Cherry von Kokoro- (Pyro und Kitty) ================================================================================ Kapitel 9: Missverständnisse ---------------------------- John spürte Wärme. Eine Empfindung von der er vor Kurzem noch dachte, sie nie wieder zu spüren. Vor allem seine Füße fühlten sich richtig heiß an – nahezu unangenehm. Davon wachte er auch widerwillig auf. Langsam öffnete er die Augen und atmete tief ein und aus. Dabei erfasste er einen für ihn unwiderstehlichen süßen Duft, der den ganzen Raum erfüllte. Er fasste mit seiner Hand an den Kopf und massierte sich leicht die Stirn, immer noch tief einatmend um den köstlichen Geruch aufzunehmen. Nach kurzer Zeit beschloss er aufzustehen und nach seinen Füßen zu schauen, die immer noch brannten als stünden sie unter Feuer. Er setzte sich aufrecht hin und zog die Decke bei Seite. Eine pinke Wärmflasche bedeckte seine Füße, die zusätzlich unter drei Decken versteckt waren. Dann sah er sich um – ein schlicht eingerichtetes Zimmer. Mit einem Bett, auf dem er saß, einer Kommode zur seiner Rechten und einem kleinen Nachttisch zu seiner Linken. In der linken Ecke gegenüber stand ein alter, altmodischer Sessel und in der anderen Ecke ein kleiner, aber geräumiger Kleiderschrank. Alles wurde in einem hellen Braunton gehalten und die Möbelstücke waren aus Holz. Er konnte keine persönlichen Gegenstände finden, also schloss John daraus, dass er sich in einem Gästezimmer befand. Es war bereits Tag und es war wegen dem vielen Schnee sehr hell. Der Junge sah an sich runter – er war, bis auf seine Boxershorts nackt. Suchend schaute er sich noch ein mal im Zimmer um. Er stellte fest, dass es zwei Türen gab, von denen er annahm, dass eine ins Bad führt. Also stand er auf, sein Körper schmerzte kurz, aber nachdem er sich ein wenig streckte ging es wieder. Als er im Bad fertig war, fühlte er sich wieder normal und erinnerte sich an die furchtbare Wanderung gestern Abend. Er wusste nur noch es war kalt, nass und kalt war und er konnte sich mit keinem Feuerball aufwärmen, da er zu erschöpft war um sich auf seine Kräfte zu konzentrieren. Er ging zum Fenster und sah auf die Landschaft, die sich vor ihm erstreckte. Es war wunderschön – alles war weiß, bedeckt vom Schnee und im Hintergrund erstreckte sich ein Wald, dessen dunkelgrünen Tannen einen starken, aber natürlich schönen Kontrast bildeten. Auf dem kleinen Hocker am Ende des Bettes fand er seinen Rucksack und die Kleidung, die er gestern Abends trug, frisch gewaschen und gebügelt. Trotzdem holte er sich andere Klamotten aus dem Rucksack und zog sich an. Einen grau – grün gestreiften Pulli und eine dunkle Jeans. Vorsichtig öffnete er die andere Tür und wie zu erwarten führte diese aus dem Zimmer. Er lief zur Treppe und als er diese runter ging, betrachtete er die Fotos die entlang dieser an der Wand hingen. Auf vielen entdeckte er Kitty, in verschiedenem Alter – aber auch viele Fotos mit ihren Eltern und einem einem Jungen. Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch, Kitty hatte also auch einen Bruder. Am Ende der Treppe blieb er stehen und sah sich kurz um. Das Haus war recht schlicht und normal eingerichtet. Die einzige Besonderheit waren die vielen Decken die herumlagen und dass John sich allein wegen der Atmosphäre, die das Haus ausstrahlte willkommen fühlte, ja sogar zuhause. „Oh, du bist wach.“, ertönte eine melodische Stimme rechts von ihm. Er erblickte eine Frau mittleren Alters. Er schätze sich auf höchstens Mitte 40 – trotzdem sah sie sehr gut aus, wie eine ältere Version von Kitty und mit einem Kurzhaarschnitt. Sie kam auf ihn zu und lächelte warm. „Ich bin Kittys Mutter, Evelyn. Es freut mich dich kennenzulernen“ Sie streckte ihm ihre Hand aus. John drückte diese sacht und lächelte ebenfalls. „John Allerdyce. Freut mich ebenfalls.“ Selbst wenn er wollen würde, und das wollte er auf keinen Fall, konnte er dieser Frau, der man auf den ersten Blick ansah, dass ihre Freundlichkeit wirklich ehrlich gemeint war, nicht Arrogant oder gar Unhöflich rüber kommen. „Hast du gut geschlafen?“ „Ja, vielen Dank Mrs. Pryde.“ „Ach Mrs. Pryde!“, lachte die Frau auf und schlug John auf die Schulter. Dafür, dass sie so zierlich aussah, hatte sie ganz schön Kraft. „Mach mich doch nicht älter als ich bin! Nenn mich ruhig Evelyn.“ John grinste. „Entschuldige, dass ich hier so plötzlich aufgetaucht bin aber ich...“, John wusste nicht so recht was für einen Grund er nennen sollte, also beschloss er es einfach zu sagen. „Ich musste deine Tochter sehen und noch was mit ihr klären.“ Die Frau lachte wieder auf. „Nun, auf jeden Fall bist du ehrlich John! Nur ist Kitty vor ein paar Stunden mit ihrem Vater in die Stadt gefahren um einzukaufen. Sie müsste aber gleich schon wieder da sein. Möchtest du vielleicht erst mal was frühstücken?“ John nickte, weil direkt bemerkte er was für einen Hunger er eigentlich hatte, schließlich hatte er seit er gestern ins Flugzeug gestiegen ist nicht mehr gegessen. Evelyn bot ihm eine beeindruckende Auswahl an Cornflakes an und als John sich entschieden hatte machte er sich gierig darüber her. Kittys Mutter setzte sich zu ihm und schaute ihn an. „Du bist also derjenige, der meine Tochter dazu gebracht hat eine Woche Schule zu verpassen?“ John verschluckte sich an der Milch, wegen ihrer Direktheit. Dann sah er sie, ein wenig erschrocken an. Ihre Gesichtszüge waren nun ein wenig härter geworden, da sah man die besorgte Mutter. „Nicht nur ich...“, nuschelte er, peinlich berührt. „Aber du bist wohl der Hauptgrund. Sonst wärst du nicht hier...“ Volltreffer. „Ja... ich befürchte schon.“ „Nun. Ganz schön beeindruckend, dass du den weiten Weg auf dich genommen hast. Als Kitty uns gestern Nacht geweckt hat, warst du halb erfroren.“ Er lächelte, wusste aber nicht was er sagen sollte. Zu sagen: Ich hätte alles auf mich genommen um sie zu sehen, fand er dann doch etwas zu persönlich, zu kitschig, zu ehrlich. „Na ja.“, seufzte die Frau und stand auf. „Ich fang dann mal mit den Vorbereitungen für das Abendessen an.“ „Abendessen?“ John war doch grade am frühstücken. „Du warst ziemlich erschöpft und hast den ganzen Tag verschlafen. Es ist bereits fünf.“ „Oh...“ Naja, das einzig Schlimme war eigentlich nur, dass er einen Tag mit Kitty verpasst hat. „Soll ich dir helfen?“ „Gerne.“, lächelte die Frau wieder und die beiden fingen an zu schälen, schneiden und zerkleinern. Etwa eine halbe Stunde später hörte John wie sich die Eingangstür öffnete und eine Männerstimme ertönte. „Wir sind wieder da!“ Evelyn trocknete sich die Hände an einem Handtuch und lächelte John an. Im nächsten Moment betrat ein großer, recht breiter Mann die Küche. Er hatte einen grauen Haaransatz und war ganz dick eingepackt. Er und Kittys Mutter bildeten, zumindest vom Aussehen, einen ziemlichen Gegensatz. Dennoch hatten beide eine freundliche und vertrauenswürdige Ausstrahlung. Er stellte die Einkäufe auf dem Tisch ab und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange auf. Dann wandte er sich John zu. Seine Hand war bereits ausgestreckt als er auf ihn zukam: „Ich bin Will, Kittys Vater.“ John drückte seine Hand, bestimmend. Schließlich musste er auch bei Kittys Vater einen guten Eindruck hinterlassen. „John Allerdyce.“, grinste er. „Du hast ja einen starken Auftritt hingelegt, John Allerdyce.“, neckte der Mann ihn. „Ja, tut mir leid, Sie so spät und unangekündigt gestört zu haben, Sir.“ Es war schon eine ziemlich peinliche Situation gewesen. Aber Kittys Vater reagierte genauso locker wie ihre Mutter. „Na Hauptsache du lebst noch. Zwischendurch hatte ich nämlich die Sorge, dass es nicht der Fall sein wird.“, lachte er. John grinste den Mann an und bemerkte plötzlich Kitty im Augenwinkel. Sie stand im Türramen und lächelte John schüchtern an. „Hey.“; grüßte sie ihn. „Hi.“; antwortete er und starrte sie an. Sie sah unglaublich süß aus – noch süßer als sonst. Sie hatte einen hellblauen Pullover, der ihre Augen zur Geltung brachte an. Dazu einen schlichten dunkelbraunen Wollrock, der gerade mal die Hälfte ihrer Oberschenkel bedenke, eine schwarze Strumpfhose und Stiefel, einen Tick dunkler als der Rock, die ihr bis zu den Knien gingen. Sie hatte rosa Wangen von der frostigen Luft und ihr dunkles Haar umrandete diese auf eine verführerische Weise. „...nicht wahr John?“, hört er plötzlich Evelyn sagen. „Bitte?“ Vor lauter Tagträumerei hatte er sonst nichts um sich herum mitbekommen. Das fiel auch den anderen Anwesenden auf und alle lachten auf. Genauso spaßig verlief dann auch das Abendessen. Zwar musste Pyro einige Sprüche von Kittys Vater erdulden, aber das war es wert und John mochte Kittys Eltern. Nachdem sie noch einige Zeit im Wohnzimmer geredet hatten, verabschiedete sich Kitty als erste. Sie sah noch immer ziemlich fertig aus und schaute John immer nur traurig an, auch wenn die Atmosphäre eigentlich fröhlich war. Einige Zeit später ging auch John nach oben. Er schmiss sich aufs Bett, obwohl er den ganzen Tag geschlafen hatte war er ziemlich müde. Vielleicht war er erschöpft davon gewesen von netten Menschen umgeben zu sein und ihnen gegenüber auch nett zu sein. Kein Wunder, dass aus Kitty ein so anständiger Mensch geworden ist und aus ihm nicht. Er zog sich wieder bis auf die Boxershorts aus und schmiss sich ins Bett. Er hörte noch wie Kittys Eltern an seinem Zimmer vorbei in ihr Zimmer gingen und er wusste, dass nun alle schliefen. Kurze Zeit später fielen ihm die Augen zu und er merkte, dass er einschlief. Plötzlich klopfte es an der Tür. „Ja.“, erlaubte er irritiert der Person das Zimmer zu betreten. Die Tür ging nicht auf, aber Kitty stand plötzlich vor ihm. Sie hatte nur ein Top und eine kurze Schlafanzughose an. Es war nicht ungewöhnlich, trotz der Kälte draußen war es im ganzen Haus sehr warm. „Hey...“, lächelte sie wieder schüchtern. „Hey.“, lächelte John zurück. Kitty ging auf ihn zu und setzte sind an den Bettrand. „John...“; hauchte sie. „ Warum bist du hier?“ Er setzte sich auf und entblößte seinen nackten Oberkörper. Kitty merkte wie ihr die Ohren glühten. „Jubes...“, fing er an und Kittys Herz machte einen kurzen aber schmerzvollen Hüpfer. „...meinte, dass du alles hinter dich lassen würdest. Also wirklich alles. Und ich wollte es erst von dir hören... und dich vom Gegenteil überzeugen.“, grinste er. „Das kann nicht sein...“, Kitty sah total schockiert aus. „Hör zu... ich weiß ich hab schon wieder Sachen gesagt...“, wollte John sein Verhalten erklären, aber Kitty unterbrach ihn. „Nein das ist es nicht. Jubes... sie meinte zu mir, dass du ihr gesagt hättest, dass du mich ein für alle mal abgeschrieben hättest...“, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „John! Hast du das je gesagt?“ Er lächelte und kam auf sie zu. Seine Hände streichelte sanft ihr Gesicht und dann umfassten seine Arme ihren Körper. Dann hörte sie seine Stimme und seine Lippen kitzelten leicht ihr Ohr: „Ich hab dich nie aufgegeben und das werde ich auch nie tun.“ Dann setzte er sich wieder aufrecht hin und sah ihr in die Augen. „Ich liebe dich.“ Eine Träne lief über Kittys Wange aber sie lächelte. „Ich liebe dich auch.“ Dann kam sein Gesicht auf ihres zu. Sie atmete tief seinen süßen Geruch an und er schmeckte den wundervollen Kirschduft ihrer Lippen bereits jetzt. Er streichelte zuerst sanft ihre Oberlippe mit seiner Zunge und dann die Unterlippe. Kitty bekam Gänsehaut und hörte ihren rasenden Puls. Dann presste er sanft seinen Mund gegen ihren. Das Mädchen merkte, dass ihr Herzschlag immer und immer schneller ging und etwas in ihr erwachte. Sie wollte mehr. Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und ihre Zunge berührte seine. Sie presste ihren Körper an seinen und sie verlagerten ihre Position in die Waagerechte. Die Küsse wurden immer heftiger und leidenschaftlicher. Beide merkten, dass sie mehr wollten und so wanderte Johns Hand entlang an ihrem Oberschenkel hoch über ihre Hüfte bis sie unter ihr Top. Kitty dachte, dass Pyro seine Kräfte einsetzte, denn dort wo er sie anfasste glaubte sie zu brennen. Als seine Hand ihre Brust umfasste, stöhnte sie auf. John schlug erschrocken die Augen auf. Er hatte nie erwartet einen solchen Laut von Kitty zu hören. Von Kitty! Er zog seine Hand, ein wenig widerwillig, wieder zu sich, löste sich von dem Kuss und lächelte sie an. Kitty, mit glühend roten Wangen und einem unter Hitze stehenden Körper, sah ihn fragend an. „Ehm...“, er wollte sich vorsichtig ausdrücken. „Bist du wirklich soweit?“ Erstaunt darüber, dass John sich über so etwas, wenn die beiden schon unmittelbar davor sind, Sorgen macht, überlegte sie kurz. Stimmt, sie war so in Ekstase, dass sie gar nicht darüber nachgedacht hat was für einen wichtigen Schritt sie machen würden. „Okay.“ Sie drückte ihm nochmal einen kurzen Kuss auf. „Du hast recht. Ich denke lieber drüber nach.“ Sie ging runter von ihm und setzte sich wieder an den Bettrand. Dann seufzte sie. „Was ist los?“, fragte John und setzte sich ebenfalls wieder. „Ich frag mich warum Jubes das getan hat. Uns beide gegen einander aufgehetzt.“ „Vielleicht verliert sie ja nicht so gerne...“, überlegte John und was eigentlich mehr als Witz gemeint war, erschien ihm plötzlich ziemlich plausibel. Denn seine Ex-Freundin kriegte eigentlich immer die Jungs die sie wollte und er glaubte sich zu erinnern, dass noch kein Junge mit ihr Schluss gemacht hatte. „Ich rede mir ihr wenn wir wieder im Institut sind.“, sagte Kitty und stand auf, bereit das Zimmer wieder zu verlassen. „Lass uns das zusammen machen. Schließlich stand sie bis jetzt uns beiden im Weg zusammenzukommen.“ „Zusammen...?“, Kittys Augen leuchteten. „Sind wir jetzt zusammen?“ John grinste. „Also deinem Kuss nach zu urteilen hoffe ich das doch sehr!“ Sie lachte auf und sprang wieder aufs Bett. Sie küsste ihren Freund noch ein mal leidenschaftlich und er drückte sie ganz fest an sich. Dann löste sie sich wieder von seinem Griff und ging zur Tür. „Gute Nacht.“; lächelte sie und phasete sich wieder durch die Tür. „Nacht...“, grinste John ihr glücklich hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)