Blutmond von Thornchild ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft ------------------ Eine quietschende Schaukel, man wie die mir auf den Sack geht. Es ist so schön still im Park und dann muss dieses bekloppte Ding die ganze ruhige Atmosphäre versauen. Überhaupt, warum wackelt das olle Teil herum? Es ist niemand auf der Straße außer mir und der Wind ist gerade mal so schwach, das die Blätter leise rascheln. Ich glaube nicht, das ein plärrendes Balg noch um diese Uhrzeit hier irgendwo rumwuselt und den Spielplatz für sich allein beansprucht. Hm... scheiß drauf, bringen wir sie zum Schweigen. Der Fuß sollte reichen um das Drecksteil anzuhalten. So, jetzt ist Ruhe. Noch ein kräftiger Zug von meiner Zigarette, klasse wie der heiße Rauch meine Lunge füllt. Lässig hauche ich ihn wieder heraus. Herrlich, diese Stille und die frische Nachtluft. Obwohl... ist da nicht ein leichter Modergeruch? Ja, es riecht eindeutig nach verfaulten Kadavern mit einer Spur alten Erde und halb zersetzter Kleidung. Ein kleiner Seufzer entfährt mir widerwillig. Nicht einmal hat man etwas Ruhe für sich, das kotzt mich so dermaßen an. „Ich wette ihr wart es auch die mich mit der Schaukel nerven wollten, was?“ Keine Antwort, bis auf ein unregelmäßiges, wehklagendes Stöhnen. „Sind heute wieder sehr kommunikativ, was? Naja, ich will mal nicht so sein und mit euch etwas spielen.“ Da das mit freien Händen besser geht, leg ich erstmal den Koffer ab. Jetzt noch ein kleiner Zug und dann seh ich mir mal die Visagen an. Uhhhh, heute mal besonders hässliche Exemplare, vor allem der Fette, den seine Schweißdrüsen scheinen selbst nach dem Tod noch zu funktionieren. „Also Jungs, so wie ihr ausseht wundert es mich gar nicht, das keiner sonst mit euch spielen will.“ Mal wieder nur herzzerreißende Seufzer von den stinkenden Bastarden. „Ja, sowas hör ich oft von Typen wie euch, muss ja ein echt schweres Los sein.“ Oh, der Erste kommt mit ausgestreckten Armen und aufgerissenen Mund angerannt. Kurz bevor er seine scharfen Klauen in mein Fleisch rammen kann mache ich einen Schritt zur Seite, hol blitzschnell meinen Pfahl aus der Innentasche meines Hemd und ramm ihn den von hinten da rein, wo das Herz sein sollte. Ein kurzer, nervenzerreißender Schrei bevor er zu Staub zerfällt und ich mich zu den anderen beiden umdrehe. „Wisst ihr, ich steh nicht so auf Fangen. Andere Vorschläge?“ Plötzlich kommt einer mit einem gewaltigen Satz auf mich zugesprungen. Was für ein Idiot... Bevor er überhaupt zuschlagen kann mache ich einen kurzen Schritt nach vorne und stech ihm genau in die Brust. Sofort erstarrt er und wird zu Asche, genau wie sein Kumpane davor. So, nun noch der Dicke, der angetappst kommt wie ein besoffener Bär. Huh, ich fürchte mein Pfahl kommt gar nicht durch die Fettschicht durch. Oder ich geb mir mal ein bisschen Mühe, dann sollte ich es auch schaffen. Da kommt auch schon die erste Keule angeschwungen, der ich ohne Probleme ausweichen kann. Hui, bei der zweiten war das aber schon wesentlich knapper. Egal, jetzt ist er gerade ungeschützt, also rein mit dem Ding. Uh, wie ich befürchtete, ich komm nicht ganz durch und steck jetzt fest im Fett, wie eklig! Mein Freund aber brüllt mir vor Schmerz voll ins Gesicht. „Boah Alter, du hast extremen Mundgeruch!“ Dafür kriegt er meinen heißen Zigarettendampf ins Gesicht geblasen. Kurz darauf schaff ich es ihm den Pfahl komplett durchzutreiben und... zerfällt. Kurzes Abaschen auf ihm. „Asche zu Asche und Staub zu Staub.“ Mein Lieblingsspruch. Ein leichtes Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. „Mein erster Tag hier und ich wurde schon freudig empfangen. Scheint hier einiges zu tun zu geben.“ Aber für heute reichts wohl. Wo ist eigentlich meine Whiskeyflasche? Mein 10-Minuten-Schluck ist längst überfällig. Na egal, zumindestens ist es jetzt wieder ruhig und der Gestank verschwindet, endlich so wie ich es mag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)