Bis zum bitteren Ende von Uran (naruXita) ================================================================================ Kapitel 6: Eine Entscheidung ---------------------------- Diesmal wurde ich wach, weil ich spürte, wie Itachi mir die Fesseln abnahm. Wirklich nett von ihm, dachte ich sarkastisch, als ich mich auf den Rücken rollte und mir die Handgelenke rieb. Dann fiel mir ein, was er mit meinem Gesicht veranstaltet hatte und meine tauben, kalten Hände fuhren erschrocken zu meiner linken Wange. Das einzige was ich spürte war meine Haut, keine Wunden, keine Narben, kein gar nichts. So als wäre nichts gewesen. Als hätte ich mir alles nur vorgestellte. Ich überlegte. Was wenn Itachi mich vielleicht doch mit seinen komischen Augen eingefangen hatte? Wenn alles bloß meiner oder seiner Phantasie entsprungen war? „Dämmert’ s langsam?“ unterbrach Itachi meine Überlegungen. „Deine Sharingan?“, fragte ich ohne ihn anzusehen. Meine Augen blickten in den sommerlichen Morgenhimmel. Keine Wolken, es würde heute vermutlich ziemlich heiß werden. Und ich würde absolut cool auf sein Gehabe reagieren. „Mangekyo- Sharingan.“, antwortete Itachi. Toll, meinte er damit, dass er die bei mir hergenommen hatte? „Hast du sie…?“ Ich sprach nicht weiter, den Rest meiner Frage konnte er sich ja wohl selbst denken. „Vielleicht“ sagte er rätselhaft. Ich merkte, wie die Wut aus meinem Magen aufstieg. Wenn er so weitermachte würde ich bald auf ihn losgehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Arroganter Schnösel, dachte ich bei mir. Auf jeden Fall war mein Gesicht noch völlig heil und ob das an Kyuubi lag oder an irgendwelchen komischen Augen konnte mir herzlich egal sein. Es war das Ergebnis, das zählte. Als ich mich aufsetzte konnte ich gerade noch meine Arme hochreißen und den Apfel abfangen den Itachi nach mir geworfen hatte. Ich starrte das Obst frustriert an. Das da wollte mein Frühstück sein? Da würde ich ja verhungern. Ein Blick zu meinem Begleiter sagte mir jedoch, dass es nicht mehr geben würde. Schlecht gelaunt biss ich in meine Apfel. Er war sauer und matschig. Klasse. Ich warf den Stängel hinter mich, den Rest hatte ich gegessen, wer wusste wann es wieder etwas gab. Meine Nudelsuppe hatte schließlich ein gewisser Fiesling der vor saß mir gegessen. Ebendieser Fiesling machte jetzt Anstalten wieder loszulaufen, also stand ich auf. Gemeinsam rannten wir über die Ebene, wohin wusste ich nicht, ich hatte völlig die Orientierung verloren. Ich befand mich mit Itachi auf einer Höhe und weil ich nichts Besseres zu tun hatte musterte ich ihn ein weiteres Mal. Ich fragte mich, ob ich nicht irgendetwas verspüren sollte bei seinem Anblick. Schließlich hatte der Typ Sakura misshandelt und entführt, mich erpresst und gefoltert, wenn ich auch nicht genau wusste wie. In der Theorie müsste ich jetzt das Bedürfnis haben ihm ordentlich die Fresse zu polieren. Und ja, dieses Bedürfnis war da, aber längst nicht so stark wie es hätte sein müssen. Der Anblick seines Gesichts erweckte in mir ziemlich schnell das Verlangen meine Faust darin versenken zu dürfen, aber hätte ich nicht die ganze Zeit über das Verlangen haben müssen? Das verwirrte mich. Aber nun gut, wer konnte schon sagen, wie man sich genau verhält, wenn man gezwungen ist mit so einem Typ durch die Gegend zu rennen. Vielleicht war das ja ganz normal. Aber Itachi war es trotzdem irgendwie… seltsam. Ich hätte ganz sicher schon versuchen müssen ihn umzubringen. Normalerweise hätte mein Temperament dafür gesorgt dass ich mich selbst völlig vergaß. Aber nichts. Weder wenn er mich herablassend behandelte oder verspottete noch heute Morgen, wo ich ihn schon aus Prinzip hätte angreifen müssen. Immerhin hatte ich ihm die unangenehmste Nacht meines Lebens zu verdanken, was körperliche Schmerzen betraf. Aber nicht mal mein Ego hatte das Bedürfnis sich vorzunehmen Itachi zu besiegen. Und dann ging mir ein Licht auf. Es war ganz klar, wieso ich Itachi gegenüber so anders war. Ich hatte…, ich musste schlucken. Ich hatte nur noch zwölf Tage zu leben. Es war egal geworden, wie er mich behandelte, es war nur noch wichtig, dass ich hier raus kam oder wenigstens mein Versprechen gegenüber Sakura halten konnte. Sakura. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Ich musste herausbekommen, was Itachi ihr angetan hatte. Ich hatte sie total vergessen über meinen eigenen Sorgen. Das war unverzeihlich. Was war ich nur für ein miserabler Freund! Ich schielte wieder zu Itachi. Wenn ich ihn jetzt über Sakura ausfragte, dann ging ich ein verdammt großes Risiko ein. Ich hatte aus meinen Fehlern gelernt und ich wollte nicht riskieren, dass ich durch meine unbedachte Frage die Gelegenheit vertat Sasuke zurückzuholen und meine Freiheit wiederzuerlangen. Itachi war unberechenbar und leicht zu reizen. Er war stark und ein extrem gefährlicher Gegner. Und er war längst nicht so kalt und unnahbar wie ich immer geglaubt hatte. Wie es sich für einen Massenmörder meiner Meinung nach gehörte. Allerdings, was gehört sich schon für einen Mörder? Früher hätte ich darüber wohl nicht nachgedacht sondern hätte Itachi meine Frage einfach an den Kopf geworfen. Was sich nicht alles geändert hatte, in den letzten beiden Tagen. Irgendwo war Itachi wohl nicht nur zu einem Fluch für mich geworden sondern auch zu einem Segen. Zum ersten Mal in meinem Leben überdachte ich wirklich alles bevor ich handelte. Natürlich war ich schon längst nicht mehr so impulsiv wie ich als Ge-Nin gewesen war aber vorgestern war ich zu einem anderen Menschen geworden. Vielleicht wurde man ja wirklich so mit dem Alter. Denn mit dem kam ja bekanntlich die Weisheit. Herausfinden würde ich es sowieso nicht. Ich schalt mich selbst für meinen Gedanken. Es gab immer noch Hoffnung, dass sich ein Ausweg zeigte. Und ich konnte mein Wort brechen. Der Gedanke war einerseits irgendwie absurd und abstoßend, aber er war eine ganz klare Möglichkeit. Wenn ich alles verraten würde, wofür ich stand konnte ich mit etwas Geschick mein nacktes Leben retten. Meine Ehre wäre dann natürlich weg, aber Ehre nützt einem Toten ohnehin herzlich wenig. Außerdem hatte so ein Massenmörder wie Itachi eh keinen Funken davon. Allerdings war es ja immer mein Ziel gewesen Hokage zu werden und wer konnte jemanden als Hokage respektieren, der sein Wort nicht hielt? Wenn ich mein Versprechen brach, dann würde ich meinen Weg verlieren und damit auch meinen Traum. Ich schüttelte den Kopf. „Wir sind da“ Itachis Stimme ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken. „Wo?“ „In der Nähe von Orochimarus Versteck.“ Ich sagte nichts. Da war mein Ziel. Zum greifen Nahe. Eine weitere Chance meinen besten Freund zurückzuholen. Die letzten beiden Gelegenheiten hatte ich versäumt, eine weitere würde es höchstwahrscheinlich nicht geben. „Wie komme ich an Kabuto ran?“ „Du fängst ihn ab.“ „Aha, und wann?“ „Heute Mittag, wenn er mit ihm zurück zu Orochimaru geht.“ „Ihm?“ „…“ Itachi sagte nichts. Das konnte er immer noch am Besten. Aber ich konnte mir schon denken wer „ihm“ war. „Sasuke.“ Stellte ich fest. Die Situation war mehr als ideal. Ich würde Sasuke abfangen und dabei Kabuto außer Gefecht setzen und dann würde ich ihn überzeugen nach Konoha zurückzukehren. Aber mir war klar, dass ich etwas brauchte, ein Argument das Sasuke dazu bringen würde. Und „Dein Bruder bringt mich in zwölf Tagen um und da hätte ich gerne dass du für mich auf Sakura aufpasst. Und da musst du natürlich nach Konoha zurück“ würde wohl nicht das richtige sein. Nein, ich musste ihn locken, mit etwas was er unbedingt haben wollte, dass er aber nicht ohne meine Hilfe bekommen konnte. Und was konnte das sein? Alles was Sasuke wollte war die Rache an seinem Bruder und ich konnte ihm schlecht anbieten, dass ich Itachi für ihn töten würde, dass wollte er schließlich selbst tun. „Komm bloß nicht auf die Idee Sasuke zu erzählen, dass ich hier bin“ unterbrach mich Itachi. Ich zuckte zusammen. Wusste er von meinen Absichten? Wohl kaum, sonst würde er mich nicht hierher bringen. Vermutlich sagte er das bloß, weil Kabuto ja mit Sasuke unterwegs war. Trotzdem Schade. Die Idee wäre gut gewesen. Der Information wo sich Itachi befand hätte Sasuke niemals widerstehen können. Stopp! „Du kannst das nicht von mir verlangen. Das hat nichts mit unserer Vereinbarung zu tun.“ Ich grinste und fügte hinzu: „Aber die Idee gefällt mir!“ „Ich könnte es als Versuch das Versprechen zu umgehen betrachten, was einem Wortbruch gleichkommt. Wenn du also vorhast, es zu verraten, dann sorge ich hier und jetzt dafür, dass du nicht einmal mehr mitbekommst, wie wir dir das Kyuubi entfernen.“ Diese Drohung hatte es in sich und Itachis ruhiger Tonfall machte eindeutig klar, wie ernst es ihm damit war. Ich brauchte etwas anderes. Mein Blick fiel auf Itachis Augen und in meinem Kopf formte sich eine wage Idee. „Was sind das eigentlich für Augen? Also diese seltsamen Sharingan?“ Itachi musterte mich verwirrt, er hatte wohl kaum mit der Frage gerechnet. „Die Mangekyo- Sharingan?“ „Ja genau die. Hat Sasuke die auch?“ „Bist du sein bester Freund?“ Jetzt war es an mir verwirrt zu schweigen, ich hatte echt keine Ahnung was das jetzt sollte. Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? „Er hat einmal so etwas gesagt. Ja, ich denke das bin ich. Mehr oder weniger.“ Da war so eine Sache, ich konnte mich noch genau erinnern. Eigentlich mehrere Sachen. -Für mich bist du der beste Freund geworden. Gerade deshalb…gerade deshalb ist du es wert, getötet zu werden. -Wieso hast du mich damals nicht getötet? -Ich wollte ihm einfach nicht die Freude machen zu sehen wie ich genau das tue was er von mir will -Damals hab ich dein Leben verschont weil mir danach zumute war. Deshalb werde ich diesmal dein Leben nehmen weil mir danach ist. Itachi sagte etwas, aber ich kam zu spät von meinen Gedanken los. „Was hast du gesagt?“ fragte ich. Die Antwort kam gemeinsam mit einem vorwurfsvollem Blick: „Nein, er hat sie nicht.“ Ich biss mir auf die Lippe. Dieses spezielle Sharingan war mit irgendeiner Bedingung verknüpft. Ich dachte nach. Es hatte eindeutig etwas mit dem besten Freund zu tun. Das bewiesen Sasukes Worte und Itachis Frage. Und vielleicht auch Itachis Reaktion als ich ihn auf seine Freunde angesprochen hatte. O.K. gut, ich hatte ihn damit aufs Übelste beleidigt. Und was wenn der beste Freund ein Schlüssel zu dem Rätsel um die Bedingung war? Wer will schon was mit jemandem zu tun haben, der seinen besten Freund tötet? Bei dem Satz hatte der ach so beherrschte Itachi die Beherrschung verloren. Anscheinend hatte er seinen besten Freund wirklich getötet. Aber wer sagte, dass er das zur gleichen Zeit gemacht hatte wie den restlichen Clan? Die ganzen toten Clanmitglieder kratzten ihn ja wenig, nur bei seinem Freund war es etwas anderes. Kein Wunder, sonst hätte er ja wohl kaum einen Freund gehabt. Was also wenn man den besten Freund töten musste um die Spezialaugen zu bekommen? Wenn Sasuke es zuerst sinnvoll fand mich umzubringen, es dann nicht tat, um nicht so zuhandeln wie sein Bruder wollte und dann es aber doch wieder wollte um unsere ganz spezielle Bindung zu zerstören, dann war der Grund dafür vielleicht die Tatsache, dass ich sein bester Freund war. Und Itachis Antwort auf meine Frage, ob Sasuke die Augen denn hätte, nachdem er herausgefunden hatte, dass ich sein bester Freund war bestätigte das Ganze nur noch. Ich lebte und Sasuke hatte die Augen nicht. Itachis bester Freund lebte nicht mehr und Itachi hatte die Augen. Wenn ich also recht hatte, dann musste Sasuke mich noch töten um die Augen zu bekommen. Und er brauchte die Augen um Itachi zu töten. Mein eigenes Leben war der Köder. Und demnach der Schlüssel zu seiner Rache. Ich hatte so oder so nur noch zwölf Tage zu leben. Kam es wirklich darauf an, wann ich starb? War es nicht viel wichtiger für was ich starb? Irgendwie musste ich kurz an die Vierte Generation denken. Ich wusste ja nicht für was mich die Akatsuki umbringen würden, aber etwas Gutes hatten sie mit den ganzen Vielschwänzigen Ungeheuern sicher nicht vor. Wenn ich also durch meinen Tod verhinderte, dass sie an Kyuubi rankamen, dann war das sicher eine ähnliche Heldentat wie die des Vierten. Allerdings hatte mich dessen Heldentat genau in diesen Schlamassel hineingeritten und zwang mich jetzt dazu so über meinen Leben nachzudenken, als würde ich etwas an den meistbietenden verkaufen wollen. Und ich hatte zwei Angebote als Entscheidungsmöglichkeit. War ich ehrlich, dann hatte ich die Wahl zwischen einer Organisation von Verrückten und Mördern und meinem besten Freund. Die einen würden mich in zwölf Tagen umbringen, der andere sofort oder was weiß ich wann es ihm passte, und genau das war das angenehme. Die Ungewissheit über den Zeitpunkt meines Todes. Sonderlich schwer fiel mir die Entscheidung da ja nicht. Es hat etwas länger gedauert weil das Internet für geeignete Zitate abgegrast werden musste das neue kapitel ist dann theoretisch so in 3-4 tagen fertig, aber garantiert wird für nix Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)