Golden Rose von Kimie_Yashi (Blüte der Liebe [ContestShipping]) ================================================================================ Kapitel 2: Mitternachtsspaziergang ---------------------------------- So, nun geht's endlich weiter… das KP ist etwas ziemlich lange geworden, im Gegensatz zum ersten XD Aber kürzen bzw. zwei daraus machen konnte ich nicht und ich glaube, dass euch so ein verlängertes KP nichts ausmacht, nicht ^.~ Ansonsten habe ich wie gewünscht mehr Absätze eingebaut und ich hoffe, dass es dieses Mal genug sind (und wehe es sind jetzt zu viele -_- XD ) So, viel Vergnügen beim Lesen und bitte Kommi nicht vergessen, ne ^.~ Kapitel 2 ~ Mitternachtsspaziergang Haruka kam erst so gegen 19 Uhr nach Hause und sah ziemlich fertig mit den Nerven aus. „Hallo Mäuschen! Du siehst ziemlich geschafft aus, willst du eine Kleinigkeit essen?“, begrüßte ihre Mutter sie freundlich. „Hallo Mama! Ja, ich esse etwas, aber nicht jetzt. Erst mal brauche ich ein entspannendes Bad, sonst kippe ich noch um. Könntest du dich vielleicht um meine Pokémon kümmern?“, mit diesen Worten überreichte Haruka ihrer Mutter ihre Pokébälle und stieg die Treppenstufen hinauf zu ihrem Zimmer; sie hörte noch wie ihr Vater wie eigentlich fast jeden Abend lachend vor dem Fernseher saß. Aber jetzt wollte sie erst einmal ihre Sachen wegbringen und sich frische Kleidung mit ins Bad nehmen. Also wurde der Rucksack mit einer Handbewegung in die nächst beste Ecke geschleudert, der Kleiderschrank geöffnet und sich das passende Outfit herausgesucht. In der Zwischenzeit betrat Masato das Zimmer seiner Schwester mit den Worten: „Hallo Haruka, und? Wie war dein Tag so?“ „Oh… hallo Masato! Anstrengend. Die Kinder sind zwar super lieb und niedlich, aber dennoch anstrengend“, antwortete sie ihm, worauf ihr noch etwas einfiel, „Ach ja und da kam so ein komischer Junge vorbei und brachte Minako ihr Fläschchen… wundert mich nur dass Mrs. Sayona einem Fremden solch eine Aufgabe anvertraut…“ Jetzt wo sie so darüber nachdachte, kam ihr das Ganze schon etwas seltsam vor, aber vielleicht kannte sie den Fremden ja und er war nur Haruka selbst unbekannt. Mit diesem Gedanken verließ sie das Zimmer mit den frischen Kleidungsstücken auf dem Arm und ging den Gang entlang in Richtung Badezimmer. „Eigentlich hatte sie ja mich damit beauftragt, doch ich hatte viel zu viel zu tun und da hat er mir angeboten diese Aufgabe zu übernehmen“, erzählte Masato von dem Ereignis am Mittag. Verständnislos blickte Haruka ihren jüngeren Bruder an: „Was? Wie kommst du denn bitte auf die Idee so etwas einen Fremden machen zu lassen, wer weiß, was der sich dabei gedacht hat… Manchmal bist du echt verantwortungslos und….“ Doch sie beendete ihren Satz nicht, denn während sie so mit ihrem Bruder sprach, wollte sie die Schiebetür ins Bad öffnen, was ihr allerdings nicht gelang. Erneut versuchte sie es, doch wieder bewegte sie sich keinen Zentimeter. „Oh mein Gott… Verdammte Tür, die klemmt ja schon wieder! Könnte Papa nicht einmal einen Tag die Arena schließen und sich um defekte Sachen im Haus kümmern? Oder zumindest jemanden herkommen lassen? Wenn das so weiter geht, bricht das Haus noch über unseren Köpfen zusammen, aber das scheint ihn ja nicht wirklich zu interessieren!“, beschwerte sie sich lauthals und versuchte es erneut, jedoch ohne Erfolg. „Ähm… warte Haruka… da…“, versuchte Masato sie aufzuhalten, doch sie hörte ihm überhaupt nicht zu. Inzwischen war sie sogar schon so wütend, dass sie mit einem gezielten Tritt gegen die Tür schlug und… voilá, sie ließ sich öffnen. „Nein Haruka! NICHT! Die Tür war doch nicht…“, doch zu spät. Lächelnd schob sie die Tür nun ganz zur Seite, da sie sich schon auf das angenehm heiße Wasser freute. Als sie ihre Augen allerdings wieder öffnete, konnte sie nichts anderes tun, als in den Raum zu starren. Erst als sie realisierte, was da im Badezimmer war, war sie fähig zu handeln. „Ahhhhhhh…“, ertönte ein ohrenbetäubender Schrei und Haruka lief im Gesicht knall rot an, „Was hat der denn hier zu suchen? Den schmeiß ich gleich wieder raus! LOHGOCK!!“ Nun reagierte Masato so schnell er konnte und schob die Tür wieder zu, dann atmete er einmal tief durch und wollte nun versuchen seiner Schwester alles mehr oder weniger in Ruhe zu erklären: „Nein, nicht Haruka! Es stimmt schon, dass er hier ist. Er wird die nächsten Tage bei uns wohnen. Die Tür hat geklemmt, weil sie abgeschlossen war!“ „Wie bitte? Der wohnt hier? Wie kommst du dazu einfach Leute einzuladen und hier wohnen zu lassen?“, brüllte Haruka aufgebracht weiter und gerade kam das gerufene Lohgock die Treppe hinaufgestürmt und es war bereit zum Angriff, auch wenn es nicht wusste, was nun eigentlich Sache war. „Jetzt beruhig dich doch endlich mal! Lohgock, du kannst wieder zu den andere gehen“, richtete sich Masato nun an das Feuer-Pokémon und da seine Trainerin keinen anderen Befehl von sich gab, machte es also auf dem Absatz kehrt und verschwand doch etwas verwirrt wieder nach untern in den Garten. Einige Sekunden später stapfte auch Haruka die Treppen hinunter. Verwirrt rief ihr Bruder ihr hinterher: „Wo willst du denn jetzt hin?“ „Papa sagen, dass er den Kerl rausschmeißen soll! Anschließend etwas essen und wenn ich schon nicht hier oben in mein Bad kann, dann gehe ich halt in deins. Immerhin beginnt um 20 Uhr meine Schicht“, verkündete sie noch immer etwas wütend und zurück ließ sie einen total verdutzten Masato, der ihr noch nicht einmal sagen konnte, warum und vor allem wer der Junge im Bad war. „Papa! Wusstest du, dass wir einen vollkommen Fremden hier in unserem Haus wohnen lassen?“, fragte sie ihren Vater, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass er es so toll finden würde, wenn ein fremder Junge sich in ihren vier Wänden aufhielt. Die Einzigen männlichen Personen, die das bisher durften, waren Satoshi und Takeshi gewesen, aber auch nur unter der Bedingung, dass sie in Masatos Teil des Gebäudes schliefen und blieben. Doch dieses Mal schien es ganz anders zu sein, denn ihren Vater interessierte es offenbar überhaupt nicht, da er nur mit einem ‚Ja, ja’ antwortete. Vollkommen entsetzt darüber, dass er es einfach zuließ und ihr anscheinend auch gar nicht zugehört hatte, ging sie in die Küche zu ihrer Mutter, denn sie hoffte wenigstens von ihr etwas Unterstützung zu erhalten, doch Fehlanzeige… „Oh Haruka, hier ist dein Essen!“, sagte ihre Mutter, als sie ihre Tochter sah und stellte ihr den Teller hin. Zwar setzte sich das Mädchen an den Tisch und begann zu essen, doch dieses interessierte sie im Moment eher zweitrangig: „Was hat dieser Typ hier zu suchen, Mama?“ „Wer?“, fragte sie leicht verwirrt, doch dann fiel es ihr wieder ein, „Ach so. Masato hat deinen Freund heute getroffen und da hat er ihm angeboten bei uns zu wohnen, so lange er hier ist. Freust du dich denn nicht ihn zu sehen?“ „WAS?“, brüllte Haruka erneut und ließ dabei ihren Löffel fallen, „Wie um alles in der Welt kommt ihr darauf ihn hier wohnen zu lassen, außerdem kenne ich den Kerl nicht mal!“ „Nicht?“, ihre Mutter war erstaunt, „Aber Masato kennt ihn und ich bin mir eigentlich auch sicher, dass es der Junge von dem großen Festival ist, an dem ich dich damals angefeuert habe, zumindest besitzt er auch ein Roselia….“ „Was? Er hat ein Roselia?“, ging es Haruka erneut durch den Kopf und allmählich fiel der Groschen, „Dann habe ich mich heute Mittag doch nicht geirrt. Und ich dachte schon ich leide unter Halluzinationen. Dann ist dieser Junge wirklich Shuu!?!“ Bei dieser Erkenntnis kam ein Lächeln über ihre Lippen, doch als ihr das Bild von eben an ihrem Badezimmer wieder in den Sinn kam, lief sie erneut knall rot an. Das war ihr ja soooo peinlich und so hatte sie sich ihr Wiedersehen auf gar keinen Fall vorgestellt. Der Hunger war verflogen und so nahm sie ihre Sachen vom Tisch, um sich in eines der andern fünf Badezimmer zu begeben, schließlich hatte sie nur noch eine halbe Stunde Zeit. Mit Baden war da allerdings nicht mehr viel und so entschloss sie sich, sich lieber eine schöne und lange Dusche zu gönnen. Als sie so unter dem prasselnden Wasser stand, schweiften ihre Gedanken immer wieder zu Shuu. Doch als sie sich selbst dabei erwischte, wie sie immer wieder von neuem an ihn dachte, versuchte sie sich mit etwas anderem abzulenken…. doch nichts half. Seufzend stieg sie aus der Dusche, trocknete sich ab und machte sich fertig. „Hoffentlich ist er jetzt nicht im Wohnzimmer“, dachte sie sich, als sie das Bad verließ und zur Haustür gehen wollte. Zu ihrem Glück schien er tatsächlich noch oben zu sein und so rief sie noch schnell ihren Eltern zu: „Ich bin dann weg!“, und verließ daraufhin wieder das Haus. „Wo ist sie hin?“, fragte Shuu Masato, dem er gerade auf den Flur begegnet war. „Ach, Haruka hilft Schwester Joy im Pokémoncenter und heute hat sie Spätschicht, sprich von 20-24 Uhr“, antwortete Masato seinem Gast. „Was? Sie arbeitet auch noch im Pokémoncenter? Allein schon auf diese ganzen Kinder jeden Tag aufpassen zu müssen wäre mir schon viel zu anstrengend und dann auch noch im Pokémoncenter…“, er war sichtlich erstaunt, weshalb er noch einmal ungläubig nachfragte. Schulterzuckend unterstützte er den Älteren: „Ganz meine Rede, aber sie lässt sich davon auch nicht abbringen und jetzt kurz vor dem Blütenfest, ist das nicht mal das Einzige, das sie den lieben langen Tag zu tun hat. Ich mache mir manchmal wirklich sorgen um sie. Mich wundert es, dass sie noch nicht umgekippt ist, bei dem ganzen Stress… hoffentlich wird das auch nicht passieren.“ „Guten Abend Schwester Joy! Entschuldigen Sie bitte, ich bin etwas spät dran“, begrüßte Haruka die Krankenschwester des Pokémoncenters und begab sich schnell in Richtung Umkleide. „Abend Haruka! Das macht doch nichts, es ist sowieso zurzeit nicht viel los. Mach dir also keinen Stress!“, begrüßte sie Schwester Joy und wollte sie damit daran hindern hektisch in die Kabine zu rennen. Einige Sekunden später kam das Mädchen wieder heraus und trug genau wie alle anderen menschlichen Krankenschwestern die entsprechende Kleidung. „Ach übrigens, deine Freundin Kasumi hat vorhin angerufen und gesagt, du mögest sie doch bitte zurückrufen, sobald du ankommst und Zeit findest“, berichtete die Schwester und lächelte das Mädchen freundlich an. Nickend begab sich Haruka hinter die Rezeption, an der sie heute Abend arbeiten sollte, und rief per Bildtelefon ihre beste Freundin zu Hause in der Arena von Azuria City an. „Guten Abend, hier ist die Arena von Azuria City. Arenaleiterin Kasumi am Apparat!“, meldete sich ein Mädchen mit orangefarbenem Haar am anderen Ende der Leitung. „Hi Kasumi, ich bin’s Haruka! Du sagtest ich solle ich anrufen“, begrüßte die Blauäugige ihre Freundin. „Ach, hi Haruka! Ja, ich hatte vor ungefähr einer Stunde angerufen und Schwester Joy sagte mir, dass du heute Spätschicht hast und nicht viel los sei. Und da dachte ich mir, dass ich solange mit dir reden könnte, natürlich nur solange du nichts zu tun hast. Sag, wie geht’s dir und wie war dein Tag? Gibt’s irgendetwas Neues?“, fragte die Arenaleiterin und war sichtlich aufgeregt von ihrer Freundin etwas Neues zu hören. Seufzend antwortete die Gefragte: „Warum fragen mich das heute alle Leute? Immer wenn ich etwas erzähle, wird es nur noch schlimmer!“ Kasumi blickte sie irritiert, aber dennoch neugierig an. „Ach weißt du. Heute bin ich so einem Jungen begegnet, der das Fläschchen für ein Baby, um das ich mich gekümmert habe, vorbeibringen wollte…. Mein Endivie hat ihn angegriffen, aber er schien überhaupt nicht wütend zu sein und ist dann wieder gegangen“, begann Haruka zu erzählen, doch Kasumi verstand nicht, was daran jetzt so schlimm war, weshalb sie darauf wartete, dass sie weiter erzählte, „Es geht ja noch weiter! Als ich dann vorhin vollkommen geschafft nach Hause kam und ein Band nehmen wollte, klemmte die Tür. Doch sie war gar nicht eingeklemmt wie ich dachte, sondern abgeschlossen, was ich aber nicht bemerkt habe und als ich die Tür endlich auf bekommen habe, kannst du drei Mal raten, WER da gerade im Bad stand…“ „Der Junge vom Nachmittag! Aber was macht er denn bei dir zu Hause?“, fragte die Ältere und war doch sehr verwundert über diese Tatsache. „Du errätst niemals wer der Junge ist…“, begann Haruka weiter zu erzählen, stoppte jedoch und lief etwas rot an, als sie erneut an den Vorfall denken musste, „… es ist Shuu! Der Junge, den ich auf meiner Reise mit Satoshi bei den Wettbewerben kennen gelernt habe.“ „Hey, das ist doch super!“, freute sich Kasumi, doch Haruka sah das etwas anders: „Was ist denn daran ‚super’? Weißt du wie peinlich mir das ist? Oh man… ich wünschte ich wäre tot!“ „Ja, das mag zwar peinlich gewesen sein, aber sieh es doch mal von der positiven Seite!“, gab Kasumi lächelnd von sich, doch Haruka verstand nicht, was daran so positiv sein sollte, weshalb auch nur ein ‚Hä?’ über ihre Lippen kam. „Ach Haruka!“, sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, „Übermorgen ist doch das Blütenfest und jetzt hast du zumindest eine Begleitung…. oder willst du etwa lieber wieder mit Takeru hingehen?“ „Ähm… na ja… Takeru hat doch niemanden und außerdem… Shuu hat mich noch gar nicht gefragt, ob ich mit ihm hingehen möchte. Bestimmt geht er mit seiner Freundin“, etwas traurig blickte Haruka auf ihren Schoß. Allein schon der Gedanke Shuu mit einem anderen Mädchen auf dem Blütenfest zu sehen, stimmte sie sehr traurig und sie musste sich gegen die Tränen, die langsam in ihre Augen steigen wollten, wehren. „Wie jetzt? Wohnt er mit Freundin bei euch? Oder hat er gesagt, dass er seine Freundin erwartet?“, fragte Kasumi verwirrt nach, da sie davon noch kein Wort verloren hat. „Öhm… nein! Ein Mädchen wohnt soweit ich weiß nicht bei uns. Und ob er sie erwartet oder nicht weiß ich auch nicht… eigentlich haben wir, seit ich weiß wer er ist, noch kein einziges Wort miteinander gewechselt, denn ich hab mich so sehr beeilt, um danach sofort hierher zu kommen und nachher wird er sicherlich schon schlafen. Und morgen… morgen bin ich auch wieder den ganzen Tag unterwegs, vor allem habe ich morgen das letzte Training vor dem Auftritt“, berichtete das Mädchen mit den braunen Haaren traurig. Doch mit einem Mal zierte ein kleines Lächeln ihr Gesicht: „Aber wenn ich so darüber nachdenke, ist es eigentlich besser, wenn wir uns nicht sehen.“ „Aber was redest du denn da, Haruka? Seit Jahren hast du ihn nicht mehr gesehen und bist nur noch in Blütenburg. Freust du dich denn überhaupt nicht über euer Wiedersehen?“, wollte Kasumi nun wissen, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass es ihre Freundin kalt ließ, dass Shuu bei ihr war. „Doch… natürlich freue ich mich zu wissen, dass es ihm gut geht, aber… ich habe Angst!“, sie holte kurz Luft und schien irgendwie bei ihren Worten in Gedanken versunken zu sein, „Angst davor, dass er mich fragen wird, warum ich mit den Wettbewerben aufgehört habe. Angst davor, dass er mich danach nicht mehr mögen oder auslachen könnte. Angst davor, dass meine Liebe zu ihm wieder stärker wird und Angst davor von ihm abgewiesen zu werden! … All die Jahre habe ich es erfolgreich geschafft all meine Gefühle für ihn in eine winzige Ecke meines Herzens zu verbannen,… doch mit seinem Auftauchen hat er all diese Gefühle wieder hervorgerufen. Was soll ich tun, Kasumi? Ich bin irgendwie vollkommen verzweifelt…“ „Haruka… erst einmal solltest du dich beruhigen! Außerdem, wer sagt dir denn, dass er nicht vielleicht nur wegen dir gekommen ist und nicht genauso fühlt wie du? Bei Satoshi und mir war es schließlich ganz ähnlich und schau uns jetzt an!… Übrigens wollte ich dir sagen, dass wir beide übermorgen Abend auch auf das Blütenfest gehen“, wechselte sie geschickt das Thema, damit Haruka sich nicht mehr zu viele Gedanken über die Sache mit Shuu machte. Und es funktionierte, denn Haruka blickte nun lächelnd auf und fragte: „Wie hast du ihn denn überredet bekommen? Ich dachte er wollte so schnell wie möglich in die Hinto-Region reisen.“ „Tja, das sind die Überzeugungskünste einer Frau!“, gab sie grinsend zurück, „Wenn du willst, dass ein Kerl alles macht, was du willst musst du nur schreien und heulen! Das klappt immer.“ „Ich werd’s mir merken…“ „Ähm… Entschuldige Haruka!“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Tresen, der sich in Harukas Rücken befand. „Einen Moment bitte!“, bat sie den Trainer und verabschiedete sich noch von Kasumi, „So, die Arbeit ruft! Ich sitze ja hier nicht nur zum Telefonieren, nicht?! Also, wir sehen uns bestimmt auf dem Fest, bis dann!“ „Ja, bis auf dem Fest dann, ich erwarte dich mit Shuu“, damit legte auch Kasumi mit einem Zwinkern auf und Haruka konnte sich dem Besucher des Pokémoncenters widmen: „Guten Abend! Was kann ich für dich tun?“ „Hi, Haruka! Ich habe heute Mittag ja meine Pokémon hier abgegeben und wollte nachfragen, ob ich sie schon wieder mitnehmen kann!“, erkundigte sich der junge Mann, den Haruka als einen ihrer Kindergartenfreunde namens Kaito wieder erkannte, und er legte ihr sein Nummernkärtchen hin. Sie nahm es an sich und begann in ihrem Computer nachzuschauen: „Einen Moment, Kaito! Ähm… ja, hier steht’s ja. Ja, deine Pokémon sind wieder voll einsatzfähig, ich werde sie dir sofort holen!“ Mit diesen Worten begab sich Haruka in die Station und kam kurze Zeit später mit den entsprechenden Pokébällen wieder zurück. „So, bitte schön!“, sie überreichte ihm die Pokébälle und nahm wieder auf ihrem Stuhl platz, worauf sie begann im Computer die Pokémon wieder auszutragen. Dankend hatte der junge Mann, der etwa in ihrem Alter war, seine Bälle entgegen genommen, doch er war noch immer nicht gegangen. „Ähm… du warst vorhin so schnell weg, ich wollte dich nämlich noch fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit mir zusammen auf das Blütenfest zu gehen?“, fragte Kaito sie mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. „Oh… ähm… tut mir Leid, Kaito, aber ich werde keine Zeit haben, weil ich…“, antwortete sie ihm, als sie aufsah, doch weiter als bis dorthin kam sie nicht, denn sie wurde von ihm unterbrochen. „Ach komm schon! Wird bestimmt lustig. Ich bin mir sicher, dass uns zusammen die Blüte erscheinen wird. Außerdem unternimmst du immer so viel mit den Kindern und hast auch sonst so wenig Zeit, nimm dir doch wenigstens einmal Zeit, um mit mir wegzugehen“, versuchte er die Krankenschwester zu überreden. „Tut mir Leid, Kaito! Wirklich! Aber ich habe keine Zeit, denn ich…“ – „Denn sie geht schon mit Mir(!) auf das fest du außerdem hat sie dafür noch viel zu tun!“, meldete sich eine für Haruka nur allzu bekannte Stimme plötzlich zu Wort. Vollkommen verwirrt drehte sich Kaito um und suchte den Besitzer der Stimme, doch er erblickte ihn nirgends. Haruka hingegen wusste genau, wo er stand, nämlich im dunklen Schatten des Ganges, aus dem er auch gerade heraustrat. „Ach ja? Und wer bist du? Dich habe ich noch nie hier in Blütenburg City gesehen und es ist bekannt, dass Haruka keinen Freund hat. Mach lieber einen Abflug, bevor ihr Vater das noch herausfindet!“, versuchte Kaito dem Fremden zu drohen. Dieser trat nun vollkommen aus den Schatten hervor und sah seinen Gegenüber nur überlegen an, während er sich lässig durch die Haare fuhr. „Ach wirklich? Nun zufällig hat Norman überhaupt nichts gegen mich, denn andernfalls würde er mich ja nicht in seinem Haus, neben Harukas Zimmer wohnen lassen. Und falls du es noch nicht wissen solltest, es gibt noch andere Beziehungen außer Liebe!“, konterte er lässig und sah zu den beiden Personen hinüber. „Was bildest du dir eigentlich ein? Wer zum Teufel bist du?“, fragte Kaito, nun sichtlich wütender als zuvor, noch einmal nach. „Mein Name ist Shuu und ich bin überall als Top-Koordinator und Gewinner des Hinto-Festivals bekannt“, antwortete er nur und lehnte sich an den Tresen, hinter dem Haruka stand. „Was? Shuu? Der Shuu?“, Kaito war nun mehr als geschockt. Was hatte er denn hier verloren? Soweit er wusste waren Haruka und er doch die größten Rivalen gewesen und wie oft sich Haruka doch über ihn beschwert hat. Und nun gingen sie gemeinsam auf das Fest sagte er? Was sollte das? „Was machst du hier, Shuu? Hör auf dich so arrogant gegenüber Kaito zu verhalten, immerhin ist er einer meiner besten Freunde! Du scheinst dich ja überhaupt nicht verändert zu haben…“, mischte sich nun auch Haruka ein, die wütend Shuu anmachte und sich anschließend an Kaito wand, „Es tut mir Leid, für sein Verhalten. Aber so ist er eben: Die Arroganz in Person!“ „Schon in Ordnung, Haruka! Ich werde dann mal gehen, muss noch für das Fest etwas vorbereiten. Ach und Shuu… wehe du solltest sie verletzten, dann kannst du was erleben!“, drohte er dem Grünäugigen und verschwand anschließend aus dem Pokémoncenter. Nun war es an Shuu verwirrt drein zu blicken, doch Haruka wusste ganz genau, weshalb er das gesagt hatte. Sie wusste, dass Kaito sie liebte, doch er hat immer Rücksicht auf sie genommen und er war auch der Einzige, der wusste dass sie Shuu liebte. Aus diesem Grund ist er auch ohne weitere Worte verschwunden. „Was war denn das für ein Vogel?“, fragte er nach einiger Zeit, doch Haruka wollte darauf nicht eingehen und wechselte aus diesem Grund das Thema mit ihrer Frage: „Was machst du hier Shuu?“ „Charmante Begrüßung und du brauchst mir nicht dafür zu Danken, dass ich dir diesen Typen vom Hals geschafft habe“, gab er daraufhin zurück, sich mit den Fingern durch die Haare fahrend. „Das war doch nicht böse von ihm gemeint und warum musstest du ihm erzählen, dass wir zusammen auf das Fest gehen? Ich wollte ihm gerade erklären, dass ich für Vergnügungen keine Zeit habe und jetzt? Was soll ich ihm sagen, wenn ich ihm auf dem Fest begegne? ‚Wo Shuu ist, fragst du? Der ist mit seiner Freundin unterwegs!’ Wenn Kaito das erfährt schlägt er dich zusammen ohne Rücksicht dabei auf sich selbst zu nehmen“, Haruka war alles andere als begeistert über seine Aktion. „Hey, ich weiß gar nicht was du dich so aufregst. Immerhin hast du ja anscheinend auch herumerzählt, dass wir beide zusammen dorthin gehen oder was sollte das von deiner Freundin vorhin?“, sagte er mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen. „Was?“, fragte sie irritiert nach, da sie nicht wusste wie er jetzt auf Kasumi kam, doch dann fiel es ihr schlagartig wieder ein, „Oh nein! Wie lange bist du eigentlich schon hier und wie viel hast du von unserem Telefonat mitbekommen?“ „Tja… das wüsstest du jetzt wohl gerne, was? Tatsache ist, dass du dich nicht beschweren kannst, dass ich behauptet habe, dass wir beide zusammen gehen, denn du hast genau das Gleiche getan!“, gab er lässig als Antwort und fuhr sich wie immer durch sein Haar. Nun wurde Haruka etwas wütend und wollte so schnell wie möglich klar stellen, was Sache war: „Jetzt mach aber mal Halblang! Ich habe nicht herumerzählt, dass wir beide eine Verabredung haben. Wenn meine Freundin einfach so sagt, dass sie uns beide zusammen erwartet, kann ich doch wohl nichts dafür, oder?“ Doch bei ihren Worten bemerkte sie, dass ihre vorherige Frage sich dadurch erledigt hatte, denn wenn er tatsächlich ihr gesamtes Telefonat belauscht hätte, dann müsste er eigentlich wissen, dass sie diese Behauptung niemals aufgestellt hatte. Die entscheidende Frage war jedoch noch immer, hatte er den Teil mitbekommen, in dem sie ihre Sorgen und Ängste Kasumi erzählt hatte oder hatte er lediglich das Ende mitbekommen, als die beiden Mädchen sich voneinander verabschiedet hatten? Doch diese Antwort würde er ihr zu 100 % nicht geben und das wusste Haruka auch ganz genau, weshalb sie auch nicht noch einmal nachfragte, da sie keine Lust hatte sich noch weiter mit ihm über dieses Thema zu streiten. „Also, was kann ich für dich tun?“, fragte sie ihn anschließend freundlich, als sie sich wieder beruhigt hatte. Shuu hingegen schaute nun etwas verdutzt drein, wegen ihres plötzlichen Sinneswandels und begann zu stottern: „Ähm… eigentlich nichts, ich bin nur hierher gekommen, weil ich mal telefonieren müsste..“ Jedoch kam er nicht weiter und war auch ganz froh drum, dass er unterbrochen wurde, da er ihr schlecht den wahren Grund für sein Auftauchen im Pokémoncenter sagen konnte und sie jetzt auch nicht nachfragen konnte, weshalb er denn nicht bei ihr zu Hause telefonieren konnte. Er war ja auch schon froh gewesen, dass ihm diese Ausrede so schnell eingefallen war und er es auch geschafft hatte sie so überzeugend rüberzubringen. Doch der Grund für die Unterbrechung ihres Gesprächs war, dass mit lauten Sirenen ein Krankenwagen zum Gebäude gefahren kam, in denen sich die verschiedensten Pokémon aufhielten. „Schnell, Haruka! Bereite die Notaufnahme vor, wir bekommen offensichtlich einige neue Patienten!“, rief Schwester Joy dem Mädchen zu, als sie gerade auf den Weg hinaus zum Krankenwagen war, an dem schon einige Chaneira herumwuschelten, um die Patienten so gut wie möglich ins Center zu bringen. „Ist gut!“, rief Haruka der Schwester noch hinterher, richtete sich noch kurz an Shuu, „Tut mir leid, aber hier müssen wir das Gespräch beenden! Die Telefone sind dort hinten, wir sehen uns dann morgen“, woraufhin sie schnell in den Operationssaal lief und alles für die bevorstehenden Operationen vorbereitete. Als die Zustände der einzelnen Pokémon wieder stabil waren, waren inzwischen auch schon einige Stunden vergangen. Harukas Schicht war eigentlich schon lange vorbei, immerhin hatten wir es nun kurz vor eins in der Nacht. Nur noch die Werte eines Pokémons überprüfen und sie würde endlich nach Hause gehen können. Sie bemerkte wie ihre Lider immer schwerer wurden und vor ihren Augen die Sicht hin und wieder verschwamm. Müde rieb sich die Krankenschwester die Augen und sammelte noch einmal ihre gesamte Konzentration, um ihre Arbeit möglichst schnell beenden zu können. Einige Minuten später war auch dies erledigt, nur noch schnell die Unterlagen ins dafür vorgesehene Zimmer bringen, sich umziehen und dann konnte sie endlich den Weg nach Hause antreten, vorausgesetzt sie würde es bis dorthin noch schaffen. „Ich gehe jetzt, Schwester Joy! Gute Nacht und bis morgen!“, rief sie noch und verließ anschließend nach den verabschiedenden Worten der anderen Krankenschwester das Gebäude. Als sich die elektrische Schiebetür öffnete und sie hinaus ins Freie trat, wurde sie von einem kühlen Luftstrom umhüllt, der sie etwas zittern ließ. Um sich zumindest etwas vor der Kälte schützen zu können, schlang sie ihre nackten Arme um ihren Körper und schloss für einen kurzen Augenblick ihre Augen, um die frische Luft einzuatmen. Einen einzigen Vorteil bot diese recht kalte Nacht, denn die eisige Luft verhinderte, dass sie auf ihrem Heimweg einschlafen würde, wie es ihr schon einige Mal beinahe passiert wäre. Mitten im Gehen schloss sie für einen kurzen Augenblick ihre Augen und schreckte wieder auf, als sie bemerkte, dass sie langsam begann ins Traumland einzukehren. Dies geschah vor allem, wenn der Tag mal wieder äußerst stressig verlaufen war, dann hatte sie heute zum Beispiel auch kein entspannendes Band nehmen können und dann war da auch noch dieser Notfall gewesen, wegen dem sie noch länger arbeiten musste, als ihre Schicht eigentlich ging. Somit war nun die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher, dass sie einschlafen würde. Doch mit einem Mal wurde es ihr viel wärmer und sie spürte wie sich etwas auf ihre Schultern legte. Aus diesem Grund öffnete sie schlagartig auch ihre Augen wieder und blickte an sich hinunter. Es war eine schwarze Jacke, die nun auf ihren Schultern ruhte, jedoch kannte sie diese nicht und konnte dementsprechend auch ihren Besitzer nicht definieren. „Hier! Wir wollen ja nicht, dass du dir vor dem Fest noch eine Erkältung einfängst“, ertönte plötzlich eine ihr bekannte Stimme, die sich unmittelbar hinter ihr befand. Haruka war erstaunt ihn zu sehen, als sie sich herumdrehte, denn schließlich war es schon ziemlich spät und sie hatte ihn auch schon seit Stunden nicht mehr gesehen. „Was machst du denn hier, Shuu?“, fragte sie ihn mit erstaunter Stimme. Lässig und cool, wie man es von ihm nicht anders kannte, fuhr er sich durch seine Haare, während er dabei antwortete: „Hab auf dich gewartet! Was dachtest du denn?“ Nun konnte Haruka nicht anders, als noch mehr über ihn und sein vollkommen seltsames Verhalten zu staunen. „Entschuldigung! Ich finde es nur etwas seltsam, dass du nach mehr als vier Stunden, in denen ich dich nicht ein einziges Mal mehr gesehen habe, plötzlich hinter mir wieder auftauchst. Außerdem ist es mitten in der Nacht und da ist es nicht mehr selbstverständlich, dass jemand einfach so mal eben Stunden auf jemand anderes wartet“, giftete das Mädchen nun ihren ehemaligen Rivalen an. „Tja, zum Glück bist du ja auch nicht ‘jemand’, sondern Haruka! Außerdem ist es doch wohl meine Sache, wenn ich mich dazu entschließe auf dich zu warten, egal wie lange!!“, konterte er gelassen und blickte sie mit einem überlegenen Lächeln an. Wütend verzog Haruka weiter ihr Gesicht und begann nun sich auf den Weg nach Hause zu machen ohne auch nur ein weiteres Wort mit Shuu zu sprechen. „Hey, was ist? Du könntest doch zumindest auf mich warten, müsste sogar keine Stunde sein!“, neckte er sie und folgte ihr, doch sie würdigte ihm keinen einzigen Blick mehr. „Haruka! Haruka, jetzt warte doch mal! Warte“, mit einer Bewegung hielt er das Mädchen am Arm fest und drehte sie zu sich herum, wodurch sie am Weitergehen gehindert wurde, „Bitte! Warum bist du denn so wütend? Ich hab’s nicht so gemeint. Und wenn es für dich so schlimm ist mit mir auf das Fest zu gehen, dann vergiss es wieder und geh allein oder mit jemand anderem.“ „Es hat nichts damit zu tun, Shuu!“, erst jetzt blickte sie ihn wieder an und er konnte schon ein leichtes Glitzern in ihren Augen sehen, „Was willst du hier wirklich?“ „Was?“, Shuu verstand nicht, was sie ihm damit sagen wollte. Was sollte er hier schon wollen? Es war das Blütenfesten von Blütenburg City, er befand sich auf der Durchreise nach Hause und wollte einige Tage in dieser Stadt verbringen. War das etwa ein Verbrechen? „Frag doch nicht so dumm. Warum bist du nach Blütenburg gekommen? Doch wohl nicht wegen des Festes, so ganz ohne Freundin, das kann ich mir bei dir beim besten Willen einfach nicht vorstellen… also, weshalb bist du hierher gekommen? Wenn du mich in irgendeiner Weise beleidigen oder fertig machen willst, nur weil du das große Festival von Hinto gewonnen hast, dann lass es und verschwinde einfach wieder, ja!“, gab sie ihm mit Tränen in den Augen zu verstehen. „Wie kommst du denn darauf? Als ob ich so etwas tun würde…“, fragte der junge Mann entsetzt. Doch wenn über ihre Worte genauer nachdachte, wunderte es ihn überhaupt nicht mehr, weshalb sie so über ihn dachte. Ja, früher hätte er sie damit aufgezogen und vielleicht auch fertig gemacht! Früher wollte er ihr immer beweisen, dass er in einer anderen Liga spielte als sie und dass er ihr um Meilen voraus war, doch…. doch er hatte sich geändert und sie hatte ihn schon vor langer Zeit eingeholt und nun vielleicht sogar überholt, was er nicht wusste, da er gegen sie nicht mehr angetreten war. Doch sollte er nun ehrlich zu ihr sein? Seine Maske der Coolness fallen lassen und sich so benehmen, wie er nun wirklich war und sich auch schon die ganze Zeit über Masato gegenüber verhalten hatte? „Du irrst dich, ich bin wirklich rein zufällig nach Blütenburg gekommen! Ich war heute Morgen in Rosalstadt und habe ein Plakat vom Fest gesehen. Und da dachte ich mir, dass ich mir zumindest mal die Stadt anschauen und dann noch immer nach Hause gehen könnte. Dann bin ich Masato im Wald begegnet, als mein Pachirisu wieder weggelaufen ist und er hat mir angeboten bei euch zu wohnen und deswegen bin ich geblieben und bleibe noch bis nach dem Fest“, erzählte er ihr. „Wirklich? Das ist alles?“, fragte Haruka an seinen Worten zweifelnd noch einmal nach. Doch Shuu nickte bloß und bestätigte noch einmal seine Worte: „Das ist alles!“ Stille trat zwischen den beiden ein und Haruka sah auf der einen Seite leicht betrübt, auf der anderen Seite doch lächelnd zu Boden. Sie hatte ihm Unrecht getan und das wusste sie, sie konnte sich auch nicht erklären, weshalb sie auf einmal so direkt geworden ist. Vielleicht war es einfach die Angst davor, dass es so wie früher werden würde, als sie sich noch in Wettbewerben gegenüber standen. Er hatte wirklich keine Gelegenheit ausgelassen, um sie über irgendeinen Fehler ihrerseits zu informieren und sich somit immer als der Überlegenere aufgespielt. Sie hasste diese Art an ihm und wollte auch nicht wirklich an früher erinnert werden. „Tut mir Leid!“, kam es plötzlich über ihre Lippen. „Was tut dir Leid? Dass von eben? Vergiss es und lass uns besser das Thema wechseln!“, schlug er vor und begann auch gleich weiter zu sprechen, „Erzähl doch lieber mal wie es dir hier so geht und was du so machst. Du scheinst ja nicht mehr an Wettbewerben teilzunehmen.“ „Ähm… ja… ich habe vor Jahren damit aufgehört, nach dem Kanto-Festival, um genau zu sein. Ich bin nach Hause gegangen, um zusammen mit Masato von Professor Birk sein erstes Pokémon zu holen. Mein Vater musste zu einem wichtigen Treffen der Arenaleiter hier aus Hoenn und so habe ich für die Wochen seinen Platz in der Arena übernommen. Im Kindergarten hier brauchten sie auch noch eine Aushilfe und irgendwie hat mir das alles so viel Spaß gemacht, dass ich mich dazu entschlossen habe hier zu bleiben“, erzählte sie ihm von damals und musste bei dem Gedanken an ihren ersten Tag bei den Kindern lächeln. „Und deswegen hast du deinen Traum Top-Koordinatorin zu werden aufgegeben?“, fragte der junge Mann verwundert nach, da er dies irgendwie nicht glauben konnte. Sich eine Strähne hinters Ohr klemmend, fuhr sie fort: „Als mein Vater dann wieder kam, hätte ich ja weiter reisen können, doch irgendwie konnte ich es nicht und außerdem haben sich die Kinder so sehr darüber gefreut, dass ich sie morgens immer betreue. Ich konnte sie nicht so sehr verletzten, indem ich einfach so ging und dann habe ich im Pokémon Center angefangen.“ „Ist dir das wirklich wichtiger, als dein Traum? Du hättest es den Kindern doch erklären können, ich bin sicher, dass sie es verstehen würden. Du hast doch immer gesagt, dass man für die Erfüllung seiner Träume alles tun muss und irgendwann würden sie sich dann auch erfüllen…“, als er nun ihr trauriges Lächeln sah, zweifelte er an ihrer Erzählung, „…oder gibt es etwa noch einen anderen Grund, den du mir nur nicht sagen willst?“ Erneut trat Stille ein, die jedoch schnell wieder von Shuu durchbrochen wurden: „Wovor hast du Angst, Haruka? Warum kannst du mir nicht die Wahrheit sagen?“ „Die Wahrheit? Die Wahrheit würdest du doch nicht verstehen können, selbst wenn du es wolltest! Fakt ist, dass ich mich einfach viel zu sehr an mein jetziges Leben gewöhnt habe und in einem Wettbewerbskampf gegen dich keine Chance mehr hätte. Also bitte… frag mich einfach nicht mehr danach, ja? …. Und was gibt es bei dir so neues? Herzlichen Glückwunsch übrigens zum gewonnenen Pokal der Hinto-Region. Deine Vorführungen und Kämpfe waren wirklich atemberaubend“, wechselte sie plötzlich das Thema. „Ähm… vielen Dank!“, kam es etwas perplex von Shuu, doch er bemerkte, dass sie ihm tatsächlich nichts sagen würde und so beschloss er sie damit auch nicht weiter zu nerven, „Na ja… ich wollte jetzt erst einmal nach Hause und mich etwas ausruhen. Keine Ahnung wann ich mich wieder auf den Weg machen werde und ansonsten wüsste ich nicht, was es neues geben sollte, das du nicht auch schon weißt. … So! Da sind wir also!“ Die beiden standen nun vor dem Haus von Haruka, die nun einen Schlüssel zückte, um die Türe aufzuschließen. Die beiden stiegen die Treppe empor und vor Harukas Zimmer blieben sie beide stehen, wobei die Tür von Shuus Zimmer direkt der von Haruka gegenüber lag. „Vielen Dank für die Jacke und entschuldige bitte vorhin den Vorfall im Bad, ich wusste nicht, dass du hier bist und habe mit Besuch auch überhaupt nicht gerechnet“, entschuldigte sie sich und bekam einen leichten Rotschimmer auf den Wangen, der Shuu anscheinend trotz der im Flur herrschenden Dunkelheit nicht verborgen blieb. Er begann leicht zu lachen und antwortete: „Kein Grund um rot zu werden, das muss dir doch nicht peinlich sein. So etwas passiert nun einmal!“ Er nahm seine Jacke entgegen und wünschte Haruka noch eine gute Nacht, bevor er in seinem Zimmer verschwand und auch sie wünschte ihm schöne Träume, woraufhin sie in ihr Zimmer ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)