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Neues Leben - Alte Probleme

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Kapitel 1: Neuanfang – Neue Umgebung – Neue Freunde

Neues Leben - Alte Probleme

Kapitel 1
 

Neuanfang – Neue Umgebung – Neue Freunde

Ich erwachte aus meinem Schlaf und sah mich in meinem neuen zu Hause um. Es war jetzt schon eine Woche her, als ich aus dem Waisenhaus, welches zwischen Osaka und Nara lag, nach Tokyo gezogen war, um hier ein neues Leben zu beginnen. Alles hatte ich hinter mich gelassen um die Vergangenheit und meine Ängste zu vergessen. Während ich vor mich hingrübelte, stand ich auf und ging gedankenverloren in die kleine Küche, die am Ende des mir viel zu groß erscheinenden Zimmers lag, um mir meinen morgendlichen Tee aufzusetzen. Als ich den Wasserkocher angeschaltet hatte, trottete ich ins Bad, wo ich mich schulfertig machte. Mein erster Tag an der neuen Schule dachte ich mir und zog mich in dem großen Zimmer, was neben dem Schlaf- auch mein Wohnzimmer war, um. Eine Matrosenuniform mit einem sehr kurzen und knappen Faltenrock, in den Farben 'prussian violett' und weiß, wurde mir vor 2 Tagen von der Schule geschickt. Ich sah auf eine kleine Totenkopfuhr und bemerkte dass ich nur noch 10 min hatte, bevor ich los musste. Da die erste Unterrichtsstunde gegen 7:30 begann und ich nich wusste wie lange ich brauchen würde, wollte ich lieber etwas früher losgehen. Also nahm ich mir meine Tasse Tee und trank diesen erst einmal genüsslich leer. Um 6:00 schnappte ich mir meine Tasche und ging aus meiner kleinen, im 10. Stock liegenden 2 ½ Zimmerwohnung in Richtung Schule. Der Weg dorthin war angenehm, denn er führte durch einen kleinen Park, wo man gut Sport treiben oder einfach die Seele baumeln lassen konnte. In solchen Momenten dachte ich immer an meine Eltern, die mit mir immer in einen kleinen Park gingen, um mit mir zu spielen.

*Flumm* ... Eine Träne rollte über meine Wange, die ich bemerkte und schnell weg wischte. Ich sah einen großen Schulkomplex hinter den Bäumen die am Parkrand wuchsen. Das musste sie sein, dachte ich mir und schaute auf die Uhr. 6:15 Ich staunte nicht schlecht als mir auffiel, dass ich nur knapp eine viertel Stunde gebraucht hatte. Daher beschloss ich, mir den Park noch etwas genauer anzusehen und ging einen kleinen Seitenweg entlang. Nach ein paar Metern entdeckte ich einen kleinen See, an dessen Rand sich eine Trauerweide und jede menge Kirchblütenbäume befanden. Ich setzte mich an den Stamm der Weide und blickte mich um. Bis zur Schule brauchte ich also nicht lange und der Park hier war recht gemütlich. Als ich auf die andere Seite des Sees sah, fiel mir jemand auf. Diese Person hatte extrem langes Haar, trug dieselbe Uniform wie ich und schien mich schon eine Weile lang zu beobachten, da sie anscheinend jede einzelne Bewegung verfolgte. Ich dachte mir nix weiter dabei und holte einen Skizzenblock aus meiner Schultasche und begann ein Bild von dem Anblick vor mir zu zeichnen. Es war ein recht schöner Morgen und als es 7:00 war begab ich mich zum Schulgebäude, wo eine kleine, schlanke Person stand. Es war die Lehrerin, die mich wohl empfangen sollte. Sie war ca. 1,60 groß, hatte rotbraunes Haar und rehbraune Augen.

Sie lächelte mir zu und fragte dann „Sind sie Kizaki Kuroi?“

Ich nickte, woraufhin sie dann meinte: „Das ist schön Kuroi-kun. Ich bin Minamoto Miwako deine neue Klassenlehrerin. Ich sollte auf dich warten und dich zum Klassenzimmer begleiten.“

„Oh, danke... für ihre Umstände ähm... Minamoto-sensei.“ sagte ich verlegen und verbeugte mich leicht.

„Ist schon ok. Also, wenn du mir bitte folgen würdest?“ meinte sie lächelnd.

Sie führte mich quer über den großen Schulhof, wo sich hier und da einige Schüler begrüßten und unterhielten. Als wir im Schulgebäude angekommen waren, zeigte mir Minamoto-sensei mein Schuhfach, wo ich meine Straßenschuhe reinstellen konnte. Als ich meine Ersatzschuhe angezogen hatte führte sie mich durch das Schulgebäude, vorbei am Lehrerzimmer und dem Sekretariat. Am Ende des Flurs war eine Tür, aus welcher Lärm nach draußen drang und auf dessen Schild ’10-A’ stand.

„So da wären wir. Komm bitte mit rein und bleib erst mal vor der Tafel stehen.“ sagte sie schließlich.

Ich ging nach ihr in die Klasse, wobei es auf einmal ruhiger wurde.

„Konichi-wa Leute. Das hier ist Kizaki Kuroi und sie geht ab heute in unsere Klasse. Kuroi-kun stell dich am besten selbst vor.“ bemerkte sie und ich nickte.

„Ist gut. Also, wie schon gesagt. Ich heiße Kizaki Kuroi, bin 17 Jahre alt und stamme aus der Region Osaka. Ich hoffe wir werden gut miteinander auskommen.“ sagte ich und verbeugte mich leicht, wobei mir auffiel das hier und da getuschelt und gekichert wurde.

Auf einmal wurde die Klassentür aufgerissen und ein ca. 1,70 großes, schlankes Mädchen stand in dieser. Sie hatte Eisblaue, sehr lange Haare und blutrote Augen. Sie kam mir irgendwie bekannt vor, nur woher?

„Hisashi-kun kannst du nicht einmal pünktlich sein?“ fragte die Lehrerin auf einmal bissig.

„Keep Cool Miwa-chan. Ich hab doch nur ausgeschlafen, was dagegen?“ meinte diese munter.

„Für dich immer noch Minamoto-sensei. Ich will kein Wort mehr hören und nun setz dich hin.“

„Is ja schon … aber holla ein neues Gesicht? Und dazu noch so eine Schönheit. Wie heißen wir denn?“ fragte diese Hisashi mich auf einmal und begutachtete mich eindringlich.

„Hinsetzen aber dalli.“ brüllte die Lehrerin nun.

„Man ich bin ja nicht taub. Und das am frühen Morgen.“ moserte sie und setzte sich auf ihren Platz am Fenster.

Ich sah ihr noch kurz nach und überlegte woher ich sie kannte. Auf einmal schaute sie mich wieder an und zwinkerte mir zu.

„Kuroi-kun such dir bitte einen Platz und setz dich, damit wir mit dem Unterricht anfangen können.“ meinte die Lehrerin auf einmal wieder freundlich.

Ich nickte und ging zu einem Platz in der mittleren Reihe, als mich plötzlich jemand am Arm packte. Es war dieses Mädchen von vorhin.

Sie lächelte mich an und meinte „Hey Süße. Setz dich doch hierhin? Bei mir ist noch Platz.“

Ich zögerte, woraufhin sie nur „Keine Angst ich beiße schon nicht.“ sagte und mir abermals zuzwinkerte.

> Man das kann ja noch heiter werden. < dachte ich mir, gab mich geschlagen und setzte mich.

„Na und wie heißen wir denn nun? War ja schließlich nicht da, als du dich vorgestellt hast.“ fragte sie.

Sie hatte ihren Kopf auf ihrer Hand abgestützt und beobachtete mich wieder eindringlich.

„Ich heiße Kizaki Kuroi und mit wem hab ich das vergnügen?“ antwortete ich zurück, wobei meine Aufmerksamkeit eher dem Unterricht galt, da ich versuchte diese Blicke von ihr zu ignorieren.

„Ich bin Sakura Hisashi, mein Sternzeichen ist Tiger und ich bin 18. Und wie sieht’s mit dir aus? Was hast'n so für Hobbys?“ fragte sie neugierig weiter.

Ich ignorierte ihre Fragen und hoffte den Unterricht zu überstehen, ohne dass ich hier noch durchdreh.

„Wasn los Kiza-chan? Etwas schüchtern wie? Hast du vielleicht Lust nachher etwas mit mir zu unternehmen?“ fragte sie weiter.

Ich antwortet darauf, das ich keine Zeit hätte und schon klingelte die Schulglocke, woraufhin ich sehr erleichtert war diese Stunde hinter mich gebracht zu haben.

„So und als Hausaufgabe löst ihr die Aufgaben 2 und 3 zu morgen. Habt noch einen schönen Tag. Sayônara.“

„Sayônara!“

„Ach ja fast hätte ich’s vergessen. Kuroi-kun und Hisashi-kun kommt, wenn ihr eingepackt habt bitte noch mal zu mir.“ bat Minamoto-sensei uns noch.

Ich packte meine Sachen ein und überlegte, was sie denn noch wolle und vor allen WIESO auch Hisashi? Als ich fertig mit einpacken war ging ich nach vorne, wobei Hisashi direkt hinter mir ging und ich dadurch ein ungutes Gefühl hatte, da sie mich immer noch beobachtete.

„Was gibt’s denn noch?“ fragte sie und legte mir auf einmal ihren Arm um meine Schultern, wobei ich bemerkte, dass sie 10cm größer war als ich.

„Hisashi du zeigst Kuroi-kun bitte die Schule. Und keine Annäherungsversuche oder Belästigungen. Damit das klar ist.“ letzteres sagte sie etwas lauter und betonte es noch zusätzlich.

„Ach was, wo denken sie hin? Ich bin doch die Unschuld vom Lande.“ meinte Hisashi mit einer Unschuldsmine.

„Aber ich kann doch-“ fing ich an, doch Hisashi legte einen Finger auf meine Lippen und unterbrach mich.

„Kein aber! Also komm schon mit. Ich mach das gerne.“ grinste sie.

Ich gab mich geschlagen und wir gingen durch die Schule. Sie zeigte mir die einzelnen Etagen, die Lehrerzimmer, wo sie mir sagte wen ich da immer antraf und die Mensa. Hier und da grüßten ihr andere Schülerinnen und Lehrer, die mich neugierig ansahen. Lag bestimmt an meinem Aussehen, da ich ultraviolette Augen hatte. Als wir auf den Schulhof ankamen erzählte sie mir etwas über die einzelnen Cliquen und das man sich sehr gut überlegen sollte zu welcher man dazugehört, denn sonst wird das Leben hier zur Hölle. Genauso sahs auch bei den Außerschulischen Aktivitäten aus. Sie sagte mir auch, dass sie im Leichtathletik-Club sei und die dort Mitglieder bräuchten. Während sie mir noch einiges darüber erzählte, gelangten wir an das andere Ende des Hofs, wo hinter ein paar Kirschbäumen ein runder, hoher Turm stand. Ich sah verwundert den Turm hoch und fragte mich was das für einer sei und vor allem, was sich darin befand.

„Ziemlich beeindruckend was? Das hier ist der Stolz der Schule die Bibliothek.“ erklärte sie, wobei ich bei dem Wort ’Bibliothek’ sofort große Augen bekam und hibbelig wurde.

„Sollen wir reingehen?“ fragte Hisashi, die bemerkt hatte, dass ich unbedingt rein wollte.

Ich nickte mit dem Kopf und keine Minute später standen wir auch schon drin. Ich sah mich begeistert um, wobei ich nicht mitbekam, das Hisashi sich mit einem anderen Mädchen unterhielt. Die Bibliothek war bis unter die Decke mit vollen Regalen zugestellt, wobei man die oberen Regale nur über ein Labyrinth von Leitern und kleinen Gängen erreichen konnte.

„Krass was?“ sagte Hisashi, die auf einmal wieder hinter mir stand.

„Ah … ach du bist es … ja sie is wundervoll.“ sagte ich erschrocken, da ich bis eben noch die Bibliothek bewundert hatte.

„Was würdest du sagen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, wie du dir ununterbrochen Bücher ausleihen kannst? Sogar die, die im Lager stehen?“ fragte sie, wobei sie letzteres nur leise flüsterte.

„… Bitte was? Wie - Was? Das wäre klasse!“ antwortete ich ehrlich und sah sie aus großen Augen an.

Hisashi grinste und sagte „Na dann … Chi-chan? Kannst du mir bitte einen Anmeldebogen geben?“

Ich schaute sie total verwirrt an, woraufhin sie meine Hand nahm und mich zu einem Tisch führte. Ich setzte mich und sah das ein Mädchen mit pinken Haaren und blauen Augen mit einem Blatt Papier zu uns kam. Sie war in etwa 1,55 groß und hatte eine Brille, die ihr auf die Nasenspitze gerutscht war, auf.

„Hier hast du den Anmeldebogen Saku-chan. Oh guten Tag. Ich bin Chisato Kawamura und du bist?“ fragte sie, als sie mich bemerkt hatte.

„Ähm … angenehm. Ich bin Kizaki Kuroi und bin neu hier. Diese Bibliothek ist einfach fantastisch.“ antwortete ich begeistert.

„Ja nicht? Dann nehme ich mal an, dass der Bogen für dich ist. Hab ich recht Saku-chan?“

Ich blickte zu Hisashi, die mich anlächelte und mit dem Kopf nickte.

„Hier bitte Kiza-chan. Ich nehme an, dass du mit dem Ausfüllen alleine klar kommst und wenn nicht frag einfach Saku-chan, ok? Ich muss wieder an die Arbeit. Also, Sayônara ihr zwei Hübschen.“ meinte sie grinsend und ging wieder an ihre Arbeit.

Ich sah ihr nur noch verwirrt hinterher. Als mich Hisashi antippte drehte ich mich erschrocken zu ihr um, wobei sie mir einen Stift reichte, damit ich den Anmeldebogen ausfüllen konnte. Ich bedankte mich kurz bei ihr und las mir den Bogen durch, wobei mir Hisashi bei einigen Angaben helfen musste.

Nach gut einer viertel Stunde war ich fertig mit dem Ausfüllen und wir gingen zur Info, wo man mir sagte, das ich meinen Ausweis spätestens nach den nächsten 2 Stunden bekommen werde. Ich bedankte mich und ging mit Hisashi in Richtung Ausgang. Draußen angekommen musste ich meine Augen zusammenkneifen, da mir die Sonne ins Gesicht schien. Als sich meine Augen wieder an das Sonnenlicht gewöhnt hatten, bemerkte ich, das Hisashi wieder neben mir stand und mich anlächelte, woraufhin ich leicht rot wurde.

„Und was hältst du von der Schule, Kiza-chan?“ fragte sie.

„Ich weis nicht was ich sagen soll? Sie ist einfach … WOW!“ antwortete ich begeistert und lächelte leicht zurück.

*Ding Dong Dang* Die Schulglocke schellte, woraufhin Hisashi und ich zurück zum Klassenraum gingen, da wir noch 2 Stunden Mathe hatten.
 

Als diese 2 Stunden endlich vorbei waren, ging ich so schnell wie es ging zu meinem Schuhfach, da ich nicht noch mal auf Hisashi treffen wollte, weil sie mir schon wieder Fragen gestellt hatte. Daher wollte ich so schnell wie möglich nach Hause. Doch daraus wurde leider nix. Denn als ich grad mein Fach öffnen wollte stand Hisashi schon wieder neben mir und hielt mein Fach mit einer Hand zu.

„Was soll das? Ich wollte heut noch mal nach Hause. Also nimm deine Hand weg.“ moserte ich rum, da ich auf diese Spielchen mit ihr keine Lust mehr hatte, weil das schon den ganzen Tag so ging.

„Hey nich so bissig. Ich wollte dir nur die hier geben. Chi-chan war grad in unserer Klasse und hat dich gesucht. Da du schon weg warst, hat sie mich gebeten sie dir zu geben.“ antwortete sie daraufhin, reichte mir meinen Bibo-Ausweis und lächelte mich wieder an.

„Oh … Ähm … tut mir Leid … und Danke.“ meinte ich daraufhin etwas verlegen.

Ich nahm sie entgegen, woraufhin sie ihre Hand von meinem Fach nahm, ich meine Schuhe schnell umzog und schnell Reißaus nahm, da ich aus irgendeinem Grund ihre Nähe nicht mehr ertrug. Als ich losging spürte ich noch ihre Blicke in meinem Nacken, was mir aber so ziemlich egal war, da ich nur noch nach Hause wollte. Zu Hause angekommen schloss ich erst mal die Tür und verschnaufte. Ich bin den ganzen Weg von der Schule bis hierher gerannt. Den Grund wusste ich nicht, nur das ich so schnell wie möglich nach Hause wollte. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. > Wieso macht sie das mit mir? < > Was bezweckt sie damit? < > Und was will sie eigentlich von mir? < Um mich abzulenken ging ich in mein Wohn-/Schlafzimmer, legte das neue Album von ’The night of fullmoon’ rein und drehte sie auf laut. Meine momentanen Gedanken rückten in weite Ferne, da ich mich nun nur noch auf die Musik konzentrierte und anfing meine Umzugskartons weiter auszuräumen da ich noch knapp 5 Stück übrig hatte. Nach gut 2 Stunden war ich mit 3 Kartons so ziemlich durch und beschloss eine kleine Pause zu machen. Ich ging in die Küche, setzte Wasser für einen Tee auf und schaute in meinem Kühlschrank nach, da sich mein Magen doch mal meldete. Zu meiner Überraschung befand sich mit Ausnahme eines kleinen Stücks Salat nichts in diesem. So beschloss ich nach meinem Tee erst einmal Einkaufen zu gehen. In der Nähe befand sich ein kleiner Convini, den ich bei meiner Ankunft, auf dem Weg hierher entdeckt hatte. Während mein Tee durchzog, suchte ich mir meine normalen Klamotten raus und schminkte mich. Ich hatte eine kurze, schwarze Hose an. Dazu noch ein violettes Top und einen schwarzen Ledermantel. Um das ganze Outfit abzurunden zog ich noch meine schwarzen Boots, sowie diverse Ketten und Armbänder an. Mein schwarzes Lederhalsband durfte natürlich auch nicht fehlen.
 

So trank ich dann noch meinen Tee und machte mich los zum Park, da ich durch diesen durch musste um über einen kleinen Seitenweg zum Convini zu gelangen. Am Park angekommen streckte ich mich erst einmal und bewunderte ihn, da ich dazu heute Morgen noch keine Zeit hatte. Man sah den Bäumen an, dass der Frühling im Anmarsch war, da man beim genaueren Hinsehen schon kleine Knospen an den Kirschblütenzweigen entdecken konnte. Ich mochte den Frühling, da er weder zu warm noch zu kalt war. Außerdem erblühte im Frühling die Natur, was mir immer sehr viel bedeutete und da ich es liebte die aufgeblühten Kirschblüten zu betrachten. Mit diesen Gedanken und einen lächeln auf den Lippen, setzte ich mir meine Kopfhörer auf und ging den kleinen Seitenweg in Richtung Convini entlang. Als ich vor diesem stand überlegte ich kurz was ich so brauchte und ging rein. Ich durchforstete die einzelnen Regale, als mich plötzlich jemand anrempelte, ich nach hinten fiel und mit einem *Rums* auf den Boden aufschlug.

„Wer ZUM TEUFEL war das?“ fluchte ich los und hielt mir den Hinterkopf.

„Kannst du nicht wo anders Rumstehen? Ich hab’s verdammt noch mal eilig.“ meckerte eine mir bekannte Stimme.

„Sach ma geht’s noch? Wieso sollte ICH besser aufpassen, schließlich warst DU doch die jenige, die in mich reingerannt war, Hisashi!“ keifte ich sie voll, da mir das gewaltig gegen den Strich ging, das ich Schuld sein sollte und vor allen, das ich jetzt auch noch auf SIE traf.

Schlimmer konnte der Tag einfach nicht mehr werden.

„Woher kennst du … Kiza-chan?“ fragte sie ungläubig, da sie mich endlich erkannt hatte.

„Ach auch schon gecheckt, was? Man hast du ne lange Leitung.“ motzte ich immer noch rum und hievte mich hoch, da sie ja keine Anstallten machte mir zu helfen.

„Was machst du denn hier und wie siehst du denn aus?“ fragte sie verwirrt.

„Erstens: WAS ich anziehe und wie ich Aussehe geht dich nen Scheißdreck an, klar? Und Zweitens: kaufe ich hier ein, wie man sieht. Also, du musst mich bitte entschuldigen, aber ich hab’s eilig. Sayônara.“ keifte ich, drehte mich um und ging zu Kasse.

„Kizaki, warte!“ rief sie mir noch hinterher, aber ich ignorierte sie und verließ, nach dem Bezahlen, den Convini.

Zurück blieb eine verwirrte Hisashi, die mir fassungslos hinterher starrte. Das war mir aber so ziemlich egal, da ich nur noch zurück nach Hause wollte. Ich stapfte wütend durch den Park, da sie mich schon wieder auf die Palme gebracht hatte. Auf einmal fiel mir eine kleine Gruppe von Görn auf, die an einer Parkbank hockte. Als ich an ihnen vorbei ging bemerkte ich, dass sie mit Stöcken auf einen kleinen zitternd, schwarzen Ball rumstocherten.

„Was solln das werden, wenn’s fertig ist?“ fragte ich die Gruppe mit einem bedrohlichen Unterton in meiner Stimme.

Die Gruppe zuckte gleichermaßen zusammen, drehte sich um und ergriffen die Flucht, als sie mich erblickten. Ich ging in Richtung Bank und bemerkte bei näherem Hinsehen, das es sich bei dem kleinen Ball um einen kleinen schwarzen Kater handelte. Daraufhin zog ich meinen Mantel aus und wickelte das kleine Ding ein. So konnte ich ihn leichter transportieren und ihn mit nach Hause nehmen. Zu Hause angekommen, versorgte ich erst einmal die Wunden des Kleinen, der vor Erschöpfung eingeschlafen war. Nach gut zwei Stunden wachte er wieder auf, wobei ich nicht von seiner Seite gewichen war, da ich mir Sorgen gemacht hatte.

„Na du? Wie geht es dir denn?“ fragte ich den Kleinen und streckte vorsichtig meine Hand aus.

Als Antwort bekam ich ein Fauchen zu hören und fing mir auch gleich ein paar Kratzer auf dem Handrücken ein. Der Kleine hatte komplett schwarzes Fell und er besaß grüne Augen. > Süß der Kleine. < dachte ich mir und ging in die Küche um den Kleinen erst einmal eine kleine Schale Milch zu hohlen. Ich hatte das Gefühl, das er Hunger hatte und so wie es aussah, hatte ich Recht. Sobald ich die kleine Schale abgestellt hatte, kam er neugierig an und fing dann sofort an über die Milch herzufallen. Ich beobachtete ihn dabei und musste schmunzeln, weil der Kleine dabei so unbeholfen aussah, da er ab und zu mit der ganzen Schnauze in der Milch hing. Nachdem er fertig war schaute er mich noch mal aus seinen großen Augen an, bevor er sich zusammen rollte und wieder einschlief. Ich brachte die Schale wieder zurück in die Küche und machte dann aus ein paar kleinen Kissen und einer kuscheligen Decke ein kleines Körbchen. Als dieses fertig war hob ich den kleinen Katzer vorsichtig hoch und legte ihn in dieses. Ich beobachtete ihn noch eine weile, bevor ich mir selbst etwas zu Essen machte, um danach die Hausaufgaben zu erledigen. Gegen 22 Uhr hatte ich diese fertig und ging ins Bett, wo ich dann auch gleich einschlief. An diesem Tag war einfach zu viel passiert.
 

Am nächsten Morgen wurde ich von einem leisen Miauen geweckt. Ich rieb mir verschlafen die Augen und versuchte herauszufinden, woher dieses Geräusch kam. Als mein Blick zum Fußende wanderte sah ich den kleinen Kater, wie er mich aus großen Augen ansah. Ich musste unwillkürlich kichern. Das sah einfach zu doof aus.

„Na du Kleiner? Hast wohl Hunger was?“ sagte ich und streckte meine Hand aus, woraufhin der kleine Kater diesmal vorsichtig näher kam.

Er schnupperte an meiner Hand und legte dann seinen Kopf in diese. Ich lächelte ihn an und kraulte ihn vorsichtig, da er noch verletzt war, hinter dem Ohr. Der Kleine schnurrte und ich nahm ihn in den Arm, wo er sich auch gleich einkuschelte. Ich schlurfte mit ihm auf den Arm in die Küche, wo ich als erstes die Milch aus dem Schrank holte um ihn etwas zu fressen zu geben. Der Kleine machte sich wie am Vortag gierig über die Milch her. Ich setzte mir mal wieder einen Tee auf und ging zurück ins Hauptzimmer um mich anzuziehen. Als ich mit allem fertig war, ging ich in meine Küche zurück, um meinen Tee zu trinken und um nach den Kleinen zu sehen. Der war mittlerweile fertig und schleckte sich den Rest Milch von der Schnauze. Er war wirklich drollig. Ich wollte grad die Wohnung verlassen, als mir auf einmal was am Bein hing. Es war der kleine Kater. Er wollte wohl nicht, dass ich ging. Ich bückte mich und kraulte ihn noch mal hinter dem Ohr.

„Keine Angst. Ich bin bald wieder da. Versprochen.“ sagte ich zu ihm, wobei er mich nur traurig ansah.

Ich ging aus der Tür und lächelte ihn noch mal zu, bevor ich die Tür schloss. Mir fiel es schon etwas schwer, ihn allein zu lassen, aber ich musste zur Schule. Ich schaute auf meine Uhr und bemerkte, dass ich mal wieder zu früh dran war und beschloss, wieder ein bisschen an den kleinen See zu gehen. Also setzte ich mich an die alte Weite, setzte wieder meine Kopfhörer auf und begann mein Bild vom Vortag weiterzuzeichnen. Nach etwa 10 Minuten bemerkte ich, dass jemand neben mir saß. Ich drehte mich zur Seite und sah Kawamura-san, worauf ich meine Kopfhörer abnahm.

„Oh … ähm … guten morgen Kawamura-san.“ sagte ich schließlich.

„Moinmoin Kiza-chan. Was machst du denn so früh schon hier? Hat Saku-chan dir gestern die Karte noch gegeben? Hab ich nämlich total vergessen sie zu fragen.“ meinte sie und lächelte mich an.

„Ähm … ja hat sie. Ich war heute etwas früh dran und genieße noch die Morgenluft.“ erwiderte ich.

„Aha … was hast du denn da?“ fragte sie und deutete auf meinen Skizzenblock.

„Ach das …“, ich umschlang diesen, da mir das grad etwas peinlich war und meinte dann weiter „… das ist nur mein Skizzenblock.“

„Ach du zeichnest? Darf ich ma sehn?“ fragte sie neugierig und nahm ihn mir aus der Hand.

„Nein das ist …“ sagte ich entsetzt, als sie ihn sich durchblätterte.

„Wow das hast DU gezeichnet? Das ist ja klasse!“ meinte sie begeistert und blätterte weiter.

„Naja sind ja nur Skizzen.“ erwiderte ich etwas verlegen.

„NUR? Die sind klasse.“ protestierte sie, da ich was das betraf null Selbstvertrauen hatte.

„Ähm … Danke fürs Kompliment.“ sagte ich, wobei ich leicht rot wurde.

„No Pro. Und was haste gestern noch so gemacht?“ fragte sie mich.

„Naja ich war einkaufen und hab noch ein bisschen ausgepackt. Bin nämlich noch nicht ganz fertig musste wissen. Und du?“ fragte ich nach.

„Ich hatte mich mit Saku-chan getroffen, wobei sie mal wieder zu spät kam. Hat gesagt dass sie in jemanden reingerannt sei, die so aussah wie du. Wobei ich mir das nach der Beschreibung nicht vorstellen kann.“ lachte sie.

Ich verkniff mir daher meinen Kommentar. Schließlich musste ja nicht gleich jeder wissen, wie ich eigentlich drauf war. Wir unterhielten uns noch ein bisschen und gingen dann gemeinsam in Richtung Schule. Am Schultor angekommen wünschte ich mich sofort wieder nach Hause, denn da stand auf einmal Hisashi und sie schien auf irgendwen zu warten. Aber anders als am Vortag hatte sie einen ernsten Blick drauf und der gefiel mir ganz und gar nicht.

„Hey Saku-chan! Denk dran du gibst mir heut noch nen Essen aus klar?“ meinte Kawamura-san fröhlich.

„Jaja … nun reg dich mal ab.“ brummelte Hisashi.

„Naja ich geh dann schon mal vor.“ sagte ich leise, wobei Hisashi wohl anderer Meinung war.

„Wieso vor? Wir können doch zusammen hochgehen.“ sagte sie, wobei sie letzteres etwas betonte.

„Naja mir egal. Wir sehen uns dann später. Besucht mich doch einfach nachher in der Bibo wenn ihr Zeit habt. Würd mich freuen.“ grinse Kawamura-san und ging.

Ich hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend, da ich jetzt mit ihr alleine war und ich keine Lust hatte eine Erklärung wegen gestern abzugeben. Doch genau das schien sie von mir zu erwarten.

„Also wegen gestern …“ fing sie an, doch sie wurde von dem schellen der Schulglocke unterbrochen.

„Oh … es hat geklingelt wir müssen hoch, sonst kommen wir noch zu spät.“ wich ich aus und machte mich auf den Weg zum Gebäude.

„Kizaki …“ rief sie mir nach.

Ich bereute mein handeln, da ich zurück ging, ihre Hand ergriff und sie hinter mich her zog.

„Nachher, ok?“ sagte ich zu ihr, wobei ich sie aber nicht ansehen konnte.

Ich spürte nur, dass sie meine Hand leicht drückte und mir dadurch ein ok gab. Wir gingen in die Klasse und setzten uns. Aber das was mir daran nicht ganz gefiel war, dass uns jeder anstarrte, da wir Händchen haltend in die Klasse kamen. Einige der Mitschüler starrten nur und andere warfen mir böse Blicke zu. Ich schloss aus den bösen Blicken, das Hisashi an dieser Schule wohl sehr beliebt war.

„Konichi-wa Leute. Oh … heute mal pünktlich Hisashi-kun?“ meinte unsere Lehrerin verwundert.

„Ja so was kommt auch mal vor. Konnte halt nicht mehr schlafen.“ antwortete sie daraufhin mit einem Grinsen.

Die Stunden vergingen wie im Flug und schon läutete es zur Pause. Ich ging, gefolgt von Hisashi in Richtung Bibliothek, wo wir uns ja mit Kawamura-san verabredet hatten.

„Und was ist nun mit der Erklärung?“ fragte Hisashi auf einmal.

„Nun … ähm … hey sie mal da is ja Kawamura-san. Hey hier sind wir!“ rief ich um abzulenken.

„Hey ihrs! Wow Saku-chan du bist mal pünktlich!“ staunte sie und meinte dann noch „Kiza-chan scheint einen guten Einfluss auf dich zu haben.“

Die Zeit verging, wo wir über alles Mögliche geredet hatten, was Hisashi wohl nicht so gepasst hatte. Ich verabschiedete mich von Chi-chan, wie ich sie nach diesem Gespräch nun auch nannte und wir gingen wieder zurück zum Raum, da wir noch eine Stunde hatte. Auf den Weg zum Raum wechselten wir kein Wort, was ihr wohl langsam auf die Nerven ging. Kurz vorm Raum packte sie mich am Arm, drehte mich um und drängte mich an die Wand.

„Was soll das denn jetz werden?“ fragte ich verwirrt, da sie mir direkt in die Augen schaute.

„Ich will jetzt endlich eine Antwort von dir. Also ich höre.“ sagte sie und kam mit ihrem Gesicht gefährlich nah.

„Hör zu … also lass uns das nach der Stunde klären ok?“ bat ich sie und meinte noch „Ich werd auch nicht einfach abhauen. Versprochen.“

Daraufhin ließ sie von mir ab und meinte noch „Ok. Aber wirklich klar? Ich kann nämlich auch anders.“

Ich wollte grad was erwidern, doch soweit kam ich nicht, da sie ihre Lippen auf meine gepresst hatte und ich so nichts sagen konnte. Ich riss meine Augen auf und schaute sie nur geschockt an. Nach einer, wie es mir vorkam, schier halben Ewigkeit löste sie sich wieder von mir.

„Ich hoffe wir verstehn uns.“ grinste sie und leckte sich noch einmal genüsslich über ihre Lippen.

Ich nickte nur und ging vor ihr ins Klassenzimmer, wobei ich aufpassen musste wo ich hintrat, da sich meine Beine wie Gummi anfühlten. Es war für mich ein Segen, als ich endlich an meinem Platz sahs, doch so richtig auf den Unterricht konnte ich mich, dank der Aktion von eben auch nicht mehr konzentrieren. Ich bemerkte nicht, dass der Unterricht auf einmal wieder zu Ende war und ich noch nicht mal die Tafelbilder mitgeschrieben hatte.

„Hey, wie lange willst du hier noch Rumsitzen?“ meinte Hisashi auf einmal und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Ich packte meine Sachen und verließ mit ihr zuerst das Gebäude und dann das Schulgelände.

„Und was ist nun mit der Erklärung?“ fragte sie schon wieder.

Mir fiel ein, dass ich ja noch etwas für den kleinen Kater beim Convini besorgen wollte.

Daher sagte ich zu ihr: „Hör zu ich muss noch etwas beim Convini besorgen. Wenn du aber immer noch eine Antwort haben willst dann komm nachher einfach noch mal hierher.“

Sie überlegte kurz und erwiderte dann „Weist du was? Ich hab ne bessere Idee. Und zwar helfe ich dir jetzt bei deinen Besorgungen und du erzählst mir dabei alles in Ruhe.“

„Ach was. Wenn du unbedingt mit zum Convini kommen willst, kannst du auch gleich danach mit zu mir nach Hause kommen.“ erwiderte ich leicht wütend, bereute aber den letzten Teil meiner Aussage gleich wieder.

„Ok. Damit bin ich auch einverstanden.“ grinste sie.

Daraufhin gingen wir in den kleinen Convini und besorgten einiges für den kleinen Kater, wobei sie ja eigentlich nix von dem Kleinen wusste. Als wir fertig waren, gingen wir direkt zu mir, wobei ich überrascht war, das Hisashi mir die Hälfte der Einkäufe abnahm. Als wir vor dem Wohnblock standen, staunte sie nicht schlecht.

„Und hier wohnst du? In welchen Stock denn?“ fragte sie neugierig.

„Ich wohn im 10. Stock. War etwas preiswerter von der Miete her, weil da oben nicht so viele wohnen wollten.“ erklärte ich ihr.

„Im 10.? Ist bestimmt eine Super Aussicht.“ meinte sie und staunte.

„Wenn du mal langsam zu Potte kommst, kannst du’s gern raus finden.“ rief ich zu ihr, da ich schon vor der Eingangstür stand.

„Ich komme ja schon.“

Ich holte noch die Post aus meinem Fach, während Hisashi schon mal den Fahrstuhl betätigte. Wir fuhren mit ihm bis in den 10. wo wir zu meinem Apartment gingen. Als ich den Schlüssel im Schloss rumdrehte hörte ich auf einmal ein Miauen. Ich musste schmunzeln, weil sie mich daraufhin fragend ansah. Während ich die Tür vorsichtig öffnete wurde das Miauen immer lauter und als sie offen war sah ich, dass der kleine Kater vor der Tür saß und mich freudig anguckte. Ich bückte mich und nahm den Kleinen auf den Arm.

„Du hast ne Katze?“ fragte Hisashi auf einmal.

„Einen Kater … um genau sein. Hab den Kleinen gestern verletzt im Park gefunden.“ erzählte ich ihr.

„Aha. Wo soll ich die Einkäufe hinbringen?“ fragte sie mich, wobei sie die Tüten hochhob.

„Folg mir einfach. Hab ja auch noch was und ich muss den Kleinen noch was zu fressen geben.“

Daraufhin ging ich in die Küche, wo ich erst einmal die Tüte abstellte und die Milch rausholte. Ich setzte mir auch gleich wieder einen Tee auf.

„Willst du auch nen Tee? Ich hab Grünen Tee, Schwarzen Tee und Kräutertee zur Auswahl.“ berichtete ich, während ich meinen Kopf in den Schrank steckte.

„Ich nimm den Kräutertee. Wenn’s keine großen Umstände macht.“ antwortete sie, wobei ich wieder ihre Blicke spüren konnte, weil sie mich bei meinen tun wieder beobachtete.

„Ist gut. Ich räum hier nur noch auf. Geh schon mal ins Nebenzimmer ich komm dann gleich nach.“ meinte ich und begann mit dem Verstauen meiner Einkäufe.

„Ach was. Ich helf dir, dann geht’s schneller und du hast nicht so viel zu tun.“ erwiderte sie und machte sich zugleich daran alles auf einen kleinen Tisch zu stellen.

Nach gut einer halben Stunde waren wir fertig mit dem Verstauen, wobei wir nebenher noch den Tee tranken. Danach ging’s in mein Wohn-/Schlafzimmer. Ich ging direkt zu meinem Bett, wobei ich Hisashi dabei beobachtete, wie sie sich in meinem Zimmer umsah. Ihr Blick blieb auf meiner kleinen Totenkopfuhr stehen, wobei sie sich zu mir umdrehte und verwirrt dreinschaute.

„Wasn los?“ fragte ich grinsend, stand auf und ging zu ihr.

„Was ist denn DAS?“

„Das ist ein Wecker. *Hihi* Den hab ich damals von meiner Familie geschenkt bekommen, da ich immer verschlafen oder zu spät gekommen war.“ erzählte ich.

Hisashi sah mich etwas merkwürdig an und nahm mich auf einmal in den Arm. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich Tränen in den Augen hatte. Aber ich wollte kein Mitleid, nicht von ihr, daher stieß ich sie weg.

„Was is denn los mit dir?“ fragte sie mich bedrückt.

„Ach es ist nur, dass ich bis jetzt immer alleine klarkommen musste. Verstehst du?“

Nur leider verstand sie nix und guckte mich nur fragend an.

„Tut mir leid. Falls ich was falsch gemacht habe.“ meinte sie schließlich.

„Du hast nix falsch gemacht. Schließlich hast du noch nicht einmal etwas damit zu tun. Du musst wissen, dass meine Eltern bei einem Autounfall starben und ich die Einzige war, die diesen Unfall überlebte. Daher bin ich eine Waise.“ erzählte ich ihr, wobei ich mich über mich selbst wunderte, da ich sonst noch nie mit jemanden darüber geredet hatte.

„Oh tut mir leid. Und du hattest niemanden, bei dem du bleiben konntest?“ fragte sie mit einer besorgten Stimme.

„Ich bin nach gut einem Jahr ins Waisenhaus gekommen. Meine Familie hatte mich nur hin und her gereicht, da ich ihnen unheimlich war.“ erzählte ich weiter, wobei mir es von Wort zu Wort schwerer fiel nicht wie ein Schlosshund loszuheulen.

„Wieso denn das?“

„Naja es ist im Großen und Ganzen mein Aussehen, da ich nicht nur pechschwarze Haare hab, sondern auch noch violette Augen. Dies ist in der Geschichte meist ein Zeichen dafür, das man verflucht ist oder das man seinen Mitmenschen den Tod bringt.“ erklärte ich ihr, wobei mir eine Träne über die Wange rollte.

Ich bemerkte, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu weinen. Auf einmal spürte ich, das Hisashi mich wieder in ihre Arme geschlossen hatte, nur diesmal stieß ich sie nicht weg, sondern klammerte mich an ihren Arm fest. Sie strich mir behutsam über die Haare und versuchte mich damit etwas zu beruhigen. Nach einer nahezu halben Ewigkeit wo wir nur so dastanden, löste ich mich wieder von ihr. Meine Augen taten vom Flennen schon richtig weh, zumal mir total peinlich war, das ich mich gerade bei Hisashi ausgeheult hatte. Diese sah mich aber nur mit einem Lächeln an.

„So und was machen wir nun? Ah ich hab’s … ich helfe dir deine restlichen Kartons auszupacken.“ schlug sie vor und deutete dabei auf die zwei, die noch in der Ecke standen.

Ich hatte noch nicht einmal Zeit zu widersprechen, da sie schon den ersten Karton auf gemacht hatte. Also ging ich zu ihr und packte mit aus. Nach gut einer Stunde waren beide ausgeräumt und zusammengefaltet. Ich war fix und fertig, daher ging ich mal wieder in die Küche und machte mir einen Tee.

„Du bist wohl ein Teeyankee was?“ kicherte sie, als sie sah dass ich schon wieder Tee trank.

Ich musste unwillkürlich lachen und erwiderte „Woher weist du das ich ne Yankee bin?“

Wieder verursachte ich bei Hisashi einen fragenden Blick.

„Komm mal mit. Ich glaub es wird Zeit, das du mal erfährst, wie meine andere Seite aussieht.“ sagte ich, ergriff ihre Hand und zog sie wieder zum Bett, wobei ich im Vorbeigehen ein kleines schwarzes Album mitnahm.

Als wir saßen klappte ich das Album auf und meinte „Hier schau mal. Das war ich vor noch knapp 2 Wochen. Und was sagst du?“

Ich zeigte ihr ein Bild, was kurz vor meiner Abreise gemacht wurde. Auf diesem hab ich meine Standartklamotten an inklusive Schmuck, sowie einen Mundschutz und einen Baseballschläger in der Hand. Hisashi sah ungläubig zwischen den Bild und mir hin und her, wobei sie nach einer Zeit anfing loszulachen.

„Das erklärt natürlich einiges.“ kicherte sie und bekam schon Tränen in den Augen.

Irgendwie freute ich mich darüber, dass sich so ziemlich alles geklärt hatte. Es ging dem Abend entgegen, wobei wir noch die ganze Zeit geredet und gelacht hatten. Ich glaube dieser Tag war einer der schönsten den ich je hatte. So gegen 21:00 Uhr hatte Hisashi beschlossen doch mal langsam nach Hause zu gehen. Ich brachte sie noch runter zur Haustür, da ich noch mal nach Post schauen wollte.

„Also dann. Danke für den Tee und den Spaß. Sollten wir mal wieder machen, oder nicht?“ fragte Hisashi noch.

„Ähm … ja würd mich drüber freuen. Und Danke noch mal für den schönen Tag und für deine Hilfe. Wir sehen uns ja dann morgen in der Schule.“ sagte ich, wobei ich ihr wieder nicht ins Gesicht sehen konnte.

„Klar sehen wir uns da. Und das nächste Mal gehen wir zu mir. Dann zeig ich dir nämlich mal wie ich so lebe.“ sagte sie grinsend.

„Ok … ich freu mich schon.“ antwortete ich ehrlich.

„Also mach’s gut. Bis morgen Süße.“ bemerkte sie.

Als ich verwirrt zu ihr hoch guckte, packte sie mein Kinn, zog es näher zu sich und gab mir noch einen Abschiedskuss. Ich wurde etwas rot, schloss aber für einen kurzen Moment meine Augen. Als sie sich von mir löste lächelte sie mich noch einmal an und machte sich auf den Heimweg. Ich schaute ihr noch eine Weile nach und ging dann langsam zurück in meine Wohnung, wo ich die Tür schloss und erst einmal zusammen sackte. Ich berührte mit meinen zittrigen Fingern meine Lippen und musste, komischer Weise lächeln. Der Tag war wirklich gut geworden.
 

*Bing Klingl Ling* hörte ich und identifizierte es als meine Türklingel. Ich wollte grade aufstehen, als ich mich in meiner Decke verhedderte und mit einem *Rums* aus dem Bett fiel.

„Ich komm ja schon, verdammt.“ fluchte ich und humpelte zur Tür, da ich mich am Knie verletzt hatte.

> Wer auch immer das ist, den bring ich um. < dachte ich und riss die Tür auf. Ich erblickte Hisashi und machte die Tür schnell wieder zu. > Oh mein Gott. Was sucht sie denn so früh schon hier? Nur keine Panik. <

„Kizaki? Ist alles ok bei dir?“ hörte ich sie rufen.

Ich machte die Tür um einen Spalt wieder auf.

„Ähm… guten Morgen. Was machst du denn schon hier?“ fragte ich und verstecke den Rest meines Körpers hinter der Tür, da ich nur ein Shirt und eine Pen trug.

„Ähm … guten Morgen. Tut mir leid, dass ich dich schon so früh störe, aber meine Eltern haben mich heute zu früh aus dem Bett geworfen und da dachte ich mir … naja … ich hohl dich zur Schule ab. Also darf ich -“ erklärte sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Sah ja irgendwie süß aus, so wie sie da stand und sich am Hinterkopf kratzte, dachte ich mir und schmunzelte.

„Schon gut, komm rein aber nicht wundern, es ist nicht grade aufgeräumt.“ meinte ich und machte die Tür so weit auf, das sie eintreten konnte.

Ich schloss die Tür und ging in die Küche, wobei mir auffiel, das Hisashi schon in dieser war und den Wasserkocher angeschaltet hatte. Ich stand in der Tür und musste wieder schmunzeln, da sie den Tee suchte, den ich das letzte Mal getrunken hatte.

„Der Tee befindet sich rechts von dir in der kleinen grünen Dose.“ meinte ich grinsend.

„Aha … ich wollte dir ein gefallen tun, da ich einfach so …“ fing sie an und stockte auf einmal als sie mich erblickte.

Ich trug momentan nur eine Hotpan und mein Schlafshirt, welches über der Hüfte aufhörte. Mir gefiel dieser Blick irgendwie und daher ging ich langsam auf sie zu. Sie beobachtete jeden Schritt von mir, wobei es mir Spaß machte mit ihr zu spielen. Nur noch zwei Schritte und ich stand direkt vor ihr, wobei sie mich mit leicht geöffnetem Mund ansah. Ich klappte ihren Mund zu und ging dann ins Nebenzimmer, um mich umzuziehen. Während ich meine Sachen zusammensuchte, musste ich immer noch an das Gesicht von ihr denken. Das sah einfach zu drollig aus. Nach etwa 15 Minuten machte ich die Tür wieder auf um nach Hisashi zu sehen. Ich staunte nicht schlecht, als sie mir ein kleines Frühstück unter die Nase hielt und mich angrinste.

„Hier bitte … als kleine Entschuldigung, weil ich so früh schon hier war. Ich hoffe es schmeckt dir.“ meinte sie und guckte mich aus großen Augen an.

„Oh … ähm Danke. Aber ich esse eigentlich nix zum Frühstück.“ erzählte ich ihr.

„Hä, kein Frühstück? Wann isst du denn dann etwas? In der Schule hab ich dich noch nie essen sehen.“ stellte sie verwundert fest.

„Naja ich esse meistens gegen 17:00 etwas z.B. einen Salat oder so.“ erklärte ich.

„Aber Kizaki, das ist total ungesund. Bitte iss wenigsten ein bisschen.“ sagte sie zu mir und sah mich bittend an.

Ich konnte diesen Blick nichts abschlagen und meinte nur: „Ok weil du’s bist, aber nur wenn du mitisst.“ und lächelte.

Sie grinste mich an und nickte. Zu dritt aßen wir dann zu Frühstück, wobei ich zugeben musste dass es sehr lecker war. Nach gut einer viertel Stunde machten wir uns zum Gehen fertig. Ich kraulte zum Abschied noch einmal Yuki hinterm Ohr, so nannte ich jetzt den kleinen Kater und wir machten uns auf den Weg zur Schule. Als wir am Park angekommen waren, spürte ich auf einmal ein Stechen in meinem rechten Knie und knickte ein. Hisashi bemerkte das noch rechtzeitig und fing mich im letzten Moment auf.

„Was hast du denn auf einmal? Tut dir etwas weh?“ fragte sie besorgt.

„Ich weiß nicht. Ich habe nur grad ein Stechen in meinem Knie gespürt und dann - hey!“ beschwerte ich mich, da Hisashi auf einmal in die Hocke ging und nachschaute1.

Sie schaute entsetzt nach oben und meinte „Das sieht ja nicht gut aus. Komm mal mit.“ und zerrte mich in die Richtung des kleinen Sees.

„Setz dich bitte hin. Ich werde dein Knie erst mal notdürftig verarzten.“ sagte sie bestimmend.

Wie mir geheißen setzte ich mich vorsichtig hin und beobachtete sie. Sie ging zum See, nahm ihr Halstuch ab und tauchte es ins Wasser. Danach wrang sie es aus und kam wieder auf mich zu.

Sie bückte sich und meinte dann „Das könnte jetzt etwas weh tun also halt bitte still. Ok?“

Ich sah sie mit einen zaghaften Lächeln an und nickte unschlüssig, wobei sie sich auf einmal vorbeugte und mich mal wieder küsste. Nur diesmal war es nicht irgendein sanfter Kuss wie sonst sondern ein fordernder, denn ich spürte auf einmal das ihre Zunge über meine Lippen strich und um Einlass bat. Total überrumpelt öffnete ich meinem Mund um mich zu beschweren, aber daraus wurde nix, da sich ihre Zunge in meine Mundhöhle schlich und sie erkundete. Ich wusste nicht wie mir geschah, da sich meine Gedanken im Kreis drehten. Daher schloss ich einfach nur meine Augen und ließ es geschehen. Ich bemerkte, dass sich in mir ein merkwürdiges Gefühl ausbreitete, welches wahrscheinlich die Ursache war, das ich diesen Kuss zaghaft erwiderte. Nach einer halben Ewigkeit, so schien es mir, in der wir uns küssten, lösten wir uns voneinander und schauten uns nur an und ich musste mich stark zusammenreißen, nicht weg zu rennen. Ich merkte auf einmal, dass mein Knie nicht mehr so schmerzte und sah zu diesen hinunter. Es war ordentlich verbunden und versorgt worden. Nach etwa 2 Minuten, in der wir nur so dasaßen setzte sich Hisashi plötzlich neben mich, aber ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, den wir nachdem ich wieder hochsah hatten. Ich war wie hypnotisiert von ihren blutroten Augen, die auf einmal so viel wärme ausstrahlten, dass es mir fast schon die Tränen in die Augen trieb. So viel Wärme hatte ich schon lange nicht mehr in solchen Augen gesehen. Und wieder rann sich eine Träne über meine Wange, die aber nie unten ankam, da Hisashi sie wegwischte und mir sanft über die Wange strich. Ich legte, ohne groß zu überlegen, meine Wange in ihre Hand und genoss diese Nähe.

„Auch wenn ich jetzt ewig so mit dir hier sitzen könnte, wir müssen zum Unterricht. Der beginnt nämlich schon in 10 Minuten.“ sagte sie auf einmal und riss mich aus meinen Gedanken.

„Oh … Ähm ja. Dann lass uns gehen. Uah!“ rief ich auf als ich wieder zurückfiel, da ich versucht hatte mich aufzurichten.

„Nicht so hastig. Warte ich helfe dir hoch.“ kicherte sie, stand auf und reichte mir ihre Hand.

Ich ergriff sie und sie zog mich hoch, wobei ich stolperte und in ihre Arme fiel. Als ich hoch guckte trafen sich wieder unsere Blicke, worauf ich rot anlief und schnell wieder wegsah.

„Nicht so schnell. So und nun hack dich bei mir ein. Dann geht das Gehen etwas leichter und du belastest dein Knie nicht so viel.“ meinte sie und lächelte mich wieder an.

Gesagt, getan und so kamen wir noch vor dem schellen der Klingel im Klassenraum an. Das einzige was uns auf den Weg dorthin passierte war, dass uns jeder anstarrte und man hinter unseren Rücken tuschelte, was mir unangenehm war.

„Mach dir keine Sorgen wegen dem Gerede. Das ist normal hier.“ erwähnte sie beiläufig.

Ich nickte daraufhin nur und setzte mich auf meinem Platz. Ich hoffte, dass diese Stunde ohne Probleme vorbei ginge, aber da hatte ich wohl die Rechnung ohne Hisashi gemacht. Sie sagte zwar nichts, aber ihr Schweigen war auch nicht besser. Sie legte sich heute komischerweise auch nicht mit Minamoto-sensei an, was mir sehr komisch vorkam. Sie schrieb sogar mit, was sie auch nich so richtig machte. > Ah! Das is ja nicht zum Aushalten. Wieso denke ich die ganze Zeit nur an sie? < fluchte ich in Gedanken. Dies ging noch bis zur großen Pause so.

„So Leute. Ihr habt jetzt zwei Freistunden, da Herr Kawamoto nicht im Haus ist.“ erklärte Minamoto-sensei noch.

Alle fingen an zu jubeln, als sie dies hörten. Herr Kawamoto war wohl nicht so beliebt in dieser Klasse, obwohl ich ihn recht nett fand.

„Komm wir gehen in die Bibo und besuchen Chi-chan. Außerdem musst du noch die Aufzeichnungen von dieser und letzter Stunde nachholen.“ erklärte Hisashi.

> Stimmt da war was. <

„Ähm … ok meinetwegen.“ bemerkte ich.

Wir gingen demzufolge in Richtung Bibliothek, wobei ich schneller wurde je näher wir kamen. Ich hoffte, dass ich in dieser vielleicht das Geschehene wenigstens für einen kurzen Moment vergessen könnte. Dem war aber nicht so da Chi-chan es mir irgendwie ansah, dass etwas passiert war, weil sie mich heimlich Ausfrage. Ich wünschte mich so schnell wie möglich nach Hause. Dieser Tag war einfach zu durcheinander als das man diesen noch mit klarem Verstand bewältigen könne.

„Ähm … wie lange haben wir eigentlich noch?“ fragte ich nach einer Weile.

„Wir haben noch 45min. Ah da fällt mir ein. Kizaki du musst noch zum Krankenzimmer und dein Knie versorgen lassen. Komm ich helf dir und bring dich hin.“ sagte Hisashi und zog mich vorsichtig hoch auf die Beine.

Ich wunderte mich, da diese Reaktion und die Aussage so plötzlich kamen. Ich beschwerte mich aber nicht, da mir diese Fragerei von Chi-chan langsam auf die Nerven ging. Wir verabschiedeten uns und wollten grade gehen.

„Ach fast hät ich was vergessen. Hisashi grüße sie bitte noch von mir und sag ihr bitte, das ich nachher noch vorbeikomme.“ schrie sie uns noch nach, woraufhin Hisashi nickte und mit einem breiten grinsen die Tür öffnete.

Draußen angekommen atmete ich erst einmal erleichtert durch, woraufhin Hisashi anfing zu kichern.

Ich sah sie fragend an woraufhin sie nur meinte „Ist das süß.“

„Was ist süß?“ fragte ich.

„Na du. Bist wohl erleichtert, das Chi-chan dich nicht mehr ausfragt was?“ scherzte sie.

„Ähm … naja also …“ fing ich an zu stottern, da mir das peinlich war.

„Hihi … man hat es dir angesehen. Naja ist ja jetz auch egal also komm mit. Ich bring dich zu Sazu-san.“ sagte sie und grinste.

Ich sah sie nochmals fragend an und meinte nur „Zu wem?“

„Na zu Sazu-san! Ach ja du kennst sie ja noch nicht. Komm einfach mit ich stell dich ihr dann vor.“ meinte Hisashi schließlich und hielt mir plötzlich ihren Arm hin.

Als ich sie daraufhin nur fragend ansah meinte sie „Hack dich wieder bei mir ein. So geht es schneller und du belastest dein Knie nicht so, des sei denn dir ist es lieber ich trag dich.“ sagte sie und grinste mich wieder an.

„Ähm … nein nicht nötig.“ sagte ich, wobei ich ihr nicht in die Augen sehen konnte.

„Hihi…das dachte ich mir. Na los komm schon.“ lachte sie, woraufhin ich mich wieder bei ihr einhackte und sie mich zum Krankenzimmer brachte.

Auf dem Weg dorthin begegneten wir Schülern aus unserer Klasse, die uns nur hinterher sahen und anfingen zu tuscheln. Daher hatte ich abermals ein ungutes Gefühl in der Magengegend und ich krallte mich instinktiv in Hisashis Arm fest. Diese strich mir kurz beruhigend über den Handrücken. Nach einer weiteren Treppe und drei weiteren Türen standen wir vor einer kleinen grauen Tür auf der Krankenzimmer geschrieben stand. Wir gingen rein und schon kam uns eine junge Frau im weißen Kittel entgegen.

„Saku-chan. Liebes! Was verschafft mir denn die Ehre, dass du dich hier mal wieder blicken lässt.“ rief sie freudig und hing schon an Hisashis Hals.

„Wah … Sazu-san ich freu mich auch dich wieder zu sehen, aber erdrück mich nicht.“ lachte Hisashi und rang nach Luft.

> Das Verhalten von dieser Sazu-san kommt mir irgendwie bekannt vor, nur woher. < Sie hatte blond, kurzes Haar. Besaß blaue Auge und eine rahmenlose Brille, die ihr auf die Nasenspitze gerutscht war.

„Oh tut mir leid. Und was verschafft mir nun die Ehre? Nanu wen haben wir denn da?“ fragte sie, wobei sie mich bemerkte und Hisashi neugierig ansah.

„Wegen der Kleinen bin ich hier. Sie hatte sich am Knie verletzt und daher dachte ich mir sie sollte besser zu dir gehen, damit es ordentlich versorgt wird.“ erklärte Hisashi.

„Aha … also ähm-“

„Oh …ich heiße Kizaki. Kizaki Kuroi. Freut mich sie kennen zu lernen.“ meinte ich und verbeugte mich leicht, soweit das mit dem Knie ging.

„Ok … Kiza-chan setz dich bitte auf das Krankenbett, damit ich mir dein Knie mal anschauen kann. Und du Saku-chan bring mir bitte das Verbandszeug.“ wies sie uns an.

Wir taten wie uns gesagt wurde. Sie sah sich mein Knie an und säuberte es erst einmal gründlich, was aber höllisch brannte und ich mich in die Decke unter mir krallte. Hisashi kam mit dem Verbandszeug und nahm dann meine Hand in ihre.

„Wie ist das eigentlich passiert?“ fragte sie neugierig, während sie mein Knie verband.

„Naja sagen wir mal so. Ein gewisser JEMAND war der Meinung mich heute Morgen aus dem Bett zu klingeln und da bin ich gefallen und hab mir das Knie verletzt.“ erklärte ich ihr und deutete mit einem Seitenblick zu Hisashi, die daraufhin leicht rot wurde und wegsah.

„Hihi. Das ist typisch Saku-chan.“ lachte sie und Hisashi wurde noch um einen Tick dunkler.

„So fertig. Du musst aber dein Knie noch schonen, das heißt das du nicht rennen solltest und so weiter. Am besten schonst du dein Knie indem du es auf etwas weichen legst.“ erklärte sie mir noch und ich nickte.

„Keine Sorge ich werd mich darum kümmern, dass sie ihr Knie nicht überanstrengt.“ rief Hisashi auf einmal dazwischen.

„Na dann brauch ich mir keine Sorgen mehr zu machen. Wenn sogar Saku-chan auf dich aufpasst.“ grinste sie und ich sah kurz zu Hisashi rüber, die durch das Rufen leicht nach Luft rang.

„Ach ja Sazu-san?“

„Hm?“

„Ich soll dir noch schöne Grüße aus der Bibo von Chi-chan ausrichten. Sie will nachher noch vorbeikommen.“ berichtete sie noch.

„Ach kommt sie doch noch mal wieder? Wird ja auch mal Zeit.“ motzte die Krankenschwester rum.

„Wieso is da zurzeit Stress?“ fragte Hisashi neugierig.

„So kann man es nennen. Ihr scheinen die Bücher wichtiger zu sein als ich.“ moserte sie weiter rum.

Ich sah nur zwischen den Beiden hin und her, verstand aber kein Wort und dachte wieder über die Sache am See nach. Mir ließ dieser Kuss mit Hisashi keine Ruhe mehr.

„Ki …Zaki … Hey Kizaki.“ sagte Hisashi nach ner weile.

„Ähm … was?“ fragte ich total verwirrt, da ich sie nicht registriert hatte.

„Ich hab dich gefragt, ob wir dann mal wieder zum Raum wollen. Sag mal wo bist du denn mit deinen Gedanken?“ fragte sie und zog eine Augenbraue dabei hoch.

> Bei dir. < dachte ich und schüttelte gleich darauf heftig den Kopf. Was dachte ich da bloß.

„Also was is nun?“ fragte Hisashi schließlich.

„Ähm … ok lass uns gehen. Dankte für das verarzten … ähm …“

„Sazuki. Ich heiße Sazuki Usami aber alle nennen mich Sazu-san. Hat mich gefreut dich kennen zu lernen.“ sagte sie und lächelte.

„Mich ebenfalls Sazu-san.“ meinte ich und verbeugte mich zum Dank.

„Nun lass uns gehen sonst kommen wir noch zu spät. Man sieht sich Sazu-san. Und viel Glück mit Chi-chan.“ rief Hisashi, wobei sie schon in der Tür stand.

Ich verabschiedete mich noch mal von Sazu-san und wir gingen in Richtung Klassenzimmer. Dort angekommen setzte ich mich auf meinem Platz und wartete, dass die letzten drei Stunden schnell vergingen. Und zu meiner Verwunderung taten sie das auch. Ich machte mich nach dem schellen der Schulklingel auf zu den Schuhfächern um mir meine Straßenschuhe anzuziehen um dann endlich nach Hause zu gehen. Unten, bei den Fächern angekommen wunderte ich mich, da Hisashi schon an meinem Fach stand und zu allen Überfluss meine Schuhe in der Hand hielt.

„Was soll das werden?“ fragte ich verwirrt, wobei ich schon eine Vorahnung hatte.

„Na was wohl. Ich helf dir bei deinen Schuhen, schließlich sollst du dein Knie ja nicht überanstrengen und genau das währe der Fall wenn du deine Schuhe anziehst. Also komm schon her.“ meinte sie bestimmend.

„Aber - “ wollte ich erwidern doch mir viel kein passendes Argument ein.

„Kein ABER also los.“ sagte sie nochmals.

Ich gab mich geschlagen und so zog sie zuerst meinen rechten und dann meinen linken Schuh um. Mir war das natürlich Mega peinlich, da uns alle anstarrten, aber Hisashi schien das kalt zu lassen.

„Sag mal … was hast du eigentlich heute noch so vor?“ fragte sie.

„Hm … ich wollte nachher noch mal zum Convini.“ erzählte ich ihr.

„Ach so … hm … hast du vielleicht Lust morgen nach der Schule mit zu mir zu kommen?“ fragte Hisashi noch, wobei sie leicht rot wurde und ihr Blick gen Boden ging.

„Klar … ähm ich wollte nur sagen, wenn es dir nix ausmacht und es keine großen Umstände macht? Gerne.“ sagte ich und lächelte.

„Juhu …“ jubelte sie und ich musste laut loslachen.

„Ähm … hab ich was Falsches gesagt?“ fragte sie unsicher, da ich schon Tränen in den Augen hatte.

„Hihi … gomen. Hihi … dein Gesichtsausdruck sah nur grad zu drollig aus.“ lachte ich, ohne auf meine Wortwahl geachtet zu haben.

„Na dann. Wollen wir langsam gehen? Ich bring dich auch noch nach Hause.“ sagte sie und lächelte.

„Ok und … Danke schon mal.“ antwortete ich und hackte mich wieder bei ihr ein.

Sie guckte mich nur fragend an, worauf ich nur leicht grinste. Wir verließen den Schulhof und gingen durch den Park. Auf den Weg in Richtung meiner Wohnung unterhielten wir uns noch über ’Gott und die Welt’ und lachten. Vor der Haustür angekommen war ich irgendwie traurig, das der Tag mit Hisashi schon zu ende war.

„Also dann. Nun bist du wieder zu Hause.“ sagte sie bedrückt.

„Ja. Also … bis morgen dann.“ sagte ich und lehnte mich noch mal vor.

Eh ich mich versah hatte ich ihr einen Abschiedskuss gegeben und bin durch die Haustür gegangen. Ich bemerkte nur noch, das Hisashi mir leicht verwirrt nachsah und dann mit einem lächeln wieder ging. Daraufhin musste auch ich leicht grinsen und ging in meine Wohnung. Ich zog mich um und machte mich dann wieder auf den Weg in Richtung Convini. Ich wollte mir einen Teilzeitjob suchen, damit ich noch ein bisschen Geld nebenher verdienen konnte. Nur beim Convini hatten sie nix für mich zu tun. Der Geschäftsführer war aber so freundlich mir bei einem Bekannten einen Job als Kellnerin zu geben, wo ich an Nachmittagen, Wochenenden und in den Ferien arbeiten konnte. Glücklich darüber ging ich wieder nach Hause und ging erst einmal ausgiebig Baden. Ich lies den Tag noch ausklingen und begann damit noch einen Brief nach Hause zu schreiben.
 

Am nächsten morgen stand ich recht früh auf. Irgendwie freute ich mich schon auf den heutigen Tag. Ich freute mich darauf, zu sehen, wie Hisashi so lebte. Ich machte mich fertig, fütterte Yuki und wollte grad meine Wohnung verlassen, als ich in jemanden Reingang.

„Aua … Hisashi! Hihi …“ sagte ich überrascht und musste kichern.

„Kizaki … tut mir leid das ich wieder so früh störe, aber hmpf -“ fing sie an, wobei ich meinen Finger auf ihre Lippen legte und ihr einen leichten Kuss gab.

„Guten Morgen.“ grinste ich, hackte mich bei ihr ein und zog sie in Richtung Treppe.

„Ähm - ja guten Morgen.“ sagte sie verwirrt.

Wir gingen in Richtung Park wobei ich auf dem Weg dorthin munter vor mich her summte.

„Heute so gut gelaunt?“ fragte Hisashi nach einer Weile.

„Ja! Wieso?“ fragte ich zurück und grinste.

„Nur so … lass uns doch noch etwas zum See gehen, bevor die Schule anfängt? Sind nämlich etwas zu früh dran.“ schlug sie vor, woraufhin ich nickte und wir den kleinen Weg zum See einschlugen.

Ich setzte mich vorsichtig an den Stamm der Trauerweide, wobei sich Hisashi neben mich setzte und fragte „Geht’s mit deinem Knie? Wenn nich können wir auch zur Schule? Dort kannst du dich wenigstens auf einen Stuhl setzen.“

„Nein is schon ok. Meinem Knie geht’s schon besser. Glaub mir.“ antwortete ich um sie zu beruhigen.

Wir schwiegen uns noch ein paar Minuten an. Mir wurde es dann zu doof und ich kramte meinen Skizzenblock und einen Bleistift raus um zu zeichnen.

Hisashi betrachtete mein Tun aufmerksam und fragte dann „Hast du das gezeichnet?“, wobei sie auf das Bild auf der anderen Seite deutete.

„Ähm … ja. Das hab ich an meinem ersten Tag hier gezeichnet. Ist aber noch nicht fertig.“ bemerkte ich und zeichnete weiter.

„Sieht aber schon toll aus. Sag mal hast du dich eigentlich schon für eine Außerschulische Aktivität entschieden? Ich mach zum Beispiel Leichtathletik. Du kannst aber auch mehr als eine machen.“ bemerkte sie, wobei sie mich beim zeichnen nicht aus dem Auge ließ.

„Hm … ich glaube ich geh zum Volleyball und zum Kunst-Club. Ma schaun.“ erwähnte ich, wobei ich mit dem zeichnen aufhörte und alles wieder wegpackte.

„Hm …“

„Was denn?“ fragte ich.

„Nichts … nur … irgendwie benimmst du dich heute anders als sonst.“ bemerkte sie und sah mich nachdenklich an.

„Ach wirklich? … Tut mir leid.“ sagte ich entschuldigend.

„Es brauch dir nich Leid zu tun. Is schon ok. Ich finde diese Seite sogar recht … naja … nett.“ erwiderte sie und lächelte mich zweideutig an.

„Ich weiß auch nich so recht, was mit mir los is. Du musst wissen, eigentlich bin ich ganz anders zu Fremden. Aber solange es dich nicht stört? Bin ich ja beruhigt.“ lächelte ich.

„Ach man du bist einfach zu knuffig, wenn du so drauf bist.“ lachte Hisashi, viel mir um den Hals und knuddlte mich daraufhin herzlich.

Ich musste unwillkürlich loslachen, da sie mich mit ihrem Haar kitzelte. Nach einer kurzen Zeit hörte ich die Schulklingel schellen.

„Ähm Hisashi … wir müssen langsam los sonst kommen wir noch zu spät.“ meinte ich, woraufhin ich ein leises Seufzen ihrerseits vernahm und sie sich nur wiederwillig von mir löste.

Hisashi stand auf und reichte mir ihre Hand, damit ich leichter aufstehen konnte. Wir gingen daraufhin in Richtung Schulgebäude, wo sie mir wie am Vortag bei meinen Schuhen half. Danach ging’s in Richtung Klassenzimmer, wo wir es noch grade so zum Unterricht schafften. Denn kurz nachdem wir den Raum betraten läutete auch schon die Klingel zum Unterricht.

„Das nächste mal seid ihr bitte etwas früher hier, klar?“ ermahnte uns unsere Lehrerin.

Ich nickte daraufhin zur Antwort, packte Hisashi und zog sie mit zu unserem Platz, wo wir uns setzten und den Unterricht mehr schlecht als recht verfolgten.

In den heutigen Pausen klärte ich das ganze mit den Aktivitäten und erfuhr dann auch, dass die Treffen an verschiedenen Tagen waren. So kam es, das ich mittwochs und donnerstags im Kunst-Club und an den restlichen Wochentagen beim Volleyballtraining war.
 

Nach dem Unterricht begleitete mich Hisashi noch zum Kunstraum.

Dort angekommen sagte sie „Da sind wir. Ich muss dann auch los. Hab ja noch Leichtathletik. Ich wünsch dir noch viel Spaß. Wir treffen uns dann nachher am Tor, ok?“

Ich nickte zur Antwort, woraufhin wir uns noch einmal umarmten. Als Hisashi gegangen war, drehte ich mich zurück um Tür und atmete noch einmal tief durch, bevor ich die Tür öffnete und in den Raum ging. Dort fiel mein erster Blick auf ein verträumtes, grünhaariges Mädchen, welches aus dem Fenster schaute und leise vor sich hin seufzte.

„Ähm … entschuldige die Störung, aber ich bin neu hier und sollte mich bei der Klubvorsitzenden melden.“ sagte ich, wobei sich das Mädchen erschrak und sich verwundert umdrehte.

„Was? Oh .. ähm … Hi erstma. Die Vorsitzende kommt erst nach der Pause. Du kannst aber solange hier warten wenn du willst. Ich heiße im übrigen Tsukiko, Tsukiko Nefeltari.“ stellte diese sich vor und verbeugte sich leicht.

Ich tat es ihr gleich, verbeugte mich und sagte dann „Freut mich. Ich bin Kizaki, Kizaki Kuroi.“

Ich setzte mich daraufhin an einen kleinen Tisch und holte, wie so oft schon meinen Skizzenblock raus um das Bild vom See weiterzuzeichnen. Als Tsukiko das bemerkte, setzte sie sich neben mich und schaute interessiert auf das Bild.

„Wow … sieht ja echt gut aus. Is der See im Park oder?“ meinte sie.

„Ähm … ja is er. Das hatte ich heute Morgen angefangen.“ erklärte ich daraufhin.

„Aha … is halt ein schönes Motiv. Was zeichnest du denn so am liebsten? Also ich liebe Winterlandschaften.“ erzählte sie und zeigte mir einige ihrer Skizzen.

„Deine Bilder sehen aber auch klasse aus. Also mir is das Motiv so ziemlich egal. Hauptsache es is gut. Wie viele sind eigentlich in diesem Klub?“ wollte ich wissen und legte die Zeichnungen auf den kleine Tisch.

„Lass ma überlegen … mit dir währen wir … ich glaube 6. sind zwar nich viele, aber sie zeichnen wirklich gut. Heute kommt allerdings keiner, da sie in dieser Stunde noch an einem Schulprojekt arbeiten, welches morgen fertig sein soll.“ erklärte sie und kicherte bei dem letzteren gesagten.

„Aha … tja Gott bestraft die, die zu spät anfangen.“ sagte ich und fing auch an zu kichern.

Auf einmal ging die Tür auf und ein ebenfalls grünhaariges Mädchen, vielleicht etwas größer als Nefeltari-kun, betrat den Raum.

„O-nee-san! Da bist du ja endlich.“ sagte Nefeltari-kun fröhlich und viel dem Mädchen, was wohl ihre Schwester war um den Hals.

„Hey Kiko-chan. Tut mir Leid, das ich so - nanu? Wen haben wir denn da?“ fragte sie, als sie mich bemerkte.

„Das is Kuroi-san. Sie is neu hier und hat auf dich gewartet. Nebenbei, sie kann super zeichnen.“ sagte Tsukiko, während sie immer noch an dem Hals des Mädchens hing.

„Na denn, Herzlich Willkommen. Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin übrigens Tsukikos ältere Schwester und heiße Tsukasa.“ stellte sich diese vor und grinste.

„Freut mich ebenfalls.“ erwiderte ich und lächelte.

Wir unterhielten uns noch eine Weile über dieses und jenes, wie zum Beispiel welche Zeichner wir mochten. Ich erfuhr aber auch aus unserem Gesprächen, dass sich die zwei eine kleine Wohnung in der Nähe der Schule ziehen wollten, damit sie nich mehr von ihren Eltern bedrängt wurden. Es war richtig toll, dass ich mich mit den beiden auf Anhieb gut verstand. Sie waren wirklich nett. Ich hatte sogar den leisen Verdacht, dass bei den beiden mehr als nur Geschwisterliebe herrschte, aber diesen Gedanken behielt ich erst einmal lieber für mich. Als es nach einer Weile klingelte, räumten wir den Raum noch auf und gingen in Richtung Schultor. Wir zogen noch unsere Schuhe um und gingen dann weiter. Am Schultor verabschiedeten wir uns, da ich ja noch auf Hisashi warten sollte. Als ich mich gerade gemütlich streckte, hielt mir auf einmal jemand von hinten die Augen zu.

„Na wer bin ich?“ fragte diese, woraufhin ich kicherte und nur meinte „Weis nich … also die Stimme kommt mir bekannt vor … ich weis nur nich woher … vielleicht Minamoto-sensei?“

„Haha … sehr witzig.“ antwortete Hisashi, nahm ihre Hände weg und schmollte.

„Och … is da wer böse? War doch nur nen Scherz.“ sagte ich, wobei ich mir das Kichern nich verkneifen konnte.

„Dir kann ich doch nich böse sein. Komm lass uns gehen. Florian wartet sicher schon auf uns.“ sagte sie, ergriff meine Hand und zog mich hinter sich er.

Nach ein paar Schritten standen wir vor einer kleinen, schwarzen Limousine, an dessen Beifahrertür ein Mann schon auf uns wartete.

„Miss Sakura wo bleiben sie denn? Sie wissen doch, dass ich ihre Frau Mutter noch zu einem Kundengespräch fahren muss.“ meinte dieser an Hisashi gewandt.

„Du sollst mich doch nich so förmlich nennen. Ach ja das hier is Kizaki Kuroi, eine gute Freundin von mir. Ich hatte sie heute zu mir eingeladen. Das geht doch klar oder?“ fragte sie und sah den Mann aus großen Augen an.

„Das geht schon noch in Ordnung Miss Sakura. Ich bin sehr erfreut sie kennen zulernen Lady Kuroi. Können wir dann los?“ fragte dieser, nachdem er sich leicht vor mir verbeugt hatte.

Hisashi nickte und öffnete mir die Beifahrertür. Ich stieg ein, woraufhin mir Hisashi folgte und Florian die Tür schloss. Während der Fahrt bewunderte ich die Innenausstattung, wobei mich Hisashi wohl beobachtete, da sie anfing leise zu kichern.

„Und? Wie war’s bei den Nefetary-Twins? Habt ihr euch gut verstanden?“ fragte sie dann.

„Was? … Ach bei denen war’s supi. Die zwei sind echt nett.“ sagte ich glücklich.

„Das freut mich, das du dich mit den beiden so gut verstehst.“ sagte Hisashi.

Nach etwas weiteren 5 min Fahrt hielten wir an einem riesigen Anwesen. Wir stiegen aus und Hisashi führte mich zu einer kleinen Seitentür. Ich blieb wie angewurzelt stehen, als wir in einer prunkvollen Halle standen.

„Komm mit. Ich zeig dir den Bereich, wo ich wohne.“ sprach sie, woraufhin ich mich aus meiner Starre löste und ihr folgte.

Wir gingen einen langen Gang entlang und hielten dann vor einer kleinen, unscheinbaren Seitentür.

„So da sind wir. Hinter dieser Tür sind meine drei Zimmer. Du musst wissen, das meine Eltern nichts davon wissen.“ sagte sie.

Ich sah sie nur fragend an, sagte aber nichts. Wir gingen durch die Tür und es zeigte sich mir ein kleines, geräumiges Zimmer. Ich wunderte mich, dass es nich so prunkvoll eingerichtet war, wie das, was ich schon von diesem Anwesen gesehen hatte. In diesem Zimmer standen ein schlichtes Doppelbett, daneben zwei kleine Kommoden, sowie ein unauffälliger Schrank mit einem Spiegel als Tür und ein Regal, auf dessen Brettern Bilder standen. Hisashi machte noch etwas Licht und ich erblickte noch eine kleine Sitzecke, die aus einem einfachen, kleinen Tisch und aus Sitzkissen bestand. Durch eine kleine Lampe an der Wand, die schummriges Licht auf diese war, wirkte diese sehr gemütlich.

„So das is mein kleines Reich hier.“ grinste sie, worauf ich nur meinte „Ich hatte mir dein Zimmer ganz anders vorgestellt.“

„Du hast es dir sicher prunkvoller vorgestellt. Nun ja ich mag halt einfache Sachen. Ich sage daher immer: Simple is the best!“ lachte sie.

„Fühl dich wie zu Hause. Ich geh nur noch ma schnell Duschen. Hatte ja schließlich gerade erst Sport.“ sagte Hisashi noch und verschwand in einer kleine Seitentür.

Ich blickte mich in dem Zimmer noch etwas um, bevor ich zu der Sitzecke ging und mir die Bilder auf den darüber liegenden Brettern anschaute. Mein Blick blieb abrupt an einem Foto hängen. Ich starte verwirrt auf dieses. Dort waren ein Junge und ein, ich schätzte mal 5 Jahre jüngeres Mädchen abgebildet. > Wieso kommen mir diese Beiden so bekannt vor? < bei diesen Gedanken verspürte ich einen Stich im Herzen. Ich war so auf das Bild fixiert, das ich mich riesig erschrak, als Hisashi mich auf einmal von hinten umarmte. Ich hatte mich so sehr erschrocken, dass ich sie instinktiv von mir wegstieß und sie erst einmal ein paar Schritte zurückging.

„Hey …“ moserte sie und schmollte.

„Oh tut mir leid. Ich hatte dich nich bemerkt und naja …“ sagte ich und sah zu Boden.

„Hihi is schon ok. War ja auch meine Schuld.“ lachte Hisashi.

Als ich vom Boden aufsah, musste ich schlucken. Sie stand grinsend da und war mit nichts anderem als einem Handtuch bekleidet, welches versuchte das nötigste zu bedecken. Dies gelang ihm aber wohl nich richtig, da es anfing zu rutschen.

„Alles ok mit dir?“ fragte sie mit einem zweideutigen Ton in der Stimme.

„Ähm … äh … j - ja …schon … nur …“ stotterte ich, da ich meine Blicke nich von ihr lassen konnte.

Sie musterte mich und schaute mir dann direkt in die Augen. Ich war auf einmal gefangen, gefangen in diesen blutroten Augen, die alles über mich zu wissen schienen. Ich musste abermals schlucken, als sie sich in Bewegung setzte und langsam, mit jedem Schritt näher kam. Instinktiv wich ich zurück. Doch so weit konnte ich nich mehr zurückweichen, da ich auf einmal die Wand in meinem Rücken spürte. Sie streckte langsam ihre Hand in meine Richtung aus. Ich kniff meine Augen zusammen, als ich diese an meiner Wange spürte und sie diese streichelte.

„Du bist wirklich süß.“ sagte sie leise.

Ich öffnete vorsichtig meine Augen und musste automatisch auf ihren Ausschnitt gucken, da das Handtuch schon mächtig weit gerutscht war.

„Na gefällt dir was du siehst? Oder möchtest du noch mehr sehen?“ fragte sie, während sie mit ihrem Gesicht näher kam.

Ich zuckte leicht zusammen, als sie mir ins Ohr hauchte und dann fragte „Hast du Hunger?“

Daraufhin nickte ich zögernd, worauf sie mich auf einmal losließ.

„Gut dann komm mit. Ich koch uns was schönes, ok? Du musste wissen, kochen is ein kleines Hobby von mir.“ kicherte sie.

„Ähm … willst du dir nich erste noch etwas … naja … anziehen?“ bemerkte ich.

„Och gefall ich dir so nich?“ entgegnete sie.

„Darum geht’s nich … ich meine, dir wird sonst noch kalt.“ bemerkte ich, woraufhin ich leicht rot wurde dem was ich gesagte hatte.

> Sie hat ja einen hübschen Körper. Sieht auch echt sexy aus, so wie sie dasteht, mit dem Handtuch. < Bei diesen Gedanken wurde ich prompt noch um einen Tick dunkler.

„Ach so, aber du hast recht. Es wird langsam kalt.“ erwiderte sie, wand sich von mir ab und ging zu ihrem Schrank.

Als sie ihren Schrank geöffnet hatte, entledigte sie sich als erstes von ihrem Handtuch, welches sie achtlos zu Boden fallen lies. Während sie mit dem Kopf im Schrank versank, starre ich sie fassungslos an. So viel Freizügigkeit hatte ich in meinem bisherigen Leben noch nie bei einem Menschen gesehen. Sie zog sich einen hellen, mit weißen Lilien verzierten Kimono an. Dieser stand ihr einfach super musste ich zugeben.

„So fertig. Auf was hast du eigentlich Appetit?“ fragte sie, während sie meine Hand ergriff und mich in Richtung einer weiteren Seitentür führte.

Wir gelangten in eine sehr geräumige Küche. Diese war in einem warmen Rot gehalten, wobei die Möbel in einem matten Gelb waren, womit sie sich von dem Rot abhoben.

„Ähm … mir ist es so ziemlich gleich, solange mein Teil vegetarisch is. Du musst wissen, mein Körper verträgt kein Fleisch. Überrasch mich einfach.“ sagte ich zu ihr und lächelte.

„Ok. Wie die Lady es wünscht. Hmmm …“ meinte sie und steckte ihren Kopf in den Kühlschrank, um dessen Inhalt unter die Lupe zu nehmen.

Nach etwa 15 min saßen wir an einem kleinen Ecktisch und aßen Soba-Nudeln mit Gemüse. Wir unterhielten uns über alles Mögliche und ich erfuhr nebenbei noch etwas über Hisashis Familie. Sie erzählte mir, dass ihre Eltern eine große Importfirma leiten, welche schon seit Jahrzehnten in Familienbesitz war und die von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

„Tja und daher bin ich die nächste Erbin der Firma. Ich hab eigentlich noch einen älteren Bruder, nur der wurde durch eine seiner Vorlieben leider enterbt und daher muss ich nun die Familientradition weiterführen.“ erklärte sie mir und seufzte.

„Aha … du hast es also auch nicht so leicht.“ erwiderte ich beiläufig.

„Tja so sieht’s aus. Aber jetz ma was anderes. Diese trübe Stimmung find ich doof.“ sagte sie bestimmend.

Ich sah sie nur fragend an, woraufhin sie mich breit angrinste. Daraufhin musste ich laut loslachen.

„Wasn?“ fragte sie und legte ihren Kopf schief, was noch blöder Aussah.

„Hihi haha … ich kann nich mehr.“ lachte ich, wobei ich mir meinen Bauch halten musste und mir die Tränen kamen.

„Is alles in Ordnung mit dir?“ fragte Hisashi besorgt.

„Es … hihi es geht schon wieda … hihi … “ kicherte ich noch und versuchte mich zusammenzureißen.

„Dein Gesichtsausdruck sah nur grad so komisch aus, dass ich einfach loslachen musste. Tut mir leid.“ sagte ich etwas ruhiger.

„Ach so. Hat es dir eigentlich geschmeckt?“ fragte sie noch.

„Also ich muss zugeben, du kannst echt gut Kochen.“ gab ich ehrlich zu.

„Danke. Musst wissen Kochen is meine kleine Leidenschaf. Kommt gleich nach Leichtaalethik und noch ner anderen Sache.“ letzteres sagte sie wohl eher zu sich, woraufhin ich nich weiter einging.

Wir räumten die Küche noch auf, bevor wir wieder in ihr Zimmer gingen. Dort machten wir noch unsere Aufgaben und unterhielten uns noch ne weile. Als es auf die 9 Uhr zuging machte ich mich langsam zum gehen fertig. Hisashi bestand darauf, dass sie mich noch nach Hause bringen wollte. Nach einem kurzen Moment des Zögerns willigte ich schließlich ein und wir gingen in Richtung Park, da dies der kürzeste Weg zu mir war. Bis zum Park unterhielten wir uns und lachten noch viel. Als wir dann aber den Park betraten verstummte ich, da in mir Erinnerungen an hochkamen. Ich dachte über meine Begegnung mit Hisashi nach und was sie schon alles für mich getan hatte. > Wieso macht sie das alles eigentlich für mich? Dabei kennen wir uns erst seid ein paar Tagen. < dachte ich mir und beobachtete sie aus einem Seitenblick heraus. Wir verließen wenig später den Park und standen nach ein paar Metern vor dem Wohnblock, wo ich wohnte.

„So da wären wir also. Danke noch mal fürs bringen.“ sagte ich und verbeugte mich noch mal zum Dank.

„Hey, No Pro. Hab ich doch gern gemacht.“ antwortete sie, wobei sie wohl etwas verlegen wegen meiner Verbeugung war.

„Tja … also man sieht sich ja morgen in der Schule.“ meinte ich noch und schaute gen Boden.

„Ja da sehen wir uns wohl dann.“ äußerte sich auch Hisashi.

„Was ich noch hmpf -“ begann ich, doch wurde unterbrochen.

Sie hatte mich zu sich gezogen und mir wieder ihre Lippen auf meine gepresst. Nur dieses Mal wurde es mir einfach zu viel und daher stieß ich sie weg.

„SACH MA HAST DU SIE NOCH ALLE? WAS SOLL DAS DENN IMMER?“ brüllte ich los, da mir das langsam aber sicher zu dumm wurde.

„TUT MIR LEID! ICH WOLLTE MICH NUR VON DIR VERABSCHIEDEN!“ blaffte sie zurück.

„Das kann man aba auch anders machen. Und was soll das eigentlich immer? Ich mein nur wir sind noch nicht ma FREUNDE, geschweige denn ein PAAR!“ motzte ich rum, woraufhin sich langsam Tränen in meinen Augen bildeten.

„Aber … Ach vergiss es. Du verstehst es eh nich.“ sagte sie und winkte ab.

„Woher willst du denn BITTESCHöN wissen, dass ich es nich versteh?“ sagte ich laut, wobei ich meine Tränen kaum noch zurückhalten konnte.

„Ach vergiss es einfach! Außerdem was wäre so schlimm dran, wenn wir uns näher kämen?“ fragte sie, wobei ich mir nun die erste Träne über die Wange ran.

„Weil jeder, der mir was bedeutete mich verlassen hat.“ sagte ich leise.

„Hallo? Ich bin nich so wie deine Ellis, die einfach so, bei einem Unfall ins Graß beißen, klar?“ brüllte sie, was sie aber schnell wieder bereute.

*Batsch* … Ich sah sie wütend an und rannte so schnell ich konnte ins Haus und danach in meine Wohnung. Ich spürte nur noch den stechenden Schmerz in meiner Hand. Das war mir aber so ziemlich egal. Oben in meiner Wohnung angekommen rannte ich zu meinem Bett und fing lauf an zu weinen. > Wie konnte sie nur? Dabei war es vorhin noch so schön. < dachte ich und schluchzte vor mich hin. Ich bemerkte noch, das Yuki sich zu mich gesellte und mich wohl trösten wollte. Ich nahm ihn in meinen Arm und schlief unter meinen leisen Schluchzen langsam ein.
 

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„Hallo? Ich bin nich so wie deine Ellis, die einfach so, bei einem Unfall ins Graß beißen, klar?“ brüllte ich vor Wut, was mir aber schon sehr schnell wieder leid tat.

*Batsch* … Geistesabwesend berührte ich meine Wange und bemerkte noch, wie Kizaki weinend davon lief. Ich streckte meine Hand aus um sie noch zu greifen, was mir aber nich mehr gelang. > Das hast du ja wieder FEIN gemacht Sakura. Wie blöd biste eigentlich. Du bist echt das Letzte! < beschimpfte ich mich und könnte mich für mein Verhalten eben nur noch Ohrfeigen. Ich sah noch ein letztes Mal zu ihrer Wohnung hoch, bevor ich mich auf den Heimweg machte. > Klasse und was mach ich jetz? < dachte ich verzweifelt. > Anrufen kann ich sie jetz nich, da würde sie nur wieder auflegen, so wie früher. < seufzte ich und ging betrübt nach Hause. > Ich wünschte nur, das sie wieder so wäre wie früher. < > WIR SIND NOCH NICHT MA FREUNE … < hallte es in meinem Kopf wieder. > Wieso hat sie das nur gesagt? Oder habe ich mich all die Jahre belogen? < Ich dachte über die Vergangenheit nach, wo Kizaki und ich noch klein waren. > Hat sie denn schon alles wieder vergessen, was wir und damals vorgenommen und versprochen hatten? < Zu Hause angekommen schmiss ich mich auf mein Bett und dachte noch an den Nachmittag, wo wir uns noch so gut verstanden hatten. > HAHA … das haste ja wieder toll gemacht. Und nun tust du ein auf DEPRIE, obwohl du schuld an dem ganzen bist. WIRKLICH TOLL! < dachte ich und lachte mich aus. > Und dein SELBSTMITLEID kannste dir auch sparen < Mit diesen Gedanken schlief ich dann auch sehr schnell ein.
 

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An dem darauffolgenden Morgen wollte Hisashi wohl mit mir über das gestrige Geschehen reden, doch ich ging ihr aus dem Weg. Seid diesem Vorfall sind jetz schon 14 Tage vergangen und es hatte sich nichts geändert. Ich fühlte mich von Tag zu Tag schlechter, da ich kaum schlief und noch nicht einmal sonderlich viel gegessen hatte. Ich wollte mit Hisashi noch einmal über die ganze Sache in Ruhe reden. Das Problem dabei war nur, ich hatte einfach zu viel Angst wieder verletzt und verlassen zu werden, wie es schon so oft der Fall gewesen war. Nach meiner letzten Stunde ging ich in Richtung Sporthalle. Heute war nun mein erster Tag im Volleyball-Club. Die letzten male sind wegen Sanierungsarbeiten an der Halle ausgefallen. In Gedanken versunken ging ich also den Weg endlang. Vor der Halle sah ich eine kleine Gruppe von Schülerinnen, die ausgiebig miteinander plauderten und lachten. Als ich näher kam bemerkte mich eine von ihnen und winkte mir fröhlich zu. Es war Saki Matsudaira, ein Mädchen aus meiner Klasse. In den letzten 14 Tagen war sie mir eine große Hilfe in Sachen Hisashi.

„Hey Kuroi. Bist du etwa auch im Volleyball-Club?“ fragte diese fröhlich, worauf ich als Antwort nur leicht nickte.

„Das is ja Klasse! Leute darf ich vorstellen Kizaki Kuroi. Sie is neu in meiner Klasse und is echt voll nett.“ rief sie begeistert, woraufhin sie mich auch gleich in die Gruppe zog.

Ich wurde leicht verlegen bei den Wort ‚nett’ und verbeugte mich zur Begrüßung leicht. Die Gruppe bestand, mit uns insgesamt aus 6 Leuten. Die anderen Stellten sich mit den Namen Keiko Zuna, Sheila Fujiwara, Mika Tao und Fancy O’Neal, die Floh genannt wurde vor.

„Juhu! Endlich wieder Training. Man ich bin schon richtig auf Endzug.“ lachte Floh munter, als wir auf den Weg zur Umkleide waren.

„Find’s echt supi, das du auch hier bist Kuroi. Wenn du Fragen hast stell sie einfach. Ich bin nämlich für die Neuen zuständig. Ach ja du kannste den Spinnt neben mir nehmen. Er hat die Nummer 333.“ sagte sie noch.

„Danke … Eine Frage hät ich da schon … und zwar wer is denn der Trainer?“

„Unsere Trainerin is Sazu-san. Wie sieht’s jetz eigentlich nun mit Hisashi aus? Hat sich schon irgendwas ergeben?“ fragte sie leise, damit es niemand mitbekam.

„Nein noch nich … ich weis auch nich was ich machen soll … ich will ja mit ihr reden, nur -“ ich stockte, da besagte Hisashi in diesem Moment durch die Tür kam.

Ich schaute einen Moment zu ihr und drehte mich schnell wieder zum Spinnt, als ich bemerkte, das sie in meine Richtung kam. Sie schien wohl den Spind neben mir zu haben. Ich fühlte mich hin und hergerissen, als sie da stand. > Was mach ich jetz nur? < dachte ich verzweifelt und wurde immer nervöser. Saki schien das bemerkt zu haben, da sie auf einmal ihren Spind zuschlug, worauf ich zusammenzuckte.

„Komm Kiza-chan! Das Training wartet und du musst noch eingespielt werden.“ sagte sie fröhlich, hackte sich bei mir ein und führte mich in die Halle.
 

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Ich verstand die Welt nicht mehr. Zuerst war der Abend so schön gewesen und dann musste ich ihn wegen meines Handelns ruinieren. Es sind jetz schon 14 Tage vergangen und ich war mit den Nerven so ziemlich am ende. Nicht zuletzt, weil sich Kizaki am darauffolgenden Tag weggesetzt hatte und mir ab da jeder in den Ohren lag, von wegen ‚Was vorgefallen sei’ und so. Ich ging in Gedanken versunken Richtung Halle. Wenigstens eine Gelegenheit das Problem ‚KIZAKI’ für einen, wenn auch nur kurzen Moment zu vergessen. > Ach man. Das kann doch nich ewig so weitergehen! Ob ich ihr einfach mal einen Brief schreibe und ihn in ihr Fach lege? < dachte ich mir noch, als ich jemanden meinen Namen rufen hörte. Ich drehte mich um und erblickte Yuji Kitazawa, eine ausm Leichtathletik-Club.

„Konichi-wa Hisachi-senpei.“ sagte sie fröhlich und lächelte mich an.

> Wie kann man nur so fröhlich sein? Man ich dreh hier echt noch durch. < dachte ich mir und versuchte freundlich zu wirken. Als wir in der Halle angekommen waren, gingen wir in Richtung Umkleide, wo ich wie versteinert in der Tür stehen blieb. Kizaki war in dieser und sie hatte auch noch ausgerechnet den Spinnt neben mir. > Das kann doch nich war sein. Nun wollte ich mich auf andere Gedanken bringen und nun is sie auch hier. Stimmt ja sie hatte ja ma erwähnt, das sie in den Volleyball-Club gehen wolle. Scheiße! Wieso is aba auch dieses verdammte Training mit diesem Club zusammen. Gott wieso hast du mich? < ich musste mich stark zusammenreißen, nich gleich die Flucht zu ergreifen, daher versuchte ich mich gleichgültig zu stellen und ging zu meinem Spinnt.

„Komm Kiza-chan! Das Training wartet und du musst noch eingespielt werden.“ hörte ich jemanden sagen.

Ich blickte kurz um meine Spinnttür und sah nur noch, wie eine aus dem Club sich bei Kizaki einhackte und sie zur Halle führte. In mir keimte ein eigenartiges Gefühl von Wut und Eifersucht auf. > Man ich dreh hier heut noch durch wenn das so weitergeht. < dachte ich, zog mich fertig um und ging, gefolgt von Yuji in die Halle. Ich sah, wie Kizaki in ihren sexy Sportklamotten auf dem Volleyballfeld stand und schon beim spielen war. Sie hatte die eigentlich typische Sportkleidung an, nur ihr stand sie einfach perfekt und erst ihre Beine ... > NEIN AUS … du bist hier, um zu trainieren und nich um sie zu bewundern. REIß dich zusammen! < tadelte ich mich in Gedanken und versuchte mich so gut es ging aufs Training zu konzentrieren.
 

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Ich dankte Saki für diese Aktion und atmete erst einmal tief durch.

„Da muss man echt was machen bei euch. Das kann man ja nich mehr mit ansehen. Nach dem Training klärst du das aber endlich ok?“ sagte Saki bestimmend.

„Was … aber …“ versuchte ich zu wiedersprechen, doch sie sah mich mit einem Blick an, der keinen Wiederspruch zuließe.

Ich gab mich geschlagen und nickte nur leicht. Wir gingen aufs Volleyballfeld und stellten uns, nach Anweisungen von Sazu-san auf. Ich war mit Saki und den anderen, die ich vor der Halle kennen gelernt hatte in einem Team.

„Wolln doch ma schaun, was die ‚Neue’ so alles auf den Kasten hat. Kiza-chan, mach du bitte die erste Angabe. Wir spielen bis 21. Also auf geht’s!“ sagte Sazu-san und ich eröffnete das Spiel und ging nach der Angabe auch sofort auf meinem Platz im Feld. Irgendwie hatte mich das gegnerische Team im Auge, da die meisten Bälle zu mir kamen. Zum Glück konnte ich alle parieren und so stand es auch schon recht bald 16:9 für unsere Mannschaft. Alle jubelten und freuten sich, dass sie seit langem Mal wieder in Führung lagen.

„Du bist echt klasse! Die machen wir alle!“ rief Floh fröhlich und ich freute mich für sie.

Wieder ein Ball für mich, den ich zu Floh spielte. Auf einmal merkte ich einen leichten Schwindelanfall. > Reiß dich zusammen es is bald geschafft. Du darfst jetzt nur nich schlapp machen. Schließlich is Hisashi auch in der Nähe! < dachte ich und riss mich so gut es ging zusammen, was aber nich sonderlich viel half, da mir auf einmal schwarz vor Augen wurde und ich nur noch merkte, wie ich viel.
 

~*~*~
 

So sehr ich auch rannte, ich musste immer wieder zu ihr rübergucken. > Wenn sie den Ball schmettert sieht sie aus wie ein Engel. So anmutig und schön. Als ob sie Flügel hatte. < dachte ich verträumt. Ich musste sogar etwas schmunzeln, als eine des Teams jubelte und Kizaki leicht verlegen guckte. Ich bemerkte auf einmal, dass sie zu schwanken begann. > Was is denn mit ihr los? Hoffentlich geht es ihr gut. < dachte ich. Ich wusste nich warum, aber wie von einer Tarantel gestochen rannte ich auf einmal aufs Feld und fing Kizaki gerade noch rechzeitig auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug.

„Was is denn passiert? Wie geht es ihr?“ fragte Floh besorgt.

„Ich … ich weis es nich …“ sagte ich und sah Kizaki besorgt an.

„Mädels geht mal aus dem Weg.“ sagte Sazu-san bestimmend.

Sie hockte sich neben mich und untersuchte Kizaki kurz bis sie meinte „Sie hat einen Schwächeanfall und braucht Ruhe. Saku-chan! Bring sie bitte ins Krankenzimmer und warte da auf mich.“

„W-Was? … aber mein Training …“

„Keine Wiederrede! Du hast doch Sazu-san gehört. Also bring sie schon hin. Der Leichtathletik-Club kommt auch ohne dich aus.“ sagte das Mädchen, mit dem Kizaki vorhin in die Halle ging.

Ohne weiteren Wiederstand hob ich Kizaki auf meine Armen, wobei mir auffiel, dass sie recht leicht war und ging aus der Halle in Richtung Hauptgebäude. Ich hielt sie ganz behutsam im Arm, so als könne sie bei einem festeren Griff zerbrechen. > Sie sieht so friedlich aus. < dachte ich und ging weiter. Ich blieb kurz verwundert stehen, als sie sich leicht drehte und sich an meinem Shirt festhielt, als würde sie jeden Moment irgendwo runterfallen. Ich beschleunigte daher meinen Schritt und stand wenig später im Krankenzimmer. Ich legte sie vorsichtig aufs Bett, wobei sie aber keine Anstalten machte mein Shirt loszulassen. Seufzend zog ich dieses dann einfach aus und beobachtete, wie sie so dalag und schlief. > Was du wohl alles in den letzten Tagen meinetwegen durchmachen musstest. < dachte ich und eine Träne rollte über meine Wange. Ich bemerkte, dass sie zitterte und deckte sie vorsichtig zu. Ich strich ihr eine kleine Strähne aus dem Gesicht und dann behutsam über ihre Wange. Sie zuckte kurz zusammen, was mir den Anlass gab, die Hand sofort wieder wegzunehmen. Mir kamen Erinnerungen von früher wieder in den Sinn, wo sie bei großer Hitze immer zusammengebrochen war und tagelang nich wach wurde. > Was ich mir schon alles für Sorge um dich gemacht hatte. < Ich beugte mich leicht über sie. > Du wirst mich sicher dafür noch mehr hassen als jetzt schon. < „Verzeih mir …“ flüsterte ich und legte meine Lippen auf ihre. Ich konnte einfach nich anders. Auf einmal ging die Tür auf und ich schnellte zurück und setzte mich wieder auf den Stuhl. Durch die offene Tür kam Sazu-san. Ich stand auf und ging ihr entgegen.

„Du gehst schon? Willst du nicht noch warten, bis sie wach is?“ fragte sie verdutzt.

„Du bist ja jetzt da … da brauch ich auch nich länger hier bleiben … es is auch besser so, wenn sie mich nich als erstes sieht, wenn sie wieder wach wird.“ antwortete ich nur und nahm mir einen ihrer weißen Kittel.

„Ich leih mir den mal aus … bring ihn dir später wieder, ok?“ sagte ich noch, worauf Sazu-san nur nickte.

Daraufhin verließ ich das Krankenzimmer und ging noch mal zur Halle, um mein Training zu beenden und um noch etwas länger zu machen. Dort angekommen zog ich mir ein Ersatz-Shirt an und begab mich auf die Rennbahn. Ich lief wie eine Verrückte. Nach schätzungsweise 10 Runden ging ich wieder zu meinem Spinnt um etwas zu trinken. Dort angekommen sackte ich zusammen und musste wie ein Schlosshund heulen. > Wieso tut es nur so weh? Verdammt ich hab alles vermasselt, dabei wollte ich sie nie wieder verletzen. < Ich war mit den Nerven am Ende. Ich kramte in meiner Tasche, wo ich mein größten Schatz drin hatte. Es war ein Medaillon, welches ich mal von ihr, kurz bevor ihre Eltern starben bekommen hatte und wovon sie eigentlich auch ein Gegenstück haben müsste. In diesem hatte ich ein Bild von ihr drin. Ich umklammerte es mit beiden Händen und versank in Erinnerungen.
 

~*~*~
 

Als ich wieder zu mir kam befand ich mich im Krankenzimmer. Ich wunderte mich wie ich hierher gekommen war.

„Na bist du endlich wieder wach? Hab mir schon Sorgen um dich gemacht.“ sagte Sazu-san und ich sah sie nur verwundert an.

„Wie komm ich hierher? Das Letzte, woran ich mich erinnere war, das ich auf dem Feld stand und der Ball auf mich zukam.“ berichtete ich und hielt mir den Kopf.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ein Shirt umklammerte. Ich überlegte, wem es gehörte, aber mir wollte es einfach nicht einfallen.

„Aha … Weist du, du bist zusammengebrochen, woraufhin Saku-chan auf einmal auf dem Feld war. Ich hatte sie gebeten dich hierher zu bringen, was sie zuerst nicht wollte. Naja letztendlich hat sie dich hierher gebracht und is auch erst vor ein paar Minuten gegangen. Ich hatte sie noch gebeten zu bleiben, bis du wach bist, aber sie meinte nur so etwas wie ‚Das ich ja jetz da sei und es besser sei, wenn du sie nich gleich bei deinem Aufwache sehen würdest’… Was das zu bedeuten hatte weis ich allerdings nich.“ erklärte sie mir, wobei ich mit jedem Wort einen Stich in meinem Herzen spürte.

> Wieso hat sie das nach all dem ganzen, was jetz war gemacht? < dachte ich verzweifelt und umklammerte fest das Shirt, da es offenbar ihr gehören musste.

„Alles ok mit dir?“ fragte sie, da ich auf einmal zu weinen begann.

Ich fiel ihr um den Hals und schüttelte den Kopf.

Unter schluchzen sagte ich dann „Nichts is ok … Sazu-san … ich versteh gar nix mehr.“

„Hey jetz ma ganz ruhig. Beruhige dich erstma und dann sag mir was los is.“ meinte sie ruhig und strich mir über den Rücken.

Ich kriegte mich langsam wieder ein und erklärte ihr, was vorgefallen war und wie ich mich in den letzten Tagen gefühlt hatte.

„Und darum weis ich jetz nich, was ich machen soll …“ erklärte ich noch als letztes, bevor ich verstummte.

„Das is allerdings schwierig … hm … das Beste was du machen kannst is das zu klären.“ sagte sie dann.

Ich nickte kurz und stand dann auf.

„Du willst schon gehen? Geht’s dir denn schon wieder besser?“ fragte sie, woraufhin ich nur leicht nickte und den Raum verlies.

Ich machte mich auf den Weg zur Halle, da ich ja noch meine Sachen holen musste. In der Halle angekommen hörte ich etwas. Es hörte sich an wie ein schluchzen. Ich ging diesem Geräusch nach und sah Hisashi, wie sie vor den Spinnten saß. Dieser Anblick brannte sich in mein Gedächtnis ein. Sie sah so verloren aus. > Meine Sachen kann ich auch morgen holen. < dachte ich mir und ging nach Hause. Auf dem Weg dachte ich die ganze Zeit an den Anblick von Hisashi, wie sie da so allein und verloren saß. Ich brachte es aber nicht übers Herz, in diesem Moment zu ihr zu gehen um mit ihr zu reden. > Morgen klärste die Sachen. Komme was da wolle! < sagte ich mir noch. Zum Glück hatte ich bei meinem Nachbarn Yoshi noch einen Ersatzschlüssel. So kam ich in meine Wohnung und legte mich erst einmal schlafen.
 

Am nächsten morgen ging ich wieder mal zu früh los, so dass ich mich mit Saki am See verabredet hatte.

„Konichi-wa Kuroi! Wie geht’s dir denn?“ begrüßte sie mich.

„Konichi-wa Saki. Mir geht’s schon wieder besser. Wie is denn das Spiel gestern gelaufen?“ fragte ich.

„Als du nich mehr da warst hatten wir uns entschlossen, das Siel für dich zu gewinnen. Und es hat geklappt! Wir haben 21:12 gewonnen.“ erzählte sie begeistert.

„Das is ja super! Gratuliere!“

„Und was war nun gestern? Hast du endlich mit ihr geredet?“ fragte sie, worauf ich nur den Kopf schüttelte.

Ich erzählte ihr, was war, als ich wieder wach wurde und wie ich sie in der Halle gesehen hatte.

„Verstehe und deswegen haste nich mit ihr reden können? Naja hät ich glaube auch nich übers Herz gebracht. Du musst wissen, Hisashi is der Schwarm der Mädchen und hat eine Menge Verehrerinnen. Musst erstma den Valentinstag bei uns erleben. Man das is der reinste Stress für sie. Noch dazu muss sie ja gut sein wegen ihren Ellis. Die hat’s echt nich leicht.“ erklärte sie und seufzte.

„Ich wusste nich … man und dann auch noch der Streit. Ich bin aber auch echt bescheuert.“ sagte ich und umklammerte ihr Shirt, welches ich gestern mit nach Hause genommen hatte, um es ihr heute in einem Gespräch wiederzugeben.

„Hey mach dich nich auch noch fertig. Du klärst das heute und dann hat sie auch wieder ein Problem weniger.“ meinte Saki munter.

Ich nickte und wir gingen zum Unterricht. Nur leichter gesagt als getan, denn es ergab sich einfach kein geeigneter Zeitpunkt, Hisashi auch nur anzusprechen, da andauernd eine Traube von Mädchen um sie herum stand und sie wegen gestern ausfragten. Seufzend sah ich in ihre Richtung und dann aus dem Fenster. > Was mach ich denn jetz nur? < dachte ich und vergrub mein Gesicht auf meine Arme, die ich auf dem Tisch gelegt hatte.

„Hey was is denn los?“ fragte Saki, worauf ich nur mit einem Murren antwortete.

„Ach komm … es wird sich schon noch eine Gelegenheit ergeben. Also Kopf hoch.“ sagte sie und versuchte mich damit aufzumuntern.

Die nächsten Unterrichtsstunden vergingen und es gab immer noch keine Gelegenheit. Ich war schon ziemlich fertig und wollte einfach nur noch nach Hause. Ich wartete noch auf Saki, da sie meinte das sie noch etwas zu erliegen hatte und wir dann noch in die Bibo wollten.

„So da bin ich wieder. Muss aber noch mal weg. Kommste da noch ma mit?“ fragte sie und schaute mich mit großen Augen an.

„Klar, is kein Problem.“ erwidere ich.

Wir gingen in Richtung Treppenhaus und dann in Richtung Dach. Sie öffnete die Tür und meinte ich soll vor gehen. Ich dachte mir nichts dabei und ging vor. Auf einmal schloss sie hinter mir die Tür.

„Hey was soll das denn. Saki las mich - “

„Kizaki?“ hörte ich auf einmal und ich zuckte zusammen.

„Du klärst das jetz mit ihr klar? Ich lass euch nach der Stunde wieder raus. Also mach das Beste draus. Baibai!“ sagte sie und ging fröhlich pfeifend davon.

„SAKI! MACH DIE GOTT VERDAMMTE TÜR WIEDER AUF!“ rief ich, doch nichts geschah.

Ich hörte nur noch, dass sich ihre Schritte langsam entfernten. > Wieso hat sie das nur getan? Scheiße! Was soll ich denn jetz nur machen? < Ich sah verzweifelt die Tür an, in der Hoffnung das diese sich einfach so öffnete, aber nix geschah.

„Ähm … wie geht es dir?“ fragte ich, um die Stille zwischen uns zu brechen, doch ich erhielt keine Antwort.

Ich drehte mich langsam um und sah, das Hisashi sich auf den Boden gesetzt hatte und diesen auch ansah. Langsam ging ich auf sie zu. Ich wollte in diesem Moment einfach in ihrer Nähe sein.

„Schönes Wetter heute … nich?“ fragte ich nochmals.

Wieder nix. Ich setzte mich ebenfalls auf den Boden. > Was mach ich denn jetz nur? <

„Weist du, was das hier soll?“ sagte sie auf einmal.

„Ähm … naja … ich glaub, ich kann es mir denken …“ gab ich leise zurück.

„Und?“

„Naja weist du … ich … ähm …“ begann ich, aber ich bekam einfach keinen Ton raus.

„Wenn du mir nix zu sagen hast, dann lass es einfach bleiben ok? Hat ja eh keinen Zweck.“ sagte sie leise, woraufhin ich sie nur fragend ansah.

„Also gut.“ sagte ich bestimmend, schluckte noch einmal und sagte dann „Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen hatte.“

„WIE?“ fragte sie ungläubig und sah mir dann direkt in die Augen.

„Naja … es tut mir leid!“ wiederholte ich noch mal und wich ihren Blicken aus.

„Moment mal … wenn hier einem was leid tun sollte dann ja wohl mir. Schließlich hatte ICH DICH verletzt und nich umgekehrt!“ gab sie zurück.

„Ich hatte dich aber geschlagen. Also muss es MIR leid tun.“ fing ich an zu protestieren.

„Ok. Lassen wir das Thema … is ja jetz eh egal.“ murmelte Hisashi.

„Wieso?“ wollte ich wissen.

„Dies is meine letzte Woche hier. Ich werde die Schule wechseln, dann musst du mich wenigstens nich mehr sehen.“ sagte sie.

„Aber du musst doch nich gleich die Schule wechseln! Das kannst du nich machen!“ beschwerte ich mich.

> Wieso will sie auf einmal gehen? < dachte ich verzweifelt.

„Was ich kann und was nich bestimme immer noch ich. Lassen wir bitte das Thema endlich sein. Ich will nich noch mehr Streit mit dir haben. Die letzten Wochen waren schon schlimm genug für mich.“ meinte sie noch.

„Aber … ICH BRAUCH DICH DOCH!“ rief ich verzweifelt.
 

~*~*~
 

‚Aber … ICH BRAUCH DICH DOCH!’ hallte es in meinem Kopf wieder. > Hab ich das jetz etwa wirklich gehört? Nein, ich muss mich da verhört haben. < Ich sah sie verwirrt an und bemerkte, das sie mich mit Tränen in den Augen ansah.

„Nein. Bitte wein jetz nich!“ sagte ich verzweifelt.

„Wieso willst du denn gehen?“ schluchzte sie und Tränen rannen über ihre Wange.

„Ich hab die ganze Zeit gesehen, wie traurig du geschaut hast und da hatte ich den Entschluss gefasst, dass ich daran schuld war. Richtig klar wurde es mir aber erst gestern, als du zusammengebrochen bist.“ erklärte ich ihr mit einem ernsten Unterton in der Stimme.

Ich sah sie an, woraufhin sie nur noch mehr weinte. Ich konnte nich anders. Ich streckte meine Hand nach ihr aus und legte sie auf ihre Wange. Sieh sah mich verwirrt an, schloss dann aber unerwartet ihre Augen und schmiegte sich an meine Hand.

„Du wärst dich nich?“ fragte ich vorsichtig nach.

Ich merkte nur ein leichtes, zögerndes Kopfschütteln, woraufhin ich meine Hände wieder sinken lies. > Nein so geht das nich. <

„W - Was is?“ fragte sie leise.

„Nichts nur … ich will dich nich drängen und dich dadurch wieder verlieren.“ antwortete ich daraufhin und lächelte sie an.

Ich erschrak, als sie mir plötzlich um den Hals fiel.

„Du bist so lieb Sakura …“ sagte sie und knuddlte mich.

> Hat sie mich eben beim Vornamen genannt? Nein! Ich muss mich verhört haben. < dachte ich verwirrt.

„Ki - Kizaki … wie hast du mich eben genannt?“ fragte ich vorsichtig nach, um mich zu vergewissern.

„Oh … ähm tut mir leid das ich dich beim Vornamen genannt hab. Ich war nur so erleichtert.“ erwiderte sie und wurde leicht rot.

„Nein, Nein! Es muss dir nich leid tun … ähm … du kannst mich gern so nennen … wenn du magst … ich nenn dich ja auch immer ‚Kizaki’ …“ meinte ich nur, woraufhin auch ich rot wurde.

Wir sahen uns nach einer kurzen Zeit wieder an und mussten auf einmal einfach so loslachen.

„*kicher* … hach … das is ja ne Haarspalterei …“ meine Kizaki nach einer Weile.

„Das stimmt … ähm … sag mal …“ versuchte ich zu fragen, nur ich brachte es zuerst nich über meine Lippen.

„MAL! … hihi … Sorry, was denn?“ kicherte sie immer noch, was mich eigentlich nich sonderlich störte, da ich froh war, das sie wieder lachte.

„Naja … also … sind wir denn jetz nun Freunde?“ fragte ich kleinlaut.

„Hmmm … ich glaub schon …“ antwortete sie verlegen.

Ich weitete meine Augen und viel ihr vor Freude um den Hals. > Das muss’n Traum sein. Bitte Gott lass mich jetz nich aufwachen. < dachte ich mir und lies sie langsam wieder los.

„Ähm … ja … und was machen wir nun?“ fragte Kizaki.

„Hmmm … gute Frage … wie wär’s mit Wolken gucken?“ fragte ich zurück und lies mich einfach nach hinten fallen.
 

~*~*~
 

Ich schaute sie verwirrt, aber mit einen lächeln auf den Lippen an. > Warum eigentlich nich. < dachte ich mir und legte mich neben sie.

„Du … sag ma Sakura …“

„Hm?“

„Was … oder besser Wie is denn dein Leben bis jetz so verlaufen?“ fragte ich und schloss meine Augen.

„Was? … ähm wieso willst’n das wissen?“ fragte sie völlig perplex.

„Mich interessiert es einfach. Nich zuletzt, weil mir Saki vorhin noch etwas von deiner Beliebtheit erzählte.“ erklärte ich.

„Ähm … ok … aber erwarte nichts all zu rosiges … “ sagte sie knapp.

„Keine Sorge. Mein Leben bis jetz war auch nich immer toll.“ erwiderte ich und musste kurz auflachen.

„Also gut. Naja ich kann mich zwar nich an jedes Jahr erinnern, aber ich erinnere mich noch daran, dass ich früher immer mit meinem Bruder und einem Mädchen aus der Nachbarschaft gespielt hatte. Und das wohl schon seit meinem ersten Lebensjahr.“ erzählte sie mir, wobei ich bemerkte, das sie bei dem was sie sagte glücklich klang.

„Und was is aus diesem Mädchen geworden?“ wollte ich wissen.

„Sie is … sie is weggezogen und ab da hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihr. Und das, obwohl ich sie sehr gern gehabt hatte. Naja und dann war da noch das Problem mit meinem Bruder.“ meinte sie, wobei ihre Stimme jetz einen kleinen ironischen Unterton hatte.

„Welches denn?“

„Naja weist du … er wurde aus unserer Familie verstoßen, weil er eine anderen Einstellung in Sachen Liebe hatte. Daher wurde ich bis zum heutigen Tag so erzogen, dass ich später die Familientradition weiterführen soll.“ erklärte sie mir noch.
 

~*~*~
 

„Naja mehr gab es da eigentlich nich so in meiner Vergangenheit.“ beendete ich meine Erzählung.

„Is ja schon ganz schön hart … Nun zu mir …“ meinte sie, worauf ich nur meinte „Du musst nich wenn du nich willst.“

Sie blieb aber stur.

„Ich will aber! … also an mein Leben vor den Tot meiner Eltern kann ich mich eigentlich nich erinnern außer, das ich vorher hier in der Nähe gewohnt hatte. Naja und nach dem Tot wurde ich erst einmal ein Jahr hin und her gereicht, da ich wegen meines Aussehens als Unheil gesehen wurde.“ erzählte Kizaki, wobei sie auf ihre Haar- und Augenfarbe anspielte.

„Naja und dann bin ich ins ‚Ikawa Weisenhaus’ gekommen. Es is ein herrlicher Ort. Du musst wissen es is eine Art buddhistischer Tempel, wo wir unterrichtet wurden und wo wir arbeiten zu erledigen hatten.“ erklärte sie und war dabei so fröhlich wie ein kleines Kind, was mich zum schmunzeln brachte.

„Scheint ja ein richtig schöner Ort zu sein.“ fügte ich schmunzelnd hinzu, wobei ich merkte, wie sie mit dem Kopf nickte2.

„Und wie schön! Ich zeig dir den Tempel mal bei Gelegenheit. Naja und sonst war mein Leben eigentlich … wie soll ich sagen … es gab da noch einen Wendepunkt und das war, als ich zu einer Yankee wurde.“

„Was war eigentlich der Grund dafür?“ wollte ich wissen.

„Der Grund dafür war eigentlich recht simpel. Sie gaben mir die Familie, die ich brauchte. Dort konnte ich mich ausleben und ich wurde akzeptiert.“ sagte sie leise.

So verging die Zeit, in der wir über uns und unser Leben redeten. Ich bekam nur am Rande mit, wie es zur Pause läutete. Es dauerte auch nich mehr lang, da wurde uns auch die Tür wieder aufgeschlossen. Ich fand es irgendwie schade, da es einfach zu gemütlich war und ich mich wieder mit Kizaki verstand. Allerdings musste ich mich die ganze Zeit zurückhalten, nich über sie her zu fallen. > Naja wenigstens verstehen wir uns wieder und alles andere kann sich ja noch ergeben. < dachte ich mir noch, bevor wir runtergingen, da wir ja noch Training hatten.
 

~*~*~
 

Die Zeit verging und Sakura und ich wurden gute Freunde. Wir unternahmen jede freie Minute etwas miteinander. Ich hatte einen Job in dem Café bekommen und jobbte dort in den Ferien, an den Wochenenden und immer dann, wenn ich Zeit hatte. Es war mittlerweile Frühling und wir gingen in jeder Pause zum See, da die Kirschblüten angefangen hatten zu blühen. Ich machte mich, mit Sakura auf den Weg zur Schule, da sie es sich zur Gewohnheit gemacht hatte mich jeden Morgen abzuholen.

„Wusstest du schon, dass wir in 3 Wochen auf Klassenfahrt fahren?“ fragte sie.

„Nein … woher weißte denn das?“ wollte ich neugierig wissen.

„Das is an unserer Schule so ne Art Tradition. Diese Fahrt is jedes Jahr. Ma schaun, wo es dieses Jahr hingeht.“ sagte sie fröhlich.

„Da bin ich dann aber auch ma gespannt. Wenigstens hab ich bis jetz genug Geld gespart, so das ich mit kann.“ erzählte ich.

Wir spekulierten herum, wo es hingehen könnte und überlegten, was man hier und da so unternehmen könnte. Dies ging ungefähr 7 Tage so. In unserer letzten Stunde, wurde bekannt gegeben, dass es dieses Jahr nach Nara gehen sollte. Als der Ortbekannt gegeben wurde jubelte ich einmal laut auf. Ich freute mich riesig darauf, da meine alte Heimat auf der Streckt, zwischen Osaka und Nara lag.

„Was is denn mit dir los Kuroi? Wieso so glücklich?“ fragte Saki am Ende der Stunde.

„Ach das is alles so toll. Dann kann ich ja ma wieda Mamiya-sama sehn. Juhu!“ jubelte ich und freute mich schon riesig.

„Häääääääää?“

„Ach du musst wissen, das Kizaki von da kommt. Sie is dort groß geworden und kann dann endlich ma wieder ihre alte Heimat besuchen. Daher freut sie sich so.“ erklärte Sakura.

„Aaaaaaaaaaaah! Jetz versteh ich, warum sie so Happy is.“ sagte Saki fröhlich.

„Juhu! Ach das is einfach so was von toll!“ freute ich mich und hüpfte vergnügt von einem Bein aufs andere.
 

~*~*~
 

Ich musste die ganze Zeit grinsen, zu drollig war der Anblick wie Kizaki sich da freute. > Sie is einfach zu niedlich. < dachte ich mir und beobachtete sie noch ne Weile. > In diesem Jahr geht es also nach Nara. Mal schaun, wie es da so is. < überlegte ich und beobachtete, wie Saki sich mit ihr über irgendetwas unterhielt.

„Ok! So machen wir’s. Du bist doch damit einverstanden oder Hisashi?“ fragte Saki mich, wobei ich aus meinen Gedanken gerissen wurde.

„Wie? Was? Womit denn?“ fragte ich verwirrt.

„Man wo biste denn mit deinen Gedanken? Die Rede is davon, das wir ein 6er Zimmer nehmen und du mit uns das Zimmer teilst.“ wiederholte sie nochmals.

„Ähm … klar warum nich.“ sagte ich daraufhin nur.

> Moment! Das heißt ja dann, dass ich mit Kizaki in einem Zimmer bin! < dachte ich und wurde daraufhin prompt rot.

„Alles ok mit dir Sakura? Du bist ja ganz rot im Gesicht … hast du Fieber?“ fragte mich Kizaki, wobei ihr Gesicht direkt vor meinem war und sich unsere Nasenspitzen fast berührten.

„Ähm … nein … ich meine … mir … mir geht es gut.“ stotterte ich, da sie mich völlig nervös machte.

Kizaki sah mich auf meine Antwort nur fragend an, wobei Saki nur ein breites Grinsen im Gesicht hatte, was darauf hindeutete, das sie den Grund für meine Röte kannte.

„Was machste heut noch so?“ fragte ich Kizaki, um vom Thema abzulenken.

„Muss zum Café. Zurzeit is Saison und da brauchen die jeden. Tut mir leid, das ich heute keine Zeit für dich hab.“ sagte sie und sah mich entschuldigend an.

„Ach das macht doch nix meine Süße. Muss heute auch noch etwas erledigen. Also Sayônara.“ verabschiedete ich mich von den beiden, wobei ich Kizaki noch einmal durch die Haare wuschelte3.
 

~*~*~
 

Ich musste schmunzeln, als ich bemerkte, wie Saki geschaut hatte, als ich gemeint hatte, dass ich keine Zeit für Sakura hätte. Ich erschrak innerlich leicht, als mir Sakura noch durch die Haare wuschelte. Ich freute mich aber im nächsten Moment darüber.

„Machs jut Saku-chan. Bis morgen!“ rief ich ihr noch hinterher.

Sie winkte mir noch einmal zu und dann war sie auch schon hinter der nächsten Ecke verschwunden.

„Du Kuroi was war denn das für eine Aktion?“ fragte Saki misstrauisch.

„Wieso ich hab mich nur von Sakura verabschiedet.“ sagte ich fröhlich.

„Ich mach’s kurz … Hast du was mit Hisashi?“ fragte sie direkt und ich sah sie nur aus großen Augen an, bevor ich laut loslachte.

„Nein da is nix. Wir sind nur gute Freunde.“ lachte ich.

„So sieht es aber nich gerade aus. Bist du dir da sicher, das sie nix für dich empfindet?“ fragte sie weiter, was mich zum grübeln brachte.

> Jetz wo sie es sagt? Gefragt hatte ich Sakura ja auch nie und dann auch noch das geknutschte am Anfang. < Ich dachte noch eine Weile nach, wobei ich bemerkte, das Saki mich die ganze Zeit beobachtete.

„Ja sicher da is nix.“ antwortete ich nur und grinste sie an.

Sie schien mit ihrer Fragerei aufzuhören, da wir dann nur noch über Gott und die Welt laberten. Zu Hause angekommen, grübelte ich aber wieder über die Aussage von Saki nach.
 

~*~*~
 

Nachdem ich mich von ihnen verabschiedet hatte, machte ich mich auf in die kleine, nahegelegene Altstadt. Ich ging in einen kleinen Underground Laden. In diesem Laden geh ich öfter, da der Besitzer ein guter Freund von mir war. In diesem Laden konnte man allerlei Gothic - Kram kaufen. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, hörte ich auch schon jemanden hinterm Tresen wühlen.

„Konichi-wa. Was kann ich für sie … Saku-chan was für eine Überraschung!“ rief Yunai laut und hing mir wenig später auch schon am Hals.

„Hey erwürg mich nich!“ kicherte ich.

„Lass mich doch. Du warst ja schließlich ewig nich mehr hier. Und was verschafft mir die Ehre deines Besuches, Sakura Liebes!“ fragte er fröhlich.

„Tut mir leid Yunai-san, aber mir is in letzter Zeit einiges dazwischen gekommen musste wissen. Ich wollte einfach ma wieder vorbeischneien und ma schaun, ob de was Neues hast.“ meinte ich daraufhin nur und sah mich in dem Laden um.

„Allerdings! Heute morgen frisch reingekommen. Warte einen Moment dann hol ich’s.“ sagte Yunai und verschwand hinter dem Tresen.

Ich schaute mich währenddessen weiter um und mein Blick blieb an einer kleinen Glasvitrine hängen, der ich mich nährte und interessiert den Schmuck dort drin betrachtete.

„So da bin ich wieder. Ah … haste wieda den Schmuck in Visier?“ fragte er grinsend und trat an meiner Seite, wobei er begann etwas aus einem purpurfarbenden Tuch auszuwickeln.

„Aba immer doch. Hast halt den besten Schmuck in dieser Gegend. Was hast du da?“ fragte ich, wobei ich ihn beim auswickeln beobachtete.

„Hier schau sie dir ruhig an.“ grinste er und reichte sie mir.

Es war eine kleine schwarze, mit Drachen und Totenköpfen verzierte Kiste. Neugierig machte ich diese vorsichtig auf, wobei sich meine Augen weiteten. In dieser befand sich ein doppeltes Schmuckset, welches jeweils einen silberschwarzen Ring, eine Kette mit zwei verschiedenen Anhängern und ein paar Ohrringe4, sowie ein paar Kreolen bestand.

„Und wie findstes?“ fragte er grinsend.

„Das is … WOW … “ meinte ich sprachlos.

„Hihi … ich wusste, das es dir gefallen würde. Is das letzte. Wenn de willst?“ fragte er mit einem leichten Unterton.

„WAS? Und die haste extra für mich aufgehoben?“ fragte ich ungläubig.

„Aber sicher doch. Biste doch meine beste Kunden und eine gute Freundin noch dazu. Und willste sie?“ fragte er nochmals.

„Aber immer doch. Wie viel willste haben?“ wollte ich neugierig wissen.

„Hmmm … ma überlegen … weil du es biste, sagen wir ma 3000¥5?“ meinte er grinsend.

„Bist du dir da sicher? Die war doch sicher viel teurer?“ erwiderte ich daraufhin nur.

„Ja ich bin mir sicher. Also?“ hackte er nochmals nach.

„Klar nehm ich sie! Du bist echt der Beste Yunai!“ sagte ich fröhlich und viel ihm um den Hals.

„Hey, Hey … nich so stürmisch. Wenn de mehr willst können wir gern auf mein Zimmer gehen.“ meinte er schnippisch, woraufhin ich nur lachen musste.

„Ergibt doch eh keinen Sinn. Du interessierst dich doch eh nich fürs weibliche Geschlecht.“ sagte ich daraufhin nur.

„Da haste auch wieda recht. Und was is so die letzte Zeit alles passiert, weshalb du nich vorbeikommen konntest?“ wollte er wissen.

Ich erzählte ihn von dem Stress mit meinen Eltern, der Schule und von Kizaki. Er hörte mir aufmerksam zu und gab mir ein paar Tipps, wie ich mich besser an Kizaki ranmachen könne. Alles im allem wurde es ein lustiger Nachmittag, wo er mir noch einiges zeigte. Letztendlich ging ich mit einer großen Tüte nach Hause. > Das war ja wieder einmal ne Beute bei Yunai. < dachte ich und grinste. > Ob Kizaki sich über die kleine Kiste und deren Inhalt freut? Schließlich hat sie ja auf der Klassenfahrt Geburtstag. Ach das wird schon schief gehen. < dachte ich mir noch und machte mich auf dem Weg nach Hause.
 

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1 der Rock der Uniform geht nur bis knapp unterm Allerwertesten

2 ihre Haare streiften dabei Sakuras Arm^^

3 Kiza-chans Reaktion a la Katzenöhrchen.

4 in Form von hängenden Rosen

5 21,90 €
 

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O.O *staun* ich hätte nich gedacht, das sie so schnell hochgeladen wird.

gomen nasai, das dat erste kapi so lang is ^^'

hoffe euch gefällt sie trotzdem.

freu mich über jedes Kommi und jede Kritik

Kapitel 2: Klassenfahrt mit Folgen 1

Neues Leben - Alte Probleme

Kapitel 2
 

Klassenfahrt mit Folgen

„Hey Kizaki! Wo bleibst du denn? Wir müssen los!“ rief Sakura aus dem kleinen Flur in meiner Zweieinhalbzimmerwohnung.

„Ich bin ja gleich da! Moment noch.“ rief ich zurück, wobei ich noch ein Top in meine Tasche stopfte.

Seit ich nach Tokyo gezogen bin, sind jetzt schon drei Monate vergangen. Ich hatte mich, dank meiner neuen Freunde hier schon gut eingelebt. Es war mittlerweile Frühsommer geworden und ich freute mich schon richtig auf die kommenden Tage. An meiner neuen Schule schien es Tradition zu sein, zu dieser Zeit auf Klassenfahrt zu gehen. Das Geld für diese Fahrt hatte ich mir durch meinen Nebenjob im Café zusammengespart.

„Nun komm endlich. Florian wartet!“ rief sie abermals.

„Bin ja schon da …“ sagte ich, während ich meine Tasche schnappte, nach Yuki griff und in den Flur ging.

„Wird ja auch ma Zeit. Wir … Wow starke Klamotten!“ staunte sie.

Ich musste schmunzeln. Habe ich doch gerade wegen dieser Äußerung nen schwarzes, enganliegendes und kurzes Kleid angezogen, wo sich etwas Lilafarbenes drüberschlängelt und der Rücken frei war.

„Danke … wir müssen aber kurz noch bei Yoshi, meinem Nachbarn vorbei. Er hat mir angeboten auf ihn aufzupassen, während ich weg bin.“ erklärte ich ihr und deutete auf Yuki.

Wir brachten also Yuki noch zu meinem Nachbarn , bevor wir uns dann nach unten begaben, wo Florian schon mit den Wagen auf uns wartete. Während er meine Tasche in den Kofferraum verstaute, stiegen Sakura und ich ein. Somit fuhr uns Florian zum Treffpunkt, wo auch schon Busse für die Schüler bereitstanden.

„Da seit ihr ja endlich. Wir haben nur noch auf euch gewartet.“ sagte Minamoto-sensei.

Wir entschuldigten uns noch bei ihr, bevor sie noch einmal durchzählte und wir dann in einen der Busse einstiegen. Ich setzte mich mit Sakura und meinen anderen, neu gewonnenen Freunden in den hinteren Teil des Busses.

„Bevor ihr alle nich mehr zuhört. Wir fahren jetz knapp 5 Stunden, damit ihr bescheit wisst.“ erklärte sie noch.

„Ähm … Sensei? Stimmt es, das wir dort noch männliche Mitbewohner haben?“ fragte Floh neugierig.

„Ja das stimmt. Diese sind aus einer gut befreundeten Partnerschule. Daher bitte ich euch, benehmt euch dort bitte etwas anständig und macht nich SOOOOO viel Unsinn.“ belehrte Sensei uns noch.

„Na das kann ja heiter werden.“ seufzte Sakura, die neben mir saß und sich bei mir, mit dem Kopf anlehnte.

„Du scheinst wohl keine Kerle zu mögen?“ fragte ich und kicherte, da ich diese Aussage irgendwie lustig fand.

Auf meine Aussage bekam ich nur ein leises murren.

„Macht es dir was aus, wenn ich etwas schlafe?“ fragte ich, worauf ich allerdings keine Antwort bekam.

Ich schaute zu Sakura und musste abermals schmunzeln. Sie war eingeschlafen. >Naja … stört mich ja nicht. Sieht ja auch irgendwie knuffig aus, so wie sie da pennt. Also schlaf gut Sakura.< dachte ich noch, bevor auch ich wegnickte.
 

~*~*~
 

„Shi … Sashi … HISASHI!“ hörte ich jemanden meinen Namen rufen.

„Hey Hisashi! Wach endlich auf!“ rief Saki munter.

„Was’n loooooooos?“ fragte ich und rieb mir verschlafen die Augen.

„Wir wollten Karten spielen und du sollst mitmachen.“ meinte sie munter.

„Und DAFÜR weckst du mich? Warum fragst du nicht Kizaki? Die macht doch bestimmt gerne mit.“ nörgelte ich rum, da ich so schön geschlafen hatte.

„Geht nich die pennt. Also machst du nun mit?“ meinte sie und deutete auf den Platz neben mir.

Ich schaute auf den Platz, auf den Saki gedeutet hatte und tatsächlich, Kizaki schlief. Bei dem Anblick musste ich lächeln. Sie hatte sich in den Sitz eingekuschelt. >Das is ja zu goldig, so wie sie da sitzt. Einfach nur knuffig.< dachte ich und strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Daraufhin zuckte sie leicht zusammen und drehte sich zu mir um. Sie schien unbequem zu liegen, da sie sich von einer auf die andere Seite wälzte.

„Hey Kizaki …“ flüsterte ich leise in ihr Ohr, woraufhin sie verschlafen mit den Augen blinzelte.

„Wenn de willst, kannste meine Jacke als Kissen nehmen. Das is sicherlich bequemer beim schlafen.“ meinte ich und reichte ihr meine leicht eingerollte Jacke.

Diese nahm sie an und legte sie auf meinen Schoß. Ich wunderte mich zuerst, da ich nicht wusste, was das werden sollte. Im nächsten Moment wurde ich aber leicht rot, denn sie hatte sich auf die Jacke, die nun auf meinem Schoß lag gelegt und schlief seelenruhig weiter.

„Was sollte das denn jetzt?“ fragte Saki mich mit einem fragenden Gesichtsausdruck.

„Ich … ich weis es nicht.“ meinte ich ehrlich und schaute verwirrt in Kizaki’s Gesicht, auf welchem sich ein lächeln zeigte.

„Naja is ja jetzt auch egal. Komm lass uns endlich Karten spielen.“ grinste sie.

Ich gab mich schließlich geschlagen und spielte nun, mit Kizaki auf meinem Schoß mit. So verging die Zeit und nach einer Weile wurde es lauter im Bus.

„Ja und schon wieder gewonnen.“ jubelte Saki, die schon 5mal hintereinander gewonnen hatte.

„Mädels seit mal bitte für einen Moment ruhig.“ rief Minamoto-sensei, woraufhin der Bus wieder leiser wurde.

„Gut. Also ich wollte euch nur bescheid geben, das wir in ca. 30min ankommen werden. Also bei wem der Nachbar noch schläft, weckt diesen bitte.“ erklärte sie uns.

Ich bewunderte Kizaki, da sie bei diesem Krach munter weitergeschlafen hatte. >Irgendwie schade das ich sie wecken muss, dabei sieht sie so niedlich aus wenn sie schläft.< dachte ich mir, woraufhin ich mich runterbeugte.

„Kizaki aufwachen.“ flüsterte ich ihr ins Ohr.

Sie rührte sich leicht und schaute mich dann verschlafen an.

„Wir sind gleich da.“ meinte ich, wobei ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich und sie anlächelte.

„Wirklich? Wie lange hab ich denn geschlafen?“ fragte sie und rieb verschlafen ihre Augen.

„Naja … schon ziemlich lange. Hast du denn gut geschlafen?“ wollte ich wissen, woraufhin ich als Antwort ein nicken bekam.

>Wir sind also gleich da. Die Fahrt hatte ja schon die eine oder andere Überraschung gebracht. Ma schaun, was die Klassenfahrt noch so alles mit sich bringt.< dachte ich mit einem innerlichen grinsen. Kurze Zeit später hielt der Bus auch schon.
 

~*~*~
 

Ich rieb mir noch ein letztes Mal meine Augen, bevor ich aus dem Fenster sah. Die Landschaft kam mir mehr als nur ein bisschen bekannt vor, schließlich bin ich in dieser Gegend aufgewachsen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meinem Inneren breit, welches ich momentan noch nicht zuordnen konnte. Nach einer Weile hielt der Bus vor einer kleinen Tempelanlage, die mitten im Wald am Bergrand stand.

„Wir sind da. Also holt euer Gepäck und macht euch auf eure Zimmer. Die Zimmernummer bekommt ihr in der Eingangshalle gesagt. Heute habt ihr den Nachmittag für euch. Ich wünsche euch viel Spaß.“ rief Minamoto-sensei und grinste.

Als ich vor dem Bus stand kam Sakura auch schon mit unserem Gepäck.

„Danke Sakura.“ meinte ich und nahm ihr meine Tasche ab.

„Ach is doch kein Ding. Komm lass uns reingehen, ok?“ lächelte sie, woraufhin ich nur nickte.

Wir gingen in Richtung Tempel. Auf diesen Weg erklärte sie mir, dass wir uns das Zimmer mit Saki, Kitazawa-chan, Chi-chan und Sazu-san teilten.

Als wir unsere Zimmernummer erfahren hatten, gingen wir in die Richtung unseres Zimmers, welches am Ende des Ganges lag. Dort angekommen stellten wir erst einmal unsere Taschen ab.

„Und? Was wollen wir jetz machen?“ fragte sie mich.

„Hmmm … ich weis nicht.“

„Wie wär’s, wenn wir uns die Gegend hier etwas ansehen? Auspacken können wir schließlich auch später noch.“ grinste sie.

„Stimmt. Also in Ordnung. Schauen wir uns die Gegend an. Dann kann ich dir auch einen meiner früheren Lieblingsplätze zeigen.“ sagte ich fröhlich.

Wir gingen also vom Tempel aus in Richtung Berg. Unterwegs erzählte ich ihr, dass es hier jede Menge heißer Quellen gäbe und wir ja mit den anderen da ma hingehen könnten. Nach einer Weile trafen wir auf eine Lichtung, wo ich mich streckte und ins hohe Gras fallen lies.

„Alles ok bei dir?“ fragte Sakura mich besorgt.

„Ja… ich hab mich doch nur fallen lassen.“ lächelte ich, woraufhin mir auffiel, das sie etwas rot wurde.

„Ach so…“ meinte sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

>Wie süss, das sie sich sorgen um mich gemacht hat.< dachte ich und deutete auf den Platz neben mir.

„Setz dich doch neben mich? Die ganze Zeit stehen is auch nich gut.“ sagte ich und grinste.

Sakura wurde prompt noch einen Tick roter, setzte sich aber nach kurzen zögern neben mich. Ich schloss die Augen und atmete tief ein, weil ich diesen Geruch, von Wald so vermisst hatte.
 

~*~*~
 

Ich wunderte mich über Kizaki. So zufrieden und glücklich hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Wie sie so dalag, mit geschlossenen Augen und einem zufriedenen Lächeln. Ich ließ es mir nicht nehmen und pflückte ein kleinen Zweig Vergissmeinich, die über der Lichtung verstreut wuchsen.

„Du Kizaki. Wir müssen langsam wieder zurück.“ sagte ich leise.

„Schon?“ fragte sie und machte ein schmollendes Gesicht.

„Wir können ja noch mal hierher kommen. Und das nächste Mal nehmen wir uns noch ne Decke und nen Picknickkorb mit, ok?“ fragte ich.

„Das wäre toll.“ meinte Kizaki und richtete sich auf.

„Schließt du mal bitte kurz deine Augen?“ fragte ich zögerlich.
 

~*~*~
 

>Was hat sie denn jetz vor?< dachte ich, als mich Sakura fragte, ob ich mal kurz meine Augen schließe. Ich überlegte kurz, schloss dann aber zögerlich meine Augen. Ich zuckte zusammen, als ich ihre sanften Finger an meiner Wange spürte.

„Blumen stehen dir.“ meinte sie, woraufhin ich meine Augen wieder öffnete und sie fragend ansah.

Sie hatte eine Strähne, die mir immer im Gesicht hing, hinter mein Ohr gestrichen und diese mit einer Blume befestigt.

„Wie - was…“ fragte ich und berührte meine Haare.

Sakura lächelte nur und stand auf. Als ich die Pflanze bemerkt hatte wurde ich abrupt rot.

„Komm wir müssen langsam aber sicher wirklich los.“ meinte sie und reichte mir ihre Hand.

Ich ergriff diese und sie zog mich hoch, wobei ich stolperte und in ihre Arme viel.

„Oh … ähm tut mir leid.“ stammelte ich und löste mich wieder von ihr.

Wir gingen den Weg, den wir zuvor gekommen waren zurück, wobei ich ihre Hand aber nicht los lies. Zuerst schwiegen wir, bis Sakura dieses schweigen unterbrach.

„Weist du, was Minamoto noch geplant hat?“

„Ähm … nicht genau, aber ich habe gehört, das sie so ne Art Sportfest gegen die Jungschule geplant hatte.“ erzählte ich.

„Aha.“

Wir gingen weiter und nach einer Weile kamen wir aus dem Wald wieder raus. Vom weiten sahen wir schon den Tempel, wobei ich meine Schritte verlangsamte.

„Alles in Ordnung mit dir?“ fragte Sakura mit einem besorgten Unterton in der Stimme.

„Jaja … schon ok, solange du nur da bist.“

Über meine Äußerung wurde ich schlagartig wieder rot. >Wieso habe ich das nur gesagt?< dachte ich.

„Das schmeichelt mir aber.“ meinte sie und lächelte mich warmherzig an.

Mir war das alles so peinlich, dass ich meinen Blick gen Boden richtete. Daraufhin legte sie ihre Arme um mich und knuddelte mich. Ich fühlte mich in dem Moment richtig wohl.

„Entschuldigt bitte die Störung, aber seit ihr zwei zufällig von der ’Futaba Mädchen High School’?“ fragte eine mir unbekannte Stimme.

Ich erschrak und klammerte mich ängstlich an Sakura. Diese nahm mich in den Arm und sah dabei über meine Schulter.

„Hast du was dagegen du halbe Portion?“ fragte sie giftig.

„Nein … ähm ich wollte nur … naja mir wurde gesagt, wenn ich sie finde soll ich bei einer gewissen Minamoto-sensei bescheid geben, da sie zwei ihrer Schülerrinnen sucht.“ stammelte die Stimme.

Ich löste mich langsam von Sakura, blieb aber in ihren Armen. Als ich hinter mich sah, sah ich einen Jungen. Er schien ungefähr so alt wie Sakura und ich zu sein. Dieser trug eine Uniform, welche mir unbekannt war. Er hatte braunblonde Haare und mandelfarbene Augen. Von der Größe würde ich ihn ungefähr so groß schätzen wie Sakura. Alles in allem schien er ein Junge zu sein, welcher auf sein Äußeres und seine Figur achtete, da er trainiert aussah.

„Ähm … wer bist du?“ fragte ich zögerlich und klammerte mich immer noch an Sakuras Arm, welche mich schützend von hinten umarmte.

„Oh … ähm ich bin Shingo Aoi. Und komme von der ’Kumino Jungen High School’.“ stellte er sich vor und verbeugte sich leicht. >Manieren scheint er ja auch zu haben.< dachte ich mir.

„Ähm … nett dich kennen zulernen. Ich bin Kuroi Kizaki und das ist Hisashi Sakura.“ stellte ich vor, wobei Sakura nur ein murren von sich gab.

„Komm Kizaki wir müssen zurück. Danke noch mal für deine Mühe.“ meinte sie, schenkte Aoi-kun noch einen verhasten Blick und ging dann, mich hinterherziehend zurück zum Tempel. Aoi-kun sah uns noch verwundert nach, bis auch er sich zurück zum Tempel machte .

„Was hast du denn Sakura? Er war doch nett.“ meinte ich.

„Ach Kizaki. Irgendwie hab ich ein ungutes Gefühl bei dem.“ seufzte sie.

Wir gingen zurück auf unser Zimmer, wo die anderen schon munter beim Betten machen waren.

„Da seit ihr ja endlich.“ rief Saki und fiel mir um den Hals.

„Saki du erdrückst mich.“ jappste ich, nach Luft schnappend.

Sie lies mich los und sah Sakura strafend an.

„Wo warst du so lange mit ihr? Hast du ihr etwas angetan?“ fragte sie und sah Sakura mit einem zweideutigen Grinsen an.

„Ach lasst mich doch in Ruhe mit dem ganzen Scheiß. Ich bin müde und daher pack ich meine Sachen aus und geh pennen.“ gab sie als Antwort, nahm ihre Tasche und ging zu einem der letzten freien Schränke und packte aus.

„Sag ma Kuroi? Was is denn mit der los? Ist irgendwas passiert?“ flüsterte Saki mir zu.

„Ich weis nicht was mit ihr los is. Seit wir Aoi-kun getroffen hatten is sie so drauf.“ erklärte ich.

„Aoi-kun?“

„Einen Jungen aus der ’Kumino Jungen High School’. Den hatten wir auf unseren Weg zurück zum Tempel getroffen.“ berichtete ich weiter.

„Na das erklärt natürlich einiges. Tu mir bitte einen Gefallen Kuroi-chan.“ meinte Saki mit einem besorgten Blick.

„Und der wäre?“ fragte ich verwirrt zurück.

„Pass bitte auf, das Hisashi-kun keine Dummheiten macht, während wir hier sind ok?“ bat sie mich.

„Ähm … ok.“

Saki lächelte mich an und machte sich dabei, die Betten fertig aufzubauen. Ich hingegen nahm meine Tasche und leistete Sakura Gesellschaft, indem ich ebenfalls begann meine Tasche auszupacken. *Raschel* … ich sah fragend meine Tasche an. *Raschel*Raschel* …

„Ahhhh …“ schrie ich und klammerte mich verängstigt an Sakura, welche direkt neben mir stand.

„Wa - Was is denn los?“

„Da - Da is was in meiner Tasche.“ stotterte ich und versteckte mich hinter ihr.

Sakura hielt mich schützend im Arm und machte mit ihrer freien Hand vorsichtig meine Tasche auf. Zuerst sah man nur etwas Flauschiges. Dann aber sah man auf einmal zwei schwarze Öhrchen. Ich wurde langsam misstrauisch und trat vorsichtig gegen meine Tasche. Auf einmal schnellte etwas Schwarzes aus der Tasche und schlabberte mich ab. Es war Yuki.

„Hihi … Yuki was machst du denn hier?“ kicherte ich und versuchte Yuki zurückzuhalten.
 

~*~*~
 

>Is das süß.< dachte ich mir und betrachtete Kizaki, wie sie versuchte ihren kleinen schwarzen Kater zurückzuhalten. Irgendwie schaffte sie es auch und Yuki rollte sich auf ihren Schoß zusammen und guckte sie aus großen Augen an.

„Ich glaube der Kleine wollte nicht von dir Getrennt sein.“ kicherte ich.

„Na toll und nun?“ sagte Kizaki und sah ihren Kater fragend an, was einfach zu trollig aussah.

„Lass ihn doch einfach hier. Zurückbringen können wir ihn ja wohl schlecht.“ meinte ich und krauelte ihn hinterm Ohr.

„Hast Recht. Yuki?“

Der Kater schaute sie erwartungsvoll an.

„Wenn du willst kannst du den Tempel etwas erkunden. Aber mach keinen Unfug und komm nicht zu spät wieder ok?“ meinte sie.

Der Kater schien sich zu freuen und machte sich prompt aus dem Staub. Kizaki und ich packte noch fertig aus, bevor und Saki uns rief.

„Was is denn los?“ fragte ich genervt, da ich einfach nur noch schlafen wollte.

„Wir wollen noch die Zimmerverteilung auslosen, da man das Zimmer ja noch durch die Trennwände teilen kann.“ erklärte sie munter und deutete auf die Schiebewände, die an den Seiten zusammengeschoben waren.

„Also Sazu-san und Chi-chan schlafen am Eingang, wie sie meinten ‚Damit wir in der Nacht nicht einfach abhauen’ oda so. Also bleiben nur noch der mittlere und der hintere Teil.“ erklärte sie weiter.

Sie schlug vor, Stäbchen zu ziehen, bei denen zwei mit blauen für den hintersten Teil und zwei rote für den mittleren Teil waren. Somit meinte sie, das Kizaki und ich zuerst ziehen sollten. Also zogen wir.

„Ich hab blau also gute Nacht.“ murmelte ich, schob die Trennwände vor und schlurfte zu dem da liegenden Futons, welche zusammengeschoben wurden.

Sonderlich darüber nachdenken wollte ich nicht. Ich war nur froh, endlich schlafen gehen zu können.

„WAS? Aber ich wollte doch bei Hisashi-senpei schlafen.“ hörte ich Kitazawa-chan maulen.

>Naja mir kann’s ja egal sein. Obwohl es schon toll wäre, wenn Kizaki hier schlafen würde.< dachte ich, wobei ich diesen Gedanken schnell wieder verwarf. >Lieber doch nicht. Wer weis, ob ich mich da dann noch beherrschen könnte, zumal sie vorhin mit Yuki so süß aussah.< Ich fand mich schnell mit diesem Gedanken ab und wollte gerade schlafen, als ich auch schon ein paar schöne schlanke, weiße Beine sah.

„So, wies aussieht werden wir uns den Teil hier teilen Sakura.“

Schlagartig wurde ich wieder hell wach. >Kizaki und ich in einem Zimmer? Noch dazu nebeneinander? Gott wieso hasst du mich.< dachte ich. Kizaki legte sich neben mich und lächelte mich leicht schüchtern an, woraufhin ich nur nervös zurücklächelte.
 

~*~*~
 

Ich zog und an meinem Ende war blau. Innerlich freute ich mich, dass ich mir mit Sakura zusammen sein konnte.

„WAS? Aber ich wollte doch bei Hisashi-senpei schlafen.“ maulte Kitazawa-chan.

„Ähm … naja wir können ja tauschen…“ meinte ich kleinlaut.

„Nix da. Du hast blau gezogen, also pennst du auch da.“ sagte Saki bestimmend.

Ich ergab mich meinem Schicksal und ging leise in das Zimmer, da ich Sakura nicht wecken wollte. >Sakura und ich … in einem Zimmer.< dachte ich und wunderte mich, das die Futons aneinandergeschoben waren. Ich merkte, das Sakura noch nicht schlief.

„So, wies aussieht werden wir uns den Teil hier teilen Sakura.“ meinte ich daraufhin.

Da von ihr aber keine Antwort kam, legte ich mich hin. Ich sah ihr ins Gesicht und lächelte sie leicht zögernd an. Als von ihr auch ein lächeln kam war ich irgendwie erleichtert.

„Gute Nacht Saku-chan.“ flüsterte ich leicht verlegen und schlief ein.
 

~*~*~
 

„Gute Nacht Saku-chan.“ flüsterte sie und ich wurde prompt rot.

>Wie hat sie mich genannt?< dachte ich. Daraufhin musste ich aber lächeln und merkte, dass sie schon schlief. Daher deckte ich sie noch zu und verfiel kurz darauf auch dem Schlaf. Mitten in der Nacht wurde ich wach.

„NEIN … verlass mich nicht. Lass mich nicht auch noch allein.“ rief sie im Schlaf.

„Hey Kizaki wach auf.“ sagte ich und versuchte sie zu wecken.
 

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Ich wurde schlagartig wach und erblickte Sakura, welche mich mit einem besorgten Blick ansah.

„Sakura!“ rief ich und viel ihr um den Hals.

„Kizaki? … was is denn los?“ fragte sie mich, doch ich konnte nicht antworten und klammerte mich daher fest an sie.

„Ist gut … wenn du nicht reden willst ist das auch in Ordnung.“ flüsterte sie und strich mir behutsam über den Rücken.

Wir blieben noch eine Weile so, wo sie mir immer wieder über den Rücken strich um mich zu beruhigen und ich mich verzweifelt an sie klammerte. >Bitte verlass mich nicht.< dachte ich immer wieder.

„Verlass mich nicht …“ sagte ich noch, bevor ich vor Erschöpfung wieder einschlief.
 

~*~*~
 

Ich wusste zwar nicht, was Kizaki geträumt hatte, aber ich war froh dass sie sich wieder schlief. >Was hast du nur geträumt?< dachte ich. Letztendlich verwarf ich aber den Gedanken. Ich zog Kizaki näher an mich und legte mich, mit ihr schlafen, wobei ich sie mit meiner Decke noch zudeckte. Am nächsten Morgen würde ich sie noch mal Fragen soviel war sicher. Am nächsten morgen wurde ich von etwas weichem geweckt. Als ich verschlafen meine Augen öffnete sah ich, wie Yuki sich auf der Decke eingerollt hatte und zufrieden schnurrte. Neben unserem kleinen Zimmer schien schon richtig was los zu sein, da ich die Stimmen von Saki und Yuji-chan hören konnte. Nach kurzem Überlegen streckte ich mich vorsichtig und wollte aufstehen, wobei mir aber Kizaki wieder einfiel.

„Kizaki aufstehen.“ flüsterte ich an ihrem Ohr, woraufhin sie sich leicht rührte.

Sie öffnete ihre Augen und sah mich verschlafen an. Daraufhin musste ich leicht lächeln und strich ihr behutsam ihre Strähne hinters Ohr. Zu meiner Überraschung schmiegte sich ihre Wange in meine Handfläche, wodurch ich sie verwirrt ansah. Von ihr kam aber nur ein verschlafenes Lächeln. Der Ausdruck in ihren Augen war so liebevoll, das ich mich zurückhalten musste, nicht noch weiterzugehen. >Oh mein Gott … das kann ja dann noch heiter werden.< dachte ich mir.

„Morgen Sakura … “ sagte sie mit einem unschuldigen lächeln, welches kein Wässerchen trüben könnte.

„Ähm … gu - guten Morgen Kizaki.“ stotterte ich, was sie irgendwie lustig fand, da sie kichern musste.

„Hihi … warum wirst du denn rot?“ fragte sie.

>Scheiße … wie soll ich das denn die restlichen Tage bloß aushalten.< Langsam aber sicher wurde ich richtig nervös, zumal Kizaki nichts weiter als nen Top und ne Pen anhatte, was ihre schlanke Figur nun noch mehr betonte. Oh Gott, so wie sie da sahs war sie die Sünde pur.

„Hey Leute seit ihr schon wach?“ schrie Saki durch die Wand.

„Wir müssten langsam mal aufstehen was?“ meinte Kizaki und erhob sich langsam.

„Oh … ähm ja.“ brachte ich gerade so noch hervor, da mich ihre Figur einfach nur fasziniert.

„HALLO?“ rief Saki nochmals.

„Wir sind gleich da Saki.“ rief Kizaki zurück während sie in ihren Klamotten rumwühlte.

Ich riss mich von ihrem Aussehen mehr oder minder los und machte mich auch daran, mich umzuziehen. Nach ein paar Stunden waren wir dann auch fertig mit dem Essen und standen nun draußen auf der Tempelanlage.

„So meine Lieben. Ich hoffe ihr habt gut geschlafen und seit ausgeruht. Heute werden wir nämlich in die Vorstadt von Nara gehen, um dort ein bisschen was über die Gegend zu erfahren. Wir warten jetz nur noch auf die Kerle und dann gehen wir los.“ erklärte Minamoto, neben der Sazu-san und Chi-chan mächtig am Flirten waren.

>Oh man und ich stand ausgerechnet neben Kizaki. Schlimmer kann der Tag echt nicht mehr werden.< dachte ich, wobei ich sehr schnell eines besseren belehrt wurde. Kurze Zeit später kamen nämlich auch die Kerle dazu. Man waren das Eckelbratzen. Die meisten machten ein auf Macho oder Playboy. Andere schmusten und turtelten rum, wie frisch Verliebte. Und der Rest war so durchschnittlich. Naja bei unseren Weibsen war das ja meist nicht anders, zumal sich die meisten heute extra ’toll’ für die Kerle angezogen hatten.

„Sakura?“ flüsterte Kizaki mir ins Ohr.

„Hm?“ murrte ich abwesend.

„Ich muss nachher noch mal wohin. Hast du Lust mitzukommen?“ fragte sie und sah mich unsicher und leicht schüchtern an, worauf ich als Antwort nur nicken konnte.
 

~*~*~
 

Ich lächelte Sakura freudig an. >Heute Nachmittag zeig ich ihr also mein zu Hause. Vielleicht kommt sie da wieder auf andere Gedanken. Irgendwie benimmt sie sich komisch.< dachte ich mir.

„Also Leute, da wir ja jetz vollständig sind, können wir ja gehn. Also Abmarsch!“ rief sie fröhlich und unterhielt sich danach munter mit Kawamoto-sensei, dem Lehrer der Jungs.

Diese waren ja irgendwie der Meinung, sich unter uns zu mischen und noch munter mit dem flirten anzufangen. Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei und ergriff nebenbei Sakuras Hand. Diese sah mich im ersten Moment erschrocken an, woraufhin ich nur zögerlich lächelte. Im nächsten Moment aber drückte sie meine Hand leicht und strich dann vorsichtig über meinen Handrücken, was mir einen leichten Schauer bereitete.

„Ähm … hallo Kuroi-san …“ hörte ich jemanden neben mir sagen.

Ich drehte mich um und sah Aoi-kun neben dem ein Kerl stand, der etwa 5 Zentimeter größer war als er.

„Konichi-wa Aoi-kun … danke noch mal wegen Gestern.“ sagte ich und lächelte ihn freundlich an, woraufhin Sakura meine Hand etwas fester drückte und ich ein knacken vernahm.

„Ist alles in Ordnung Sakura?“ fragte ich besorgt, worauf ich aber keine Antwort bekam.

„Hey Shin-chan sach ma wer sind denn die zwei Hübschen?“ fragte der Typ hinter Aoi-kun.

„Hör auf mich Shin-chan zu nennen …Maora.“ beschwerte er sich und lief dabei rot an.

„Och man … lass mich doch. Ich hab dich doch sooo liiieb.“ meinte dieser und knuddelte Aoi-kun, worauf ich kichern musste.

„Ihr scheint euch ja sehr zu mögen.“ grinste ich die beiden an.

„Äh … bitte versteh das nich falsch … also …“ stotterte Aoi-kun.

„Ja ich mag ihn. Aber sach ma wer seit ihr denn nu?“ sagte Maora mit einem breiten grinsen.

Er schien keinerlei Anstallten zu machen Aoi-kun heute noch loszulassen, obwohl sich dieser wehrte. Stattdessen kuschelte er sich regelrecht an ihn.

„Also ich bin Kizaki Kuroi und das neben mir is Sakura Hisashi. Und wer bist du?“ fragte ich neugierig.

„Ich bin Maora Zuna. Freut mich euch kennen zu lernen Kiza-chan.“ stellte er sich vor.

„WAS FÄLLT DIR EIN SIE SO ZU NENNEN?“ keifte Sakura los, wobei ich mich erschrak.

>So kenn ich sie ja gar nicht.< dachte ich.

„Was is denn los Sakura?“ fragte ich und sah sie verwirrt an.

Diese sah mich mit einem Gesichtsausdruck an, den ich nicht zuordnen konnte, antwortete mir aber nicht und sah dann einfach wieder weg. >Man wenn die so weitermacht dreh ich hier noch durch. Mir wird das Getue echt zu doof.< dachte ich und wurde richtig stinkig. Um mich abzulenken unterhielt ich mich mit Zuna-kun und Aoi-kun. Sakura schien immer schlechter gelaunt, was mir aber so ziemlich egal war. Nebenbei erfuhr ich, das Zuna-kun der ältere Bruder von Keiko war.

„Sach ma Kiza-chan?“ fragte Zuna-kun nach einer Weile.

„Hm?“

„Seit ihr zwei nen Paar?“

Ich sah ihn mit geweiteten Augen an. >Wie? … Was? … Sakura und ich ein Paar?< meine Gedanken drehten sich im Kreis.

„Ähm … Zuna-kun? Wie kommst du denn jetzt darauf?“ fragte ich verwirrt.

„Nicht? Dabei seht ihr aus, als würdet ihr euch schon ewig kennen und seit nach langer Zeit zusammengekommen.“

„Nein wir sind kein Paar. Wir sind nur gute Freunde.“ brachte Sakura auf einmal ein.

Aus irgendeinem Grund spürte ich bei dem letzten Satz einen Stich im Herzen. >Was is nur mit mir los? Wieso tut die Aussage, das wir NUR Freunde sind so weh?< dachte ich und lies den Kopf hängen. Ich bemerkte auf den Weg nicht, dass sich Sakura diesmal mit den Kerlen unterhielt, so wie ich zuvor. Nach einer Weile blieben wir auf einem Marktplatz stehen. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass wir schon in Nara waren. Zu sehr kreisten meine Gedanken um die Aussage von Sakura.

„Leute wir sind da. Jetzt schauen wir uns noch die Altstadt an und gehen dann Essen. Alles Weitere besprechen wir dann nach dem Essen.“ rief Minamoto-sensei durch die Menge, was mich dann endlich wieder aus meinen tristen Gedanken riss.

Wir sahen uns also die Altstadt an, wobei ich mich wieder richtig wohl fühlte, da ich ja in dieser Gegend vor kurzem noch gelebt hatte. Hier und da blieben einige Schüler stehen und sahen sich die Läden und Boutiquen an, wobei die Lehrer alle Mühe hatten die große Gruppe zusammenzuhalten. Wir gingen über den großen Marktplatz, auf den ich früher immer gearbeitet hatte und sahen uns die einzelnen Stände an.

„Hey Kizaki. Bist du auch mal wieder da?“ hörte ich jemanden sagen.

Ich drehte mich um und machte einen Obsthändler ausfindig. Ich lies Sakuras Hand los und ging schnell zu diesem, wobei Sakura mir nachsah.

„Kizaki bleib hier. Sonst verläufst du dich noch.“ meinte sie, woraufhin ich nur matt erwiderte „Ich kenne mich hier in der Gegend aus. Hier bin ich schließlich mit unter aufgewachsen. Also wir sehen uns beim Essen.“

Dies schien sich Sakura aber nicht gefallen zu lassen, da sie zu Minamoto-sensei ging, mit ihr kurz laberte und dann zu mir kam.

„Ich habe Minamoto gesagt, das du dich hier auskennst und da meinte sie, das wir dann zum Essen kommen sollen.“ jappste sie, da sie das Stück zu mir gerannt war.

„Hallo Herr Kaneguchi. Wie geht es ihnen denn so?“ fragte ich munter, ohne auf Sakura zu achten, da mir das so ziemlich egal war, was diese Person zu erzählen hatte.

„Och mir ist es gut ergangen und wie es mir scheint dir auch. Bist du zu Besuch hier?“ fragte dieser, während er eine Kundin bediente.

„Naja wir haben Klassenfahrt und sind in der altern Tempelanlage einquartiert. Was machen die anderen?“ wollte ich neugierig wissen, da ich sie ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte.

„Och die sind immer noch die Alten. Arbeiten fleißig und machen in der Freizeit nur Probleme. Du kennst sie ja. Kannst ja mal zu Hause vorbei schaun, wenn du Zeit hast. Die anderen würden sich freuen und deine Eltern könntest du auch mal wieder besuchen gehen.“ schlug er vor und bedankte sich nebenher bei einer Kundin für ihren Einkauf.

„Ich wollte sowieso heute noch nach Hause. Aber tun sie mir bitte einen Gefallen und sagen sie nicht, dass ich komme. Das soll eine Überraschung werden.“ erklärte ich ihn, woraufhin er nur lächelte und dann nickte.

Ich verabschiedete mich von ihm und ging dann durch die kleinen Gassen. Auf dem Weg grüßte ich noch hier und da Leute, die ich kannte und summte fröhlich vor mich hin. Ich vergaß dabei sogar für einen Moment, das Sakura neben mir ging und mich aus dem Augenwinkel heraus beobachtete.

„Ähm … Kizaki?“ fragte sie zögernd.

„Was?“ fragte ich leicht mürrisch.

„Was is denn mit dir los? Du guckst wie sieben Tage Regenwetter.“

„WAS MIT MIR LOS IST? Dir geht’s ja echt jut was? Das sollte ich dich fragen. Bei deinem Getue vorhin wär ich am liebsten wieder nach Tokyo gefahren, dabei hatte ich mich so auf diese Klassenfahrt gefreut. Darauf dir meine Familie vorzustellen und dir meine Lieblingsorte zu zeigen.“ keifte ich sie voll, was mir die Tränen in die Augen trieb.

Sakura sagte daraufhin nichts, sondern nahm mich in den Arm um mich zu beruhigen. Zuerst werte ich mich dagegen, was mir aber letztendlich nichts brachte und ich mich schließlich geschlagen gab.

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht … “ begann sie, brach aber ab, holte einmal tief Luft und fuhr fort.

„… ich war einfach mies drauf. Weil dich dieser Maora so genannt hatte und du dich mit den so gut verstandest.“

„Das … das hört sich ja so an, als wärst du …“ meinte ich aber stockte.

„JA ICH WAR UND BIN IMMER NOCH EIFERSÜCHTIG AUF DIE!“ rief Sakura durch die Straße, in der zum Glück nur wir beide waren.

Ich sah sie zuerst aus großen Augen an, aber lachte im nächsten Augenblick laut los. Sakura war einfach toll dachte ich mir und wuschelte ihr durchs Haar.

„Ach deswegen warst du so drauf. Das hättest du aber auch schon früher sagen können. Naja is ja jetz auch egal. Komm lass uns zu den anderen zurückgehen.“ schlug ich vor, stand auf, da wir in die Hocke gegangen waren, ergriff ihre Hand und zog sie hinter mich her.

Wir passierten ein paar Seitengassen und stießen dann auf einen großen Platz, auf dem sich viele Restaurante, Gastsstätten, Bars, sowie Klubs und Hotels befanden. Ich steuerte gezielt ein Restaurante an, welches etwas abseits lag. Am anderen Ende des Platzes erkannte ich auch schon die anderen.

„Sieh mal Sakura da hinten sind auch schon die anderen. Komm lass uns zu ihnen gehen.“ meinte ich und wollte schnell weitergehen, was aber nich ging, da Sakura stehen geblieben war.

Diese schaute mich zweifelnd an.

„Was is denn los?“ fragte ich.

„Ich … ich weis nicht. Ich möchte halt noch etwas mit dir allein sein.“ sagte sie leise, wobei sie sich verlegen am Hinterkopf kratzte, was ich süß fand und leicht rot wurde.

Ich sah Sakura daraufhin mit einem leichten lächeln an und meinte „Lass uns erst mal zu den anderen gehen ok? Nachher sind wir dann eh wieder alleine, da ich dir gerne noch etwas zeigen möchte.“

Zuerst schaute mich Sakura etwas traurig an, nickte daraufhin aber leicht und wir gingen zu den anderen.

„Sagt ma wo wart ihr denn schon wieder?“ fragte Saki.

„Ähm … ich hatte noch nen Bekannten getroffen und hab mich mit dem verquatscht. Sakura war so nett und hat Minamoto-sensei bescheid gesagt.“ erklärte ich.

Saki schien damit einverstanden zu sein und so gingen wir ins Restaurante ‚Zur toten Harpyie’. Dort setzten wir uns an die, für uns vorbereiteten Tische und wenig später bekamen wir auch schon unser Essen. Dieses bestand aus einer Miso-Suppe, je nach Geschmack, ein Reisgericht und einer süßen Spezialität aus Nara. Als wir fertig mit dem Essen waren stand Minamoto-sensei auf.

„So ihr Lieben. Da wir ja jetz fertig sind, nun kurz etwas zum weiteren Tagesablauf. Wir werden es am besten so machen. Da die meisten sich ja für die Boutiquen und den Markt interessierten, bilden diese eine Gruppe mit mir. Die anderen, die lieber wieder zum Tempelwollen, gehen mit Kawamoto-san. Der Rest, kann das machen, was er will, nur seid bitte zwischen 23:00 und 23:30 Uhr wieder beim Tempel ok?“

Alle stimmten nach kurzem diskutieren zu und somit machen sich alle so allmählich auf den Weg.

„Kuroi, Hisashi? Kommt ihr mit?“ fragte Saki, die sich schon mit den anderen in Richtung Einkaufsmeile gemacht hat.

„Tut mir leid. Ich hab noch etwas zu erledigen und Hisashi war so freundlich, mir behilflich zu sein.“ gab ich kurz zurück und machte mich mit Sakura schnell aus dem Staub.

Nach einer Weile standen wir vor einem Tor, hinter welchem eine Tempelanlage lag. Neben dem Tor war ein Schild worauf ‚Ikawa-Waisenhaus’ geschrieben stand.

„Was ist das hier?“ fragte Sakura.

„Nun das hier is mein zu Hause. Hier bin ich nach dem Tod meiner Eltern und dem hin und herreichen aufgewachsen. Komm lass uns reingehen dann zeig ich dir alles.“ erklärte ich.

Wir gingen also durchs Tor und schon kam etwas auf mich zugerannt. Ich wurde von einem großen, weißen Hund umgerannt und abgeschleckt.

„Melody kommst du … HEI XIN.“ rief jemand freudig und schon hatte ich noch jemanden am Hals.

„Hey … is ja schon gut Kaine. Erwürg mich nicht.“ lachte ich.

Er ging von mir runter, zog Melody von mir und ich stand, mir Sakuras Hilfe wieder auf.

„Danke Sakura… also so ne Begrüßung hätte ich jetz nun nich erwartet.“ lachte ich, wobei mich der kleine aus großen Augen ansah.

„Das muss ich den anderen sagen.“

„Halt warte Kai-“ fing ich an, wobei er aber schon losschrie.

„LEUTE HEI XIN IS WIEDER DAAAAAAAAAAA!“ schrie er und schon ließ der Rest alles stehn und liegen und kam angerannt.

„XIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!“ schrieen sie im Chor.

„Hey jetz ma ganz langsam ich lag heute schon mal unten.“ lachte ich, da die Kleinen mich schon umringten.

„Was machst du denn hier?“ riefen sie wieder im Chor.

Ich wusste genau, warum ich mich hier geborgen fühlte.
 

~*~*~
 

Ich beobachtete das muntere Treiben um Kizaki und wie sie, bei diesem Durcheinander versuchte, der Meute zu erklären, das wir ja auf Klassenfahrt seien und sie das Ikawa besuchen wollte.

„Was is denn hier los? Seid ihr etwa schon fertig mit der Hausarbeit?“ hörte ich jemanden rufen.

„Hilfe der Hausdrachen is im Anmarsch.“ rief die Masse und lief lachend davon.

Die Frau, die nun kam war etwa 1,60 groß und besaß brauweißes Haar. Sie hatte einen Kimono, mit unterschiedlichen rosa Tönen an. Ich beobachtete weiter das Treiben, wobei die Masse sich schnell lichtete und Kizaki wieder zum Vorschein kam.

„Mamiya-sama! Schön dich zu sehen.“ meinte Kizaki und rannte glücklich auf die seltsam aussehende Frau zu.

„Kiza-chan! Gut siehst du aus. Bist du allein hier? Und was verschafft uns die Ehre?“ fragte diese munter und schloss Kizaki in ihre Arme.

„Ich bin mit meiner Klassenstufe auf Klassenfahrt. Wir sind in der alten Tempelanlage untergebracht und da wir heute nach Nara gingen, dachte ich mir ich komm euch mal besuchen.“ meinte Kizaki munter.

„Das is nett von dir. Oh, wen haben wir denn da?“ fragte die ältere Dame, als sie mich erblickte.

„Ähm … schön guten Tag. Ich heiße Hisashi, Sakura Hisashi und gehe in Kuroi-sans Klasse.“ stellte ich mich höflich vor.

„Hihi … du brauchst nich so förmlich sein Sakura. Also Sakura is meine beste Freundin aus Tokyo.“ kicherte sie, wobei ich etwas nervös bei den Worten ‚beste Freundin’ wurde.

„Ach so. Freut mich dich kennen zu lernen Saku-chan. Ich freue mich, das unsere Kiza-chan so eine nette und vor allen hübsche Freundin gefunden hat.“ lachte sie.

„Hei Xin … kommst du mit spielen?“ fragten einige der Kinder, die so wie es schien fertig mit ihren Aufgaben waren.

„Sakura? Eigentlich wollte ich dir ja das Gelände zeigen, aber … nun ja …“

„Is schon ok Kizaki. Ich kann auch warten. Also geh schon.“ meinte ich und lächelte sie an.

„Danke Saku-chan … du bist die Beste.“ rief sie fröhlich und fiel mir um den Hals.

„Nun geh schon. Du weist ja, wie ungeduldig die kleinen werden. Saku-chan kommst du bitte mit mir mit? Ich möchte mich noch ein bisschen mit dir unterhalten.“ meinte Mamiya-sama.

„Ähm .. ok.“

„Bei Mamiya-sama bist du gut aufgehoben. Fühl dich wie zu Hause. Also bis nachher.“ meinte Kizaki fröhlich, gab mir einen Kuss auf die Wange und rannte zu den Kleinen.

Während ich Mamiya-sama folgte, berührte ich gedankenverloren meine Wange. Also jetzt verstand ich echt die Welt nicht mehr. Im ersten Moment war sie total sauer auf mich und schon im nächsten fällt sie mir um den Hals und gibt mir nen Kuss. Ich folgte der alten Dame in den Tempel und dann in einen etwas größeren Raum. Dies schien wohl das Büro zu sein, da ein Haufen Unterlagen den Raum säumten.

„Setz dich doch bitte.“ wies mich Mamiya-sama an und deutete auf ein Sitzkissen, welches an einem kleinen Tisch lag.

Wie mir aufgetragen wurde setzte ich mich und sah mich im Raum um. Überall waren Akten und Schriften verteilt, wobei an der Wand allerlei Bilder von Kindern hingen. An einem blieb ich automatisch hängen. Auf diesen war Kizaki abgebildet. Ich schätzte diese Kizaki so um die 4-5 Jahre alt ein, wobei an diesem Bild eine Jahreszahl stand. >Das war doch knapp ein Jahr, nachdem sie aus Tokyo weggezogen war?< dachte ich mir.

„Also Sakura … wie ergeht es denn Kizaki so in Tokyo?“ fragte sie mich und riss mich dadurch aus meinem Gedanken.

„Ähm … also gut. Sie hat viele neue Freunde an unserer Schule gefunden und is sowohl im Volleyball-Team, als auch im Kunst-Club.“ berichtete ich.

„Aha … so was hör ich gern. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, aber es scheint ja alles in Ordnung zu sein.“ sagte sie erleichtert.

„Endschuldige, falls ich zu persönlich werde, aber kann es sein, das du die Sakura aus Kiza-chans Kindheit sind?“ fragte sie mich plötzlich.

„Ja die bin ich. Woher wissen sie von mir? Etwa von Kizaki?“ wollte ich wissen, schließlich schien Kizaki sich nicht an mich zu erinnern.

„Nun ja … nicht direkt. Naja als sie zu uns kam hatte sie einen Anhänger bei sich und dort war ein Bild von einem Mädchen drin, welches genauso aussah wie du.“ erklärte sie.

„Ach so … naja was mir etwas spanisch vorkam, war das sie sich anscheint nicht an mich erinnern kann.“

„Das war also das, was Maguri-kun meinte, mit fehlender Erinnerung.“ meinte sie und runzelte nachdenklich die Stirn.

„Fehlende Erinnerung?“ fragte ich verwirrt.

„Nun ja … ich frage mal so. Hat dir Kizaki etwas von ihr erzählt?“

„Naja sie hat mir von diesem Weisenhaus hier erzählt, von ihrer verbliebenden Familie … und von ihren Eltern. Wie sie … nun ja …“ ich wurde leiser und verstummte schließlich.

Mir kamen die Erinnerungen an unserem Streit in Sinn und wie ich bzw. Kizaki uns danach gefühlt hatten.

„So is das also. Das freut mich, dass sie dir das alles erzählt hat. Das heißt, das sie dir wirklich vertraut.“ sagte sie und lächelte matt.

„Was meinten sie nun mit der fehlenden Erinnerung?“ fragte ich noch mal nach.

„Nun … als sie hierher kam war sie gerade mal 5 Jahre alt. Ihre Tante meinte, dass sie Kizaki nicht ernähren könne und daher hatte sie Kizaki uns anvertraut. Kizaki redete zu der Zeit nicht viel. Sie sahs meist in ihrem Zimmer, oder in irgendeiner Ecke im Hof. Sie arbeitete aber seltsamer weise immer fleißig und hatte sich nie beklagt.“

„Hatte sie denn außer arbeiten nichts anderes gemacht?“

„Nun sie konnte hier nich viel machen, da sie ja nicht gesprochen hatte und außer ihrer Kleidung weiter nix besaß. Das einzige, was sie dabei hatte, war ein Foto ihrer verstorbenen Familie, sowie einen kleinen silberfarbenen Anhänger in Form eines Halbkreises. Nach genaueren hinsehen konnte ich es als das Yin von Yin und Yang erkennen. Wo die zweite Hälfte aber war, wollte sie mir nicht sagen. Auch nicht, als sie älter war. Wenn wir es gewusst hätten, hätten wir den Besitzer der zweiten Hälfte ausfindig gemacht und ihn über Kizaki unterrichtet.“ erzählte sie weiter.

„Meinen sie … diesen Anhänger?“ fragte ich und zog zögerlich den Anhänger aus meinem Shirt, da ich diesen darunter versteckt hielt.

„Ja … woher hast du …“ fragte sie verblüfft.

„Diesen Anhänger und auch den, den Kizaki hat, gaben uns ihre Eltern. Den genauen Grund dafür weis ich leider bis heute nicht. Sie meinten nur, dass wir gut auf diese aufpassen sollten und dass wir so, wie diese Anhänger, das jeweilige Gegenstück des anderen seien und somit zusammengehörten.“ erzählte ich, wobei ich etwas traurig wurde.

Mamiya-sama bemerkte dies. Sie erzählte mir, dass es hier knapp ein Jahr nachdem Kizaki hier war, ein Feuer gegeben habe und ihr Gedächtnis dabei wahrscheinlich durch das Trauma schaden genommen hat. Sie hatten sie gefragt, an was sie sich erinnern konnte. Sie konnte sich bis zu dem Unfall ihrer Familie erinnern, aber über das, was davor war konnte sie nichts sagen.

„Und deswegen möchte ich dich bitten, auf Kizaki acht zu geben, da sie sonst keinen hat.“ sagte sie noch zum Schluss.

Ich gab als Antwort nur ein leichtes Nicken. Es wurde etwas ruhig in dem Raum. Ich dachte die ganze Zeit über Mamiya-samas Worte nach. In der mir erscheinenden Ferne hörte ich Kizaki, wie sie jemanden zurief er solle zur nächsten Base laufen.
 

~*~*~
 

Ich ging zu der munteren Meute. >Worüber Mamiya-sama wohl mit Sakura reden wollte?<

„So da bin ich. Und was wollen wir spielen?“ fragte ich, als ich bei der Meute war.

„Baseball!“ riefen sie und grinsten breit.

„War ja klar. Ok! Ihr sucht schon mal alles zusammen und ich geh mich schnell umziehen. Wie treffen uns dann am Feld.“

Alle taten, wie ihnen gesagt und ich ging in Richtung Neubau, welcher am Tempel lag und wo sich die einzelnen Zimmer befanden. Ich betrat das Gebäude und steuerte direkt das letzte Zimmer im Erdgeschoss an. Als ich vor der Tür stand streckte ich mich zum Türrahmen und nahm einen Schlüssel. Ich musste schmunzeln, dass sie den immer noch dorthin legten. Ich schloss also die Tür auf und stand wenig später im Zimmer. Es war alles noch genauso, wie vor meiner Abreise. Im Zimmer standen drei Doppelstockbetten, sowie drei Schränke und ein großer Tisch, an welchen sechs Stühle standen. >Sie hätten ja wenigstens Ordnung halten können.< dachte ich mir und lächelte. Ja, ich war wieder zu Hause. An dem Bett in der Mitte war ein Zettel angebracht auf den stand: „Berühren, drauflegen oder anfassen verboten. Wenn dem nicht eingehalten wird, RENN UM DEIN LEBEN. Mit freundlichen Grüßen Blood Rose.“ Das war ja ma wieder typisch für die. Ich ging zum mittleren Schrank, in diesem sich noch einige Klamotten von mir befanden. Wenige Zeit später hatte ich mir meine alten Yankee-Klamotten angezogen und stand am Spielfeld.

„So. Sind alle da? Dann können wir ja anfangen.“ meinte ich und alle gingen auf ihre Plätze.

Das Spiel verlief super.

„Renn doch endlich zur nächsten Base!“ rief ich Kaine zu, was dieser dann auch tat.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass das Tor aufging. Ich blickte zu diesen und sah meine alten Freunde.

„Leute spielt ma kurz ohne mich weiter ok?“ sagte ich noch und rannte in Richtung Tor.

Als ich sah, dass eine von ihnen gestützt wurde, wurde ich prompt schneller.

„Xie Hai, was is denn passiert?“ rief ich und die anderen sahen direkt in meine Richtung.

„Xin? Bist du das?“

„Wer denn sonst Yin? Hai was is mit dir?“ fragte ich besorgt, da mir die vier viel bedeuteten.

„Nun weist du-“

„Später! Lass mich erst einmal deine bzw. eure Wunden versorgen.“ meinte ich und so gingen wir in den Tempel, wo mir Yin einen Erste Hilfe Kasten brachte.

„Scheiße man. Was is denn bloß passiert?“ fragte ich, während ich die Wunden von Honami, so Xie Hais eigentlicher Name, verband.

„Nun. Wir hatten mal wieder unsere Runde im Revier gemacht, wie sonst auch.“ erklärte sie und biss sich auf die Lippe um nicht vor Schmerz aufzuschreien.

„Und da kamen auf einmal ein paar Yankee, von einer, mir unbekannten Bande und haben uns angegriffen.“ erklärte Luan weiter, während sie Xie Hais Hand hielt.

„Und was war dann?“ hackte ich nach, während ich mich Xie Hais Kopf widmete.

„Naja sie wahren doppelt so viele wie wir. Sie meinten nur so etwas wie, dass das jetz ihr Revier sei und sie das Ikawa noch ein bisschen aufmischen wollen.“ erklärten mir Yin und Yang im Chor.

„Na klasse. Kaum bin ich mal ne Zeit lang nicht da und schon meinen die anderen Banden sie könnten sich hier breit machen. Aber nicht mit mir!“ motzte ich rum.

„Tut uns leid.“

„Euch trifft keine Schuld!“ meinte ich und verstaute die Reste wieder in den Erste Hilfe Kasten.

Auf einmal hörte ich die anderen, die noch am Baseballspielen waren jammern. Ich ging, gefolgt von den anderen, schnell zurück. Ich sah wie acht, mir fremde Weiber dastanden und munter auf Kaine rumhackten und ihn stießen, als dieser versuchte aufzustehen. Ich ging dazwischen und stellte mich schützend vor ihn.

„Xin…“

„Was soll das? Habt ihr nicht mehr drauf, das ihr euch an kleine Kinder vergreifen müsst?“ sprach ich gereizt.

„Wer bist denn du?“ lachte eine, die so wie es schien die Anführerin war.

„Ich wüsste nicht, was dich das anginge.“ sagte ich ernst, wobei meine Freunde sich neben mich stellten.

„Seht mal die Heulsusen vom Dienst sind auch wieder da.“ lachte sie.

„Ein Wort noch und-“ erwiderte ich, da ich langsam sauer wurde.

„Und was? Willst du mich dann verhauen?“ jammerte sie und lachte hämisch.

„Verschwindet hier. Ihr habt hier nix zu suchen. Müsstet ihr nich schon längst zu Hause sein? Eure Mamis warten sicher schon und machen sich Sorgen.“ erwiderte ich daraufhin nur.

„DU WAGST ES!“ schrie sie und packte mich am Kragen.

„Lass Kizaki los …“ rief Yang dazwischen.

„Ach. Du bist also diese Kizaki Kuroi!“ meinte sie und musterte mich scharf.

„Haste nen Problem damit? Also lass mich los und verkriech dich bei Mami hinterm Rockzipfel.“ gab ich als Antwort.

„Wenigstens hab ich noch Eltern. Dich wollte ja schließlich keiner. Deine verfluchten Eltern haben es schon richtig gemacht, als sie bei dem Unfall abkratzten, nur hätten sie dich auch mit in die Hölle nehmen sollten.“ erwiderte diese.

Ich riss mich wütend los. Mich konnte man beleidigen soviel man will, aber wehe es handelte sich dabei ums Ikawa oder um meine Eltern.

„XIN NICHT!“ schrie Luan, doch ich bekam nichts mehr mit.

Ich holte aus und versetzte der Anführerin einen Schlag nach dem anderen. Die anderen ihrer Bande gingen auf mich los, aber das interessierte mich nicht. Ich schlug weiter. Blind vor Wut. Ich bekam noch nicht einmal mit, dass ich diverse blutige Wunden hatte. Auch bemerkte ich nicht, das Mamiya-sama und Sakura dazu kamen.
 

~*~*~
 

„Was is denn da los?“ meinte Mamiya-sama, als sie aus dem Fenster sah.

Ich stand auf und ging zu ihr. Im nächsten Moment rannte ich los, dicht gefolgt von ihr. Als ich aus dem Fenster gesehen hatte, sah ich wie Kizaki blutüberströmt auf ein Mädchen einschlug. Als wir bei dem Geschehen ankamen, hielt mich ein Mädchen mit einem Vampirhaften Aussehen auf.

„Nicht! In diesem Zustand kann Xin sich nicht kontrollieren.“ meinte sie verzweifelt.

„Was is denn passiert Honami?“ fragte Mamiya-sama.

Diese erklärte ihr, was passiert war, wobei mich ein paar andere Mädchen zurückhielten, da ich Kizaki aufhalten wollte.

„KIZAKI HÖR AUF!“ schrie ich, doch es half nix.

Sie schlug immer wieder auf die Weiber um sie herum ein.

„Verstehe. Da versteht sie keinen Spaß mehr. Und wir haben noch nicht einmal den Anhänger hier.“ meinte Mamiya-sama besorgt.

Mich kümmerte das alles nicht. Das einzige was ich wollte, war Kizaki zu schützen. Als ich sah, dass eine der Weiber Kizaki von hinten angreifen wollte, riss ich mich von meinen Fesseln los und ging dazwischen.

„Nicht-“

„Lass sie. Vielleicht kann sie Kizaki wieder zur Vernunft bringen.“

Kizaki hockte über einer, die wohl die Anführerin war und schlug wie besessen auf diese ein. Die anderen waren wohl schon mit ihren Kräften am ende, da sie verletzt um sie herum lagen.

„KIZAKI HÖR AUF.“ schrie ich noch mal und hielt ihre Faust fest, welche abermals ausholte.

„LASS MICH LOS SAKURA!“ schrie diese mich an.

Ich riss sie runter von dem Weib und hielt sie mit aller Kraft fest.

„SAKURA VERSCHWINDE. DAS GEHT DICH NIX AN!“ keifte sie und sah mich mit dämonische Augen an.

„Hallt die Spinnerin bloß fest.“ meinte das Häufchen Elend vor uns.

„SCHNAUZE DIR ZEIG ICH’S!“ schrie Kizaki und verpasste mir einen rechten Hacken, so das mein Kiefer knackte.

„Kizaki! Lass es!“ meinte ich, woraufhin sie mich kalt ansah.

„SO WIE DU JETZT BIST KENN ICH DICH NICHT! ICH HASSE DICH!“ schrie ich verzweifelt.
 

~*~*~
 

>ICH HASSE DICH!< halte es in meinem Kopf wieder. >Nein nicht du! Was hab ich nur getan?< meine Kraft hatte mich mit einem mal verlassen und ich sackte zu Boden. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Jetzt hasst sie mich und ich? Ich konnte nichts anderes tun, als mich zu verstecken. Das tat ich, indem ich verzweifelt meine Arme um mich schlang.

„Und nun zu euch. Verschwinde mit deiner Bande Akio! Hier is nicht dein Revier und außerdem hast du immer noch einen Bezirk in Tokyo.“ sagte Sakura bissig.

„Woher kennst du - Sakura?“ meinte diese und zitterte vor Angst.

Diese blutroten Augen würde sie nie im Leben vergessen. Sie rappelte sich schnell auf und ergriff mit den anderen schnell die Flucht. Das bekam ich aber nur am Rande mit, da ich völlig fertig mir dem Nerven war.

„So meine Lieben. Da sie jetzt wieder weg sind, geht bitte zum Essen. Kaine? Du und Blood Rose, ihr geht bitte zu Maguri-kun und lasst euch verarzten.“ wies Mamiya-sama die anderen an.

„Hey Kizaki ist alles in Ordnung bei dir?“ fragte Sakura besorgt, worauf ich verwirrt aufsah.

Ich wollte daraufhin was sagen, kam aber nicht dazu, da Sakura ihren Finger auf meine Lippen legte und mir so bedeutete, dass ich nicht antworten brauchte.

„Xin!“ riefen meine vier Freundinnen im Chor und vielen mir um den Hals.

„Ah … hört bitte auf. Ihr tut mir weh.“

„Sorry. Kannst du aufstehen? Wir sollen nämlich zu Maguri und uns verarzten lassen.“ fragten sie besorgt.

Ich versuchte aufzustehen, klappte aber im nächsten Moment wieder zusammen. Ich merkte, dass ich mir den Knöchel verletzt hatte.

„Warte ich helfe dir Kizaki. Halt dich bei mir fest.“ meinte Sakura und hielt mir ihre Hand hin.

Ich ergriff diese und zog sie zu mir runter.

„Ich weis nicht, ob ich laufen kann. Kannst du mich bitte tragen?“ fragte ich flüsternd, da mir das peinlich war, sie um so etwas zu bitten.

Sie schaute mich zuerst fragend an, bückte sich aber und hob mich vorsichtig auf ihre Arme.

„Is doch kein Problem meine Kleine.“ lächelte sie.

Ich schlang vorsichtig meine Arme um sie und hielt mich so bei ihr fest. Somit gingen wir los in Richtung Tempel, wo sich unser Krankenzimmer befand. Ich war darauf bedacht, mich nicht bei Sakura anzulehnen, da ich nicht so recht wusste, wie sie darauf reagieren würde.

„Lehn dich ruhig an und ruh dich noch etwas aus.“ flüsterte sie mir ins Ohr.

Ich wusste nicht so recht, was ich daraufhin erwidern sollte. So lehnte ich mich einfach bei ihr an und kuschelte mich mit meinen Kopf in ihre Halsbeuge. Bei Sakura fühlte ich mich geborgen. Sie gab mir ein Gefühl, was mir so bekannt, aber doch gänzlich fremd war. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, was es war, aber mir gefiel dieses Gefühl irgendwie. Wenige Zeit später betraten wir den Tempel und gingen direkt zum Krankenzimmer. Yin und Yang öffneten die Tür und wurden gleich angequatscht.

„Was is denn mit euch passiert? Nein halt sagt nix. Ich will es gar nicht wissen.“ meinte eine männliche Stimme.

Sakura und ich betraten zuletzt das Zimmer. Ich sah, das Maguri schon munter am verarzten war. Er hatte blutrotes, schulterlanges Haar und eisblaue Augen. Er trug einen, wie es sich für Ärzte gehörte, weißen Kittel und seine rahmenlose Brille war ihn auf die Nasenspitze gerutscht. So sah er immer wie ein zerstreuter Professor aus.

„So Kaine. Du kannst jetzt zum essen gehen. Als nächstes - KIZAKI!“ rief er fröhlich, als er mich sah.

„Konichi-wa Maguri-san.“ begrüßte ich ihn und lächelte gezwungen, da mir alles wehtat.

„Wie ich sehe hast du dich mal wieder geprügelt. O-nee-chan schön dich auch mal wieder zu sehen.“ grüßte er und ich sah verwundert drein.

„Maguri-nii-san! Was machst du denn hier?“ fragte Sakura verwundert.

„Ihr seid Geschwister?“ fragte ich sie, worauf ich nur ein nicken beiderseits bekam.

„Jetz versteh ich gar nix mehr. Autsch…“ sagte ich und hielt mir die Stirn.

„Warte Kizaki. Ich setz dich ab.“ meinte Sakura.

Wie sie gesagt hatte setzte sie mich auf dem Bett, welches vor Maguri-san stand, vorsichtig ab. Ich hielt mich aber weiterhin bei ihr fest, da ich zu schwanken begann.

„Sakura hilfst du mir bitte? Kizaki leg dich am besten hin. Ach ja und zieh bitte deinen Mantel aus.“ wies er mich hin und ich tat was mir gesagt wurde.

Sakura half mir vorsichtig dabei meinen Mantel auszuziehen. Sie faltete ihn zusammen und hing ihn über einen Stuhl. Danach setzte sie sich von der anderen Seite des Bettes ans Kopfende. Sie hob vorsichtig meinen Kopf und bettete ihn auf ihren Schoß, auf den ein Kissen lag. Ich schaute zu ihr hoch und bemerkte, das sie mit einem Lächeln zu mir runtersah. Daraufhin wurde ich leicht rot, da mir das ganze irgendwie peinlich war. Während Maguri meinen Knöchel verband strich mir Sakura erst vorsichtig ein paar Strähnen aus meinem Gesicht und dann behutsam über meine Wange. In mir machte sich ein wohlig warmes Gefühl breit, wobei ich mir wünschte die Zeit möge stehen bleiben.

„So fertig. Wartet mal kurz hier. Ich hol aus meinem Zimmer nur noch schnell ein paar Tabletten gegen deine Schmerzen.“ meinte er und lies Sakura und mich alleine.

Nun waren nur noch wir zwei im Krankenzimmer, da die anderen zum Essen gegangen waren. Ich bemerkte, das Sakura einen kleinen Blutfaden am Mundwinkel hatte und richtete mich vorsichtig auf.

„Nicht Kizaki. Bleib lieber noch liegen bis Maguri wieder da ist.“ meinte sie besorgt.

Ich wusste selbst nicht so recht, was ich tat. Ich lies mich in dem Moment einfach von meinen Gefühlen leiten. So beugte ich mich langsam vor und leckte Sakura den Blutfaden weg. Diese sah mich aus geweiteten Augen an.

„Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen hab. Ich versteh auch, wenn du mich hasst. Bitte verzeih mir.“ sagte ich und eine Träne bahnte sich ihren weg über meine Wange.

Bevor sie jedoch das Ende dieser erreichte, strich Sakura sie weg.

„Is schon ok. Mir tut es auch leid und ich hasse dich nicht. Wie denn auch? Du bist mir in den Letzten Monaten so wichtig geworden, das ich dich nicht hassen könnte selbst wenn ich es wollte.“ sagte sie und sah mir mit einem liebevollen Blick direkt in die Augen.

Ich konnte nicht anders, als ihr um den Hals zu fallen.

„Kizaki deine Wunden…“ meinte sie besorgt, doch ich fiel ihr ins Wort und meinte daraufhin nur „Das is mir egal!“ und kuschelte mich noch fester an sie.

Ich spürte, wie sie ihre Arme um mich schloss. Dieses Gefühl, welches in mir war, wurde mit einem mal wieder etwas stärker. Ich spürte, wie sie behutsam über meinen Rücken strich. Daraufhin schmiegte ich mich an sie, wobei ich ihren Herzschlag hören konnte, welches ruhig vor sich hin schlug. Dieses Geräusch war auch die Ursache, das ich langsam einschlief.
 

~*~*~
 

„Lasst euch von mir nicht stören.“ sagte Maguri, der im Türrahmen stand.

Ich erschrak und sah zu Kizaki runter, welche eingeschlafen war. Maguri setzte sich wieder auf seinen Stuhl und sah sie mit einem leichten lächeln an.

„Jetzt sind wir also wieder beisammen. Die Umstände hatte ich mir aber anders vorgestellt.“ seufzte er.

„Ich mir auch.“ erwiderte ich und strich Kizaki übers Haar.

„Hat sie dich eigentlich wiedererkannt?“ fragte er.

„Nein.“ gab ich traurig zu.

„Das dachte ich mir. Naja wenigstens habt ihr euch ja jetz wieder.“ lächelte er.

„Sag mal Maguri … was is eigentlich in der ganzen Zeit hier passiert?“ wollte ich wissen und sah ihn an.

„Nun weist du … ich kam hierher, als ich 18 war. Da war Kizaki 13 und hatte schon allerlei erlebt. Ich weis nur, was mir Mamiya-sama erzählt hat. Ich untersuchte Kizaki, da ich mich wunderte, dass sie mich nicht erkannt hatte und stellte fest, dass sie ihr Gedächtnis zum Teil verloren hatte. Es dauerte lange, bis sie mir wieder halbwegs vertraute. Um ehrlich zu sein arbeite ich immer noch daran.“ meinte er und seufzte.

„Verstehe.“ murmelte ich und sah traurig auf sie runter.

„Mach nicht so ein Gesicht. Früher oder später wird sie ihre Erinnerungen an uns schon wiedererlangen. Bis dahin bitte ich dich, auf sie acht zu geben.“ bat er.

„Ich werd mein bestes geben.“ gab ich als Antwort und lächelte.

„Gut … würdest du sie zu den anderen bringen? Da kann sie sich erst einmal richtig ausschlafen.“

„Ok … aber wo finde ich sie denn?“ fragte ich.

Er beschrieb mir, wo ihr Zimmer war und somit hob ich sie vorsichtig hoch und ging in Richtung Tür.

„Du kannst ja, wenn du Zeit hast, mal zu Hause vorbeischauen.“ meinte ich noch und ging.

Ich ging in die Richtung, die mir Maguri beschrieben hatte und stand wenig später vor der besagten Tür. Hinter dieser schien es ja munter zuzugehen. Ich klopfte und schon hatten die Zwillinge die Tür geöffnet.

„Hey du … komm ruhig rein.“ meinten sie und grinsten mich an.

Ich betrat den Raum und schaute mich um. Die zwei anderen saßen am Tisch und tranken Tee.

„Willst du auch einen? Kannst Xin auf das Bett da legen.“ meinte das Mädchen, welches mich kurz zuvor noch festgehallten hatte.

Ich nickte und brachte Kizaki zu dem Bett, welches das Mädchen gemeint hatte. Dort legte ich sie vorsichtig ab, um sie nicht zu wecken. Als ich mich aufrichten wollte, merkte ich, das Kizaki sich mal wieder in mein Shirt festgekrallt hatte. Seufzend zog ich dieses aus, da ich ja nicht ewig in dieser Haltung bleiben konnte und setzte mich auf den Boden vor dem Bett.

„Habt ihr vielleicht etwas, das ich drüberziehen könnte?“ fragte ich in die Runde.

Die Zwillinge kamen auf einmal grinsend auf mich zu.

„Aber sicher doch. Komm mit wir geben dir was.“ meinten sie und führten mich in eine Ecke des Zimmers, welche mit einem Vorhang behängt war.

Mir war irgendwie nicht wohl bei der Sache. Was hatten die bloß vor?

„So und nun. Zieh dich aus!“ sagten sie klipp und klar.

„WAS?“ fragte ich entsetzt.

Sie warteten noch nicht einmal eine Antwort ab und schon im nächsten Moment stand ich in Unterwäsche da. Ich hielt meine Augen fest geschlossen, in der Hoffnung es würde bald vorbeigehen. Eine kurze Zeit später hatte ich wieder etwas an. Nur was? Ich schaute in einen Spiegel, welcher an der Wand neben mir angebracht war und glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Ich hatte genau die gleichen Klamotten an, wie diese Blood Rose und Kizaki. Diese Klamotten bestanden aus einem schwarzen Shirt und einer ganz kurzen schwarzen Hose, welche zerschlissen und zerrissen waren. Hier und da wurden einige Risse notdürftig zusammengenäht und mit Blut verziert, welches mit roter Textilfarbe gezeichnet wurde.

„Also ich glaube, so können wir sie hier auf die Straße lassen oder Yang?“

„Ich gebe dir vollkommen Recht Yin. Es fehlt nur noch der letzte Schliff …“ meinte eine von ihnen und kramte einen schwarzen langen Ledermantel hervor.

Auf dessen Rückseite war eine blutige Rose, worüber die Worte ‚Blood Rose’ standen. Unter dem Bild standen noch zwei Worte. Bei genaueren Hinsehen konnte ich die Worte ‚Zhi Xuè’ lesen.

„Was bedeutet es?“ wollte ich wissen.

„Das is unsere Bandenkleidung. Wenn du diesen Mantel annimmst bist du ein Mitglied unserer Bande. Offiziell bist du ein Mitglied, wenn dir Hei Xin deinen Namen gibt. Und? Nimmst du diesen Mantel an?“ fragten sie und schauten mich aus großen Augen an, denen man einfach nicht nein sagen konnte.

Ich seufzte und nahm den Mantel dankend entgegen.
 

~*~*~
 

Als ich meine Augen öffnete, wunderte ich mich wo ich war.

„Mmh … das hier is aber nich das Krankenzimmer? Und wo is Sakura?“ fragte ich in den Raum und erblickte Luan und Xie Hai, welche am Tisch saßen und erst einmal ausgiebig schmusten.

„Was is denn hier los?“ fragte ich und musste grinsen.

>Sind sie also endlich zusammen? Ich freu mich für die beiden.< dachte ich.

„Xin du bist wach!“ freuten sich die zwei und gesellten sich zu mir.

„Wie bin ich …“ fing ich an und hielt mir den Kopf.

„Deine Freundin hat dich hier her gebracht. Wie heißt sie eigentlich?“ fragten die beiden neugierig.

„Sie heißt Sakura. Aber sagt mal wo is sie denn?“ fragte ich und sah mich um.

„Hier is sie Xin!“ riefen die Zwillinge.

Sie kamen hinter einen Vorhag hervor und zogen Sakura hinter sich her. Ich musste kurz schlucken, da sie super in diesen Klamotten aussah.

„Und wie findest du sie? Wir hatten uns gedacht, dass wir sie bei uns in der Bande aufnehmen. Geht das?“ fragten die beiden und sahen mich aus großen Augen an.

„Naja … was hältst du denn davon Sakura?“ fragte ich sie.

„Nun … wenn du nix dagegen hast …“ meinte sie nur und sah zu Boden.

„Also gut.“ sagte ich klipp und klar und stand auf.

Alle sahen mich aus großen Augen an, da ich ja schließlich noch verletzt war und mir mühe gab nicht gleich wieder einzuknicken. Ich stützte mich am Bett ab und ging gezielt auf Sakura zu. Als ich vor ihr stand, streckte ich meine Arme aus und fiel ihr um den Hals.

„Alles ok mit dir?“ fragte sie besorgt.

Ich schaute zu ihr hoch und grinste, bevor ich meinte „Willkommen bei den Blood Rose – ähm … Leute habt ihr schon einen Namen für sie?“ fragte ich dann noch nach.

Sie grinsten und meinten munter „Wir dachten da an Zhi Xuè?“

„Super den nehmen wir. Also noch mal. Herzlich Willkommen bei den Blood Rose Zhi Xuè.“

Daraufhin jubelten alle, wobei ich mich leicht von Sakura löste und ihr einen Kuss gab. Ich freute mich so, das sie nun auch zu den Blood Rose gehörte und da konnte ich mir diese Geste einfach nicht verkneifen.
 

~*~*~
 

Ich war total überrumpelt, als Kizaki mich küsste. Noch dazu wusste ich nicht, warum sie mir einen ‚Namen’ gaben.

„Ähm … entschuldigt, falls ich euch störe, aber was bedeutet ’Zhi Xuè’ eigentlich und warum habe ich diesen Namen erhalten?“ wollte ich dann doch wissen.

„’Zhi Xuè’ bedeutet soviel, wie Bludstillend. Diesen Namen hatten wir für dich ausgesucht, da du Kizakis blinde Wut aufgehalten hast.“ meinten die Zwillinge und grinsten breit.

Ich verstand zwar nicht, was das alles zu bedeuten hatte, aber irgendwie freute ich mich dann auch. Wir setzten uns an den großen Tisch und stellten uns erst einmal vor. Das Mädchen mit der Vampirhaften Gestalt hieß Honami Kaneguchi und hatte den Namen Xie Hai. Das Mädchen neben ihr, welches eher eine unscheinbare Gestalt besaß hörte auf den Namen Kanna Sakurai, deren Name Luan war. Zu guter letzt erfuhr ich auch noch, dass die Zwillinge Zin und Zen hießen, welche die Yankee-Namen Yin und Yang hatten. Nach einiger Zeit meinte Kizaki, das wir langsam los müssten, da sie mir noch jemanden vorstellen wollte. Somit verabschiedeten wir uns von den anderen und verließen das Ikawa.

„Wohin gehen wir denn?“ fragte ich sie, während ich sie stützte.

„Ich möchte dich gern meinen Eltern vorstellen. Wenn das ok für dich is.“ meinte diese leise.

Ich schaute kurz zu ihr runter.

„Is kein Problem.“ erwiderte ich daraufhin und lächelte.

Sie atmete einmal erleichtert durch und wir gingen eine kleine Seitengasse entlang, an dessen Ende man schon einen kleinen Hügel mit Gräbern sah. Wir passierten ein Tor und standen wenig später vor einem Grabstein. Auf diesen stand ‚Hier ruhen Yuka, Jiro und Sain Himura.’.

„Drei Namen?“ wunderte ich mich.

„Sain war mein Bruder. Er wurde damals als vermisst gemeldet. Gefunden hatte man ihn aber nicht und daher steht sein Name auch auf dem Stein.“ erklärte sie und hockte sich hin, um ein Gebet zu sprechen.

Ich zündete vorher noch ein paar Räucherstäbchen an, die uns Mamiya-sama zuvor gegeben hatte und tat es ihr gleich.

Als ich dies beendet hatte, sah ich zu ihr rüber. Ich machte mir sorgen, da sie immer noch betete und dabei ein bedrücktes Gesicht zog. Nach einer weile des Schweigens, in der sie sich nicht rührte beugte ich mich leicht zu ihr rüber.

„Alles ok mit dir?“ fragte ich und legte meine Hand auf ihre Schulter.

Sie zuckte augenblicklich zusammen und sah mich aus weit aufgerissenen Augen an.

„Tut … tut mir leid …“ meinte ich daraufhin.

Ich wollte daraufhin meine Hand wieder runternehmen, welche sie aber ergriff und festhielt. Von einer Minute auf die andere fiel sie in meine Arme und fing an zu weinen. Ich wollte etwas sagen, nur was? Also schlang ich meine Arme um sie und hielt sie schützend fest.
 

~*~*~
 

Ich wusste nich, was über mich gekommen war, aber ich wusste, das ich meinte Trauer nicht länger verbergen konnte. Ich drückte mich regelrecht an Sakura und schluchzte.

„Hey meine Kleine. Is ja schon gut …“ hörte ich sie leise in mein Ohr flüstern.

„Sakura …“ schrie ich verzweifelt.

„Was is denn los?“ fragte sie besorgt.

„Wieso haben sie mich allein gelassen? Ich hatte doch nur sie!“ rief ich weiter.

Irgendwo musste diese ganze Trauer raus.

„Scht … ganz ruhig meine Kleine. Ich bin für dich da.“ sagte sie ruhig und strich mir über den Rücken.

„Sakura … ich … ich …“ fing ich an, doch sie legte mir einen Finger auf die Lippen.

„Ganz ruhig. Du brauchst nichts sagen.“

„Danke …“ flüsterte ich und schmiegte mich eng an sie.

Wir blieben noch eine kleine Weile so, bevor wir dann den Friedhof wieder verließen und zum Tempel zurückgingen. Dort angekommen kam Saki gleich auf uns zu und fragte wo wir denn waren. Ich meinte daraufhin nur, dass wir uns die Stadt noch etwas angeschaut hatten und dann wieder hierher kamen.

„Na denn … kommt last uns zum Essen gehen.“ meinte Saki munter und ging schon vor.

„Geht ruhig … ich hab keinen Hunger.“ erwiderte ich.

„Ok … Leg dich am besten schon hin. Soll ich dir was mitbringen?“ fragte Sakura, woraufhin ich nur leicht nickte.

So trennte ich mich von den anderen und ging in unser Zimmer, wo ich gleich ins Bett fiel.
 

~*~*~
 

Ich ging also mit den anderen zum Essen. Während des Essens schweiften meine Gedanken immer wieder zu Kizaki und zu dem, was ich an diesen Tag alles über sie erfahren hatte.

„Was is denn mit dir los Hisashi?“ fragte Saki auf einmal.

„Wie? Was?“ fragte ich verwundert, da sie mich aus meinen Gedanken gerissen hatte.

„Naja du seufzt die ganze Zeit und ziehst dabei ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter.“ meinte sie, woraufhin ich nur auf meinen Teller sah und schwieg.

„Dann eben nich. Ich wollte dir nur helfen. Aber wer nich will, der hat schon ne?“ schmollte sie und aß weiter.

„Ich geh schon ma.“ meinte ich nach einer Weile und stand auf.

Ich ging noch einmal zur Essensausgabe, um Kizaki noch etwas mitzubringen. Wenig später stand ich in unserem Zimmer, wobei ich mich wunderte, da bei unserem Teil die Trennwände noch offen waren. Als ich näher kam musste ich leicht grinsen. Da lag Kizaki, auf unseren Futons und schlief seelenruhig. Ich legte vorsichtig das mitgebrachte Essen ab und zog leise die Trennwände zu, bevor ich mich neben Kizaki kniete. >Süß wie sie da liegt.< dachte ich mir. Ich legte vorsichtig meine Hand auf ihre Schulter und schüttelte sie leicht. Als Antwort bekam ich darauf nur ein missmutiges murren.

„Wach auf Kizaki. Ich hab dir was zu Essen mitgebracht.“ flüsterte ich an ihren Ohr.
 

~*~*~
 

Als ich meine Augen langsam öffnete, blickte ich in das lächelnde Gesicht von Sakura.

„Hm … was is denn los?“ fragte ich verschlafen.

„Tut mir leid, dass ich dich geweckt hab, aber du solltest etwas essen und dir vielleicht andere Klamotten anziehen. Das schläft sich bequemer.“ meinte sie.

>Wo sie recht hat. Ein bisschen unbequem lag sich’s schon.< Auf Sakuras Rat hin, rappelte ich mich mühevoll auf, wobei sie mir half und setzte mich, mehr Schlecht als Recht auf meinen Futon.

„Lehn dich bei mir an, dann is es für dich leichter zu sitzen.“ schlug sie vor.

Nach kurzem Zögern, lehnte ich mich vorsichtig bei ihr an und begann langsam etwas zu essen. Ich hatte zwar keinen großen Hunger, aber ich wollte nicht, dass sich Sakura Sorgen um mich machte. Daher aß ich etwas, von dem gebrachte Salat. Dies gestaltete sich aber als schwierig, da meine Hände zitterten. Somit ließ ich es dann doch sein.

„Gib mir mal die Stäbchen.“ meinte sie und nahm sich die Stäbchen, ohne eine Antwort von mir abzuwarten.

Sie nahm die Stäbchen zunächst in die Hand, bevor sie dann etwas von dem Salat nahm und diesen mir dann vor den Mund hielt. >Na toll! Jetzt füttert sie mich auch noch.< dachte ich missmutig, begann dann aber doch zu essen. Nach der fünften ’Portion’ konnte ich aber nicht mehr und schüttelte den Kopf, als sie mir noch etwas hinhielt. Sie schaute mich zuerst fragend an, lies dann aber die Stäbchen wieder sinken. Ich schloss meine Augen und ließ mich langsam gegen sie fallen. Dieses Gefühl von Wärme tat richtig gut.

„Is alles in Ordnung mit dir?“ fragte sie besorgt.

„Mach dir bitte keine Sorgen. Mir geht’s gut. Lass mich nur noch eine kleine Weile so bleiben.“ meinte ich daraufhin nur.

Sie gab darauf keine Antwort, stattdessen legte sie ihre Arme um mich und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Dieses Gefühl, hier mit ihr so zu sitzen, machte mich irgendwie ruhiger. So spürte ich nur noch, wie ihr stetiger Atem an meinem Nacken streifte und mir so eine leichte Gänsehaut bescherte, bevor ich einschlief.
 

~*~*~
 

>Was is denn nur mit Kizaki los?< dachte ich, da sie sich, seit wir wieder zurück waren, total anders verhielt als vorher. Als ich so grübelte, bemerkte ich, dass sie wieder eingeschlafen war. >Na toll. Und nu?< Ich versuchte sie wieder zu wecken, was mir aber irgendwie nicht gelang. Seufzend legte ich sie auf den Futon und machte mich daran, sie ihrer Kleider zu entledigen, da sie ja in diesem Aufzug nun wirklich nicht bleiben, geschweige denn schlafen könnte. >Gott wieso hasst du mich!< dachte ich mir, da ich mühe hatte mich zusammenzureißen. Sie sah einfach zum anbeißen war. Nach vielem hin und her hatte ich es doch endlich geschafft und sie lag mit einem Shirt bekleidet unter ihrer Decke. Ich atmete erleichtert auf, schnappte mir mein eigenes Shirt und ging erst einmal ins Bad. Dort nahm ich erst einmal eine eiskalte Dusche, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. >Du musst dich zusammenreißen Sakura!< tadelte ich mich. >Schließlich willst du sie ja nicht noch einmal verlieren.< Als ich mich fertig umgezogen hatte, ging ich zurück zu Kizaki, welche immer noch seelenruhig vor sich hinschlief. Ich packte noch schnell meine Klamotten in den Schrank und legte mich dann zu ihr. Als ich mich grade hingelegt und zugedeckt hatte, war diese der Meinung, sich wie eine Katze an mich zu kuscheln. Zuerst sah ich sie verwirrt an, ergab mich aber meinem Schicksaal und schlief, mit ihr im Arm wenig später ein.

In dieser Nacht plagten mich Albträume. Letztendlich wachte ich am nächsten Morgen, schweißgebadet und mit einem undefinierten Schrei auf.

„Sakura?“ fragte Kizaki, die durch meinen Schrei wach wurde.

Ich versuchte mich wieder etwas zu beruhigen, da meine Atmung von dem Schrei noch beschleunigt war.

„Alles ok mit dir? Du siehst so blass aus.“ fragte sie mich und schaute mich verwirrt an.

„Ich – ich weiß nich … da war ein Gang … und ich rannte … und … “ begann ich doch konnte nicht mehr weiter sprechen.

Ich bemerkte auch nich, wie Kizaki näher an mich rückte. >Was hab ich nur geträumt? Und wieso hab ich so eine tief sitzende Angst, dass ich sie wieder verliere?< Auf einmal spürte ich, wie sich zwei schlanke Arme um mich legten. Erschrocken schaute ich auf und blickte in Kizaki’s wunderschöne Augen.

„Ist ja gut Sakura. Ich bin ja da.“ Versuchte sie mich zu beruhigen, was ihr auch so irgendwie gelang.

Ich legte ebenfalls meine Arme um sie und drückte mich ganz fest an sie.

„Autsch …“ zischte sie, da ich mich an eine verletzte Stelle geschmiegt hatte.

„T-Tut mir leid … ich wollte nich -“ fing ich an, doch Kizaki legte mir nur einen Finger auf meine Lippen.

„Scht … is schon gut. Komm lass uns zum Frühstück gehen.“ Meinte sie daraufhin nur mit einem lächeln.

Zur Bestätigung fing dann auch mein Magen an zu knurren, was mich leicht erröten lies. Daraufhin fing Kizaki an zu lachen, worauf ich dann aber auch einstimmen musste. Als wir uns wieder eingekriegt hatten, half ich Kizaki auf und wir machten uns fertig um zum Frühstück zu gehen.

„Da seid ihr ja endlich!“ rief Saki schon vom weiten, als wir den Saal betraten.

„Tut uns leid, das wir so lange gebr5aucht haben.“ Entschuldigte sich Kizaki und wir setzten uns zu den anderen.

„Habt ihr wenigstens eure Sachen schon gepackt?“ fragte sie uns.

„Wie? …. Welche Sachen?“ fragte ich verwirrt, worauf Kizaki genauso schaute.

„Na wir machen doch heute einen Ausflug zu den heißen Quellen! Das hat uns Minami-sensei doch gestern beim Abendbrot gesagt.“ entgegnete Saki.

>Verdammt! Das hab ich ja total vergessen.< dachte ich nur. In diesem Moment kam auch schon Minami-sensei an unserem Tisch.

„Na ihr zwei? Ausgeschlafen? Für euch wurde heute morgen ein Päckchen abgegeben.“ Meinte sie und reichte es uns.

Kizaki nahm es entgegen, wobei ich neugierig über ihre Schulter schaute.

„Es ist vom Ikawa!“ meinte sie glücklich.

„Vom was?“ fragte Saki, da sie ebenso neugierig übern Tisch, auf das Päckchen starrte.

„Vom Ikawa-Weisenhaus. Dort is Kizaki groß geworden, Was schicken sie uns denn?“ fragte ich und sah Kizaki neugierig an.

„Weis nich …. Ma schaun.“ Erwiderte sie nur und machte das Päckchen mit einem Brotmesser auf.

Zum Vorschein kam nur schwarzer Stoff, auf dem eine ebenso schwarze Karte, mit weißer Schrift lag.

„Es is von den ‚Blood Rose’.“ Erwiderte sie und nahm die Karte in die Hand.

„Was schreiben sie denn?“ fragte ich.
 

„An Hei Xin und Zhi Xué,

Jo ihr zwei. Wir dachten, diese Klamotten könntet ihr heute gut gebrauchen.

Durch Luan’s Fähigkeiten haben wir erfahren, das ihr heute einen Ausflug zu

den heißen Quellen macht.

Wir hoffen, sie passen euch.

Kommt ma wieda vorbei

Grüße Yin + Yang, Wie Hai und Luan!“
 

Als Kizaki die Karte zu ende vorgelesen hatte, musste sie leise kichern.

„Das is ja süss von denen.“ Meinte ich daraufhin und begann ebenfalls an zu kichern.

„Hä? Muss ich das jetz verstehen? Und was is da nun eigentlich drin?“ fragte Saki, die der Karte gelauscht hatte.

*Grmel* … „Oh … tut mir leid.“ Entschuldigte ich mich, da mein Magen nach Aufmerksamkeit rief.

„Ich würde sagen, wir essen erst einmal was. Nachher sehen wir ja immer noch, was da drin is.“ kicherte Kizaki.
 

~*~*~
 

Gesagt, getan und so aßen wir Frühstück, wobei Saki uns die ganze Zeit löcherte, was wir denn gestern so getan hatten und woher Kizaki diese ganzen Wunden herhatte. Letztendlich konnten wir ihr mit viel Mühe und Not weismachen, das Kizaki gestern das Dach beim Ikawa abgedichtet hatte und beim absteigen von diesem gestürzt war. (mir viel nix besseres ein ^^’) Zurück auf unserem Zimmer, kramte ich eine etwas größere Tasche raus, um unsere Sachen für die Onsen zu packen. Nach vielen hin und her konnte ich Kizaki dazu überreden, das wir eine Tasche nehmen. Während ich in dem Schrank nach potentiellen Klamotten wühlte, packte sie das Päckchen aus.

„Wo hast du denn deine Bade-Klamotten?“ fragte ich.

„Ähm … hier…“ meinte sie daraufhin nur.

„Wie hier?“ Fragte ich verwundert und drehte mich zu ihr um.

Sie saß vor dem nun leeren Päckchen und hielt ein zerschlissenes, schwarzes Top hoch auf dem ’Blood Rose’ geschrieben stand.

„WOW …“ war mein einziges Kommentar, was ich dazu sagen konnte.

„Ähm … Sakura? Für dich sind auch welche dabei …“ meinte sie und hielt ein weiteres, mit der selben Aufschrift, sowie den Worten ‚Zhi Xuè’ drauf hoch.

Ich war sprachlos. Es sah einfach nur geil aus. Ich ging zu Kizaki und nahm die Klamotten entgegen.

„Wer zieht sich zuerst um?“ fragte ich sie.

Daraufhin stand Kizaki auf, schaute mich kurz unsicher an, worauf ich nickte und sie im Bad verschwand. Nach einer kurzen Weile waren wir fertig und im nächsten Moment auch schon auf den Weg zu den heißen Quellen. Auf den Weg dorthin war ich die ganze Zeit mies drauf, da Aoi-kun sich munter mit Kizaki unterhielt. Ich hatte schon die ganze Zeit ein mieses Gefühl bei ihm. Er hatte irgendwas an sich, was mir ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend bescherte.

„Was is denn mit dir los Sakura?“ fragte mich Kizaki auf einmal.

„Nichts … was soll denn mit mir los sein?“ fragte ich verwirrt, da ich die ganze Zeit in Gedanken war.

Sie schaute mich daraufhin mit einem Schmollmund an, hackte sich bei mir ein und ging so weiter. >Was soll das denn jetz? Nein Sakura! Reis dich zusammen … du fällst jetz nicht über sie her.< tadelte ich mich, da ich diese Probleme schon die ganze Zeit hatte, seit wir hier waren. Nachdem wir beide fertig mit dem Umziehen waren, gingen wir zu den anderen, welche schon auf dem Tempelvorplatz waren.

„Da seit ihr ja endlich! Und? Was war nun in dem Päckchen?“ fragte Saki neugierig.

„Das wirst du schon sehen, wenn wir bei den heißen Quellen sind.“ Meinte Kizaki und grinste.

Daraufhin konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen, da Saki auf diese Äußerung einen Schmollmund zog. Neben ihr stand Kizaki und grinste übers ganze Gesicht. Das Bild war einfach zu komisch. Das ging die ganze Zeit so, da Saki Kizaki in einer Tour ausfragte, welche aber hartnäckig blieb. Bald darauf erreichten wir die heißen Quellen und wir begaben uns zu den Umkleiden.

„Ich geh schonma vor.“ Rief ich über die Umkleide zu Kizaki, welche sich direkt neben mir umzog.

„Ok … ich komm gleich nach.“ Antwortete sie und ich verließ die Umkleiden.

>Na das kann ja jetz heiter werden< dachte ich und sah noch einmal an mir runter. Das Top hatte ich über das Bikinioberteil gezogen, welches unter den Rissen leicht zu erkennen war.

„WOW … Hisashi. Wo hast du denn diese Klamotten her?“ fragte Saki, welche schon in den Heißen Quellen war.

wo vor kurzem noch ein reges Treiben herrschte, da herrschte nun stille.

„Hey Sakura? Wieso stehst du denn noch hier?“ fragte Kizaki, die auf einmal hinter mir stand.

Ich konnte darauf nix erwidern, da sie in diesem Outfit einfach nur sexy aussah, weswegen ich sie nur anstarrte.

„Ach is ja auch egal. Komm lass uns ins Wasser gehen.“ Meinte sie dann nur, ergriff meine Hand und zog mich hinter sich her.

Wie in Trance folgte ich ihr. Ich konnte meine Augen einfach nicht von ihr lassen, so klasse wie sie in diesen Klamotten aussah. Nachdem wir zwei ebenfalls im Wasser wahren, wurde es auch wieder lauter und das muntere Treiben ging weiter. Ich setzte mich in eine der hintersten Ecken der Quelle und beobachtete, wie Kizaki mit Saki rumfeixte. >Sie is wieder genauso wie früher. Wie ein Engel.< dachte ich und musste leicht grinsen, als sie Saki eine Ladung Wasser ins Gesicht warf. Daraufhin lehnte ich mich zurück schloss die Augen. Ich genoss das heiße Wasser der Quelle und hing meinen Gedanken nach. Am Rande bekam ich nur mit, wie jedes mal, wenn eine der beiden Wasser abbekam, ein kicher der Anderen darauf folgte. Seufzend streckte ich meine Arme zu beiden Seiten aus und lehnte mich zurück.

„Wah … Sakura … Hilf mir!“ rief Kizaki auf einmal und versuchte sich an meiner linken Seite zu verstecken.

Ich wunderte mich, worauf ich meine Augen öffnete um mich zu ihr umzudrehen, als plötzlich …

*Platsch* …

„WAS SOLL DER SCHEIß SAKI!“ brüllte ich, da ich eine Ladung Wasser abbekam.

„Hihi … tut mir leid, aber du warst in der Schusslinie.“ Kicherte sie nur.

„ICH BRING DICH UM!“ fuhr ich sie an und wollte gerade auf sie losstürmen, als Kizaki mich am Arm packte.

„Sakura nicht … das war doch nur Spaß!“ meinte sie und sah mich traurig an.

„Ach lasst mich doch alle in Ruhe!“ erwiderte ich daraufhin sauer, riss mich los und ging zur anderen Seite der Quelle. Dort drehte ich ihnen den Rücken zu, verschenkte meine Arme und bettete meinen Kopf darauf.

„Sakura?“ hörte ich Kizaki hinter mir sagen.

„Hm?“ grummelte ich, da ich immer noch auf 180 war.

ich wusste, das sie nichts böses getan hatte, aber mich hätte man ja wenigstens vorwarnen könne. Beleidigt ignorierte ich sie und hing wieder meinen Gedanken nach.

„Ach komm schon … Saki hat sich doch bei dir entschuldigt.“ Sagte sie wobei ich hoch schreckte.

Sie hatte mich auf einmal von hinten umarmt. Ihre wohl geformten weichen Brüste drückten sich gegen meinen Rücken, wobei ich eine Gänsehaut bekam. >Nein Sakura! Reis dich zusammen!< tadelte ich mich. Doch es halt nix. Im nächsten Moment hatte ich mich auch schon umgedreht, sie an mich gezogen und nun küsste ich sie. Aus den Augenwinkel sah ich, wie sich vor schreck ihre Augen weiteten und sie begann sich zu wehren wobei ich sie allerdings nicht los lies, sie stattdessen noch mehr an mich drückte. Zu meiner Verwunderung hörte sie auf sich zu wehren. Stattdessen legte sie ihre Hände in meinen Nacken, zog mich noch ein stück zu sich ran und schloss dann auch noch ihre Augen. Ich schloss meine ebenfalls und fuhr mit meiner Zunge leicht über ihre weichen Lippen. Ich bat um Einlass, welchen sie mir zu meiner Überraschung auch gewehrte. Meinte Zunge drang leicht in ihre Mundhöhle und erkundete jeden Millimeter. Nebenbei stupste ich immer wieder leicht ihre Zunge an, welche mein Spielchen mit Freuden erwiderte. Mir war egal, was die anderen darüber dachten. Wichtig war mir nur dieser Moment. Nach einer schieren Ewigkeit und derbsen Luftmangel, lösten wir den Kuss und ich entfernte mich ein Stück von ihr, lies sie aber nicht los. Ich sah ihr tief in die Augen, welsche im Moment so viel Wärme ausstrahlten, wie ich es noch nie bei einem anderen Menschen gesehen hatte. Ich bekam nur am Rande mit, das es um uns wieder still geworden war und uns die anderen alle mit geöffneten Mündern anstarrten. Als Kizaki diese Stille auch bemerkt hatte, wurde sie rot und sah zur Seite. Ich wollte etwas sagen, was mir aber nicht gelang. Stattdessen löste ich mich gänzlich von ihr und wollt aus dem Wasser gehen.

„Sakura … wieso gehst du?“ fragte Kizaki leise.

„Mir wird es langsam zu warm im Wasser. Ich wollte mir was zu trinken holen. Möchtest du auch was?“ fragte ich sie, mit einem leichten lächeln auf den Lippen.

Ich wollte sie nicht allein lassen, nur mir wurde das Wasser allmählich wirklich zu warm. Kizaki nickte leicht und ging schließlich zurück zu Saki, während ich die Quelle verlies um uns etwas kaltes zu trinken zu hohlen.
 

~*~*~
 

>Was war das gerade für ein Gefühl? Wir hatten uns doch nicht das erste mal geküsst, aber wieso hatte ich diesmal so ein komisches Gefühl und hab mir das auch noch gefallen lassen?< dachte ich und ging verwirrt über mich selbst zurück zu Saki, welche immer noch mit offener Gusche dastand und mich anstarrte.

„WAS?“ giftete ich sie an, da ich es nicht leiden konnte, wenn man mich so begaffte.

Ich seufzend setzte mich an den Rand und sah gen Himmel, wo mittlerweile ein reines Sternenmeer war. Mir ging es tierisch auf den Keks, das die anderen nun munter am Tuscheln waren, wobei es mir aber schlicht und einfach zu doof war etwas auf das Getuschel zu erwidern. Gedankenverloren berührte ich meine Lippen. Ich hatte das Gefühl, als würde ich immer noch die Lippen von Sakura auf meinen spüren. Diese zarten, weichen und wohlgeformten Lippen. Als mir bewusst wurde, was ich da gerade dachte zeigte sich mal wieder ein Rotschimmer auf meinen Wangen.

„Alles in Ordnung mit dir?“ fragte Saki, welche sich neben mich gesellt hatte.

„Sag ma was sollte eigentlich diese Show eben? Hattest du nicht vor kurzem noch zu mir gesagt ’nur Freunde’ seid?“ fragte sie weiter, da ich ihr keine Antwort gab.

Auf diese Frage konnte und wollte ich Saki nicht antworten, da ich selbst nicht wusste, was da gerade abging. Bevor sie mich weiter ausfragen konnte, holte ich tief Luft und auf Tauchstation, um diesen zu entfliehen.

~*~*~

>Was hab ich da nur getan? Verdammt! Dabei hatte ich mich noch bis vorhin so gut unter Kontrolle!< fluchte ich gedanklich, während ich vor dem Getränkeautomat stand.

„SCHEIßE!“ schrie ich und schlug mit meiner geballten Faust gegen die Wand neben diesem. In dieser befand sich nun ein großes Loch, bei welchem noch der Putz abbröckelte, was mir aber so ziemlich egal war. Ich schnappte mir die Dosen und ging zurück zu den Heißen Quellen. Bei diesen angekommen stapfte ich sauer zu Saki und Kizaki, welche gerade wieder auftauchte und setzte mich zu ihnen. Wortlos reichte ich Kizaki die Dose und trank erst einmal einen großen Schluck aus meiner, da ich diese schon geöffnet hatte.

„Danke Saku-chan…“ sagte sie scheu, wobei ich mich verschluckte.

>Wie jetz … Saku-chan?< dachte ich und sah Kizaki verwundert an, welche mir daraufhin ein verlegenes Lächeln schenkte.

„Ich freu mich schon auf morgen. Wusstet ihr eigentlich schon, das wir morgen so ne Art Sportfest machen?“ fragte Saki uns nun munter.

„Wie Sportfest?“ kam es von Kizaki und mir, wie aus einer Pistole, worauf wir beide rot wurden.

„Hihi … ihr seid schon ein süßes Pärchen … naja, jedenfalls meinte das Minamoto-sensei. Wir Mädels gegen die

‚Kumino-High’. Den zeigen wir’s, ne?“ grinste sie schon siegessicher.

>Na das kann ja heiter werden< dachte ich mir nur dabei und trank noch einen Schluck.

„Ähm … Saki? Wie kommst du darauf, das Sakura und ich ein ‚Pärchen’ seien?“ fragte Kizaki leise, was mich stutzig machte, da in dieser Frage ein bisschen Freude mitschwang.

„Ach seit ihr das nicht? Schade aba naja was ja nicht is kann ja noch werden.“ meinte sie nur und grinste vor sich hin.
 

Den Rest des Tages wechselten Kizaki und ich kaum ein Wort miteinander. Als wir am Abend wieder am Tempel waren, gingen wir erst einmal Essen. Während des Essens schmiedeten Saki und Floh schon munter Pläne, wie sie die Jungs beim morgigen Sportfest schlagen könnten. Während sie am diskutieren waren schaute ich ab und zu in Kizakis Richtung, welche den Beiden scheinbar gespannt lauschte. Meine Gedanken waren im Moment allerdings ganz woanders, weshalb ich auch kaum einen Bissen runter bekam. Seufzend stellte ich die Reste meines Essens zusammen.

„Wo willst du denn hin Sakura?“ fragte Saki, die mitbekommen hatte, das ich aufgestanden war.

„Ich habe keinen Hunger mehr. Geh schonma aufs Zimmer.“ Meinte ich nur knapp und verließ, nachdem ich mein Geschirr weggebracht hatte den Speisesaal.
 

~*~*~
 

„Na denn … wir kommen auch bald nach.“ Rief Saki ihr noch hinterher, bevor sie sich wieder Floh und ihren Plänen widmete.

Ich schaute Sakura nach und irgendwie machte ich mir Sorgen und wurde nervös. Ungeduldig knabberte ich daher auf meiner Unterlippe rum und hoffte, das wir auch bald auf unser Zimmer gehen.

„Nun geh ihr schon nach.“ Sagte Saki sanft, die meine Nervosität wohl bemerkt hatte.

Verwirrt schaute ich sie an, worauf sie nur nickte. Daraufhin räumte ich meine Reste zusammen und stand rasch auf.

„Hast was gut bei mir.“ Meinte ich noch zu Saki und machte mich schnell los, wobei ich noch mitbekam, wie Saki mir noch zurief: „Das hoffe ich doch. Und morgen zeigen wir’s denen.“

Ich drehte mich nochma schnell um und hob meinen Daumen zur Bestätigung, bevor ich dann entgültig den Speisesaal verließ und in Richtung Zimmer lief.

„Sakura?“ rief ich, als ich das Zimmer betrat, doch sie war nicht da.

Lediglich ihre Klamotten von heute lagen auf dem Boden, auf welchen Yuki es sich bequem gemacht hatte.

„Yuki? Weißt du, wo Sakura is?“ fragte ich meinen kleinen Kater, welcher mich nur verschlafen anschaute.

Er streckte sich erst einmal genüsslich, bevor er nach draußen rannte und dort anscheinend auf mich wartete. Trotz das mein Knöchel schmerzte, folgte ich ihm. Er führte mich durch den angrenzenden Wald und blieb wenig später an der Lichtung stehen, welche ich Sakura bei unserer Anreise gezeigt hatte. Dort nahm ich ihn auf den Arm, wo er es sich auch gleich bequem machte und ich ging etwas näher an den Waldrand. Dort sah ich sie. Ihr langes eisblaues Haar flog hinter ihr her und schimmerte im Mondlicht, wie ein kleiner reißender Bach. Sie rannte ohne Unterlass. >Anscheinend trainiert sie noch für morgen.< dachte ich und trat noch etwas näher an die Lichtung, wobei ich aus versehen auf einen kleinen Ast trat, der dann auch leise knackte.

„Wer ist da?“ fragte Sakura, die abrupt stehn geblieben war.

Vor Schreck versteckte ich mich hinter einem Baum, da ich auch nicht wusste, was ich zu ihr sagen sollte. Ich kauerte mich hinter diesem zusammen, da sie in meine Richtung kam. Yuki, welcher noch auf meinem Arm war, sprang allerdings von diesem und ging munter auf Sakura zu.

„Mau!“

„Ach du bist es Yuki.“ Meinte sie und setzte sich auf den Rasen.

Yuki lief fröhlich auf sie zu und sprang letztlich auf ihren Schoß. Dort rollte er sich zusammen und genoss es, von Sakura gekrault zu werden. >Ich sollte zu ihr gehn … oder?< fragte ich mich selber und beobachtete die zwei. Durch das Laufen hatten sich kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn gebildet welche im Schein des Mondes glitzerten. Ihre Haare fielen ihr über die Schulter und wogen sich leicht in dem nun aufkommenden, seichten Wind. Bei diesem Anblick schlug mein Herz mir bis zum Hals und ich entschied, das ich zu ihr gehen sollte. Als ich gerade aus dem Dunkel treten wollte, seufzte Sakura und ich hielt in meiner Bewegung inne.

„Hach … weist du Yuki? Ich hatte alles daran gesetzt mich zusammen zu reißen, aber ich konnte es nicht.“ Seufzte sie und schaute auf Yuki herab.

>Wieso denn beherrschen und warum?< dachte ich und lauschte weiter.

„Weist du Yuki? Ich hab dein Frauchen sehr gern und wollte ihr auf keinen Fall wehtun, was ich aber getan hatte. Und das schon vor langer Zeit. Ich habe ein altes Versprechen gebrochen. Sie kann sich vielleicht nicht mehr daran erinnern, aber wenn es ihr wieder einfallen würde, wird sie mich auf Garantie hassen.“ Meinte sie weiter und seufzte abermals.

Bei jedem Wort, was sie sprach, spürte ich einen Stich ins Herz. Ich wusste nicht, was es war aber es schmerzte. >Sakura … ich versteh nicht? … was redest du denn da? … wann hast du mir denn weh getan?< dachte ich verzweifelt und rannte davon. Zurück zum Tempel und in unseren Zimmerteil. Dort ließ ich mich auf unsere Futons fallen und schlief in kurzer Zeit, unter leisem schluchzen ein.
 

~*~*~
 

„Lass uns zurück zum Tempel gehen.“ Meinte ich zu Yuki und schmunzelte, als er zur Bestätigung ausgiebig gähnte.

Ich nahm ihn auf meine Arme3 und ging zurück zum Tempel. Dort musste ich leise sein, da es schon spät war und die meisten schon schliefen. Leise schlich ich mich in unser Zimmer und machte die Tür zu. Als ich mich umdrehte, konnte ich gerade noch einen Laut unterdrücken. Denn was ich da sah erschrak mich. Ich sah, wie Sazu-san und Chi-chan munter mit einander schliefen. >Mussten die das gerade HIER machen?< dachte ich und schlich mich nach hinten in Kizakis und meinen Teil des Zimmers, in der Hoffnung, das sie mich nicht bemerkt hatten. Dort atmete ich erst einmal tief durch. Als ich aufblickte, sah ich, wie Kizaki quer auf unseren Futons lag und schlief. Ich ging leise zu ihr und erkannte, das sie einen Stofffetzen im arm hatte, was sich als mein Schlafshit herausstellte. Verdutzt ging ich neben ihr in die Hocke und lies Yuki erst einmal runter, welcher zu seinem Frauchen tapste und sich neben ihr wieder einrollte, um weiterzuschlafen. Ich beugte mich vorsichtig über Kizaki. Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. Sie sah einfach zu süß aus wenn sie schlief. Ich strich ihr eine, ihrer langen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und seufzte leicht. >Und was zieh ich nun an?< dachte ich, da es nicht so aussah, das ich mein Shirt heut noch wiederbekommen würde. Ich entschloss erst einmal ins Bad zu gehen. Schließlich konnte ich danach immer noch entscheiden und durch das Training musste ich mich erst einmal frisch machen. Letztendlich blieb es dabei, das ich in Unterwäsche schlafen ging.
 

„Hey ihr Schlafmützen … AUFSTEHEN!“ hörte ich Saki rufen, worauf ich nur ein Murren von mir gab und mir die Decke mehr schlecht als recht, über den Kopf zog.

„Nun steht schon auf! Schließlich brauchen wir euch heute!“ meinte sie nun etwas ernster und zog mir mit einem kräftigen Ruck die Decke weg.

„Man lass mich doch einfach in Ruhe!“ maulte ich, da ich es hasste so geweckt zu werden.

„Nun hab dich nicht so Hisashi! Ähm … was ging denn bei euch ab?“ fragte sie auf einmal, da ich ja in Unterwäsche geschlafen hatte.

„Was denn? Ich hatte halt gestern meine Schlafsachen nicht gefunden. Was dagegen?“ antwortete ich patzig, stand auf und ging ins Bad.

>Man ich hab überhaupt kein Bock auf diesen Kinderkram. Sportfest? Sind wir hier im Kindergarten?< dachte ich und ging erst einmal duschen.
 

~*~*~
 

„Hmmm … was is denn los?“ fragte ich, da ich mir das Kissen über den Kopf gezogen hatte, was aber nix nützte.

„Ähm … nix … nun steh auf und mach dich fertig. Das Sportfest fängt gleich an uns Sazu-san wollte vorher noch ne Teambesprechung machen. außerdem müsst ihr zwei noch Frühstucken. Also hopphopp.“ Meinte Saki munter, legte die Decke zur Seite und ging, damit wir uns fertig machen konnten.

„Ich gebe euch 15 Minuten. Dann seit ihr fix und fertig am Tempelplatz.“ Meinte sie noch und verschwand.

>Oh man … das kann ja heiter werden. Und ich fühl mich gar nicht gut. NEIN du darfst jetz nicht schlapp machen. das Team zählt auf dich. Also reiß dich zusammen Hei Xin!< tadelte ich mich und schlurfte Richtung Bad. Ich erschrak mich, als ich Sakura sah, da mir nicht aufgefallen war, das sie ins Bad gegangen war.

Rasch wollte ich die Tür wieder schließen, als sie sagte „Kannst ruhig reinkommen. Bin eh schon fertig. Wir sehen uns dann unten.“ und an mir vorbei ging.

„Warte!“ rief ich, wobei ich reflexartig ihren Arm packte.

„Keine Sorge meine Kleine. Ich warte auf dich.“ Meinte sie und strich mir über den Kopf.

Daraufhin nickte ich leicht und ließ ihren Arm los. Ich machte mich schnell fertig, wobei ich noch was von dem Salat vom Vortag aß und ging in die Vorhalle, wo Sakura wirklich auf mich gewartet hatte. Ich wollte mich beeilen und auf sie zulaufen, worauf ich aber einknickte und auf die Knie ging.

„Scheiße man. Verdammt!“ fluchte ich und hielt meinen schmerzenden Knöchel.

„Alles in Ordnung bei dir?“ rief sie und eilte zu mir.

Mit ihrer Hilfe schaffte ich es irgendwie, mich auf eine nahegelegene Bank zu setzen.

„So ein Mist! Und das ausgerechnet heute! Fuck ey!“ fluchte ich, während Sakura meinen Schuh auszog und meinen Knöchel untersuchte.

„Also mit diesem Knöchel solltest du heute besser nicht spielen. Nicht das es schlimmer wird.“ meinte sie und dehnte ihn vorsichtig, was mich zum zischen brachte.

„Aber ich muss spiele. Die anderen zählen auf mich.“ Meinte ich und fluchte weiter vor mich hin.

„Au … Sakura was machst du denn da?“ fragte ich, da sie gerade meinen Socken ausgezogen hatte.

„Halt jetz ma für einen Moment still ok? So wie ich dich kenne, wirst du trotz deines Knöchels mitspielen. Egal ob ich dagegen bin. Also versuche ich deinen Knöchel so gut es geht zu stabilisieren.“ Meinte sie, zog ihr Haarband aus dem Haar und band es vorsichtig um meinen Knöchel.

Wie mir gesagt wurde, hielt ich so gut es ging still und beobachtete, wie sie meinen Knöchel verband. >Wieso tut sie das für mich? Ok … vielleicht, weil sie sich manchmal so benimmt, als wär da was zwischen uns. Aber …<

„Du bist echt ein seltsames Mädchen. Schlägst dich allein mit 6 Yankee-Weibern rum, lässt dich nicht wegen irgendwelchem Gerede über dich fertig machen, machst nur das, was du denkst und willst trotz des Knöchels spielen. Vielleicht ist es ja das, was mich an dir so fasziniert und was ich an dir so liebe.“ Sagte sie ruhig und riss mich damit aus meinen Gedanken.

„So fertig.“ Verkündete sie und sah mir eingehend in die Augen.

„D-Danke…“ stotterte ich und wich ihren Blick aus.4

„Komm lass uns zu den anderen gehen, sonst gibt’s noch ärger mit Saki.“ Meinte sie noch und reichte mir ihre Hand.

Zögernd ergriff ich ihre Hand und sie zog mich mit einem ruck hoch. Die dem ruck kam ich ins schwanken und fiel ihr in die Arme.

„Geht’s?“ fragte sie besorgt, worauf ich nur nickte.

Ich löste mich leicht von ihr und wir gingen Richtung Ausgang, wo die anderen schon warteten. Kurz vorher trennte ich mich gänzlich von Sakura, da sie mich bis dato gestützt hatte.

„Ähm … du Sakura? Können wir uns nach dem Sportfest an der Lichtung im Wald treffen?“ fragte ich zögerlich und sah sie von der Seite an.
 

~*~*~
 

„Was? … ähm klar warum nicht.“ Meinte ich perplex und schaute Kizaki an.

Diese lächelte und wurde leicht rot. >Was is denn jetz los? Hab ich was verpasst?< dachte ich noch. Im nächsten Moment hatte sie sich schon an mir hochgezogen und mich geküsst. Ich war total überrumpelt, weshalb ich nix erwiderte.

„Gib dein bestes!“ meinte sie noch und ging langsam zu den anderen, wo sie dann auch gleich in den Schlachtplan eingeweiht wurde, welchen die anderen schon besprochen hatten.

Immer noch verwirrt machte ich mich auch auf den Weg zu meiner Gruppe und begann mich dann schließlich aufzuwärmen.

„So Leute. Da ja jetz nun alle anwesend sind, können wir ja loslegen.“ Rief Minamoto-sensei und alle Schüler jubelten.

Sie erklärte uns nur noch die Regeln und das die Disziplinen parallel verlaufen werden. Nun endlich waren die Spiele eröffnet.
 

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1 Nebenbei er is schwul und zuckersüß XD

2 er nahm einen anderen Weg XD

3 man hat der es jut, wird die meiste Zeit getragen XP

4 wer den Anime zu „Jeanne die Kamikaze Diebin“ kennt, dem müsste die Szene

bekannt vorkommen ^^
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

puh ... jetz is kapi 2 also vorläufig fertig

is leider nich mehr so viel dazu gekommen wie ich es gehofft hatte -.-

musste das kapi auch teilen, da es sonst zu lang geworden wäre ...

werd aba so schnell wie möglich (diesma wirklich^^') weiterschreiben.

die größten feinde beim schreiben:

--> kreativ-tief

--> schreibflauten

--> arbeit, schule prüfungen
 

gomen nasai

lg de kazu-chan

ps. danke nochma an eure kommis und vorallen die kretiken geb mir mühe es besser zu machen

hoffe es gefällt euch trotzdem ^^'



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Drew
2010-10-25T21:18:56+00:00 25.10.2010 23:18
komm schon mach weiter (schmolllllllll)
das haltet man ja nicht aus so ne tolle story und dan gehts nicht weiter
das ist gemein von dir
Von: abgemeldet
2008-01-26T08:41:46+00:00 26.01.2008 09:41
Eine Super Story.
Bin sehr gespannt wie es weitergeht.
Von:  Miami
2008-01-21T02:23:24+00:00 21.01.2008 03:23
es fängt schon sehr genial an und ich bin gespannt wie es weiter geht,wird immer besser die geschichte
Von:  Miami
2008-01-13T18:15:50+00:00 13.01.2008 19:15
also es ist echt gut,zeitweise ein bisschen verwirrend,aber ich denke mal das ändert sich wenn die nächsten kapitel online sind,

ich hoffe du schreibst wirklich ganz schnell weiter.
ist echt gut die geschichte
Von:  gilmi
2008-01-13T16:00:05+00:00 13.01.2008 17:00
kann mich meiner vorschreiberin nur angschließen ^^
schreib ganz schnell weiter...
lg
Von:  xxnoirxx
2008-01-13T15:07:14+00:00 13.01.2008 16:07
Wow, also ich finds cool. Mir gefällt das richtig gut xD
Schreibe bitte schnell weiter ^^
Bin schon ganz gespannt was noch so passiert ^^

LG Noir


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