Midnight Guardian von Kernchen ================================================================================ Kapitel 3: Unglaubliche Offenbarungen ------------------------------------- Die Suche nach Harry Potter bedeutete die Titelseite des ‚Tagespropheten’. Harrys Familienleben wurde zum Glück ausgelassen, aber die Aussage, dass er von Sirius Black fort geholt worden war, brachte die ganze magische Gemeinschaft in Aufruhr. Fudge war gezwungen zuzugeben, dass Harry Potter nichts von Sirius Black oder etwas über die Vergangenheit des Verbrechers wusste, was sie noch mehr verärgerte. Es wurden an jede Abteilung im Ministerium Heuler geschickt. Alle hatten das Gefühl, es wäre an ihnen, ihre Meinung über das Aufwachsen ihres Retters mitzuteilen. Nun, anders als in den Sommerferien der letzten zwölf Jahre war Hogwarts ein lauter Ort. Es war als Hauptquartier für Dumbledores Einheit auf der Suche nach Harry Potter und Sirius Black eingerichtet, aber nur wenige wussten davon. Die Beteiligten bestanden aus den Hogwarts Mitarbeitern, Mr. und Mrs. Weasley, Alastor Moody (ein pensionierter Auror), Kingsley Shacklebolt, Nymphadora Tonks, sowie dem neuen Lehrer fürVerteidigung gegen die Dunklen Künste: Remus Lupin. Nicht viele Leute wussten etwas über Lupin, außer dass er Black gekannt hatte, bevor sich der Verbrecher Voldemort angeschlossen hatte und dass Professor Severus Snape ihn hasste. Alle bemerkten die hasserfüllten Blicke und schneidenden Bemerkungen, aber was alle erstaunte, war wie ruhig und gesammelt Lupin war. Der Mann hatte kein einziges Mal auf das kindische Verhalten reagiert, obwohl einige andere es für ihn getan hätten. Ein weiteres Treffen durchzustehen, wie sie es die letzten beiden Tage schon getan hatten, konnten sich die Mitglieder der Einheit nicht anders helfen, als frustriert zu sein. Jedes mögliche Versteck war überprüft worden und jede Kontaktperson war befragt worden. Es war fast so, als wären der Verbrecher und das Kind von der Bildfläche verschwunden. Dumbledore wollte das Treffen gerade zur Ordnung rufen, als eine hellbraune Eule in die Haupthalle flog und ein Brief in einem blauen Umschlag vor dem alten Mann fallen ließ. Alle Unterhaltungen verstummten, als Dumbledore sich bewegte, um den Brief zu öffnen, aber er bewegte sich von selbst. Eine tiefe sarkastische Stimme füllte die Halle: „Euch ist also aufgefallen, dass euer kostbarer Retter vermisst wird. Habt ihr je daran gedacht, nach diesem Kind zu schauen, auf das so viele das Schicksal der Welt gelegt haben? Ich kann euch versichern, dass, wenn ich nicht eingegriffen hätte, Harry jetzt tot wäre. Was ist durch Ihren dicken Schädel gegangen, als Sie ihn bei den Dursleys gelassen haben? SIE HASSEN MAGIE!!!!!!!! Eine kleine Information, die euch entgangen ist: Harry wird von diesen Leuten wie ein Sklave behandelt! Er wird missbraucht und vernachlässigt. ER WIRD ES SEIT JAHREN! Hat irgendeiner von euch sich die Mühe gemacht, die Zeichen zu sehen?!? Übrigens weiß ich alles über Harrys Konfrontationen mit Voldemort. Dieser Junge ist kaum ein Teenager und glaubt bereits, es läge in seiner Verantwortung, alle vor dieser bösen Kreatur zu retten. Ein Troll? Ein besessener Verteidigungslehrer? Ein verzaubertes Tagebuch in den Händen eines kleinen Mädchens? EIN BASILISK? ALBUS DUMBLEDORE, VERSUCHST DU ÜBERHAUPT, MEINEN PATENSOHN ZU SCHÜTEZN!?! Ein Wort an die Weisen, ich werde zuschauen. Wenn mein Patensohn verletzt wird, werde ich nicht zögern, ihn fort zu holen, dieses Mal für immer. Harry verdient eine Kindheit, und nicht in einem, ihn misshandelnden, Haushalt festzustecken und jedes Jahr um sein Leben zu kämpfen. IHR SEID GEWARNT!!! Ihr findet meinen Patensohn im Tropfenden Kessel Raum 13. Ich schlage vor, ihr bringt Madam Pomfrey mit und jemanden der Harry beschützen kann, wo ihr und das Ministerium versagt habt. Dursley konnte ein paar Knochen brechen, bevor ich eingreifen konnte.“ Ein wütender Pate Der Brief faltete sich zusammen und sank auf den Tisch hinab. Nun füllte Stille die Halle, als alle auf Dumbledores Reaktion warteten und der Schulleiter von Hogwarts enttäuschte nicht. Langsam stand er auf und sah die Gruppe an, die ihn beobachtete. Sein Gesicht war ernst, sein Körper steif. Dumbledore war wütend. „Minerva, du musst nach St. Mungo gehen und Poppy über die Situation informieren“, sagte Dumbledore schließlich mit ernster Stimme. „Trefft uns im Tropfenden Kessel. Kingsley, Nymphadora, Alastor, Arthur und Remus. Ihr müsst mit mir zum Tropfenden Kessel kommen. Ich weiß nicht in welcher Verfassung Harry sein wird, also müsst ihr übrigen den Krankenflügel für den verletzten Teenager vorbereiten.“ Professor Minerva McGonagall eilte aus der Halle, gefolgt von allen, die Dumbledore nicht begleiten würden. Die von der Rettung betroffene Gruppe versammelte sich um Dumbledore, der einen Kelch hoch nahm und ihn in einen Portschlüssel verwandelte. Alle griffen danach, berührten den Kelch und nach einem Moment fühlten sie ein Ziehen hinterm Bauchnabel, das sie zu ihrem Ziel brachte. Sie landeten hart im Tropfenden Kessel und zogen sofort ihre Zauberstäbe. Alastor Moody, der ein magisches Auge hatte, das sich unaufhörlich bewegte ohne zu blinzeln, sich auf und ab bewegte und von links nach rechts bewegte, unabhängig von dem normalen Auge – und dann rollte es herum und blickte in den Kopf des Mannes, so dass alles was man sehen konnte weiß war, er scannte das Gebäude. „Er ist dort, Albus“, knurrte Moody, „er ist allein.“ Dumbledore nickte. „Remus, Arthur folgt mir bitte“, sagte er, aber beide Männer wussten, dass es keine Bitte war und folgten. Schnell aber ruhig schritt Dumbledore die Treppe hinauf und fuhr fort, bis er Raum dreizehn erreichte. Er prüfte die Tür schnell auf Verteidigungszauber, fand aber keine. Nach einem leisen Alohomora öffnete Dumbledore langsam die Tür, um einen dunklen Raum vorzufinden. Die Vorhänge waren zugezogen und verhinderten, das Sonnenlicht eindrang. Blutgeruch erfüllte die Luft. Schwere Atmung füllte ihre Ohren. Zu dem Zeitpunkt wussten die drei Männer, dass Sirius Black nicht übertrieben hatte, um die Anwesenheit Madam Pomfreys zu bitten. „Lumos“, sagte Mr. Weasley leise und erlaubte dem Licht seines Zauberstabes den Raum zu erleuchten. Der Anblick vor ihnen zwang alle drei Männer aufzukeuchen. Im Bett unter einem Haufen Decken lag ein verletzter, misshandelter und ziemlich kranker Harry Potter. Lupin und Mr. Weasley eilten sofort an das Bett und was sie sahen, ließ sie zurück schrecken. Die ganze linke Seite von Harrys Gesicht war blau und geschwollen. Er biss auf seine Unterlippe, um das leise Wimmern vor Schmerzen das über seine Lippen kam, zu unterdrücken. Sein Haar war schweißgetränkt, aber er zitterte. Mr. Weasley berührte vorsichtig seine Stirn und bestätigte was er bereits vermutete. Harry hatte ein Fieber das gefährlich hoch war. „Harry?“, fragte Mr. Weasley nervös, als er den Arm des Jungen berührte. Die Reaktion war augenblicklich. Beide Männer sprangen geschockt zurück, als Harry zusammen zuckte und dann vor Schmerzen aufschrie, ehe er seinen Kopf mit seinen Armen bedeckte, um sich selbst zu schützen. „T-Tschuldigung!“, wimmerte Harry. „T-tu Midnight nicht weh! Bitte, Onkel Vernon!“ „Arthur, Remus, haltet ihn still“, wies Dumbledore an, als er schnell zu den beiden Männern ans Bett trat. „Er wird sich nur mehr verletzen.“ Lupin hielt Harrys Arme fest, während Mr. Weasley Harrys Beine hielt. Sie gingen sicher, ihn nicht zu fest zu packen, um ihn nicht noch mehr Schmerzen zu zufügen. Dumbledore seufzte und richtete seinen Zauberstab auf das Kind. „Ennervate“, sagte er leise. Harrys Augen öffneten sich ein wenig, aber er fokussierte nichts. Seine Gedanken waren ein verwobenes Chaos und alles tat weh, aber Harry konnte fühlen, dass seine Arme und Beine still gehalten wurden und wusste, dass er nicht allein war. Eine kalte Hand berührte sanft seine Stirn und ließ ihn zittern. Langsam drehte Harry den Kopf, um eine Menge Weiß zu sehen und keuchte, was ein Fehler war. Seine Rippen schrieen vor Schmerzen und zwangen Harry aufzuschreien. In einem Augenblick waren Harrys Arme frei, als seine Decke langsam weggezogen wurde. „Harry, du musst dich entspannen“, sagte Dumbledore mit beruhigender Stimme. „Kannst du mir sagen, was das letzte ist, an das du dich erinnerst?“ Harry war noch bei dem Gedanken, dass Professor Dumbledore in seinem Zimmer war. „P’fessor?“, fragte er zitternd, „w-was machen – Sie müssen gehen. Bitte, wenn Onkel Vernon – “ „Mach dir keine Sorgen um deine Onkel, Harry“, unterbrach Mr. Weasley in einer fürsorglichen Stimme. „Du bist jetzt sicher, fort von ihm.“ „Was?“, fragte Harry. Sein Hirn schien zu langsam zu funktionieren, um alles zu begreifen. Er versuchte sich umzusehen indem er den Kopf bewegte, aber das machte die Kopfschmerzen nur schlimmer. „Wo…“ Ein anderer Schmerzfunken von seinen Rippen ließ Harry aufschreien und Tränen liefen ihm aus den Augen. Er hatte nie zuvor Schmerzen wie diese erlebt. Jede Sekunde fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Zu dem Zeitpunkt kümmerte sich Harry nicht mehr um sein Geheimnis. Es kümmerte ihn nicht, dass Professor Dumbledore und Mr. Weasley nun von seinen Strafen wussten. Er wollte nur, dass die Schmerzen aufhörten. Harry fühlte, wie jemand sein Shirt anhob und dann vorsichtig seine Brust berührte. „Es sind mindestens drei Rippen gebrochen“, sagte eine unbekannte Stimme, „jede Bewegung könnte ein Organ verletzen.“ Das Geräusch von beschleunigten Schritten alarmierte alle. Dumbledore und Mr. Weasley bewegten sich zur Tür, bereit Harry zu beschützen falls nötig, während Lupin sich auf den Rand von Harrys Bett setzte und die Hand des Jungen in seine nahm. Es war deutlich, dass der Junge Angst hatte und er hatte guten Grund dafür. Er hatte gar keine Idee davon, was vor sich ging. „Harry, ich weiß, dass du Schmerzen hast, aber du musst ruhig und entspannt bleiben“, sagte Lupin sanft, „wie lange tun deine Rippen schon weh?“ „Äh – drei Wochen, glaube ich“, murmelte Harry, „öhm – wer sind Sie?“ „Mein Name ist Remus Lupin, Harry“, sagte der Mann leise, „ich bin der neue Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste.“ Die Schritte hielten vor der Tür an. Harry konnte nicht die Kraft aufbringen sein Kopf zu drehen. Er konnte spüren wie er den Kampf verlor wach zu bleiben. Er schloss seine Augen und hörte kaum noch wie sich die bekannten Stimmen unterhielten, ehe die Besucher an sein Bett zurückkehrten. Er konnte spüren wie er zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit hin und her driftete, insbesondere wenn Schmerzen eine Rolle spielten. Langsam wurden diese Augenblicke weniger und gewährten Harry die friedliche Dunkelheit, die er nicht erfahren hatte, seit er in den Ligusterweg zurückgekehrt war. Harry war sich seiner Umgebung nicht bewusst, trotz dem, der solch einen Lärm machte. Er verpasste den Wutanfall des Ministers sowie einige andere Ministeriumsleute, die Harrys Aussage verlangten, um in der Suche nach Sirius Black zu helfen. Es war für viele schwierig, Blacks Taten als etwas anderes als durchgedreht zu betrachten. Warum würde sich jemand die Mühe machen einen Jungen zu entführen, genau genommen den Jungen-der-lebt, um ihn dann einfach gehen zu lassen? Es war deutlich, dass Black etwas anders vor hatte und Harry Potter war mitten darin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)