S a l t y Selection von Tamaki (Reituki [Reita x Ruki]) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Fuer einen Rueckzieher war es dann zu spaet. Aber ich hatte sowieso nicht vor einen zu machen, dafuer war ich damals viel zu gluecklich. Wie durch eine rosarote Brille empfand ich die Welt als eine Art Zuckerwatteball mit vielen bunten Streusel drauf. Dass das nicht lange gut ging ist eigentlich vorausschaubar. Aber falsch gedacht, es hielt besser als erwartet. In der Schule blieb eigentlich alles beim Alten. Jedenfalls fuer die anderen. Wann immer wir Pause hatten und wann immer uns keiner beobachtete liesen wir unseren Beduerfnissen freien Lauf. Es wurde zu einer Art Spiel und wir suchten uns immer neue Orte, immer neue Ideen und letzendlich konnte ich ihn sogar dazu umstimmen, dass er den Sex mit Maennern weitaus besser fand als den mit Frauen! (Der Sex war sowieso so eine Sache fuer sich...aber davon erzaehle ich euch lieber spaeter). Nun, das Versteckspiel hatte seine Reize, doch wie gefaehrlich es wirklich war, das fanden wir erst nach 2 Monaten heraus. Wir trafen uns nach dem Sportunterricht hinter der Halle und plauderten erst etwas oberflaechlich. Ich sass auf einer kleinen Mauer, die den Schulbezirk abgrenzte und Akira stand an die Sporthalle angelehnt. Freudig erzaehlte ich ihm von meiner 1 im Weitsprung und er lobte mich, indem er mir einen besonders langen Kuss schenkte. Hier hinten konnte man gut die anderen Schueler hoeren (okay, die waren wohl auch aus 2 km Entfernung noch zu hoeren) und hatte so immer gut im Hoerfeld, falls jemand kommen wuerde. Aber Reitas Kuss zog mich so in seinen Bann, all meine Sinne konzentrierten sich nur auf ihn; und so bemerkte ich nicht Kou-kun, meinen Banknachbar und Klassensprecher, der mich wohl schon eine Weile zu suchen schien. Die „Ruki!!“-Schreie kamen immer naeher. Schnell riss ich mich von Akira los, drehte mich mit Vollspeed um meine eigene Achse und sah direkt in Kouyou‘s Gesicht. „Ehm...ja?!“ Verzweifelt rang ich noch nach Atem, doch seine hochgezogenen Augebrauen verrieten mir, dass er wohl etwas mitbekommen hatte. „Was tust du hier mit...dem da?“, sagte er veraechtlich und stierte Reita an, der schon die Faeuste ballte. Die beiden verstanden sich...nun...ehrlich gesagt verstanden sie sich ueberhaupt nicht. Kou verabscheute Reitas draufgaengerische Art und Reita hatte tiefe Abneigung gegen Kouyous Gerechtigkeitssinn, den er, wann immer er konnte, auch raushaengen lies. Kurz und knapp: die Situation eskalierte. Kouyou hatte uns wirklich dabei erwischt, wie wir uns leidenschaftlich kuessten, auch wenn er es erst fuer eine Illusion hielt. Jedenfalls ging Reita mehr oder weniger auf ihn los nachdem er ihn unter anderem als „Schwuchtel“ und „schlechten Einfluss“ beschimpfte und keine 2 Minuten spaeter hatte sich der ganze Schulhof um uns versammelt. Also eher um die Beiden, denn ich ging komplett in der Menge unter, konnte mich nicht mehr nach vorne kaempfen und blieb erschuettert abseits der Menge stehen. Super, was nun?! Schlussendlich kam der Direx und auch ich wurde ins Sekreteriat bestellt. Ich hatte doch garnichts verbrochen! Als ich dort ankam waren sogar Akiras Eltern gekommen, Kou-kun sass etwas abseits eingeschuechtert in der Ecke. Seine Brille sass schief und er glaenzte nicht mehr so, wie er es sonst tat. Eine recht grosse Wunde zierte seine Stirn und er zitterte etwas. „Setzen sie sich.“, forderte mich der Direktor auf und ich leistete dem Befehl sofort folge. „Sie waren Zeuge des Ausloesers dieser Tat, habe ich gehoert?“ „Ehm...ja, aber...“ Nervoes hilfesuchend sah ich zu Akira, der schmollend und angesaeuert auf seinem Stuhl zwischen seinen Eltern sass und gerade ueberhaupt nicht mehr sehr dominierend aussah. Sei Irokese war verzogen, Kou schien sich ziemlich in seine Haare vergriffen zu haben. Allerdings hatte er keine groesseren Wunden. Er sah leicht beleidigt auf den Boden, die Arme verschraenkt und so konnte ich von ihm keine grosse Hilfe erwarten. Mein Blick schlich sich wieder zum Pult. „...aber ich weiss nicht, wieso sie sich geschlagen haben. Tut mir leid.“ Wieder wandt ich den Blick ab und sah zu Kouyou, der mich seit einigen Sekunden fixierte. Sein Blick verfinsterte sich und er schien etwas enttaeuscht, aber was erwartete er? Dass ich dem Direx offen ins Gesicht bellte, dass ich schwul war, auf einen mehr oder minderen Schlaeger stand, der mehr Probleme machte als George W. Bush und sie sich gekloppt hatten, weil wir uns kuessten? Hmm....aber eigentlich gings ja nicht um den Kuss. Sie konnten sich schlicht und einfach nicht ab? Das erzaehlte ich dann auch dem Direktor und nach 10 Minuten durfte ich das Sekreteriat wieder verlassen. Die Schule war mittlerweile vorbei und die Nachmittagsaktivitaeten hatten begonnen. Ich lies mich auf der Schuleingangstreppe nieder und wartete etwa eine halbe Stunde-doch keiner kam. Weder Kouyou noch Reita. Ich entschied mich doch noch etwas zu warten und nach knapp einer Stunde endlich erschien der eingeschuechterte Kou-kun hinter mir. Von oben herab starrte er mich an, musterte mich kurz und setzte sich, mit Abstand wohlgemerkt, zu mir. „Die werfen ihn von der Schule.“, sagte er, kurz und knapp, schlicht und einfach, als wuerde er gerade verkuenden, dass die Sonne heute nicht mehr scheinen wird. „Bitte?!“, geschockt drehte ich mich zu ihm, suchte nach einem Anzeichen, dass er eben gescherzt hatte. „Japp, die schmeissen ihn von der Schule, wenn-„ „Das koennen die doch nicht machen! Entschuldige Bitte, aber SO viel hat er jetzt auch wieder nicht angestellt! Wieso werfen die nicht Shin von der Schule, der hat einen schon Krankenhausreif gepruegelt! Und trotzdem ist er noch hier! Was soll der Scheiss eigentlich?!?!“. Aufgebracht stand ich auf, kickte eine unschuldige Muelltonne aus dem Weg und maschierte auf und ab. „...wenn ich gegen ihn Aussagen wuerde.“ „...was?“, ich blieb stehen. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er stand ebenfalls auf. „Ganz einfach-das war Akiras letzte Chance bevor er fliegt. Sollte ich jetzt eine Art Aussage gegen ihn machen, fliegt er. Mache ich keine, bleibt ihm die Missetat nochmal verziehen.“ „Aber...Aber du hast doch indirekt damit angefangen!!!“ Wuetend schritt ich auf ihn zu, kurz davor ihm noch eine Platzwunde zu verpassen. „Der Direktor weiss, dass er Schuld ist. Akira ist Schuld, das ist Fakt, egal was passiert. Also suchs dir aus. Du hast es in der Hand.“ Schwer schluckend hakte ich nach: „W-was hab ich in der Hand? Was willst du eigentlich?...“ Er ging einige Schritte auf mich zu, sein grinsen verstaerkend antwortete er mir: „Ob Suzuki fliegt oder nicht....und ob alle von eurem...nun ja, nennen wir es mal „kleines Geheimnis“ erfahren werden. Wie waers mit einem Deal?“ Instinktiv taumelte ich etwas zurueck, verschaffte mir wieder Abstand zu ihm. „Und der waere....?“ „Leih‘ ihn mir aus.“ „...Bitte?“ verwirrt sah ich ihn an. Verarscht der mich hier?! „Ich will wissen, wie es ist mit ihm zu ficken.“ Okay. Der Kerl ist eindeutig pervers. „Und da glaubst du, ich leih‘ ihn dir einfach mal so aus oder wie?“ entgegnete ich spoettisch und nahm eine abwehrende Haltung ein. „Ja. Musst du ja wohl oder uebel. Ich finde ihn seit der 7. Klasse scharf und dann kamst du. Nicht mal ueber dich konnte ich mich mit ihm anfreunden, dieser sture Bock hat-„ „Und trotzdem stehst du auf ihn oder wie? Du bist doch echt pervers...als wuerde ich dir meinen Freund ausleihen, das ist doch-„ Zack, da hab ich was vor der Nase kleben. Was soll der Scheiss denn nun schon wieder? „Kuck dir das hier genau an. Sieh es dir an und sag mir dann nochmal, dass ICH pervers bin!...“ Grinsend haelt er mir ein Foto vor die Augen, es ist etwas unscharf, deshalb muss ich zweimal hinkucken, doch auch beim ersten mal konnte ich schon sagen, wer das darauf war und vorallem, was sie taten. Da waren ich und Reita, in unserer vollen Pracht, und mitten drin uns in voellige Ekstase zu voegeln. Ein recht geschmackvolles Bild, wenn man mal davon absieht, dass es direkt hinter der Schultoilette ist. Wir haetten unsere Orte wohl doch besser gewaehlt. „Also, was ist?“, fragte er ungeduldig und schlieslich nickte ich. „Gut...Du bekommst ihn. Eine Nacht, einmal, ohne Kuessen und fummeln...aber eine Bedingung: Ich werde zusehen.“ Bestimmend verschraenkte ich die Arme und musterte den strahlenden Schoenling. Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich waere darauf abgefahren, meinen festen Freund mit dem Klassensprecher zu sehen. Aber ich vertraute ihm nicht. Und ehrlich gesagt....vertraute ich auch Aki da nicht so ganz. Wenn er ihn nun doch anziehend fand? Wenn er sich in die Sache so hineinsteigert, dass er am Ende was fuer ihn empfindet...? „Schoen, wie du willst. Wie waer’s am Samstag bei mir? Ich hab sturmfrei.... Aber du darfst dich nicht einmischen. Ich will Akira und nur ihn.“ „...und was willst du von mir?“ Der kuehle Blonde beteiligte sich am Geschehen, lehnte an der Haupttuer am Treppenabsatz. Wie lange stand der bitte schon dort? Nun brach mir der Schweiss aus. Super, das faengt echt alles suuuper an. Scotty, beam me up?! Reita nicht beachtend wandt sich Kou mir zu, kam naeher. „Du loest den Deal besser ein, sonst werdet ihr eure kleinen Spielchen wohl nur noch Nachts treiben koennen~“, fluesterte er, ging an mir vorbei und machte sich auf den Weg auf die Strasse. Stumm lies er mich zurueck, ich stand mittlerweile in Akiras Richtung, der immernoch genauso gleichgueltig dastand. „Wo sind deine Eltern?“ versuchte ich das Thema gleich von Anfang an abzuschneiden. „Drinne, reden noch mit dem alten Sack.“ Kurz nickte ich, sah auf den Boden, wieder in Reitas Augen und gleich wieder auf den Boden. Das wird er mir uebel nehmen. Was heisst uebel, ich habe gerade meinen Freund sozusagen ausgeliehen. Gehts mir noch gut?! „Ich-„ begann ich, mich zu rechtfertigen, doch er lies mich nicht aussprechen. „Schon klar. Ich tu’s. Naechsten Samstag habt ihr ausgemacht, ja? Gut. Ich werd‘ da sein.“ Und mit diesen Worten lies er mich stehen. Ich sah ihm nicht hinterher, blieb einfach stehen. In den Himmel starrend verlor ich mich in meinen Gedanken, bemerkte nicht einmal die weit entfernten Fragen von Akiras Eltern, wo er denn hin sei. Alles zog vorbei und ich fuehlte mich...miserabel. Ja ich glaube, das beschrieb es am besten. Ich hatte gerade das Herz meines Freundes verloren. ---- mieh, verzeiht mir, dass es so lange gedauert hat! Und tut mir Leid, dass es nun doch kein One-Shot ist, sondern jetzt wohl doch eine ~etwas~ laengere Geschichte wird. Ich hoffe, ich geniesst sie trotzdem ^-^ Bis bald! (und diesmal werde ich nicht so lange brauchen, versprochen XD) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)