Das Elementarartefakt 2 von Ireilas (Hinter dem Horizont) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Vergangenes ------------------------- Viel spaß beim lesen ^.~ Achtung, es gibt 2 Seiten! „Lange Zeit, nachdem die letzten Hochhäuser errichtet wurden und die große Flut die gesamte Welt in ein tiefes Blau verschlang, schien es so, als ob an jenem Tag sämtliches Leben ausradiert wurde. Schließlich gab es keine einzige rettende Insel, geschweige denn ein sauberes Meer, indem es für Wasserwesen möglich währe zu überleben. Klar: vom Weltraum aus sah dieser rein blaue Planet sicher wunderschön aus; wie eine verzierte Murmel, jedoch kam niemand auf die Idee, dass die Bewohner - die die große Flut erst auslösten – ertrinken könnten. Tja, selber Schuld? Doch genau über diesen Punkt waren sich die schlummernden vier Elementargötter das erste Mal einig: die Menschheit war einfach zu Blöd, um mit ihrer eigenen Technologie umzugehen. Daraus schlossen sie, dass diese Spezies nicht das Geringste dafür kann. So kam es, dass die vier Götter nach ihrem Millionen langem Schlaf wieder erwachten. Vor ihrem kurzen Nickerchen hatten sie dem blauen Planeten schon einmal Leben eingehaucht, was sie dazu inspirierten, es wieder zu tun. Doch es kam streit auf: Jeder der Vier hatte dank ihrem Schlaf so viel Stärke erlangt, dass alle die gleichen Gaben hatten. Also sowohl Land erschaffen, als auch Leben, Nahrung und Luft. Und was nun? Den Planeten in vier gerecht geteilte Seiten teilen? Gute Idee! So geschah es. Lesya, die Göttin des Wassers schuf ihr geliebtes, rein blaues Meer, mit recht zierlichen Inseln, die später leicht zu erreichen sein sollten. Sie ließ auf einigen Ländern Bergquellen, Bäche und Seen entstehen, rundherum sollten eines Tages schöne Pflanzen wachsen. Nadinne, Göttin des Feuers wollte fast das genaue Gegenteil von Lesyas „Traum“, also färbte sie ihr Meer in ein sachtes rotorange. Ja, in ihrem Land sollte der Sonnenuntergang ewig sein. Mit den Inseln gab sie sich absichtlich nicht viel mühe; hier und dort ein Vulkan unter Wasser und schon entstand eine Inselkette, die niemals Fruchtbar sein sollte, denn sie hasste die Pflanzen. Und ohne Pflanzen würde es auch nicht diese lästigen Menschen geben. Avrial, der Gott der Luft zankte sich nicht sehr lange um seinen Teil der Welt. Ein kleines, hellblaues Meer, indem er seinen riesigen, hohen Berg setzen konnte, reichte ihm schon. Schließlich wollte auch er keine Menschen anlocken, sondern ein neues, eigenes Volk kreieren, dass ohne weiteres hoch in der Luft leben konnte. Und Jector, Gott der Erde wollte weiten Abstand von den anderen drei Göttern halten, weswegen sein Teil auf der anderen Seite der Welt sein sollte. Dort schuf er keine Inseln, sondern nur einen großen Kontinent, auf dem es sowohl einen gefährlich dichten Jungel, als auch eine trockene Wüste geben sollte. >Jede menge Leben wird es auf diesen Paradies geben<, so meinte er, allerdings hatte er nicht bedacht, dass man von seinem schlecht geschaffenem Meer kein Tropfen trinken konnte und auf dem Kontinent selber hatte er vergessen Quellen einzubauen… …Der neue Planet schien also Fertig. Er war so geschaffen, dass die Menschheit neu Anfangen konnte und zwar wieder auf sich allein gestellt… So vergingen also Tage, Wochen, Jahre. Ein Jahrhundert. Fünfjahrhunderte und schließlich Zehnjahrhunderte. Weit entfernt im Niemandsland, an der spitze des damaligen Nordpols, schlummerte jedoch noch immer der fünfte Elementargott, der sich ohne der Hilfe der vier anderen Götter nicht befreien konnte. Natürlich flehte er über die Zehnjahrhunderte hinweg um Hilfe, doch durch die dicke Erdschicht drang kein Laut hindurch. Ihm blieb keine andere Wahl: er schuf mit all seiner Kraft ein göttliches Artefakt, dass so viel Macht ausstrahlte, dass die Vier den vergessenen Gott bemerkten. Jedoch - wie sollten sie eingreifen? Die Götter konnten sich unmöglich den Menschen zeigen, da die menschlichen Sinne nicht weit genug ausgebildet waren; die Sterblichen würden den verstand verlieren, oder sogar sterben. So wählte jeder Gott 20 Menschen aus, die von nun an eine Gabe besitzen sollten, um das Artefakt zu erreichen. Zum Beispiel Menschen, die vom Luftgott gesegnet wurden, hatten die Gabe den Wind zu bestimmen, von anderen ins Herz zu schauen und sogar Orkane zu entfesseln. Doch etwas Menschliches an ihnen musste bleiben- die Sterblichkeit. Und so kam es, dass wenn immer ein Gesegneter starb, ein ungeborenes Kind diese Gabe wieder erhielt. Bis vor einiger Zeit gab es diese Auserwählten… doch niemand dieser 80 Menschen hatte je den Sagenumwogenden Schatz am Nordpol gefunden. Die Zeit kam schnell, an dem das Artefakt in Vergessenheit geriet, da die Menschheit das Interesse an ihm verlor und sich die Gaben zu ihrem eigen nutzten: die Piraterie.“, die Lehrerin schlug das Buch zu und schaute anschließend durch die Klasse, „Heute wissen wir, dass es nicht 80, sondern 81 Auserwählte gab. Der fünfte Elementargott setzte kein vertrauen mehr in diese Menschen, weshalb er selber einen erwählte, der zum Nordpol reiste.“, sie lächelte, „Er und vier weitere Personen fanden das Artefakt und konnten den letzten Gott befreien.“ Kurz hielt die Lehrerin inne, als sie sah, dass ihre Schüler unaufmerksam wurden. Prüfend schaute sie umher und suchte sich jemanden raus: „Charlotte, steh auf und beantworte mir eine Frage: Wie heißt das fünfte Element?“ Das Mädchen mit den braunen Haaren stand wie befohlen auf und räusperte sich: „Das fünfte Element heißt Äther, wird aber auch Geist genannt… noch was, Frau Professor… bitte nennen Sie mich nicht immer Charlotte, ich heiße Charlie!“ Leise kicherten die Schüler um sie herum, während die Lehrerin die Hände in die Hüfte stemmte. „Hach… tut mir Leid, Charlie. Ich vergesse immer, dass du bei deinem Spitznamen genannt werden willst.“ Da läutete die Glocke. „Schule aus!!“ riefen einige Jugendliche auf den Gängen, die aus dem Schulgebäude stürmten. Die Schüler in der Klasse packten ihre Sachen zusammen, als die Lehrerin mit den Worten „Wir machen morgen weiter.“ den Raum verließ. Eifrig packte Charlie fein säuberlich ihre Bücher in ihre Tasche, dann nahm sie sich ihre Stifte vor. Als alles verpackt war, drehte sie sich um: Alle Schüler waren bereits aus der Klasse, bis auf ein Mädchen, dass Kopfhörer aufhatte. Gemütlich war sie in ihrem Stuhl zurückgelehnt, die Beine auf dem Tisch. Charlie seufzte, schnappte sich ihre Tasche und kam zu ihr rüber: „Yuki. Yuuuukiii!“, sie nahm ihr die Kopfhörer weg und schrak im nächsten Moment leicht zurück, als sie laute Heavy Metal Musik aus den Dingern vernahm. „Hey…“, Yuki setzte sich normal hin, „Besorg dir deine eigenen, Charlie!“, als sie sich aufsetzte, glänzten ihre silbernen Haare im Licht. „Schau doch, wir sind wieder einmal die Letzten… und das ausgerechnet heute, wo ich doch was Wichtiges vorhabe!“ Yuki antwortete nicht, starrte ihre Freundin einfach nur trocken an. Sie schob ihre Brille zurecht, bevor sie Charlie die Kopfhörer aus der Hand nahm und zusammen mit einem Walkman vorne in ihre Tasche packte. Danach stopfte sie einfach willkürlich ihre Hefte, Stifte und Bücher kreuz und quer rein. „Yuki…“, seufzte Charlie, „Das geht so nicht. Es fängt schon damit an, dass du eigentlich die Bürgermeistertochter von unserer Insel bist, aber keinerlei Manieren zeigst. Das nächste ist ja, dass du diese Musik wirklich nicht hören solltest…“ „Ach hör doch auf!“, unterbrach Yuki, „Du klingst du schon wie Mum!“ Als ihre Tasche endlich zu war, ging sie schnell aus der Klasse, bevor sie sich umdrehte: „Komm schon, lass uns gehen!“ Auf dem Weg nach draußen redete Charlie weiter: „Hast du etwa diese schreckliche Musik die ganze Zeit im Unterricht gehört? Du solltest besser mal aufpassen!“ Yuki stöhnte, bevor sie das Schultor aufdrückte: „Ich verstehe nicht, warum ich mir den Kram in Geschichte anhören soll, wenn es meine eigene Familie war, die dieses blöde Ding gefunden hat; ich höre das selbe jeden Tag zuhause!“, die zwei Mädchen gingen den gepflasterten Steinweg entlang, den Hügel hinab, „Außerdem Charlie, hat die Professorin einen Knall – sie sollte besser Religion unterrichten, so viel wie sie über die Elemente redet.“ „Ja… okay da hast du recht.“, lächelte sie zurück. Am Marktplatz unten angekommen, wurden die zwei langsamer. Charlie blieb stehen und deutete in eine Seitengasse. „Heute besuche ich meine Großmutter. Wenn du willst können wir morgen nach der Schule was unternehmen.“ Yuki nickte, „Ist gut. Vielleicht können wir dann zum Strand gehen oder so.“ „Geht klar!“, lächelte Charlie, bevor sie in die Seitengasse einbog. Winkend sah Yuki zu, wie ihre Freundin um die Ecke verschwand, danach seufzte sie einmal Tief und ging den Marktplatz entlang. Überall auf den Ständen wurden die erst kürzlich wieder entdeckten Wahren angeboten, ausgestellt und verkauft: Kaputte Taschenlampen, eingeschlagene Bildschirme und Küchengeräte, aber auch Sachen, dessen Technologie wieder erlernt wurde: zum Beispiel Glühbirnen, Walkmans und Batterien. Yuki ging weiter, durch den Park und bergauf, immer den Steinweg entlang. Auf einer Wiesenbedeckten Klippengegend stand ein sehr großes Anwesen - das bescheidene Haus der Bürgermeister Familie. Diese Familie existierte schon seit vielen Generationen, jede herrschte bis jetzt über die Insel Namens Cesthas, in Lesyas Reich – also im blauen Meer. „Mum? Ich bin wieder da!“, rief Yuki, als sie die große Tür hinter sich schloss. Nachdem sie keine antwort bekam, schmiss sie ihre Tasche in eine Ecke und ging durch den großen Eingangsbereich, in den Speisesaal. Dort angekommen, setzte sie sich zum riesigen Tisch und parkte ihre Füße darauf. „Willkommen zuhause, Miss Yuki.“, sprach ein Bediensteter von der Seite, bevor er sich verbeugte. „Hi.“, war Yukis antwort, anschließend lehnte sie sich weit in ihrem Stuhl zurück, „Wo ist Mum?“ „Frau Zarill? Verzeiht, sie kocht gerade.“ „Schon wieder!?“, Yuki sah überrascht zu ihm rüber, „Warum tut sie das? Wofür haben wir drei Köche!?“ „Wenn du willst, können wir auch in ein Restaurant gehen, Yuki.“, erschallte eine ruhige Stimme, die einer älteren Frau gehörte. Sie hatte lange, fast dunkelblaue Haare und blaue Augen, wie Yuki. Sie kam näher und stellte dem Mädchen einen Teller vor die Nase. „Mum…“, seufzte Yuki, „Ich dachte, du hättest aufgehört zu kochen.“ „Ach, schmeckt es denn so schrecklich?“, entgegnete ihr Zarill. „Nein…“ „Na also.“, sie lächelte, bevor sie sich neben ihre Tochter setzte, „Weist du Yuki, in diesem Punkt war ich nie so wie du. Ich hatte es immer gehasst, wenn mir alles gemacht wurde, sodass ich keinen Finger mehr rühren musste.“ Eifrig schlang Yuki ihr Mittagsessen runter, dabei nickte sie ihrer Mutter zu. „Und?“, fragte sie, „Wie war es in der Schule?“ „Langweilig wie immer.“, das Mädchen schluckte, „Stell dir vor, wir haben heute über das Elementarartefakt gesprochen.“ „Oh wirklich?“, interessiert stützte Zarill die Hänge auf dem Tisch ab, „Und was habt ihr so gelernt?“ Yuki lachte, bevor sie den Kopf schüttelte, „Nichts, was ich nicht schon gewusst hätte. Na ja, vielleicht wie die vier Götter und dessen Regionen heißen.“ „Und wie heißen die vier Regionen?“ „Mum…“, Yuki verdrehte die Augen, „Das blaue Meer, das Feuerviertel, der Erdkontinent und das Luftgebirge… können wir das sein lassen, ich hab morgen sowieso Geografie – und da bekommen wir nen neuen Lehrer.“ „Aha.“, Zarill nahm Yukis leeren Teller, „Erzähl mir bitte morgen von ihm.“, und ging Richtung Küche. Das Mädchen lächelte: „Mach ich! Falls du mich suchst, ich werde jetzt in mein Zimmer ein bisschen lernen gehen.“ „Ist gut.“, konnte Yuki noch wahrnehmen, bevor sie ihre Tasche aus dem großen Eingangsbereich holte und die lange Treppe hinauf ging. Oben angekommen, bog sie links in einen schmalen Gang ab, immer gerade aus. An der Ecke ging sie nach rechts, bis ans Ende des Korridors. Dort öffnete sie die Tür und kam in ihrem Zimmer an. Yuki schloss hinter sich ab, bevor ihre Tasche unter dem großen Bett landete. Sie ging zu ihrer Kommode, öffnete die unterste Lade und zog ein Bild heraus. Seufzend setzte sie sich auf ihr weiches Bett, bevor sie dieses lange anstarrte. Auf dem Bild waren vier Personen zu sehen: Ein großer Mann, in weiß-blauer Kleidung und einem langen, blonden Zopf. Neben ihm eine junge Frau, die dunkelblaues Haar besaß und dicht bei einem weiteren Mann stand. Er hatte silberne Haare und stechende, gelbe Augen; in seinen Armen hielt er ein kleines, zwei jähriges Mädchen, das breit lächelte. Yuki legte sich in ihr Bett und stellte das Bild neben sich. Traurig schloss sie die Augen, bevor sie mit leiser Stimme „Dad…“ murmelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)