Love is thicker than Blood von sweetmilka (Hold me, Thrill me, Kiss me, Kill me (neue version in bigotry hochgeladen^^)) ================================================================================ Kapitel 20: Was it just a Lie? ------------------------------ Jareth hockte sich zu dem aufgeregten Hund und ließ dessen Liebesbekundungen über sich ergehen, bis es ihm reichte und er dem Hund Einhalt gebot. Lucky ließ sich daraufhin auf seinen Hintern sinken und während dessen Schwanz fröhlich wedelte und dabei einen steten Takt auf dem Boden schlug, streichelte Jareth ihm über den Kopf. Dabei lauschte er der Unterhaltung zwischen Jack und Frey. "Na ihr seid gut jetzt hier aufzutauchen, nachdem euch nicht nur die Blacks auf den Fersen sind." Frey ließ sich auf einen Stuhl fallen und meinte daraufhin: "Dann stimmt meine Annahme also. Sie haben mir auch schon mein Guthaben gesperrt. Weißt du warum sie mir auf den Fersen sind?" Jack nickte und sagte: "Nun ja, du hättest dich vielleicht mal öfter melden sollen und außerdem haben sie spitz gekriegt, dass du einem Black zur Flucht verholfen hast. Sie denken du machst mit dem Feind gemeinsame Sache und nun wirst du wegen Verrates gesucht." "Scheiße... Mich würde interessieren, wie sie das herausbekommen haben. Außerdem konnte ich mich nicht melden, da ich für lange Zeit außer Gefecht gesetzt worden bin. Bei unserer letzten Aktion, oder besser gesagt bei der Durchführung meines Plans wurde mir ziemlich übel mitgespielt, sodass ich im Krankenhaus gelandet bin." "Tja, das wissen die aber nicht. Die denken eben, dass du die Seiten gewechselt hast. Und wie sie das herausgefunden haben weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass jemand gesungen hat. Jemand, der behauptet hat euch zusammen gesehen zu haben oder so ähnlich. Mehr weiß ich nicht." Frey lachte bitter auf: "Als würde ich die Seiten wechseln. Gerade ich." Nun, es hatte ihn ja bei seiner eigenen Karte gewundert, dass er noch über das Guthaben verfügen konnte, aber auch bei ihm war es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis sie ihm den Zugang sperren würden. Dann, wenn sie merkten, dass es nichts brachte ihn so aufspüren zu wollen. Aber dass die Whites ihn nun als Verräter suchten... Jareth sah auf und Frey an. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Schließlich konnte nur er der Black sein, dem Frey geholfen hatte und wegen dem ihn die Whites nun jagten. Dabei war es nicht im geringsten so wie sie es annahmen. Aber Jareth würde bei den Whites sowieso keiner glauben. Sie würden ihn womöglich nicht einmal zu Wort kommen lassen. Aber wer hatte das denn gemeldet? Wer hatte Frey in diese Situation gebracht? Jareth schloss darauf, dass sie von irgendwem beobachtet worden waren, der ihrer Aufmerksamkeit völlig entgangen war, was sicherlich zeitweise nicht schwer gewesen war. Oder war es gar einer der Ärzte gewesen? Aber nein, das konnte nicht sein. Dann wäre heute die beste Möglichkeit gewesen Frey und ihn zu schnappen. Zeit genug wäre gewesen, so lange wie sie im Krankenhaus hatten warten müssen. "Dann seit ihr also letztlich doch genau solche Hirnis wie wir Blacks. Erst schießen, dann fragen.", gab Jareth leise von sich und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Lucky zu, der sich nun auf den Rücken legte und sich den Bauch kraulen ließ. Als Jareths und Freys Blicke sich trafen schloss dieser leicht die Augen und schüttelte sanft den Kopf. Er wollte Jareth somit zeigen, dass er ihn keineswegs für irgendetwas schuldig machte. Er war eh nur ein White geworden, um seinen Vater zu retten. Jetzt, da dies keine Rolle mehr spielte, war es ihm im Grunde genommen vollkommen gleichgültig. Auf Jareths Aussage hin meinte er: "Tja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, oder glaubst du etwa, dass Blacks und Whites menschlich so verschieden sind? Siehste...!?" Kurz beobachtete er Jareth, wie dieser mit dem Beagle spielte und musste leise lächeln. Dann allerdings wandte er sich wieder an Jack und fragte: "Würdest du uns denn versorgungstechnisch ein wenig unter die Arme greifen? Ich glaube nicht, dass Jareth noch lange legal zahlen kann." Jacks Blick ging zu Jareth, den er eine Weile lang nur schweigend musterte. Dann nickte er allerdings und meinte: "Klar, für euch doch immer. Apropos, ich habe deine Sachen noch sicher stellen können, bevor man sie vernichtet hat. Naja, eigentlich habe ich sie geklaut, aber das juckt ja keinen." Er grinste breit, was Frey erwiderte. Schleißlich meinte Jack noch: "Deine Sachen sind oben. Kannst sie dir holen." "Werd ich machen. Wir wollten eh noch etwas Proviant kaufen und müssen dann auch wieder los.", gab Frey von sich und erhob sich dann auch gleich. Mit einem letzten Seitenblick auf Jareth stieg er die Stufen empor und ließ die beiden alleine. Jacks Blick ruhte erneut ein wenig auf Jareths Rücken, bis er schließlich wie aus heiterem Himmel sagte: "Ihr seid jetzt also zusammen. Woran ich das erkenne? Na das sieht ein Blinder mit nem Krückstock bei den Blicken, die ihr euch zuwerft. Außerdem habe ich Frey schon lange nicht mehr so glücklich erlebt. Er hätte viel angespannter reagiert. Das letzte Mal habe ich ihn so verliebt und entspannt gesehen, da war er noch total in Apophis verknallt gewesen." Leise musste er lachen, als er daran dachte. Jack erwischte Jareth eiskalt. Und das gleich zwei Mal hintereinander. Beim ersten Mal war Jareth fassungslos, konnte sich nicht vorstellen wie Jack um Himmels Willen darauf kam, dass Frey und er zusammen waren. Er hielt im Kraulen von Luckys Bauch inne und sah sich verdattert zu Jack um, der sich auch schon erklärte. Man sah es ihnen an? Man merkte es an Freys Verhalten? Nun, es war sicherlich nicht schlecht zu hören, dass Frey glücklich schien. Jareth wollte inzwischen ja nichts lieber, als Frey glücklich zu machen. Aber es warf ihn trotzdem kurz aus der Bahn und ließ ihn leicht erröten. Er wandte den Blick wieder ab, richtete ihn scheinbar erneut auf Lucky, doch ging sein Blick eher ins Leere. Dabei lächelte er jedoch. Auch er war sicherlich glücklicher denn seit langer Zeit. Aber was war das? Die zweite kalte Dusche und dieses Mal zog sich die Kälte durch den Stoff seiner Klamotten bis unter die unterste Hautschicht. Nun sah er Jack erschüttert an. Was war das gewesen? Frey war in seinen Bruder verliebt gewesen? Frey hatte Apophis geliebt? Den Apophis, der laut Freys Aussage nur eine Art Mentor für ihn gewesen war? Jareth schluckte schwer. Das hatte einen bitteren Nachgeschmack. Als Jack bemerkte wie Jareth reagierte, hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen. "Du wusstest nichts davon...? Ich dachte Frey hätte dir davon erzählt..." "Nein, er hat mir nichts erzählt.", murmelte Jareth. Jack schien zu bereuen, unwissend geplappert zu haben und meinte hastig: "Am besten du vergisst das schnell wieder. Frey hat bestimmt seine Gründe... Ähm... Ich geh mal eben nach oben..." Und schon begab Jack sich auf die Flucht, raus aus der Gefahrenzone und hinauf in das obere Stockwerk. Allerdings stieß er mit Frey auf dem Flur zusammen, der ihn an den Schultern festhielt. "Hey, nicht so stürmisch. Ich kann ja verstehen, dass du... Was ist denn mit dir passiert? Hast du nen Geist gesehn?" Jack starrte Frey entgeistert an und fragte zischend: "Wieso hast du mir nicht gesagt, dass er noch nicht weiß, dass du mal was von Apophis wolltest?" "Du hast doch nicht etwa...?" Doch als Jack entschuldigend die Schultern hob, entfuhr es Frey: "Oh Shit. Jack du bist echt ein emotionales Trampeltier." "Was kann ich denn dafür, dass du es ihm noch nicht gesagt hast?" "Wann hätte ich das denn machen sollen? Vielleicht gleich nachdem ich ihm meine Liebe gestanden habe: ´Du Jareth, ich wollte mal was von deinem Bruder. Aber sei unbesorgt, das hat nichts mit dir zu tun.´ Wahnsinn wirklich taktvoll. Ich wollte ihm das schonender beibringen. Aber danke, dass du das übernommen hast. Wirklich hilfreich. Du Hirn..." "Ich glaube du solltest das klären. Ich lasse euch dabei lieber in Ruhe.", meinte Jack und machte sich schon auf in sein Zimmer. "Danke das du's mir sagst. Wär ich nie alleine drauf gekommen, Schlaubi!", rief er ihm entnervt hinterher. Dann raufte er sich die Haare und machte sich auf den Weg nach unten. Wenn das mal gut ginge... Jareth fühlte sich plötzlich mies. Frey hatte Apophis geliebt und nun... Was bedeutete das für ihn? Er war Apophis Bruder und sah ihm ähnlich. War es nur das, was Frey anzog? Hatte dieser einfach die Gefühle, die er für Apophis gehegt hatte auf Jareth übertragen? War er nur ein Ersatz? Warum hatte Frey ihm das nicht eingestanden? Wann hatte er vor gehabt ihm das zu erzählen? Hatte er das überhaupt vorgehabt? Jareths Finger gruben sich in das Bauchfell des Beagles und das wohl etwas zu fest, so dass Lucky kurz aufjaulte, aufsprang, etwas zurückwich und mit gesenktem Kopf Jareth ansah. Dieser erwiderte erschrocken den Blick des Hundes und murmelte ein bedauerndes "Entschuldige..." Dann stand er auf und hörte Schritte, die sich von der Treppe her näherten. Sein Blick wanderte dorthin und traf den von Frey, der ihm verriet, dass Jack ihn über sein Missgeschick aufgeklärt hatte. Zuerst herrschte betretenes Schweigen. Doch bevor Frey mit irgendwelchen verworrenen Erklärungen aufwarten konnte, ergriff Jareth das Wort, wobei seine Stimme kühl, aber nicht über Zimmerlautstärke hinaus blieb: "Apophis war also nur so etwas wie dein Mentor bei den Whites. Gut, dass du das, was zwischen uns ist, nicht auf irgendwelchen Lügen aufbauen wolltest." Jareth schnaubte und sein Blick verhärtete sich, während er versuchte sich möglichst zusammenzureißen. "Hattest du vor mir das irgendwann zu erzählen? Oder wolltest du warten bis du herausgefunden hättest, ob ich dir als Ersatz für meinen Bruder genüge? Na, dann klär ich dich hiermit darüber auf, dass ich nicht vorhabe nur der jämmerliche Ersatz für Apophis zu sein! Oder willst du mir weiß machen, dass du nicht auch ein Stück von meinem Bruder in mir siehst, wenn sogar Jack einen Herzinfarkt bekommt, sobald ich nur die Klamotten meines Bruders trage, weil ich ihm dann angeblich so verdammt ähnlich sehe? Verdammt, Frey! Was soll ich jetzt bitte davon halten und inwiefern soll ich mir jetzt gewiss sein, dass ich nicht blindlings in eine Sackgasse steuer, wenn ich das einfach so abtue? Gott, du warst in meinen Bruder verschossen!" Frey erstarrte. Jareths Worte schnürten ihm die Brust ab. Jareth redete so gefasst und normal. Frey wäre es lieber gewesen, wenn der andere ihn angeschrien hätte, wenn dieser ihm das alles ins Gesicht gespien hätte, doch stattdessen sagte er es so gefasst, dass es nur wehtun konnte. Jareths Blick sprach Bände, wirkte verletzt aber auch unglaublich kalt. Es wäre ein Wunder, wenn dieser ihn nicht für alles anfangen würde zu hassen. Eine Weile herrschte betretenes Schweigen. Frey versuchte etwas auf Jareth zuzugehen, doch es half nichts. Selbst Lucky knurrte ihn an, als wäre er der Verbrecher. Aber war er es nicht auch? Hatte er es mit seinem Schweigen nicht provoziert? Er hatte. Er war sich dessen bewusst gewesen und dennoch zu feige, als dass er es Jareth sofort hatte sagen können. Ohne den Blick von dem anderen zu nehmen, sagte er leise: "Ja, ich habe deinen Bruder geliebt. Aber die Betonung liegt auf habe. Und ich habe dich nicht belogen. Apophis ist zunächst nur mein Mentor gewesen. Er hat mich gefunden und zu den Whites gebracht. Er hat mich aufgenommen und akzeptiert. Ich habe ihn geliebt, denn er war der erste, der mich nicht aufgrund meiner Stotterei als feige abgestempelt hat. Er hat mich so gesehen, wie ich war, ohne Vorbehalte. Das war der Grund, weswegen ich mich in ihn verliebt hatte. Doch ich habe mich nicht getraut ihm dies zu sagen. Ich habe mich dafür geschämt, dass ich gestottert habe und es ihm nicht normal sagen konnte. Also hat er es nie erfahren und schließlich zu Jack gefunden. Es hat lange gebraucht, bis ich ihn endlich wieder ansehen konnte, ohne das es gekribbelt hatte. Aber irgendwann war die Liebe verflogen. Schon einige Monate vor seinem Tod habe ich ihn nur noch als einen Freund angesehen..." Frey versuchte wieder ein paar Schritte auf Jareth zuzugehen, doch Luckys Knurren verriet ihm, dass es wohl besser wäre, wenn er noch stehen bleiben würde. Deswegen fuhr er fort: "Als ich dich damals erkannt hatte, erkannt hatte wer du bist, da habe ich dich abgrundtief gehasst. Ich habe dich dafür gehasst, dass du ihm so ähnlich sahst, dass du mich an ihn erinnert hast, alte Wunden wieder aufgerissen hast. Doch dann habe ich dich kennengelernt. Ich habe erkannt, dass du ganz anders bist, als Apophis es jemals gewesen ist. Ihr beide seid völlig verschieden und es ist nicht das Abbild Apophis, in welches ich mich verliebt habe. Sondern du bist es. Du und nur du. Ich liebe dich Jareth und nicht irgendeine Ähnlichkeit zu Apophis, denn ihr seid zu verschieden. Euch kann man nicht miteinander vergleichen und ich würde es auch nicht tun. Auch wenn du mir nicht glaubst. Ich liebe Jareth und nur ihn. Ich liebe dich. Und warum ich dir nicht gesagt habe, dass ich Apophis einst geliebt habe... Ich hatte genau davor angst. Ich hatte angst, dass du mir nicht glauben würdest und jetzt habe ich alles aufs Spiel gesetzt. Nur weil ich so feige war, habe ich riskiert dich zu verlieren..." Jareth hörte Frey zu - registrierte nebenher etwas verdutzt, dass Lucky Frey anknurrte, als dieser auf Jareth zugehen wollte. Als wäre der Hund selbst betroffen durch Freys sehr spätes und eigentlich nun erzwungenes Eingeständnis. Nun, irgendwie war er das ja auch. Er hauste zwar derzeit bei Jack, aber trotzdem gehörte der Beagle doch eher zu Frey und Jareth. Und wenn die zwei sich stritten... Tiere waren wirklich erstaunlich empfänglich für Emotionen und im Augenblick war es Lucky wohl besonders für Jareths Gefühle. Freys Worte beruhigten ihn etwas, aber sie schafften es nicht, dass Jareth sich wieder vollends besser fühlte. Da war immer noch dieser seltsame Beigeschmack. Es gab schließlich nichts dran zu rütteln, dass Frey in seinen Bruder verliebt gewesen war und es ihm nicht gesagt hatte. Warum dachte jeder, dass es besser wäre ihm nur halbe Wahrheiten aufzutischen? Warum fürchtete man sich vor seinen Reaktionen? Im Nachhinein war es doch für alle viel Schlimmer, als wenn die volle Wahrheit gleich offen ausgebreitet worden wäre. "Du hättest wissen müssen, dass mir viel dran liegt, wenn man offen und ehrlich mit mir umgeht. Dass ich es von denen erwarte, die mir etwas bedeuten. Spätestens als ich dir erzählt habe, warum ich Apophis nicht verzeihen kann! Meinst du etwa es wäre leichter für mich gewesen das zu schlucken, wenn du mir das noch einige Wochen oder gar Monate verschwiegen hättest? Meinst du das im ernst noch, nachdem du miterleben konntest wie sehr mich Apophis Lügerei im Nachhinein noch fertig gemacht hat und es immer noch tut?" Warum er nichts gesagt hatte? Nun, für Frey war es ganz einfach gewesen, doch würde Jareth das auch so einfach sehen? "Eben weil du Apophis nicht verzeihen kannst, hatte ich verdammt noch einmal eine beschissene Angst dich zu verlieren. Ich wollte dir das alles in kleineren bekömmlicheren Portionen beibringen und nicht mit dem Betonpfeiler draufhauen. Ich...", doch weiter sprach er nicht. Jareth hatte ja recht. Er hatte ihn belogen und das war unverzeihlich. Wäre er an Jareths Stelle, dann hätte er wohl genauso reagiert, wenn nicht noch schlimmer. Jareth seufzte und fuhr sich durchs Haar."Gut, du hast ihn geliebt und meinetwegen dem schon lange vor Apophis Tod entsagt. Und meinetwegen gelten deine Gefühle ausschließlich mir und nicht irgendeiner blassen Erinnerung an meinen Bruder. Hm... ja, ich... kann dir das glauben. Aber ich muss erstmal damit klar kommen, dass du nicht vor hattest mir in nächster Zeit reinen Wein einzuschenken. Diese neue... Information muss erstmal etwas sacken." Sein Blick fiel auf Lucky, der sich neben ihn hingesetzt hatte, als wollte er ihn schützen. Ein schmales Lächeln legte sich auf Jareths Züge, doch es verschwand schnell wieder. "Ich möchte alleine sein." Er sah wieder auf und Frey an. "Ich vertrete mir eben mal die Beine und versuche wieder etwas Klarheit zu erlangen. Hier drin schaff ich das nicht." Er wandte sich ab und bedeutete Lucky ihm zu folgen, was dieser freudig schwanzwedelnd tat. Jareth öffnete die Tür, lugte hinaus und war kurz darauf aus dieser hinaus. Frey nickte nur erschlagen. Jareths Worte waren wie kleine Messerstiche in sein Herz gewesen. Sie taten weh, eben weil sie der Wahrheit entsprachen. Er hätte einfach früher damit rausrücken sollen. Er ließ Jareth gehen. Als die Tür hinter diesem ins Schloss fiel, ging Frey auf einen der Stühle zu, welche um den Tisch in der Mitte des Raumes standen, und ließ sich auf diesen fallen. Er ließ seine Unterarme auf die Tischplatte sinken und barg sein Gesicht auf diesen. Jareth konnte ihm glauben, dass Frey ausschließlich ihn liebte. Aber ob er es auch wirklich tat, war eine andere Sache. Frey schallte sich einen Deppen, einen Vollidioten, dass er Jareth nicht schon früher reinen Wein eingeschenkt hatte. Hatte er dadurch das Vertrauen Jareths in ihn zerstört? Wahrscheinlich wäre es, wenn nicht sogar höchstwahrscheinlich. Und wieder war es seine Feigheit, die beinahe alles wieder zerstörte. Damals, wie auch heute. Würde sich das denn niemals ändern? Könnte er denn niemals etwas richtig machen? War es ein Ding der Unmöglichkeit, dass Frey Deathprayer einmal in seinem Leben etwas richtig machte und endlich wirklich glücklich wurde? Anscheinend nicht. Anscheinend würde er wieder das verlieren, was ihm am wichtigsten war. Und das nur, wegen seiner eigenen Dummheit, nur weil er nicht richtig nachdachte. Es war echt zum Heulen. Nur gut, dass Jack nicht runterkam, denn ansonsten hätte Frey seinen Frust wohl an ihm abgelassen, obwohl dieser nun wirklich nichts für dessen Idiotie konnte. Jetzt konnte er einfach nur warten. Warten darauf, dass Jareth zurückkommen würde und sich entscheiden würde, was nun wäre, ob Jareth ihm vielleicht irgendwann einmal verzeihen könnte. Womöglich hatte er, Frey Hohlbirne Deathprayer, etwas kaputt gemacht, was noch gar nicht richtig begonnen hatte. //Toll gemacht. Wirklich super hinbekommen, Mister Ich-Weiß-Wann-Der-Beste-Zeitpunkt-Ist. Wenn ich Jareth jetzt deswegen verliere, dann weiß ich nicht, was ich tun werde...// Jareth ging, die Hände in den Manteltaschen vergraben, Lucky immer einige Schritte voraus, in Gedanken versunken durch die Siedlung, in der sich Jacks Haus befand. Durch das späte Eingeständnis von Frey war er wieder einmal völlig durcheinander. Es hatte eine nicht verheilte Wunde aufgerissen, die sein Bruder in ihm zum bluten gebracht hatte. Sein Bruder... Frey. //Oh Mann...// Jareth blieb stehen und lehnte sich an eine Häuserwand, während Lucky in seiner Nähe herumstromerte und die Gegend interessiert mit Hilfe seiner Nase erkundete. Jareth schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Frey hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte, dass er Jareth liebte. Er hatte es ihm gesagt und ihn bis jetzt nicht daran zweifeln lassen. Wenn da nur nicht seine Angst davor wäre schon wieder nur belogen zu werden! Und das von dem Menschen, der ihm so viel bedeutete, den er angefangen hatte zu lieben. Er hatte sich einem Mann zugewandt, hatte sich eingestanden, dass auch er Männer lieben konnte oder zumindest Frey, und nun das! Jareth öffnete seine Augen wieder und senkte den Blick. Er liebte Frey und er gestand sich ein, dass er auch weiterhin an dessen Liebe glauben wollte, daran, dass sie nur ihm galt, denn Frey hatte ihn wieder glücklich gemacht. Allein, dass Frey bei ihm war, dass sie zusammen schon so viel durchgestanden hatten, machte ihn glücklich. Frey hatte ihn wieder aufgebaut, als er es gebraucht hatte. Und nur weil Frey sicher berechtigte Ängste gehabt hatte ihm zu erzählen, dass seine Gefühle einst Apophis zugewandt gewesen waren, sollte er das aufgeben, was zwischen ihnen war? "Das kann ich gar nicht.", murmelte er und seufzte. Nein, er konnte Frey nicht plötzlich links liegen lassen. Gut, Frey hatte ihm nicht die volle Wahrheit erzählt, aber Jareth wollte ihn nicht deswegen verlieren. Er wollte an dem festhalten, was zwischen ihnen bestand. Es war einfach grausam so warten zu müssen. Immer weiter bauten sich die Zweifel in Frey auf und je länger Jareth weg blieb, desto weniger glaubte er daran, dass dieser ihm verzeihen würde. Er konnte es ja auch verstehen. Schließlich hatte Jareth es nicht verdient andauernd belogen zu werden. Jareth hatte etwas besseres verdient und sollte er Frey noch eine Chance geben, so würde dieser ihn niemals wieder enttäuschen. Zumindest nicht freiwillig. Wenn er noch eine Chance bekommen würde. Nur noch eine einzige... Die Zeit wollte und wollte nicht vergehen. Frey lauschte auf das kleinste Geräusch, welches ihm Jareths Rückkehr ankündigen würde. Doch lange Zeit war nichts zu hören. Und dann, endlich. Endlich ging die Tür auf und Jareth betrat den Raum. Frey blickte auf. In seinen Augen konnte man ablesen, wie sehr ihn das ganze mitnahm. Wie viel Schuld er sich selbst zusprach. Jareth hatte sich entschieden und es war ihm nicht schwer gefallen. Was er bei seinem Bruder nicht vermochte, das wollte er Frey gegenüber tun. Gut sah Frey wirklich nicht aus. Es machte ihm wirklich sehr zu schaffen, das war unübersehbar. Jareth war sich nun vollends sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er trat an Frey heran. Sein Blick war noch immer ernst und undurchdringlich. Freys Herz schlug wie wild in seiner Brust. Nur ein Wort und es würde stehen bleiben, nur ein Wort und es würde erfrieren. Doch was war das? Jareth reichte ihm doch tatsächlich seine rechte Hand. Als Frey ihn etwas verwirrt musterte, lächelte Jareth leicht und meinte nur: "Na, nimm sie schon." Kurz darauf zog er Frey in seine Arme, drückte ihn an sich und flüsterte an dessen Ohr: "Versprich mir einfach, dass du mich nie so verraten wirst wie es Apophis getan hat und dann vergesse ich, was du mir vorenthalten hast. Frey, ich liebe dich und ich möchte nicht riskieren dich leichtfertig zu verlieren. Deswegen verzeih ich dir, dass du mir das mit Apophis verschwiegen hast. Ich kann ja auch irgendwie verstehen, warum du Angst hattest es mir zu erzählen. Nur zöger bitte nie wieder damit mir etwas zu erzählen, was zu wissen wichtig für mich ist. O.k?" Erleichtert legte Frey nun seinerseits seine Arme um den anderen und schmiegte sich an ihn. Er war so erleichtert und glücklich darüber, dass Jareth ihn nicht zurückwies. Und als er dann dessen Worte so leise und doch überaus deutlich an seinem Ohr vernahm, überfiel ihn eine wunderschöne Gänsehaut. Er schlang seine Arme noch etwas fester um Jareth und wisperte dann den Tränen nahe: "Ich verspreche es dir. Ich werde dich nie mehr enttäuschen. Nicht, wenn ich das verhindern kann. Jareth, ich liebe dich doch so sehr und ich werde alles daran setzten dich nicht zu verlieren." Leicht löste er sich wieder von dem anderen und blickte diesem in die Augen. Seine Augen strahlten und man konnte nun wie zuvor sehen, wie es in Freys Inneren aussah, wie erleichtert er war, dass Jareth ihm verzieh. Seine Hände suchten ihren weg an Jareths Wangen und er hielt dessen Gesicht mit eben diesen sachte umschlossen. Leicht beugte er sich vor und küsste den anderen zart und noch ein wenig verhalten, da er noch nicht wusste, ob das so in Ordnung war. Jareth war ebenso erleichtert wie Frey. Es war überstanden. Eine kleine, aber entscheidende Hürde. Ein Test für ihre Gefühle. Und der Ausgang hatte Jareth vor Augen geführt, wie sehr er inzwischen an Frey hing und das er bereit war Frey so einiges zu verzeihen, nur um ihn nicht zu verlieren. Ja, er liebte den anderen wirklich. Und das war immer noch zu einem kleinen Teil unfassbar. Aber schön. Vor allem, da Frey ihm dieselben Gefühle entgegenbrachte. So lange hatte er solch ein Glück nicht mehr erlebt ,sich davor versperrt, und nun wollte er es nie wieder los lassen. Er erwiderte den zögerlichen Kuss des anderen und nun drängten sich auch Freys Lippen energischer an Jareths Lippen. Es war alles wieder gut, das wollte er Frey verdeutlichen. Für Jareth war das Thema vorerst und seinetwegen für immer erledigt. Die Gegenwart und Zukunft sollten zählen, zumindest was Frey und ihn anging. Bei anderen Themen sah das noch etwas anders aus, aber die interessierten nun nicht. Lucky hatte diese Versöhnung mitbekommen und sprang nun schwanzwedelnd an den Beiden empor, die sich allerdings nicht durch den kleinen Beagle stören ließen. Anscheinend freute sich nicht nur Frey, dass es noch eine gute Wende genommen hatte. Was allerdings keiner mitbekam war, dass einer in diesem Haus ganz und gar nicht einverstanden damit war, dass Jareth Frey verziehen hatte... Lautlos schlich sich diese Gestalt vom obersten Treppenabsatz fort, von dem aus sie die Versöhnung der Beiden mitverfolgt hatte. --------------------------------------------------------------------------------- wie versprochen das nächste kappi^^ na wer wohl diese geheimnisvolle Gestalt war, der es nicht passt, dass Frey und Jareth sich wieder versöhnt haben? eigentlich logisch, aber ihr dürft gespannt sein, was noch alles kommen wird x3 eure sweetmilka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)