My December von ChiChi_18 (Erinnerungen können schmerzen, doch man braucht sie um sich lebendig zu fühlen) ================================================================================ Kapitel 1: One and only! ------------------------ Hey z_r Leider dein Pech (oder doch dein Glück Oo) das ich dein Wichtelpartner geworden bin. Ich hab mir viel viel Mühe gegeben, allerdings muss ich zu meiner Entschuldigung sagen, dass diese ff unter akutem Zeitmangel entstanden ist. Aber nun genug Vorwort, ich hoffe dir gefällt sie wenigstens einigermaßen (auch wenn’s keine versaute Szene gibt^^) http://www.youtube.com/watch?v=OXYXOA80x0s Passend zum Titel hab ich das Lied „My December“ von Linkin Park gehört. My December ~ Erinnerungen können schmerzen, doch man braucht sie um sich lebendig zu fühlen ~ Stumm betrachte ich die kleinen Rauchwolken, die vor mir aufsteigen. Der Wind ist eisig und peitscht mir ins Gesicht. Wieder Seufze ich. Weit entfernt höre ich die fröhlichen Stimmen der anderen. Sie lachen. Ich höre unbeschwertes Lachen. Weihnachtszeit. Es ist nur noch gut eine Woche hin bis Weihnachten. Selbst hier oben auf Deck, trotz des starken Windes, kann ich noch den Duft von Zimt und Vanille wahrnehmen. Sanji, der selbsternannte Küchenprofi hat wohl wieder ganze Arbeit in der Küche geleistet. ~#~ Winter. Die einzige Jahreszeit mit der ich nichts anfangen kann. Zu viele schlechte Erinnerungen verbinde ich mit dieser Zeit. Schnee, so Rot wie Blut. Einsamkeit und Kälte. Im Winter ist mir wirklich nicht viel Gutes widerfahren. Allein jetzt schmerzt mein Herz schon wieder und all die Erinnerungen die mich im Moment überkommen, reißen alte vernarbte Wunden wieder auf. Wie sehr ich diese Jahreszeit doch verabscheue. Sie hat mir alles genommen. Meine Vergangenheit, meine Gegenwart, ja selbst meine Zukunft. Sogar meine Zukunft muss ich ohne Sie verbringen. Wieder Seufze ich. Gleichzeitig frage ich mich in Gedanken, wie viel ein Mensch eigentlich weinen kann, denn schon wieder fühle ich wie eine einsame Träne sich ihren Weg nach unten bahnt. Verkrampft umfasse ich die Reling mit meinen Fingern. Umschließe sie so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortreten. Ich bin es leid. Ich will nicht mehr weinen. Ich will nicht mehr an die Zeit zurückdenken, die ich noch mit ihr genießen durfte. Sie war viel zu kurz. Auch wenn es Verrat an ihr wäre, sie zu vergessen. Im tiefsten Innern spüre ich dass sie mir vergeben würde. Ja, sie würde mir das vergeben und nicht traurig sein. Ich will das doch nur zu meinem Schutz. Einzig und allein deshalb verdränge ich die Gedanken an sie. Oder besser gesagt ich versuche es. Doch egal wie ehrgeizig ich bin. Ich schaffe es nicht. Ich kapituliere. Ich verliere gegen meine Gedanken, aber gleichzeitig weiß ich, dass ich auch gewonnen habe. Zu wertvoll sind die Erinnerungen, als dass ich sie missen wollte. Ich spüre genau, eines Tages brauche ich die Erinnerungen. Eines Tages werde ich sie brauchen um mich lebendig, ja vollkommen menschlich zu fühlen. Nicht so wie heute. Heute fühle ich mich leer. Leer und zerbrechlich. Aber das schlimmste, ich fühle mich allein. Egal wie viele Kameraden, ja Freunde ich auf diesem Schiff habe. Trotzdem fühle ich mich alleine. Zu keinem fühle ich eine so tiefe Verbundenheit, wie zu ihr früher. Doch will ich das doch so gerne. Besonders, wenn ich an müde und durchdringende Augen denke. Wenn ich kurzes grünes Haar sehe und seinen eisernen Willen spüre. Genau in diesen Momenten, hoffe ich, mich eines Tages nicht mehr einsam zu fühlen. „Ganz allein?“ Die Frage reist mich aus meinen Gedanken. Wie oft habe ich diese Stimme nun schon gehört? Wie oft habe ich Sie gehört und nicht geantwortet? Zu oft, wie ich feststelle. Doch auch dieses Mal, bringe ich keinen einzigen Gedanken von mir über meine Lippen. Ja noch nicht einmal ein simples „Hmm“ gebe ich von mir. ~#~ In Gedanken schüttle ich den Kopf. Früher, früher habe ich über solche Leute meist geschmunzelt. In zahlreichen Büchern von mir, die ich gelesen habe, gab es ähnliche Figuren wie mich. Unentschlossen, verunsichert und stumm. Damals habe ich über sie geschmunzelt. Habe ihre Sichtweise nicht verstehen können. Ihr Handeln und ihr ganzes Auftreten. Und heute? Heute bin ich selbst zu so einer Seelenlosen Marionette geworden. ~#~ Tief mit mir selbst beschäftigt, merke ich nicht einmal wie er näher tritt. Nehme ihn erst wahr, als ich seinen warmen Atem an meinem Nacken spüre. „Schön und gut dass du alleine sein willst, aber selbst das ist ohne Jacke keine gute Idee!“ Langsam dringen seine Worte in mein Bewusstsein vor und es dauert noch eine Weile bis ich sie verstehe. Verwirrt blicke ich an mir hinunter und entdecke nur hauchdünnen Stoff meines Pullovers. Erst jetzt, wird mir die Bedeutung seiner Worte klar und eisig werden mir die Temperaturen bewusst. Leicht zitternd und mit aufgestellten Nackenhärchen sehe ich ihn an. Ich begegne einem seltsamen Blick. Nicht wie sonst, gleichgültig und berechnend. Wäre mir nicht so furchtbar kalt, würde ich ihn eher als besorgt und neugierig einstufen. Aber Zorro und besorgt. Und vor allem in Bezug auf mich? Niemals. Verwirrt schüttle ich den Kopf um meine konfusen Gedanken los zu werden. Doch auch dieses Mal reist mich seine Stimme in die Realität zurück. In die kalte und windige Realität. „Auch gut, gehen wir einen Tee trinken. dabei lässt sich besser reden, oder in deinem Fall wohl eher schweigen!“ Entschlossen macht sich der Grünhaarige auf den Weg zurück zur Kombüse. Wie Selbstverständlich lasse ich mich mitziehen und nehme erleichtert die Wärme war, als wir das Deck verlassen. Wärme. In diesem Moment bin ich mir noch nicht einmal sicher, welche Wärme ich fühle. Die angenehme Wärme, die das ganze Schiff ausfüllt, oder die Wärme in meinem Herzen. Ausgelöst durch Zorro. Dadurch das er mir nur so simple Gesten schenkt. Gesten, von denen ich nicht einmal behaupten kann, er würde sie meinetwegen geben. In der Kombüse angekommen, ziehe ich mich gleich auf einen der Stühle zurück und betrachte stumm das Holz des Tisches. Bedächtig fahre ich mit meinen Fingern über das markante Holz, fühle jede Unebenheit, ja jeden noch so kleinen Kratzer. Jetzt sehe ich eine kleine filigrane Teetasse. Zorro hatte uns beiden in der Zwischenzeit einen Tee gemacht und sich zu mir gesetzt. Ganz deutlich spüre ich seinen Blick auf mir. Fühle wie er versucht durch mein äußeres zu blicken. Ist er besorgt? Nein, ich denke er ist eher neugierig. ~#~ Ihn nicht weiter beachtend umfasse ich die Tasse und rieche am Tee. Hmm. Apfel-Zimt Aroma. Ob dieser sture Schwertkämpfer wohl weiß, dass dies mein Lieblings Tee ist. Wohl eher nicht. „Was ist los Robin. In letzter Zeit bist du noch schweigsamer als sonst?“ Erschrocken blicke ich auf und sehe in sein Gesicht. Habe ich da eben richtig gehört. Er macht sich allen ernstes Gedanken um mich. Ein trauriges Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und ich senke wieder meinen Kopf. Blicke stumm in meine Tasse. Sollte ich ihm erzählen was mich bedrückt? Sollte ich ihm von ihr erzählen, von meiner Mutter? Ja, vielleicht sollte ich das. Aber ob er meine Gedanken verstehen wird? Wieder verlässt meine Lippen kein Wort. Nur ein Seufzen. Nichts hat sich geändert. Ich sitze wie jedes Jahr hier und bin alleine. Resigniert rühre ich in meinem Tee herum. „Ich weiß zwar nicht was mit dir los ist, aber hier! Ich weiß, es ist noch kein Weihnachten, aber vielleicht freut es dich ja trotzdem ein wenig und du hörst auf hier Trübsal zu blasen!“ brummt mir Zorro entgegen und reicht mir ein kleines Paket. Ein Weihnachtsgeschenk. Verwirrt betrachte ich die Verpackung. Derjenige der es eingepackt haben muss, kann andere Sachen wohl besser. Leise kichere ich bei dem Gedanken, wie Zorro sich angestellt haben muss, während er das Geschenk eingepackt hat. Wieder etwas beruhigt blicke ich auf und stelle verwundert fest, dass der Grünhaarige die Kombüse verlassen hat. Etwas traurig über den Gedanken, drehe ich sein Geschenk etwas hin und her und mir fällt eine kleine Karte auf. Neugierig geworden, öffne ich den Umschlag vorsichtig und beginne die recht unterschiedlichen Buchstaben zu lesen. Mit zitternden Händen falte ich die Karte wieder zusammen und blicke auf das Geschenk. Sollte ich wirklich, sollte ich es wirklich jetzt schon aufmachen? Langsam greife ich danach und fahre leicht über das Geschenkpapier, ziehe langsam an der Schleife und beginne das Papier weg zu schieben. Aufgeregt wie schon lange nicht mehr, halte ich mein Geschenk in den Händen. Ich freue mich, ich freue mich wirklich und eine einzelne Träne läuft mir die Wangen hinunter. Aber anders als sonst, ist es eine Freudenträne. Ob Zorro Bescheid weiß, ob er etwas über meine Vergangenheit weiß? Bestimmt, sonst hätte er mir nicht ein solches Geschenk gemacht. ~#~ Glücklich nehme ich das Album in die Hand und schlage es auf. Auf der ersten Seite steht ein kleiner Text, den Zorro geschrieben hat, da bin ich mir sicher. Solch eine Handschrift gibt es kein zweites Mal.......... ~#~ Erinnerungen können schmerzen, doch man braucht sie um sich lebendig zu fühlen. Blicke nicht zurück, sondern nach vorne. Das Leben ist zu kurz und zu wertvoll um in der Vergangenheit zu verweilen. Denk immer daran, segle mit uns der Sonne entgegen. Zorro ~#~ Glücklich schlage ich die nächste Seite auf und für mich beginnt die schönste Zeit meines Lebens. In zahlreichen Fotos, die in das Album eingeklebt sind, erlebe ich unsere zahlreichen Abenteuer noch einmal. Und ich weiß, nun bin ich nicht mehr allein. Ich war nie allein auf diesem Schiff. ENDE Lasst mir was da! Würde mich freuen. Ich wünsche euch allen FROHE WEIHNACHTEN und EINEN GUTEN RUTSCH... ! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)