13 Götter von Sitamun ================================================================================ Kapitel 1: Der Herrscher der Nacht ---------------------------------- Zu Anfang glaubte ich, wenn unser geliebtes Kingdom Hearts erst am Himmel thront, dann wäre die Welt wieder perfekt. Ebenso wie wir. Ich glaubte, damit wäre alles erreicht, was ein Niemand je erreichen könnte mit all seiner uneingeschränkten Macht. Dann könnte er endlich wieder vollkommen sein, so wie es sich für jemanden, der existiert, gehört. Es war so ein unglaublich schöner Traum, der mir viele Nächte in all ihrem Dunkel so bezaubernd erschienen ließ, als mein Name noch Xehanort lautete. Ich habe ein paar Sachen von ihm vergessen, die mir wichtig erschienen. Still und heimlich bedauere ich es manchmal. Der Traum, wenn ich mich jetzt an ihn zu erinnern versuche, hat ein paar unauffüllbare Lücken. Wenn ich jetzt an ihn denke, dann kann ich nicht mehr lächeln. Ich kann nicht mehr lächeln, musste ich doch feststellen, dass unsere Forschungsresultate allesamt fehlerlos sind. Ich fühle nichts. Ich kann jetzt nicht mehr sagen „unser“, denn außer mir existiert von unserer Organisation nur noch Roxas, und der ist zu seinem Jemand zurückgekehrt. Er will mich töten. Mit der Zeit veränderte sich mein Traum, ebenso wie ich. All die guten und schönen Gefühle schwanden und es blieb nichts weiter als die, deren Erinnerung sich selbst jetzt, da ich schon so lange als Niemand „existiere“, noch immer echt und richtig anfühlt. Wut. Hass. Das können wir Niemande problemlos. Beherrschen sie perfekt. Glauben es. Wie alles andere auch. Mit der Zeit, die verstrich, lernte ich dazu. Alles andere außer dieser Wut und diesem Hass ist irrelevant. Etwas anderes als das benötigt Kingdom Hearts nicht. Allein mit diesen beiden Gefühlen, vereint in einem Herzen, würde das Herz aller Welten mächtig und stark. Und nur diese beiden Gefühle zu bekommen ist nicht schwer. Jedes Herz beinhaltet sie, nur sieben Herzen bilden die Ausnahme und diese wenigen machen keinen Unterschied im Vergleich mit den Tausenden, die Kingdom Hearts bereits innewohnen. Und jetzt habe ich mein Ziel so gut wie erreicht. Es hat genug Macht, ausreichend gestärkt von Herzen, getränkt in Dunkelheit, um mich mit dieser vollkommen zu machen. Das Sein als Niemand ist nur vorübergehend. Die Vereinigung mit dem letzten fehlenden Element für ein Leben, das ist das einzige, noch ausstehende Ziel. Noch vor wenigen Stunden stand dem nichts im Weg. Ich hatte noch Xigbar und Luxord an meiner Seite und wenn ich an den Tod des ersteren denke, dann glaube ich, in mir regt sich schwach eine Erinnerung an etwas anderes als Wut oder Hass. Doch jetzt bin nur noch ich übrig, ich und mein Kingdom Hearts. Für mich bedarf es nur weniger Worte um sagen können, dass ich nicht mehr brauche um vollkommen zu sein. Meine Gefolgsleute waren nicht die letzten Niemande auf Erden. Ich werde weitere finden. Oder alleine weiterforschen. Wie ganz zu Anfang. Bevor … mein törichter Lehrer mich aufnahm … Zeit verstrich. Verstreicht immer unbeachtet aller Tatsachen. Unbeachtet aller Wünsche. Mein Wunsch ging nicht in Erfüllung. Ich bin nicht vollkommen. Nicht jetzt. Nicht morgen. Nicht am Tage danach. Nie. Das einzige, was mich erwartet … Nichts anderes als verbittert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)