Sacrifice von DhalaElenaAngel (Opfere die Zukunft, um die Vergangenheit neu zu gestalten) ================================================================================ Kapitel 8: Das trimagische Turnier ---------------------------------- @xuxu: vielen Dank, dass du immer so fleißig kommentierst, das ist wirklcih schön. Und ganz ehrlcih - animexx ist generell sehr zurückhaltend m it Kommentaren udn Viele machen sich nciht meht die Mühe, Dinge zu kommentieren. Ich finde es Schade, dann das ist für Viele ein Grund, aufzuhören, hier zu posten. WEnn ich nicht auhc ncoh auf einer anderen Site posten würde, wäre ich so depriniert, dass ich die Geschichte spätestens nach dem dritten KApitel aus dem NEtz genommen hätte, wenn ich ehrlich bin... *g* Aber du postest wirklich immer schön, es macht Spaß, deine Kommentare zu lesen. __________________________________________________________________________________ Harrys Hand brauchte fast bis zum Ende des Schuljahrs, bis er sie wieder einigermaßen normal benutzen konnte. Es war schmerzhaft gewesen, die zu heilen und Severus hatte ihm mehr als einen ekligen Trank zu trinken gezwungen. Doch der Deal war klar gewesen. Seine Hand musste wieder normal arbeiten, oder kein Quiddich mehr. Das Gemeinste war gewesen, das hatten ihm Severus, Sirius und Remus in herzlichstem Einklang klar gemacht. Er hatte sich fügen müssen. Aber so schlimm war es dann gar nicht gewesen. Wenn er einen Anfall gehabt hatte, war Severus da gewesen, um seinen Arm zu massieren und auch, wenn er einen Albtraum gehabt hatte, musste er nicht unbedingt bis zur Rektorenwohnung krebsen, da der Vampir ihm das Passwort zu seinen Quartieren gegeben hatte. Weil er den Gedanken nicht mochte, dass Harry nachts allein durch das Schloss stolperte und am Ende wohlmöglich auch noch Filch oder Mrs. Norris, oder noch schlimmer, Peeves, begegnen würde. Die Sommerferien hatte Harry wieder auf Fair Haven verbracht, wobei die Malfoys fast schon Dauergast gewesen waren, zusammen mit Severus, dem Sirius, nach einigem Hin und Her und ein paar von Harrys gefürchteten Hundeblicken, den Keller und eine Zimmerflucht überlassen hatte. Beide hatten einen Waffenstillstand geschlossen, Harry zuliebe. Sie hatten es sich sogar angewöhnt, abends zusammen eine Partie Schach zu spielen, während Harry meist zu Severus’ Füßen saß und las und Remus sich um die Verwaltung der Schule kümmerte. Das zweite Schuljahr verlief, im Gegensatz zum Ersten, fast schon ereignislos. Ron schaffte es, fast von der Schule zu fliegen und nur die Bitten seiner Mutter konnten Remus dazu erweichen, dem Jungen unter harten Auflagen eine letzte Chance zu geben. Ron hatte den Fehler gemacht, seine eigene Schwester anzugreifen, als die offen bekundet hatte, mit Harry befreundet zu sein. Nur das Eingreifen der Zwillinge hatte das Mädchen vor schlimmerem Schaden bewahren können. Lockhart war nicht Verteidigungslehrer geworden. Den Job hatte seit Quirrels Entlarvung ein junger Lehrer aus den Staaten, der ihn auch gut machte. Es hatte allerdings einen Zusammenstoß mit Lockhart gegeben, bei dem Sirius, durch Harrys Geschichten vorgewarnt, ihn als Schwindler auffliegen ließ. Er saß nun wegen mehrfacher Körperverletzung durch seine Gedächtniszauber und Betrug, sowie mutwillige Täuschung in einem Zaubergefängnis – für eine laaaaaaaaaaaaaaange Zeit. Außerdem hatte Lucius die Wahl zum Minister für sich entschieden, womit auch die Gefahr gebannt war, dass Umbridge auf den Plan treten könnte – zum Glück. Er legte keinerlei Wert noch einmal Bekanntschaft mit der Blutfeder zu machen, die diese Verrückte besaß. Natürlich war Sirius Lucius’ rechte Hand, denn sein Pate wurde von vielen inzwischen regelrecht verehrt. Auch das dritte Jahr ging problemlos vorüber. Es gab keine Zwischenfälle bis auf zwei Versuche, Harry zu entführen. Einmal war Severus dabei gewesen und war durchgedreht – was damit geendet hatte, dass von dem Angreifer letztendlich nicht mehr allzu viel übrig geblieben war. Das andere Mal hatten sie dazu gelernt und waren in einer größeren Gruppe aufgetaucht, als Harry mit einigen Freunden, darunter Draco und die drei Weasleys, sowie Hermine, in Hogsmaede gewesen waren. Doch Harry hatte sich als der Stärkere und der Bessere erwiesen. Er hatte einmal eine grausame Schlacht überlebt, dagegen war das hier kaum eine Aufwärmübung, vor allem, da seine Reflexe durch sein Quiddichspiel und die viele Übung mit Remus, Sirius und Severus ihn geschult hatten. Allerdings war er wieder nahe an einem magischen Zusammenbruch gewesen, als die Gruppe zurück nach Hogwarts gekommen war und sein linker Arm hatte wieder mal Schaden genommen. Dieser Zusammenbruch hatte natürlich dazu geführt, dass Severus den Jungen kaum noch aus seinem Sichtfeld ließ, außer Sirius und Remus oder Lucius waren in der Nähe. Was Harry zwar ganz süß fand, was ihn aber auch gewaltig aufregen konnte. Er war schließlich kein kleines Kind und er hatte bewiesen, dass er sich verteidigen konnte! Dazu kam die Sache mit seinem Arm. Nach der Attacke waren die Nerven nie wieder ganz verheilt. Nur genug für Harry, um zu verstecken, dass er immer mal wieder einen kleineren oder größeren Anfall bekam. Der Einzige, der das wusste, war Draco. Und das auch nur, weil er einmal mitten in der Nacht aufgewacht war und es gesehen hatte. Trotz der Stillezauber, die Harry noch immer um sich herum legte. Zwar hatte er, vor allem, nachdem man Dumbledore und Quirrel mit seinem Mitbewohner hinter den Vorhang gejagt hatte, nur noch sporadisch so extreme Albträume, doch er wollte nicht deswegen den gesamten Schlafsaal wecken. Allerdings hatte er nun auch Draco einweihen müssen, besser gesagt, er hatte Remus gebeten, die Geschichte zu erzählen, während er einfach nur dagesessen hatte. Er wollte keine Geheimnisse vor dem Blonden haben, der wirklich wie ein Bruder für ihn war. Aber er hatte sich auch nicht überwinden können, alles noch einmal zu erzählen. Ron hingegen hatte seine Zeit damit zugebracht, Rachepläne zu schmieden. Er hasste diesen verräterischen Slytherin einfach nur, der mit Sicherheit einer der Gründe dafür gewesen war, warum man den Mann, den er so bewundert hatte, hinter den Vorhang geworfen hatte. Nur Potter hatte das durchziehen können, schließlich hatte er nicht nur Black, diesen Mörder und Verbrecher in der Hand, sondern auch noch den jetzigen Direktor von Hogwarts und die Malfoys! Sicher wollte der nur ein neuer dunkler Lord werden! Und dem würde Ron ein Ende setzten, noch bevor es beginnen konnte! Man durfte auch nicht vergessen, dass Potter dafür gesorgt hatte, dass die Fronten durch seine eigene Familie gingen. Nur Percy schien auf seiner Seite zu sein und ihn zu verstehen. Bill und Charlie hatten Potter kennen gelernt und behaupteten, der könne nicht mal einer Fliege was zuleide tun. Ron solle seinen Dickschädel aus dem Arsch ziehen und sich der Realität stellen. Sein Vater war zu beschäftigt mit den Muggelsachen, die er sammelte, um sich um ihn zu kümmern und seine Mutter verhielt sich neutral. Nein, schlimmer noch! Sie BEMITLEIDETE den ARMEN JUNGEN, der ohne Mutter groß werden musste! Pah! Das er nicht lachte! Aber dann war Percy eine einfach nur geniale Idee gekommen! Es war der dritte Tag im vierten Schuljahr und der Direktor hatte bekannt gegeben, dass das trimagische Turnier hier stattfinden würde, alle Schüler von der fünften Klasse aufwärts hätten die Erlaubnis, ihre Namen in einen magischen Pokal zu werfen, der dann unwiderruflich die Teilnehmer auswählen würde, ein Rücktritt sei aber dann nicht mehr möglich. Man sollte sich bitte gut überlegen, ob man das Risiko eingehen wolle. Natürlich dachte Potter noch nicht mal daran, diese Regel zu brechen! Oh nein, der wollte gar nicht teilnehmen. Nicht an diesem Turnier, noch an einem anderen, sollte das in seiner Schulzeit je stattfinden. Er hatte den Schisser mit Malfoy darüber reden hören und hätte sich fast durch hämisches Lachen verraten, als der Blondie gemeint hatte, Harry wäre stark genug, es mit jedem aufzunehmen! Pah! Der Schwächling mit dem Zitterarm konnte nichts, aber auch gar nichts, ohne fremde Hilfe! Er hatte Potter beobachtet, all die Jahre und er war sich inzwischen sicher. Der einzige Grund für seine guten Tränkenoten war der Grund, dass er seinen Professor vögelte! Diese eklige, zu groß geratene Fledermaus! Aber er, Ronald Bilius Weasley hatte einen Weg gefunden, den Schwächling aus dem Weg zu räumen. Ein für alle Mal! Nie wieder würde diese falsche Schlange einen unschuldigen und so guten Mann wie Albus Dumbledore töten können! Zu dumm, dass sein Vater so unfähig war, sonst hätte er den vielleicht auf Black hetzen können, um diesen Mörder wieder dahin zu bringen, wohin er gehörte! Nach Azkaban! Aber gut, immer ein Schritt nach dem anderen. Er hatte es gut geplant. Sicher hatte Andie es nicht mal gemerkt. Der Junge hatte großspurig erklärt, er würde sich nicht nur am Turnier bewerben, er würde auch teilnehmen dürfen, da er ja ach so stark wäre. In der Nacht hatte Ron heimlich einen kleinen Zettel in den gesteckt, den der dann vor einigen Stunden mit großem Getue in den Kelch geworfen hatte. Blieb nur noch zu hoffen, dass der Kelch diese Lusche auch auswählen würde. Aber daran zweifelte er eigentlich nicht. Schließlich musste ja auch ein Verlierer bestimmt werden. Potter würde den Ärger von allen Seiten bekommen, der Direktor wäre gezwungen, ihn hart zu bestrafen und dann würde dieser eingebildete Freak mal sehen, wie es war, das gesamte Jahr Strafarbeiten bei Filch leisten zu müssen oder nicht nach Hogsmaede zu dürfen! Ron grinste hämisch. Er war sich sicher, wenn Potter teilnehmen musste, würde er nicht überleben. Er war zu jung, um sich wirklich verteidigen zu können, oder etwas zu bringen. Er war zwar im Unterricht gut, das musste man ihm lassen, aber er war außerhalb vollkommen unfähig! Wozu sonst brauchte er wohl immer eine ganze Garde, die um ihn herum aufmarschierte! Malfoy, seine eigenen Geschwister, denen er diesen Verrat niemals vergeben würde, diese neunmalkluge Ravenclaw, Longbottom, der unfähige Schleicher und nicht zu vergessen, seit neuestem, die Verrückte, wie er Lovegood nur abfällig bezeichnete. Und er würde gewinnen, auf der gesamten Linie! Viele standen hinter ihm, gerade hier in Gryffindor. Sie alle sahen Potter als potentielle Bedrohung und sie schnitten ihn, doch viel tun konnten sie nicht, da mysteriöserweise immer genau rechtzeitig ein Lehrer, oder eben sein Schwarm auftauchte. Aber dieses Mal würde niemand ihm helfen können!!! Es war soweit. An diesem Abend sollte der Hogwarts-Teilnehmer am magischen Turnier gewählt werden. Harry lächelte, er wusste ja bereits, wer es sein würde und er war sich sicher, Cedric würde sich hervorragend schlagen. Er war nur froh, dass diesmal kein falscher Moody da war, der seinen Namen in den Pokal stecken konnte. Er selbst hatte sich wohlweislich immer von dem verdammten Ding fern gehalten, sehr zu Dracos Belustigung. Zum Glück hatten nur wenige damals den Angriff auf ihn in Hogsmaede mitbekommen und niemand hatte etwas ausgeplaudert. Auch die Weasleys hatten es ihrem Bruder nicht erzählt. Keiner von ihnen war schließlich verletzt gewesen und so hatte auch nichts erklärt werden müssen. Da er es – natürlich – mal wieder geschafft hatte, sich zu überanstrengen, hatte Remus einfach bekannt gegeben, er habe einen Virus und würde eine Weile unter Quarantäne bleiben müssen. Sirius hatte ihn schlimmer bemuttert, als eine richtige Mutter es hätte tun können und doch hatte Harry es einfach nur genossen. Er mochte in den Augen der Meiste für solche Dinge zu alt sein, wie zum Beispiel in das Bett seines Paten zu kriechen, wenn er wieder mal einen heftigen Albtraum gehabt hatte. Aber das hielt ihn nicht davon ab, es doch hin und wieder zu tun, auch, wenn es natürlich seltener geworden war. Er hatte ja auch noch Sev, zu dem er sich verkrümeln konnte. Doch so sehr er sie alle liebte, manchmal übertrieben sie einfach schrecklich. Nach Hogsmaede durfte er nur noch in Begleitung, und wenn es Narcissa war. Dabei war er sicher nicht schwach. Schließlich hatte er sogar vor Severus verstecken können, dass er in seinem linken Arm von Zeit zu Zeit Anfälle hatte, die sich gewaschen hatten. Er fürchtete nur, dass, wenn das herauskommen würde, ein riesiges Donnerwetter von mehreren Seiten auf ihn einbrechen würde. „Ich finde es immer noch unfair, dass die vierten Klassen nicht teilnehmen dürfen!“, moserte Draco neben ihm. „Hättest du bei dem Wahnsinn etwa teilnehmen wollen?“, fragte Harry mit hochgezogener Augenbraue. „Du etwa nicht? Bei Merlin, wenn jemand gewinnen könnte, dann doch du! Du hast doch...!“ Sofort hielt Harry seinem Freund den Mund zu, sah ihn warnend an. „Ich lege keinerlei Wert darauf, an diesem Turnier teilzunehmen“, bestätigte Harry ruhig. „Ich finde es schlichtweg zu gefährlich und außerdem mag ich keine Wettkämpfe.“ Draco verdrehte die Augen: „Also ganz ehrlich, wenn ich deine Stärke hätte, ich würde...!“ „Die Welt erobern“, grinste Harry. „Aber du weißt, dass ich das zu mühsam finde.“ „Ja, ja. Der gute, brave Harry – manchmal ist es mir WIRKLICH ein Rätsel, wie gerade du in Slytherin stranden konntest!“ „Weil ich dir noch jedes Mal eins auswischen konnte, wenn ich wollte“, grinste der Grünäugige zurück, schwieg aber, als er hörte, wie die Tür zum großen Saal sich öffnete und die Lehrer einmarschierten, in Remus’ Hand der Feuerkelch. Viele andere Blicke richteten sich erwartungsvoll auf die Lehrertafel. Remus lächelte über die Köpfe der Schüler, die ihn neugierig ansahen. Sie alle wollten wissen, wer ihre Schule vertreten würde. Sie waren aufgeregt und die Vorbereitungen, die Hagrid auf dem bisher leeren Gelände vorgenommen hatte, waren ihnen allen nicht entgangen. „Nun“, setzte er an. „Ich denke, es ist an der Zeit, euch von der Spannung zu erlösen, nicht wahr?“ Mit einem leisen Spruch endete der Zauber um den Kelch, er glühte auf und der Name wurde emporegeschleudert. „Cedric Diggory aus Huffelpuff!,” las Remus laut und deutlich vor. „Herzlichen Glückwunsch, du bist der...!“ In dem Moment rührte der Kelch sich erneut, ein weiterer, wesentlich kleinerer Zettel wurde empor gewirbelt. Es war, als würde Harry einen Flashback haben. Aber – das konnte doch nicht sein, richtig? Er hatte sich noch nicht mal dem verdammten Raum genähert, in dem der Kelch gestanden war! Er merkte kaum, wie sein Gesicht jegliche Farbe verlor oder wie seine Rechte die linke Hand umklammerte, um sie still zu halten. „Harry, was...?“, Draco hatte das mit dem Zettel auch beobachtet, aber dann war sein Blick auf seinen besten Freund gefallen. Der starrte auf einmal nur noch in die Luft, bleich wie Milch und sein linker Arm zitterte merklich. Oh verdammt! Bitte kein Anfall! Nicht hier! Sein Onkel würde ihn rupfen, wenn er rausfinden würde, dass er gewusst hatte, dass Harrys Arm nicht heil war und er nichts gesagt hatte! Ebenfalls bleich geworden und von einer düsteren Vorahnung übermannt griff Remus nach dem zweiten Zettel. „Harry Potter“, las er tonlos. Der gesamte Saal war mucksmäuschenstill. Jeder wusste, dass Potter erst in der Vierten war und alle Blicke richteten sich auf ihn. Noch bevor Harry wusste, was er tun sollte, rannte er. Ohne Sinn und Verstand, er flüchtete aus dem Saal, noch bevor auch nur irgendjemand, selbst Draco, reagieren konnte. Nein! Es durfte sich nicht wiederholen!! Er wollte nicht teilnehmen! Er hatte seinen Namen nicht in den verfluchten Becher geworfen! Ohne es zu merken, trugen seine Beine ihn auf den Astronomieturm, wo er sich in einer Ecke zusammenrollte. So bekam er auch nicht mit, was in der Halle geschah. Langsam, sehr langsam ließ Remus den Zettel sinken, sein Blick glitt über die Anwesenden, bevor er mit eisiger, jeden Winkel durchdringender Stimme fragte: „Wer war es? Wer hat seinen Namen in den Kelch geworfen?!“ Für den Werwolf kam nicht mal die Frage auf, ob Harry es selbst gewesen war. Der Junge hatte viel zu viel Angst eben vor dem Turnier, denn das war für ihn der Zeitpunkt, wo alles schlimmer geworden war, wo das Morden erst begonnen hatte. Mit Cedric Diggory als erstem Opfer – und der Wiederauferstehung und Verkörperlichung von Voldemort. Ron ballte die Faust. Was sollte das? Warum dachte dieser Arsch nicht auch nur eine Sekunde daran, dass Potter das selbst gewesen war, um mal wieder Schlagzeilen zu bekommen? Der Bengel brüllte doch nur so nach der Aufmerksamkeit von jedem und wehe, sie war mal nicht bei ihm! Natürlich meldete er sich nicht, sowenig, wie Andie, der ja noch nicht mal wusste, dass er es gewesen war. Der hatte immer noch daran zu knabbern, dass ein Huffelpuff ihm vorgezogen worden war. „Wer war es?“, donnerte Remus und zum ersten Mal, seit er Direktor war, leuchteten seine Augen gefährlich golden auf. Severus hingegen starrte immer noch schockiert auf das kleine, unschuldig wirkende Stück Papier, das einfach einem Heft, einem linierten Arbeitsheft oder Notizblock entrissen worden war, in aller Heimlichkeit. Denn sonst befanden sich nur ganze Seiten und Pergamente im Kelch. Auch für den Vampir stand es außer Frage, dass Harry das selbst gewesen sein könnte. Er hatte einen Überwachungszauber auf den Kelch gelegt, der ihm gesagt hätte, wenn ein Schüler unter dem fünften Jahrgang auch nur einen Zenitmeter zu nahe an den Kelch gekommen wäre. „Es wird niemand antworten“, stellte er nun eisig fest. „Wir haben nicht nur einen Verräter, sondern auch noch einen Feigling unter uns, der es einem Jungen, der es nicht verdient hat, noch schwerer machen will, als er es ohnehin schon hat!“ „Und wer sagt uns, dass es nicht Potter selbst war?“, Ron konnte sich einfach nicht mehr beherrschen! „Schließlich brüllt er doch immer nach Aufmerksamkeit!“, fügte er gehässig hinzu. „Und siehe da, er hat sie wieder!“ Ron hatte kaum ausgesprochen, als drei Fäuste ihn trafen. Sowohl Fred und George, als auch Ginny waren aufgesprungen und hatten ihren Bruder eine gescheuert. Noch bevor ein einziger Lehrer etwas sagen konnte, brüllte Draco durch den Saal: „Falls du es nicht gemerkt hast, du Abschaum eines Zauberers. Harry ist nie auch nur in die Nähe des Raumes gegangen, in dem der verfluchte Kelch stand und er hasst Wettbewerbe! Er hasst Aufmerksamkeit und er ist zu vernünftig, um so einen Mist zu machen!“ Ron wollte zu einer Antwort ansetzten, doch er bekam nicht ein einziges Wort heraus. „Weasley“, schnarrte ein extrem angepisster Tränkemeister. „Nachsitzen für die nächsten acht Wochen! Jeden Abend bei Filch! Und fünfzig Punkte Abzug!“ Scheiße! Das war das Einzige, was Ron sich dachte, so hätte es nicht laufen sollen! Aber er würde das Blatt schon wenden, der erste Schritt war getan! Und Percy hatte ihm versprochen, zu helfen! Sie würden Potter schon klein bekommen! Sie würden ihn in alle seine Einzelteile zerlegen, bis er sich wünschen würde, dass der dunkle Lord ihn umgebracht hätte! Severus sah hastig zu Draco, als ihm noch etwas auffiel. Verdammt! „Lupin! Remus!“, zischte er. „Harry! Er ist nicht mehr in der Halle!“ Das holte Remus aus seiner unglaublichen Wut. Er wandte sich an die Schüler. „Seid gewarnt“, rief er, immer noch mit eisiger Stimme. „Ich werden den oder die Schuldigen finden und dann Gnade euch Merlin, ich werde es sicher nicht tun!“ Damit rauschte er davon, dicht gefolgt von dem Tränkemeister. „Ich sehe in seinem Schlafsaal und in meiner Wohnung nach!“ „Ich gehe in meine Wohnung“, stimmte Remus zu und die beiden liefen los. Auch Draco, die Zwillinge, Neville, Luna, Hermine und Ginny hatten sich wie auf ein unsichtbares Kommando hin gleichzeitig erhoben und begannen, das Schloss regelrecht auseinander zu nehmen. Remus hatte Sirius informiert, der inzwischen auch wutschnaubend durch die Gänge zog. Man wich ihm noch geflissentlicher aus, als man es bei Snape je getan hätte. Immer daran denkend, was mit den letzten Leuten geschehen waren, die Harry so verletzt hatten, dass Black in eine derartige Rage versetzt hatte. Sie waren in Azkaban, gebrandmarkt, arbeitslos oder hinter dem Schleier... „Habt ihr ihn?“, fragte Severus schließlich, als sie sich alle in einem leeren Klassenzimmer einfanden. Die Schüler konnten nur den Kopf schütteln. „Wir haben fast alles abgesucht und Neville und Luna waren sogar im Gewächshaus!“ Auch Remus konnte nur den Kopf schütteln. Hier waren zu viele Gerüche, um sie auszublenden und nur einem zu folgen, vor allem, da der Vollmond gerade um war und somit seine Geruchssinne nicht mehr ganz so scharf. Auf einmal schlug Sirius sich gegen die Stirn, er blickte auf die Zwillinge: „Soweit ich weiß, habt ihr die Karte der Herumtreiber...“ Fred schlug sich gegen den Kopf: „Warum haben wir nicht...“ „.... gleich daran gedacht!“, beendete der andere Zwilling, bevor einer losrannte, in den Gryffindortum und mit einem unscheinbaren Pergament zurückkehrte. Sirius zog seinen Zauberstab: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“ Es dauerte eine ganze Weile, bevor Ginny schließlich auf einen der Punkte zeigte: „Da!“, rief sie aufgeregt. Severus packte die Karte. „Der Astronomieturm“, stellte er fest. Daran hatte natürlich keiner gedacht! Nun ja, an den Turm schon, doch Harry war nicht direkt auf dem Turm – sondern in einer kleinen Putzkammer daneben. Severus schauderte. „Ich gehe“, bestimmte er, bevor er auch schon losstürmte. Er hätte aber auch gleich daran denken können, die Putzräume zu durchforsten! Er kannte die Akte schließlich! Sirius wollte sofort hinterher, doch Remus hielt ihn auf: „Lass Severus machen“, bat er ruhig. „Er wird ihn zu uns in die Wohnung bringen, gehen wir dahin und warten und ihr – geht in eure Schlafsäle, er wird morgen wieder da sein, denke ich. Vielleicht übermorgen.“ Die Schüler wussten es besser, als jetzt Fragen zu stellen. Wortlos fügten sie sich. Ohne nach links oder rechts zu sehen, hastete Severus die Gänge entlang, bis er im Astronomieturm stand – ein zweites Mal an diesem Abend. Er blickte auf die Tür zu der angrenzenden Putzkammer. Natürlich. Harry hatte sich in seinem Schrank bei den Dursleys sicher gefühlt, das hatte er einmal von ihm erfahren. Darin hatte man ihn nicht geschlagen. Dort war er, wenn auch nur für einen Moment, vor der Welt sicher gewesen. Lautlos öffnete Severus die Tür, nur um das kleine Häufchen Elend zu entdecken. Harry hatte sich zwischen Besen und Eimern zusammengerollt und es war offensichtlich, dass er weinte, auch, wenn er es wie immer tat, ohne einen einzigen Ton von sich zu geben. Er kniete sich zu dem Jüngeren, legte eine Hand auf die zitternde - und eiskalte - des Anderen. „Harry...“ Es dauerte lange, bevor Harry den Kopf hob. „Ich... ich will nicht“, flüsterte er tonlos. „Ich will das nicht! Ich will nicht, dass alle sterben! Bitte, bitte nicht!“ Sanft hob Severus den Jüngeren hoch, wickelte ihn in seinen Mantel ein: „Es wird alles wieder gut“, redete er auf den Jüngeren ein. „Und niemand wird sterben. Der Dunkle Lord kann nicht zurück, sie können ihn nicht wiederbeleben.“ Harry krallte sich an dem Anderen fest. „Ich... ich will nicht“, flüsterte er immer wieder. „Nicht...schon wieder! Bitte! So hat alles angefangen!“ Severus hielt seine Last wortlos fest, während er durch die Gänge eilte. Harry war ein einziger Eisblock und das sicher nicht nur wegen des kalten Windes da oben. An der Tür zu Remus’ Büro wurde er bereits erwartet und in die Wohnung begleitet, wo er sich auf einen Sessel setzte, das zitternde Bündel immer noch im Arm. Harry schien sich überhaupt nicht beruhigen zu können. Und es gab allen Ernstes Leute, die behaupteten, er habe seinen eigenen Namen in den Kelch geworfen? Weasley! Diese kleine Ratte! Severus wusste es so sicher, wie der damals gewusst hatte, dass Quirrel den Schnatz verzaubert hatte. Weasley Nummer sechs, in seinen Augen keines Namens würdig und nicht einen Knut wert! Er hatte hundertprozentig etwas mit der Sache zu schaffen! Oh, er würde...!! Aber erst, wenn Harry sich wieder beruhigt hatte. Der Junge war ihm wichtiger. Er wusste, was geschehen war, er hatte es selbst ein Mal erlebt. Harry schien in einem Flashback zu hängen, wie Sirius es in Ermangelung eines besseren Namens nannte. Das, was Harry an seinem ersten Schultag nach seinem Zusammenprall mit Tabbert gehabt hatte. „Es war Weasley“, sagte Severus schließlich ruhig. „Ronald Weasley. Er ist der Drahtzieher, er hat dafür gesorgt, dass Harrys Name im Kelch landet.“ Remus’ Augenbrauen zogen sich zusammen. Etwas in der Art hatte er selbst vermutet, da das Verhalten dieses Jungen von Jahr zu Jahr unerträglicher geworden war. Er liebte es, Harry weh zu tun, wo immer er nur konnte und wie gesagt – ein Mal hatte er seine Schwester geschlagen, nur weil sie sich mit ihm abgab. „Hast du Beweise?“, fragte er ruhig. „Benutz Veritasserum.“ „Er ist ein Kind, das darf ich nicht, das weißt du so gut wie ich.“ „Er wird sich verraten“, gab Severus ruhig zurück. „Das hoffe ich“, stimmte Remus schließlich zu, während Sirius Harry über die Haare strich. „Und jetzt muss er auch noch teilnehmen...“ „Ja“, stimmte Remus leise zu. „Das muss er – hoffentlich geht wirklich nichts schief, sollte auch nur ein Teilnehmer ernstlich verletzt werden oder sogar sterben, fürchte ich, dass er wirklich einen Zusammenbruch haben könnte.“ „Nicht zu vergessen, dass Weasley jetzt natürlich eine neue Gelegenheit hat, Harry nach Strich und Faden fertig zu machen“, biss Severus. „Ich wette, er wird einige Schüler gegen Harry aufhetzen! So, wie er es schon heute Abend versucht hat! Denn wir KÖNNEN den anderen nicht erklären, warum Harry freiwillig im Leben nicht teilgenommen hätte!“ Es war wie ein Deja-vuè, dass es eigentlich nie gegeben hatte. Hier stand er also wieder. In dem abgeschirmten Zelt mit den gelben Planen. Bei ihm Cedric, Fleur und Victor, der gerade erst seinen Flirt mit Hermine beendet und Ron um ein Haar die Nase gebrochen hätte, als der die junge Ravenclaw im falschen Moment beleidigt hatte. Der Sack wurde ihnen unter die Nase gehalten. Er sah, welche Drachen gezogen wurden. Ja, es war alles genauso, wie vorher. Er wusste, ohne auch nur hinein zu greifen, welches ‚nette’ Schoßtierchen für ihn geblieben war. Der Ungarische Hornschwanz, ungenießbar, wie immer und gereizt, da gerade diese Drachen schlecht auf Veränderungen reagierten. Aber gut, er hatte den Vorteil zu wissen, was auf ihn zukam – oh, und er kannte mehr Sprüche, um sich zu verteidigen, als die meisten der Lehrer an ihrer Schule zusammen. Er wusste, diese Aufgabe war, wie die Nächste, im Grunde nur ein Kinderspiel. Es war das Labyrinth, das er fürchtete. Er hatte ein schrecklich schlechtes Gefühl und die Erfahrung hatte gezeigt, dass er damit nur selten falsch lag. Er saß eine Weile da, vollkommen ruhig, während er darauf wartete, gerufen zu werden. Auch Viktor war vollkommen ruhig, kein Wunder, der hatte es schon das erste Mal gut gemeistert. Cedric wirkte nervös, Fleur versteckte es, wenn sie es denn war. Sie wirkte bestenfalls genervt. Nur eines machte Harry Angst. Ron hatte es wieder mal geschafft, gut die Hälfte der Schüler gegen ihn aufzuhetzen. Erst vor drei Tagen hatten er und seine Anhänger ihn ausgebuht und ihn fertig gemacht. Er war kurz vor einem weiteren Flashback gewesen, doch da war Severus schon um die Ecke gekommen, mit einem Blick, der sie alle hatte verstummen lassen. Doch der würde dieses Mal nicht ausreichen, da auch viele Huffelpuffs da waren, die sich von ihm betrogen fühlten – als habe er vorgehabt, an diesem Wahnsinn teil zu nehmen! Das Signal wurde gegeben, er war dran. Ruhig, seinen Zauberstab in der Hand, trat Harry nach draußen, wo er von bestenfalls verhaltenem Applaus, aber vielen Buhrufen begrüßt wurde. Automatisch wurde sein Griff um den Stab fester, bevor er ihn hob: „Accio Besen!“ Stille kehrte ein, einige der Gryffindors begannen, hämisch zu lachen, doch da schoss sein Feuerblitz auch schon auf ihn zu. Direkt in seine offene Hand. Also, lasset die Spiele beginnen. Er sprach noch einige Schutzzauber, unter anderem einen, der ihn vor Hitze schützen würde, dann stieß er sich vom Boden ab. Sein Blick war fest auf das Ziel gerichtet, doch er verlor auch seinen Gegner nicht aus den Augen. Der ungarische Hornschwanz war alles andere, als genießbar, doch er war schneller, immer wieder riss er seinen Besen herum, schlug Haken, einmal brachte er das Tier fast dazu, in seinen eigenen Schwanz zu beißen. Dann war er da. Es war viel einfacher, als er es in Erinnerung hatte, das goldene Ei fest in seinem Arm. Noch einmal schlug er dem Drachen ein Schnippchen, dann hörte er erneut die Glocke. Es war vorbei, einige Drachenfänger kümmerten sich um das rasende Tier und betäubten es mit starken Zaubern. Harry landete mit wackeligen Beinen vor dem Siegerzelt, in das er geschoben wurde. Poppy wartete schon da, denn Cedric hatte einige Verbrennungen davongetragen, die sie bereits versorgt hatte. Die Schwester schimpfte unablässig über den Leichtsinn, Kindern solchen Gefahren auszusetzen, ohne irgendeine Form von Sicherung. Harry selbst war einfach nur kaputt. Noch immer überschätzte er bei Gelegenheiten wie diesen seine Grenzen, die er haben würde, bis sein magisches Erbe durchbrechen würde. Er fühlte sich einfach nur schwach und ausgepowert. Er wollte in ein Bad und dann nur noch in ein Bett. Vorzugsweise entweder bei Sirius oder bei Sev, da er seit der Bekanntgabe seiner Teilnahme immer wieder Albträume hatte, die fast wieder so schlimm waren, wie zu Beginn. Er ließ sich einfach nur auf eine der Bänke sacken. „He, Kleiner! Keine schlechte Vorstellung!“ Harry blickte müde auf. „Danke, Victor“, gab er etwas überrascht darüber zurück, dass der Andere tatsächlich das Wort an ihn richtete. „Wirklich keine schlechte Leistung, ’Arry“, stimmte nun auch noch Fleur ein. „Ich bin b’eindruckt.“ „Danke Leute, ihr wart auch toll...“ „Aber warum der ’Ass auf dich?“ Oh, daher wehte also der Wind. „Weil ich teilnehme“, gab er wahrheitsgemäß zurück. „Irgendwer fand es wohl lustig, meinen Namen in den Feuerkelch zu werfen und aussteigen konnte ich nicht, nachdem der Kelch mich gewählt hat.“ „Dieser Rot’aarige, scheint der Schlimmste von Ihnen zu sein...“ „Oh ja, die falsche Ratte“, grummelte Victor sofort. „Er ist eifersüchtig“, warf Harry ruhig ein. „Auf was, weiß ich nicht so genau. Vielleicht auf das hässliche Ding an meiner Stirn. ich habe keine Ahnung, er hasst mich seit dem ersten Tag, auch, weil ich im falschen Haus bin.“ „Was für eine Dumm’eit!“, ereiferte Fleur sich sofort, doch Harry winkte ab, auch, weil es ihm peinlich war. „Ich habe Schlimmeres durchgemacht, als das.“ Er blickte kurz zu Cedric, der nichts gesagt hatte, er hatte nur zugehört und dann seine Aufmerksamkeit dem Ei gewidmet. Gerade kam Poppy zu ihm, sprach mehrere Diagnosezauber, dann verengten sich ihre Augen: „Junger Mann, hast du mir etwas mitzuteilen?!“ Verwirrt blickte Harry auf, dann sah er, auf was sie deutete – sein linker Arm zuckte immer mal wieder. „Sicher ’at er eine Verbrennung, Mam.“ „Harry!“ Der blickte auf den Boden. „Es... ist nichts Schlimmes, bitte erzählen Sie es den anderen nicht. Ich will nicht, dass sie...!“ „Was sollst du uns nicht sagen?“, fragte eine Stimme schneidend, die sie alle herumfahren ließ. Oh, oh... wo war eigentlich ein Loch zum im Boden versinken, wenn man es wirklich, wirklich mal brauchte, verdammt!? Und woher roch der Andere eigentlich immer, wenn da was war, das er nicht erfahren sollte?! „Poppy?!“ „Das, Severus, würde ich auch gern wissen! Nun, junger Mann? Du hast uns, glaube ich, etwas zu sagen!“ „Äh... manchmal zuckt mein linker Arm?“ Die anderen drei Teilnehmer am Turnier verstanden nur Bahnhof und sahen sich verständnislos an. „Harry James Potter!!“ Oh, oh. Sein ganzer Name. Nicht gut, gar nicht gut... „Ich denke, du hast mir einiges zu erklären! Mitkommen!“ Langsam stand Harry auf, sein Kopf nun gesenkt. Er hasste es, wenn Severus auf ihn sauer war und selbst jetzt noch, obwohl er dazu wirklich schon zu alt sein sollte, drängten sich bei solchen Gelegenheiten nur zu gern auch einige Tränen vor. Allerdings merkte Harry recht rasch, dass er wohl eher unsicher stand, was darin resultierte, dass er hochgehoben und getragen wurde. Er hörte das vertraute Passwort nach einer Weile, dann wurde er auf das Sofa in Severus’ Quartieren gesetzt, bevor der ihm eine Phiole gab, die er trank, ohne das Gesicht zu verziehen, dann konzentrierte er sich wieder auf seine hoch interessanten Pulloverärmel, so lange, bis der Tränkemeister sein Kinn hob und ihn so zwang, ihm in die Augen zu sehen. Severus seufzte leise, als er die Träne sah und wischte sie weg, bevor er ruhig zu sprechen begann: „Warum hast du es denn nicht einfach gesagt? Ich hätte dir doch helfen können...“ „Die... die Nerven sind zu sehr geschädigt“, gab Harry nur leise zurück. „Ich hab... mit einem Heiler geredet, der hat gesagt, man kann nichts mehr machen. Solang ich es nicht übertreibe, würde es gehen und er hatte doch Recht! Ich wollte einfach nicht, dass ihr euch Sorgen macht!“ Der Ältere massierte sich kurz sein Nasenbein, bevor er Harry an sich drückte und ihm über die Haare fuhr. Der Jüngere hatte sich verändert. Er war nun gerade vierzehn geworden und seine erschreckende Magerkeit wurde durch Muskeln vom Quiddich gut überspielt. Er war kein wirkliches Kind mehr. Er begann, mehr zu werden und doch brauchte er weiterhin Schutz, gerade jetzt, wo diese kleine, rothaarige Ratte mal wieder Stunk machte. Er hatte sich auch mit Remus darüber unterhalten, die Beziehung zwischen Harry und sich endlich offiziell zu machen, die Slytherins wussten es ohnehin und deckten ihren Hausvorstand und ihren Mitschüler, wenn der mal wieder zum Tränkemeister kam, weil er einen Albtraum gehabt hatte, doch die Gryffindors erzählten schon seit einem Jahr, Harry würde seine guten Noten in Tränken durch sexuelle Gefälligkeiten bekommen. Auch, wenn der Kleine gut darin war, es zu verstecken, so wusste Severus, wie sehr es ihn verletzte. Diese Gerüchte hätten ein schlagartiges Ende, denn Gefährte eines magischen Geschöpfes zu sein, dass auch noch stark war, wurde als große Ehre angesehen. Damit wäre Weasley Nummer sechs, er weigerte sich immer noch, dem Bengel einen Namen zuzugestehen, der Wind aus den Segeln genommen, da viele dann nicht mehr bereit sein würden, Harry wegen seiner Anwesenheit bei ihm zu ärgern. Remus hatte diese Idee sehr befürwortet und gemeint, er würde es bald on Betracht zeihen, doch nun sah es so aus, als wäre selbst bald schon eher, als geplant. Es hatten ihn zu Viele gesehen, wie er mit Harry auf dem Arm in sein Quartier gegangen war. „Harry, das nächste Mal sag mir so was! Dieser Nervenschaden ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte! Denn selbst, wenn er irreparabel ist, muss verhindert werden, dass es irgendwann schlimmer wird! Außerdem hast du dich da draußen heute wieder gnadenlos übernommen, du kannst dich ja kaum noch auf den Füßen halten!“ Der Angesprochene seufzte nur leise und lehnte sich gegen den Anderen. „Ich konnte mich doch nicht von dem blöden Drachen verbrennen lassen...“ Severus strich durch die wirren Haare. „Glaub mir, das weiß ich, vielleicht besser, als so manch anderer. Aber du musst einsehen, dass du Grenzen hast, auch, wenn du weißt, wie du Dinge tun kannst, sind sie noch zu viel für dich!“ Erneut seufzte Harry nur leise. „Ich werde versuchen, besser aufzupassen“, versprach er leise. „Kann... kann ich heute Nacht hier bleiben?“, fügte er dann bittend hinzu. „Bei dir...?“ Der Tränkemeister lächelte verräterisch sanft, während er Harry auf die Arme hob und ihn in sein eigenes Schlafzimmer brachte. Würde er den Jüngeren in sein eigenes bringen, stünde er doch irgendwann mitten in der Nacht tränenüberströmt vor ihm und würde zu ihm kriechen. Da konnte er auch gleich hier bleiben. „Natürlich.“ Mit schnellen Bewegungen befreite er seinen Gefährten schließlich von den Schuhen und der meisten Kleidung, so, dass Harry nur noch in seinem Boxern da lag. Dann zog er ihm, in Ermangelung anderer Sachen, ein Shirt von sich über, bevor er den Jungen unter die Bettdecke packte: „Du weißt, dass... wir unsere Beziehung bald bekannt machen müssen?“, fragte er schließlich leise. „Es dürften mich einige gesehen haben, als ich dich hierher getragen habe.“ Harry zuckte nur mit den Schultern. „Mir egal“, nuschelte er. Für ihn gab es keinen Grund, es zu verheimlichen, die anderen hatten das beschlossen. Nun, zumindest, es nicht an die große Glocke zu hängen. Für ihn zählte nur, dass er jederzeit zu Severus konnte, denn so sehr er Sirius liebte, dem Anderen gelang es wesentlich schneller, ihn zu beruhigen. „Bleibst du?“ Severus lächelte leicht und küsste Harry sanft auf die Stirn. „Bis du eingeschlafen bist“, stimmte er zu. Danach hatte er vor, Remus zu sagen, dass er wollte, dass beim Frühstück bekannt gegeben wurde, wie er zu Harry stand. Nur, um allen weiteren Gerüchten das Wasser abzugraben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)