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Oh! My Goddess - Pandemonium

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Oh! My Goddess - Pandemonium (Teil 1)
 

Vorwort:

Hier nun mal ein Fanfic von mir zum Thema Oh! My Goddess. Die Geschichte ist ungebunden, aber man sollte so etwa 22 Manga-Bände gelesen haben ^^'.

Ich hoffe mal es gefällt euch. Wenn ja, schreibt fleißig Kommentare, sonst erfahrt ihr nie wie es ausgeht ;)
 

Sommer, Sonne, gute Laune - wer kann da schon widerstehen? Auch Göttinnen brauchen Zeit zum entspannen, so auch Belldandy und ihre Schwestern, die sich zusammen mit Keiichi und Megumi bei einer spontanen Grillparty mit guter Musik und alten Geschichten amüsierten. Die Stimmung in der Runde war so gut das niemand wirklich glaubte das die ganze Feier wortwörtlich ins Wasser fallen würde als es plötzlich begann zu regnen.

Zunächst waren es nur ein paar vereinzelte Tropfen die Peorths Nase kitzelten aber schnell schüttete es wie aus Eimern. Das Wetter war schon einige Zeit sehr launisch für dieses Jahreszeit, aber Urd glaubte lediglich das man im Himmel wohl ein Systemfehler ausmerzt. Da man keine Nachricht von oben erhalten hatte konnte es wohl kaum sonderlich schlimm sein, meinte sie weiter.

Dabei hätte es für Belldandy und Keiichi so gut angefangen. Doch seither zog seine Behausung Göttinnen gerade zu magisch an. Ganze vier davon belagerten inzwischen förmlich sein Haus. Und es gab nichts worüber sich nicht streiten ließ. Nun saß er verbittert unter der überdachten Terrasse und starrte in den Regen, dem sich inzwischen auch Blitze hinzugesellt hatten. Nur wenige Sekunden zuvor hätte er Belldandy noch den Rücken mit Sonnencreme einreiben können. "Komm doch rein Keiichi." ,rief sie lieblich.

Bisher hatte er sich davor gedrückt sich zu ihnen zu gesellten, weil Urd mal wieder ein verrücktes Brettspiel herausgeholt hatte, doch den Klang dieser Stimme vermochte er sich nicht zu widersetzten.

Als er etwas zögerlich den Raum betrat und in die Frauenrunde blickte schwante ihn schon böses als ihm Urd schon wieder einen zweideutigen Blick zuwarf. Es würde ihn schon nicht mehr wundern wenn auch dieses Spiel wieder von ihr manipuliert wurde.

"Nur weil uns das Wetter nicht wohlgesonnen ist, heißt das doch noch lange nicht das wir beide keinen Spaß haben müssen." ,meinte Peorth und zwinkerte ihm zu.

"Komm, neben zwischen Skuld und Megumi ist noch Platz. Setzt dich doch zu ihnen." ,schlug Belldandy vor.

Es passte Skuld scheinbar ganz gut, denn so konnte er ihrer großen Schwester nicht allzu nah sein.

Das Spielprinzip war leicht erklärt. Auf dem Brett musste eine Strecke zurückgelegt werden und wer zuerst im Ziel war hatte gewonnen. Der Gewinner würde, so einigte man sich, sich etwas wünschen dürfen. Megumi ahnte zwar nicht wie wörtlich man diese Vereinbarung nehmen würde, aber sie spielte aus Spaß an der Sache mit.

Natürlich war die Strecke mit duzenden Fallen versehen, die ein zurücksetzen seiner Figur bewirkten. Auch sogenannte Aufgabenfelder zierten das Spielbrett. Jedes mal wenn man darauf kam, musste man eine Karte ziehen und tun was sie verlangte.

Natürlich kam keiner so ganz unbeschadet in Richtung Ziel durch, was einige merkwürdige Aktionen zur Folge hatte. So zog Peorth eine Karte die ihr befahl 3 Runden des Spiels auf einen Bein zu stehen.

Megumi dagegen musste einen Duden für 5 Runden auf den Kopf balancieren, auch wenn ihr das nicht allzu lange glückte und sie schließlich mit dem Scheitern der Aufgabe zurückgesetzt wurde.

Keiichi hatte das Pech sein größtes Geheimnis beichten zu müssen was für sehr viel Aufruhr sorgte da es für ihn gerade zu nach Sabotage schrie. Er bevorzugte es sich zurücksetzten zu lassen.

Das Spiel verschlang ein paar schöne und lachhafte Stunden und für Skuld war das Ziel dann schon zum greifen nah. Sie brauchte eine 4 um auch die letzten Felder zu überbrücken. Eine 3 hieß eine weitere Karte zu ziehen und die Bedingung zu erfüllen. "Das schaffst du." ,feuerte Belldandy ihre kleine Schwester an.

Kleine Kullertränchen flossen über ihre Wangen als der Würfel schließlich zum erliegen kam.

"Eine DREI!" ,schrie sie verzweifelt. So kurz vor dem Ziel bot sich nun für Keiichi die Möglichkeit das Spiel doch noch für sich zu entscheiden, außer die Karte schrieb ihr etwas anderes vor.

Völlig entsetzt, gar mit zittriger Hand betrachtete sie sie und las sich den Inhalt mehrfach durch.

"Was ist? Was steht denn da?" ,fragte Urd neugierig nach und zupfte an der Karte.

"Nein! Das mache ich nicht! Auf keinen Fall!" ,schrie sie wütend, während ihr ihre Schwester ein Blick auf die Anweisung warf. "Mist! Eigentlich hatte ich das für Keiichi und Belldandy eingebaut." ,ärgerte diese sich daraufhin. "Was soll sie denn tun?" ,fragte Megumi neugierig und schaute sich die Karte ebenfalls an.

"Geben sie der Person links von ihnen einen Kuss auf die Wange ... als Belohnung rücke ein Feld vor ..." ,verlas sie laut. Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten wo denn nun links sei, fiel der Blick auf den armen Herrn Morisato der schnell begriffen hatte was ihm nun blühte. Er machte nicht unbedingt den Eindruck als wolle er von ihr geküsst werden. Vielmehr schweiften seine Blicke auf Belldandy die trotz allen guter Stimmung war und abwartete wie ihre Schwester wohl reagieren würde. Nervös biss sich Skuld auf die Lippen. Nur noch ein Feld und ich habe gewonnen, dachte sie sich. Ein Feld hinter ihr lag Keiichi, der ihr den Sieg abringen würde, weil er als nächster mit Würfeln dran war. Als Sieger würde er sich sicher irgendetwas wünschen um mit Belldandy allein zu sein, so glaubte sie. Ein Gedanke der ihr nicht recht passte. Auch die Strafe für den Fall der Verweigerung war hart, denn diese lautete 10 Felder zurück. Wie wild schüttelte sie mit dem Kopf hin und her und kniff sie die Augen zu.

"Nein, nein, nein - das mache ich ganz bestimmt nicht! Ich hasse dich! Kein Sieg wäre das Wert ..." ,gab sie lauthals von sich. "Oder vielleicht doch?" ,dachte sie gleich darauf leise in sich hinein.

Sie hatte nicht mehr viel Zeit und wenn das ihr letztes Wort war, war ihr Sieg und ihr Wunsch dahin. Peorth musste sich ernsthaft bemühen sich nicht das Lachen zu verkneifen, denn scheinbar hatte jeder vergessen das Göttinnen sich selbst sowieso nichts wünschen können.
 

Doch während die Gruppe geschützt vom Unwetter versammelt war, ereignete sich in mitten einer Seitengosse der Stadt ein anderes Schauspiel. Unter den duzenden von Blitzen schlug noch ein ganz anderes Licht auf die Erde ein, welches für das Menschliche Auge eigentlich nicht einmal sichtbar war. Doch Mara, aus dem Dämonenreich, entging dieser Lichtstrahl nicht. Er kündigte von der Ankunft einer weiteren Göttin an, so vermutete sie und eilte zum Einschlagsort um sich ihre Vermutung bestätigen zu lassen. Sie kam gerade noch rechzeitig an, als sich das Licht wieder auflöste und spurlos verschwand. Doch was es gebracht hatte war nicht ganz das was sie erwartete hatte.

Ein merkwürdiger Mann verhaarte dort an Ort und Stelle. Er war komplett in schwarz gekleidet und obwohl die dunklen Regenwolken nur wenig Licht durchließen trug er eine Sonnenbrille. Pechschwarzes kurzes Haar zierte sein Kopf. Sein langer Mantel wehte bedrohlich im Wind, obwohl der Mann mit der kräftigen Statur sich überhaupt nicht rührte, sondern einfach nur stur mit gesenkten Haupt nach unten blickte. Er hielt etwas in seiner rechten Hand. Es war von einer Papierhülle umgeben. Darunter deutete sich ein Katana, das Schwert eines Samurais an, aber er hielt es ehr wie einen Stab in der Mitte fest.

Als er langsam seinen Kopf erhob lief selbst der bösartigen Dämonin ein Schauer über den Rücken. Er hatte so etwas unheimliches an sich was sie sich nicht erklären konnte. Und obwohl sie seine Augen nicht sah so hätte sie schwören können das sein Blick eiskalt war, so kalt das man allein damit hätte töten können.

Sie fühlte Furcht als er sie wortlos anblickte und doch war sie neugierig. Wer war der Mann wohl? Wieso kam er scheinbar aus dem Gottesreich? Was wollte er hier in der Welt der Menschen? Es machte nicht den Eindruck als ob er da sei um Wünsche zu erfüllen. "Seid gegrüßt, Mara." ,meinte er plötzlich mit dunkler Stimme und schmunzelte ein wenig vor sich hin. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn entsetzt an. Nur Sekunden später erleuchtete ein grelles Licht die Seitengasse, gefolgt von einer gewaltigen Explosion die Teile der Häuserwände einrissen.
 

Fast synchron schreckten die vier Göttinnen am Spieltisch auf. Ihre Augen machten einen sehr furchtsamen ja geradezu geschockten Eindruck. "Was habt ihr?" ,fragte Keiichi besorgt. "Also wenn das ein Trick ist um sich davor zu drücken meinen Bruder zu küssen, dann ist der ziemlich gut." ,meinte seine Schwester scherzhaft.

"Habt ihr das gerade gespürt? Es war so als ob ... ich weiß auch nicht ..." ,sagte Urd zögerlich.

"Ja, als ob Hunderte von Seelen aufschrieen. Es muss etwas schlimmes passiert sein." ,fügte Belldandy an.

"Das war ... einfach schrecklich. So etwas ... böses ... habe ich noch nie zuvor gespürt." ,bestätigte auch Skuld.

Doch ihre Worte ernteten bei den Morisatogeschwistern nur verwirrte Blicke.

Plötzlich stand Peorth auf und ging in Richtung Tür. "Ich habe es auch gespürt, aber es ist wieder weg. Es waren zwar nur wenige Sekunden, aber ich werde versuchen die Quelle auswendig zu machen. Ich muss wissen was das war und woher es kam. Ich bin bald wieder da." Fluchs verschwand sie nach draußen und machte sich auf den Weg. Urd staunte nicht schlecht als sie nach draußen sah. "Seht nur, der Regen hat ja aufgehört."

Er hatte nicht einfach nur aufgehört, nein er war schlagartig verschwunden. Selbst Megumi kam das etwas merkwürdig vor. "Irgendetwas stimmt nicht. Ich weiß nicht warum, aber ich spüre es irgendwie." ,meinte Belldandy besorgt.
 

Hunderte von Blaulichtern von Feuerwehr und Polizei erhellten die Straßen der Stadt. Die Explosion war zu lautstark als das man sie hätte einfach überhören können. Unbemerkt pirschte sich die 4. Göttin durch das Meer von Einsatzwagen um zu sehen was dort wohl vorgefallen war. Was sie erblickte war eine Schneise der Zerstörung. Die Straße war aufgerissen und die Häuserwände einer Seitengasse waren zusammengefallen. Die Polizei stand vor einen kleinen Rätsel, denn die Explosion ballte sich nicht um einen ründlichen Krater sondern hatte vielmehr den verlauf einer Gerade, wie man anhand der aufgerissenen Straße sah. Sicher war wohl nur das der Auslöser aus der Seitengasse kam die inzwischen völlig zugeschüttet war.

"Vielleicht ein Meteor oder ein Laser ..." ,erzählten sich einige Polizisten.

Doch Peorth interessierte vielmehr die unbekannte Kraft die von diesen Ort ausging. Die Normalsterblichen schienen sie nicht zu spüren, stellte sie kurzerhand fest. Selbst ihre göttlichen Kräfte schafften es nicht die wahre Quelle dieser Energie auswendig zu machen. Ratlos rieb sie sich das Kinn. Nachdenklich entfernte sie sich wieder vom Ort des Geschehens. Alles was sie wahrgenommen hatte war eine ihr fremde Kraft, die ihr aber auf der anderen Seite aber vertraut war. Dann war da noch eine zweite Aura - sehr schwach. Sie ging ganz klar von einen übernatürlichen Wesen aus. Möglicherweise war es Dämonischer Natur, dachte sie sich, was aber nicht diese andere fremde Energie erklärte.

Peorth beschloss zum Tempel zurückzukehren und die anderen um Rat zu fragen, denn momentan war sie etwas durcheinander. Wieder dort angekommen kam ihr ein zweifelhafter Gedanke. Ruckartig blieb sie stehen, fast so als wäre sie von einen Blitz getroffen worden. Sie wagte sich kaum umzudrehen als sie erneut diese fremde Energie spürte. Diesmal war sie stärker und näher als zuvor. Ruckartig drehte sie sich um und erblickte den Mann den zuvor auch Mara schon gesehen hatte. Als sie sein Gesicht sah war ihr klar warum ihr diese Aura auf der anderen Seite so vertraut war, denn sie kannte die Gestalt die ihr da gegenüber stand. Im selben Moment wurde ihr bewusst das sie einen riesigen Fehler gemacht hatte.

"Vielen Dank, Peorth, das du mich auch gleich zu den anderen Göttinnen geführt hast." ,meinte er grinsend.

"Verdammt ..." ,stotterte sie nervös und riss ihre Augen furchtsam auf.
 

"Wo bleibt Peorth denn nur!" ,meckerte Skuld frustriert. Bisher hatte sie sich noch nicht entschieden den Wunsch der Karte auszuführen oder ihn zu verweigern. Ohne sie wollte sie nicht weitermachen.

"Am besten ich sehe mal nach ihr." ,meinte Belldandy besorgt. Sie ahnte nicht das sich die Suche nach ihr nur Sekunden später schlagartig erledigt hatte, als Peorth förmlich durch mehrere Wände in das Haus gestürzt kam und im Wohnzimmer zum erliegen kam. Begleitet wurde sie, neben duzenden von Trümmern und Hausteilen, von einen merkwürdigen Licht welches ihr zusätzlich schadete. "Peorth!" ,schrieen alle entsetzt auf.

Ihr Flug hatte so viele Wände zerstört das das Haus einzustürzen drohte. Mühselig richtete sich die angeschlagene Göttin wieder auf. Sie war verwundet und Belldandy wollte ihr schon zu Hilfe eilen, da flog ihr auch noch Skulds Banpai hinterher, der sofort außer Gefecht war.

"Banpai!" ,schrie seine Erschafferin entsetzt auf. "Was geht hier vor?!" ,schrie Megumi panisch.

"Es ist Raven! Lauft weg ... arg ... flieht ... ich werde ihn aufhalten." ,ächzte Peorth.

"Raven? ... aber ... das ist doch unmöglich!" ,protestierte Urd noch energisch, doch im selben Moment betrat selbiger den zertrümmerten Raum. Der Mann in schwarz hatte nun also einen Namen ...
 

Fassungslos musterten ihn die 3 übrigen Göttinnen mit weit aufgeklappten Kinnladen, während Keiichi und Megumi nicht verstanden in welcher Gefahr sie sich befanden.

"Los! Nun haut schon ab! Er ist zu stark! Macht das ihr weg kommt und lasst euch was einfallen!" ,fauchte Peorth wütend ihren Gefährten zu. Zähnknirschend sah Urd ein das sie wohl recht hatte.

"Aber wir können dich doch nicht zurücklassen!" ,widersprach Belldandy, bevor sie von ihrer Schwester hart am Arm gepackt wurde und vom Kampfschauplatz gezerrt wurde. "Skuld, Keiichi, Megumi - wir gehen!" ,meinte sie streng und lief voran.

Obwohl ihre Gesichter voller Fragen waren, folgten sie der temperamentvollen Dame ohne wiederrede.

"Ja lauf nur! Euch krieg ich auch noch." ,rief ihr der fremde Mann selbstsicher hinterher.

"Hey! Hier spielt die Musik! Erst mal musst du mit mir fertig werden!" ,schrie ihm Peorth entgegen. Lachend wendete er sich ihr zu. "Ha, wieso kämpfen? Du hast doch bereits verloren." ,meinte er einschüchternd. In aller Seelenruhe holte er unter seinen Mantel eine merkwürdige Kristallkugel hervor, die in vielen Farben schimmerte und richtete sie mit gestreckten Arm auf seine Gegnerin, die ihn völlig entsetzt anblickte.

Die Kugel leuchtete nun noch heller auf. Ein weißer Lichtstrahl trat plötzlich heraus und umschlang die schöne Göttin, die sich mit all ihrer Kraft zu wehren versuchte. Schnell merkte sie das Raven recht hatte, denn der Treffer der sie in das Haus geschleudert hatte, hatte sie tatsächlich schon so geschwächt das sie sich dem Licht nicht entziehen konnte. Wie von einen Staubsauger wurde sie schließlich in die Kugel hineingezogen.

Mit ihr verschwand auch das grelle Licht. Zurück blieb nur der in schwarz gekleidete Mann der hämisch vor sich hingrinste. "Da waren es nur noch drei ..." ,dachte er laut vor sich hin und steckte den Kristall wieder weg.
 

Völlig außer Atem erreichte die Göttersippe mit den Morisatogeschwistern ein dicht gefüllten Lokal in der Innenstadt in dem man vorerst unter tauchen konnte.

"Ok, Schluss jetzt ... ich will jetzt wissen um was es hier geht!" ,keuchte Megumi erzürnt.

Kaum hatte sie ihren Satz beendet legte Urd ganz sanft ihre Hand auf ihren Kopf, worauf Keiichis Schwester schlafend auf den Tisch niedersank. "Es ist besser sie weiß nichts davon." ,rechtfertigte die Göttin ihre Aktion.

"Was hast du jetzt vor! Willst du mich auch einschläfern?" ,meinte er verbittert.

Bedrückt wendete sie sich von ihm ab und starrte zu Boden. "Nein. Die Lage ist sehr ernst und wir werden womöglich noch deine Hilfe gebrauchen."

Wohin er auch sah, in allen Gesichtern waren die gleichen Mienen. Vorsichtig beugte sich Belldandy über den Tisch und nahm Keiichis Hand, der etwas staunte da es Skuld scheinbar entging. "Hör zu. Ich denke du hast ein recht zu erfahren wer das war und was er will. Immerhin hat einer den Tempel, dein Zuhause, zerstört."

Obwohl ihm langsam unwohl zu Mute wurde, in anbetracht der Laune der drei Geschwister, hörte er sich an was sie zu erzählen hatten - und was sie erzählten gefiel ihm gar nicht.

"Dieser ... Mann ... sein Name ist Raven. Eigentlich war er früher ganz anders. Eigentlich war er sogar eine schöne junge Frau, die immer an das gute im Menschen glaubte." ,begann Belldandy. Keiichi stutzte etwas.

"Eine Frau? Klingt ja ganz so als ob er heimlich von Urds Pillen genascht hat." ,scherzte er, was ihn aber nur eine Kopfnuss der impulsiven Göttin einhandelte.

"Nein, Urd hat damit nichts zu tun, obwohl ich mir wünschte es wäre so. Raven war früher eine Göttin, genauso wie Peorth oder wir. Sie hat Wünsche erfüllt und die Menschen glücklich gemacht. Eines Tages aber, geschah etwas schreckliches. Ein unbekannter Virus hatte sich in System eingeschleust. Raven oder besser Aerie, wie sie damals noch hieß, machte sich daran diesen Virus zu bekämpfen. Es schien eine Sache von wenigen Minuten zu sein, denn er war nicht besonders schlimm und richtete auch nicht viel Schaden an. Wir hatten ihn damals sehr unterschätzt. Dieser Virus war ein ganz besonderer. Seine Aufgabe war es nicht unbedingt dem System zu Schaden, nein, er hatte ein ganz anderes Ziel. Er wollte gefunden werden - und zwar von einer Göttin. Als Aerie ihn dann auslöschen wollte sprang der Virus auf sie über, ohne das sie es wohl war genommen hatte. Der Virus war plötzlich weg und sie dachte damit wäre das Problem gelöst. Keiner von uns merkte das sie von Tag zu Tag verschlossener wurde, sich schließlich sogar ganz von den anderen fern hielt. Niemand schwante das der Virus mit ihr verschmolzen war und nun mutierte. Sie schloss sich in ein dunkles Kämmerchen ein und ließ niemanden mehr an sich heran. Als sie nach zwei Erdentagen wieder herausgekommen war, war es schon zu spät für uns. Sie war zu dem geworden was du vorhin am Tempel gesehen hattest.

Das schlimmste jedoch war, das sie ihre geistige Stärke an den Virus verloren hatte. Aus irgend einen Grund zog sie, oder besser er, dann los und absorbierte eine Göttin nach der anderen in einer merkwürdigen Kristallkugel. Keiner von uns war ihr Kräftemäßig gewachsen. Wäre ER nicht persönlich eingeschritten hätte Raven uns alle ausgerottet. Das wäre fatal gewesen. Ohne eines Vertreters des Lichtes und des Guten ist ER und die Welt, dem Dämonen frei ausgeliefert. Das System würde ohne Göttinnen zusammenbrechen was gleichbedeutend mit dem Ende der Welt ist. Leider fanden wir keine Möglichkeit mehr Raven zu retten und so schloss ER ihn in einen Käfig aus Eis ein, aus dem er nie wieder entkommen sollte."

Keiichi stand die Anspannung nun ins Gesicht geschrieben. "Ihr habt ihn also tiefgefroren? Wie konnte er dann entkommen?" ,fragte er erstaunt.

"Das wissen wir auch nicht. Wahrscheinlich hat sich das Virus in ihm weiterentwickelt so das er nun auch gegen große Kälte resistent ist." ,erwiderte Skuld.

Verbissen grub Urd ihre Fingernägel in den Tisch. "Das schlimmste an der Sache ist das wir davon ausgehen können das er 'Oben' bereits seine 'Arbeit' getan hat. Wahrscheinlich sind Belldandy, Skuld und ich die letzten drei Göttinnen auf der Welt, denn ich glaube nicht das Peorth eine Chance hatte." ,gab sie zur Kenntnis.

"Aber ihr seid doch Göttinnen. Ihr müsst doch irgendetwas gegen ihn tun können. Wenn ihr einen Bannkreis zeichnet oder eure Kräfte vereint ... es kann doch nicht sein das dieser Mann euch so überlegen ist." ,meinte Keiichi besorgt.

"Mh ... ein Bannkreis würde wohl nicht viel bringen. Aber vielleicht haben wir auch eine Chance wenn wir unsere Siegel ein weiteres mal brechen. Dann würden sich unsere Kräfte vervielfachen ... auf der anderen Seite könnten wir dabei sterben." ,dachte Urd laut vor sich hin.

"Eins ist sicher. Wir werden wohl irgend eine Möglichkeit finden müssen um stärker zu werden. Möglicherweise können uns auch unsere Engel helfen." ,stimmte Belldandy zu.

"Ihr habt doch gesagt das ... ER ihn damals aufgehalten hat. Warum fragt ihr ihn nicht ob er das wieder tun könnte?" ,hakte der junge Morisato nach.

"Ja Keiichi! Das könnten wir doch machen, oder?" ,schrie Skuld freudig auf und trennte nebenbei ihre Schwester von ihm. "Skuld! Du weiß doch noch was seine Strafe für unser fahrlässiges Verhalten damals war. Auch wir hätten aufpassen müssen das er sich nicht befreit. Wir sind zu einen Teil daran Schuld, auch wenn uns unsere Verpflichtungen an die Erde binden." ,rügte sie ihre Schwester.

Noch eine ganze Weile saßen die 4 Gesellen so da bis Megumi schließlich erwachte und von nichts mehr wusste. Das Problem ihr zu erklären wie sie in das Lokal gekommen sei, war ein Witz im Vergleich zu dem Problem das über der gesamten Welt schwebte. Dieses Problem hatte einen Namen, einen Namen den Keiichi so schnell nicht vergessen würde - Raven, der schwarze Rabe ...
 

Nachwort:

So, hier ist erst mal Schluss. Vergesst nicht fleißig Kommentare zu schreiben (zwei reichen schon), damit ich sehe ob's euch gefallen hat. Vorher geht's nämlich nicht weiter ^-^

Oh! My Goddess - Pandemonium (Teil 2)
 

Vorwort:

Hier nun die Fortsetzung meiner Oh! My Goddess Geschichte. Auch dieses mal gilt, fleißig Kommentare schreiben, damit ich weiß ob auch Interesse am 3. und letzten Teil besteht. ^^ Ich hoffe es gefällt euch.
 

Einsam tapste die kleine Sigil durch die Trümmer ihrer einstigen Unterkunft. Bis auf einen lauten Knall hatte Skulds Schöpfung, in die Banpai unheimlich verliebt war, nichts von dem entsetzlichen Geschehen mitbekommen. Als einige Trümmer auf sie fielen und sie darunter begraben wurde, schaltete sich zunächst als Schockreaktion in ihren Stand-by-Modus, aber nun, wo die Gefahr vorüber schien, traute sie sich wieder aus ihren sicheren Versteck hinaus.

Sie hatte einiges an Energie verloren und doch scherte sie dies nur wenig. Ihr größte Sorge galt ihrer Herrin und Schöpferin Skuld, auch wenn diese sie eigentlich nur ausgebaut hatte. Trotzdem fühlte sie sich für ihr Wohlergehen noch immer verantwortlich.

Doch die kläglichen Laute die von Banpai ausgingen lenkten sie zunächst ab. Besorgt eilte sie zu ihm und half ihn auf. Er hatte einen seiner Arme und einiges an Energie verloren, aber ansonsten schien er unversehrt. Obwohl sie es nie zugeben würde so machte sie sich schon Sorgen um den Zustand des liebestollen Banpais.

Fürsorglich nahm sie den kleinen Roboter auf den Rücken, denn sie wusste, wenn Skuld ihn nicht bald reparieren würde, könnte dies sein Ende bedeuten. Als Skulds Beschützerin sollte es ihr ein einfaches sein sie aufzusuchen. Durch ein kleines knopfgroßes Gerät was die junge Göttin immer bei sich trug, konnte sie sie jederzeit aufspüren um ihr im Notfall zur Hilfe zu eilen. Mit rasender Geschwindigkeit machte sie sich unverzüglich auf den Weg zu ihr. Kein Hindernis war groß genug als das es sie hätte aufhalten konnte. Straßenlaternen, Autos, Häuserwände - alles wurde überrannt. Alles was sie zurückließ war eine dichte Staubwolke und einen Mann der grinsend aus den Rauchschwaden hervortrat ...
 

Megumi war inzwischen zum Motorclub gegangen, da Keiichi sich sicher war das sie dort niemand finden würde. Zwar war sie keine Göttin, aber als eine gute Geisel hätte sie für Raven allemal noch getaugt, meinte Urd.

Auch verstand seine Schwester nicht ganz was sie dort sollte, aber am ernsten Blick ihres Bruders erkannte sie das es ihm sehr wichtig war.

So saß man nun im Park und überlegte weiterhin an einer Lösung. Belldandy wirkte sichtlich geschafft. Für sie war so viel Hass gar nicht nachvollziehbar. In Sachen Bosheit war er jeden noch so mächtigen Dämon überlegen. "Wenn die Götterwelt stirbt, stirbt auch die Dämonenwelt und dann stirbt der Planet." ,dachte Keiichi noch einmal laut vor sich hin. Urd war sich sicher das man gemeinsam eine Chance hätte sofern sie ihre Siegel brechen würden und sie somit ihre volle Macht entfalten könnten.

Plötzlich bemerkten die 4 aus der Ferne eine riesige Staubwolke auf sich zukommen. Urd wollte den ungebetenen Fremden schon mit einen Blitzschlag begrüßen, aber Skuld erkannte sofort was in einen solchen Tempo auf sie zuschießen konnte und hielt ihre Schwester kreischend zurück.

"Warte! Das ist Sigil!" ,rief sie dazwischen. Noch im nächsten Moment kam das tapfere Robotermädchen vor ihr zum stehen. Noch immer trug sie den verletzten Banpai auf den Rücken, doch der wollte am liebsten gar nicht mehr von ihr ablassen. Erst nach einer kleinen Geste, die in Form einer Kopfnuss zum Ausdruck kam, ließ er schließlich los. "Banpai! Sigil! Was macht ihr denn hier?" ,fragte Keiichi erstaunt.

"Banpai ... er ist kaputt und verliert Batterieflüssigkeit ... bitte Skuld ... du musst ihm helfen." ,flehte das Mädchen und klammerte sich an ihre Erschafferin.

Doch je näher die ihn betrachtete, desto mehr Trauer sank ihr Gesicht. "Das ist nicht gut. Alle Schäden sind zwar reparabel, aber mir fehlen hier einfach die Ersatzteile dazu." ,schluchzte sie enttäuscht.

Während sie Banpai lieblich tröstend knuddelte, fasste Sigil bereits einen Entschluss. Mit geballter Faust schlug sie sich auf die Brust. "Doch es gibt Ersatzteile! Nehmt bitte ein paar von mir. Ich denke ich werde auch mit ein paar Schrauben weniger laufen können." ,sagte mit entschlossenen Blick.

Eine Geste die selbst Belldandy ein schmunzeln entlockte, denn Sigil würde das niemals tun wenn ihr der kleine Roboter so egal wäre, wie sie immer vorgab. Sie war halt ganz die Herrin, die auch nie offen ihr Gefühle zugab, dachte Keiichi schmunzelnd vor sich hin. Diese zufrieden Gesichtsausdrücke um sie herum entgingen ihr nicht. Sie brauchte nicht lange um zu merken was hier wohl jeder dachte. "Nun guckt nicht so doof. Ich mache das nur weil Skuld sonst traurig wäre, also denkt ja nicht das ich in das Ding da verknallt wäre!" ,meinte sie trotzig. Aber durch die Art wie sie es sagte, wie ihre Stimme dabei klang, verriet jedem wie das zu verstehen war. Jedes Wort war ohne Gewicht, weil es eh nur eine weitere schlechte Ausrede war. "Wie sagt man so schön - getroffene Hunde bellen." ,griente Urd vor sich hin.

Behutsam löste Skuld die Schleifen von Sigils Kleidchen um sie zu entkleiden. Ein Gedanke der Keiichi gar nicht gefiel. "Warte mal! Du kannst sie doch nicht mitten in einen öffentlichen Park ausziehen. 4 Leute die zuschauen wie ein Kind entblößt wird - die halten uns doch für Perverse!" ,protestierte er und fuchtelte wie wild mit dem Händen herum. "Wir könnten ja uns gemeinschaftlich nackig machen. Dann halten die uns für Exhibitionisten und das Problem wäre gelöst." ,meinte Urd, worauf allgemeine Stille und röte in die Gesichter ihrer Freunde kehrte. "Gib ruhig zu, du würdest Belldandy doch gerne im Eva-Kostüm sehen, Kleiner." ,flüsterte sie den erröteten Keiichi grinsend an und stupste ein paar mal leicht neckend gegen die Schulter.

Doch die leicht flunkernd Stimmung wurde jäh unterbrochen als eine freche Stimme ertönte.

"Wie wäre es wenn ich den Roboter einfach ganz zerstöre? Damit wäre das Problem auch gelöst." ,rief jemand aus einer Baumkrone heraus. Und als die Gestalt herab sprang um sicher der Gruppe zu präsentieren war auch klar wer so etwas herzloses sagen konnte. "Raven!" ,schrieen alle entsetzt auf.

"Ja, dieser Roboter ist auch zu doof. Dank ihr habe ich hier her gefunden. Ach ja, bevor ich's vergesse. Vielen Dank das du mich zu deiner Erschafferin gebracht hast. Sie wird dir sicher sehr dankbar sein, das du an ihren Ende Schuld bist." ,meinte er hämisch und ging seelenruhig auf den kampfunfähigen Banpai los. Rüde packte er ihm an Kopf und drückte zum entsetzen aller zu.

Langsam gruben sich seine Finger unter dessen metallische Haut. "Was wirst du tun, Skuld? Wirst du mich aufhalten und versuchen dein Roboter zu retten, auch wenn das dein Ende ist oder wirst du feige davonlaufen wie du es schon am Tempel gemacht hast?" ,provozierte er sie.

"Oh nein!" ,schluchzte Sigil verzweifelt. Zähneknirschend musste Skuld mit ansehen wie ihre größte Erfindung langsam aber sicher Schrottreif gedrückt wurde. Spätestens aber, als Raven den wehrlosen Roboter noch durch ein paar duzend schmerzhaft Stromstöße quälte verlor sie die Fassung. "Nein aufhören! Lass ihn am leben, bitte. Ich gebe mich ja geschlagen, aber bitte verschon ihn!" ,flehte sie mit Tränen in den Augen und ging gedemütigt auf ihn zu.

"Skuld! Nein!" ,rief Keiichi besorgt. Für einen Moment glaubte er so etwas wie Gutherzigkeit in diesen Mann zu erkennen als er Banpai mit seinen magischen Kräften wieder komplett instand setzte, aber der Preis dafür störte ihn. Skulds Leben war genauso kostbar wie jedes andere und durfte einfach nicht in so jungen Jahren enden. Ein Gedanke den auch Urd stütze. Kaum hatte Raven von Skulds Schöpfung abgelassen, feuerte sie ihm einen gewaltigen Energieblitz entgegen, der Raven in einer Staubwolke untergehen ließ.

"Los Belldandy! Jetzt oder nie! Gemeinsam packen wir das! Skuld, Keiichi, bringt euch in Sicherheit." ,schrie sie kampfesmutig. Hastig lief Skuld mit ihren Gefolge unter den Armen zu Keiichi um ein wenig Abstand von Raven zu bekommen. Noch einmal nickten sich die beiden Göttinnen zu. Es ging um alles oder nichts.

Die Staubwolke verzog sich wieder, doch der Mann mit dem Katana hatte sich keinen Millimeter gerührt. Urds Attacke schien wirkungslos an ihm verpufft. "So so, ihr wollt also eure Kräfte bündeln um mich aufzuhalten. Tut mir Leid, das kann ich nicht zulassen. Wo bliebe denn da mein Spaß?" ,rief er höhnisch.

Schmunzelnd blickte er auf einen kleinen Stein herab, kaum größer als eine Pflaume, der vor seinen Füßen lag.

Was dann geschah war einfach unfassbar. Raven fixierte sich auf Belldandy und schoss ihr das Steinchen mit voller Wucht entgegen. Mit einer infernalischen Geschwindigkeit brauste es auf sie zu. Ohne das sie auch nur einen Wimpernschlag machen konnte, schlug sie der Stein gegen die Stirn und riss die schöne Göttin förmlich um. "Belldandy!" ,schrieen Urd und die anderen entsetzt. Sie war sich wohl bewusst das dieser KO ihr Schicksal nahezu besiegelt hatte. Wenn sie nicht riskieren wollte das er ihre Schwestern und Freunde in die Hände bekommen würde, musste sie sich ihm nun alleine Stellen, damit sie Zeit hatten sich zu retten.

"Lauft Weg! Bringt euch in Sicherheit! Das ist jetzt mein Kampf!" ,wies sie ihre Kameraden lautstark an, doch die wollten sich so schnell nicht im Stich lassen. "Nun geht schon! Belldandy ist verletzt! Ich werde ihn schon aufhalten!" ,schrie sie wütend. Zögerlich zogen sie sich schließlich zurück. Nur Skuld blieb fast bis zum Schluss, bevor sie Keiichi nicht gerade behutsam versuchte wegzuzerren. "Nun komm schon. Du kannst nichts mehr für sie tun!" ,meinte er, doch die kleine Göttin wollte ihre Schwester nicht im Stich lassen.

"Skuld! Wenn du jetzt nicht gehst sind wir keine Schwestern mehr!" ,fauchte Urd streng und doch in voller Sorge. Schließlich hatten Keiichis Gezerre und Urds harte Worte Erfolg und auch Skuld zog sich zurück.
 

Zähneknirschend standen sich die beiden Kontrahenten Gegenüber. Der Siegeswille der Göttin war ungezähmt "Raven! Das wird dir noch Leid tun! Du unterschätzt mich und meine Schwestern!" ,rief sie ihren Gegner entgegen, der sich aber in keinster Weise beeindrucken ließ.

"Mach dich nicht lächerlich! Du weißt doch selbst ganz genau das du keine Chance gegen mich hast, sonst hättest du Belldandy nicht gebraucht." ,gab er arrogant zurück. Zornig knirschte seine Gegnerin mit den Zähnen denn sie wusste, das er leider nur zu recht hatte. Dennoch würde sie sich nie so einfach geschlagen geben. Das Dämonische Blut in ihren Adern war zu Stolz als das es eine Niederlage hinnehmen würde.

"Dann werd' ich dir mal zeigen das man mit einer Göttin 2. Klasse nicht so einfach fertig wird." ,schrie sie und schleuderte ihren Gegner einen gewaltigen Lichtblitz entgegen, der in einer gewaltigen Explosion detonierte und nichts als eine dicke Staubwolke hinterließ. Ohne zu zögern warf sie Raven noch ein paar duzend Blitz hinterher, die ganze Teile des Parks verwüsteten. Unablässig feuerte sie immer weiter bis zur totalen Erschöpfung. Keuchend stützte sie sich auf ihre Knie und sah kurz auf um zu sehen welchen Schaden sie angerichtet hatte. Einige Bäume und Sträucher hatten Feuer gefangen. Die Erde war überall durchlöchert oder aufgerissen und eine dicke Staubwolke durchzog die Gegend. "Das war's ... das überlebt keiner." ,atmete sie erleichtert aus, während sie aus der Ferne schon erste Feuerwehr und Polizeisirenen vernahm. Plötzlich spürte sie wie die Windstärke im Park zunahm und die Staubwolken hinfort blies. Erst jetzt wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich. Dort wo der Mann mit dem Katana gestanden hatte war nichts weiter als ein Krater übriggeblieben. Dennoch konnte sie ihren Augen nicht trauen als Raven völlig unversehrt aus diesem entsieg und unbeeindruckt auf sie zumarschierte. "Beeindruckend! Doch du hast dich verausgabt. Nun ist es mir ein leichtes dich ohne größere Gegenwehr einzufangen." ,meinte er höhnisch und klopfte sich ein wenig Dreck von seiner Kleidung.

Wie schon bei Peorth holte er erneut seine Kristallkugel hervor und richtete sie auf die erschöpfte Göttin. Kurz darauf trat wieder das gleißend helle Licht daraus und schoss auf Urd zu. Doch machte sie es ihm nicht ganz so einfach, wie ihre Vorgängerin und wich dem Licht durch einen gekonnten Hechtsprung aus. Panisch lief sie davon in der Hoffnung sich vor ihm in der Öffentlichkeit verstecken zu können.

Obwohl sie konditionell am Ende war lief sie in rasender Geschwindigkeit aus dem Park heraus, kollidierte dabei sogar fast mit einen Polizeiauto, das gerade noch abbremsen konnte. Erschöpft stützte sie sich auf die Motorhaube des Streifenwagens und sah sich nach ihren Verfolger um der schon dabei war aufzuschließen.

Mit einen mulmigen Gefühl stieg der Polizist aus seinen Streifenwagen, tastete heimlich nach seiner Dienstwaffe am Gürtel und trat an Urd heran. "Ist ihnen was passiert?" ,fragte er zunächst höflich, musterte sie nebenbei aber schon ziemlich skeptisch, in der Vermutung den Täter für diese Unruhen im Park gefunden zu haben. Mit zittriger Hand deutete sie keuchend auf den herannahenden Raven, der durch sein Katana, den Verdacht des Polisten sofort auf sich lenkte. Den Moment der Unaufmerksamkeit nutzte Urd sofort um weiter durch die aufgestauten Automassen zu trotten und ihre Flucht fortzusetzen.

Blitzartig zog der Polizist sein Waffe und richtete sie auf Raven, der unbeeindruckt weiter lief. "Halt! Stehen bleiben! Waffe auf den Boden und Hände hinter den Kopf!" ,rief er ihm mutig entgegen, doch ignorierte dieser den Gesetzeshüter völlig. Immer wieder mahnte er ihn seiner Aufforderung nachzugehen, drohte sogar zu schießen, doch er lief in aller Seelenruhe an ihm vorbei und ließ seine Blicke nach der Göttin schweifen die sich erschöpft von Auto zu Auto tastete. Scheinbar war sie gerettet als eine ganze Horde Polizisten mit ihren Wagen vorfuhren und auf den vermeintlichen Täter mit den Katana zuliefen. Hektisch zog einer nach dem anderen seine Dienstwaffe hervor und richtete sie auf Raven, dessen arroganter Blick sich ausschließlich auf Urd fixierte.

"Legen Sie das Schwert auf den Boden, oder ich schieße! Das ist mein letztes Wort!" ,wies ihn der Polizist hart an, der die temperamentvolle Göttin beinahe überfahren hatte. "Pff, tun Sie was sie nicht lassen können." ,wank man ihm jedoch ignorant ab. Zügig ging setzte er seinen Weg in Richtung seines Opfers fort. Aus den duzenden von Polizeisirenen drang plötzlich ein Schuss hervor, der Raven genau in den Rücken traf. Obwohl der darauf kurz inne hielt, zögerte er nicht lange, scheinbar so als ob nichts gewesen wäre und ging einfach weiter.

Nach und nach eröffneten nun auch die anderen Gesetzeshüter das Feuer, doch ihr Kugeln zeigten keinerlei Wirkung. Zwar durchlöcherten die Kugeln dessen Kleidung, wurden aber förmlich von Ravens Körper absorbiert. Fassungslos stellte die Polizei das Feuer ein. Verzweifelt riefen einige nach Verstärkung, während andere bereits den Rückzug antraten.

"Was ist das? Das kann doch kein Mensch sein!" ,schrie einer von ihnen und trat verängstigt einige Schritte zurück. "Ihr nervt!" ,schrie Raven plötzlich. Fast synchron mit seinen Worten demonstrierte er seine Macht und ließ sämtliche Autos in seiner Nähe explodieren. Und obwohl es eigentlich allen physikalischen Gesetzen widersprach hatte niemand einen Zweifel daran das er die Ursache für diese Explosionen war.

Aber als seine Blicke wieder nach Urd schweiften, die sich zuletzt an einen Streifenwagen festgehalten hatte, so stellte er fest das sie verschwunden war. "Du entkommst mir ja doch nicht!" ,dachte er leicht schmunzelnd vor sich hin, während er mitten im Chaos und Zerstörung sowie duzender heulender Polizeisirenen stand. Einige der Gesetzeshüter glaubten den Verstand zu verlieren als der Mann in der schwarzen Tracht sich vor ihren Augen in Luft auflöste.
 

Mit der Hand vor der Lunge lehnte sich Urd an eine alte dreckige Hinterhofmauer. In der verlassenen Gosse in der sie sich befand, hoffte sie sicher zu sein und nicht entdeckt zu werden. Doch schon als sie hörte wie jemand in ihre Richtung schritt, ahnte sie das es vorbei war. Immer aufdringlicher und lauter wurden die Schrittgeräusche. Und mit jedem Schritt der aufs Pflaster schlug, fühlte sie wie ihr Ende ein wenig näher kam.

Schließlich war die Gestalt in Sichtweite als sie in den Hinterhof trat. Schweifperlen liefen an Urds Stirn herunter, denn tatsächlich hatte Raven sie gefunden. Nun sah sie nur noch eine Möglichkeit und beschwor ihren Engel hervor. Doch ...

Ein grelles Leuchten, verbunden mit einem Schrei drang plötzlich aus der alten Gasse auf die Straße und Stille kehrte für einen Moment ein. "Da waren es nur noch zwei." ,schallte es aus dem Hinterhof heraus, als das Leuchten erlosch.
 

Vorsichtig öffnete Belldandy wieder ihre Augen. Schnell griffen ihre Hände an die schmerzende Stelle an ihrer Stirn, an der sie der Stein getroffen hatte. Als sie ein wenig aufstöhnte, waren sofort ihre Freunde bei ihr und blickten mit erleichterter Miene auf sie herab.

"Belldandy! Du bist wach? Geht es dir gut?" ,fragte Keiichi sofort und nahm fürsorglich ihre Hand, bevor er von der kleinen Skuld verdrängt wurde. "Schwester! Ich freu mich ja so das es dir gut geht!" ,sagte sie freudig und umarmte sie herzlich. Doch schon musste sie ihren ersten Freudentränen trocknen.

Langsam richtete sie Belldandy auf und musterte die Umgebung. "Wo ... wo sind wir? Was ist passiert? Wo ist Urd?" ,fragte sie drauf los, als ihre Blicke auf diverse Motoren und Einzelteile um sie herum fielen. Bedächtiges Schweigen kehrte in die Runde ein. "Wir sind im Motorclub bei Megumi. Dieser Raven hat dich außer Gefecht gesetzt. Wir ... wir mussten Urd zurücklassen. Sie hat sich für uns ... geopfert." ,erklärte Keiichi schließlich mit betrübter Mine.

Entsetzt von diesen Worten schlug sie daraufhin die Hände vorm Mund zusammen und kniff trauernd ihre Augen zu. "Meine arme Schwester ... warum musste das passieren?" ,dachte sie trübselig vor sich hin.

"Ist dieser Raven wirklich so stark das ihn keine Göttin besiegen kann?" ,fragte die kleine Sigil auf einmal aus dem Hintergrund. Nachdenklich fuhr Belldandy zusammen. "Vielleicht hätten Urd und ich noch eine Chance gehabt, aber alleine sind wir ziemlich machtlos gegen ihn." ,meinte sie.

Wütend schlug sich Skuld auf die Hand. "Wenn ich doch nur älter wäre und sich meine Kräfte doch schon ausgebildet hätten, dann könnte ich dir ja helfen, Schwester ..." ,fügte sie verärgert an. "Also ist Belldandy die letzte Göttin die ... etwas unternehmen kann?" ,fragte Sigil erneut nach.

"Es ist noch viel schlimmer. Wenn es keine Göttin mehr gibt wird das System zusammenbrechen und die Welt im Chaos versinken. Das wäre das Ende der Welt." ,erinnerte der junge Morisato noch einmal. "Oh nein! Wie schrecklich! Dann hat er es also auch auf meine Skuld abgesehen?" ,schrak das Robotermädchen auf und lief aufgeregt hin und her.

Plötzlich drangen Megumis hysterische Rufe zu ihnen in den Lagerraum, des Motorclubs. Ganz aufgeregt rief sie nach ihren Bruder und Belldandy. Als diese herbeieilten und die entsetzten Mienen diverser Mitglieder sahen, ahnten sie schon nichts gutes. Wie wild deutete Keiichis Schwester auf den Fernseher und zerrte ihn sogleich davor. Was er und die anderen dort sahen war schlichtweg unfassbar. Der eingeschaltete Sender strahlte einen Live-Bericht von Ort einer Geiselnahme aus.

So unglaublich es auch war, so überraschte es keinen der Göttinnen wer für so viel Aufruhr sorgen konnte. Die Kameras zeigten einen Mann in schwarzer Tracht, der ein kleines Mädchen, noch in Schulmädchenkleidung, im Klammergriff hatte und ihr ein Katana an die Kehle hielt. Er hatte sich auf den Dach einer Schule verschanzt und rief immer wieder seine Forderungen aus.

"Wenn ihr nicht wollt das dieses Mädchen stirbt, dann soll sich die Göttin Belldandy innerhalb von 2 Stunden hier sehen lassen ... ansonsten .... kann der Leichenbestatter kommen." ,rief Raven höhnisch in die unten versammelte Masse aus Polizisten und Presseleuten.

"Wieso bezeichnet er Belldandy andauernd als Göttin?" ,fragte Chihiro nach und richtete ihren Blick in ihre Richtung. Natürlich wollte diese auf eine ehrliche Art und Weise antworten, so wie es für sie üblich war, doch Keiichi drängte sie zurück und wank hektisch ab. "Ach ... das ... ist .... nun also .... es ist wohl eine Art heimlicher Verehrer, der Liebeskummer hat oder so ... und deshalb ist sie wohl seine Göttin." ,antwortete er nervös stotternd.

"Aber wegen Liebeskummer macht man doch nicht so etwas schreckliches!" ,hakte Chihiro mürrisch nach und stemmte ihre Arme gegen die Hüfte. Erst Megumis schlichtende Worte lenkten von dieser kleinen Zwistigkeit ab. "Das ist doch egal! Göttin hin oder her. Viel wichtiger ist .... Belldandy ... wirst du hingehen und dich stellen?" ,fragte sie und sah ihr tief in die Augen.

Die Antwort war klar und eindeutig. Niemals würde sie ein unschuldiges Schulmädchen opfern, das ihretwegen sterben müsste. "Jedes Leben ist kostbar und ich werde dieses nicht im Stich lassen." ,meinte sie ergriffen.

Doch es gab noch einen anderen niederträchtigen Grund warum sie gehen wollte, denn sie wusste das Raven eine Geisel nach der anderen nehmen würde, bis sie endlich erscheinen würde. Somit blieb ihr keine Wahl ...

Oh! My Goddess - Pandemonium (Teil 3)
 

Vorwort:

Hier nun der letzte Teil meiner Oh! My Goddess Geschichte. Hab es endlich dazu gebracht die Geschichte fertig zu schreiben ^^' Vielleicht interessiert es den einen oder anderen noch ;)
 

Duzende von Polisten, Kamerateams und Schaulustigen hatten sich inzwischen um das Schulgebäude versammelt auf dem Raven noch immer ein Mädchen als Geisel hielt. Über Lautsprecher versuchte die Polizei schon seit geraumer Zeit ihn zur Aufgabe zu bringen. Vergeblich hatten sie bisher versucht das Gebäude zu stürmen, doch selbst Sprengstoff vermochte nicht die Türen oder Fenster zu öffnen. Etwas ratlos standen nun die Spezialisten da und zweifelten diversen physikalischen Gesetzen.

Die 2 Stunden Frist, die Raven Belldandy gegeben hatte waren fast abgelaufen. Geduldig starrte er auf eine Armbanduhr, die er dem verängstigten Schulmädchen entrissen hatte. "Pff ... Nur noch 4 Minuten. Es würde mich eigentlich überraschen wenn sie nicht auftaucht." ,dachte er laut vor sich hin, was seine Geisel nur noch verängstigter zusammenzucken ließ.

Bisher hatte Raven dem Schulmädchen nicht ein Haar gekrümmt, doch dies konnte sich in den nächsten Minuten drastisch ändern. Völlig desinteressiert nahm er den Polizeihubschrauber über sich zur Kenntnis, in dem bereits ein Scharfschütze auf einen Befehl wartete. Auch die Rufe der Polizei, aufzugeben interessierten ihn nicht.

Plötzlich drang jedoch eine Stimme unter den Lärm hervor. Eine Stimme die er schon sehnsüchtig erwartet hatte. Selbstzufrieden schmunzelnd und mit gesenkten Haupt trat er wieder an den Vorsprung des Schuldaches heran.

Energisch blickte ihm Belldandy vom Boden aus entgegen. Schnell merkten auch die anderen Anwesenden das die Person gekommen war, die er zu sehen verlangt hatte. Einen Moment kehrte Stille in das Szenario ein. Nur noch der Hubschrauber am Himmel störte diese. "Du bist also gekommen. Und wie ich sehe hast du deine Schwester gleich mitgebracht - Sehr schön." ,rief Raven vom Dach hinunter.

Überrascht von dieser Aussage drehte sich die Göttin um und erblickte nicht weit hinter sich Skuld und Keiichi, die ihr heimlich gefolgt waren. Für einen kurzen Augenblick lag ein wenig Wut in ihren Augen, denn sie hatte die beiden ausdrücklich angewiesen im Motorclub zu bleiben. "Aber ... warum seid ihr mitgekommen?" ,fragte sie besorgt. "Du kannst nicht von mir erwarten das ich dich alleine gehen lasse, nachdem was mit Urd passiert ist. Du bist noch immer meine Schwester und dich will ich nicht auch noch verlieren." ,wehrte sich Skuld.

"Tut mir Leid. Skuld ist so unglaublich stur, aber sie hat recht. Das geht uns alle etwas an. Ich lasse dich bestimmt nicht im Stich." ,fügte Keiichi energisch an, doch da lächelte ihnen Belldandy schon entgegen.

"Danke für eure Unterstützung. Und keine Sorge. Ich werde ihn besiegen, da bin ich mir sicher. Ich habe einen Plan." ,sagte sie in einer ungewöhnlich gelassenen Haltung.

"So viel Optimismus muss doch schon wehtun! Kommt aufs Dach und dann beenden wie dieses Spielchen." ,schrie Raven erzürnt dazwischen. Ein diabolisches Grinsen huschte auf einmal über sein Gesicht, bevor er sich zu seiner Geisel umdrehte. Noch bevor überhaupt jemand Begriff was er vorhatte warf er das kreischende Mädchen vom Dach, die darauf viele Meter tief hinabstürzte.

Entsetzt blickten alle Anwesenden auf dieses Geschehen, doch wenige Zentimeter vor ihren tödlichen Aufprall fing Belldandys Engel die Schülerin ab. Jeder staunte das sie so sanft landete, da alles in Bruchteilen von Sekunden geschah, so das niemand merkte was wirklich vorgefallen war. Keiner hatte gemerkt welche Kräfte da am Werke waren, geschweige denn den Engel der schönen Göttin erblickt. Ein tiefes durchatmen ging durch die Menge als die einstige Geisel in vermeintlicher Sicherheit war. Nur Belldandy, Keiichi und Skuld gingen geschlossen auf die Schule zu.

"Hey Sie! Sie können da doch nicht einfach reingehen! Das Mädchen ist doch in Sicherheit! Was soll das?" ,rief ihnen ein Polizist hinter her. Doch kaum waren die drei eingetreten, schlossen sich die Türen hinter ihnen automatisch, wie von Geisterhand. Wildes Gemurmel entstand, denn eine Unlogik folgte der nächsten. Erst ließ Raven die Geisel mehr oder weniger frei und dann spazierte die schöne Frau mit ihren Freunden trotzdem ein, obwohl die Gefahr offensichtlich gebannt war. Allgemeines Schulterzucken und ratlose Gesichter füllte die Zuschauermenge.
 

Kaum auf dem Dach angekommen begrüßte sie Raven ein weiteres mal höhnisch. "Willkommen in meiner Arena. Ich grüße auch den Menschen, der am baldigen Ende der Welt hautnah dabei sein kann."

Widrig ballte Keiichi daraufhin seine Hand, so als wolle er ihm an die Gurgel springen. "Das werden wir ja noch sehen!" ,schrie er ihm wütend entgegen.

"Du hast Urd, Peorth und viele andere auf dem Gewissen. Hier werden wir deinen Taten ein Ende setzen." ,unterstützte ihn Skuld und ließ ein paar winzige Tränen in ihren Augen aufkommen.

"Euer Gelaber interessiert mich nicht. Alles was ich wissen will ist: Belldandy - bist du bereit?" ,entgegnete der Mann mit dem Katana, worauf sie ihm auch entschlossen entgegentrat.

"Bereit wofür, Aerie? Ist es wirklich dein einziges Lebensziel anderen Schaden zuzufügen?" ,gab sie mit sanfter Stimme zurück, doch schon hielt er sie mit seinem Schwert auf Abstand.

"Nenn mich nicht Aerie! Ich heiße Raven und der einzige Sinn meiner Existenz besteht darin euch alle zu vernichten!" ,fauchte er erzürnt zurück.

"Du belügst dich doch selbst, Aerie. Ich habe gesehen wie du Peorth eingefangen hast. Diese Kugel tötet nicht, sie ist nicht mehr als ein Behälter, der die in ihr Gefangenen von dieser Welt isoliert. Wie kannst du dann sagen das dein einziges Streben darin besteht zu töten, wo du eigentlich noch nie getötet hast und auch nie töten wirst? Es liegt einfach nicht in deiner Natur ..." ,konterte sie freundlich.

"Sei still! Dann bin ich eben nicht darauf programmiert zu töten, aber was macht das schon aus. Wenn du erst mal isoliert bist, wird es für dich genauso sein als wenn du Tod sein würdest!" ,schrie er zurück.

"Du lügst schon wieder, Aerie, denn du weißt wer du bist ... wer du warst und du weißt wer ich bin. Erinnerst du nicht wie schön die Zeit im Yggdrasilsystem war? Wie schön die Zeit damals war als du noch richtige Emotionen empfinden konntest? Willst du etwa sagen dass das was du jetzt bist, besser ist als das was du warst? Vermisst du denn keine von deinen Empfindungen? Willst du nie wieder die Liebe des Herrn spüren? Oder was ist mit unserer Liebe? Willst du nicht lieber dafür kämpfen das du wieder so wirst wie früher?" ,hinterfragte sie ihn weiter und tatsächlich schienen ihre Worte zu wirken, denn langsam senkte Raven sein Katana wieder.

"Ich ... erinnere mich ... ich sehe die Bilder ... aber ich empfinde nichts dabei." ,gab er nachdenklich von sich.

"Was ist mit deinen Engel? Willst du nie wieder seine Schönheit betrachten? Willst du die Schönheit dieser Welt zerstören, die du einst so liebtest?" ,fragte Belldandy weiter und ihre Taktik schien erfolg zu haben, denn immer mehr geriet Raven ins grübeln. "Ich ... ich ...." ,begann er reuevoll zu erwidern, als sich alle Mühen schlagartig in Luft auflösten als sich plötzlich eine Kugel durch ihn bohrte, die ein Scharfschütze vom Hubschrauber aus abgefeuert hatte. Völlig entsetzt schraken Keiichi und Skuld zurück und auch Belldandy schien sichtlich geschockt. "Oh nein ..." ,dachte sie laut.

Ungläubig und mit zittriger Hand strich Raven sich mit seiner Hand über die Wunde am Bauch, die die Kugel hinterlassen hatte. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er das Blut an seiner Hand. "Ich ... blute? Warum ... blute ich? Soll das die Liebe des Herrn sein? ..... ....." ,stotterte er bevor er auf einmal seinen Kopf senkte und eine Träne vergoss, die unter seiner Brille hervorstieß. Plötzlich begann er leise zu kichern, doch schnell wurde er immer lauter, bis sein Gelächter schließlich irre Züge annahm. Ein diabolisches Grinsen huschte über sein Gesicht. "Fast hättest du mich gehabt, Belldandy. Worte waren schon immer deine stärkste Waffe, aber es ist zu spät. Es ist zu spät um umzukehren! Die Apokalypse kann nicht mehr aufgehalten werden." ,geiferte er im Wahn und holte seine Kristallkugel hervor. Noch im gleichen Moment schloss sich seine Wunde und jeder weitere Schuss des Scharfschützen verpuffte wirkungslos. "Ich bin Raven, der Bote der Zerstörung und du gehörst jetzt mir, Belldandy! Die Aerie die du kanntest existiert nicht mehr!" ,rief er selbstherrlich und richtete die Kugel auf die Göttin. Wieder trat ein gleißend helles Licht heraus was Belldandy blitzartig umschloss und in Richtung der Kugel zerrte.

"Belldandy! Nein!" ,schrie Keiichi voller Sorge und hielt an ihr fest, doch sollte er schnell merken das dies vergebens war, denn immer mehr griffen sein Hände nach Luft, als sich ihr Körper langsam im Licht auflöste.

"Belldandy!" ,kreischte Skuld unter Tränen als sie hilflos mit ansehen musste wie sie davongezogen wurde. "Keiichi, lass los." ,bat Belldandy mit trauriger Stimme. "Nein! Niemals! Ich lass dich nicht los! Niemals, hörst du." ,widersprach er ihr energisch.

"Nicht, Keiichi. Du bist vielleicht die letzte Hoffnung die wir noch haben. Und Keiichi ... tust du mir noch einen gefallen?" ,sprach sie als sie merkte das jede Hilfe für sie umsonst sein würde. "Alles was du willst, wenn du mich nicht allein zurücklässt." ,gab er unter Tränen zurück. "Versprich mir auf Skuld aufzupassen." ,bat sie mit schwächlicher Stimme und schon im nächsten Augenblick war auch sie vollends in Ravens Fänge geraten.

"Bedenke immer was Raven ist ..." ,rief ihm die Göttin mit letzter Kraft entgegen bevor ihr Licht endgültig in der Kristallkugel verschwand.

Völlig entrüstet griff Keiichi ihr ins Nichts hinterher, bevor sein Blick ganz leer wurde. "Nein ... Belldandy!!! Gib mir Belldandy zurück!" ,schrie er kopfschüttelnd auf, als er begriff das er sie wohl nie wieder sehen würde. Niemals wieder sollte er ihre Stimme hören, nie wieder ihr Lachen sehen und nie wieder ihre Nähe spüren. Ein Gedanke der ihn tief Trauern ließ, doch war er damit nicht allein. Auch Skuld hinter ihm weinte entsetzlich.

"Du hast doch gesagt das du ihn besiegst ... du hast gesagt du wirst nicht verlieren ... du darfst doch nicht lügen, Belldandy." ,schluchzte sie und ließ eine Träne nach der anderen zu Boden fallen.

"Genug geheult. Ich werde euch jetzt vom Elend dieser Welt befreien. Du wirst das gleiche Schicksal erleiden wie deine Schwester, Skuld. Da deine Kräfte noch nicht voll entwickelt sind wird es mir sicher ein leichtes sein dich zu absorbieren." ,meinte Raven kühl und trat etwas näher an die junge Göttin heran, doch plötzlich stellte sich ihm Keiichi mit ausgestreckten Armen in den Weg. "Keinen Schritt weiter. Du kriegst sie nur über meine Leiche. Ich habe Belldandy versprochen sie beschützen, selbst wenn es mir das Leben kostet. Diesen letzten Wunsch werde ich ihr nie und nimmer abschlagen." ,schrie er erzürnt, aber sein Gegenüber zögerte keine Sekunde um sich seiner zu entledigen. "Dein Wunsch soll auch mir Befehl sein. Dann wirst du eben sterben, du kläglicher Mensch." ,erwiderte er leicht schmunzelnd und packte ihn so schnell am Hals, das Keiichi gar nicht recht wusste wie ihm geschah. Plötzlich fand er sich im Würgegriff wieder, den er verzweifelt mit beiden Händen zu entrinnen versuchte. Raven setzte sogar noch einen Tick Grausamkeit zu und hob ihn an, so das er wehrlos in der Luft baumelte. "Lass ihn los! MISTKERL!" ,schrie Skuld auf einmal dazwischen und streckte Raven ihre Handflächen entgegen. Bevor der sich versah erfasste ihn eine kurze Druckwelle, die ihm leicht zurückstieß. Es dauerte nicht lange und er stellte verdutzt fest das ihm das Wort 'Mistkerl' ins Gesicht geprägt wurde. Keiichi nutzte diese kurze Schwäche des Mannes und befreite sich aus dessen tödlichen Griff.

Er kam nur kurz zum Röcheln und Luftholen als er zu Boden plumpste, denn schon packte ihn Skuld am Kragen und zog ihn eilig hinter sich her. Hektisch griff die junge Göttin unter ihre Kleidung und holte ein paar selbstgebaute Bomben hervor, die sie Raven entgegenwarf, obwohl der sich noch immer völlig fassungslos mit den Buchstaben im Gesicht beschäftigt war.

Im rasenden Eiltempo stürmten die beiden flüchtigen die Treppe der Schule hinab, während Skuld mit einer Bombe nach der anderen um sich warf. Hinter ihnen flog eine Etage nach der anderen in die Luft oder brach vollends zusammen. Begleitet von dichten Rauschschwaden kamen sie schließlich aus der Eingangstür herausgestolpert und ernteten duzende ungläubige Blicke, der dort immer noch ausharrenden Polizei. Auch die anwesende Presse staunte nicht schlecht als das Schulgebäude schließlich zusammenfiel, doch noch bevor auch irgendwer Fragen stellen konnte, huschte Keiichi mit Skuld unterm Arm davon. Genau wie das Schulgebäude hinterließ auch er nichts weiter als eine dicke Staubwolke.

Kein Atemzug wollte er vergehen lassen, denn solange Raven noch mit seinen Gesicht beschäftigt war würde er ihnen nicht folgen. Er rannte so schnell er konnte und dachte gar nicht daran stehen zu bleiben, egal wie sehr Skuld auch zappelte. "Las mich runter Keiichi! Hast du nicht gehört! Nimm deine Hände von mir!" ,quengelte sie, doch er schien mit seinen Gedanken ganz woanders und nahm dies scheinbar gar nicht wahr.
 

Einige Zeit später kam er völlig außer Atem beim Motorclub an und keuchte sich schon fast die halbe Lunge aus dem Hals. Erschöpft lehnte er sich an eine Straßenlampe und rang in halb gebückter Haltung nach Luft. "Keiichi, würdest du jetzt endlich deine Hände von meiner Hüfte nehmen und mich loslassen. Ich kann auch gut selber stehen." ,moserte seine Begleitung, worauf er sie einfach zu Boden klatschen ließ.

"Danke ..." ,tönte sie sarkastisch zurück, als sie unsanft auf den harten Boden knallte. Schließlich raffte sie sich auf und klopfte sich ein wenig sauber. Ihr war klar das Keiichis beherzter Sprint ihr womöglich das Leben gerettet hatte, aber dennoch bedankte er sich zuerst bei ihr.

"Danke Skuld ... ich glaub er hätte mich erwürgt, wenn du nicht gewesen wärst." ,sagte er japsend und umarmte die junge Göttin überraschend. Für einen Moment dachte sie schon das Keiichi sich aus reinen Wohlbefinden um sie klammerte, doch schnell merkte sie das er einfach zu erschöpft war um überhaupt noch zu stehen. Schnell verblasste die kurz aufkommende Röte aus ihren Gesicht so das sie ihren Freund alleine die letzten paar Meter bis zum Motorclub zog.

Dort angekommen kam ihnen Megumi schon besorgt entgegengelaufen und als sie ihren Bruder erschöpft die Treppe hinaufkommen sah, beruhigte dies ihre Sorge erst recht nicht. Skuld hatte alle Mühe ihn abzustützen, doch schließlich griff ihr seine Schwester unter die Arme.

"Was ist denn passiert? Wo ist Belldandy?" ,fragte sie ganz aufgeregt, worauf die Minen der beiden sichtlich betrübter wurden.
 

Düstere Stille herrschte fortan im Motorclub. Verträumt stützte Megumi ihren Kopf mit ihrem Arm auf einen Tisch ab, während sie immer wieder einen Teebeutel in eine Tasse heißes Wasser tunkte. Inzwischen hatte es angefangen zu regnen und schon seit einiger Zeit vermochte weder Chichiri noch sie selbst ein paar tröstende Worte zu finden für ihren Bruder zu finden. Keiichi saß einsam in einen Zimmer vor einen Fenster und blickte völlig Regungslos in den weinenden Himmel. Es schien so als ob das Wetter seine Stimmung wiedergab.

Auch aus seinen Augen flossen Tränen als seine Gedanken immer wieder um Belldandy schweiften, obwohl ihn der Verlust von Urd und Peorth nur kaum weniger mitnahm. Niemand hatte es gewagt ihn anzusprechen oder ihn gar anzusehen. Er wollte einfach eine Weile alleine bleiben.

Nachdenklich blickte er an seinen ausgestreckten Beinen hinab und fragte sich immer wieder ob er nicht etwas für Belldandy hätte tun können. Er vermisste sie so sehr, obwohl das Ereignis nur wenige Stunden zurücklag.

Immer wieder wurde ihm klar das er wahrscheinlich nie wieder ihre Stimme oder ihr bezauberndes Lachen hören würde. Ihr Sanftmut und ihr besonderer Charme fehlten ihm von jeder Sekunde mehr. Er wusste das ohne sie nie wieder alles so wie früher werden würde und so schloss er trauernd sein Augen, wohlwissend das innerhalb eines Tages sein ganzes Leben ruiniert wurde.

Plötzlich fiel ein kleiner Schatten über ihn. Ohne das er es gemerkt hatte, hatte sich Skuld ihm genährt. Sie schien sehr viel geweint zu haben und trug ihre Gottestracht, die sie auch bei ihrer ersten Begegnung mit ihm anhatte. "Keiichi, ich werde zurückkehren. Vielleicht ergibt sich mir dort noch eine Möglichkeit Raven zu stoppen. Ich hoffe das er mich dort nicht suchen wird." ,sagte sie entschlossen.

Einen Weile lang herrschte Stille zwischen den beiden. Es sah einen Moment lang nicht so aus als ob ihr Keiichi eine Antwort geben würde, doch schließlich öffnete er seine Augen.

"Ich habe Belldandy versprochen auf dich aufzupassen, Skuld. Wenn ich dieses Versprechen ... ihren letzten Wunsch breche ... wie sollte ich dann reinen Gewissens weiterleben, in ständiger Angst das dich Raven entdeckt." ,gab er leise zurück und begann damit sich aufzurichten. Bevor Skuld sich versah, drehte er sich zu ihr um und legte er seine Hände auf ihre Schulter, bevor er leicht lächelnd zu ihr herabsah. "Ich gebe dich nicht auf, genauso wenig wie die Hoffnung Raven doch noch zu besiegen. Du hast doch gesehen was passiert war, als Belldandy auf ihn eingeredet ... ihn verunsichert ... ja sein Programm verwirrt hat ... Die Kugel des Scharfschützen hat ihn verwundet." ,meinte er, worauf ihm die kleine Göttin aber nur zweifelnde Frage Blicke entgegenwarf.

"Du ... du willst mit ihm reden, hab ich recht?" ,fragte sie vorsichtig nach. Erwartungsgemäß benickte er ihre Frage, was sie allerdings erst richtig in Rage brachte. Erbost riss sie sich von ihm los und trat ein paar Schritte zurück, bevor sie sich ihm ziemlich wütend entgegenstellte. "Das ist doch Wahnsinn Keiichi! Raven ist zwar nicht darauf programmiert dich zu elemenieren, aber solltest du ihm im Wege stehen beseitigt er dich einfach. Tu mir das nicht an, bitte. Ich habe jetzt niemanden mehr ... außer dich." ,erwiderte sie, während sie von Wort zu Wort immer betrübter wurde. "Es ist die einzige Möglichkeit die ich sehe!" ,erwiderte er streng.

"Nein! Ich ... ich habe eine bessere Idee, Keiichi. Lass mir etwas Zeit .... nur ein paar Tage damit ich eine Bombe entwickeln kann ... die ihn besiegt." ,erwiderte Skuld aufgelöst.

"Zeit ist etwas das wir nicht haben, Skuld. Früher oder später findet er uns auch hier!" ,schrie er zurück, doch bevor sie ihn auch nur ein Wort erwidern konnte, erreichten ihn plötzlich die aufgeregten Rufe seiner Schwester, die mehrmals warnend seinen Namen rief.

"Wie recht du doch hast, Mensch." ,tönte auf einmal eine Stimme von außerhalb des Raumes und schon im nächsten Moment zerfetzte ein Katana die Tür in Tausend Splitter.

Wie erstarrt verharrten die beiden an Ort und Stelle als Raven durch den Türrahmen trat. "Nun Skuld, gehörst du mir!" ,geiferte er grinsend, während ihr Spiegelbild auf seiner dunklen Brille aufblitzte.

Der Schock seiner Ankunft saß tief, denn er hatte sie viel schneller gefunden als erwartet. Gerade als Keiichi seinen ganzen Mut zusammennahm um sich den Mann entgegenzuwerfen um Skuld somit die Flucht zu ermöglichen, stieß ihn die kleine Göttin zurück und griff sich unter ihre Oberbekleidung um ein paar ihrer Bomben herauszuholen und diese Raven entgegenzuwerfen.

Obwohl sie wusste wie gefährlich das für sie und Keiichi war, glaubte sie in diesen Moment, das dies die einzige Möglichkeit war, sich und Keiichi zu retten.

Tatsächlich zeigte Raven sich einen Moment lang überrascht von dieser Aktion, bevor die Geschosse in einer gewaltigen Explosion detonierten und ein Großteil des Motorclubs mit in die Luft sprengten.
 

Fortan lag nur noch einige riesige Staubwolke über den Gelände als der Schall der Explosion langsam nachließ.

Überall lagen Einzelteile diverser Motoren und anderer mechanischer Geräte zwischen den Gebäudetrümmern herum. Nach und nach, als sie die Staubschwaden verzogen, wurde erst das Chaos was Skuld angerichtet hatte deutlich. Von dem Gebäude waren nur noch einige vereinzelte Wände übriggeblieben.

Zu allen entsetzen erhob sich plötzlich Raven mitten aus den Ruinen und suchte zielbewusst die Gegend nach Skuld ab. Ihre letzte Hoffnung ihm aufzuhalten, war nahezu wirkungslos an ihm verpufft.

Es dauerte nicht lange und er fand die kleine Göttin, wie sie an einer fast völlig zertrümmerten Rest Wand saß und sich die rechte Schulter hielt. Genauso wie seine waren auch ihre Sachen verdreckt und angerissen. Alles was ihre Bomben bewirkt hatten war das nun die Sonnenbrille ihres Jägers zerstört wurden war. Ansonsten machte er nach wie vor einen sehr robusten Eindruck und schritt langsam auf sie zu.

"Nicht schlecht, Kleine. Das hätte ich gar nicht erwartet, aber deine Waffen nützen dir auch nichts. Dein Schicksal wird das gleiche wie das deiner Schwestern sein." ,tönte er und schritt auf sie zu, worauf sie leicht zu weinen begann, doch bevor er auch nur einen Schritt weiter machen konnte stellte sich ihm Keiichi wie aus dem Nichts mit einen bitterbösen Gesichtsausdruck entgegen.

"Keinen Schritt weiter, du Monster!" ,schrie er in einen bedrohlichen Unterton, worauf Skuld die Chance nutzte sich auf der anderen Seite der Wand in Sicherheit zu bringen, was Raven allerdings nicht entging.

Ihr Beschützer verschätzte sich arg, wenn er glaubte ihn stoppen zu können, denn blitzschnell packte ihn Raven am Hals und ließ ihn einhändig über den Boden taumeln, während er ihm einen kalten Blick entgegenwarf.

"Und was nun Raven? Du bist nicht darauf programmiert einen Menschen zu töten." ,röchelte ihn Keiichi mutig entgegen. "Da hast du recht, aber ich bin darauf programmiert alles und jeden der mich daran hindern will meine Bestimmung auszuführen, zu elemenieren. Gib es auf Mensch. Zu einen kleinen Teil bin ich immer noch eine Göttin und deshalb bin ich viel zu mächtig als das du mich stoppen könntest." ,entgegnete er ihm grinsend.

"Und was dann? Was wenn du die Welt zum Untergang geführt hast? Was wirst du dann machen?" ,gab er nach Luft ringend zurück. "Dann ... dann mache ich mit etwas anderen weiter und dann ... wird auch der letzte Göttinnenkörper vernichtet. Nämlich dieser hier. Dann ist das Programm beendet. Game Over!" ,antwortete er und grinste noch etwas hämischer und drückte noch etwas kräftiger zu. "Keiichi!" ,rief Skuld voller Sorge als sie um die Wand lugte und ansah wie er langsam zu Tode gewürgt wurde. Sie wollte nicht auch noch ihn verlieren, denn egal wie sehr sich ihn auch hasste, so sehr mochte, ja liebte sie ihn auf eine gewisse Weise sogar und doch konnte sie rein gar nichts für ihn tun.

Aber das Schicksal schien Keiichi eine weitere Chance zu geben, als ein gleißend helles Licht an ihm vorbeischoss und Raven einige Meter davon riss, so das er rüde zu Boden plumpste. Keiichi holte ein paar mal tief Luft und hielt sich zunächst den Hals bevor er sich umsah um zu sehen woher diese Energie gekommen war.

Skuld erschrak, den Mara hatte mit ihrer Macht auf Raven gefeuert. Entschlossen und mit ausgestreckten Arm trat sie plötzlich zwischen den Trümmern hervor.

"Mara?! Du?!" ,schrieen die beiden erstaunt. "Ich habe keine Wahl, Raven. Leider kann ich dich nicht leben lassen. Ich weiß das dein Befehlssatz in den Jahren der Gefangenschaft mutiert ist. Wenn du mit den Göttinnen fertig bist, machst du mit uns Dämonen weiter und das passt mir gar nicht. Ironie des Schicksal. Ich hätte nie gedacht das unsere beste Waffe gegen die Göttinnen mal unser größter Feind werden könnte." ,erklärte sie ihr Verhalten.

Schmunzelnd richtete er sich wieder auf und wischte sich etwas Blut von der Lippe. "Sieh einer an, kommst du doch noch aus deinen Mauseloch gekrochen. Ganz recht, ihr seid die nächsten. Vielleicht hätte ich dich doch nicht angreifen sollen, aber leider bin ich nicht darauf programmiert Gnade walten zu lassen, egal ob es sinnvoll wäre oder nicht." ,gab er selbstherrlich zurück.

"Was willst du nun machen, Raven? Gegen dämonische Kräfte bist du nicht Resistent genug und deine Energien sind nicht wirklich effektiv gegen mich. Du hast keine Chance." ,tönte Mara selbstsicher.

"Wie amüsant. Du willst mich also aufhalten. ... Nur leider hast du eine Kleinigkeit vergessen." ,meinte er überraschend, worauf Mara kurz zusammenzuckte. Noch bevor sie begriff was sie meinte, spürte sie wie sich sein Katana durch ihren Rücken bohrte. Allein mit der Kraft seiner Gedanken hatte er seine Waffe unter den Trümmern herausgeholt und es in ihren Rücken gerammt.

Entsetzt und hilflos sahen Keiichi und Skuld mit zu. Sie sahen wie Mara mit schmerzverzerrten Gesicht zu Boden ging und nach Luft röchelte. "Keiichi!" ,warnte die junge Göttin plötzlich, doch da war es schon zu spät. Mit einen kurzen Fußtritt hatte Raven auch ihn zu Boden gebracht und setzte nun seinen rechten Fuß auf seinen Kopf, ganz so als wolle er ihn zertreten. "Jetzt kann dir niemand mehr helfen, Mensch!" ,lechzte Raven begierig und legte langsam etwas Gewicht in seinen Fuß.

Keiichi spürte schon das es mit ihm zu Ende ging und so schloss er trauernd seine Augen. In seinen Erinnerungen hörte er noch einmal die Stimmen von Belldandy, Urd und Peorth rufen, die ihn anfeuerten nicht aufzugeben.

"Keiichi, denk an das was ich gesagt hab. Denk an das was Raven wirklich ist." ,rief ihm Belldandy fortwährend zu und kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen schrak er innerlich auf als ob ihn ein Licht aufginge.

Ein Gedanke nach dem anderen schoss ihn durch den Kopf, als er plötzlich merkte das er Raven doch besiegen könnte. Belldandys und sogar Ravens Worte selbst, schufen einen letzten hoffnungsvollen Gedanken in ihm, gerade als Raven noch etwas mehr Druck in seinen Fuß legte.

Skuld schrie entsetzlich und ihr stieg sogar etwas röte ins Gesicht als sie an all die schönen Moment mit ihm und ihren Schwestern dachte. "Nicht auch noch du ... bitte ... ich ... ich ..." ,schluchzte sie weinend vor sich hin, doch da öffnete er seine Augen wieder. "Stirb Mensch!" ,rief Raven irre lachend und holte noch einmal mit seinen Fuß aus.

"Raven! Hör was ich dir sage. Ich wünsche mir das du wieder so wirst wie früher! Ich wünsche mir das du wieder zu Aerie wirst!" ,schrie Keiichi so laut er nur konnte. Skuld hatte schon ihre Hände vor ihren Augen geschlagen, doch nach diesen Worten herrschte auf einmal unerwartete Stille. Als sie ihre Hände wieder herunternahm merkte sie das Raven geschockt vor den jungen Morisato verharrte. Angst und Entsetzen standen ihm ins Gesicht geschrieben als er auf ihn herabblickte.

"Nein ... das ist doch nicht möglich ... das kann ... das kann nicht sein ..." ,ächzte er heraus, bevor er zweifelnd in den Himmel starrte. "Du bist doch eine Göttin, genauso wie Belldandy, also musst du mir auch meinen Wunsch erfüllen." ,meinte Keiichi leicht schmunzelnd.

"NEIN! DAS DARF NICHT SEIN! SO DARF ES NICHT ENDEN!" ,kreischte Raven panisch, bevor sein ganzer Körper in einer hellen Lichtfontäne erstrahlte.

Ein Lächeln stieg in Keiichi auf, den der Virus der Aerie befallen hatte, war nicht intelligent genug um auch diese Funktion ihres eigentlichen Ichs auszulöschen. Nach wie vor war er noch eine Göttin, die genau wie Belldandy wünsche erfüllen konnte und musste. Der Virus schien nicht damit gerechnet zu haben, das sich ein Mensch von ihm einen Wunsch erfüllen lassen würde.

Es gab keinen Widerspruch und so erfolgte die Rückverwandlung direkt vor den Augen der Anwesenden. Es zogen einige leichte Winde auf, als Ravens raue Schale sich auflöste und darunter eine junge wunderschöne Göttin zum Vorschein kam, deren langes blondes Haar unbändig im Wind wehte. Ein Priesterliches Gewand umgab sie und sie lächelte glücklich als sie auf Keiichi und Skuld sah. Maras Wunde heilte plötzlich, das Katana verschwand und das zerstörte Gebäude setzte sich langsam wieder zusammen.

"Ich Danke das du mich befreit hast. Ich danke dir vom ganzen Herzen." ,sagte Aerie in einer freundlichen Ton und entschwebte etwas in Richtung Himmel.

Gebannt sah Keiichi ihr vom Boden aus nach und folgte ihr ein paar Schritte am Boden entlang. Unter ihren Gewand holte sie plötzlich die Kristallkugel hervor, mit denen Raven seine Opfer eingefangen hatte.

"Ihr seid frei, meine Schwestern." ,rief sie und ließ die Kugel zu Boden fallen auf dem sie in Tausend Stücke zersplitterte. Hunderte von bunten Farbenstreifen strömten aus den Splittern der Kugel und umschwirrten Keiichi und die anderen freudig. Viele von ihnen entschwanden in den Himmel und nur zwei von ihnen blieben offensichtlich zurück.

Nach und nach kristallisierten sich Peorth und Urd aus zwei dieser Streifen, worauf sich Keiichis und Skulds Augen gewaltig vor Freude weiteten. "Ihr seid wieder da!" ,schrie letzte Überglücklich und umarmte Urd so fest sie nur konnte. An ihrer Wange flossen die Tränen der Freude, denn sie hatte schon die Hoffung aufgegeben ihre Schwestern jemals wieder zu sehen. Schmunzelnd blickte Urd auf ihre kleine Schwester und streichelte ihr sanft über den Kopf. "Urd, Peorth? Ich dachte schon ihr wärt für immer verloren. Wo ist Belldandy?" ,meinte Keiichi, ebenfalls den Tränen nah.

Plötzlich schlangen sich zwei Arme um seine Schultern, die ihn sanft drückten. "Ich bin hier, Keiichi. Ich wusste das du es schaffen würdest." ,sagte eine ihn nur allzu wohl vertraute Stimme. Wie sehr hatte er sie in der kurzen Zeit bereits vermisst. Und umso glücklicher war er nun, sie wieder hören zu dürfen. Glücklich drehte er sich um und blickte tief in ihren wunderschönen Augen. Noch bevor er ein weiteres Wort sagen konnte drückte sie ihn einen langen sanften Kuss auf. In diesen Moment war es sogar Skuld egal was seine Schwester da tat. Nur dieses eine mal wollte sie es ihm gönnen. Schließlich ließ ihre Schwester wieder von ihm ab.

"Belldandy ... ich ..." ,stotterte er verlegen, doch da drückte sie ihn schon ihren Zeigefinger senkrecht gegen die Lippen und flüsterte ihn leise zu das er nichts zu sagen brauchte.

Hinter ihnen kamen nun auch Megumi und Chichiri aus dem Clubhaus herausgelaufen, während sich über ihnen die dunklen Gewitterwolken lichteten und sanfte warme Sonnenstrahlen auf sie herabfielen.

Glücklich sahen die Göttinnen und ihre Freunde Aerie hinterher, die sich nun wieder auf den Weg ins Yggdrasilsystem machte. Sie genoss sichtlich ihre zurück gewonnene Freiheit und verschwand schließlich im Sonnenschein.

"Kann mir mal einer erklären was hier gerade passiert ist?" ,bemerkte Chichiri kritisch und beäugte die Schwestern misstrauisch. Schwitzend schlug Peorth die Hände zusammen und ging ihr und Megumi ein Stück entgegen. Bevor diese sich versahen führte sie sie ab und tischte ihnen die Abenteuerlustigste Geschichte auf die ihr gerade so in den Sinn kam.

Gemeinsam starrten die vier in den Sonnenuntergang, der gerade über Tokyo Einzug hielt. Urd bemerkte jedoch das ihrer kleinen Schwester noch etwas auf den Lippen zu brennen schien, denn immer wieder linste sie zu Keiichi herüber. Sie brauchte nicht lange um zu kapieren das sie und Belldandy schon einmal ins Haus gehen sollten. Mit einen raschen griff henkelte sie sich bei ihrer Schwester ein und entriss sie Keiichi.

"Komm, lass uns reingehen. Vielleicht braucht Peorth ja unsere Hilfe." ,meinte sie und zwinkerte frech. Belldandy verstand die Geste und schloss sich ihr schmunzeln ohne große Gegenwehr an.

Kaum waren die beiden entschwunden wollte ihnen auch Keiichi folgen, doch da packte ihn Skuld plötzlich am Arm, schaute dabei allerdings verlegen zu Boden. "Warte noch, Keiichi." ,sagte sie leise. Eine unscheinbare Röte stieg in ihren Wangen auf als sie aufsah. Sie stellte sich einen Moment auf die zehenspitzen und bevor sich Keiichi versah drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange auf.

Völlig verwirrt blickte er sie an, doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte erhob Skuld das Wort. "Danke Keiichi." ,sagte sie leicht beschämt und entschloss sich kurzerhand ihren Schwestern zu folgen. Sie verschränkte ihre Arme auf den Rücken und ließ Keiichi inmitten einen Meer aus Fragen stehen. "Wo ... Wofür war denn der Kuss?" ,fragte er zurück und deutete auf seine Wange, nachdem das kleine Mädchen bereits einige Schritte in Richtung Haus gegangen war. Sie hielt kurz inne und drehte sich schmunzelnd zu ihn um.

"Ich habe gewonnen, Keiichi ..." ,sagte sie lächelnd und ging weiter ...
 

Nachwort:

So hier ist die Geschichte zu Ende. Ich musste mich schon irgendwie zwingen das zu Ende zu schreiben, weil es mir von Seite zu Seite weniger gefiel, aber nun habe ich es endlich zuende gebracht.

Na ja, vielleicht krieg ich ja noch den ein oder anderen Kommentar. ^-^



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  PrinzessinAnja
2012-07-23T16:05:16+00:00 23.07.2012 18:05
Ich bin total Begeistert ^^ weiter schreiben bittte bitte, dann wäre ich sogar bereit es in eminer Sendung zu lesen :) ist das Motivation genug? ;) liebe Grüße
Von: abgemeldet
2004-10-27T00:29:25+00:00 27.10.2004 02:29
:-)
Von: abgemeldet
2003-10-10T14:40:24+00:00 10.10.2003 16:40
weeeeiiiiiiii!!! O_O ist das genial!! Erinnerst du dich noch? Bin der Rotschopf, der deine FF lesen wollte^^ Hab's endlich geschafft, und die ist sooo genial^^ werden die Raven wieder zurückverwandeln? Ich schnapp mir gleich den zweiten Teil^^
Von: abgemeldet
2003-10-10T14:39:30+00:00 10.10.2003 16:39
weeeeiiiiiiii!!! O_O ist das genial!! Erinnerst du dich noch? Bin der Rotschopf, der deine FF lesen wollte^^ Hab's endlich geschafft, und die ist sooo genial^^ werden die Raven wieder zurückverwandeln? Ich schnapp mir gleich den zweiten Teil^^
Von:  Kyle
2003-01-08T08:29:10+00:00 08.01.2003 09:29
@Peorth
Hm? Wie? Journalist? ^^''''
Heißt das jetzt die Geschichte ist gut oder schlecht? ^^'''
Von: abgemeldet
2003-01-03T14:40:06+00:00 03.01.2003 15:40
sag mal bist du journalist echt super der Artikel!
Von: abgemeldet
2002-10-06T13:18:03+00:00 06.10.2002 15:18
Hi! Super FF! Hast du den Namen Aerie aus Baldur's Gate2?
Schreibn bitte bald weiter


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