Leilani von UlliSab (Himmelskind) ================================================================================ Kapitel 3: Eine neue Familie ---------------------------- Hallo freut mich das dem ein oder anderen meine Story doch gefällt. An solche Cliffhänger müsst ihr euch leider ein wenig gewöhnen...;)Bin ein kleiner Fan von so was. ^g^ Hier wird die Geschichte um James und Severus aufgeklärt und auch warum Harry nicht bei Severus aufgewachsen ist. Ab sofort wird es allerdings nur noch einmal wöchentlich ein update geben. Ich hab nämlich kein i-net und kann immer nur am WE zu meinen Eltern. Wo ich dann ins i-net kann. Allerdings auch nur bis März, dann zieh ich um an bekommen endlich einen eigenen Anschluss. „Also, das was ich dir gleich erzählen werde wird garantiert ein Schock für dich sein. Aber es ist die reine Wahrheit Harry. Das musst du mir glauben. Harry...dein Vater James und ich, wir...wir sind Brüder.“ „Was?“ „Lass mich bitte erzählen.“ Harry wäre bei dieser Nachricht fast vom Stuhl gefallen. Mit riesigen Augen starrte er Snape an. „James und ich, wir haben denselben Vater, aber verschiedene Mütter. Also sind wir genau genommen Halbbrüder. James wuchs bei seiner Mutter und ihrem zweiten Mann auf, ich hingegen bei meiner Mutter die mit unserem Vater verheiratet war. Tobias Snape. James Stiefvater adoptierte ihn, daher der Name Potter.“ Je weiter er erzählte desto mehr wich er Harrys starrendem Blick aus. Er hatte Angst, das Harry die Tränen sah die sich in seinen Augen sammelten. „Brüder?“ Harry brachte nur noch einzelne Worte zustande. Er hatte so ziemlich alles erwartet, aber sicher nicht so was. Die Gedanken rasten in seinem Kopf und wollten gar nicht mehr anhalten. Wenn James und Professor Snape Brüder waren, dann würde das bedeuten dass der Professor sein Onkel war. Er wäre verwandt mit dem Lehrer den er immer am meisten gehasst hatte. „Oh Lord! Jetzt hasst du mich wahrscheinlich noch mehr. Warum hab ich nur etwas gesagt.“ Severus wusste nicht mehr weiter und schlug verzweifelt die Hände vor sein Gesicht. Harry brauchte einige Sekunden um überhaupt wieder einen normalen Satz zustande zu bringen. Er konnte nicht fassen was er da sah, ein weinender Professor Snape. „Nein, nein ich hasse sie nicht mehr. Es ist nur...oh Mann...ich meine...was soll ich dazu sagen? Sie sind mein Onkel. Ich weiß nicht...“ Er war von seinem Platz aufgesprungen und lief nun rastlos im Zimmer umher. Severus hatte den Kopf noch immer in den Händen geborgen. Seit Jahren hatte er sich nicht mehr so schlecht gefühlt. Harrys leise Stimme lies ihn jedoch wieder aufhorchen. „Wusste mein Vater davon?“ „Ja. Warum glaubst du hat er mich so gehasst? Wegen mir hat Tobias seine Mutter damals verlassen. James hat mich verachtet.“ Die Bitterkeit in seiner Stimme zeigte nur zu deutlich wie sehr er all die Jahre darunter gelitten hatte. „Aber sie können doch nichts dafür.“ „Du… ich glaube wir waren schon beim du.“ Trotz seiner Tränen konnte Severus sich noch zu einem schiefen Lächeln hinreißen lassen. „Äh, seid ihr gleich alt?“ Harry musste sich erst daran gewöhnen Snape bei seinem Vornamen zu nennen. „Dein Vater war zwei Jahre älter als ich. Und bevor du fragst, ich war eine Klasse unter ihm und seinen Freunden. Auf Anweisung des damaligen Direktors durfte ich in der vierten eine Klasse überspringen. Als dein Vater in der sechsten war fand er heraus wer ich bin.“ „Aber warum der Hass auf mich? Nur weil er sie äh dich gehasst hat? Ich hatte doch nichts getan?“ Endlich konnte sie raus, die Frage die ihn schon seit der ersten Klasse beschäftigte. Denn der Vorfall in der sechsten mit Remus war wohl kaum der einzige Grund. Dass Harry ihn anschreien würde und dass er ihm Rede und Antwort stehen hatte er bereits erwartet. „Dumbledore hat es mir befohlen.“ „Was?“ „Er wollte nicht dass du je erfährst wer ich bin. Er zwang mich. Verdammt Harry, er hat mich in der Hand. Weißt du, wenn du die Wahl hast zwischen Askaban oder Neffenhass, dann entscheidest du dich ziemlich schnell für Zweiteres. Ich bin...war ein Todesser, einer der treusten des dunklen Lords. Und aus Angst Dumbledore könnte mich doch noch ausliefern, habe ich dich schikaniert so gut es nur ging. Jeden Abend war mir schlecht wenn ich ins Bett bin und ich habe mich jede Nacht in meinen Träumen bei dir entschuldigt. Nach James Tod bot ich an dich aufzunehmen aber...aber Dumbledore. Weißt du was er getan hat? Er hat mir eine schallende Ohrfeige verpasst und mich ausgelacht.“ Auch Severus war lauter geworden. Er hatte Dumbledore nie verziehen was er ihm angetan hatte. Von diesem Geständnis war Harry so überrascht, dass er sich erst mal wieder hinsetzen musste. „Du wolltest mich nach dem Tot meiner Eltern bei dir aufnehmen? Du wolltest mich großziehen?“ „Ja das wollte ich. Ich habe James nie gehasst. Nicht ihn, nur unseren Vater. Er war ein hundsmiserabler Vater. Als der dunkle Lord ihn tötete war ich ihm dankbar.“ Betreten hatte Harry ihm zugehört als ihm noch etwas einfiel. „Woher kanntest du eigentlich den Namen meiner Tante? Sie ist ja fast in Ohnmacht gefallen als du sie angesprochen hast.“ „Das ist dir also aufgefallen. Nun, deine Mutter und ich waren in der Schule miteinander befreundet. Sie erzählte mir viel von ihrer Familie und hat mich sogar einmal zu sich nach Hause eingeladen. Da hab ich deine Tante kennen gelernt. Sie hatte nur Verachtung für unsereins übrig.“ Harry hatte an so ziemlich alles geglaubt aber nicht so was. „Du warst mit meiner Mutter befreundet?“ „Ja, sie wollte immer dass James mit mir Frieden schließt. Sie und Remus haben James und Sirius immer gebremst wenn ihre Späße mal wieder zu weit gingen.“ Wieder trat eine lange Pause ein, die irrwitziger Weise von Harrys knurrendem Magen unterbrochen wurde. Sofort lief er rot an und nuschelte eine Entschuldigung. „Oh Mann, was bin ich nur für ein Onkel. Du musst ja wahnsinnigen Hunger haben. Komm mit, wir werden mal zu Viktoria in die Küche gehen. Sie kocht dir bestimmt was.“ Schwungvoll erhob er sich aus seinem Stuhl und zog Harry hinter sich her. Ab durch die Eingangshalle, durch die Tür in der auch Viktoria verschwunden war, hinein in eine Küche die schöner und gemütlicher nicht sein könnte. Sofort wurden sie von einer strahlenden Viktoria empfangen und bestimmt an einen Tisch bugsiert. „Ihr müsst hungrig sein. Frankie wärm den Eintopf auf und hol etwas Kürbissaft aus dem Keller!“ Hinter einem Regal tauchte mit einem mal ein Schopf sonnenblondes Haar auf. „Klar Ma.“ Der Schopf gehörte einem etwa 20 jährigen schlanken Mann. Mit einem strahlenden Lachen auf den Lippen verschwand er durch eine Hintertür. Auf Harrys fragenden Blick antwortete ihm Severus. „Das ist Frankie, Viktorias Sohn. Die ganze Familie arbeitet bereits seit über 40 Jahren hier. Viktoria, ihr Sohn Frankie, ihre Tochter Charlene, deren Mann Willy und ihr Enkel Simon.“ „46 Jahre, Master Severus. Es sind seid vorgestern 46 Jahre.“ Wieder lachte Severus, etwas das Harry noch immer verwirrte. Es war alles einfach zu viel für ihn. „Mum, Mum. Hast du Simon gesehen? Oh, hallo Master Severus. Und ihr müsst Master Harry sein. Mum hat mir erzählt das ihr da seid.“ Eine junge Frau Mitte 20 mit rostbraunen Haaren wie Viktoria, war in die Küche gestürmt. „Das ist Charlene.“ Severus hatte sich zu Harry gebeugt und flüsterte. Charlene hatte das gleiche offene Lachen wie ihr Bruder Frankie. Erst jetzt fiel Harry auf das sie hochschwanger war. Als Charlene seinen Blick bemerkte lächelte sie noch mehr. „Einen Rabauken hab ich schon, und in nicht mal zwei Monaten kommt noch einer dazu.“ Severus hatte kurz die Augen geschlossen und flüsterte paar Worte und sagte dann zu ihr. „Er ist gerade in der Speisekammer hinter den Kartoffeln und isst Viktorias Kürbiskuchen.“ Charlene verdrehte die Augen und drehte sich um. „Danke Master Severus.“ Inzwischen war auch Frankie wieder zurück und servierte Harry und Severus einen wundervoll duftenden Eintopf. Ungeduldig und extrem hungrig fing Harry an den Eintopf runterzuschlingen. „Langsam Harry, es ist genug da.“ Severus war geschockt wie hungrig Harry war. Hatten ihm die Muggel so wenig zu essen gegeben? Sicher, so mager wie er war. Beschämt aß Harry langsamer und wurde sogar leicht rot. „Entschuldigung.“ „Ach lassen sie den armen Jungen doch. Er ist ja ganz ausgehungert.“ Severus zuckte nur mit den Schultern. Er war völlig anders als in der Schule. Hätte dort jemand mit ihm so geredet, hätte er ihn garantiert vergiftet. Harry war auch aufgefallen dass Viktoria und ihre Familie Muggelkleidung trugen. „Severus?“ „Ja.“ „Sind Viktoria und ihre Familie Muggel? Sie tragen keine Zauberstäbe und haben Muggelkleidung an.“ „Viktoria und Charlene sind Muggel. Viktorias Mann war ein Zauberer, genau wie Frankie. Auch Willy ist ein Zauberer. Er benutzt seinen Zauberstab jedoch nur selten und Simon zeigt schon erste Anzeichen von Magie. Viktorias Mann wurde im ersten Krieg gegen den dunklen Lord getötet.“ Harry hatte inzwischen noch eine zweite Portion verdrückt und war mehr als satt. Severus war das aufgefallen und er erhob sich. „Meine Güte, wo sind nur meine Manieren geblieben? Harry du musst müde sein. Es war bisher ein anstrengender Vormittag für dich. Möchtest du auf dein Zimmer gehen?“ Harry nickte satt und zufrieden. „Na dann komm mal mit.“ Severus gab Viktoria noch ihre Teller und verlies dann mit Harry im Schlepptau die Küche. In der Eingangshalle liefen sie die große Treppe rauf in den ersten Stock, dann nach links an einer Reihe von Gargoyles vorbei. An einer alten Mahagonitür hielt er an und öffnete sie. Einladend hielt er Harry die Tür auf und lies ihn eintreten. „Das ist dein Zimmer. Das Bad ist durch die Tür rechts. Wenn du irgendwas brauchst, ruf einfach nach jemandem. Mein Zimmer ist direkt gegenüber. Wenn dir das Zimmer nicht gefällt kannst du dir aber auch ein anderes aussuchen.“ Severus war sichtlich nervös. „Nein, nein! Danke, das Zimmer ist toll. Mann das ist mindestens doppelt so groß wie mein altes.“ „Na dann.“ Mit diesen Worten überlies er Harry erst mal sich selbst. Neugierig sah sich Harry in seinem neuen Zimmer um. In der Mitte stand ein großes Bett mit weichen Kissen und einer smaragdgrünen Tagesdecke. Den Platz links vom Bett nahm ein großer Schrank mit einer Spiegeltür ein. Gegenüber vom Bett war ein Kamin in die Wand eingelassen. Unter dem hohen Flügelfenster stand ein Holzschreibtisch. Hedwigs Käfig war darauf abgestellt worden. Die flatterte wie wild mit den Flügeln und tschiepte. „Hallo Hedwig. Es ist schön hier, nicht war? Wart mal ich lass dich raus.“ Er öffnete einen Fensterflügel und ihren Käfig. Erfreut mal wieder ihre Flügel benutzen zu dürfen flog sie an ihm vorbei nach draußen. Harry sah ihr eine Weile nach, bevor er sich auf die Suche nach seinem Koffer machte. Als er ihn nicht finden konnte beschoss er Severus danach zu fragen. Zaghaft klopfte er an seiner Tür. „Master Severus ist draußen. Kann ich helfen?“ Frankie war gerade um die Ecke gekommen. Erschrocken drehte sich Harry um. Frankie sah sofort, dass er Harry erschreckt hatte und entschuldigte sich. „Schon gut. Ich wollte nur wissen wo meine Kleider sind. Ich wollte duschen und, na ja, da brauch ich meine Wäsche.“ „Oh, Mum hat die Wäsche zum waschen genommen, Master Harry.“ ‚Na wundervoll!’ „Aber ihr könnt etwas von mir haben. Bis eure Sachen gewaschen sind. Natürlich nur wenn ihr wollt.“ Erleichtert über diesen Vorschlag nickte Harry. „Gerne. Danke Frankie. Du kannst mich ruhig duzen.“ Auf Frankies Gesicht stahl sich wieder dieses strahlende Lächeln. „Wenn du möchtest. Ich werde etwas herholen. Warte einen Augenblick, Master Harry.“ Und schon war er verschwunden. Er war in sein Zimmer apperiert und kramte aus seinem Kleiderschrank eine Jeans, die ihm zu eng war und noch ein T-Shirt. In den Schubladen fand er schnell ein Paar Socken und eine Boxershorts die Harry passen müssten. ‚So, noch was? Ne ich glaub das ist alles.’ Augenblicke später stand er wieder vor Harrys Zimmer und klopfte. Als Harry öffnete reichte er ihm lächelnd die Kleidung. „Ich hoffe die Sachen passen, Master Harry. Wenn nicht einfach rufen.“ „Danke Frankie.“ Dankbar nahm er die Kleidung entgegen und verschwand im Bad. Die Dusche war die erste seit über einer Woche die er genießen konnte. Endlich brannten keine Wunden mehr auf seinem Rücken und er brach nicht vor Schmerzen zusammen. Dieses Mal blieb er lange unter der Dusche, fast eine dreiviertel Stunde, bevor er aus dem Bad kam und Frankies Sachen anzog. Sie passten wie angegossen. Harry war zwar müde, dennoch wollte er das Haus und die Umgebung mal ein wenig erkunden. Er verließ sein Zimmer folgte dem Gang zurück in die Eingangshalle. Von draußen hörte er ein schrilles Kinderlachen dem er folgte. Vor der Tür sah er einen goldblonden, vielleicht drei Jahre alten, Jungen fröhlich rumrennen. Hinter ihm her rannte ein großer Mann mit langen braunen Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren. Als die Beiden Harry entdeckten, stoppten sie im Lauf. Der Mann nahm Simon, Harry ging davon aus das es der Kleine sein musste, auf den Arm und trat an Harry heran. „Hallo, ihr müsst Master Severus Neffe Harry sein. Ich bin Willy und das ist Simon.“ „Hallo.“ Schüchtern blickte Harry die Zwei an. Es war unverkennbar das sie Vater und Sohn waren. Beide hatten die gleichen dunkelbraunen Augen. Als Harry nichts weiter sagte fragte Willy. „Wenn ihr Master Severus sucht, er ist im Stall mit Charlene.“ „Danke Willy. Ähm ich geh dann mal.“ Nervös drehte er sich nach links und lief Richtung Stall. Schon von weitem konnte er Severus hören wie er Charlene Anweisungen gab. „Und wenn du mit den Vorderhufen fertig bist machst du das Gleiche mit den Hinterhufen. Und als letztes reibst du sie noch mal kräftig mit Stroh ab.“ An der Koppel neben dem Stall sah er das Severus Charlene anscheinend erklärte wie man ein Pferd nach einem langen Ausritt richtig säuberte und abrieb.. Charlene sah ihn als erste und ließ den Huf des Pferdes wieder sinken. „Charlene was... oh hallo Harry. Alles in Ordnung?“ „Ja danke. Ich wollte mich nur mal etwas umsehen.“ „Klar. Sag mal wo hast du denn die Kleidung her?“ Harry sah an sich runter bis er sich erinnerte. „Die hab ich von Frankie bekommen, da Viktoria meine Kleider wäscht. Na ja und ich kann ja wohl kaum nackt rumrennen.“ Severus nickte zustimmend und wandte sich wieder an Charlene. „Mach bitte ohne mich weiter. Ich zeig Harry mal das Anwesen.“ Lachend griff sich Charlene erneut den linken Vorderhuf. „Jawohl Master Severus.“ Kaum war sie fort widmete sich Severus wieder ganz Harry. „Ich denke wir sollten dir erst mal neue Kleidung kaufen gehen. Die alten zerfledderten Sachen von deinem fetten Cousin sind ja furchtbar. Was meinst du?“ „Dann muss ich aber erst nach London in die Winkelgasse nach Gringotts. Ich habe nicht genug Geld hier.“ Erst jetzt fiel Harry auf das er ja nicht mal wusste wo genau er hier war. Nun der Umgebung zu urteilen etwas nördlicher in England. „Äh Severus, wo sind wir hier eigentlich? Also ich meine wo in England.“ „Nun wir sind hier in der Nähe des Loch Shield in Schottland. Und wegen Geld brauchst du dir keine Gedanken machen. Am besten gehen wir morgen in die Stadt zum einkaufen.“ Irgendwie war für Harry die Tatsache, das Severus sein Onkel war immer noch ein wenig befremdend. „Ok.“ Severus merkte schon die ganze Zeit, dass sich Harry immer noch nicht wohl fühlte. Na ja, war ja auch kein Wunder. Immerhin war er noch vor ein paar Stunden bei seinen furchtbaren Muggelverwandten gewesen. Langsam liefen beide auf den Stall zu und hinein. „Das sind ja ne ganze Menge Pferde.“ „19 um genau zu sein. Kannst du eigentlich reiten?“ Und wieder sah Harry in das Gesicht eines lächelnden Severus Snape. Sein Gesicht muss jedoch so dämlich ausgesehen haben, das Severus nur noch mehr lachen musste. „Nein, ich bin noch nicht mal auf einem Pferd gesessen.“ „Na das kann man nachholen. Komm!“ Severus führte Harry etwas weiter nach hinten in den Stall und blieb mit ihm vor einer Box ohne Namensschild stehen. In der Box stand ein Pintohengst mit einer großen schwarzen Sternförmigen Blesse. „Er ist wunderschön.“ Harry hatte noch nie ein so schönes Pferd gesehen und auch Severus konnte da nur zustimmen. „Ja das ist er. Ich habe ihn vor zwei Wochen in Amerika erstanden. Leider ist mir noch kein Name für ihn eingefallen. Hast du vielleicht eine Idee?“ Schmunzelnd sah er Harry an. „Was ich? Na ich weiß nicht. Vielleicht fällt mir noch einer ein.“ Etwa eine Stunde später hatten die beiden den Großteil des Anwesens erkundet und waren wieder auf dem Weg ins Haus. „Hast du Hunger Harry? Viktoria macht bestimmt gleich Abendessen.“ „Das ist eine gute Idee.“ Harrys Magen knurrte schon wieder. Severus sollte auch Recht behalten haben, denn kaum im Haus angekommen wartete Viktoria auch schon mit dem Abendessen auf sie. Nach einem wirklich üppigen Mahl, von dem Harry wieder zwei Portionen verschlungen hatte, setzte Severus mit Harry noch in den Salon vor den Kamin. Er wollte unbedingt noch einige Dinge von Harry wissen. Doch er wusste nicht wie er anfangen sollte. „Harry?“ „Ja?“ „Haben diese Muggel dich jedes Jahr so behandelt?“ Zuerst sagte Harry nichts, dann schluckte er einmal, zog die Knie an und begann. „Nein, nicht wirklich. Ich meine, vor diesem Jahr haben sie mich nie so geschlagen. Die meiste Zeit haben sie mich ignoriert und behandelt als wäre ich nicht da. Aber ich hab dieses Jahr so viele schlimme Albträume und... und wache schreiend auf. Ich träume von Sirius, Cedric und IHM.“ Ein schluchzen unterbrach Harry. „Da, ist Vernon ausgerastet. Und dann das mit dem Waldkauz. Er hat einfach so zugeschlagen.“ Harrys Schluchzer wurden immer lauter. Er wusste nicht was Severus jetzt von ihm halten würde. Als er seinen Blick hob sah er das Severus schwarze Augen vor Wut funkelten. Krampfhaft hielt er sich an den Sessellehnen fest bis seine Knöchel weiß hervortraten. Harry kannte dieses Verhalten und wusste das Severus innerlich kurz vorm Platzen war. Früher war diese Wut immer gegen ihn gerichtet gewesen, doch nun traf sie Dumbledore und seine Verwandten. Severus kochte vor Wut. Diese elenden Muggel hatten es tatsächlich gewagt Harry anzufassen. Und dabei war Harrys Leben schon schlimm genug gewesen. Eines Tages würde Dumbledore dafür bezahlen müssen und er genoss schon jetzt den Gedanken an diesen Tag. Er benötigte einige Minuten um sich wieder zu beruhigen, als er sich wieder an Harry wandte. „Du musst nie wieder zurück. Dafür trage ich persönlich Sorge. Dafür werde ich schon sorgen.“ „Aber in der Schule...und Dumbledore, weiß er nicht längst das ich nicht mehr im Ligusterweg bin? Wird er mich nicht hier wegholen?“ Harry zitterte bei dem Gedanken daran, dass er vielleicht wieder zu den Dursleys zurück sollte. Severus sah ihn ernst an. „Sicher weiß Dumbledore das du weg bist. Aber er weiß nicht bei wem du jetzt bist. Ich war ziemlich wütend auf Dumbledore als er mich heute Morgen zu dir geschickt hat, aber jetzt bin ich froh dass ich zu dir gegangen bin. Dumbledore wird niemals glauben das ich so töricht bin dich zu mir zu holen.“ ‚Das hoffe ich jedenfalls!’ Früher hatte Harry nie gedacht, das ausgerechnet Snape derjenige ist dem er am meisten dankbar sein würde in seinem Leben. „Und was tun wir jetzt?“ Harry hatte nicht die geringste Idee und er hatte Angst. „Als erstes ist es mal fast einen Monat hin bis die Schule wieder anfängt. Bis dahin machst du die noch eine schöne Zeit. In der Schule darfst du jedoch kein Wort darüber verlieren. Eine plausible Erklärung werde ich mir für dich noch ausdenken. Ich möchte, zu deinem Schutz, nicht das irgendeiner deiner Freunde erfährt das du mein Neffe bist. Das musst du verstehen. Was glaubst du was los ist wenn Dumbledore hiervon erfährt. Er würde mich umbringen.“ Die letzten Worte hatte Severus so leise geflüstert, das Harry sie nicht verstanden hatte. „Ich soll also lügen?“ Harry war gar nicht wohl bei dem Gedanken Ron und Hermine anzulügen. Vor Hermine konnte man doch eh nichts verheimlichen. Severus schwieg. „Jetzt weiß ich auch warum der Hut solche Probleme bei meiner Hauswahl hatte.“ Er hatte eher laut gedacht, doch Severus war hellhörig geworden. „Was meinst du damit? Der Hut hatte bei deiner Hauswahl Probleme?“ ‚Oh Mann, ich und meine große Klappe.’ „Na ja, ein bisschen.“ Harry druckste vor sich hin. „Harry bitte! Was ist passiert?“ Der Tränkemeister drängte Harry und sah ihn mit demselben stechenden Blick an, den er immer so hasste. Wieder wich Harry seinem Blick aus, erzählte dann aber doch. „Bei meiner Hauswahl im ersten Jahr, als ich den Hut aufhatte, wusste der Hut nicht in welches Haus er mich stecken sollte. Er zauderte bei Gryffindor. Er...er sagte damals ich hätte auch viele Eigenschaften der Slytherin. Ich glaube nach ihm sollte ich eigentlich nach Slytherin. Aber ich hab darauf bestanden das er mich nach Gryffindor steckt.“ Diese Neuigkeit war für Severus ein Schock. „Du, du solltest nach Slytherin?“ Harry nickte. „Eigentlich kein Wunder, denn James war der erste aus der Ahnenreihe der Snape der in ein anderes Haus als Slytherin kam. Na und dann du.“ An diesem Abend unterhielten sich die Beiden noch stundenlang. Es war weit nach Mitternacht als Severus Harry zu Bett schickte und auch selbst schlafen ging. In dieser Nacht schlief Harry das erste Mal seit Wochen ruhig und fest. Er hätte auch noch länger geschlafen, wenn nicht eine bekannte Stimme aus der Eingangshalle ihn geweckt hätte. Nachdem er schnell durchs Bad gehuscht war und sich angezogen hatte, rannte er zur Treppe. Am Treppenabsatz stellte er fest das Severus mit jemandem heftig diskutierte. Und Harry kannte diese Stimme. „Sie haben was getan? Sag mir das du Witze machst!“ Severus war gereizt, nein eher sauer. „Ich mach keine Scherze, Severus. Dumbledore ist völlig ausgerastet. Er hat alle zusammen gerufen und jeder sucht nach Harry. Merlin sei dank hat er mich zu dir geschickt.“ Ein Blick um die Ecke bestätigte Harrys Vermutung. Ihm mit dem Rücken zugewandt stand Severus, der sich mit einem jungen Mann mit feuerrotem, langem Haar und einem Drachenzahnohrring unterhielt. „Bill?“ Es war eindeutig Bill Weasley, der älteste der Weasley Jungs. „Was machst du denn hier?“ „Hi Harry, na wie geht’s?“ Bill freute sich Harry mal wieder zu sehen, wenn auch unter diesen Umständen. Da Bill ihm wohl nicht antworten würde wandte sich Harry an Severus. „Was ist los Severus? Weiß Dumbledore das ich hier bin?“ Harrys Stimme klang ernsthaft besorgt. Aber Severus beruhigte ihn wieder. „Nein, keine Angst. Dumbledore weiß nicht das du hier bist. Deshalb ist Bill hier. Er hat ihn geschickt nach dem rechten zu sehen.“ „Und ich habe nicht vor dich zu verraten, Harry.“ Also war auch Bill in irgendeiner Weise gegen Dumbledore. „Bill ist auf unserer Seite?“ Harry war inzwischen den letzten Absatz herunter gekommen und stand Severus gegenüber. Der sah ihn ernst an. „Sozusagen.“ Um das bedrückende Schweigen zu unterbrechen sagte Bill. „Also ich weiß ja nicht wie es um euch steht, aber ich hab jetzt den ganzen Tag Zeit, und da dachte ich mir wir könnten doch was unternehmen. Hast du Harry schon die Stadt gezeigt, Sev?“ „Nein, das wollten wir heute machen, aber ich hab nun doch noch einiges zu tun. Würdest du Harry die Stadt zeigen und mit ihm einkaufen?“ Severus hatte nicht gedacht das Dumbledore gleich den ganzen Orden losschicken würde und nun musste er noch einige Erkundungen einholen. Bill grinste Harry an. “Klar Sev, aber erst will ich erst noch zu Frankie.” Eben dieser kam gerade durch die Küchentür. „Wenn man vom Teufel spricht. Hi Frankie.“ „Bill, ich wusste gar nicht dass du heute kommst. Du hast mir doch geschrieben, erst am Wochenende.“ Frankie war breit grinsend auf Bill zugegangen. Und zu Harrys großer Überraschung packte Bill ihn um die Hüften, zog ihn näher und küsste ihn leidenschaftlich. Harry blieb vor Staunen der Mund offen. „Ich hab dich vermisst, Herz.“ Bill hielt Frankie noch immer fest. Seine Hände waren inzwischen auf Frankies Hintern gewandert und strichen zärtlich verlangend darüber. Ein lautes Räuspern von Severus holte die beiden zurück in die Realität. Mit roten Wangen sah Frankie schuldbewusst zu Harry. „Oh je, entschuldige Master Harry. Ich glaube du wusstest nicht das ich…nun ja…auf Männer stehe?“ Erst jetzt schaffte es Harry seinen Mund zu schließen, da er aber immer noch kein Wort herausbrachte schüttelte er nur den Kopf. „Das wollte ich dir eigentlich noch sagen Harry. Bill und Frankie sind seit 3 ½ Jahren ein Paar.“ Severus sah Harry schmunzelnd an. Und jetzt sagte auch Bill etwas. „Aber du darfst das niemanden erzählen. Bitte versprich mir das Harry! Meine Eltern wissen nichts davon, nur Fred und George. Der Rest darf nie davon erfahren. Bitte!“ Er klang schon fast verzweifelt dachte sich Harry. „Kein Wort wird meine Lippen verlassen, versprochen.“ „Danke Harry.“ Noch immer hielt Bill Frankie umklammert. Es kam Harry fast so vor, als wollte er Frankie nie wieder loslassen. Letztenendes löste er sich doch von ihm und sah Harry an. „Gib mir fünf Minuten Harry und wir können los. Wir können ja in der Stadt frühstücken. Was hältst du davon?“ Harry nickt eifrig und wollte gerade wieder hoch rennen, als er am Treppenabsatz noch einmal anhielt. Fragend sah er seinen Onkel an. „Ist das ok, Severus?“ Severus nickt zustimmend und lächelte. Eine Wesensart an die sich Harry noch immer nicht gewöhnt hatte. Auf dem Weg nach oben hörte er noch wie Bill mehr als nur verführerisch Frankie etwas ins Ohr flüsterte. „Ich kann heute Nacht hier bleiben Herz. Morgen hab ich frei.“ So, danke für die Geduld und ich hoffe das Kapitel gefällt. Das nächste mal lernt ihr mal mein Zaubererdorf kennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)