'cause my past von Hurricane (junge Profikillerin, schweres Leben) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Meine Geschichte ist eigentlich viel zu traurig um Erzählt zu werden. Sie ist mit voller Verzweiflung, Zorn und Misstrauen geprägt. Dennoch erzähle ich sie euch. Ich erzähle euch meine Geschichte von Anfang an: Es war eine kalte, regnerische Sommernacht. Ich schlich durch die Gassen um meinen Auftrag zu erfüllen. Ich ging alles im Kopf nochmal durch: "In einer dieser Häuser befindet sich meine Zielperson. Gegen 1 Uhr soll er fertig mit seinen Geschäften sein und seine dreckigen Partner wegschicken. "Lasst ihn seine Geschäfte beenden, bevor sie eingreifen!", hieß es im Auftrag. Zwar wusste ich nicht wozu, das gut sei, aber ist ja nicht mein Problem. Sobald diese erledigt sind, mache ich meinen Job. Ich schlich weiter. Dann hörte ich sie. Stimmen. Es waren nur ein Geflüster, die der Wind mit sich trug. Dann legte sich der Wind und mit ihm starben auch die Stimmen. //Sind die etwa doch nicht in einem Gebäude??// Alles war ruhig und der Mond schien hell. Ich bog leise wie eine Katze um eine Ecke und sah sie endlich. Meine Zielperson und seine Partner, aber einen kannte ich... //Das kann nicht sein! Er liegt doch mit einer fetten Grippe im Bett! Ich habe es selbst gesehen! Gerade eben! Außerdem kann er nicht schneller da gewesen sein als ich!// Mir lief es eiskalt den Rücken runter... Mein Partner stand mit einem der größten Gangster der Stadt in einer kalten, regnerischen Nacht in einem Kreis und macht Geschäfte mit ihm!! Da kann nur was falsch sein!! Ich wollte schon aufschreien und meinen Partner rufen, aber ich erinnerte mich an meinen Auftrag: "Lasst ihn seine Geschäfte beenden." Nur noch 5 Minuten vor eins... Ich bereitete mich vor, sah zu wie sich die Runde auflöste. Sich freuend, dass seine Geschäfte offensichtlich ein voller Erfolg waren, sah meine Zielperson seinen Partnern nach, allerdings ließ ich ihn sich nicht lange freuen, denn ich war richtig sauer auf meinen -bald ehemaligen- Partner und an irgendjemanden musste ich doch meine Wut auslassen. Ich trat aus der Ecke, nur noch vom Schatten gedeckt. Für die Pistolen war es noch zu früh. Die kürzlich Weggegangen könnten den Schuss hören. Also nahm ich das Messer in Wurfbereitschaft, zielte und traf ihn in der Schulter. Er war so erschrocken, dass er nicht geschrien hatte. Nun trennte ich mich von meinem sicheren Schatten und ging auf den Kerl zu der nun wimmernd vor mir lag. "Bitte tun sie mir nichts!", sagte dieser und sah mir in die Augen. Ich blickte ihn kalt von oben herab an. Mein halbes Gesicht wurde von meinen Haaren bedeckt und lag im Schatten, "Ich werde ihnen alles geben was ich habe nur verschonen sie mich und haben sie Mitleid mit mir!" //Mitleid? Hat der Typ sie noch alle? Bettelt bei einem Auftragskiller um Mitleid?// Ich horchte in mich hinein. Mein Gefühl sagte mir, dass jemand unerwünschtes kommt. Also dachte ich nicht lange nach, schnitt ihn mit meinem Jagdmesser die Kehle durch, hinterließ mein Zeichen und floh über die Dächer der großen Stadt nach Hause. //Wer ist da noch gekommen?// Ich wollte noch umdrehen und es erfahren, doch ich besann mich auf eines besseren: //Wenn es einer seiner Partner war und ich mich ausversehen zeige, dann würde ich meinen Auftrag nicht richtig ausführen. Ich zahle morgen einfach den Check ein und damit hat es sich!// Also machte ich mir keine Gedanken mehr über den Auftrag, duschte und legte mich ins Bett. Ich musste ja morgen einen weiteren, weit aus gefährlicheren Auftrag erledigen. Kapitel 1: Alles nimmt seinen Lauf ---------------------------------- Bitte hass mich nich nicht >.< Ich habe die Chapis überarbeitet... Hier sind die neuen: _____________________________________________________ Der Wecker klingelte um halb sieben, als ich ihn mit meinen Hammer zerdepperte. Total müde von meinen letzten Auftrag quälte ich mich aus den Bett und nach draußen. Unerkannt ging ich durch die Straßen, bis: "Zanbiiii >.Ich wusste, dass was schief laufen würde! Mein Gefühl hatte mal wieder Recht gehabt! Was mache ich jetzt? Soll ich verschwinden? Wieder umziehen? Aber hier kann er mich nicht finden. Zumindest hoffe ich das mal…< Ich stellte den Fernseher aus und dann hörte ich die merkwürdigen Geräusche vom Vortag. Aber als ich wieder raus blickte, sah ich nichts. >Hoffentlich habe ich keine Maus oder gar eine Ratte.< Wäre ja noch schöner, wenn ich mich nun auch noch darum kümmern müsste… Die Nachrichten brauchte ich nicht zu Hören. Mir war klar, was man sagen würde: ‚Das ist eine Tragödie!‘; ‚Wir werden unser bester geben um ihn wieder zu fangen!‘ und so weiter. Um das voraus zu sagen musste man kein Hellseher oder Medium sein. Dennoch war ich der Meinung ich müsse einige Vorkehrungen treffen. So als Absicherung. Unter meinem Bett befanden sich zwei Koffer: In den einem befanden sich Stich- und Schusswaffen in den anderen Ferngläser und ein Nachtsehgerät. Ich holte den mit den Waffen raus, nachdem ich die Gardinen geschlossen hatte. Die einzelnen Waffen lagen nun vor auf den Tisch. Ich wollte sie so verstecken, dass ich im Notfall immer eine in der Nähe hatte. Eine Weile verbrachte ich damit sie richtig zu deponieren- auch in meine Allzwecktasche kamen zwei rein. Meine Wurfmesser waren an einer Art Gürtel befestigt, welchen man um ein Bein schlang. Mein Messer, welches ich noch aus Deutschland hatte war in meinem Schuh, wo es hingehörte. [Wenn ihr euch jetzt fragt woher ich das ganze Zeug habe, kann ich euch nur so viel sagen: Ich verfüge über Kontakte und Mittel. Noch bevor ich mich um eine Unterkunft bemühte, habe ich erstmal für meine Sicherheit gesorgt. Aber da ich niemanden anderes gefährden will (Immerhin ist es besser sich in dieser Branche nicht zu unbeliebt zu machen), werde ich nichts Weiteres zu diesem Thema erläutern.] Am nächsten Tag wachte ich früh auf und da ich nicht weiterschlafen konnte, bzw. wollte, stand ich auf. Ohne zu zögern schaltete ich die Glotze an um Nachrichten zu hören. Die brachten nicht viel Neues: Es gab viel Verwirrung, durch die Schießerei kamen 5 Polizisten und 3 Zivillisten ums Leben –Gott hab sie Seelig- und natürlich würde man alles geben um ihn wieder zukriegen. Im Großen und Ganzen das was ich mir gedacht hatte. >Sie hätten ihn gleich umnieten sollen, schließlich wird er für seine Taten eh die Todesstrafe kriegen…< Ich schlürfte an meinen Kakao. Vielleicht sollte ich etwas mein Boot aufräumen, schließlich wollte Anna morgen kommen um mit mir meinen Geburtstag feiern wollte. Ach Gott, am nächsten Tag wurde ich schon 17!! Bis zum Nachmittag blieb alles still. Ich saß auf meinem Sessel, hatte Kaffee und was zu trinken und lauschte Nachrichten. Dann klopfte es. Hart, dumpf, unheilvoll hörte es sich an. An der Tür angekommen zog ich meine Pistole mit Schalldämpfer –zwar waren die meisten meiner Nachbarn arbeiten, aber man konnte nie vorsichtig genug sein. Ich öffnete die Tür. Vor mir stand ein Schrank von einem Kerl. Er war schwarz angezogen, hatte eine Sonnbrille auf und wollte grad mit einem fiesen Grinsen und einem ‚netten‘ ‚Hallo‘ seine Knarre ziehen, aber ich war schneller, hatte ja schließlich sowas erwartet. Ich erschoss ihn mit drei Schüssen. Der Kerl taumelte rückwärts und fiel in den Fluss. Das war für mich ein Startsignal. Grieman hatte mich gefunden, wahrscheinlich wussten sie schon länger wo ich mich befand und ich war mir ebenfalls sicher, dass der Typ nicht allein da war. Schnell startete ich den Motor und fuhr los: Mit Höchstgeschwindigkeit sauste ich die Themse entlang und es dauerte nicht lange bis ich ein anderes Boot hinter mir sah, welches bewaffnete Schränke an Board hatte. Gerade wollte ich abermals nach meiner Pistole schnappen, aber: „Fahr gleich nach rechts!“ „Anna?!?“ Ich schaute dem Mädchen noch mal an bevor mir klar wurde, dass ich sie mir nicht einbildete, „Was machst du denn hier?“ „Egal! Fahr nach rechts in den Nebenkanal!“ „Aber, was…!“ „TU ES JETZT!“, schrie sie mich an. Mit Rekordverdächtiger Reaktionsfähigkeit machte ich es und schaffte es grad noch so in den Kanal ohne an den Mauern anzustoßen. Ich wusste nicht woher sie kam und was sie hier tat, aber in diesem Moment wusste ich, dass ich ihr vertrauen konnte, da sie ebenfalls umgebracht werden würde, wenn man uns erwischte. Das war ein recht langer Kanal und unsere Verfolger waren nicht gewillt einfach so aufzugeben. Sie reagierten ebenfalls schnell und da keine ungewünschten Zuschauer mehr da waren konnten sie schießen. Als die ersten Kugeln losgingen, bückten wir uns rasch. Ich zog meine Pistole. „Kannst du Boot fahren?“ „Äh… Nein?“, kam es als Antwort. „Na dann: Dies ist deine erste Stunde!“ Ungeduldig gab ich ihr das Ruder in die Hand, erklärte ihr was sie zu tun hatte und schoss auf unsere Verfolger. Blöderweise bestanden sie nicht mehr aus einem, sondern aus vier Booten. Auch war es für nicht vom Vorteil, denn der Kanal war zu schmal, als dass man nebeneinander fahren konnte. Ich zielte schoss und die ersten Schützen fielen ins Wasser. Nun zielte ich auf das Boot. Als meine Kugel ihr Ziel traf, blieb das Boot stehen. Die anderen, welche hinter diesem waren krachten mit karacho auf das Heck. Das Letzte konnte noch rechtzeitig bremsen, drehte sich unbeholfen in den dünnen Kanal um und wollte uns irgendwo anderes erwischen. Schnell nahm ich wieder das Ruder in die Hände. Das Mädchen sah sehr froh darüber aus, dieses ‚Höllenteil‘, wie sie es später nannte nicht mehr fahren zu müssen. „Und jetzt indem Kanal rechts.“ Ich wendete scharf. Anna dirigierte uns durch die Nebenkanäle. Jetzt waren wir wieder auf der Themse, aber von unseren Verfolgern keine Spur. „Geh zum Bug und nehm das Namensschild ab, aber so, dass dich keiner bemerkt. Sie tat es. Vorsorglich, hatte ich unter dem Brett einen anderen Namen geschrieben und dieser verlief auf einen anderen Namen und so weiter. Wir fuhren die Themse entlang Richtung Meer. Mitten auf dem Meer, wo uns keiner hören, geschweige denn sehen konnte zog ich meine Pistole erneut und zielte auf Anna. „Was soll das Trista?“ „Wer bist du?“ „Ähm?? Anna? Erinnerst du dich?“ „Ich weiß wer du bist! Zumindest dein Pseudonym! Ich meine wer bist du? Wer ist dein Boss?“ „WAS?“ „Für wen arbeitest du?“ „Trista? Ich weiß nicht wovon du sprichst…“ Ich gab einen Warnschuss neben ihrem Ohr ab. Mir war klar, dass sie den Luftzug spürte. „Du tauchst plötzlich in mein Leben auf, drängst dich hinein, wir haben ‚zufällig‘ einen Freund der sich EXTREM ähnlich zu sein scheint, dann tauchen die Kerle von Grieman auf und du befindest dich urplötzlich auf mein Schiff und weißt uns zu helfen. Glaubst du wirklich ich kaufe dir ab, dass du nicht weißt, was ich meine?“ „Ok. Ich erzähle dir ja schon alles. Ich bin auf bitten von Sebastian hier, also deinen Partner. Wir sind Geschwister.“ „WAS? Sebastian hat eine Schwester?“ Davon war ich nun baff. So lange Partnerschaft und ich wusste nicht mal DAS?!? „Ja, hat er. Und ich soll dir ausrichten, dass er dich nicht verpfeifen wollte, musste aber um sich selbst und mich zu schützen.“ „Bringt dich in meiner Nähe… Toller Schutz.“ „Keine Sorge, Garboch, weißt nicht wo du bist. Und Brüderchen, wusste es, weil du mal im Schlaf davon gesprochen habt, als ihr auf einen mehrtägigen Auftrag ward.“ „Achso… Und wo kamst du plötzlich her? Du warst ja immerhin plötzlich da.“ Ich nahm die Pistole runter. In ihren Augen und Gesten erkannte ich, dass sie wirklich die Wahrheit sagte. „Ich wohne hier auf dem Boot!“, strahlte sie mir entgegen. „WAS?!? WO?“ „Komm mit ich zeig es dir.“ Wir gingen durch eine Luke auf Deck, welche mir nicht aufgefallen war, da sonst immer eine Decke drauf lag. Darunter befand sich ein kleiner Raum, der gerade noch groß genug war um sich reinzulegen, aber Anna hatte es noch geschafft Ihre Habseligkeiten mit rein zu quetschen. „Willst du nicht lieber oben bei mir pennen?“ da ich sie sowieso nicht loswerden konnte- es sei denn ich hätte sie gekillt und das wollte ich nicht-, konnte sie es wenigstens etwas gemütlicher haben. Nun wusste ich auch wenigstens, woher die Geräusche von den Vortagen stammte. „Gern.“ Anna sammelte schnell ihre Sachen auf und folgte mir nach oben. „Zum Glück habe ich doch zu viel eingekauft.“, meinte ich und warf die Würstchen in die Pfanne, „Sag mal wie heißt du wirklich?“ „Anna ist mein richtiger Name.“ „Warum hast du kein Pseudonym?“ „Ganz einfach. Ich brauche keinen. Wie ist dein richtige Name?“ Klingt logisch. „Zanbi.“ „Zanbi? Ein ulkiger Name.“ „Ich hab ihn mir nicht ausgesucht, das waren meine Eltern, deswegen ziehe ich auch den Namen Trista vor, wenn es dir nichts ausmacht. Außerdem ist mein Name eh viel zu gefährlich, als das man damit rumposaunen sollte.“ „Alles klar.“ Nach dem Essen machte ich schnell ein Bett fertig, damit auch Anna einen Schlafplatz hatte. Sie pennte die ganze Nacht durch, ich nur den halben, denn ich wollte London so schnell wie möglich hinter mich bringen. Auch musste ich etwas unternehmen. Anna wäre in meiner Gegenwart viel zu gefährdet. Sie musste weg, sich in Sicherheit bringen. Mein Blick fiel auf den Kompass um den Kurs zu checken, als ich dachte: >Das Mädel ist mir zu sehr ans Herz gewachsen, als dass ich weiter in Gefahr bringe.« Kapitel 5: ----------- Anna war schon sehr früh wach. Geweckt wurde ich von einem leckeren Geruch aus der Küche. Der Geruch von Waffeln. Überall in meinem Boot hing der Geruch von Waffeln in der Luft. Ich stand auf, um meiner Nase zu folgen. „Du hast Waffeln gemacht…“, murmelte ich. „Herzlichen Glückwunsch zu deinem 17. Geburtstag.“ Strahlte sie mir entgegen. „Danke.“ Ich strich ihr über den Kopf als sie mir meine Waffeln strich, die ich genüsslich aufaß. „Wohin werden wir denn jetzt überhaupt fahren?“ Anna sah mich mit großen Augen an, als wir fertig gegessen haben. „Nach Deutschland.“ „Was? Was willst du denn dort machen?“ „Ich werde dort gar nichts machen. Ich werde dich zurück zu deinem Bruder bringen.“ „Wieso?“ „Es ist zu gefährlich für dich. Außerdem brauch ich keinen Klotz am Bein.“ „Ich bin dir also ein Klotz am Bein?“ Über diese Worte schien sich das Mädchen doch schön aufzuregen und zu verletzen. „Noch nicht.“ „Hä?“ „Weil du zuerst mein Boot verkaufen, Bares verlangen und dir ein Ticket nach Hause kaufen wirst.“ „Aber…!“ „Kein aber!“ Ich sah sie mit einem Blick an, der deutlich machte, dass ich keine Widersprüche duldete. Daraufhin sagte sie nichts mehr, sie hatte schließlich nicht vergessen mit wem sie es zu tun hatte. Auch wenn ich sie mochte, würde ich sie umlegen, wenn ich es für nötig hielte und das wusste Anna nur zu gut. „Na gut, mach ich, aber du wirst mir deine E-Mail Adresse geben, so kann ich dir vielleicht ein paar Informationen zukommen lassen.“ Zuerst wollte ich widersprechen, aber dann tätschelte ich ihr über den Kopf und bedankte mich. Einen Insider zu haben, konnte nicht falsch sein. Nun waren wir kurz vor dem Hafen. Es war mir klar, dass es ein Schweres für Anna werden wird einen vernünftigen Preis auszuhandeln, immerhin war sie noch so jung und man würde sie kaum ernst nehmen, aber ich konnte ja nicht dabei sein. Wer weiß wie die Sicherheitsvorkehrungen hier waren. >Ach, sie schafft das schon, sie hat es faustdick hinter den Ohren und es würde mich wundern, wenn Sebastian ihr nicht ein paar Tricks verraten hätte. Warum war ich eigentlich noch mal so angepisst wegen ihm? Ach ja, er hatte Geschäfte mit diesem Grieman.< Naja, die Unterwelt Bosse killten sich eh immer gegenseitig, womöglich hatte mein Partner nur einen Auftrag entgegen genommen. Vermutlich wollte ihr Auftragsgeber ebenfalls nicht, dass ein anderer am leben bleibt. Ich bekam ein Knoten im Hirn, also ließ ich diese Theorien und beschloss Sebastian einfach zu fragen, was Sache war. „Also Anna. Zeit Lebewohl zu sagen.“ „Mir wäre ein ‚Wir sehen uns‘ lieber.“ Schmunzelnd ging ich von Board. Mein Cap war tief in mein Gesicht gezogen. Ich tauchte schnell in der Menschenmenge unter. Keiner bemerkte mich, trotz meines doch etwas auffälligen Stils. Hier konnte ich meinen Codenamen ‚Panther‘ mal wieder alle Ehre machen. Aus dem Augenwinkel sah ich noch Anna, die sich mit einem der Angestellten unterhielt, womöglich erkundigte sich nach einem Ort an dem sie mein Boot verkaufen könne. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Mein einziger Gedanke war Anna außerhalb der Gefahrenzone zu bringen, was ich nun auch getan hatte. Nun, zumindest hoffte ich es. Aber weitergedacht habe ich nicht. Diese vermaledeite Unaufmerksamkeit von mir! Das war das Letzte Mal! Ganze 4 Tage wanderte ich durch viel Städte, Dörfer und Wälder. Bis ich schließlich das ideale Versteck hatte. Es war in einem kleinen Waldstück, nahe an einer Stadt, stand eine alte Fabrik, die geschlossen war. Einfach Ideal. Ich schlüpfte hinein und erkundete mal das Gebiet. Es war sehr dunkel hier und man musste sich langsam bewegen um nicht an Kartons, Regale und anderem anzustoßen. So langsam gewöhnten sich meine Augen an die herrschende Dunkelheit. So lange konnte die Fabrik nicht geschlossen sein, denn es sah noch alles recht neu aus. Ich packte meine Tasche in einen der Regalen und drang weiter in das Gebäude. Hier war niemand, nicht mal einmal Ratten oder Mäuse. Kam mir schon spanisch vor. Nach ein paar Stunden Erkundungstour drinnen, gelangte ich schließlich auf den Hof. Alles war karg und es schien als würden hier Unruhestifter jede Nacht Party machen. Überall waren Flaschen, Kippen, Feuerwerkskörper und sogar eine Feuerstelle war vorhanden. Ich besah mir das Ganze Näher. Die Feuerstelle war nach etwas warm. >Entweder ich gehe, oder ich schau mir mal von weitem an, was hier gespielt wird. Je nach dem, kann ich bleiben oder ich gehe weiter.< Das war beschlossene Sache. In der Nacht saß ich mit meinem Nachtsehgerät, wie ein paar Jugendliche ein Feuer machten, sich betranken und rauchten. Wirklich nur Leute. Die ihren Spaß haben wollten. Auch gingen sie nie in das Gebäude. Also konnte ich auch dort bleiben. Jeden dritten Tag ging ich in die Stadt um den Akku meines Laptops aufzuladen, denn jeden Tag bekam ich Mails von Anna. Ich musste sagen: Sie machte ihren Job verdammt gut. Anscheinend waren sie und ihr Bruder ein gut eingespieltes Team. (Man merke: Partner bei der Polizei; Er und Anna gutes Verhältnis und im Kontakt; heißt für mich: Gute Insider Informationen ^^) Viele Infos, die sie mir gab, waren zwar unnütz, aber einige waren wichtig. Zum Beispiel wusste ich immer wo sich Chefchen aufhielt und was er machte. Anscheinend hatte Grieman alle Schützen umgebracht, die in London uns verfolgt hatten. Auch wurde unser Boot gefunden und man wusste, dass ich wieder im Lande war. >Krümelchen ist also gerade dabei den Hafen abzusuchen… Haaaach, es kann nicht ewig so weiter gehen. Beide Seiten werden nicht aufhören mich zu jagen. Grieman will mich tot und Garboch will mich hinter Gittern sehen, aber da ich eine Killerin bin, werde ich eh die Todesstrafe bekommen… Vielleicht bin ich noch eine Ausnahme wegen meines Alters… Was soll ich nur tun? Egal was ich tun würde, es kommt nur mein Tod dabei raus! Deprimierend ist es schon…< Ich klappte meinen Laptop zu. Es waren nun einige Tage vergangen und ich hatte keine Mails mehr von Anna bekommen. Ich machte mir Gedanken um sie. Ein Blick nach draußen verriet mir, dass die Jugendliche bald kommen würden. Es waren sechs. Drei Mädchen und drei Jungs. Anscheinend eng befreundet, aber sie taten sich nie etwas (Nicht, dass hier falsche Gedanken auftauchen). „Tja, dann nehme ich mal die Variante wo ich immer noch ein Hintertürchen offen habe!“ Ich schmiss meine Sachen in meine -schon etwas mitgenommene- Tasche und machte mich auf den Weg zum Bahnhof, bevor die anderen kamen. Ich kaufte mir ein Ticket für den ICE zu meinem Ziel. In zehn Minuten sollte er kommen. Mit einer Mütze tief ins Gesicht gezogen und einer sehr dunklen Sonnenbrille machte ich mich an einem Automaten zu schaffen um mir eine Coke, dann zum nächsten Automaten um mir was zu Essen zu kaufen. Mit beiden bewaffnet setzte ich mich in das kleine Wartehäuschen in das eh niemand kam. Im Zug machten viele einen Bogen um mich herum, da ich wie eine Obdachlose aussah: nicht gerade wie etwas, was man nicht mal mit Gummihandschuhen anfassen möchte. Mir sollte es recht sein, so habe ich wenigstens meine Ruhe. Der Kontroller beachtete mich nicht, da hätte ich mir das Geld echt sparen können… Naja, was soll’s? Solange mich keiner erkannte. Immerhin bin ich eine gesuchte Killerin und jeder der mich erkannte würde bestimmt Alarm schlagen. Ich stieg aus. Eine Stadt neben meiner alten. Schnurstracks ging ich den Weg entlang, bis ich schließlich vor einem Haus stehen blieb. Es war ein Familienhaus, wurde aber nicht als ein solches genutzt. Behutsam drehte ich mich um. Niemand zu sehen. Ich betrat das Grundstück, geradewegs zur Tür. Holte eine Haarnadel raus und verschaffte mir ohne große Mühe Eintritt. Von innen verschloss ich sie dann wieder. Achtlos schmiss ich meine Tasche in eine Ecke und suchte das Bad auf. Oh ja: Jetzt war als erstes eine richtige Dusche angesagt nach mehr als einem Monat in einer dreckigen Fabrik und sechs lauten Kindern um mich herum. Nun saß ich auf einem fremden Sofa, in einem fremden Bademantel, mit einem Kaffee in der Hand und schaute eine Wissensserie. Die Tür ging auf. >Endlich! Ich dachte schon ich müsste ewig warten…< Ich hörte wie sich Schritte näherten. Mein Blick war auf der Tür gerichtet. Welche plötzlich aufgerissen wurde und ein Mann mit erhobener Waffe dastand. Keiner von uns rührte sich. Irgendwie gehorchte mir kein Muskel, konnte mich einfach nicht rühren. Viel zu aufgeregt war ich und ein bestimmter Satz schoss mir immer wieder durch den Kopf. Doch schließlich fing ich mich. „Welch toller Auftritt.“ „Was machst du hier? In meinem Haus? In meinem Bademantel, du Stöpsel?“ Chefchen starrte mich immer noch erschrocken an, ließ aber die Waffe senken und steckte sie ein. „Ach, das war dein Bademantel?“ „Was heißt hier war?“ Er kam einige Schritte auf mich zu und ich stand auf, stellte die Tasse ab und ging ebenfalls auf meinen Chef zu. Wie lange wollte ich ihn wiedersehen? Ihn wieder in meiner Nähe wissen? So lange schon. „Weiß nicht, vielleicht ist es eine indirekte Frage, ob ich ihn mir eine Weile ausleihen könnte.“ Wir schlichen immer weiter aufeinander zu. „Was heißt hier eine Weile?“ „Krümelchen… Du kennst meine momentane Lage. Ich wollte dich bitten…“ Nun standen wir voreinander und er legte mir sanft seinen Zeigefinger auf die Lippen. „Du brauchst nichts zu sagen. Ich weiß nicht warum, aber ich will nicht, dass dir was passiert.“ Wir schauten uns kurz in die Augen und er umarmte mich dann, darüber war ich dann doch etwas verblüfft. „Gott, bist du dünn… Hast du dir schon was zu Essen genommen?“ „Nein.“ „Willst du nichts? Oder warum hast du dich nicht bedient?“ „Ich wollte mich nicht allzu breit machen und geduscht habe ich nur weil ich den letzten kompletten Monat in einer alten Fabrik ohne Dusche verbracht hatte…“ „Na dann, mach ich dir mal was.“ „Danke.“ Aber wir rührten uns nicht. Mir wäre nicht in Traum eingefallen mich zu wehren oder diese Umarmung zu stoppen, dazu genoss ich sie viel zu sehr. Ob ich nicht vielleicht doch etwas mehr als nur Vertrauen oder Verbundenheit für ihn empfand? Vielleicht Zuneigung? „Na, komm.“ Wir gingen in Richtung Küche wo er sogleich den Herd anschmiss. “Wo warst du eigentlich, bevor du dein Boot verkauft hast?“ Ich trat hinter ihm, wollte doch sehen was er machte. „Ich war in London.“ „Hab ich mir schon gedacht…“ „Aha? Und woher?“ „Weil man da einige Männer von Grieman tot aus dem Wasser geholt hatte. Daher wussten wir auch welches dein Boot war.“ Er sah mich an und ich legte den Kopf schief. Er verstand. „Nun, Den Kerl, den wir bei den anderen Booten raus gefischt hatten. Wir brauchten nur noch zu schauen, welches Boot fehlte und dann war der Rest einfach. Wie hast du denn das Boot verkauft? Es war nicht mehr gut in Schuss, nach der Schießerei, aber du hast dennoch einen verdammt guten Preis raus geschlagen.“ >Wusste ich’s doch: Anna würde es packen!< Ich seufzte und lehnte mich an mein Chefchen. Dieser blickte kurz nach hinten. „Was ist?“ „Nichts… Es ist nur…“ „Was?“ „Ich hasse es zuzugeben, aber ich habe schon ein bisschen Angst um mein Leben… Bisher hat mich nie einer gesehen und somit war ich nie in Gefahr…“ Huge packte zu den Rühreiern noch Speck und rührte solange bis sie braun waren. „Willst du heute Nacht bei mir schlafen?“ „Was ist?“ erschrocken starrte ich ihn an. Anscheinend hatte er diese Reaktion missverstanden und meinte: „Nicht Mit mir schlafen sondern BEI mir schlafen.“ „Es ist mir schon klar was du gesagt hast, aber ich war darauf nicht so ganz vorbereitet. Aber ich würde gerne BEI dir schlafen.“ „Gut.“ Er holte Besteck und Teller. Wir saßen am Tisch und aßen –wobei es in meinem Fall eher schaufeln war: Mir war gar nicht aufgefallen wie hungrig ich eigentlich war. Nach drei weiteren Pfannen und immer größer werdenden Augen Krümelchens, war ich endlich satt. „Danke.“, meinte ich und legte das Besteck hin. „Bist du endlich fertig.“ Mit fettem Grinsen bejahte ich, „Also dann Zähne putzen und schlafen gehen. Du zuerst, ich leg dir schon mal einen Schlafanzug parat.“ „Ok.“ Der Schlafanzug war um einiges zu groß für mich und ich stolperte ständig über den Saum der Hose. Lächelnd betrachtete Krümel wie ich mich zum Bett kämpfte. Ich konnte in seinen Augen lesen wie er dachte: >Irgendwie niedlich, wie sie sich da abstrampelt< Dann machte ich Bekanntschaft mit dem Boden. Allerdings machte ich mir nicht die Mühe aufzustehen, sondern grabbelte auf allen Vieren auf mein Ziel zu, was mit einem Lachen Chefchens quittiert wurde. Nun ging er ins Bad um zu duschen. Als er kam war ich schon eingeschlafen, aber ich merkte wie er mich in seinen Armen nahm. Es war fast wie damals auf der Klassenfahrt nur noch besser. Und ich bereute nicht, dass ich zurückgekommen bin, aber dennoch blieb ein Stück Angst zurück. Durch die Tatsache, dass ich wieder zurückgekommen bin, wird es ein für Grieman ein leichtes sein mich zu finden und somit auch mich zu töten. „Du bist mir noch eine Antwort schuldig.“, Ich sah Chefchen über den Rand meiner Tasse hinweg an. Chefchen war gerade dabei sein Brötchen zu schmieren. „Aha? Und welche?“ „Warum jagst du mich?“ Ich sah ihn direkt in seine Augen, welche nun doch etwas gefährlich aufblitzten. „Ich wollte ‚Trockene Rose‘ fangen um mich an ihn zu rächen.“ Gespannt sah ich ihn an, wartete darauf die Geschichte weiterzuhören. Er seufzte tief. „Ich sehe schon… Du willst du ganze Story. Also dann: Vor drei Jahren wurde mein Bruder umgebracht. Er war damals der einzige der mich verstand. Er verstand, dass ich nicht in diese blöde Familiengeschichte mit rein gezogen werden wollte. Jeder in meiner Familie gehörte zu einer Organisation der Unterwelt an. Als er umgebracht worden war und ich herausfand wer es tat, nämlich ‚Trockene Rose‘ schwor ich ihn zu rächen. Du kannst doch verstehen, dass ich etwas enttäuscht war, als ich herausfand, dass ein 14 Jähriges Mädchen hinter dem Mord steckte… Aber auch -da mein Bruder tot war und ich die Chance hatte zur Polizei zu gehen- spürte ich auch eine Art Dankbarkeit für den Mörder, auch wenn ich ihn umbringen wollte… Und nun da ich dich habe, werde ich dich festhalten.“ Er stand auf ging um den Tisch herum, umarmte mich von hinten. „Du weißt doch sicherlich noch, was ich dir damals auf der Klassenfahrt in Ohr geflüstert habe.“ Er sprach ganz leise. Sein Atem streifte meine Haut und verursachte mir Gänsehaut. „Natürlich weiß ich es noch. Wie könnte ich das vergessen?“ hauchte ich. Die sonstige Kraft und der sonst immer vorhandene Stolz in meiner Stimme waren einfach weg, zu schwach fühlte ich mich in seinen Armen. „Was habe ich dir damals gesagt?“ Er drückte mich an sich. „Du hast gesagt: Stöpsel! Ich werde dich ewig jagen, dich ewig hassen bis ich dich hinter Gittern gebracht habe. Solltest du jemals frei kommen, werde ich dich ewig lieben! Aber mein Ziel werde ich erreichen!“ Eine Weile saßen wir so. >Wären wir jetzt in einem Manga würde wohl eine ‚romantische‘ Stimmung mit Blümchen oder Seifenblasen angedeutet werden.<, dachte ich spöttisch. Wenigstens etwas von meinem Stolz wollte ich noch wahren. Nach dem Frühstück fuhren wir in das Polizeirevier. Am Anfang sträubte ich mich zwar, aber nachdem Chefchen meinte ‚Gut, dann warte eben bis Grieman kommt und dich erschießt‘ gab ich nach. Je näher wir an unser Ziel kamen, desto nervöser wurde ich und mein Bein zitterte. „Gott, Zanbi. Beruhig dich mal!“ „Wie soll ich mich bitteschön beruhigen? Wir fahren geradewegs zu dem Ort, den ich bisher IMMER gemieden habe. Außerdem was ist, wenn man mich erkennt und mich gleich verhaften lassen will? Schon mal daran gedacht?“ „In diesem Fall werde ich auch ein Wörtchen zu sagen haben und du wirst eh als Zeugin das Revier betreten… Nun schau mich nicht so an wie ein Pferd! Den Vorfall in London. Außerdem –bitte raste jetzt bitte nicht aus- wirst du uns helfen Grieman zu schnappen.“ „Naja, solange ich nicht in einer Zelle bleiben muss ist mir ehrlich gesagt alles recht.“ Auch wenn ich dafür in seiner Nähe musste. „Musst du nicht. Du bleibst in meiner Obhut. Erwarte nur nicht, dass man dich mit offenen Armen empfängt.“ „Tu ich nicht, Keine Sorge. Sag mal: Wird Sebastian eigentlich da sein?“ „Du weißt, dass er mit uns kooperiert hat? Ja, der wird auch sein.“ „Klar weiß ich es. Schon seit der Klassenfahrt. Wer sonst hätte euch sagen könne, wo ihr mich suchen musstet?“ „Stimmt auch wiederrum.“ Wir fuhren auf den Parkplatz, „Aussteigen. Wir sind in deiner Hölle angelangt.“ Kam es vergnügt neben mir. „Krümelchen… Mein ganzes Leben ist die Hölle.“ Er grinste mich kurz an und wir stiegen aus. Um meinen letzten Rest Stolz zu wahren –in letzter Zeit hatte dieser arg gelitten- ging ich mit festen Schritten Richtung Eingang. Chefchen ging -ebenfalls selbstsicher- neben mir. Alle starten uns an, von überall kam Getuschel. Ich hörte Sachen wie: „Ist das nicht ‚Trockene Rose‘?“, „Wo hat er sie aufgegabelt?“, „Warum ist sie nicht in Handschellen gelegt?“. Sehr schnell machte das die Runde -zu schnell für meinen Geschmack. Eine Frau kam uns entgegen, verboten gut sah sie aus. Und wie sie Krümel ansah gefiel mir SEHR wenig. „Guten morgen, Huge.“, grüßte sie Krümelchen in einem Ton wofür ich ihr die Augen auskratzen könnte, „Darf ich sie zu ihren Fang beglückwünschen?“ Sie sah mich an. „Tja, tut mir Lied, sie enttäuschen zu müssen.“, Meine Stimme hatte etwas freundliches, „Aber noch hat er mich nicht gefangen.“ Sie lachte auf. „Das sehe ich aber ganz anders, Schätzchen!“ „Sehen sie an meinen Händen Handschellen? Tja, ich nicht. Der beste Beweis dafür, dass ich noch frei bin, Misses.“ „Huge hat eben Stil. Jede würde auch ohne Handschellen ihn folgen.“ „Ich muss ihnen Recht geben. Er hat Stil, aber dennoch folge ich ihn nicht! Dazu bin ich viel zu stolz, als dass ich mich fangen ließe, oder jemand anderen zu folgen.“ „Du bist nur eine gewöhnliche Killerin, die es nicht verdient hat irgendwelche Rechte zu haben, oder ein Gefühl wie ‚Stolz‘, wie du es nennst, zuzulassen“ „Gewöhnliche Killerin: Nein. Keine Rechte verdient: Vielleicht. Stolz zulassen: Oh, JA!“ „Nun ist aber gut.“, Chefchen mischte sich ein… Großer Fehler! Wenn sich zwei Frauen anzischen, hat sich kein Mann einzumischen! „Halten Sie sich bitte daraus, Huge!“, meinte die Dame mit herrischen Ton. Ich, die eben noch Krümel attackieren wollte, ging nun wieder auf die Frau los. Wie konnte sie es wagen so mit ihm zu reden? „Wie sprechen sie denn bitte mit meinem Krümel?“ „Mit DEINEM?“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Haben sie etwa ein Problem damit?“ „Mister Huge sollte man nicht sein eigen nennen! Niemand darf das!“ „Ach sie meinen wohl, niemand außer ihnen.“ Ich schmunzelte. „Was sagst du da?“ „Als sie sprachen war ein gewisser Unterton. Wie nennt man es noch gleich?“, Ich tat als müsste ich ganz angestrengt überlegen, „Ach ja: Eiversucht.“ „Ich bin nicht eifersüchtig! Ich halte einfach nichts von Respektverweigerung!“ „Wer sagt denn, dass ich ihm den Respekt verweigere! Wenn ich das täte wäre ich nicht hier und er ganz sicher auch nicht!“ „Komm Zanbi! Wir gehen.“ Chefchen schnappte mich an der Hand und schliff mich weiter. Ich drehte mich noch mal um. Die Frau bedeutete mir mit den Fingern, dass sie mich beobachten würden und ich ließ meinen Finger über meinen Hals wandern um ihr zu zeigen, dass sie ja auf ihr Leben achten solle, denn es könne unter Umständen nicht mehr allzu lang sein. „Warum hast und unterbrochen?“, zischte ich Chefchen an, als wir um der Ecke waren. „Ganz einfach. Diese Frau ist die Sekretärin vom Chef und zu dem muss ich jetzt, weil ich Bericht erstatten muss, dass du uns helfen wirst Grieman zu fangen!“ „Warum muss er wissen, dass ich helfen werde?“ „Weil er derjenige ist, der was ausrichten kann, wenn es gegen dich zu einem Prozess kommen wird. Er könnte es so hindeichseln, dass du nicht lange im Bau sitzen musst! Ich will nicht, dass du ewig von mir getrennt bist.“ „Angesicht der Umstände ist es wohl das süßeste was mir einer gesagt hat.“ Er lief etwas rot an, räusperte sich und mit einem gemurmelten ‚Wir müssen jetzt weiter‘ schritt er voraus. In Richtung Büro seines Chefs. Chefchen sah mich kurz an: „Du sagst wenn möglich nichts.“ „Alles klar“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Wirklich!“ Man sah an seinen Augen, dass er noch zweifelte. Er klopfte an die Tür. Eine dunkle Stimme brummte ein ‚Herein!‘. Wir betraten das Büro. Ein sehr großer Kerl saß vor uns und zog genüsslich an einer Zigarre. „Ahhh, Huge. Bitte setzen sie sich! Ich habe schon mit ihnen gerechnet.“ Chefchen setzte sich ihn zu zögern. „Und das ist also Zanbi… Ich habe schon von meiner Sekretärin gehört sie solle hier im Hause sein. Sie können sich natürlich auch setzen.“ Ich tat es. Irgendwie war Der Boss hier seltsam drauf… So… Freundlich. „Also wie kann ich euch behilflich sein?“ „Eigentlich gar nicht. Ich wollte lediglich bescheid geben, dass Zanbi hier uns helfen würde Grieman hinter Gittern zu bekommen.“ „Was erwartet sie als Gegenzug?“ Der Mann sah mich nun direkt an und wir beide wussten von Wen er eine Antwort erwartete. „Solange ich weiß, dass ich am Leben bleibe erwarte ich eigentlich gar nichts.“ „Eigentlich?“ Eine hochgezogene Augenbraue. „Nun: Ich erwarte einfach nur, dass ich am Leben gelassen werde.“ „Das lässt sich einrichten!“, er strahlte mir entgegen, „Ich überlasse sie in ihrer Obhut, Huge. Sie können gehen.“ Wir verließen ohne ein weiteres Wort den Raum. „Wohin gehen wir jetzt?“, fraget ich mein Krümelchen neugierig. „Zu meiner Etage. Ich werde dich jetzt mit meinen Leuten bekannt machen und dann werden wir uns einen Schlachtplan überlegen wie wir Grieman überführen.“ „Na dann…“ In wenigen Momenten würde ich denen in die Augen schauen, die mich verfolgten. Rosige Aussichten. Aber, wenn er es wollte, würde ich es wohl machen müssen Wir mussten drei Stockwerke mit dem Fahrstuhl fahren ehe wir ankamen. Als die Türen aufgingen, stand anscheinen schon die ganze Truppe bereit um uns zu empfangen. Diese blöde Sekretärin stand da ebenfalls. Ich warf ihr einen giftigen Blick zu, den sie ebenso giftig erwiderte. „Hallo Jungs!“ „Morgen Chef!“, kam es monoton vom Team. Die Sekretärin, deren Name übrigens Chery war, trat nun vor. „Ich habe gehört dieses Kind soll bei den Ermittlungen gegen Grieman helfen?“ Aus ihrem Tonfall war klar zu erkennen, dass sie es für unmöglich und auch etwas für lächerlich hielt. Das Team starrte Huge an, wollten sie die Antwort doch auch wissen. Chefchen knuffte mir in die Seite um mir zu verdeutlichen, dass ich den Mund nicht aufmachen solle. „Da haben sie Recht. Der Chef hat sie mir anvertraut. Und ich kann ihnen versichern, dass sie nichts tun wird, was sie nicht darf.“ „Ehrlich gesagt, bin ich mir da nicht so sicher. Immerhin hat sie mit Morden ihr Geld verdient und sie schien mir auch so etwas bissig zu sein.“ Ihr Blick ruhte wieder auf mich und meine Antwort waren nur Augen, die zu Schlitzen verengt worden waren. „Das lassen sie mal meine Sorge sein. Guten Tag.“ Krümel schob mich vor und in einen großen Raum rein. Der Raum war vollgestellt mit Schreibtischen, PCs, Drucker und vielen Zetteln und Akten. „Kommt alle mit.“, keiner murrte auf und Chery ging. Sie tat auch gut daran, denn viel länger wollte ich sie nicht in meiner Nähe dulden. Nun saßen wir in einem Kreis. Es war ja wohl außer Frage, dass ich neben Krümelchen saß. Die meisten Augenpaare lagen auf mir, aber einige schauten unentwegt Chefchen an. Teils, da sie eine Erklärung abwarteten, teils, da sie sich nicht mit mir kein Augenduell wollten. „Ich bin mir sicher, dass jeder von euch wartet zu hören, warum nun plötzlich Zanbi zu uns gestoßen ist, sie immer noch nicht hinter Gittern sitzt und der Chef überhaupt erlaubt sie so frei rumlaufen zu lassen.“ Nun sahen alle ihn an, „Also, woher dieses Mädchen kam kann ich auch nicht genau sagen. Gestern war sie einfach in meinem Haus. Sie ist nicht hinter Gittern, da Zanbi sich bereit erklärt hat uns zu helfen und jeder von euch kennt ja unseren Chef… Der ist eh etwas komisch…“ „Wie soll sie uns helfen können Grieman zu schnappen?“ Huge sah mich auffordernd an. Schon klar was er wollte. „Nun“, alle schauten mich an- eine widerliche Mischung aus Verwunderung, Furcht und Hohn lag in ihre Augen, „Ich kann euch alle Seiten zeigen, die ihr nicht kennt um Informationen zu holen. Auch ich habe Informanten und ein paar Insider. Außerdem will Grieman an mich rankommen und, wenn ich bei euch bin, muss er zwangsläufig nahe an euch ran. Also: Ihr habt schon gleich eine viel größere Chane um ihn zu schnappen.“ Alle brachen in Gelächter aus. Alle außer Krümel natürlich. Wir sahen uns an und warteten bis es ruhig war. „Mädchen!“, Ich lenkte meinen Blick auf einen Kerl, der etwas massiger war, graue Haare und eine dicke Hornbrille auf der Nase hatte- eindeutig ein Computerfreak. Ich rümpfte die Nase, „Ich kenne alle Seiten, wo man Informationen herkriegen kann und habe ebenfalls Insider!“ Nun war es an mir zu lachen. „Du willst alle Seiten kennen? Tut mir Leid. Aber DAS kann ich bei besten Willen nicht glauben.“ „Und wieso nicht?“ „Wenn du kleiner Wurm alle wissen würdest, hättest du mich schon seit LANGER Zeit gefunden und man hätte dich gefunden. Und eins kannst du mir glauben: Du willst nicht, dass man dich findet, denn dann wärest du nicht mehr hier. In den richtigen Seiten kennt jeder jeden mit Pseudonym. Kein Unbekannter wird rein gelassen. Ich selbst hatte schon das Vergnügen mit einigen Hacker und deren Freunden, denen es eine Freude mal aus Spaß bei uns einzuhacken. Allerdings waren es ebenfalls Kriminelle.“ Daraufhin sagte er nichts mehr. Zwar hatte ich mit meiner Momentanen Position und Situation mal zur Abwechslung nicht viel zu sagen, aber trotzdem würde ich sie spüren lassen mit wem sie es zu tun hatten, wenn sie meinten sie könnten etwas in Frage stellen. Ich bin schließlich nicht irgendwer! Und ich würde sie wenn nötig mit Gewalt daran erinnern. „Wo ist eigentlich Sebastian?“, fragte ich nun an Krümelchen gerichtet. „Der sitzt in einem anderen Raum. Mit seiner Schwester.“, antwortete er „Seine Schwester?“ „Ja, wie haben sie vor einigen Tagen gefunden. Auch nur zufällig. Aber näheres erzähl ich dir nicht.“ „Achso, ok.“ „Sollen wir zu ihm gehen?“ „Deswegen frage ich nach.“ Lächelte ich Huge entgegen. Wie gingen zu den beiden Geschwistern. Wenigstens wusste ich nun, dass es Anna gut ging. Huge öffnete eine Tür. Sebastian und Anna sahen auf. Als sie mich sahen, breitete sich ein fettes Grinsen auf ihren Gesichtern aus. „Na du! Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen!“, Sebastian kam auf mich zu um mich zu umarmen, aber ich hatte andere Pläne mit ihm. Mit richtig Kraft in meinem Arm gab ich ihn eine Ohrfeige, die saß. „Was hattest du mit Grieman zu tun? Warum hast du mich angelogen, von wegen du warst krank? Wie konntest du es wagen mich zu verpfeifen?“ „Zanbi, beruhig dich doch! Erstens hatte ich nie was mit Grieman zu tun. Zweitens: Ich hatte dich angelogen, weil ich mal eine Auszeit brauchte. Drittens: Ich habe dich nicht verpfiffen! Mir ist einfach nur ausgerutscht, dass du auf Klassenfahrt fahren wirst.“ „Verasch mich nicht!“, meine Stimme hatte etwas Bedrohliches angenommen. „OK! Ich erzähl es dir ja schon, aber bitte sieh mich nicht so an!“, bei diesen Worten erhellte sich meine Miene gleich wieder, „Also , Ich war ein Vollstrecker von Grieman, allerdings nur ein Kleiner. An dem Abend an dem du ihn umlegen solltest, hatte ich mal wieder geschäftlich mit ihm zu tun. Er gab mir einen Auftrag, deswegen auch die Lüge mit der Krankheit. Als ich dann gegangen bin und mir den Auftrag noch mal ansah, bemerkte ich ein paar Fehler, also bin ich noch mal zurück. Dort lag er und ich habe ihm geholfen. Dann bin ich hier gelandet, weil mein Auftrag, daneben lief. Den Rest kennst du ja.“ „Wie ist Huge darauf gekommen, dass wir was miteinander zu tun hatten?“ „Er hatte mein Haus auseinander genommen und eindeutige Beweise gefunden.“ „Ich weiß nicht, ob ich mich mit dieser Erklärung zufrieden geben sollte, aber ich tu es mal.“ Nachdem dies geklärt war, gingen wir wieder. Alle waren einer Meinung: Sebastian würde man nicht mehr benötigen und was nun mit Anna geschehen würde, wusste keiner so recht. Aber der Chef erklärte sich bereit die Kleine eine Weile bei sich aufzunehmen, bis Sebastian wieder aus dem Gefängnis war. Der Chef hatte wirklich eine Macke… „Ich mach uns mal Abendbrot. Du bist immer noch abgemagert.“ Chefchen und ich waren wieder bei seinem Haus angelangt. „Ok.“ Schweigend saßen wir uns gegenüber. „Bist du sichert, dass du das machen willst?“ Ich seufzte. „Wenn es eine Möglichkeit ist ihn zu fangen, dann ja.“ Den ganzen Tag haben Tag haben das Team, Chefchen und ich an einen Plan gearbeitet um Grieman zu schnappen. Es ist ein riskanter Plan, das weiß ich. Aber nichts desto Trotz werde ich ihn durchführen. Morgen wird der erste Schritt eingeleitet. Mich der Presse zeigen. Danach wird wahrscheinlich alles ganz schnell gehen, sodass ich erstmal keine Zeit mehr habe meine Geschichte weiter zu schreiben. Ich kann nur hoffen. Ich will nicht von Chefchen getrennt sein. Der steht grad unter der Dusche und schreibe schon seit drei Stunden an meiner Geschichte. Ich höre wie die Dusche ausgeht. Gleich muss er kommen. Ich werde an einem späteren Zeitpunkt weiterschreiben, das weiß ich. Aber zuerst werde ich mit Krümel kuscheln =^-^= Denn an dieser Stelle muss einfach mal gesagt werden, dass ich meinen Huge, mein Chefchen, mein Krümel über alles in der Welt liebe. Kapitel 6: Das Letzte Kapitel ----------------------------- Seit dieser Geschichte sind schon einige Jahre vergangen. Der einzige Grund, warum ich die Geschichte nun doch noch zu einem bringe, ist meine achtjährige Tochter, die die Story in einem alten Schuhkarton auf dem Dachboden gefunden hatte und mich, ihren Vater, fragte warum sie nicht vollendet sei. Ich habe ihr nicht geantwortet, sondern ihr nur den Kopf getätschelt. Sie braucht ja nicht alles zu wissen…Sebastian hat seine Strafe abgesessen und ist zusammen mit Anna irgendwo hin gezogen um ein neues Leben zu beginnen, wie es aussieht weiß ich nicht, aber Sabbi meinte nur, dass Anna nun ein normales Leben bekommen würde… (Inwieweit das stimmt: Keine Ahnung). Cherry, die unbeliebte Sekretärin, hat hier keine wesentliche Rolle… Zanbi hatte sie wohl nur erwähnt, weil die beiden sich einfach nur gehasst haben… Meine Frau ist nicht da, also werde ich mir heute die Zeit nehmen Zanbis Geschichte zu einem Ende bringen. Nachdem Phase eins abgeschlossen war, folgte Phase zwei: Das Mädchen in eine Zelle unseres Präsidiums zu sperren. Drei Tage tat sich nichts. Doch am vierten war sie einfach weg. Einfach so über Nacht verschwunden. Selbstverständlich hatten wir Kameras und Sicherheitsleute, die alles beobachteten, aber denen wurde ein Schlafmittel verabreicht. Wozu ich ihnen gesagt habe, sie sollen nur selbst mitgebrachtes Trinken trinken und nicht das des Präsidiums, ist mir bis heute schleierhaft. Also nun war Zan weg und ich wusste nicht wohin. Aber unser Computerfreak wüsste bestimmt wohin sie war. Wir hatten ihr nämlich ein Peilsender gegeben, für den Notfall. Nach zehn Minuten Folter des Wartens hatten wir sie endlich. Sie und ihre Entführer waren anscheinend unterwegs zum Hafen. Ich lief zum Auto und fuhr los. Mit den Kommunikationsmitteln Handy und Headset bekam ich von meinen Kollegen welchen Weg ich fahren müsste um zu Zanbi zu kommen. Auch mehrere bewaffnete Teams losgeschickt worden um mich zu unterstützen. Als ich an meinen Ziel ankam, musste ich noch etwa fünf Minuten warten bis die Verstärkung eintraf. „Mein Name ist _____. Ich bin der Führer der Teams. Sie geben die Befehle und wir führen sie aus!“, sagte ein recht stattlicher Mann, dessen Namen ich vergessen habe. „Huge. Ich werde mit einigen Leuten in das leere Bootshaus gehen. Ein Team von ihnen wird von hinten reinkommen und sie positionieren Scharfschützen überall rund ums Haus! Lassen sie niemanden entkommen.“ Der Mann befahl dem Delta-Team mit mir reinzukommen. Mit gezogenen Waffen drangen wir in das Bootshaus ein. Mein Herz klopfte so laut, dass ich dachte man müsste uns jetzt schon hören. Drinnen sahen wir folgendes: Zanbi lag am Boden am Boden und hatte eine Platzwunde am Kopf. Mehrere Männer standen um das Mädchen rum und lachten sie aus. Grieman saß auf einen Stuhl und nuckelte an einer Zigarre rum. Nun stand er auf. „So, Zanbi.“, Grieman ging auf die Angesprochene zu, „jetzt wirst du meine Rache kennenlernen.“ Er trat ihr in die Magengrube. Ich schickte das Dealt-Team los, damit sie die Bande umzingelten. „Du wirst ungefähr genauso leiden, wie ich gelitten habe.“ Ein erneuter Tritt, diesmal etwas höher genau in ihre Rippen. Dieses knackende Geräusch wird mich wohl für immer verfolgen, noch nie habe ich etwas Schlimmeres gehört. Und ich werde wahrscheinlich auch nie was Schlimmeres zu Hören bekommen. >Wie lange brauchen diese Vollidioten bis sie sich endlich richtig platziert haben?< Ich beobachtete wie Grieman sich über Zanbi beugte, sie an den Haaren packte und hochzog, bei dem Anblick wurde mir übel. „Du weißt nicht wie lange ich mich freue, dich für meinen kleinen Krankenhausbesuch umzulegen.“ Das Mädchen keuchte nur. Die gebrochene Rippe musste stark gegen ihre Lunge drücken. Jetzt warf er sie wieder auf den Boden und trat erneut zu, dieses Mal in ihr Gesicht. Jetzt sah mein Stöpsel ganz ramponiert aus. Ich checkte die Lage: Alle waren auf ihren Posten. >Na endlich. Hat aber auch lange genug gedauert.< Ich kam aus meiner dunklen Ecke hervor. „Grieman!“, reif ich mir lauter, deutlicher Stimme. Jeder von seinen Leuten schaute mich an- einschließlich ihm. Kurz schaute ich zu Zanbi. Sie rang nach Luft und hatte offensichtlich große Schmerzen, aber sie lächelte, als sie meine Stimme hörte. Das konnte nur Gutes bedeuten! „Aahh… Schaut mal wen wir hier haben, Leute!“, Grieman setzte eine Art wölfisches Grinsen auf, „Der Prinz Huge, der gekommen ist um seine Prinzessin zu erretten!“ Er sprach mit viel Hohn in der Stimme und die anderen lachten laut auf. „DU hast sie genug leiden lassen. Du kannst sie gehen lassen!“ „Genug leiden lassen? Vielleicht habe ich es, aber dennoch werde ich sie nicht lebendig gehen lassen.“ Etwas Belehrendes lag in seiner Stimme, sodass es einem die Galle hochkommen könnte. „Lass sie gehen Grieman!“, kam es nun forsch von mir zurück, aber statt zu antworten gab er Zanbi einen weiteren Tritt, diesmal in den Solarplexus, Erneut kam ein schmerzerfülltes Keuchen von ihr. >Ich Idiot! So darf ich nicht mit ihm reden! Zanbi bitte halte durch.< Es war furchtbar sie so zu sehen. Ich kannte nur fröhlich und stark, aber wegen diesem Grieman sah sie nun aus wie ein kleines Häufchen Elend. Gut- wahrscheinlich wären die meisten bei de3m Tritt gegen den Kopf nicht mehr beim Bewusstsein gewesen, was für die Stärke Zanbis sprach, dennoch habe ich mir doch geschworen sie nicht leiden zu lassen, wollte sogar mein Leben mit ihr teile… Ich hob die Hand, das Zeichen für das Delta-Team. Die anderen haben natürlich gewusst, dass ich nicht alleine da war, aber normalerweise würde man noch versuchen zu verhandeln und einen Deal zu machen, aber dazu war ich grad nicht in Lage. Ich wollte meine Zanbi nur aus dieser Scheiße holen. Es gab eine kleine Scheißerei. Keiner wurde verletzt und alle von Griemans Männern und er selbst wurden abgeführt. Während dies geschah, bin ich zu Zanbi gelaufen. Ich hielt ihre Hand und flüsterte ihr zu: „Ich bin da, Stöpsel“ Du bist nicht allein.“ Sie hatte mich nur mit schmerzverzerrtem Gesicht angelächelt. Ihr Atem ging rasch und flach. „Der Krankenwagen ist unterwegs!“ Das war er wirklich. Ich schob das Shirt von Stöpsel hoch um mir ihre Rippen anzuschauen. Sie war gebrochen, wie ich es mir gedacht hatte, auch bohrte sie auch ins Fleisch, das konnte wiederum nicht gut sein! Ich blickte meiner Kleinen wieder ins Gesicht. Ihre Haut wurde weiß und das Luftholen fiel ihr immer schwerer, das sah man ihr an, aber das Schlimmste waren ihre Augen: Sie spiegelten unglaubliche Schmerzen wieder, als ob sie denken würde, dies wäre das Ende. Aber das war es nicht! Ich hörte den Krankenwagen. „Ich lass dich nicht allein.“, meinte ich schnell, als Zan mich fragend in die Augen blickte. Als wir im Krankenhaus ankamen, wurde ich schließlich doch noch abgewimmelt. Ich durfte nicht den OP-Bereich betreten. Also stürmte noch mal raus um meinen Kollegen zu sagen, wo ich mich befand. Drei Stunden später fanden trudelten sie auch ein, worüber ich schon etwas überrascht. Als Erklärung für ihr plötzliches Erscheinen bemerkten sie nur kurz, dass sie Zanbi doch an ihr Herz geschlossen hatten und ihr beistehen wollten. Wie lange wir warteten wussten wir nicht –aber ein paar Stunden kamen zusammen, als uns eine verheulte Hanna entgegen stürmte. „Herr Huge!“ rief sie mit verquollenen Augen. Ich stand auf, über ihr Kommen war ich doch höchst überrascht, „Ich habe gehört, dass Zanbi hier ist! Ich bin sofort gekommen. Wie geht es dir?!?“ Doch bevor ich antworten konnte, ging die Tür zum OP-Raum auf. Der Arzt kam raus. Sofort stürzten wir uns auf ihn. „Wie geht es ihr?“, Ich war derjenige der fragte. „Um ehrlich zu sein: Nicht gut. Sie hat immer noch sehr große Atemprobleme und ich kann nicht sagen ob sie es schaffen wird, das hängt jetzt von ihr ab.“ Als er uns diese Worte ins Gesicht pfefferte, war ich nicht mehr in der Lage mich zu rühren oder etwas zu sagen. Allerdings übernahm Hanna es für mich. „Können wir zu ihr?“ „Aber nur ganz kurz und nicht alle.“ Er bedeutet mir und Hanna reinzugehen. Die anderen bleiben mit schwerem Herzen zurück. Zanbi war wach. Wir schlichen an ihr Bett. Den Vortritt überließ ich Hanna. „Hanna!“, Zanbis Stimme war schwach und brüchig, was wohl an ihrer Atemnot lag. „Zan, ich kann nicht lange bleiben. Ich wollte dich nur sehen ums dir zu sagen, dass es mir Lied tut, dass ich dir nicht helfen konnte.“ Diese Aussage schien Zanbi zu plätten. Ich sah an ihren Augen wie sie dachte: >Warum , entschuldigt sie sich bei mir? Immerhin bin ich diejenige, die sie verlassen hat und an der Nase herum geführt habe… Wenn überhaupt sollte ich mich bei ihr entschuldigen.< Die Mädchen sahen sich ungefähr vier Sekunden in die Augen und dann drehte sich Hanna ohne ein weiteres Wort um und ging nach draußen. Ich wirbelte herum. Was war das? Sie geht einfach? Was war kaputt? Natürlich bemerkte Zanbi meine Unsicherheit Ja, zu diesem Moment war ich unsicher! Ich weiß es hört sich seltsam an: Ein Huge, der unsicher ist, aber das kam auch mal bei den Besten vor. „Frauenfreundschafte brauchen häufig keine Worte.“, keuchte mir Zanbi entgegen. Ich nahm auf einen Stuhl neben ihr Platz. Ihre Augen machten mir Angst: Man sah wie kraftlos, leer und schon etwas leblos wirkten. Die ganze Nacht war ich bei ihr, auch wenn ich es nicht durfte. Ich erzählte ihr Geschichten, Geschichten zum nachdenken. Andere traute ich mich gar nicht zu erzählen, wollte doch nicht, dass zu starke Emotionen an ihren Kräften nagen würden. Öfter ist sie mal eingeschlafen. Böse war ich ihr deswegen nicht, sie musste sich ja erholen, aber jedesmal wenn sie ihre Augen öffnete waren sie lebloser. Kurz bevor sie das Letzte mal ihre Augen schloss, hat sie mich angelächelt und flüsterte leise: „Ich weiß es ist nicht in Ordnung, aber ich liebe dich. Danke für alles was du für mich getan hast.“ Wenn ich ihr was gesagt hätte, hätte es sie nicht mehr erreicht, deswegen küsste ich sie einfach nur schnell. Den Kuss erwiderte sie schwach. Ich entfernte mein Gesicht von ihres. Sie lächelte immer noch, während eine Träne seinen Weg auf ihrer Wange bahnte. Das Letzte woran ich mich erinnere, war das monotone, schrille Piepen des Gerätes, welchen den Tod Zanbis verkündeten. Die Ärzte rannten herbei, auf sie zu um sie vielleicht wieder zurück zu holen, aber ich wusste: Zanbi war von uns gegangen und würde niemals wieder kommen. Diese Geschichte liegt seid über zehn Jahre zurück und ich habe meine alte Liebe immer noch nicht vergessen. Zwar hatte ich geheiratet, aber lieben tu ich sie nicht wirklich, da ich meine Liebe Zanbi geschenkt hatte und dort war sie auch gut aufgehoben... Dennoch schenkte mir meine Frau das schönste Geschenk: Meine Tochter Abby. Sie hatte mich dazu gebracht endlich mal das Grab von Zanbi zu besuchen. Dort war ich gestern-das erste Mal, auch war es das erste Mal, dass ich um sie geweint habe. All die Jahre habe ich keine Träne vergossen und dort tat ich es, wie auch jetzt… Das Letzte Kapitel von Zanbis Geschichte ist nun geschrieben, auch wenn sie ziemlich unvollständig ist. Das Mädchen hat nicht alle unsere gemeinsamen Erinnerungen aufgeschrieben, aber ich bin ihrer Meinung, dass einige Dinge ruhig nur unsere bleiben dürfen. Auch ich habe zum Schluss viele Dinge ausgelassen, da es Sachen sind, die nur uns was angehen. Ich liebe sie. Schon seit der Fahrt mit der Klasse war ich davon überzeugt mit ihr zusammenleben zu wollen. Als ich dies festgestellt hatte, kam ich mir vor wie ein pubertierender Schuljunge… Gut- ich benahm mich auch wie einer, aber anscheinend hatte eben das Zanbi an mir gemocht =^-^= Noch immer will ich sie nur noch bei mir haben und tausche im Gedanken meine jetzige Frau mit dem Mädchen das ich liebe. Meiner Meinung nach ist so ein Wunschdenken falsch, aber dennoch werde ich nie aufhören meinem Stöpsel lieben oder von ihr zu träumen. __________________________________________________ Ok, das war das letzt Kapitel... hat mich einige überwindung gekostet das zu schreiben >.< BAld wird mein Douji kommen... chuu eure ~~:Yuya:~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)