Midnight Guardian von Kernchen ================================================================================ Kapitel 5: Die bittere Wahrheit ------------------------------- Das Gefühl wie jemand sanft sein Gesicht berührte, durchbrach das Wirrwarr, aus dem Harrys traumloser Schlaf bestand. Die Geste war bekannt, aber gleichzeitig ungewohnt. Harry wollte die Friedlichkeit nicht verlassen und stöhnte protestierend, dann drehte er sein Gesicht weg. Er war noch müde und wollte nichts mehr als auszuruhen. Es ging Harry plötzlich auf, dass diese Geste wahrscheinlich in einer Bestrafung enden würde. Sein Körper spannte sich sofort an als sich seine Augen plötzlich öffneten. Unfähig deutlich zu sehen, setzte sich Harry aufrecht hin und wich von der verschwommenen Person an seinem Bett zurück. Sie war zu dünn um sein Onkel zu sein und zu groß für seine Tante. Verwirrung und Angst erfüllten ihn. Was zum Teufel ging hier vor? „Harry?“, fragte eine zärtliche Stimme. „Harry, bist du in Ordnung?“ Die Stimme klang freundlich, aber Harry war zu verwirrt um mitzubekommen, wer sich sorgte, ob es ihm gut ginge oder nicht. Er wich weiter zurück von der unbekannten Person, bis Hände seine Arme griffen und ihn hinderten, weiter zurück zu weichen. Erinnerungen daran wie sein Onkel ihn ausschimpfte, zuckten durch seine Gedanken. „Tschuldigung!“, rief er schnell, „es tut mir leid, Onkel! Ich wollte nicht verschlafen! Ich schwöre es!“ „Harry, hör auf meine Stimme. Ich bin nicht dein Onkel. Ich werde dir nicht wehtun, versprochen. Du bist in Hogwarts, erinnerst du dich? Du bist hier sicher, fort von ihm.“ Harry hörte auf zu strampeln, war aber immer noch angespannt. Warum klang die Stimme so bekannt? Woher kannte er die Stimme? „Hogwarts?“, fragte er nervös. Einer seiner Arme wurde losgelassen. Harry starrte den verschwommenen Mann an, der nach etwas langte und es dann auf Harrys Gesicht gleiten ließ. Alles wurde scharf. Durch seine Brille blickend, sah Harry Lupins besorgtes Gesicht. „P-Professor?“, fragte er zögerlich. Lupin ließ Harrys anderen Arm los, aber sein Blick war weiterhin hart. „Es tut mir Leid, dass ich dir einen Schrecken eingejagt habe, Harry“, sagte er ernsthaft. „Soll ich Madam Pomfrey für dich holen?“ Harry schüttelte seinen Kopf. „Es geht mir gut“, sagte er, als er sich vorsichtig im Raum umsah, „ich habe nur vergessen wo ich bin.“ „Habe ich bemerkt“, sagte Lupin sanft, „willst du darüber sprechen?“ Harry zitterte unbewusst und schüttelte schnell den Kopf. Er wollte nicht noch mehr Mitleid als er schon bekam. Tief im Inneren wusste Harry, dass es falsch war dass Onkel Vernon ihn so bestrafte, aber Harry erinnerte sich deutlich an die Schmerzen. Er erinnerte sich deutlich an die Wut seines Onkels. Wenn er etwas gesagt hätte, hätte es seinen Onkel nur noch mehr verärgert. Professor Lupin stieß ein enttäuschtes Stöhnen aus, als er sich neben Harrys Bett setzte. „Ich verstehe“, sagte er sanft, „hör mal, Harry, da gib es etwas das ich dir erzählen muss und ich fürchte mich davor, wie du reagieren wirst, deswegen musst du mich ausreden lassen, ok?“ Harry wusste nicht, was er zu so einer Aussage sagen sollte. „Öh-okay“, sagte er nervös. Lupin schien sich Zeit zu lassen, seine Gedanken zu sammeln; was Harry noch nervöser machte. Was auch immer der Mann sagen wollte, Harry wusste, es würde schlimm werden. Er betete nur, dass Hermine und den Weasleys nichts passiert war. Bitte lass es ihnen gut gehen. „Vor Jahren, als ich und dein Vater in Hogwarts waren, waren da zwei andere, die unsere Freunde waren“, begann Professor Lupin. „Wir haben uns selbst die Rumtreiber genannt. Wir waren Prankster. James, dein Vater war wahrscheinlich der schlimmste, dicht gefolgt von unserem Freund Sirius Black. Ich war eher eine Art Aufpasser und Forscher, während Peter Pettigrew, der vierte im Bunde, sich nur anzuhängen schien. James und Sirius waren unzertrennlich. Sie kamen beide aus reinblütigen Familien hatten aber nicht die traditionellen reinblütigen Ideale. Nach unserem Abschluss haben wir vier uns Dumbledore im Kampf gegen Voldemort angeschlossen…“ Harry lauschte wie Lupin weiter sprach: über den Hochzeitstag seiner Eltern, seine Geburt, wie Voldemort Mitglieder von Dumbledores Orden des Phönix angriff und dass sich seine Eltern versteckten. Während der ganzen Geschichte schien Sirius Black eine Schlüsselrolle zu spielen. Er war der Trauzeuge bei der Hochzeit seiner Eltern, als Harrys Pate bestimmt (Harry hatte immer noch Probleme mit dieser Offenbarung) und er war der Geheimniswahrer des Fideliuszaubers, der auf seine Eltern gelegt worden war. Dies schien Harry merkwürdig. Wenn Sirius Black so wichtig war, warum hatte er dann noch nie von dem Mann gehört? „… der einzige Weg, dass jemand herausfindet wo sich die befinden, die vom Fideliuszauber beschützt werden, ist wenn der Wahrer ihren Aufenthaltsort offenbart“, fuhr Professor Lupin fort. Er hielt inne und sah Harry an, seine ganze Sympathie war ihm aufs Gesicht geschrieben, „Harry, Sirius hat deine Eltern an Voldemort verraten. Er hat uns alle betrogen.“ Harry starrte Lupin geschockt an. Sein Pate, der beste Freund seines Vaters hatte sich Voldemort angeschlossen? Er konnte sich nicht bewegen. Er konnte nicht sprechen. Er konnte nicht einmal atmen. Sirius Black war der Grund warum seine Eltern in jener Nacht gestorben waren. Sirius Black war der Grund, warum er bei seiner Tante uns einem Onkel fest saß, die ihn mehr als alles andere hassten. Sirius Black war der Grund, warum er der-Junge-der-lebte war. Lupin hingegen wich Harrys geschocktem Blick aus, entschlossen die Geschichte zu beenden. „Peter fand Sirius und hat ihn zur Rede gestellt“, fuhr er mit der gleichen leisen Stimme fort, „es ist nicht viel darüber bekannt was geschehen ist. Es gab eine Explosion und nachdem sich der Rauch gelegt hatte, waren 13 Muggel tot und Peter, nun, alles was sie finden konnten war ein Finger. Sirius wurde nach Askaban geschickt und blieb dort unter Aufsicht der Dementoren.“ Harry fand es plötzlich interessant seine Hände zu betrachten. Er fühlte, wie sich sein Kopf drehte. Es war zuviel zu verarbeiten, also konzentrierte er sich auf die letzte Aussage. „Was sind Dementoren?“, fragte er leise. „Dementoren gehören zu den übelsten Kreaturen die auf dieser Erde wandeln“, sagte Lupin und wechselte in den Lehrermodus. „Sie besiedeln die dunkelsten Orte, sie saugen die Hoffnung und Fröhlichkeit aus den Menschen und aus der Luft um sie herum auf. Wenn du einem Dementor zu nahe kommst, wird jedes gute Gefühl, jede glückliche Erinnerung aus dir gesaugt. Wenn er kann, ernährt sich der Dementor so lange von dir, bis du zu etwas wirst was ihm sehr ähnlich ist – seelenlos und böse. Alles was dir übrig bleibt, sind die schlimmsten Erfahrungen deines Lebens.“ Harry zitterte, „I-ich wusste nicht, dass es solche Kreaturen gibt“, gab er zu, „wie können Leute solch eine Qual überleben?“ „Die meisten können es nicht, Harry“, sagte Professor Lupin ehrlich. „Die meisten Gefangenen in Askaban werden in kurzer Zeit verrückt, aber das Ministerium glaubt, das sei der einzige Weg die zu kontrollieren, die so schreckliche Taten begangen haben. Das Problem ist, dass es nicht immer funktioniert. Es scheint, dass Sirius Black nicht von den Dementoren betroffen war. Er ist entkommen.“ Harrys Kopf schnellte hoch und er sah Lupin geschockt an. Er konnte nicht glauben was er da hörte. Als ob sein Leben nicht schon kompliziert genug wäre. Jetzt musste er sich auch noch Sorgen um einen von Voldemorts Dienern machen, der auch noch sein eigener Pate war. „Er ist geflohen?“, fragte Harry ängstlich. „Aber er stellt mir nicht nach, oder? Ich meine, ich habe nichts getan.“ Lupin rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her. „Das hat er bereits getan, Harry“, sagte er ernst, „er hat angeblich gesehen wie dein Onkel dich geschlagen hat und hat die Dinge selbst in die Hand genommen. Er hat deinen Onkel angegriffen und dich mitgenommen. Du wurdest für zwei Tage vermisst, Harry. Wir hatten das Schlimmste befürchtet, als Dumbledore den Brief von Black erhielt wo wir dich finden konnten. Er hat dich im Tropfenden Kessel gelassen. Wir verstehen nicht ganz warum er das getan hat. Es wird eine der zahllosen Fragen sein, die wir haben, wenn wir ihn finden.“ Harry zitterte deutlich. Sirius Black hatte ihn entführt? Professor Lupin wusste die Wahrheit über seinen Onkel? Hieß das, dass es auch Professor Dumbledore wusste? „Warum hat es mir niemand gesagt?“, fragte Harry und klang verletzt, was er auch war. Er hasste es, wenn Leute mehr über sein Leben wussten als er selbst. Er hasste es, nichts über seine eigenen Eltern zu wissen. „Das haben wir nicht getan, um dir wehzutun, Harry“, antwortete Lupin, seine Stimme immer noch sanft. „Es war für eine Menge Leute schmerzhaft und ist es immer noch. Wie sagst du einem Kind, dass seine Eltern von ihrem besten Freund betrogen wurden? Es ist nichts, womit sich ein Dreizehnjähriger beschäftigen sollte.“ Harry konnte zur Antwort nur nicken. Jetzt wo er es wusste, wünschte er, er täte es nicht. Es war so viel einfacher Voldemort für alles die Schuld zu geben. „Wissen es alle?“, fragte er leise, „ist das der Grund warum du mir jetzt alles sagst?“ „Unglücklicherweise wurde deine Entführung im Tagespropheten veröffentlicht“, gab Lupin zu, „wir dachten es wäre das Beste, wenn du wüsstest was über dich gesagt wird. So weit wie die Zaubererwelt weiß, wurdest du von Black gekidnappt und von einigen Auroren gefunden. Es wurde nichts über die Behandlung durch deinen Onkel gesagt. Dumbledore hielt es für das Beste, es so lange wie möglich geheim zu halten.“ Harry konnte nicht anders und stöhnte erleichtert auf. Er konnte damit nicht umgehen. Er wollte einfach nicht, dass jemand etwas über sein Leben zu Hause wusste. Das Problem war: Professor Dumbledore und Professor Lupin wussten anscheinend die Wahrheit oder ein Teil davon. „Äh- was weißt du von meinem Onkel?“, fragte er, nicht ganz sicher, ob er eine Antwort wollte. Professor Lupin stieß einen Seufzer aus. „Dein Onkel hat zugegeben was wirklich geschehen ist, als Black dich geholt hat“, sagte er sanft. „Wir wissen, dass deine Verletzungen von deinem Onkel stammen und nicht von Black. Was wir nicht wissen, ist, wie lang es schon vor sich geht. Du hast mir erzählt, dass deine Rippen seit drei Wochen gebrochen waren, als wir dich gefunden haben. Wie zum Himmel hast du es drei Wochen mit einem gebrochenen Bein und drei gebrochenen Rippen ausgehalten?“ Harry konnte nur mit den Schultern zucken. Er hatte gehofft seine Hogwartsjahre zu absolvieren, ohne dass jemand herausfand, wie schrecklich seinen Verwandten waren. Sicher, Ron und Hermine wussten, dass die Dursleys ihn hassten und ihn nicht gut behandelten, aber das war alles was sie wussten. Sonst hatte niemand jemals ein Interesse an dem Thema gezeigt. „Ich kann verstehen, dass du nicht darüber sprechen willst, Harry, aber diese Art Verbrechen ist kein Geheimnis, dass ein Kind für sich behalten sollte“, sagte Lupin geduldig, „verstehst du, dass du hättest sterben können, wenn dein Onkel einen Zentimeter weiter gegangen wäre? Es kümmert mich nicht, welchen Grund er dir gegeben hat. Für diese Taten gibt es keine Entschuldigung.“ „Aber es war meine Schuld“, sagte Harry schließlich, seine Stimme kaum lauter als ein Flüstern, „wenn ich Ron nicht gebeten hätte, anzurufen, wäre nichts hiervon geschehen.“ Harry musste zugeben es war eine Erleichterung die Worte auszusprechen. Es fühlte sich an, als würde ein großes Gewicht von seinen Schultern gehoben. „Er hat nie zuvor absichtlich einen Knochen gebrochen. Gewöhnlich hat er mich vor Hogwarts nur in meinen Schrank gesperrt-“ „Was meinst du mit Schrank?“, unterbrach Lupin. „Äh - nun - bevor ich von Hogwarts wusste, war mein Zimmer der Schrank unter der Treppe“, sagte Harry unbehaglich. Er hielt seine Augen auf seine Hände fixiert, er hatte Angst vor dem Blick mit dem ihn Lupin vermutlich ansah. „Nachdem mein erster Brief kam, haben sie mir Dudleys zweites Zimmer gegeben. Ich vermute, sie bekamen Angst als sie feststellten, dass jemand wusste, wo ich schlief.“ Lupin war eindeutig verwirrt. „Was meinst du mit deinem ersten Brief“, fragte er. Harry zuckte mit den Achseln. „Sie wollten nicht, dass ich gehe“, antwortete er immer noch mit der leisen Stimme, bei der die meisten Leute sich anstrengen mussten, um ihn zu verstehen. „Sie – öhm – haben alle Briefe zerstört, ehe ich sie ansehen konnte, also hat Professor Dumbledore Hagrid geschickt, um mir die Wahrheit … nun… alles zu sagen. Das war mein elfter Geburtstag.“ Ehe Harry es wusste, wurde er in eine Umarmung gezogen, sein Gesicht in weiche Roben vergraben. „Es tut mir so leid, Harry“, flüsterte Lupins zitternde Stimme in sein Ohr. „Ich hätte für dich da sein sollen. Ich hätte nie gedacht, dass sie so gemein sein würden.“ Nicht auf der Hut, wusste Harry nicht, was er tun sollte und saß einfach nur da. Es fühlte sich so falsch an, dass sich Professor Lupin sich für etwas entschuldigte, dass er nicht getan hatte. Nun, ich habe die meiste Zeit meines Lebens nichts getan. Harrys Körper war zunächst steif. Er konnte sich wirklich nicht daran erinnern, wann ihn das letzte Mal ein Erwachsener freiwillig umarmt hatte. Langsam entspannte er sich bei dem jungen Lehrer und fragte sich, ob es so war jemanden zu haben, der sich um einen kümmert. OoOoOoOo Stunden später hatte Remus Lupin Probleme wach zu bleiben. Er war an Harrys Seite geblieben, er hatte Angst den fragilen Jungen zu verlassen; insbesondere mit der Bombe, die er gerade fallen gelassen hatte. Remus war sich der Leute bewusst, die seine Wiederkehr in Dumbledores Büro erwarteten, aber es kümmerte ihn nicht. Er hatte ein leises Versprechen gegeben Harry in jeder Weise zu helfen. Er schuldete es James, Lily und Harry. Harry schlief wieder friedlich. Remus blickte zu dem Jungen, der Jahre jünger als dreizehn aussah. Es war faszinierend zu denken, dass erst zwei Tage vergangen waren, seit sie ihn gefunden hatten. Der Anblick war für immer in Remus Erinnerung gebrannt. Harry war in solch einer Hölle/Harry hatte so viele Schmerzen gehabt gewesen, er hatte so viel durchgemacht und wer hatte ihn gerettet? Sirius Black. Oh, die Ironie. Je mehr Remus darüber nachdachte, desto mehr begann er, mit dem Flüchtling aus Askaban überein zu stimmen. Versuchte überhaupt jemand Harry Potter zu schützen, ein Junge, der schon so viel gegeben und so viel verloren hatte? Das Geräusch einer Tür, die sich öffnete, riss Remus aus seinen Gedanken. Über seine Schulter sehend, stieß Remus einen Seufzer aus, als er Dumbledore, McGonagall und Snape sah, gefolgt von Arthur und Molly Weasley. Es schien, als wären sie ungeduldig geworden, heraus zu finden wie schlecht Harry die Neuigkeit von Sirius Black aufgenommen hatte. „Wir haben angefangen uns Sorgen zu machen, Remus“, sagte Dumbledore sanft, als er Harrys Bett erreichte. „Ich nehme an, du hast es ihm gesagt?“ Remus nickte als er seinen Blick wieder auf den schlafenden Teenager richtete. „Er ist wütend, dass ihm dies vorenthalten wurde“, antwortete er, „ich bin noch nicht auf die Details eingegangen. Es war schwer genug, ihm von der Nacht und Peter zu erzählen.“ Er rieb seine müden Augen, dann er sah er direkt zu Dumbledore. „Wussten Sie, dass sein Zimmer für zehn Jahre ein Schrank unter der Treppe war? Wussten Sie, dass Vernon Dursley Harry geschlagen hat, ihm sein Bein und Rippen gebrochen hat, nur weil er einen einfachen Telefonanruf erhalten hat?“ Mrs. Weasley keuchte. „Oh je“, sagte sie leise, „das war Ron. Ich hätte was verdächtigen müssen, als Hedwig am nächsten Tag mit einem Brief von Harry kam, der fragte ob wir sie über den Sommer behalten könnten. Der arme Junge ist durch die Hölle gegangen und hatte keine Möglichkeit uns zu kontaktieren.“ „Was hat er sich nur dabei gedacht, seine Eule fort zu schicken?“, grinste Snape höhnisch. „Vielleicht wollte er die Eule am Leben halten“, antwortet McGonagall bitter. „Ehrlich, Severus, du weißt, dass Kinder alles tunt würden, um ihre Haustiere zu beschützen. Mr. Potter ist nicht anders. Wir alle wissen, er verehrt die Eule.“ Die Tür öffnete sich und es folgte ein bekannter, schimpfender Ton, den alle kannten. „Was geht hier vor?“, forderte Madam Pomfrey flüsternd. „Alle von euch wissen, dass Mr. Potter Ruhe mehr als alles andere benötigt. Er ist immer noch schwach. Eure Fragen müssen noch warten.“ Das Geräusch entfernter Stimmen holte Harry aus seinem Schlummer. Er konnte schwach Madam Pomfrey, Professor Dumbledore und Mrs. Weasley ausmachen, die über etwas flüsterten. Schläfrigkeit übermannte jegliche Neugier, als Harry sein Gesicht tiefer ins Kissen grub. Er wollte jetzt wirklich mit niemandem reden, insbesondere nicht mit Mrs. Weasley. Er wollte nicht, dass noch mehr Leute sich um ihn sorgten. Harry fühlte sich warm und versuchte gedankenlos die Bettdecke weg zuschieben, aber Hände wanden sich um seine Handgelenke, ehe er die Aufgabe geschafft hatte. Harry stöhnte leicht protestierend. Er hasste es, zu warm zu sein. Es erinnerte ihn zu sehr daran in der brennenden Sonne für die Dursleys zu arbeiten. Es erinnerte Harry zu sehr an Onkel Vernons Ärger. Das Geräusch von einer Tür, die aufknallte, schreckte Harry aus seiner Störrigkeit. Er saß schnell auf, sah sich in dem verschwommenen Raum um und wich schnell zurück, bis er am Kopfende des Bettes war. Harry zog seine Knie an seine Brust, er konnte seinen Körper nicht am zittern hindern, als der Klang von schnellen Schritten, die auf sein Bett zukamen, durch den stillten Raum hallten. „Cornelius“, sagte Professor Dumbledore freundlich, „das ist unerwartet. Ich glaube, ich habe Ihnen gesagt, ich würde Sie rufen wenn Harry bereit ist eine Aussagt zu seiner Entführung zu machen.“ Harry hörte nicht zu. Seine Gedanken waren in einer Erinnerung gefangen. Onkel Vernon betrat sein Zimmer immer so. Das war das erste Anzeichen, dass Schmerzen kommen würden. Das war das erste Zeichen, dass Harry etwas getan hatte, um diesen Wal eines Mannes zu verärgern. „Sie kennen den Druck unter dem ich stehe, Dumbledore“, sagte Fudge ungeduldig, „wir müssen Black bald finden. Die Öffentlichkeit ist immer noch in Aufruhr.“ Professor Lupin war der erste, der sich umdrehte und Harrys Notlage bemerkte. „Harry, was ist los?“, fragte er leise. Es gab keine Antwort, was den Mann dazu bewegte Harry sanft am Arm zu berühren. „Harry, bitte sag etwas.“ Harry sah langsam in die Richtung von Lupins Stimme, um einen bekannten Flecken zu sehen. „Professor?“, fragte er mit zitternder Stimme, „er ist nicht hier?“ Lupin stieß einen Seufzer aus und zog Harry in eine Umarmung, er tat jedes und alles an das er denken konnte, um das zitternde Kind zu trösten. „Nein, Harry“, sagte er sanft, „dein Onkel ist nicht hier. Du bist sicher. Das verspreche ich.“ Alle stellten nun fest, dass Harry tatsächlich wach war und in Lupins Armen zitterte. Mrs. Weasley eilte schnell an die Seite des Jungen, aber der Todesgriff Lupins in Harrys Roben machte deutlich, dass er nicht die Absicht hatte, sich bald zu bewegen. Mr. Weasley eilte an ihre Seite und legte eine Hand auf die Schulter seiner Frau, um sie daran zu hindern, den Jungen wegzuziehen. Wie es aussah, war das was er jetzt brauchte Remus Lupin. „Wie Sie sehen können, Cornelius, erholt sich Harry noch“, sagte Dumbledore ausgeglichen, „wenn er bereit ist zu reden – “ „Geben sie ihm eben ein Beruhigungstrank“, unterbrach Fudge, „ist Potter die Lage klar, in der wir gerade stecken? Seine Aussage könnte uns helfen einen Irren zu fangen! Erwarten Sie, dass die ganze magische Gesellschaft weiter in Gefahr schwebt, weil Potter verhätschelt werden will?“ Mrs. Weasley war aufgebracht. Sie näherte sich sofort dem Mann, sie brachte sich zwischen den Minister und Harrys Bett. „Warum, Sie enttäuschende Entschuldigung für einen Mann!“, rief sie, „Harry ist durch die Hölle gegangen und Sie sorgen sich um die Öffentlichkeit!“ Der Minister starrte wütend zu Mr. Weasley. „Arthur, bitte kontrollieren Sie ihre Frau“, spiee er. Mr. Weasley faltete seine Arme über seiner Brust. „Unglücklicherweise, Minister, stimme ich mit Molly überein“, sagte er als Tatsache, „Harry ist wie ein Mitglied unserer Familie und wie einer meiner Söhne, ich werde tun, was in seinem Interesse ist.“ Die keifenden Erwachsenen bemerkten nicht, wie Madam Pomfrey eine Phiole Beruhigungstrank Lupin gab, um Harry zu helfen. Überraschenderweise war Professor Snape an Lupins Seit und half ihm den Jungen zu positionieren, um den Trank zu nehmen. Harrys Augen waren offen, aber es war fast so als würde er in die Ferne starren. Der Trank rann seine Speiseröhre ohne Probleme runter. Mit fast sofortiger Wirkung hörte das Zittern auf, das durch Harrys Körper rann. Sein Blick klärte sich, als er Professor Snape direkt ansah. „P’fessor?“, fragte er wackelig. Nichts machte Sinn. Er hätte schwören können, dass er eben seinen Onkel rufen gehört hatte, aber es war zu hell, um sein Zimmer zu sein. Langsam klärten sich seine Gedanken und alarmierten Harry, dass ihn jemand schützend fest hielt. Seinen Blick wendend, stellte Harry fest, dass es Professor Lupin war, der ihn hielt. „Es war nicht wirklich?“, fragte er Lupin. Lupin stieß einen erleichterten Seufzer aus. „Nein, Harry“, sagte er sanft, „ich verspreche dir du bist hier sicher vor ihm.“ Es gab eine Pause, fast als ob Lupin Angst hatte noch etwas zu sagen. „Hör zu, Harry, der Minister ist hier mit Fragen über deine Entführung“, sagte er leise, „Denkst du, du kannst darüber reden was geschehen ist?“ Harry spannte sich sofort an, als er Lupin ängstlich ansah; war er bereit mit dem Zaubereiminister darüber zu sprechen was geschehen war? Was würde der Mann denken, wenn er herausfand, dass ihr ‚Retter’ sich nicht gegen einen einfachen Muggel verteidigen konnte? Was würden die Weasleys denken?“ „Vielleicht sollten die Fragen auf Black und nur Black limitiert werden, da der Trottel ein Problem hat, seine große Klappe zu halten“, schlug Snape Lupin mit genervtem Ton vor. „Merlin verbiete es, dass Potters guter Ruf jemals beschmutzt würde.“ „Das ist genug, Severus“, warnte Lupin, dann wandte er Harry wieder seine Aufmerksamkeit zu. „Wir werden hier sein, in Ordnung? Lass uns einfach wissen wann du aufhören möchtest.“ Harry nickte zögerlich. Er wollte es nicht tun, aber er wusste, niemand würde ihn in Ruhe lassen, bis er es tat. Seine Augen geschlossen, unterdrückte Harry krampfhaft seine Angst und Scham, während ihm Professor Lupin half sich richtig hinzusetzen. Er unterdrückte ein Zusammenzucken, als ein Schmerzfunken durch sein zuvor gebrochenes Bein schoss. Wenigstens ist es nicht so schlimm wie zuvor. „Minister, Harry hat zugestimmt Fragen zu beantworten, die für die Suche notwendig sind, aber nur zur Suche“, sagte Lupin beschützend, als er Harry seine Brille reichte. Es war deutlich, dass der junge Lehrer sich gerade so ruhig halten konnte. Cornelius Fudge ging um Mrs. Weasley herum, so dass er von Angesicht zu Angesicht mit Harry war. Er zog eine Ausgabe des Tagespropheten heraus und reicht sie Harry. „Mr. Potter, an was erinnern Sie sich von ihrer Entführung?“, fragte Fudge schonungslos. „Lassen Sie kein Detail aus.“ Harry sah auf die Titelseite und sah ein Bild von einem Mann mit eingesunkenem Gesicht und langen, matten Haaren der langsam blinzelte. Es schien falsch, dass so jemand wie der, der beste Freund seines Vaters sein konnte. Der Mann sah halb tot aus. „So sieht er also aus?“, fragte Harry leise, unfähig seinen Blick von der Zeitung zu reißen. „Das ist er?“ „Mr. Potter wie können Sie nicht wissen wie Black aussieht?“, fragte der Minister genervt. Harry sah schließlich zu Fudge auf dann sah er weg. Fudge würde das nicht mögen. „Äh, ich habe ihn nie gesehen“, gab Harry zu, „ich wusste nicht, dass er mich entführt hat, bis Professor Lupin es mir gesagt hat.“ Fudge trat erstaunt einen Schritt zurück. „Wa- wie konnten Sie es nicht wissen?“, fragte er, „er hatte Sie für zwei Tage! Er muss etwas gesagt haben-“ „- ich war bewusstlos“, unterbrach Harry und klang sicherer als er sich fühlte. Er biss seine Unterlippe als er überlegte, es weiter auszuführen. Sie würden es sonst nicht glauben. „Das letzte woran ich mich erinnern kann, ist wie ich von meinem Onkel gegen die Wand geworfen werde“, fügte er sanft hinzu. Mrs. Weasley und Professor McGonagall keuchten schockiert, Professor Lupin gab Harrys Schulter ein versicherndes Drücken und erinnerte den Teenager daran, dass er dort war, während Mr. Weasley, Professor Snape und Professor Dumbledore für Worte zu erstaunt schienen. Fudge jedoch blieb skeptisch. „Warum würde ihr Onkel Sie gegen die Wand werfen?“, fragte der Minister. Harry zuckte mit den Schultern als er seinen Blick senkte. „Weil ich dort war“, murmelte er, „weil ich verschlafen habe und ihr Abendessen nicht rechtzeitig fertig war.“ Fudge sah nervös zu Professor Dumbledore, als ob er im Stillen um Hilfe bat. „Ich verstehe“, sagte er unbehaglich, „Nun, sie haben ziemlich Glück gehabt, dass Black Sie nicht weiter verletzt hat, Mr. Potter.“ Es schien plötzlich, dass Fudge nichts mehr wollte, als den Krankenflügel zu verlassen. „Ich vertraue darauf, Sie haben ein anders Heim für den Jungen gefunden, Albus?“ Dumbledore nickte. „Aber natürlich, jetzt wo Sie es erwähnen“, sagte er freundlich. „Harry wird die übrigen Ferien hier in Hogwarts verbringen. Die Mitarbeiter und ich haben zugestimmt, es wäre in Harrys bestem Interesse, den Jungen zu trainieren, um sich selbst verteidigen zu können, insbesondere mit Sirius Black auf Freiem Fuß. Ich vertraue darauf, dass Sie mich über alle Entwicklungen informieren.“ „J-ja natürlich“, stammelte Fudge dann traf er Harrys Blick. „Zu Ihrer Information, Mr. Potter, Ihr Onkel wird vor das Muggelgericht gebracht. Ihm wurde nahe gelegt, auf schuldig zu plädieren und wird es tun. Es wir keine Verhandlung geben, also brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, dass die Presse es herausfindet. Guten Tag.“ Harry saß erstaunt da als der Zaubereiminister ging. „W-was?“, fragte er ungläubig. Langsam sah Harry sich im Raum unter den Erwachsenen um. Jeder einzelne von ihnen (mit Ausnahme von Professor Snape, der immer noch genervt aussah) schien nervös zu sein. „Worüber hat Mr. Fudge gesprochen?“ Professor Dumbledore kam dem verängstigten Teenager näher und legte ihm vorsichtig eine Hand auf den Arm. „Dein Onkel hat aus Versehen sein Verhalten dir gegenüber den ermittelnden Auroren zugegeben, Harry“, sagte er zärtlich. „Er war es, der bestätigt hat, dass Sirius Black dich geholt hat und deinen Zauberstab währenddessen benutzt hat.“ Das Atmen wurde schwierig. Der Mann der seine Eltern betrogen hatte, hatte seinen Zauberstab benutzt? „Nein, das ist unmöglich!“, rief Harry, „ich habe meinen Zauberstab seit dem Moment, als ich nach Hause gekommen bin, versteckt! Ich habe niemandem verraten wo er war!“ Mit Ausnahme von Midnight. Die Erkenntnis traf Harry wie ein Klatscher. Midnight schien immer schlau … zu schlau. Es gab einen Grund, warum Midnight immer zu verstehen schien. Der Hund wusste was er sagte, weil der Hund im Grunde kein Hund war. Midnight existierte nicht wirklich. Midnight war Sirius Black. Das war die einzige Erklärung. Er hatte eine Mörder und Verräter in seinem Zimmer gehalten, ohne es zu wissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)