Seeking for the Truth von its-me ================================================================================ Kapitel 3: ~ get in touch again ~ --------------------------------- Kaname bestand darauf, Zei den ersten Teil des Weges zu begleiten, und so vereinbarten sie schließlich, daß sie noch am selben Tag aufbrechen würden, selbst wenn das bedeutete, daß sie vielleicht eine Nacht im freien würden verbringen müssen. Zei jedoch wollte seine Abreise nicht noch länger hinauszögern, zum einen, weil dieser uralte innere Schmerz wieder zum Leben erwacht war, zum anderen, weil er es nicht ertrug, noch länger mit Yuki in dieser ungewissen Situation zusammen zu sein. Ihren Vorschlag, erst am nächsten Morgen aufzubrechen, hatte er kategorisch abgelehnt, und sich damit letzen Endes durchgesetzt, auch mit Hilfe eines Kommentars, den Kaname gemacht hatte. Es hatte ihn ein wenig überrascht, daß Kaname trotz seiner offensichtlichen Antipathie für Vampire generell, sich ihm gegenüber trotzdem hilfsbereit verhalten hatte. Vielleicht tut er das nur dem Rektor zuliebe, dachte Zei, der wußte, daß der Rektor einem zu so manch einem Verhalten bewegen konnte. Am Abend des dritten Tages teilte ihm Kaname schließlich mit, daß er von hier ab alleine würde weiterreisen können. Er hatte ihm eine ausführliche Wegbeschreibung gegeben, sowie ein handgeschriebenes Blatt mit einer aufgezeichneten Karte, das Pergament trug die Handschrift seines Ziehvaters… Zum Abschied versicherte Kaname ihm, daß er sein Versprechen einlösen würde, daß es aber nicht unbedingt in Yukis Sinne wäre, es dazu kommen zu lassen. Zuletzt reichte er Zei ein in dunkelblauen Samt eingeschlagenes Päckchen, was er als Lebensgarant bezeichnete, für Notfälle. Als Zei es später auswickelte, entdeckte er eine der spezial Waffen, die von menschlichen Vampir Jägern gebraucht wurden, sowie eine Notiz von Kurosu: Gebrauche sie weise. Der vollkommene Krieger siegt, ohne gekämpft haben zu müssen. Der Satz war typisch für seinen Ziehvater. Zei steckte die Notiz ebenso sorgfältig wieder ein, wie die Waffe, bevor er zu seinem Alptraum aus der Vergangenheit aufbrach. Yuki hielt es alleine im Haus kaum aus, und so unternahm sie oft lange Ausritte, und kehrte manchmal erst bei Einbruch der Dämmerung zurück. Jedes Mal wünschte sie sich, die beiden wären inzwischen zurückgekehrt, selbst wenn sie wußte, daß es nur eine verzweifelte Hoffnung war… Nach einer Woche stand, als sie von ihrem Ausritt heimkehrte, ein Pferd im Stall – Kanames Rappe. Nachdem sie ihr eigenes Pferd versorgt hatte, eilte sie ins Haus um ihn zu suchen, schließlich fand sie ihn jedoch an einen alten Baum gelehnt sitzend, der in einiger Entfernung zum Haus stand. Als sie sich im näherte hob er den Kopf und sah sie an, sie konnte seine Augen nicht sehen, da er im Schatten des Baumes saß und zudem die Dämmerung inzwischen weit fortgeschritten war, jedoch spürte sie seinen Blick wie eine Berührung auf ihr. Zeitgleich stand er auf und sie begann zu rennen. Atemlos blieb sie vor ihm stehen und sie sahen sich an. Er umfaßte ihr Gesicht mit den Händen und sah ihr ernst in die Augen, „er kann frühestens in drei Tagen zurückkommen, vielleicht auch erst in vier.“ ‚Oder nie mehr’, schoß es ihr durch den Kopf, doch sie versuchte sofort wieder, diesen Gedanken zu unterdrücken. „Warum bist du zurück gekommen?“, fragte sie ihn, obwohl sie den Grund bereits ahnte, selbst wenn Zei ihn nicht gebeten hätte, zurück zu gehen, so hätte Kaname es dennoch getan, er würde sie kein zweites Mal im Ungewissen zurücklassen. „Du kennst die Antwort bereits“, erwiderte er nur, bevor er hinzufügte, „komm, laß uns ins Haus gehen bevor es vollkommen Dunkel geworden ist.“ Zei hatte keine Schwierigkeiten das entsprechende Viertel zu finden, eine Vergnügungsmeile, wie passend dachte er, hier war nachts der meiste Betrieb, und niemand wurde hier gerne erkannt geschweige denn gesehen oder bekannte sich gar öffentlich dazu, was hier getrieben wurde. Ein idealer Unterschlupf, auch für Vampire. Noch während er überlegte, wie er den Vampir aufspüren könnte, legte ihm plötzlich eine, mit einem bunten Kimono bekleidete, Frau ihren Arm um die Taille und zog ihn mit sich in einen Hauseingang, noch bevor er reagieren konnte. Sie hatte ihn ins innere des Hauses bugsiert, ehe er sich versah hatte sie ihn auf die weichen Kissen am Boden geschubst und stand nun, mit in die Hüfte gestemmten Händen da, während sie auf ihn hinabblickte. Irgendwie kam ihm die gesamte Situation derart grotesk vor, daß er einfach aufstehen und das Haus verlassen wollte, doch in diesem Moment hörte er ihre Stimme, eine Stimme, die ihn erstarren lies, ihn wie Eis gefrieren ließ und ihm Kälteschauer über den Rücken jagte. Langsam hob er den Kopf und ihre Blicke begegneten sich. Das letzte woran er sich erinnerte, war ihr eigentümlicher Gesichtsausdruck, bevor ihm die Sinne schwanden. „Wie konnte ich ihm nur vertrauen“, war sein letzter klarer Gedanke. Yukis Unruhe steigerte sich in dieser Nacht ins Unermeßliche und sie hatte einen so schrecklichen Traum, daß sie schreiend aufwachte und damit auch Kaname alarmierte, der ins Zimmer stürzte, jedoch sofort stehen blieb, als er sah, daß sie nur schlecht geträumt hatte. Yuki zitterte noch immer und hatte Angst, alleine zu bleiben, deshalb zündete Kaname eine Kerze an und setzte sich zu ihr ans Bett. Auch wenn sie rein äußerlich kaum wesentlich jünger zu sein schien, so lagen zwischen ihrem und seinem Alter doch etliche Menschenjahre. Sie mußte seine Gedanken gespürt haben, denn plötzlich legte sie den Kopf auf die Seite und sah ihn forschend an, „für eure Zeitrechnung bin ich wohl noch immer ein kleines junges Mädchen, was sich im Dunkeln fürchtet, wenn es alleine ist, was?“ Kanames Augen wurden bei ihrer Bemerkung dunkler, doch sonst änderte sich sein Ausdruck nicht. Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und legte einen Arm um sie, „sei nicht so hart zu dir selbst, Yuki, wir alle haben unsere eigenen Ängste und Schwächen, ganz gleich wie alt wir sind. Den Verlust zu fürchten, von jemand, der einem viel bedeutet, ist nichts wofür man sich schämen müßte.“ Wieder einmal hatte er genau den Kern ihrer Gefühle getroffen. Sie war froh, daß er da war und sie nicht wieder vollkommen einsam und verlassen worden war, so wie damals als Kind….als sie beinahe einem Vampirangriff zum Opfer gefallen wäre, wenn Kaname sie – damals selbst noch heranwachsend – sie nicht gerettet hätte. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und schloß die Augen, „danke, Kaname, für alles.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)