Redemption von Inuyasha22 (- Buße kann so schwer zu finden sein... -) ================================================================================ Kapitel 2: Battousai's Return ----------------------------- Kapitel 2: Battousai's Return Während Kaoru eine mehr oder weniger ruhige Nacht verbrachte, hatte der, um den sie sich zuvor so gesorgt hatte, weniger Glück. Nicht nur, dass er lange brauchte, um überhaupt einschlafen zu können, nein als er endlich schlief, wurde er von wüsten Träumen heimgesucht. Er sprach mit einem Schatten und dieser Schatten meinte, dass die Zeit, wiederzuerwachen bald gekommen war. Dass eine große Veränderung nahe war und dass er nichs dagegen tun konnte. Anschließend kamen Bilder vergangener Zeiten, aus der Bakumatsu Zeit, blutige Schlachtfelder, unpassend dazwischen aufgehängte Wäsche, dann der tote Verlobte seiner ebenfalls toten Ehefrau, Tomoe, dann diese ebenfalls, darauffolgend und den Traum beendend sein altes Schwert, welches er vor Urzeiten auf dem Schlachtfeld zurückgelassen hatte. Als er beschloss, nie wieder zu töten. Als er statt einem tödlichen Schwert eins mit verkehrter Klinge bekam, das Sakabato. Als er loszog und vom Hitokiri zum Vagabunden wurde. Der Traum endete in einem tiefen blutigen Rot, welches sich aber schnell zurückzog und der Schwärze Platz machte. Kenshin schrak schweißgebadet und geschockt auf. Dieser Traum hatte ihn mehr erschreckt, als er selbst sich eigentlich eingestehen wollte. Verdammt.. Aber es war nur ein Traum, nicht wahr? Nichts davon musste stimmen und die Veränderungen würden nicht geschehen. Vielleicht hatte er wieder etwas Fieber gekriegt und träumte deshalb solchen Schwachsinn... Seine eigene kühle Hand auf der ebenso kühlen Stirn bewies ihm allerdings schnell das Gegenteil und ließ ihn schwer schlucken. Und wenn doch etwas dran war? Nein, das wäre ja noch schöner. Und doch.. Wenn er so darüber nachdachte, passte alles zusammen. Kaoru's ängstliche Blicke, wenn er sie ansah, die merkwürdigen Gedanken, jetzt dieser Traum. Er sah aus dem Fenster. Dunkel war es, der Mond stand wieder am Himmel, aber am Horizont zeigten sich die ersten Rottöne. Sofort fühlte er sich an seinen Traum erinnert und riss seinen Blick von diesem nahenden Sonnenaufgang.Wie würde es jetzt weitergehen? Was sollte er tun, wenn tatsächlich eine 'dunkle Wolke' auf dem Weg hierher war? Er wusste, niemand würde Kaoru dann schützen können.. Schützen? Vor was? Feinde trauten sich keine hierher, sein Ruf, Shishio Makoto getötet zu haben, bewahrte ihn davor. Aber von was hatte der Schatten gesprochen? Von der Zeit, 'wiederzuerwachen'? Plötzlich überfiel ihn eine böse Vorahnung, wie eine finstere Erleuchtung. Ihm wurde klar, wer der Schatten gewesen war. WESSEN Schatten er gewesen war. Was 'wiedererwachen' bedeutete. Nein, dem würde er sich entgegenstellen. Er würde sich selbst nicht das Feld überlassen. Da war wieder dieses Dröhnen, dieser stechende Schmerz in seinem Kopf. Er war nicht verschwunden, wie Kenshin feststellen musste. Und er hatte sich wie Nebel über seinen ganzen Kopf ausgebreitet und ließ ihn kaum klar denken. So setzte er sich vorsichtig auf, musste aber feststellen, dass das Pochen keineswegs besser wurde und er kurz davor war, einem Brechreiz nachzugeben. Auch das wollte er nicht zulassen und schließlich siegte seine Willenskraft zumindest über die Übelkeit. Was war bloß los mit ihm? Ob er krank wurde? Schwachsinn, sein Lebtag war er nie wirklich krank gewesen. Hatte selbst die Cholera-Epidemie ihrerzeit kerngesund überlebt, obwohl seine Eltern damals daran gestorben waren.. Als ihm auffiel, dass er nicht mehr einschlafen konnte, beschloss er, etwas nach draußen zu gehen. Klar, zu dieser Jahreszeit wurde es bereits kühl draußen und die Nächte umso frischer, aber vielleicht käme er dann wieder zur Vernunft.. Seinen protestierend pochenden Kopf ignorierend stand er schließlich auf, schnappte sich sein Schwert (man konnte ja nie wissen) und stellte zu seiner Verwunderung fest, dass, kaum da er sein Sakabato in Händen hielt, die Kopfschmerzen von einer Sekunde auf die nächste vollständig verschwanden. Seltsam.. Gerade wollte er sich wieder hinlegen und legte dazu sein Schwert wieder weg, da ging der ganze Spuk von vorne los. "Das kann doch nicht wahr sein..", dachte er verbissen, wollte sich trotzig zur Seite rollen und einfach weiterschlafen, scheiterte aber daran, dass, sobald er auch nur versuchte, sich zu entspannen, von seinem Kopf wieder daran erinnert wurde, dass dem nicht möglich war. Schon ganz benommen griff er instinktiv wieder zu seinem Schwert, eigentlich kaum überrascht, dass der selbe Effekt von zuvor wieder eintrat. Absolute Ruhe im Oberstübchen, kein Pochen, kein Brummen, kein Dröhnen. So kam es, dass Kenshin sein Schwert in dieser Nacht an sich gedrückt hielt und so die letzten Stunden bis zum Aufstehen noch recht tief schlafend verbringen konnte. Der nächste Morgen. Kaoru rieb sich verschlafen die Augen. Was für eine Nacht! Irgendwas hatte sie ständig geweckt, sie nicht richtig schlafen lassen. Über kurze Strecken hatte sie gemeint, jemanden unterdrückt stöhnen gehört zu haben, hatte das aber schon bald auf ihre Müdigkeit geschoben und konnte so ruhig genug schlafen, um nicht so zerschlagen wie Kenshin auszusehen, der ihr gerade entgegenkam. Augenringe hatte er, zerzaust waren seine Haare (eigentlich war das gar nicht so ungewönhnlich wie Kaoru bei genauerer Überlegung feststellte) und er trug (WAS das Ungewöhnliche war) schon am frühen Morgen sein Schwert bei sich. "Guten Morgen, Kenshin!", begrüßte sie ihn, trotz dessen offensichtlicher Abwesenheit, fröhlich und schaute nicht weniger verdutzt, als nur ein heiseres "...Morgen..." zurückkam und der Rothaarige ohne ein weiteres Wort zu verlieren an Kaoru und ins Bad ging. Da Yahiko zu dieser Zeit noch schlief und Sanosuke eigentlich jede Nacht bei sich zu Hause verbrachte, war Kaoru jetzt allein. Daher ging sie seufzend in die Küche, um sich Frühstück zu machen. Ihre Kochkünste waren vielleicht nicht so gut, dass sie an einem Wettbewerb hätte teilnehmen können aber sie wollte Kenshin mal nicht zu sehr nerven, er sah sowieso schon gestresst genug aus. Warum wohl..? Während sie überlegte, fiel ihr kaum auf, dass die Schüssel mit Cornflakes fast vor Milch überlief und schließlich seine weiße Befüllung über den Rand hinweg auf den Boden und Kaorus nackte Füße ergoss. Aus allen Wolken fallend sprang sie zurück, ließ dabei die Schüssel fallen und fluchte in Gedanken über ihre Ungeschicklichkeit. Auf der Suche nach Zeug zum Aufwischen, lief sie dem munter wirkenden Yahiko über den Weg, warnte ihn vor den Scherben am Küchenboden und fand schließlich die Putzutensilien. Während sie so die Scherben beseitigte, die Scherben dieser zuvor so schönen Schüssel, fiel ihr auf, dass es ungewöhnlich still im Haus war. Klar, ihre kleine, dreiköpfige Familie war allein zu Hause, meist kam dann auch nur Stimmung auf, wenn sie und Yahiko wieder wegen irgendwas stritten, doch heute war es einfach zu ruhig. Ob sie sich das nur einbildete? Kaoru ließ die Bruchstücke vom Handfeger in den Müllbeutel gleiten, wo diese klirrend aneinanderprallten. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie dafür deutlich länger gebraucht hatte, als sie meinte, waren es doch fast zwanzig Minuten gewesen! Vielleicht hatte sie ihn nur nicht gesehen, aber Kaoru meinte, dass Kenshin immernoch im Bad sein musste, was eigentlich so gar nicht seine Art war. Ob er in Ordnung war? Es ließ Kaoru keine Ruhe, vor allem nicht, da nach einer weiteren Viertelstunde kein Lebenszeichen aus dem Bad kam. So ging Kaoru schließlich auf Samtpfoten zu diesem hin, klopfte dreimal leicht an die Wand, hörte aber weder eine Antwort von drinnen noch sonst welche Geräusche. Sie war nicht der Typ, der gleich in Panik verfiel, aber nun übernahm ihre sich sorgende Seite und sie öffnete vorsichtig lugend die Tür. Hm, nichts.. Im ersten Moment, das erste Augenblinzeln. Beim zweiten Blick fiel ihr in einer Ecke etwas Rotes auf, beim dritten Blick stürmte sie schon herein und hockte beim vierten bereits über Kenshin gebeugt am Boden, welcher aus einem Kaoru nicht erfindlichen Grund da unten wie leblos lag. Nichts deutete auf einen Angriff hin, auch konnte sie nirgends Blut entdecken. Was war nur los? Nein, Fieber konnte er auch nicht haben, dafür wirkte sein Körper, auf dem ihre Hände lagen, nicht heiß genug. Erstmal wollte sie ihn wecken, vielleicht konnte er es ihr ja erklären. Kaoru packte ihn also beherzt an den Schultern und schüttelte ihn leicht, dann heftiger, schluckte schwer, als keine Reaktion aber ihr die Angst langsam hochkam wie Megumi's Worte, drückte ihn schließlich leise schluchzend an sich. Noch immer keine Reaktion und ihr Schluchzen wurde lauter, bis sie schließlich tränenerstickt weinte. Was war nur passiert? Warum war es passiert? "Fräulein ... Kaoru... ich .. krieg keine Luft...", hörte sie endlich eine leise, brüchige Stimme in ihren Armen und so ließ sie Kenshin überrascht los, welcher erstmal tief Luft holte. "Verdammt, jag mir nicht so einen Schrecken ein!", wollte sie gerade lospoltern, fragte aber stattdessen: "Alles okay..?" Kenshin nickte leicht, obwohl er einen totalen Filmriss hatte. Was war noch gewesen? Warum lag er nochmal hier? Ein Rauschen zischte durch seine Ohren und er verstand Kaorus wie geflüsterte Worte kaum. Dem Rauschen folgte ein Druck wie als ob sein Kopf in der Zange eines Schmiedes festhing. Nur an Kaorus sich änderndem Blick und ihrem Zurückweichen fiel ihm auf, dass etwas anders war. Da war wieder dieses Gefühl, welches jetzt mit jedem Pulsschlag stärker wurde. Gehetzt fühlte er sich, traurig und gequält, kein Zweifel. Er kannte diese Gefühlslage, Jahrelang hatte sie ihn begleitet. Bilder schossen ihm durch den pulsierenden Kopf, Bilder von Weiß und Rot, schließlich nur noch absolute Kälte und das Gefühl war weg. Mit ihm jedoch irgendwie auch jedes andere, wie auch Kaoru. Er sah zur Tür, welche weit offen stand, gerade als habe jemand das Badezimmer in aller Eile verlassen. Geschmeidig stand der Rothaarige auf, stellte fest, dass auch seine Schmerzen sich wie durch Zauberhand wieder verflüchtigt hatten und klopfte sich den Schmutz von der Kleidung. Der Spiegel an der Wand verriet ihm jedoch nicht nur, dass er damit fertig war, sondern auch, wieso Kaoru so panisch davongerast sein musste. Denn aus dem Spiegel blickte ihm nicht mehr sein Selbst, sondern Battousai entgegen, seine eiskalten harzgelben Pupillen, Battousai lächelte. ~Ich hab dir gesagt, du kannst nichts dagegen machen.. Shinta.~, flüsterte eine Stimme, scheinbar vom Spiegel kommend. Kenshin schaute weg. Offenbar wurde er jetzt entgültig wahnsinnig.. Er redete schon mit seinem Spiegelbild. ~Du kannst dich mir nicht widersetzen, Shinta. Ich bin du und deine wahre Natur ist nunmal ein Hitokiri!~ Nein.. Er stritt es ab. Kenshin lehnte seine andere Seite aus tiefstem Herzen ab und würde sich ihr nicht so einfach hingeben. Doch da war es wieder.. die Schwärze, die ihn zwang, wieder zu Boden zu gehen, sich hinzulegen, als ob Battousai ihn erschlagen hätte. Und seine Narbe pochte, pochte wie an jenem Tag, als Tomoe umkam. Wie an jenem Tage, als er ihren Verlobten getötet hatte. Wie, als er ... Hier rissen seine Gedanken ab, er war unfähig, sich weiter zu wehren. Kenshin gab auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)