Redemption von Inuyasha22 (- Buße kann so schwer zu finden sein... -) ================================================================================ Kapitel 4: Bloody Sunday ------------------------ Kapitel 4: Bloody Sunday Megumi schaute auf. Sie saß wie zu Stein erstarrt am Boden und sah ihrem sicheren Untergang entgegen. Dem Paar gelber Augen, der selbstsicheren Stellung ihres Gegenübers, dem gefährlich blitzenden Schwert in dessen rechter Hand. Sie war das Kaninchen, er die Schlange. Sie hatte Todesangst, er konnte es wittern. Megumi sah sich unauffällig um, vielleicht war hier noch irgendetwas, womit sie sich im Notfall verteidigen konnte.. nein. Und selbst wenn da was gewesen wäre, gegen Battousai konnte sie nichts ausrichten. Denn es war nicht Kenshin, der vor ihr stand und sie bedrohte. Nicht Kenshin hielt sein Schwert mit der scharfen Seite auf Megumi gerichtet in der Hand, sondern er. Der Hitokiri. Der Attentäter. Doch wieso griff er nicht an, warum zögerte er? Hatte er erkannt, dass die Ärztin keine Gefahr darstellte, noch ein Gegner war? Oder wollte er sie einfach noch etwas quälen? Sie wusste es nicht. Konnte es nicht wissen, was in ihm vorging. Zweifel, Verwirrung, Angst hatte er mehr als das Weib vor ihm. Halb war er dabei, sich aus dem Staub zu machen und halb sagte dieses verweichlichte Ich in ihm, dass er damit einen folgenschweren Fehler machen würde. Am liebsten würde er dieses Ärgernis von Frauenzimmer erledigen und dann die eingerosteten Schwerttechniken wieder zusammenschwimmen lassen. Wäre da nur nicht dieser verdammte Shinta... Er griff sich an den Kopf, nicht dass dieser schmerzte, dafür stand er zu sehr unter Drogen, nein, da drängte ihn etwas zurück. Ganz ohne Zweifel die andere Hälfte seines Daseins. Megumi beobachtete nervös, wie Battousai in die Knie ging, ganz entgegen seinem eigenen Willen, und dort so verharrte. Bewegungsunfähig. Als er wie ein Tier knurrte, hielt Megumi in ihren Annäherungsversuchen inne. Sie wusste zwar, dass er nicht sie anknurrte sondern das vielleicht nur ganz extreme Nebenwirkungen der Schmerzmittel waren, hoffte sogar inständig darauf, dass dem so war. Trotzdem wartete sie lieber ab und schaute zu, wie der Rothaarige auf einmal wie vom Blitz getroffen einfach zur Seite umkippte. Völlig erschlafft, sogar so plötzlich, dass Megumi eine Sekunde lang dachte, er sei tot. Zu ihrer Erleichterung war dem aber nicht so, denn für einen Toten atmete er zu heftig, keuchte richtig. So zog sie ihn zurück auf sein Futon, deckte ihn zu und legte ihm wieder den feuchten Lappen auf die Stirn. Schon bald wurde sein Atem wieder ruhiger und er schlief mehr oder weniger, immer mal wieder zitternd, friedlich. Megumi seufzte. Das war überstanden. Ob das noch lange so weitergehen würde? Lohnte es sich überhaupt, Kenshin so zu quälen? Sollte er tatsächlich unheilbar krank sein, so war es doch besser, menschlicher, ihn... Nein, sie beendete den Gedanken ganz bewusst. Das konnte und würde sie nicht machen. Ausgeschlossen. Keine Chance. Unmöglich. Nein. Einige besorgte Blicke ihrerseits fielen ungehorsam immer wieder auf ihren Patienten, der aber mit keiner Bewegung eine weitere Katastrophe andeutete. Alles war in Ordnung. Fast alles. Denn noch immer kreisten Megumis Gedanken wirr umher. Was war gerade gewesen? Ihr Instinkt sagte der jungen Ärztin, dass das wieder einer dieser "Anfälle" gewesen sein musste. Wie lange würde das Gift noch anhalten? Vorhin hatte sie zwar wissend getan, doch in Wirklichkeit war sie mit ihren Latein am Ende. Sie wusste ja nichtmal, ob es überhaupt dieses Antidepressivuum war oder nicht vielleicht sogar tatsächlich der Schock. Vielleicht war ihr geliebter Ken-san wirklich letzten Endes verrückt geworden, nur, weshalb..? Sie strich fast mütterlich eine rote Strähne aus seinem Gesicht. Megumis Entschluss stand fest. Vielleicht fruchtete die selbe Methode, mit der man Amnesie heilte, ja auch hier! Jetzt war die Zeit zu handeln. Ein wenig Fummelei in ihrem kleinen Köfferchen, ein geschwindtes Herausziehen und schon hielt sie ein kleines, silbern glänzendes Skalpell in der einen und eine kleine Schüssel in der anderen Hand. Während sie die Schüssel auf den Boden stellte und mit der selben Hand Kenshins linkes Handgelenk packte und es darüber hielt, fuhr sie mit dem Skalpell ganz langsam an den bläulich schimmernden Hauptschlagadern entlang, bis die rote Flüssigkeit langsam zu fließen begann und tröpfchenweise, auch in kleineren Rinnsalen, in die Schüssel lief. Noch hielt sie seine Hand und wartete, bis die Schüssel voll war, da zog sie auch schon ein sauberes Tuch aus ihrem Koffer hervor und wickelte es behände fest um die Wunde. Zwar färbte es sich zunächst tiefrot, aber diese Stelle wurde nicht größer und Megumi atmete aus. Wenn es ihr gelang, ihm einen zweiten Schock zu versetzen, würde er vielleicht wieder normal werden.. oder völlig abdrehen. Aber für Zweifel in ihre eigenen Fähigkeiten war es nun zu spät, deshalb legte sie ihre "Anzapfstelle" wieder hin, neben den Körper, und betrachtete das Blut. Nein, Gift war keines darin. Dazu war die Farbe des Blutes zu kräftig und rein. Absolut rein.. Fast beneidenswert sauber. Wie erwartet trat der Schockeffekt ein, reichte doch die kleine Schüssel Blut, das fehlte, um den Körper wieder aus der Balance zu bringen. Mehr, so wusste Megumi, hätte sie ihm auch nicht abnehmen dürfen, sonst hätte sie ihn in Gefahr gebracht. Ihren eigenen Patienten. Nein, das wäre unverantwortlich gewesen. Eigentlich waren solche Experimente wie diese ja ebenfalls unverantwortlich.. Den Patienten zu schwächen, dafür zu sorgen, dass er ein weiteres Mal Fieber bekam, ein weiteres Mal einen Schritt auf den Tod zuging und ein weiteres Mal litt. Doch wie sollte es enden, wenn es nicht funktionierte? Megumi wusste die Antwort bereits, er würde töten. Viele. Menschen. Und letzten Endes selbst umkommen. In der Guillotine, oder man würde ihn bei der Verfolgung erschießen. Das Leben eines Hitokiris endete immer auf die gleiche Weise. So gut wie nie auf natürliche Weise, immer durch Fremdeinwirkung. Und diesem Schicksal konnte er nur entkommen, indem er gesund wurde. Ob dem so war, würde sich im Laufe des nächsten Tages zeigen... Ob nun gut oder schlecht... Während die Stadtbewohner sich langsam aus den Straßen zurückzogen und es draußen ruhiger wurde, ging ganz langsam aber sicher die Sonne in wunderschönen Rot- und Gold-Tönen unter. Sanosuke war einer der wenigen, die noch draußen unterwegs waren, auf dem Weg zurück nach Hause nämlich, Yahiko schlief schon und Kaoru schaute nochmal bei Kenshin und Megumi vorbei, welche beide fest zu schlafen schienen. Bei Megumi war das auch nicht weiter verwunderlich, schließlich war sie es, die schon seit mehr als 24 Stunden auf den Beinen war und eigentlich ständig Arbeit hatte.. Nicht zu vergessen die Minuten der Todesangst am Abend zuvor... Kein Zweifel, sie hatte sich die Ruhe redlich verdient. Kaoru schloss die Schiebetür vorsichtig und ohne größeren Lärm zu verursachen und ging in ihr Zimmer, um selbst etwas zu schlafen. So kehrte seit langem endlich wieder etwas Stille ein, die höchstens durch den Ruf einer Eule oder das Singen einer Katze unterbrochen wurde und meistens ungehört blieb. Ungehört.. Nur ein Paar Ohren hörte die Rufe der Nachtgeschöpfe. Ihr Gefährte, der, der seine Jugend im Schatten verbracht hatte. Den man als verrückt eingestuft hatte, wie seine Ohren es ihm selbst im Halbschlaf noch mitgeteilt hatten. Man nannte ihn geisteskrank, was zwar nicht gesagt wurde was aber in der Luft zu liegen schien. Jeden seiner Sinne angespannt setzte Battousai sich auf und vertrieb den aufkommenden Schwindel durch ein leichtes Kopfschütteln. Ebenso geschmeidig stand er auf, steckte sein Schwert, dieses seiner Meinung nach wertlose Stück Metall, an seinen Hakama und ging auf leisen Sohlen aus dem Zimmer, sogar ohne Megumi, noch jemand anderen zu wecken. Schon bald stand er im Hofe des Dojos, beschienen vom in seinen müden Augen erst grellen, dann silbernen Vollmond, die langen Haare im Wind wehend und das Licht der großen, runden Scheibe am Nachthimmel reflektierend. Er sah zurück, niemand schien ihm gefolgt zu sein. Gut so, er konnte keine Zeugen gebrauchen, wenn er auf die Jagd ging. Nicht etwa auf Passanten, zu dieser Uhrzeit trieben sich sowieso nur die draußen herum, die sich tagsüber nicht sehen lassen konnten. Leute wie er selbst, vielleicht etwas weniger gefährlich. Er lächelte kühl. Sein Ziel waren also gewiss keine Zivilisten, gar einfache Kriminelle. Er wollte lieber nachsehen, ob von den Miburo noch einige übrig waren. War da nicht dieser eine? Der Anführer der dritten Einheit? Vielleicht war der ja sogar ganz in der Nähe, wer wusste das schon! So machte der rothaarige Hitokiri sich auf, sich seinem Erzfeind zu stellen. Ein weiteres, vielleicht das letzte Mal. Er würde es erleben oder eben nicht. So spielte das Leben, heute hier, morgen unter der Erde. Das würde sich nie ändern... Ob man ihn vermisste, falls er nicht zurückkam? Ihn gewiss nicht.. sie mochten „Kenshin“, nicht „Battousai“, den Vagabunden, nicht den Hitokiri. Etwas in ihm wurde durch diesen Gedanken unsagbar traurig, obwohl er selbst sich nicht im Klaren darüber war, wieso dem so war. Klar, er selbst hatte nie wirklich Freunde gehabt. Iizuka seinerzeit vielleicht, aber der war erstens nicht sein Freund sondern mehr eine Geschäftsbeziehung und zweitens, wie sich ja später rausstellte, ein Verräter gewesen. Ihm verdankte er, dass Tomoe [der Gedanke an sie fiel ihm schwer] tot war, gestorben. Durch seine Hand, die ihres eigenen Ehemannes. Sollte er wirklich schon wieder alles hinwerfen? Wie damals? Einmal hatte er diesen Fehler gemacht. Hatte sich seiner friedlichen Seite hingegeben. Zehn lange Jahre war er unterdrückt worden, zehn Jahre lang hatte er mitansehen müssen, wie Shinta glücklich wurde und er selbst immernoch im Dunkeln verharrte. So konnte das nicht weitergehen. Er würde alledem heute Nacht ein Ende bereiten. Ganz entgegen dem Gefühl, dass er das Falsche tat. Mit diesem Gedanken in seinem verwirrten Kopf, der Dank der Mittelchen dieser Ärztin mehr oder weniger frei von der Stimme des feigen Shintas war, verließ Battousai den Kamiya Dojo und ging schnellen Schrittes die Straße entlang. Ehe er wieder zögerte, wieder nicht den Mut fand zu gehen. Nichts wie auf und davon... Unbemerkt dessen, dass er nicht so ganz allein war, dass ihm jemand gefolgt war, sein Spürsinn dieses Mal versagt hatte. Dass ein kleiner Junge mit zotteligem Haar, einziger und vielleicht letzter Schüler des Kamiya Kasshin Styles, ihm folgte und sogar hinterhersah, als er die Straße entlangging. Yahiko, der in angemessenem Abstand seinem Vorbild folgte, überlegte währenddessen fieberhaft, was Kenshin so spät noch draußen wollte. Er hatte seinen Ohren nicht zu trauen gewagt, als er draußen auf dem Flur Schritte gehört hatte und war sogar bereit gewesen, einen möglichen Einbrecher zu attackieren. Doch Pustekuchen, kein Einbrecher, nur Kenshin, der sich aus dem Staub zu machen schien. Aber das, so war er sich sicher, würde er zu verhindern wissen. Da konnten sie ihn noch so ein Kind nennen, wenn er etwas wollte, bekam er es meistens. Der krasse Vorteil eines Kindes. Noch immer schlich er Kenshin nach, musste sich aber hinter eine Tonne außer Sichtweite bringen, als Objekt seiner Beschattung plötzlich stehen blieb und sich umsah, dann jedoch nochmal kurz den Kopf schüttelte als wollte er unnütze Gedanken loswerden und schließlich weiterging, als sei nichts gewesen. Yahiko wartete wieder einen Moment und folgte ihm dann wieder. Zweifelsohne wäre aus dem Jungen ein guter Ninja geworden, allein seine Schleichkünste waren sicherlich Naturtalent. Doch was war das? Kenshin war wieder stehengeblieben, drehte sich aber nicht um. War da vorne etwas? Oder jemand? Nein... Yahiko fuhr der Schreck durch die Glieder. So wie Kenshin grade drauf war, waren Passanten echt fehl am Platze!! Der Junge sprang auf und erwartete, dass die Mülltonne vor ihm umkippte und Battousai ihn aufschlitzen würde aber nichts dergleichen geschah. Der Attentäter sah nur zielgerichtet auf einen bestimmten Punkt einer in kompletter Dunkelheit liegenden Ecke, woraus im selben Moment zwei andere gelben Augenaufblitzten. Jemand löste sich vom dunklen Hintergrund und trat auf die mondbeschienene Straße, seine Silhuette zeichnete sich schattenförmig an Nachthimmel und Boden ab. Nur seine Umrisse wurden sanft vom Mondlicht umspielt und für einen Moment machte er tatsächlich den Eindruck, ein Wolf zu sein. Der Wolf von Mibu, Saitou Hajime, samt silbern blitzendem Gatotsu-Katana. Battousai schien Yahikos Ansicht nach jedoch nicht mal mit der Wimper zu zucken sondern blieb nur ruhig stehen, Saitoh beobachtend. "Was machst du denn hier draußen? Bist du jetzt völlig verrückt geworden? Oder gar lebensmüde?" Das Wort „verrückt“ pulsierte in Battousais Ohren. Er sah Saitou kühl an. "Ich bin gekommen, um einem Wolf das Fell über die Ohren zu ziehen." Saitou schien ihm zu glauben, nein, vielmehr verstand er offenbar die Metapher denn der Schwarzhaarige lächelte belustigt, vielleicht auch etwas spottend. "Dann pass auf, dass du nicht selbst gefressen wirst." Es war Saitou, der zuletzt sprach. Er würde seinem Feind nicht die Genugtuung lassen, hier schon den ersten Sieg einzusacken. Der, wenn auch sehr kurze, Dialog schien beendet. Statt den Worten prallten nun die Klingen der beiden Krieger aufeinander. Ihren Besitzern folgend tanzten die beiden mondhellen Sicheln durch die Nacht, trafen sich erneut klirrend und trennten sich wieder. Wenn nicht grad Battousai einem Hieb Saitous auswich um kurz darauf selbst zuzuschlagen, so ging Saitou aus der Bahn und erwiderte den Angriff. Dennoch fand der Kampf, wie die meisten dieser Art, ein sehr jähes Ende. Der Getroffene wurde unter ersticktem Aufröcheln vom Schwert seines Gegners durchbohrt, das Blut spritzte aus einer offenen Stichwunde, aus deren hinterem Ende die Spitze der Klinge herausragend glänzte. Dann ein dumpfer Aufprall und das Geräusch, das ein Schwert macht, wenn es mit einem grazilen Schwung vom Blut befreit wird. (Anmerkung: In Fachkreisen nennt man das übrigens „Flip“ ^_^) Der Sieger sah nur triumpfierend auf seinen geschlagenen Feind herab und ging schließlich mit einem genervten 'tse' von dannen. So war es immer gewesen, vor und nach der Revolution. Als der, der unverletzt war, an Yahiko vorbeiging und dem Jungen nicht mal ansatzweise Aufmerksamkeit schenkte, erkannte dieser, dass Saitou offenbar derjenige welche war, der sich seines Gegners entledigt hatte. Entledigt? Yahiko sah ihm geschockt nach, da der keine Anstalten machte, nochmal zurückzukehren. Schon war der Kleinere bei dem Häufchen Elend, das wie ein aufgespießter Wurm am Boden lag und sich wandte. Weitere rote Flüssigkeit ergoss sich in einem heftigen Würgen auf dem Boden. "Kenshin..", begann Yahiko, er spürte, dass es zu spät war, selbst wenn er jetzt losrannte um Hilfe zu holen. Sie würde schlicht zu spät kommen, die Hilfe. "Yahiko...", kam die Antwort, nicht wie Yahiko erwartet hatte, etwa aggressiv oder bedrohlich, sondern sanft wie normalerweise. "Yahiko.." "Ich bin hier.." "Geh.. bitte..." "Nein, ich kann nicht..." "Geh bitte.. zurück zum Dojo.. sag.. Kaoru.. ich komme vielleicht.. sehr spät zurück..." "Kenshin.. ich.." "Keine .. Sorge.. geh vor.. ich.. komme nach.." Alles weitere ging in einem weiteren heftigen Würgen unter. Doch Yahiko nickte nur knapp. Ob Kenshin wirklich durchhalten würde? Im Moment sah es nicht danach aus... Gerade wollte er überlegen, ob er nicht tatsächlich zum Dojo zurückrennen und die anderen wecken wollte, da fiel ihm auf, dass Kenshin ihn mit seinen leicht getrübten, trotz allem harzfarbenen Augen ansah, leicht lächelte, dann aber kurz heftig zusammenzuckte, erneut Blut erbrach und dann vollkommen schlaff und reglos darlag. Yahiko konnte nur zusehen, wollte weinen, oder laut schreien, irgendwas tun, konnte aber nicht. Er war wie gelähmt, was sollte er Kaoru sagen? Sie suchten ihn heim, die Schuldgefühle, er hätte etwas tun müssen, Saitou davon abhalten müssen, das zu tun, was er getan hatte. Aber er war nur ein Kind, diese Erkenntnis konnte er nicht abschlagen. Ein feiges Kind, dass seinen Vater (oder zumindest Adoptiv-vater wie Yahiko später feststellte) nicht hatte schützen können und ihn deshalb verloren hatte. Was wäre wohl gewesen, wenn er Saitou abgelenkt und fortgelockt hätte? Wäre Kenshin dann jetzt noch am Leben? Unwahrscheinlich. Der Junge schaute verstört auf den reglosen Leib am Boden vor ihm. Vielleicht war er ja nur bewusstlos... ob Bewusstlose atmeten..? Er überlegte einen Moment und kam zu dem Entschluss, dass Sanosuke seinerzeit auch geatmet hatte. Verdammt.. alles wäre gut gegangen, hätte dieser Mistkerl damals nicht auf Kaoru geschossen.. Aber konnte irgendjemand ahnen, was passieren würde? Auch nur im Entferntesten einschätzen, dass alles so enden würde? Wenn dem so wäre, sähe es jetzt anders aus. In etwa einer Stunde würde Kenshin aufstehen und als Erster im Haus munter alles Nötige erledigen, Frühstück machen und Kaoru und ihn wecken. Sie würden gemeinsam essen und dem Alltag nachgehen. Wenn...! Aber es war nicht. Er blieb noch eine Weile so am Boden kniend hocken, bis die Sonne wärmend und als wollte sie ihn trösten seinen Rücken beschien. Kenshin hatte in der ganzen Zeit keinen Muskel mehr geregt und Yahiko hatte seine Hoffnung, schließlich aufgegeben. So erhob er sich, ließ ihn zurück, er konnte ihn oder eher seinen toten Körper kaum alleine tragen, das wusste er. Er würde Hilfe benötigen, dafür zumindest. Wie für alles andere... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)