy immer wieder. Normalerweise dauerte es nicht lange
und Izzy klingelte nach einem Streit mit Carly selber bei ihr durch, es war erst
einmal vorgekommen dass dies nicht der Fall gewesen war. Denn nachts um 2:00Uhr
klingelte mit einem Mal ihr Handy:
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<vielleicht ist es das Beste wenn ich den Kontakt abbreche bevor ich seine
Beziehung ruiniere…<
<<<<<<<<<<<<<<<<<<Muss der denn so übertreiben?!< ging
es Chaya nur durch den kopf und gleichzeitig stellte sie fest, dass Izzy immer
noch nichts bemerkt zu haben schien. „Na dann ist ja alles klar!“ strahlte
dieser.
„Wird Zeit das Richie nachzieht. Jay `ne Freundin, ich` ne Freundin und du
jetzt auch. Mikel wird sowieso eh immer Single bleiben…“ fügte er hinzu.
Chaya maß Izzy mit einem strafenden Blick: „Die Murmel muss gar nichts, der
soll Single bleiben solange er noch kann. Die Weiber rennen ihm doch eh schon
wie bescheuert nach und verängstigen ihn…“ der grinste: „Stimmt nachher
gerät der an so was wie dich! Nee reicht wenn Chris so ne Terrorfreundin hat“
sie schnappte nach Luft um zu einer Gegenantwort anzusetzen, in dem Moment
erklang nun Ashlees verschlafene Stimme: „Wie, Chris hat`ne Freundin?“ Das
Mädchen kam mit Jay an der Hand an den Frühstückstisch getrottet.
Izzy grinste immer noch: „Chris hat eine neue Freundin! Seit gestern!“
Ashlee setzte sich neben Jay und schaute ungläubig zwischen Chris und Izzy hin
und her. „Wen?“ war das einzige was sie rausbrachte.
Ehe Chris etwas tun konnte, platzte es aus Izzy geradezu heraus: „Chaya!“
Jay, der gerade Kaffee trank, verschluckte sich und spuckte den Kaffee halb zum
nächsten Gummibaum. Dabei verbrannte er sich die Zunge und erstickte nebenbei
noch fast.
Ashlee ihrerseits klopfte ihm besonnen ein paar Mal auf den Rücken: „Ganz
ruhig, Großer. Atmen, Schatz!“ sagte sie und musterte gleichzeitig Chaya und
Chris, die plötzlich sehr still und mit sich beschäftigt waren. Chaya hockte
immer noch auf seinem Schoß und löffelte gerade ihr Frühstücksei, während
er um sie herum fasste und von seinem Nutella - Brötchen abbiss.
Ashlee beobachtete das eine ganze Weile schweigend, während Jay immer noch
röchelte und dabei zeitweise auf Französisch vor sich hinfluchte: „Denkst du
das was ich denke?“ raunte sie Jay irgendwann zu als der seinen Französischen
Redeschwall unterbrach.
„Wenn du meinst, dass es ein fake ist, dann ja!“ nickte er und trank
vorsichtig um sich nicht erneut zu verbrennen.
„Das….werden wir gleich sehen!“ erwiderte Ashlee und stand auf. „Mina,
kann ich dich bitte mal sprechen?“ fragte sie dann auf Deutsch. Als ihr alter
Spitzname erklang, zuckte die Blondine dermaßen heftig zusammen, dass ihr das
Messer entglitt und klirrend auf den Teller fiel. Chris hatte instinktiv den
kopf gehoben, da nicht so oft deutsch geredet wurde innerhalb der Band.
Izzy hatte aufgeblickt als das Messer klirrend auf den Teller gefallen war. Er
hatte Ashlees Tonart gehört und Chayas Namen. Er kannte ihn neben Ashlee als
einziger- zumindest die Bedeutung dahinter.
Chaya hatte ihm mal erzählt das ein früherer Freund sie immer so genannt
hatte. Allerdings hatte sie den Namen abgelegt als dieser bei einem Unfall ums
Leben gekommen war, weil sie so dauernd an ihn erinnert wurde und damit nicht zu
Recht kam.
Dass Ashlee sie so nannte, bedeutete nichts gutes, die Tonart schon gar nicht.
Izzy musterte seine beste Freundin, sie war blass geworden und sah nun beinahe
schon verängstigt aus. Sein Blick ging zu Chris. Umso mehr erstaunte es ihn
dass dieser seelenruhig weiterfrühstückte. Sah er denn nicht dass sie Angst
hatte???
„ja, natürlich. Bin unterwegs. Küche?“ Wenn die Mädchen etwas zu klären
hatten, dann geschah es meistens dort, weil die Jungs sich dort wenig
aufhielten.
„Küche!“ war das einzige was Ashlee nun geradezu knurrte.
Chaya erhob sich, ging langsam Richtung Küche und gleichzeitig begann es in
Izzy zu brodeln Er sah ihre Angst und wie sie mit gesenktem Kopf Richtung Küche
trabte. In diesem Moment hatte er unweigerlich das Bild eines kleinen Kälbchens
im Kopf, das zur Schlachtbank geführt wurde und das genau wusste. Seine Hände
ballten sich zu Fäusten als er abermals zu Chris sah und bemerkte, dass dieser
sich noch immer nicht einmischte. Merkte der denn gar nichts?
Die Wut in ihm brodelte heftiger hoch: „Lass sie in Ruhe!“ fauchte er
plötzlich und das dermaßen heftig, das alle herumfuhren, einschließlich
Chaya.
Ashlee maß ihn mit beinahe tödlichen Blicken: „Halt dich raus Izzy!“
knurrte sie ihn nun an und fügte in Gedanken hinzu: >du hast schon genug
Unheil angerichtet. <
Chaya entging die Anspannung wegen ihr nicht, schon gar nicht das Izzy kurz vorm
ausflippen war: Sie tapste zum Tisch zurück: „Lass gut sein, Baby!“ sagte
sie und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange: „Du brauchst dir keine
Sorgen um mich machen. Sie ist wahrscheinlich nur sauer, weil ich den letzten
rosa Pudding gegessen habe. Du weißt ja da steht der Tod drauf!“ „Die soll
dich anrühren und ich vergesse mich!“ knurrte er.
In dem Moment als Chaya Izzy küsste, hatte Carly den Raum betreten. Die
anderen hatten sie nicht sofort wahrgenommen, allerdings war der Amerikanerin
die Tonart von Chaya als auch von Izzy nicht entgangen sowie der Kuss. Blanker
Hass zeichnete sich nun auf ihrem Gesicht ab: „Was geht hier vor?“ fragte
sie dann schlecht gelaunt. Als ihre Stimme erklang fuhr Chaya zurück, so als
hätte sie sich gerade an Izzy verbrannt und auch alle anderen waren
überrascht. Carly ignorierte das und ging zu ihrem Freund auf dessen Schoß sie
sich demonstrativ setzte.
In diesem Moment sah man wiederum Chaya regelrecht an, wie es sie innerlich
gerade fast zerriss. Carly musterte sie abwertend „Du hast einen Freund, also
lass die Finger von anderen Bandmitgliedern. Erstrecht wenn sie schon eine
Freundin haben!“ zischte sie.
In diesem Moment loderte Wut in Chayas Augen auf und sie erstrahlten
gefährlich grün. Jay, Ashlee und Chris entging das nicht und sie sahen auch
wie die Blondine eine patzige Antwort auf den Lippen hatte und nicht mehr viel
fehlte und alles eskalieren würde. Zumal Carly Chaya dauernd anpöbelte,
allerdings nur wenn Izzy nicht in der Nähe war. Chaya hatte sich bisher immer
beherrschen können, obwohl gestern Vormittag eine Kristallschale hatte dran
glauben müssen.
Gerade als Ashlee eingreifen wollte um schlimmeres zu verhindern, war es Izzy
der die Situation klärte.
Etwas unsanft schob er Carly von sich, nun entlud sich sein angesammelter Zorn:
„So was will ich nie wieder hören. Wenn ich noch einmal mitkriege wie du in
der Art mit ihr redest, kracht` s, aber gewaltig. Diese Frau ist der Grund
warum wir immer noch zusammen sind, wenn sie nicht wäre hätte ich es
wahrscheinlich längst beendet. Du solltest ihr dankbar sein, immerhin hat sie
es möglich gemacht das du hier sein kannst. Sie ist eine tolle Persönlichkeit
und Du maulst in einer Tour über sie, dabei hast du dir nie die Mühe gemacht
sie kennen zu lernen. Aber weißt du was, sie ist meine beste Freundin, ob es
dir passt oder nicht und sie hat verdammt noch mal das recht mit mir zu reden
wie sie will!“ er hatte Carly jetzt fast schon angeschrieen. Chaya klappte
erst der Unterkiefer runter und dann sog sie hörbar die Luft ein. Es war nicht
gut was er da machte, obwohl es sie irgendwie mit stolz erfühlte das er sie so
verteidigte. Ihr eigener Zorn verrauchte, sie sah nur noch wie Carly nun
ebenfalls kurz vorm explodieren war. Sie musste was tun bevor er seine Beziehung
ruinierte.
Sie räusperte sich leicht: „Izzy! Es ist schon gut…“ sie lächelte.
„ich versteh das schon. Lass bitte. Nicht streiten, seit lieb zueinander und
genießt die zeit die ihr habt!“ fügte sie hinzu und war im nächsten Moment
in der Küche verschwunden. Ashlee sah ihr kurz nach, warf dann den beiden
streitenden noch einen Blick zu und folgte ihr.
„Ich hab dir gestern deutlich gesagt, was ich über dich und sie denke!“
sagte Carly an Izzy gewandt, sie dachte gar nicht daran es jetzt gut sein zu
lassen. Nicht nachdem die blonde Schnepfe es gesagt hatte. Den Triumph würde
sie ihr nicht können. Izzy beobachtete wie die Küchentür sich schloss, dann
wandte er den Kopf: „ Du machst ein Theater um nichts. Aber ich sage es noch
mal. Ich lasse mir meine beste Freundin nicht wegnehmen. Von niemanden!“
Jay sah auf und nickte: „Da hat Izzy recht. Sie ist absolut keine Konkurrenz
für dich…“ meinte er und fügte in Gedanken hinzu: >sie spielt in einer
ganz anderen Liga als Du…<
Als er dies sagte, begann sie zu strahlen, denn für sie klang es natürlich so
als ob sie die größte wäre und das ging runter wie Öl.
Chris nickte ebenfalls und fügte hinzu: „außerdem ist sie MEINE Freundin und
Izzy weiß das genau. Er würde mir nie die Freundin ausspannen. Sie sind nur
Freunde! Wäre es anders, wär da unlängst was gelaufen ohne das du etwas
hättest tun können!“
„Stimmt. Und warum sollte Chaya Izzy wegen dir immer wieder ins gewissen reden
oder dich für ihn herholen, wenn sie ihn selbst hat oder haben will? Das ist
doch unlogisch. Izzy liebt dich und sie ist seine beste Freundin. Das sind zwei
völlig verschiedene Dinge!“ stimmte Jay nun wieder zu, was Carly abermals
zum strahlen veranlasste. Sie legte kurz die Stirn in Falten: „Hm,
vielleicht!“ mit diesen Worten war die Situation erledigt, zumindest vorerst.
Sie setzte sich richtig hin und nahm sich ebenfalls ein Brötchen.
Kapitel 3 – Mut zur Wahrheit – Courage to truth
Kaum war die Tür zur Küche zu gefallen, atmete sie auf. >Das war gerade noch
mal gut gegangen, da hatte nicht viel gefehlt und sie wäre auf Carly
losgegangen. Was bildete die sich ein und was zum Teufel war in Izzy gefahren,
dass dieser sie vor Carly beschützte? War der Lebensmüde geworden? Ich muss
dringend mit ihm sprechen, es darf so was nicht wieder tun! < dachte sie und sah
auf als die Tür ein zweites Mal ging und ihre beste Freundin ebenfalls in der
Küche stand. Sie schimpfte wie ein Rohrspatz und Chaya verstand nur Wortfetzen
in denen es inhaltlich um Carly ging. Als Ashlees Blick sie streifte, hatte sie
den Reflex zurück zu zucken, blieb aber ungerührt an der Arbeitsfläche
gelehnt. „Also fang an, ich warte…“ sagte die Blondine ruhig und musterte
ihr gegenüber. Ashlee bedachte sie mit einem langen Blick: „Seit wann bist du
unter die Kinderficker gegangen?“ fragte sie dann. Chaya musste Schlucken bei
der Wortwahl, aber sie wusste worauf Ashlee hinaus wollte. Sie zuckte die
Schultern: „Wo die Liebe hinfällt…“
„Ach komm erzähl mir nichts, Chaya. Du bist bis gestern unsterblich in Izzy
verliebt und am Boden zerstört das Carly hier ist und heute bist du
freudestrahlend mit Chris zusammen? Wer soll dir das glauben? Ich und Jay
nicht.!“ Erwiderte Ashlee. Chaya sah sie immer noch an, sie weigerte sich es
zuzugeben: „Es ist aber nun mal so, ich kann doch auch nichts für meine
Gefühle, Chris schon gar nicht!“
Ashlee schnaubte: „Wenn es so wäre würde ja niemand was sagen, aber es ist
nicht so. Es ist unfair, was für ein mieses Spiel du da treibst Chaya. Unfair
Chris gegenüber, weil du ihn für dein Spiel missbrauchst. Was glaubst du was
Izzy mit ihm macht, wenn es bei euch zur „Trennung“ kommt? Er bringt ihn um.
Unfair Izzy gegenüber, weil er nie die Chance bekommen wird deine wahren
Gefühle kennen zulernen und darum das du sein Vertrauen missbrauchst um ihn zu
belügen. Aber am allerschlimmsten ist diese Unfairness dir gegenüber, weil du
zu feige bist Mutig zu sein. Ja du bist feige, warum sagst du ihm nicht die
Wahrheit, sagst was du fühlst und wie es ist? Was soll dir passieren, mehr als
ihn verlieren kannst du nicht. Und ob du ihn jetzt verlierst, weil Carly ihm ein
Ultimatum stellt oder du deine wahren Gefühle zugibst, letztendlich ist es
besser als mit der Gewissheit zu Leben es niemals versucht zu haben.“ Ashlee
sah sie musternd an. Chaya hatte die Arme beschützend vor der Brust
verschränkt und den Kopf gesenkt. Mit einem Mal sah sie auf, Tränen
schimmerten in ihren Augen und zum ersten Mal weinte sie offensichtlich vor
jemanden. Wütend sah sie Ashlee an: „Ja, du hast verdammt noch mal leicht
reden. Sag` s ihm doch und dann? Dann verlier ich ihn, geht alles kaputt. Er
liebt Carly verdammt noch einmal und ich muss und werde das akzeptieren, auch
wenn ich dabei draufgehe. Ihr habt alle noch nicht kapiert das er der einzige
Grund ist warum ich noch nicht aufgegeben habe, weil ich weiß, dass er mich
braucht.“ Platzte es nun wütend aus ihr heraus und Tränen liefen ihre Wangen
runter. Sie ließ den Kopf hängen: „Das mich wenigstens irgendjemand auf der
Welt braucht und ich nicht ganz nutzlos bin! Das mich wenigstens irgendjemand
auf der Welt lieb hat und ich nicht nur ein Mittel zum Zweck bin“ flüsterte
sie nun fast tonlos. In ihrer Wut hatte sie genau das zugegeben, was Ashlee
schon vermutet hatte. Just in diesem Moment änderte sich die komplette Haltung
der Halbamerikanerin. Sie kam auf ihre Freundin zu und nahm die kleinere in den
Arm: „Ach Schatz! Du bist nicht allein und kein Mittel zum Zweck. Es gibt
viele Leute die dich lieb haben. Izzy hat dich furchtbar lieb, vielleicht sogar
mehr. Ich mein, hey er hat dich Carly vorgezogen, wenn du ehrlich bist.“ Chaya
schluchzte immer noch. „Das war doch nur ne Trotzreaktion!“ Ashlee sah sie
strafend an: „mag sein, aber wenn du mal ehrlich bist riskiert er ständig
seine Beziehung wenn du in seinem Bett schläfst oder ihr kuschelt. Was glaubst
du was Carly macht, wenn sie das mitkriegt?“ „Ich weiß!“ murmelte die
Blondine in ihren Armen kleinlaut. „siehst du. Dann ist da noch Jay. Dein
Bruder würde für dich töten, wenn es sein muss. Du bist seine kleine! Richie
liebt dich heiß und innig, wer beschützt die Murmel denn vor Izzy wenn nicht
du? Denn Izzy lässt sich nur von dir besänftigen. Mikel wäre unlängst nicht
mehr am Leben, wenn du nicht wärst. Den hätte ich nämlich schon umgebracht.
Wenn nicht ich dann Izzy oder Jay. Der verdankt dir sein Leben und allein
deshalb hat er dich schon lieb, auch wenn er das niemals zugeben würde. Ja,
dann ist da noch Krümel. Glaubst du Krümel würde das alles machen, deinen
Freund spielen und all das wenn er dich nicht lieb hätte? Was glaubst du was
hier den Tag los war, wo du weg warst. Chris hat Izzy zur Sau gemacht, weil der
dich so angeblafft hat.“ Chaya sah Ashlee entgeistert an: „Was?“ Ashlee
grinste: „ja du hast richtig gehört. Der kleine Krümel hat Izzy
zusammengebrüllt, er soll dich nicht wie den allerletzten Dreck behandeln, er
hätte dich ja gar nicht verdient soviel gutes wie du immer für ihn tust und
so..“ „Und Krümel lebt noch?“ fragte sie ungläubig. Ashlee zuckte die
Schultern: „Wie du selbst siehst…Izzy ist Tür knallend in seinem Zimmer
verschwunden!“ „Ach deshalb war er so schmusig und zutraulich als ich
wiederkam.“ „So kann man es sagen, ja!“ Ashlee grinste immer noch. „So
und du hörst jetzt auf zu heulen wie ein Schlosshund, das hält ja niemand aus.
Sonst heul ich nämlich gleich mit!“ Chaya wischte sich die Tränen weg:
„Das mit der Beziehung hat Chris gestern angefangen..“ sagte sie dann leise.
„Uhm..wie?“ nun war es Ashlee die sie entgeistert ansah. „Ja, gestern
hatte ich mich umgezogen und meine Klamotten haben noch nach Izzy gerochen.
Carly hat das gemerkt und Chris hat mir den hals gerettet. Er hat behauptet
Izzys Handtuch vom duschen auf meine Klamotten gepackt zu haben…“ „Aber
wie kommt es dann das ihr zusammen seid?“ Ashlee setzte sich vorsichtshalber
auf den Tresen. Sie hatte das Gefühl da würde gleich noch ein Schocker kommen.
„das weiß ich auch nicht mehr so genau, aber er meinte irgendwie so zu mir
(in Carlys Gegenwart): Schatz du solltest dich umziehen, ich mag es nicht wenn
meine Freundin nach einem anderen Mann riecht!“ Ashlee schluckte:
„okay….DAS muss mir Krümel genauer erklären!“ Chaya schüttelte den
Kopf: „Das ist ja noch nichtmal alles: Der Burner kommt ja erst noch…“
sie machte eine Pause: „oh ha, was kommt denn jetzt?“ Ashlee runzelte die
Stirn. Chaya holte kurz Luft: „dann hat er mich geküsst!“ kam es so schnell
über ihre Lippen, so als würde sie es vergessen wollen. Ashlees Finger
krallten sich in die Arbeitsplatte: „Was??.....Wie gut das ich schon sitze!
Krümel…hat…Dich..geküsst?“ fragte sie noch mal nach um sich zu
vergewissern, dass sie sich nicht verhört hatte. Chaya nickte: „Carly hat`s
geschluckt. Ich hab Chris einen Vortrag gehalten und so….“
„und?“ „na ja, er meinte er hatte kein bock auf Stress und das wäre die
einzige Möglichkeit gewesen Carly in Sicherheit zu Wiegen. Womit er leider
recht hat. Ich hatte immer Angst das Izzy das erfährt…“ „zurecht das
ist ja auch nen Klatschweib!“ brummte Ashlee, die sich langsam fasste.
„..aber ich hab es Izzy heute Morgen selber gesagt, dass ich mit Chris
zusammen bin!“
„ Du hast wwwwwwwwwaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaasssssssssssssssss?“ Ashlee wäre
um ein Haar vorne übergekippt, konnte sich gerade noch halten. „Warum zum
Teufel hast du denn das gemacht? Damit hast du es dir endgültig versaut. Du
weißt doch, das er weder an die Freundin noch an die ex- Freundin eines
Freundes geht Damit hast du Carly doch genau in die Karten gespielt!“ sagte
sie und rappelte sich gerade wieder auf.
Die Blondine lehnte sich an die Wand Ashlee gegenüber: „kannst du dich an den
einen Abend erinnern, wo er hier so ausgerastet ist? Wo Murmel mich noch
angerufen hat und ich extra nachts um 3 herkommen musste?“ Ashlee nickte:
„jap, du hast mir nie erzählt was da eigentlich los war, obwohl er fast auf
mich losgegangen war.“
Chaya nickte: „Carly hatte ihm ein Ultimatum gesetzt….sie oder ich…“
sagte sie dann leise und allein die Erinnerung an diese Nacht taten ihr weh. In
Ashlees Gesicht trat Erkenntnis:
„Das erklärt sein ausrasten und warum er dich nicht sehen wollte!“
Ihre Freundin zog die Augenbraue hoch: „er wollte mich nicht sehen?“ fragte
sie erstaunt.
Ashlee nickte: „Jap, er hat irgendwas gebrüllt von wegen, ob wir ihn
absichtlich quälen wollen würden oder so…ich hab`s nicht genau verstanden.
Aber langsam begreife ich, er sollte sich zwischen den Dingen die er am Meisten
liebt entscheiden und konnte nicht. Deshalb ist er so ausgeflippt.“
Chaya nickte zustimmend mit dem Kopf: „Ja. Es war gut das ihr ihm aus dem Weg
gegangen seid.“
„Warum?“ fragte die Dunkelhaarige.
Die Blonde schwieg und biss sich auf die Lippen. „Warum schatz?“ fragte
Ashlee noch mal nach.
„er ist auf mich losgegangen!“ kam es dann kleinlaut über ihre Lippen.
„WAS?!“ die Halbamerikanerin sprang wutentbrannt von dem Tresen. Chaya
konnte sie gerade noch festhalten: „Lass, das ist geklärt. Ich hab ihn
provoziert und er hat mir im Zorn eine gescheuert. Aber er hat ein wahnsinnig
schlechtes Gewissen und wenn du wütend sein willst, dann sei auf sie wütend.
Er bereut es, zutiefst.“ Sagte sie und sah sie besänftigend aus ihren
inzwischen blauen Augen an. Ashlee knurrte: „Wenn Jay das erfährt ist Izzy so
gut wie tot.“
„Das ist meine Sache, ich hab das geklärt. Nur Carly hat ihm heute Morgen das
Ultimatum wohl noch mal gestellt oder war es gestern? Fakt ist sie will das er
sich entscheidet! Das war der Grund warum ich gesagt hab, ich bin mit Chris
zusammen. Weil ich nicht will, das er sich entscheiden muss. Verstehst du?“
sie sah sie fragend an. Ashlee nickte langsam: „ich glaub aber nicht das es
für Carly was ändern wird, aber wenn sie das wirklich verlangt kann ich dir
die Entscheidung jetzt schon mitteilen!“ erwiderte Ashlee. „ich will sie gar
nicht hören. Wenn er sich entscheidet, wird er es mir sowieso sagen. Aber dazu
wird es nicht kommen. Denn ich habe MEINE Entscheidung unlängst getroffen!“
entgegnete Chaya. In Ashlee kam Sorge auf: „Wie DEINE Entscheidung?“ sie
hatte einen bösen verdacht. Chaya sah kurz aus dem Fenster, so wie Izzy es
vorhin getan hatte. Dann sah sie Ashlee wieder an: „Ich werde den Kontakt aufs
Minimum abbrechen. Zumindest zu Izzy. Ich werde es mit Carly begründen und
Chris muss mich dann halt besuchen kommen, Richie und Jay steht meine Tür
ebenfalls offen . Dir sowieso.“ Ashlee sah sie schockiert an: „Du willst
was? Schatz…aber…aber…das kannst du nicht machen. Ihr geht dabei beide
drauf! Du brauchst ihn, genauso wie er dich braucht. Und…und…was ist mit uns
anderen?“ stotterte Ashlee nun. Sie hatte die Deutsche noch nie so
entschlossen gesehen. „das ist es ja eben Ashlee. Er braucht mich- zu sehr.
Carly hat recht damit, wenn sie sagt das ich die Aufgaben übernehme die für
die Freundin eigentlich bestimmt sind. „ „aber eigentlich bist du das doch
schon unlängst..“ wandte Ashlee noch mal ein, die das nicht wahrhaben wollte.
Chaya schüttelte dermaßen heftig den kopf, dass die langen haare nur so
flogen: „Nein das bin ich eben nicht, auch wenn ich es mir mehr als alles
andere wünsche. Aber es kann doch nicht sein, dass ich die erste bin die er
anruft sobald er Zeit hat, das er mehr Kontakt zu mir hat, das er mich öfter
sieht als sie…“
„du weißt genau, das es an der Entfernung liegt, wäre sie an deiner Stelle
wäre es genauso. Er ist in Deutschland genau wie du, während sie in Amerika
ist!“ erwiderte Ashlee. Sie versuchte sich vorzustellen wie es war ohne Chaya
hier zu sein oder auf irgendwelchen Shows und Veranstaltungen zu gehen oder
statt ihrer mit Carly dort zu sein. Sie schüttelte schnell den kopf, das konnte
und wollte sie sich nicht vorstellen.
„komm sei ehrlich, die Gelegenheit das sie herkommt war oft genug da, aber
stattdessen hat er mich angerufen ob ich vorbeikomme. Er kommt zu mir wenn es
ihm schlecht geht, danach erst zu ihr…“ sagte die Blondine und spielte an
ihrer Uhr.
„das beweist doch nur das ihr Verhältnis nicht so gut ist wie euers!“
ereiferte sich Ashlee nun.
„ja, eben ihr Verhältnis ist so schlecht, weil ich der Grund dafür bin. Sie
haben sich hauptsächlich deshalb in der Wolle, weil er nicht mit ihr
spricht.“ Antwortete Chaya und sah Ashlee nun unverwandt an. Bei ihr drängten
die Tränen hoch, denn ihr wurde immer mehr bewusst das dies vermutlich einen
endgültigen Split zwischen sie und Izzy bringen würde.
„Ach komm hör auf, die haben auch schon Problem gehabt bevor du kamst und die
waren bei weitem heftiger. Außerdem hast du Izzy doch eben selbst gehört, wenn
du nicht gewesen wärst, wären sie unlängst nicht mehr zusammen. Und hat er
damit nicht Recht? Wie oft wollte er es wegen ihrem ständigen Theater beenden
und wie oft hast du stundenlang auf ihn eingeredet? Wie oft? Wozu hast du ihn
immer wieder aufgebaut ermutigt, getröstet, bestärkt? Warum solange gelitten?
Nur damit du dieser miesen, hinterhältigen Bitch jetzt den Weg einfach so frei
machst? Damit sie mit recht behaupten kann du wolltest ihr den Freund ausspannen
und haust jetzt ab?Nur deshalb?“ Ashlee war unwillkürlich immer lauter
geworden.
Im nächsten Moment ging die Tür auf und Chris und Jay standen im Raum. Jay
schloß die Tür hinter sich während Chris zu Chaya kam und sie in den Arm
nahm, da diese nun schon wieder kurz davor war ihre Fassung zu verlieren. „Was
brüllst du denn so, Ashlee? Man hört dich durch die ganze Wohnung, zum Glück
das Izzy und Carly gerade wieder am streiten sind sonst hätte er dich
verstanden!“ sagte der Blonde. Chaya vergrub unterdessen ihren Kopf an seiner
Schulter und schluchzte leise. Ashlee schnaufte wütend und krallte sich in Jays
Arm fest: „Sie will….sie..will….“ sie schluckte tapfer den Kloß in
ihrem Hals runter. Sie und Chaya wohnten zu weit auseinander und sahen sich nur
wenn sie die Jungs besuchten, auch wenn sie sonst regen Mail-und Telefonkontakt
hatten. Jay sah seine schluchzende Schwester und dann seine Freundin an, die
ebenfalls kurz vorm Nervenzusammenbruch schien: „Was will sie?“ fragte er
leise und nahm Ashlee in die Arme. Diese bemühte sich immer noch nicht
loszuheulen und starrte auf das Bild vor sich. Die kleine Blondine die leise und
verzweifelt schluchzend an Chris gelehnt stand, der sie versuchte zu trösten
und zu beruhigen: „Sie will …den Kontakt abbrechen!“ kaum waren diese
Worte über ihre Lippen, brach auch Ashlee in hemmungsloses Schluchzen aus. Sie
weigerte sich das so hinzunehmen. Sie wollte ihre beste Freundin behalten und
nicht dauernd diese eingebildete Kuh von Carly um sich haben. Sie würde das
nicht akzeptieren.
Kaum das Ashlee das gesagt hatten sahen sowohl Chris als auch Jay synchron auf:
„was? Wieso? Warum?“
„Carly und Izzy!“ schluchzte Ashlee nur aus Jays grauem Sweatshirt hervor.
„aber das ist doch in ein paar Tagen vorbei! Und ich dachte ihr beide…“
warf Jay nun ein, der das alles nicht verstand. Verwirrt blickte er zwischen
Chris und der Blonden hin und her, während er gleichzeitig versuchte seine
Freundin zu beruhigen. Chaya sah auf, sah Jay aus wässrigen grauen Augen an:
„sie hat ihm ein Ultimatum gestellt….sie oder ich! Deshalb die Tarnung mit
Chris und mir…“ schluchzte die Blondine hilflos. „oh verdammt, och Mensch
kleine!“ er streckte den Arm aus und zog sie aus Chris Armen zu sich an die
Brust, wo nun zwei 21jährige Mädchen hemmungslos schluchzten. „sch….“
Versuchte er nun beide zu trösten. Bei Ashlee funktionierte es nach einiger
Zeit, aber Chaya beruhigte sich einfach nicht. Er warf Chris einen Blick zu, der
nickte
„ich geh Izzy holen, kann aber einen Moment dauern, Carly…“sagte Chris
leise und verschwand nach draußen. Dort angekommen, fand er Richie, Izzy und
Mikel vor. Von Carly war nichts mehr zu sehen, dafür hörte man aus de bad
deutlich die dusche rauschen. „Izzy, ich muss mit dir reden!“ sagte er kalt.
Nun war der Moment der Wahrheit gekommen. Der Amerikaner sah von seinem
Frühstück auf: „Was ist denn los?“ fragte er und war erstaunt über den so
verdammt ernsten bis beinahe kalten Ton von Chris.„Es geht um Chayenne..“
kaum hatte er ihren vollen Namen ausgesprochen, war Izzy aufgesprungen sein
Stuhl kippte laut krachend um: „Was hast du mit ihr gemacht?“ in den braunen
Augen loderte unwillkürlicher Zorn auf. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn
jemand zu ihm kam und ihren vollen Namen benutzte. Chris verschränkte die Arme
vor der Brust: „Ich hab nichts mit ihr gemacht, eher deine Freundin!“
erwiderte er. Die Zornesflamme loderte ein wenig hinunter: “Wieso, was hat
Carly gemacht?“
Chris zog Izzy in die Nähe der Küche: „Wir haben da drin eine völlig
aufgelöste Chaya, die seit 15 Minuten wie ein Schlosshund heult und beschlossen
hat den Kontakt zu UNS abzubrechen.“ Er hatte absichtlich uns gesagt, weil es
alle betraf obwohl Izzy der Auslöser war und es am meisten um ihn ging, aber er
wollte Chaya nicht reinreißen. Dafür hatte er ihr schon zu lange geholfen.
Izzy schaute ihn geschockt an und wollte im nächsten Moment in die Küche
stürzen, aber Chris hielt ihn fest: „Warte! Bevor du jetzt darein gehst,
solltest du vielleicht hören was ich dir zu sagen habe!“ „Chris! Lass mich
los, ich muss mit ihr reden!“ fauchte der Amerikaner den Deutschen an und
wollte sich losreißen: „Wenn du mir jetzt nicht zuhörst wirst du es nur noch
schlimmer machen und sie tut es wirklich, also hör mir verdammt noch mal zu!“
brüllte Chris jetzt so laut das Richie am Esszimmertisch mit samt Stuhl umfiel
und Mikel sich vor Schreck die Lippen an seinem Kaffee verbrannte. Chris war
eher für seine ruhige Art bekannt und Izzy für sein brüllen berüchtigt. Man
sah ihm an das es ihm schwer fiel, aber er gab nach: „okay aber beeil dich.“
Knurrte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
Chris atmete durch: „Gut…es gibt da was, dass ich aufklären sollte,
immerhin hab ich es auch ausgeheckt..“ „Jetzt spuck`s schon aus, Chris!“
Izzy war ungeduldig, ihm dauerte das alles entschieden zu lange.
„Izzy…..Chaya und ich sind nicht zusammen! Wir waren es nie und werden es
auch nie sein!“ sagte er dann schnell bevor er den Mut ganz verlor. „Was?
Aber wieso??“ Der Rothaarige schaute verwirrt zwischen Küchentür und Chris
hin und her. „Warum sie dir das erzählt hat?“ ein kaltes Lächeln trat auf
das Gesicht des blonden: „Weil deine Freundin dir sonst Probleme gemacht
hätte und Chaya wahrscheinlich jetzt mausetot wäre! Darum!“ Izzys Augen
verengten sich leicht: „Aber warum, es ist doch nichts passiert für das es
ärger geben könnte!“ Chris schnaufte: „ja, denkst du. Weil du das alles
nicht so eng siehst, aber Mädchen sind da anders. Was glaubst du warum Chaya
immer wie ausgewechselt ist wenn Carly hier ist? Carly macht sie dauernd blöd
an,wenn du nicht in der Nähe bist und damit du keinen stress kriegst, sagt sie
nichts und lässt es sich gefallen. Gestern Abend hat Chaya sich umgezogen, die
Klamotten die sie die Nacht davor auch anhatte, du erinnerst dich?“ Izzy
schien kurz zu überlegen: „ja dunkel. Aber was hat das verdammt noch mal
damit zu tun das sie mich belogen hat!“ „An den Klamotten war noch dein
Geruch, man hat dein Deo an Chayas Klamotten gerochen- das hat Carly gestern
gemerkt. Damit sie nicht auf Chaya losgeht hab ich einfach so getan als wär sie
meine Freundin und…“ er stockte, überlegte kurz ob er es Izzy sagen sollte.
Aber an sich konnte er nichts machen, sie gehörte ihm nicht und er hatte eine
Freundin. „…ich hab sie geküsst!“ sagte er dann schnell und wich
vorsichtshalber einen Schritt zurück. Kaum hatte er das gesagt hörte man es
hinter ihnen abermals krachen. Chris drehte sich um und sah wie Richie sich
gerade ein zweites Mal aufrappelte, während Mikel gerade an einem Hustenanfall
zu ersticken drohte. Izzys Augen funkelten ihn heroisch an: „ist das alles?“
fragte er. Chris nickte. „Gut dann kann ich ja jetzt endlich gehen.“ Damit
drehte er sich um und ging zur Tür. Kurz bevor er darin verschwand,
drehte er sich noch mal um: „Über den Kuss…reden wir noch!“ knurrte er
Chris noch zu. „Izzy, denk dran du weißt nicht, dass es eine Lüge ist!“
trichterte Chris ihm noch mal ein, ehe er zu Mikel und Richie ging. Als die Tür
zugefallen war: „Du hast sie echt geküsst?“ flüsterte Richie und
vergewisserte sich das Carly nicht in der Nähe war. „ja und, es war alles nur
Tarnung, hatte nichts zu bedeuten!“ murmelte Chris und blickte immer wieder
zur Tür.
„Warum hast du ihm nicht gesagt, was sie wirklich für ihn fühlt? Dann hätte
das Theater endlich ein Ende!“ erkundigte sich Mikel und biss in sein
Brötchen. Chris griff nach seinem Saftglas: „Weil ich es ihr versprochen
habe. das er es niemals erfahren wird, ich hab schon zuviel gesagt. Wenn er
jetzt logisch nachdenkt kommt er von allein drauf…“ sagte er und trank einen
Schluck.
„Wir reden hier von Izzy, bis der das blickt müsstest du schon Leuchtschilder
aufhängen!“ meinte Richie trocken.
„Wo er recht hat….also ich hätte es ihm an deiner Stelle gesagt!“ stimmte
Mikel zu.
Chris schüttelte den Kopf: „Das ist ihre Sache, sie muss es selber tun. Aber
wenn ihr so erpicht darauf seid, warum habt ihr es nicht gemacht, hm?“ fragte
er und sah die beiden an. „na ja…ich nicht, ich bin bei so was nicht so
gut!“ nuschelte Richie und kramte nach seinem Handy. „ich muss meine Mum
anrufen!“ mit diesen Worten hing er auch schon am Telefon. „und warum hast
du es ihm nicht gesagt?“ fragte Chris und sah Mikel eindringlich an.
„nun…hat sich nicht ergeben und…bin ich denn Lebensmüde?“ fragte der
Sänger zurück. Chris grinste: „Selbst schiss haben, aber von mir verlangen,
das sind mir die richtigen!“ Mikel grinste und frühstückte weiter: „Wann
kommt Frank uns holen?“ fragte er. „gegen 12Uhr sollen wir im Studio
sein!“ erwiderte Chris und trank in Ruhe aus.“ Schätze so gegen 11:30Uhr,
also so in einer Stunde!“ mit diesen Worten verschwand er Richtung bad, das
gerade freigeworden war.
Jay sah auf als die Tür ging, Erleichterung zeichnete sich auf seinem Gesicht
ab als er Izzy sah: „hab schon alles versucht, aber sie steht total neben
sich!“ sagte er leise. Ashlee klammerte sich immer noch schniefend an Jays Arm
und nickte zustimmend. Izzy nickte ihm zu: „Schon gut, ich mach das schon.
Sie sah gestern schon so bedrückt aus als sie hier ankam. Ich hätte mich
gleich um sie kümmern sollen,aber Carly..“ kaum hatte er den Namen
ausgesprochen brach Chaya in noch heftigeres schluchzen aus. „Wenn die Bitch
ihr noch mal zu nahe kommt, mach ich die kalt!“ knurrte Ashlee nur instinktiv.
Jay der sah das Izzy etwas erwidern wollte, zog seine Freundin aus der Küche:
„gar nichts wirst du außer dich auszuruhen, Maus!“ dann fiel die Tür ins
Schloß. Izzy nahm Chaya in die Arme: „schschsch….ist ja gut Süße, ich bin
ja da . es wird alles gut!“ sagte er leise, während seine Hand beruhigend
über ihren rücken strich. „baby…ganz ruhig….“ er gab ihr einen sanften
Kuss auf die Stirn. Im nächsten Moment spürte er wie sie in seinen Armen
zusammensackte, er griff rechtzeitig zu und trug sie aus der Küche in das
Zimmer von ihm und Chris. Als er die Tür durchquert hatte gab er jener mit dem
Fuß einen Tritt, so das sie laut krachend zu flog.
Vorsichtig legte er Chaya die immer noch weinte in sein Bett, augenblicklich
vergrub sie sich in der Decke. „hey… nicht!“ sagte er sanft und zog ihr
vorsichtig die Decke weg. Mit einem Mal krallte sie sich an ihm fest und kroch
schon beinahe in ihn hinein, während sie von einer neuerlichen Schluchzattacke
geschüttelt wurde:„Lass mich bitte nicht allein!“ diese Worte konnte er
dennoch ganz deutlich aus ihrem Mund verstehen. Zärtlich strich er ihr über
den Kopf: „warum sollte ich denn? Ich wär doch bescheuert, wenn ich meinen
Engel freiwillig hergeben würde…“ sagte er sanft, was sie erneut dazu
veranlasste zu schluchzen.
Eine ganze Zeit sagte niemand etwas. Izzy strich ihr immer noch über den Kopf,
irgendwann wurde ihr schluchzen weniger, erstickte schließlich ganz.
Als der Amerikaner dies bemerkte hob er vorsichtig ihren Kopf an, so dass sie
ihn ansehen musste. Ihr Blick war immer noch gesäumt von Tränen, die Rinnsale
noch deutlich sichtbar. Behutsam wischte er die letzten Überreste hinfort:
„Besser?“ fragte er leise, woraufhin sie stumm nickte. Er suchte sich eine
bequemere Sitzposition, so das sie zischen seinen Beinen saß, er sie allerdings
ansehen konnte.
Nachdenklich betrachtete er sie, Chaya sah aus dem Fenster wo es inzwischen
begonnen hatte zu Regnen.
„Warum?“ fragte er irgendwann nur. Sie sah ihn an: „Warum, was?“ fragte
sie. Sie hatte Angst. Angst, dass er alles wusste und Angst vor ihren eigenen
Gefühlen? Wie lange würde sie sich noch kontrollieren können? Am liebsten
hätte sie es ihm jetzt und hier gesagt- aber…nein….
„Warum hast du geweint, neue schockierende Nachrichten aus der
Vergangenheit?“ Sie wandte ihm den Kopf wieder zu und betrachtete ihn. Izzys
braune Augen waren direkt auf sie gerichtet.
Sie drehte den Kopf wieder weg und sah erneut aus dem Fenster: „Weißt du wie
es sich anfühlt, wenn sich deine ganze Welt plötzlich als eine einzige Lüge
entpuppt, dass alles was du bisher hattest mit einem Mal nichts als
scheinheilige Worte waren? Wie es ist, wenn du siehst wie deine Kindheit vor
deinem inneren Augen zerbricht?“ fragte sie tonlos. Er nickte stumm: Teilweise
konnte er es nachvollziehen, aber vermutlich nicht in dem Ausmaß so wie sie es
meinte. Izzy betrachtete sie weiter, hielt ihre Hand fest und kraulte sie sanft.
Dabei fiel ihm auf das sie wie Espenlaub zitterte. „Ich hab mich daran
gewöhnt allein zu sein innerhalb der Familie, ich habe mich daran gewöhnt das
jeder nur an sich denkt und ich egal bin. Ich habe mich damit abgefunden.
Aber…“ jetzt sah sie ihn an und mit einem Mal liefen wieder Tränen ihre
Wange runter: „…aber es tut verdammt noch mal weh. Vor allem wenn dir dann
von deiner eigenen Mutter ins Gesicht gesagt wird: Der einzige Grund warum du
auf der Welt bist ist, weil ich Geld von deinem Vater brauchte. Du warst meine
Altersvorsorge!“ er schluckte: „oh verdammt, Chaya!“ er zog sie fast
automatisch näher zu sich. Das war hart. Er wusste zwar schon immer, dass ihre
Familie (ausgenommen ihrer Schwester) sich nicht groß für sie interessierte
und dort nur Chaos herrschte, aber das war dann doch ziemlich heftig. Sie löste
sich leicht, schniefte leise:
„und wenn du dann noch von deinem Vater erfährst, dass es noch eine Schwester
gibt die zur Adoption freigegeben wurde und es zahlreiche Abtreibungen vor dir
gab. Weißt du wie es ist, wenn einem Bewusst wird nur Mittel zum Zweck zu sein
oder die Alternative tot gehabt zu haben?“ er schluckte abermals. Das wurde ja
immer besser.
Es rappelte draußen vor der Tür und man vernahm irgendwelches Brüllen, Izzy
wandte kurz den Kopf in die Richtung, wandte sich dann aber wieder seiner besten
Freundin zu. Chaya blickte ebenfalls kurz zur Tür und sie konnte Ashlee
hören, sowie Chris und die anderen Jungs. Verstand aber nicht, was sie sagten.
„Wenn ich mir vorstelle, das ich als Krüppel auf die Welt gekommen bin und
letztendlich nur eine Lebensberechtigung gekriegt habe, weil meine „Mutter“
geldgeil war und etliche andere die gesund waren getötet wurden…..wird mir
schlecht.“ Sagte sie leise und ließ den Kopf hängen. Izzy seufzte, streckte
die Hand aus und berührte sanft ihre Wange: „Hör auf so von dir zu
reden…“ sagte er ernst.
Die Blondine blickte ihn an: „Du weißt das es die Wahrheit ist!“ sagte sie
nüchtern und fügte hinzu: „Ich seh nicht aus wie Ashlee oder Carly, ich kann
mich bei weitem nicht mehr so bewegen, mein Körper ist entstellt von diesen
Narben, was glaubst du warum ich solange keine Beziehung hatte? Warum ich
niemanden an mich ranlasse?“
„nein, du siehst nicht aus wie sie, das stimmt.“ Stimmte er dann zu und rief
sich nacheinander noch mal die Bilder seiner Freundin und Ashlee in den Sinn.
Sie waren wirklich alle sehr unterschiedlich.
„Siehst du…“ sie lächelte schwach. „Und was deine Narben angeht…“
begann er dann. Chaya hatte eine Hüft OP hinter sich von der sie zwei große
Narben in der Größe von 15-25 cm zurückbehalten hatte. Aufgrund dieser
Operation war ihr rechtes Bein auch einen halben cm zu lang, was dazu führte
das sie leicht humpelte und sich nicht mehr wirklich bewegen konnte. „hm?“
sie sah ihn fragend an. „…man sieht sie nicht, wenn man nicht direkt
hinschaut.“ „ach komm hör auf Izzy!“ brach sie dann ab und wollte
wegkrabbeln. Sie wollte das nicht hören, nicht diese Worte die sie eigentlich
nur trösten sollten aber nicht stimmten. Izzy hielt sie fest: „Chayenne
Scott, bleib da!“ sagte er ernst und zog sie zurück. Soweit bis sie wieder in
seinen Armen lag. Diesmal allerdings mit ihrem Rücken zu ihm gewandt. Sie wagte
nicht sich zurühren, so wie es immer ging wenn er ihren vollen Namen benutzte.
Er schwieg eine ganze Weile und auch sie wagte es nicht irgendwas zu sagen:
„Hab ich dich jemals angelogen, Chaya?“ fragte er nach einer Weile. Sie sah
von unten zu ihm hoch und spielte gedankenverloren mit seinen Fingern:
„Never!“ kam es schließlich über ihre Lippen
„Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass du wirklich attraktiv bist,
gerade auch wegen deiner Narben?“ kaum hatte Izzy das ausgesprochen, wurde
ihr abwechselnd heiß und kalt und ihr Herz begann heftig zu schlagen. „ich
weiß nicht...“ antwortete sie kleinlaut und blickte auf ihre Finger, die nach
wie vor unentwegt mit seinen beschäftigt waren.
„Es ist aber so. Ja, es stimmt du bist nicht so wie Ashlee oder Carly, du bist
anders. Aber gerade das macht dich zu etwas besonderen, du hast etwas was sie
nicht haben.“ Meinte er und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „In wiefern
anders?“ die Frage war Chaya eher unbeabsichtigt über die Lippen gekommen,
aber es interessierte sie schon lange wie er sie wirklich sah. Oder viel mehr
was er wirklich sah.
„Anders eben…“ er wollte dieser Frage aus dem Weg gehen, Wenn er etwas
falsches sagte konnte er sie sehr verletzen, dass wusste Izzy instinktiv. Genau
so eine Situation hatte er bereits schon mal mit Carly im anderen Sinne erlebt
und danach hatte sie 2 Wochen nicht mit ihm gesprochen, weil ihr seine Antwort
nicht gefallen hatte. Chaya spürte das und sie wechselte das Thema:
„Vielleicht erzählst du es mir irgendwann mal, wenn wir uns wieder
sehen…“ damit hatte sie genau das angesprochen, wovor Izzy sich die ganze
Zeit insgeheim gefürchtet hatte. „Was soll das heißen?“ fragte er
vorsichtig. Sie schwieg und biss sich auf die Lippen. Er seufzte, ließ sie los:
„Du willst also wirklich den Kontakt abbrechen?“ Ihr Kopf fuhr zu ihm herum:
„Wer hat dir das gesagt?“ doch noch ehe er antwortete war ihr die Antwort
klar: „Chris! Erinnere mich daran das ich ihn umbringe, wenn ich ihn das
nächste mal sehe!“ knurrte die Blondine und ihre Hände krallten sich in eins
der Kopfkissen, die hier lagen.
„Lass ihn daraus. Er kann doch nichts für das Ganze und du bestrafst ihn,
zumal ich mir nicht vorstellen kann wie eure Beziehung dann funktionieren
soll…“ sagte er und beobachtete ihre Reaktion. Ihre Augen waren direkt auf
ihn gerichtet: „Er hat dir erzählt das es nur ein Fake war…“ stellte
Chaya dann fest.
Izzy zuckte die Schultern: „Fake oder nicht, weder er noch ich verstehen dein
handeln…“
Sie seufzte leise: „Izzy komm, bitte…du kennst den Grund genau!“
Er legte eins der Kissen zur Seite: „du hast mir nie erzählt, dass du solche
Schwierigkeiten mit Carly hast. Aber deshalb gleich eine Freundschaft zerstören
ist doch…“ sie unterbrach ihn: „Ich? Schwierigkeiten mit Carly? Du meinst
eher sie mit ihr!“ platzte es jetzt fast schon aus der blonden heraus.
Unverständnis zeigte sich auf seinem Gesicht: “Warum hast du mir nie was
gesagt? Ich hätte das schon geregelt!“
„das ist es ja eben, du hast eh dauernd Ärger mit ihr. Knatsch …und das
alles wegen mir!“
Er schüttelte den Kopf: „das hat nichts mit dir zu tun, das sind grundlegende
Probleme.“
„Ja grundlegende Probleme für die ich der Grund bin! Izzy wenn ich bleibe
wird sie dich vor die Wahl stellen bzw. hat sie es schon getan, das kann ich
einfach nicht. Weißt du..“ sie senkte den Blick und wurde ganz leise: „Du
bist momentan der einzige Grund warum ich noch da bin, warum ich noch nicht
gesagt habe: tschüs liebe Welt auf Wiedersehen, ich hab die Schnauze voll von
dir. Weil ich weiß, das s es da mindestens eine Person gibt, die mich
braucht...“ sagte sie fast tonlos.
„Und warum willst du dann gehen, warum tust du mir verdammt noch mal so weh,
wenn ich der einzige Grund bin warum du noch nicht aufgegeben hast. Warum willst
du dann gehen???“ er war leicht wütend geworden, ihre Einstellung ließ ihn
langsam Verzweifeln.
Sie hob den Kopf sah ihn wieder an: „Weil ich weiß das mein Grund noch etwas
anderes viel dringender braucht als mich und ich nicht der Grund sein kann oder
will, warum sie geht…und jetzt mach es mir bitte nicht noch schwerer!“ sie
war kurz vorm erneuten losheulen.
Chaya strebte an aufzustehen um ihre Sachen zu packen, aber Izzy hielt sie am
Arm fest drehte sie wieder zu sich um. Soweit bis sie kurz vor ihm stand.
„Ich werde es dir nicht so einfach machen, ich will nicht dass du gehst.“
Sagte er leise und sah ihr in die Augen. Er zog sie näher an sich, seine Finger
fuhren sanft über ihre Wange hinweg, so als würden sie ein Bild nachfahren um
es nicht zu vergessen, sich alles einzuprägen.
„aber Izzy…wenn ich nicht….dann...“ sie geriet ins stottern und
verfluchte sich selbst dafür, dass sie kurz davor war ihm nachzugeben. Nein sie
würde nicht weich werden, denn wenn sie es tat würde er Carly verlieren.
Er hielt sie fest an sich gedrückt, fest entschlossen sie nicht gehen zu lassen
und wenn er dafür alles andere aufgeben musste. In diesem Moment gingen dem
Amerikaner einige Situationen durch den Kopf, Momente, Gespräche, Augenblicke
ohne Worte und er wusste, dass er sie brauchte, mehr als alles andere. Und dann
mit einem Mal wurde es ihm bewusst, so klar und so hart traf ihn die Erkenntnis
dass es ihn selbst erstaunte. Sie war tatsächlich der Grund warum er dauernd
Ärger mit Carly hatte und…sie war tatsächlich eine Konkurrenz für Carly.
Nein war sie nicht, sie stand außer Konkurrenz. Aber in diesem Moment wurde
Izzy etwas bewusst, das er vorher nie so wahrgenommen hatte, etwas das sich nun
allerdings langsam wie ein Puzzle zusammenfügte.
Bei der Vorstellung, dass er sie nicht mehr sehen würde, war es fast so als ob
man ihm die Luft zum Atmen nahm.
Draußen wurde das Poltern lauter, doch er ignorierte es.
Er beugte sich leicht zu ihr runter: „Bitte geh nicht. Ich brauche dich.“
Seine Worte hallten noch in ihrem Kopf nach während sie mühe hatte nicht die
Kontrolle zu verlieren.
Sein Atem fuhr leicht über ihre Haut hinweg, während sein Herz heftig gegen
seine Rippen hämmerte.
„Bitte bleib...“ flüsterte er. Sein Gesicht kam langsam näher und noch ehe
sie wirklich wusste wie ihr geschah, spürte sie seine Lippen auf ihrem Mund. In
diesem Moment schien alles in ihr zu explodieren. Ihr ganzer Körper kam dieser
Aufforderung nach ohne, dass sie wirklich etwas dagegen tun konnte, ein Kribbeln
das sich vom Kopf bis in die Spitzen zog.
In diesem Moment flog die Tür laut krachend auf: “Du kannst da jetzt nicht
rein!“ hörte man einen völlig entnervten Mikel, der abrupt stehen blieb und
kurz irritiert auf die Szene vor sich sah und dann leicht grinste. Ebenso wie
Jay, Chris und Richie sowie Ashlee die hinter ihm standen... Chaya und Izzy
fuhren auseinander, so als hätte man sie bei etwas verbotenem erwischt.
Jemand schob Mikel einfach beiseite und eine wütende Carly erschien im Raum:
„Was geht hier vor, warum sollte Mikel mich nicht zu dir lassen?“ fragte sie
herrisch und ließ ihren Blick über die Situation schweifen. Izzy und Chaya
standen immer noch nebeneinander, aber nicht mehr verschlungen so wie noch vor
ein paar Sekunden. Es schien als wäre mit Carlys Auftauchen eine Kluft
zwischen ihnen entstanden. Mikel stand hilflos im Raum: „Ich hab ihr versucht
zu erklären, dass es Chaya nicht gut geht und du mit ihr allein reden wolltest,
aber..“ er wusste nicht wirklich weiter, zumal er bis eben zusammen mit dem
Rest der Jungs dabei gewesen war Ashlee davon abzuhalten auf Carly loszugehen.
Ein Handabdruck prangerte noch ganz deutlich auf seiner Wange.
Ein Überbleibsel aus der der Auseinandersetzung mit Ashlee. Izzy entspannte
sich, schob die Hände in die Hosentasche, allerdings wirkte er dennoch nicht so
ruhig wie noch vor ein paar Minuten. Als Chaya ihn ansah stellte sie fest, das
man ihm rein gar nichts davon ansah, was hier eben passiert war. Nicht ein
Stück. Sie hoffte inständig, dass ihre Wangen inzwischen normal farbend waren,
verunsichert starrte sie abwechselnd auf den Boden und zwischen Carly und Izzy
hin und her. Der Amerikaner nickte nur: “Schon gut Mikel. Ich klär den Rest
mit Carly alleine…“ Der Deutsche nickte und verschwand aus dem Raum um
allerdings kurz darauf wieder zu kommen. Chaya drehte sich um und begann ihre
Tasche kommentarlos einzupacken, sie hätte sich am liebsten unsichtbar gemacht.
Sie war verwirrt. Das eben hatte sie sich die ganze Zeit nichts sehnlicher
gewünscht und allein bei dem Gedanken an diesen Kuss, war er auch noch so kurz,
kribbelte es wieder in ihr. Aber gleichzeitig trichterte sie sich vehement ein,
dass es nichts zu bedeuten hatte. Eine Überreaktion seinerseits, was er nicht
ernst meinte.
„Was machst du da?“ Izzy Frage ließ sie herumwirbeln, zumal sie auf
fließendem deutsch gefallen war. Sie war überrascht. Sie wusste, dass er es
jetzt so lange lernte wie sie sich kannten, aber sie war dennoch erstaunt. Ihre
Verwirrung war komplett als er hinzufügte: „Ich dachte wir hatten alles
geklärt?“ Sie sah Carlys Blick und den der anderen. Sie schauten genauso
perplex wie Chaya selber. Jay hatte zwar mal erwähnt das Izzy jetzt wahnsinnig
viel in Deutschbüchern las und versuchte die Gespräche mit Jay auf deutsch zu
führen - so wie die Interviews, aber ihr war nie bewusst, das er inzwischen so
gut war, das er es fast fließend beherrschte. Auch wenn sein amerikanischer
Akzent nicht wie bei Richie verschwand.
„Seit wann sprichst du so gut deutsch?“ rutschte es ihr nur raus und sie
starrte ihn immer noch verwirrt an.
„das frage ich mich allerdings auch!“ murmelte Ashlee nur neben Jay, der die
Schultern zuckte. Izzy hatte es nie groß gezeigt, wie weit er wirklich war.
Carlys Laune wurde deutlich schlechter: „Könntet ihr bitte aufhören in
dieser widerlichen Sprache zu reden, ich würde euch gern verstehen!“
kreischte sie jetzt schon fast. Sie sah sich gerade im Nachteil der Blondine
gegenüber. Sie spürte, dass hier etwas vorgefallen war und dass etwas nicht
stimmte. Es passte ihr überhaupt nicht das Izzy sie nicht beachtete und
plötzlich mit einer anderen Frau in einer anderen Sprache redete. Dazu noch in
einer Tonart die ihr verdammt bekannt vorkam, so hatte er am Airport geklungen
als sie sich verabschiedet hatten bevor er nach Deutschland gegangen war.
Izzy zuckte die Schultern: “Du hast nie gefordert, das ich deutsch mit dir
rede außer wenn wir üben. Aber ich habe gedacht du bleibst, zumal wir ins
Tonstudio fahren und ich dachte du würdest dich freuen, wenn du mitdarfst. Ich
habe das alles schon mit Mike,Mark & Frank geklärt gehabt!“ sagte er dann.
Chris begann zu husten: „Was der will sie mit ins Studio gehen? Oh ha….“
„hee ich bin auch immer da!“ beschwerte sich Ashlee.
„Ja, aber hast du nicht zugehört. Mike und Mark kennen bis jetzt nur Carly
und das ist als ob er sie ihnen vorstellen will!“ erwiderte der deutsche.
„Ich habe Mike und Mark auch schon von ihr erzählt und wenn es nach den
beiden gegangen wäre, wäre sie schon eher mal da gewesen. Zumal sie sehr
überrascht waren zu hören, dass es Chaya ist die Izzy vor irgendwelchem
Schaden beschützt. Außerdem interessiert sie die Stimme.“ Fügte Jay hinzu.
Chaya stand auf: „Also schön, aber nur bis die Aufnahmen heute vorbei sind.
Danach kümmerst du dich um Carly!“ sagte sie. Den ersten Teil hatte sie noch
auf Deutsch gesagt, dann war sie ins Englische gewechselt damit Carly sie
verstand. „Das hätte er sowieso gemacht, dazu brauch er dich nicht!“
fauchte sie gereizt.“ In Chaya brodelten momentan die unterschiedlichsten
Gefühle. Sie trat auf die Amerikanerin zu, die sie um mehr als einen Kopf
überragte: “An deiner Stelle würde ich die Fresse mal nicht soweit
aufreißen, sonst kann es gleich passieren das du dir welche fängst!“ zischte
sie dann. Die anderen schluckten. Das war das erste Mal das Chaya bösartig
gegenüber Carly wurde. Die Amerikanerin maß die Deutsche mit tödlichen
Blicken: „Du kannst es ja gern mal versuchen, wenn du damit leben kannst
anschließend entstellt zu sein!“ erwiderte sie dann. Chaya lächelte kalt:
„Das ist keine Drohung, ich hab genug Narben an meinem Körper, da macht eine
mehr auch keinen unterschied, aber ich sag`s dir nur noch einmal und rate dir es
dir zu merken: Kommst du mir noch einmal dumm, erlebst du den nächsten Morgen
nicht mehr. Ich dachte ich könnte dir so was wie eine Freundin sein, mein
Möglichstes tun damit er dir nicht abspenstig wird, aber dazu bin ich nicht
verpflichtet. Du bist wirklich das allerletzte und du kannst froh sein, dass du
Izzys Freundin bist sonst wärst du schon im Krankenhaus gelandet!“
Chris seufzte: „das gibt gleich ne Schlägerei, oh nein!“ er ging schon mal
Richtung Chaya, zusammen mit Richie und Ashlee. Jay und Mikel näherten sich
unbewusst Carly. Izzy stand da und beobachtete das argwöhnisch. Er schien
verwirrt, sollte er eingreifen? Das war das erste Mal das die beiden so direkt
aufeinander trafen und ihren hass auslebten. Carly sah sie von oben herab an,
im nächsten Moment ging ein Ruck durch ihren Körper: „Du miese schlampe hast
meinen Freund geküsst!“ und im nächsten Moment stürmte sie auch schon auf
Chaya zu, die statt zurück zu zucken jetzt ebenfalls auf Carly losging: „nenn
mich nie wieder so.:“ fauchte sie und wollte gerade ausholen. „Chris, Richie
macht was los!“ brüllte Ashlee mit einem Mal. Im nächsten Moment waren alle
damit beschäftigt, die fauchenden, schlagenden und vor allem schreienden
Mädchen auseinander zu kriegen. Ashlee, Richie und Chris mussten ihre ganze
Kraft aufbringen um Chaya fest zu halten. Während Ashlee versuchte die blonde
von hinten zu packen, drückten sich die beiden jüngsten von vorne gegen die
kleine Blondine, die mit einem mal übermenschliche Kräfte zu haben schien. Sie
wehrte sich so heftig, das Ashlee nicht wirklich dazu kam sie in den
Polizeigriff zu nehmen. Ihr die Beine wegziehen konnte sie nicht, weil dann
Chris und Richie auch liegen würden. Und Chaya war zu sehr am ausflippen, sie
würde sich reflexartig wieder aufraffen.
Auf der gegenüberliegenden Seite, packten Jay und Mikel Carly gerade und Izzy
stand nun vor ihr und brüllte sie inzwischen zusammen, dass sie sich verdammt
noch mal beruhigen soll und nicht wie eine hysterische Kuh abgehen sollte.
Ashlee hatte immer noch mühe Chaya zu halten: „Schatz, jetzt kommt verdammt
noch mal runter!“ brüllte sie sie irgendwann an. „Diese miese…..“ Die
Blonde schnaubte und hatte irgendwann keine Kraft mehr, sie zuckte noch ein paar
Mal im Griff von Ashlee und der Jungs und gab dann schließlich schnaufend auf.
Erst als Ashlee sicher war, das nichts mehr passierte, ließ sie die Freundin
los.
Gegenüber hatten die Jungs noch Schwierigkeiten Carly zu halten, doch
irgendwann knallte es und dann war es still. Carly hatte eine hängen. Sie
starrte Izzy einfach nur an, riss sich dann los und stürmte dann davon.
Kaum war das geschehen hörte man die Haustür zu knallen.
Alle sahen sich an bis Chaya das Wort ergriff: "Du hattest mir was versprochen!"
sagte sie zu Izzy und ihre Stimme glich mehr einem Blizzard als der Stimme des
Engels, der normalerweise vor ihnen stand. Der Amerikaner schwieg und sagte
nichts. Mikel räusperte sich: "Der hat gesessen! An deiner Stelle hätte ich
ihr schon eher eine geklebt, keine Frau hat das recht sich einem Mann gegenüber
so zu benehmen!" Chaya funkelte ihn an: "Pass auf das ich dir nicht gleich eine
klebe, mein Lieber. Du weißt wie ich dieses Machogelaber an dir hasse. Man
schlägt keine Frauen, auch wenn sie sich noch so scheiße benehmen und es
verdient hätten!"
Mikel lachte: "Mir erzählen ich soll keine Frauen schlagen, aber sie selber
verprügeln wollen, Wahnsinn Chaya. Ehrlich!" "Ich sagte man schlägt keine
Frauen, habe ich je behauptet, dass sie eine Frau ist?" entgegnete die Blondine
ungerührt und hatte Mikel damit geschickt ausgekontert.
"Was hat sie eigentlich gesagt?" fragte sie dann und sah Jay an: "Das...ist doch
nicht so wichtig!" erwiderte dieser nur. "doch, das finde ich allerdings schon,
wenn Izzy ihr eine klebt!" mischte sich nun Ashlee ein, während Chaya
zustimmend nickte. "ist doch egal..." Jay wollte es nicht sagen.
Mikel war jedoch mal wieder schneller, er zitierte beinahe wortwörtlich Carlys
Wortwahl: "ich soll mich nicht wie eine hysterische Kuh benehmen und seelenruhig
zu sehen, wie diese miese kleine Bandnutte sich an dich ranmacht und du auch
noch gefallen daran findest?!"
"Au…okay...die Bandnutte hätte ich so auch nicht durchgehen lassen und die
Tonart schon gar nicht!" meinte Ashlee dann nur und knurrte. "Das du dich auch
immer provozieren lassen musst, Mensch Izzy das war doch voll übertrieben!
Weißt du was da jetzt auf dem Spiel stehen kann? Ich an ihrer Stelle würde
dich nicht mal mehr mit dem Arsch anschauen!" als Chaya das sagte, sahen sie
alle erstaunt an. "nein, du redest immer noch mit ihm!" murmelte Ashlee halblaut
vor sich hin und dachte an Chayennes Beichte. Der Amerikaner drehte sich zu ihr
um: "ich hab ihr vorher gesagt, sie soll nie wieder in der Tonart von oder mit
dir reden, dann kracht` s!"
Sie stand nun direkt vor ihm: "Hättest du mir umgekehrt auch eine geklebt, wenn
ich vor dir so von ihr gesprochen hätte?" fragte sie dann nüchtern.
Eine Schreckenssekunde sagte er nichts und schüttelte schließlich den Kopf:
"Nein, weil du nie so von ihr reden würdest! " kaum hatte er das gesagt begann
Ashlee zu husten, sie wusste es besser. Chaya hatte schon schlimmere Worte für
Carly gefunden als Izzy ahnte, aber die Deutsche war zumindest so clever es
niemals vor Izzy zu tun. Obwohl es wahrscheinlich niemals eine Person geben
würde die Chaya mehr hasste als Carly. . "zumindest nicht ohne ihr eine reele
Chance gegeben zu haben.“ Vollendete er dann den Satz, da er Chaya auch
kannte. Sie machte keinen Hehl daraus, wenn sie jemanden nicht mochte. Sie wurde
niemals wortwörtlich beleidigend, aber man merkte an ihrer Tonart und Wortwahl,
wer ihr wohl gesonnen war und wer nicht. Mikel gehörte beispielsweise zu jenen
Personen, die sie nicht so sehr mochte, allerdings sich für ihn verantwortlich
fühlte. Und meistens war es Chayenne zu verdanken, dass Mikel noch nicht
mausetot war. Widerrum legte der es geradezu darauf an sich mit ihr zu streiten.
Streitpunkt war dann sein verhalten. Das ging dann solange bis Mikel kurz davor
war auf sie loszugehen und Izzy immer eingreifen musste, weil sonst Mord und
Totschlag herrschte. Er seufzte. Aber es war einfach nicht ihre Art das zu tun
ohne der Person zumindest die Möglichkeit zu geben sich zu beweisen, obwohl
Chayas Meinung meistens schon immer innerhalb der ersten Minute stand und sie
damit goldrichtig lag.
Chaya sah ihn einfach nur an: „Und genau das meine ich, du traust mir einfach
bestimmte dinge nicht zu Izzy. Du stellst mich unter einen Heiligenschein!“
sagte sie dann. Die anderen ahnten, was jetzt kommen würde.
Ashlee schlug sich mit der Hand vor die Stirn: „Pock, wie kann eine einzelne
Frau nur so sein? Jetzt streitet die wirklich mit ihm darum, dass er seiner
Freundin eine geklebt hat, weil die sie aufs übelste beleidigt hat! Ich fass es
nicht!“ murmelte sie dann resigniert. „ich versteh sie schon!“ sagte Jay
und beobachtete beunruhigt die Entwicklungen. Ashlee sah ihn an: „War ja
klar, dass du wieder zu deiner Schwester halten musst. Wie Pech und Schwefel!“
knurrte sie, denn sie kannte es nun schon zur Genüge das Jay sich bei
Auseinandersetzungen desöfteren Chayas Meinung anschloss. Widerrum war es die
Blondine die ihm auch den Rücken stärkte bei Auseinandersetzungen mit Ashlee.
Dennoch machte sie Jay oftmals auch böse zur Sau, wenn er Mist machte.
„Dann erklär mir wenigstens wieso!“ forderte sie dann und verschränkte die
Arme vor der Brust.
„Na überleg doch mal. Izzy hat Carly eine gescheuert wegen Chaya, wenn es
aufgrund dessen zur Trennung kommt ist sie Schuld. Und wie wir alle Wissen hat
sie recht damit, was sie eben gesagt hat. Izzy traut ihr bestimmte Dinge
einfach nicht zu und stellt sie unter einen Heiligenschein!“
„Das hab ich eben auch gehört, aber was verdammt meint sie damit. DAS kapier
ich nicht!“ zischte Ashlee nun.
„Na ganz einfach. Carly ist eben aufs übelste ausgetickt und hat sie
beleidigt. Izzy kennt das von Carly und hat sie vorgewarnt…“ „Ja soweit
komm ich noch mit..“ „Ja und überleg mal wie böse Chaya schon über Carly
geredet hat, ich muss dir nicht erst sämtliche Begriffe in Erinnerung rufen,
oder?“ „Nein!“ „Siehst du, aber Izzy hat das nie gehört oder gesehen.
Er kennt eigentlich nur den Engel, der ab und zu mal Mikel anfaucht, aber nie
auf ihn losgeht. Eher verängstigt und verschüchtert ist…und jetzt stell das
beides Mal nebeneinander. Wie soll er denn Wissen das bei Chaya in dem Fall
alles aussetzt und sie so ticken könnte wie Carly? Er stellt sie unter seinen
Schutz, weil sie für ihn eben so was wie die heilige Jungfrau ist die nie was
Böses tun würde!“
In Ashlees Gesicht trat Erkenntnis:“ Aaahhhh, jetzt ist klar was du meinst. Du
denkst also er unterschätzt sie..:“
„Was Carly angeht ja!“ nickte er und beobachtete wie die Blondine nun heftig
mit dem Amerikaner diskutierte: „Ich weiß eben das du nie so was tun
würdest!“ entgegnete er nun trotzig. Sie wirbelte entnervt herum: „Eben
nicht. Weißt du was, ich hasse diese Frau mehr als mein Leben. Mehr als meine
Mutter und das will was heißen, wenn sie nicht deine Freundin wäre und du
nicht hier gewesen wärst hätte ich sie kalt gemacht, ich schwöre!“ platzte
es jetzt aus ihr heraus in einer Mischung aus Deutsch und englisch. Sie funkelte
ihn wütend an.
„Sie ist das allerletzte….“ Redete sie weiter und man vernahm bei den
Folgenden Sätzen nur ein fünfstimmiges PIEP! Richie sah Chris an, er hatte
alles verstanden aber den Sinn dahinter nicht. Der Deutsche sah sein
amerikanisches Ebenbild an: „Nein du willst nicht wirklich wissen was sie
gerade alles gesagt hat, das muss zensiert werden. Es ist von der Bedeutung her
genauso heftig wie es klingt!“ sagte er dann und schluckte. Chaya hatte gerade
einen absoluten Wutanfall, sie griff nach irgendwas, was rein zufälligerweise
ihr Handy war und feuerte es fauchend an die Wand, wo es hart gegen knallte und
in alle Einzelteile zersprang und am Boden liegen lag. „Das arme Handy!“
flüsterte Ashlee nur. Chaya fuhr wieder zu Izzy herum, sie wusste das er sie
verstanden hatte: „Siehst du es jetzt oder muss ich erst mit dem Messer auf
sie losgehen, dass du verstehst das ich nicht der Engel bin für den du mich
hältst und jetzt bitte gleiches recht für alle, los schlag mich!“ als sie
dies sagte, sah Ashlee aus den Augenwinkeln wie ein Ruck durch Jays Körper ging
und auch bei ihr spannte sich alles an. „Nein!“ sagte Izzy nur schlicht und
es erstaunte alle, dass er so ruhig blieb. „Wieso, ich hab genau das gleiche
getan wie sie, nur schlimmer!“ Chayenne starrte ihn nun fassungslos an.
„Ich werde dich nicht schlagen Chaya, ich habe dich ungewollt schon mal wegen
ihr geschlagen und ich habe damals geschworen das ich es nie wieder tun
werde!“
Sie schnaufte: „Verdammter Vollidiot, du machst gerade deine Beziehung
kaputt!“ fauchte sie dann, wirbelte herum und verließ dann das Zimmer. Ashlee
beobachtete Izzy nachdenklich: „ich glaube bei ihm läuft gerade was nicht
ganz rund. Es wirkt so als er hat damit abgeschlossen!“ sagte sie dann leise
zu Jay, der unwillkürlich nickte. „Hast du seine Augen gesehen als Carly ihn
angeschrieen hat?“ fragte er dann. „Nein, du Troll, ich war damit
beschäftigt deine Schwester zu beruhigen!“ meinte sie brummig.
„Seine Augen waren kalt Carly gegenüber. Eiskalt. So hab ich ihn sie noch nie
ansehen gesehen. Es war als ob er eine Entscheidung getroffen hätte, aber das
kann ich mir nicht vorstellen….“ „Wo wir gerade bei Izzy und Chaya sind,
hab ich mir das eingebildet oder haben die sich geküsst als wir ins Zimmer
kamen?“ fragte Ashlee nun. „Dann müssten wir alle die gleiche Halluzination
gehabt haben!“ meinte Chris trocken. „Aber wenn du es genau wissen willst
frag doch mal Mikel, immerhin stand der als erstes im Raum. Oder du fragst die
beiden selber, wie wär` s damit?“ mischte sich nun auch Richie ein. „sehr
witzig und wie? Chaya ist wütend und Izzy wird` nen Teufel tun und mir das
sagen. Aber schön da ihr nur noch zu viert Musik machen wollt und es eh egal
ist ob Mikel da ist, seid ihr ab sofort nur noch US4! MIKEL:…“ Ashlee zuckte
die Schultern. Der angesprochene fuhr herum: „Was willst du Callies?“
knurrte er. „Für dich immer noch FRAU Callies, wenn überhaupt. Mitkommen!“
sie zog Mikel von Izzy weg: „Sag mal haben die sich tatsächlich geküsst als
du reingekommen bist, ich konnte das nicht so genau sehen weil Jay vor mir
stand!“ fragte sie dann flüsternd. Mikel sah sie an: „Das wüsstest du wohl
gerne, wie?“
„Mikel Johnson, entweder du sagst mir das jetzt SOFORT oder ich schwöre du
hast die längste zeit mal Sex gehabt!“ knurrte sie ihn nur an. Mikel wusste
das mit Ashlees Drohungen nicht zu spaßen waren und es sich damit zu versauen,
nur wegen dieser Information, wollte er auch nicht. „Also…hm…mal
überlegen. Ich hab die Tür aufgemacht und da standen sie. Eng umschlungen und
es sah nicht aus als, ob sie Kaffee getrunken haben..“ meinte er. „Mikel,
denk nach…was für eine Art Kuss war das? Leidenschaftlich, zaghaft, ich MUSS
das wissen!“ forderte Ashlee ihn nun auf, die sich langsam am ziel sah worauf
alle in der Band eigentlich schon ewig warteten. „Hm, also es sah nicht so aus
als ob es noch zu mehr kommt. Wirkte so als ob er sie geküsst hat, sie hat das
eher zaghaft und verschüchtert erwidert, wenn du mich fragst. Aber könnten wir
jetzt bitte aufhören darüber zu reden, mir wird schlecht!“ brummte er.
Ashlee gab ihm einen harten Stoß in die Rippen: „Du bist doch nur sackig,
weil du nie bei ihr landen konntest. Weil sie zu clever für dich ist! Und mir
wird gleich schlecht, wenn ich noch länger dein Gesicht sehen muss!“ meinte
sie dann trocken, stand auf und ging zu Jay zurück. Der mit Izzy redete. „Ihr
müsst euch noch fertig machen! Frank kommt sicher bald!“ sagte sie. Izzy
nickte nur langsam: „Ich bin dann mal Chayenne suchen.“ „ich schätze,
die ist im bad und zieht sich noch mal um, wegen dem Treffen mit Mark und
Mike!“ meinte Ashlee nun. Izzy nickte und verschwand. Richie war ebenfalls
schon unterwegs sich fertig zu machen. Mikel und Chris hatten sich ins
Wohnzimmer verzogen. So war Ashlee mit Jay nun allein: „und?“ fragte der
Hüne und warf einen kurzen Blick durch den Raum. „Bingo, Volltreffer. Mikel
hat irgendwas gefaselt, dass es aussah als hätte Izzy sie geküsst! Sie scheint
das zaghaft erwidert zu haben!“ Jay nickte: „Das kann ich mir gut
vorstellen. Immerhin wollte Izzy sie dazu bekommen den Kontakt nicht abzubrechen
und wenn das die einzige Möglichkeit ist ihr zu zeigen, wie viel sie ihm
bedeutet, dann tut er das eben. Das muss nicht viel bedeutet haben…“ Ashlee
schüttelte den Kopf: „also für mich sieht es so aus als ob ihm nicht bewusst
ist was er fühlt, er hat sich zu sehr an die Beziehung mit Carly gewöhnt und
die Rolle die Chayenne bisher gespielt hat.“ „du meinst also da sind
tieferer Gefühle als wir bisher alle glauben?“ Jay sah seine Freundin
musternd an. „Ja, doch könnte sein. Ich mein überleg dir mal, wie der immer
abgeht, wenn ein Kerl der kleinen auch nur ansatzweise zu nah kommt!“ „Na
komm, so sind wir aber alle im Bezug auf euch!“ wiegelte Jay ab, der damit
darauf hinaus wollte das bei allen Jungs ein ausgesprochener Beschützerinstinkt
herrschte, selbst bei Richie.
Ashlee schüttelte abermals energisch den Kopf: „Nein, das mein ich nicht.
Erinner dich mal an den Abend im Pheremeon als der eine Kerl Chaya zum Tanzen
mitgenommen hat und ihr an die Wäsche wollte. Du musstest Izzy beinahe
festketten und wie der die ganze Zeit geknurrt hat und..“ sie überlegte kurz,
sie hatte bisher niemandem erzählt das Izzy dem Typen draußen aufgelauert
hatte und ihm fast eine reingeschlagen hatte. Aufgrund dieser Begegnung war der
Typ nicht wieder zu Chayenne zurückgekommen und sie hatte sich wieder ziemlich
deprimiert bei Izzy verkrochen. Ashlee hatte es nur gesehen, weil sie gerade von
der Damentoilette gekommen war. „…er hat dem Typen aufgelauert…als er auf
dem Klo war!2 sagte sie dann. „Was?“ Jay starrte sie ungläubig an. „Ja,
hat ihm gesagt das er den nächsten tag im Krankenhaus verbringt, wenn er sich
noch einmal zu nahe an Chaya ranwagt!“ Jay schaute noch immer fassungslos:
“das erklärt auch seinen plötzlichen Stimmungswandel und das er sich dann so
intensiv um sie gekümmert hat!“ murmelte er, dann sah er Ashlee an. „Wir
halten uns raus. Das müssen die beiden machen. Wenn da Gefühle sind, setzen
die sich durch. Aber dazu muss Carly erstmal weg!“ sagte er. „Darf ich sie
schlagen?“ fragte Ashlee ihn nun hoffnungsvoll. „NEIN!“ kam es entschieden
von Jay. Sie schob die Unterlippe vor: „och menno!“ schmollte sie dann
gespielt.
Er lachte leicht und gab ihr einen Kuss: „ich sagte doch wir halten uns
raus!“
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