Sternschnuppe von kittyleinchen (for mah koko) ================================================================================ Kapitel 5: For all the dreamers~ -------------------------------- For all the dreamers „Träumst du?“ John reagierte nicht. Starrte weiterhin aus dem Fenster, des Gemeinschaftsraum. Ohne auch nur ein Zeichen, dass er Bobby gehört hatte. „Chch.. Erde an John. Chch.. Können Sie mich hören? Chch..“ Bobby ahmte ein Funkgerät nach, was aber kläglich falsch tönte. Schon fast lächerlich. Doch John lachte nicht. Immer noch hatte der Feuerteufel seinen Blick starr nach draussen gerichtet. Bobby folgte dem Blick des Feuerteufels, konnte draussen aber nichts sonderlich aufregendes entdecken. Nur Kitty, Jubilee, Rogue und Kittys Fast- Freund Lance. Die vier vergnügten sich gerade am See des Instituts mit Plantschen im Wasser. Der Tag in der Schule war aber auch wirklich anstrengend gewesen – Obwohl es der zweitletzte Schultag gewesen war – , sodass sie sich dieses Vergnügen ruhig gönnen konnten. Es war nicht einmal klar zu erkennen, was John beobachtete. Sein Blick wirkte leer, aber nicht leer im deprimierten Sinne, sondern irgendwie anders. Bobby war unsicher, was er davon halten sollte. Bobby selbst trug ebenfalls Badehosen und schien extra für John zurück ins Institut gekommen zu sein. „Kommt doch einfach auch raus zu uns. Schwimmen ist echt lustig.“ Keine Reaktion, nicht ein kleines Kopfschütteln oder Nicken. Also entschied Bobby sich für eine andere Taktik, um John aus seinem Tagtraum zu reissen: Er verpasste dem jungen Feuermutanten einfach eine Kopfnuss. Und ja, sie war schmerzhaft. „Autsch!! Was zur Hölle sollte das?!“ John ballte bereit hitzig eine Hand zur Faust, während er mit der anderen Hand seinen Kopf vorsichtig abtastete. „Na endlich. Du bist zurück unter den Lebenden.“ Boby nahm lachend etwas Abstand und meinte dann gespielt besorgt. „Ich hatte echt schon langsam Angst um dich, das kannst du mir glauben, du kleiner Träumer.“ Bobbys Lachen wurde lauter und die wenigen Schüler, die sich an diesem Spätsommerabend im Gemeinschaftsraum aufhielten reckten bereits neugierig die Köpfe in ihre Richtung. „Ich hab nicht geträumt.“ Zischte John, immer noch mit erhobener Faust. Langsam aber sicher wurde es Bobby etwas zu riskant, weiterzulachen und der zwang sich, aufzuhören. Allerdings war immer noch ab und zu ein leises Glucksen zu hören. „Nein, nein. Du wandelst also im Schlaf, richtig?“ Witzelte der Eismutant weiter und setzte noch einen drauf: „Also dein Traum gefällt mir.. irgendwie.. Rogue müsste nur auch noch einen Bikini tragen und nicht diese Ganzkörperverhüllung.“ Bobbys Freundin blieb selbst bei dieser Hitze zum Schutze der anderen sehr vermummt. Während der Braunhaarige das sagte zwinkerte er John zu und lehnte sich dann etwas vor, um besser aus dem Fenster sehen zu können. „Ich brauche nicht von etwas zu träumen, was ich bereits besitze.“ John liess nun endlich die Faust sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Jubilee zählte er also zu seinen Besitztümern, schöne Ansicht seiner Beziehung hatte Mr. Allerdyce da. Ähnliches ging wohl auch Bobby durch den Kopf und er spielte indirekt auch darauf an: „Erstens gibst du also zu, ein Träumer zu sein? Und zweitens, wissen Rogue, Kitty und ihr Freund auch, dass sie dir gehören?“ Bobby war nicht entgangen, wie John fast schon in gewisser Weise trotzig die Arme vor der Brust verschränkt hatte. John schwieg. Aber nur ganz kurz, dann schenkte er Bobby seinen bösesten Blick – Sein bester Freund bekam dabei direkt ein mulmiges Gefühl – und zischte: „Er ist nicht ihr Freund!“ Als John sah, wie Bobby die Stirn runzelte und auch noch eine Augenbraue fragend hochzog, fiel dem Braun- blondhaarigen auf, dass diese Aussage das Thema gerade total verfehlt hatte und er fügte rasch hinzu: „Und nein, ich bin kein Träumer, genauso wenig wie ich deine Freundin, das Kitten und ihren idiotischen FAST- Freund besitzen will!!!“ „Warte..!“ Sagte Bobby plötzlich und verfolge den Gedanken, der ihm bei Johns erstem Satz gekommen war weiter. Dem Rest hatte er nur noch mit halbem Ohr zugehört. „Kann es sein, dass... ne.“ Der Eismutant brach ab, das wäre einfach dumm und noch dazu total unjohnmässig. Doch nach weiteren Überlegungen setzte Bobby noch einmal an: „Doch.. doch.. Du träumst nicht von dem, was du besitzt und jederzeit besitzen könntest, richtig? Sondern du träumst von dem, was du nie besitzen wirst?“ Bobby meinte das scherzhaft, er wollte John nur etwas aufziehen, wenn es schon einmal nicht er war, der aufgezogen wurde. John verzog keine Miene. Er ging Bobby nicht einmal, wie dieser es erwartet hatte, an die Gurgel. Er schwieg nur. Die beiden sahen sich schweigend in die Augen und dann brach John plötzlich in schallendes Gelächter aus, wie Bobby zuvor. Und wieder reckten alle ihre Köpfe zu den beiden, um zu sehen, was los war. Ob es gekünstelt war oder nicht konnte auch Johns bester Freund nicht genau ausmachen. Der Eismutant kam sich nun auf einmal wirklich dumm vor. Dumm, weil er auf so eine idiotische Idee gekommen war und den Gedanken dann auch noch laut ausgesprochen hatte. Bobby sah kopfschüttelnd und verlegen aus dem Fenster. Dann hörte John abrupt auf zu lachen, sodass Bobbys Blick automatisch wieder auf ihm ruhte. „Wenn du unbedingt willst, dass ich kotze, ich bin gerade auf dem besten Weg. Gratulliere!“ Meinte John dann spöttisch in normaler Tonlage, auch wenn ihm eine gewisse Genervtheit deutlich anzusehen war. „Aber du hast trotzdem geträumt.“ Beharrte Bobby eisern weiterhin. Er wollte auf keinen Fall wieder das Nachsehen haben, wenn er John schon einmal ärgern konnte. Er musste es ausnutzen. „Ich schätze, das liegt daran, dass du in letzter Zeit einfach zu viel mit Jubes rumhängst. Das tut dir auf Dauer nicht gut.“ Fuhr Bobby fort, da John ihm nicht mehr widersprochen hatte. Sollte Bobby doch denken, was er wollte. Es stimmte ja sogar.. „Wir sollten mal wieder so ein Männer- Dings machen. Nur du, ich und unsere einzige Liebe, der Wodka.“ Das mit der einzigen Liebe stimmte allerdings höchstens für John. Bobby war kein grossartiger Trinker. Meistens trank er nur John zu liebe. Andererseits trank er auch oft nicht, Rogue zu liebe. Keine Reaktion von John. Bobby wunderte sich kurz, merkte dann aber sogleich, dass Johns Blick wieder nach draussen abgeschweift war. „Du könntest auch einfach mit mir zum See kommen. Dann könnten wir zusammen schlimmen. Wär auch ne Möglichkeit und wär ganz sicher spannender als hier rumzusitzen.“ Schlug Bobby dann vor, deshalb war er ja eigentlich erst in den Gemeinschaftsraum gekommen. Dann stichelte er grinsend: „Ich mein, du lenkst Jubes ab, ich kümmere mich um Rogue, dann haben Kitty und ihr Freund mal ihre Ruhe.“ Bobby liess seinen Blick ebenfalls aus dem Fenster schweifen. „Verdammt nochmal! ER IST NICHT IHR FREUND!!!!!“ Brüllte John, so laut, dass Bobby zusammenzuckte und wiederum alle Aufmerksamkeit der Schüler im Raum bei den beiden war. „Ok. Ok. Ich habs ja kapiert.“ Meinte Bobby und machte eine besänftigende Geste mit seinen Händen. Diese Reaktion war ziemlich heftig gewesen, Bobby hatte es nicht erwartet. Der Eismutant verstand gerade nicht, was mit seinem besten Freund falsch lief. „Was hast du überhaupt gegen Lance..“ Gut, er is bei der Brotherhood. Aber naja, wenn ich ehrlich bin, da würdest du manchmal auch ganz gut hinpassen..“ Überlegte Bobby dann laut. Ohne darüber nachzudenken, was für einen Blödsinn er gerade von sich gab redete er weiter: „Jah.. die von der Brotherhood sind ja echt nicht grade von der guten Sorte. Ich meine, Blob geht ja noch, meistens. Aber Pietro.. wo hat der bloss seine verdammte Arroganz her?“ Vielleicht von John? Der Feuerteufel und der Speed- Demon waren sich auf jeden Fall sehr ähnlich. Und in Sachen Arroganz waren sie auf gleicher Ebene. Es war zudem allgemein bekannt, dass John und der Weisshaarige sich ziemlich gut verstanden. „Ach und von Todd wollen wir mal gar nicht reden. Lance aber.. irgendwie trifft bei ihm der Spruch: Harte Schale, weicher Kern doch wirklich zu, nicht?“ Bevor Bobby noch weiter vor sich hin plappern konnte, fuhr ihm John ins Wort: „Du hörst dich an wie ein Mädchen!“ Stellte John fest. Er sah inzwischen wieder aus dem Fenster, nun aber war seine ganze Aufmerksamkeit trotzdem voll auf Bobby gerichtet. „Wie jetzt?“ Bobby hatte nicht einmal damit gerechnet, dass John ihm überhaupt zuhörte. Dass er nun sogar etwas antwortete kam einfach überraschend.. und verwirrend war die Antwort noch dazu. Bobby kapierte nicht, wie sein bester Freund das meinte. „Du hörst dich an, wie Jubes, wenn sie Kitty von Mode, Schminke und anderen für sie wichtigen Dingen erzählt.“ John machte eine Pause und fügte dann etwas leiser hinzu: „Und ich wette, sie redet auch genauso über Jungs, wie du eben.“ John lachte auf. Es klang aber ein wenig bitter. Bobby sah John schräg von der Seite an. Langsam bekam er Angst um den John, den Pyro, den er kannte und diesmal wirklich und nicht nur gespielt. „Du hängst echt zuviel mit Jubes rum! Eindeutig!“ Sagte Bobby dann bestimmt und schüttelte ungläublig den Kopf. Was machte Jubilee nur aus dem guten alten Trinker- John? Egal ob du willst oder nicht, jetzt fühle ich mit dazu verpflichtet, dieses Männer- Dings mit dir durchzuziehen, ey!“ Bestimmte Bobby schliesslich einfach, normalerweise hätte sich John über so eine Entscheidung gefreut. John zuckte nur mit den Schultern und meinte trotzig: „Meinetwegen! Das ändert aber nichts daran, dass du wie Jubes redest. Du bist und bleibst eben ein.. Mädchen, gib’s zu.“ Johns langsam leiser werdenden Stimme konnte Bobby anmerken, dass der Feuerteufel gerade wieder dabei war, in seine Traumwelt abzutauchen. „Vielleicht! Tut mir ja wirklich Leid, wenn mir deine neue Seite etwas unheimlich ist.“ Ereiferte Bobby sich und schnaubte dann ärgerlich. „Aber eins ist sicher: Du bist und bliebst trotzdem ein Träumer!“ Der Eismutant versuchte dabei Johns Stimme von vorhin so gut es ging nachzuäffen. „Also, bis heute Abend. Dann machen wir einen drauf.“ Verabschiedete Bobby sich kopfschüttelnd und liess John alleine. Dass Morgen noch Schule war störte eh keinen der beiden, war ja sowieso der letzte Tag. Na gut, vielleicht hatte Bobby Recht. Vielleicht war er ein Träumer. Und was auch immer John gerade jetzt träumte, es musste schön sein, denn auf seinen Lippen lag ein zufriedenes Grinsen. Jah, Träumen war schön. Auch wenn der Feuerteufel es nie zugegeben hätte. Ausser natürlich Alpträume, aber das war etwas anderes. Und auch Grund, warum John lieber tagträumte, da konnte man das Thema des Traumes selbst bestimmen. John beobachtete immer noch die vier Plantschenden. Kitty wurde von Lance gerade hochgehoben und ins Wasser geworfen, angefeuert wurde er von Jubilee. War die Wirklichkeit nicht einfach zum Kotzen..? Jah, Träume sind etwas schönes, auch wenn den meisten Träumenden schon die ganze Zeit über klar ist, dass ihre Träume nie in Erfüllung gehen werden. Vielleicht einer der Gründe, warum die wenigsten Träumenden etwas dafür tun, dass ihre Träume in Erfüllung gehen. Zu gross ist die Angst, dass der Traum dann wie eine Seifenblase zerplatzen könne. Angst vor der Realität ist ein guter Grund zu träumen.. ...doch John Allerdyce hatte so eben beschlossen aufzuwachen, bevor es zu spät war! ~[**For all the dreamers - End ..for mah kp because ...i’m a dreamer.. since i met you! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)